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Die Erfindung betrifft einen Rotor für eine elektrisch elektrische Antriebsmaschine, aufweisend eine Spule pro Rotorpol mit jeweils einer ersten bestrombaren Spuleneinheit und einen Rotorkern zum Halten der Spulen aufweist. Die Spulen weisen pro Rotorpol jeweils zumindest eine zweite bestrombare Spuleneinheit auf und der Rotor weist eine Verschaltungseinrichtung auf, welche dazu ausgelegt ist, die zumindest zwei Spuleneinheiten pro Spule in Abhängigkeit von einem Betriebspunkt der elektrischen Antriebsmaschine zum Einstellen einer Windungszahl der Spule zu verschalten und die Spulen der Rotorpole zum Ausbilden einer Rotorwicklung mit einer von den Windungszahlen der Spulen abhängigen Gesamtwindungszahl elektrisch zu verbinden. Die Erfindung betrifft außerdem eine elektrische Antriebsmaschine sowie ein Kraftfahrzeug.
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Vorliegend richtet sich das Interesse auf elektrische Antriebsmaschinen für elektrifizierte Kraftfahrzeuge, also Elektro- oder Hybridfahrzeuge. Solche elektrischen Antriebsmaschinen können aus Gründen der Nachhaltigkeit als dauermagnetlose, elektrisch erregte Antriebsmaschinen ausgebildet sein, welche einen ortsfesten Stator mit einer bestrombaren Statorwicklung sowie einen bezüglich des Stators drehbar gelagerten Rotor mit einer bestrombaren Rotorwicklung aufweisen. Der Rotor weist üblicherweise einen Rotorkern mit einer zu der Anzahl an Rotorpolen korrespondierenden Anzahl an Polschäften auf, von welchen jeweils ein Polschaft eine Rotorspule hält. Eine Windungszahl der durch die Rotorspulen gebildeten Rotorwicklung wird dabei so ausgelegt, dass die elektrische Antriebsmaschine für jeden Betriebspunkt des Kraftfahrzeugs das notwendige Drehmoment sowie die notwendige Leistung bereitstellt. Jedoch hängen Verluste der elektrischen Antriebsmaschine unter anderem vom elektrischen Widerstand ab, sodass die elektrische Antriebsmaschine nicht in jedem Betriebspunkt den höchsten Wirkungsgrad aufweist.
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Dazu zeigt die
US 2018 / 0 069 465 A1 einen elektromechanischen Wandler zum automatischen Einstellen eines Antriebsdrehmoments von einem Motor eines Fahrzeugs. Der Wandler umfasst einen Rotor, einen Stator und einen Satz von Wicklungen. Der Wicklungssatz umfasst mehrere Wicklungen in Form von Hauptwicklungen, Nebenwicklungen und Hilfswicklungen mit jeweils mehreren Spulen. Jede Spule der Haupt- und Nebenwicklungen ist auf jeden Pol gewickelt. Jede Spule der Hilfswicklungen ist zwischen Polen gewickelt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine elektrisch erregte Antriebsmaschine für ein Kraftfahrzeug hinsichtlich ihrer Effizienz zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Rotor, eine elektrische Antriebsmaschine sowie ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche, der Beschreibung sowie der Figuren.
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Ein erfindungsgemäßer Rotor für eine elektrisch erregte Antriebsmaschine weist pro Rotorpol eine Spule mit jeweils einer ersten bestrombaren Spuleneinheit auf. Außerdem weist der Rotor einen Rotorkern zum Halten der Spulen der Rotorpole auf. Pro Rotorpol umfasst die Spule jeweils zumindest eine zweite bestrombare Spuleneinheit. Darüber hinaus weist der Rotor eine Verschaltungseinrichtung auf, welche dazu ausgelegt ist, die zumindest zwei Spuleneinheiten pro Rotorpol in Abhängigkeit von einem Betriebspunkt der elektrischen Antriebsmaschine zum Variieren einer Windungszahl der Spulen zu verschalten. Außerdem ist die Verschaltungseinrichtung dazu ausgelegt, die Spulen der Rotorpole zum Ausbilden einer Rotorwicklung mit einer von den Windungszahlen der Spulen abhängigen Gesamtwindungszahl elektrisch zu verbinden.
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Zur Erfindung gehört außerdem eine elektrisch erregte Antriebsmaschine mit einem Stator und einem bezüglich des Stators drehbar gelagerten, erfindungsgemäßen Rotor. Die elektrische Antriebsmaschine ist insbesondere eine elektrisch erregte Synchronmaschine (ESM), welche den Rotor als einen innerhalb des Stators drehbar gelagerten Innenläufer aufweist.
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Der Rotorkern des Rotors kann beispielsweise als ein Blechpaket aus axial gestapelten und mechanisch verbundenen Elektroblechlamellen ausgebildet werden. Der Rotorkern weist entlang der Umfangsrichtung beabstandeten Polschäfte bzw. Polzähne auf, welche durch eine Polmitte des jeweiligen Rotorpols verlaufen und radial von einem Rotorjoch abstehen. Die Polschäfte bilden Spulenkörper aus, welche jeweils zumindest zwei, miteinander verschaltbare Spuleneinheiten tragen. Radial an die Polschäfte angrenzend können Polschuhe zum Halten bzw. Abstützen der Spuleneinheiten angeordnet sein, sodass die Rotorpole als Schenkelpole ausgebildet sind. Entlang der Umfangsrichtung grenzen beidseitig Pollücken in Form von axial durchgängigen Öffnungen an die Flanken der Polschäfte an und erstrecken sich in Richtung von entlang der Umfangsrichtung gegenüberliegenden Polrändern des jeweiligen Rotorpols. In diesen Pollücken sind axiale Spulenleiterabschnitte der Spuleneinheiten angeordnet. Stirnseitige Spulenleiterabschnitte der Spuleneinheiten sind unter Ausbildung von Wickelköpfen über axial gegenüberliegende Stirnseiten des Rotorkerns geführt. Die zumindest zwei Spuleneinheiten einer Spule sind dabei radial nebeneinanderliegend an dem zugehörigen Polschaft angeordnet. Die erste Spuleneinheit ist dabei beispielsweise eine rotorjochnahe, innere Spuleneinheit und die zumindest eine zweite Spuleneinheit ist eine außenumfangsnahe, äußere Spuleneinheit. Jede bestrombare Spuleneinheit weist dabei eine vorbestimmte Anzahl an Lagen und Windungen pro Lage auf.
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Diese Spuleneinheiten können betriebspunktabhängig, insbesondere seriell, verschaltet, also betriebspunktabhängig elektrisch verbunden oder getrennt, werden. Dazu ist die Verschaltungseinrichtung vorgesehen. Hierfür weist die Verschaltungseinrichtung insbesondere Schalteinheiten mit jeweils einem elektronischen, steuerbaren Schalter, beispielsweise einem Halbleiterschalter, auf. Pro Rotorpol kann dabei eine Spule mit einer ersten Windungszahl gebildet werden, welche nur die erste Spuleneinheit umfasst, und eine Spule mit einer zweiten Windungszahl gebildet werden, welche die verschalteten Spuleneinheiten umfasst. Die erste Windungszahl ist dabei kleiner als die zweite Windungszahl. Optional kann auch eine Spule mit einer dritten zwischen der ersten und der zweiten Länge liegenden dritten Länge gebildet werden, welche nur die zweiten Spuleneinheit umfasst. Außerdem ist die Verschaltungseinrichtung zusätzlich dazu ausgelegt, die Spulen der Rotorpole zum Ausbilden einer Rotorwicklung mit variabler Gesamtwindungszahl elektrisch zu verbinden. Dabei kann die Rotorwicklung mit einer ersten Gesamtwindungszahl durch die Verschaltung der aus den ersten Spuleneinheiten gebildeten Spulen und mit einer zweiten Gesamtwindungszahl durch die Verschaltung der aus den verbundenen ersten und zweiten Spuleneinheiten der Rotorpole gebildeten Spulen gebildet werden. Die erste Gesamtwindungszahl ist dabei geringer als die zweite Gesamtwindungszahl.
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Die Rotorwicklung mit der ersten Gesamtwindungszahl, welche zu niedrigeren Verlusten im Rotor führt, kann dabei immer dann bereitgestellt werden, wenn der aktuelle Betriebspunkt des Kraftfahrzeugs keine Rotorwicklung mit der zweiten Gesamtwindungszahl benötigt. Solche Betriebspunkte sind insbesondere schwachlastige Betriebspunkte des Kraftfahrzeugs, welche beispielsweise eine unterhalb eines vorbestimmten Schwellwertes liegendem Drehmoment sowie liegende Leistung der Antriebsmaschine erfordern. Dann trennt die Verschaltungseinrichtung die ersten und zweiten Spuleneinheiten. Die Rotorwicklung mit der zweiten Gesamtwindungszahl wird hingegen bei hochlastigen Betriebspunkten, beispielsweise, wenn die von der Antriebsmaschine geforderte, betriebspunktspezifisches Drehmoment sowie Leistung oberhalb der vorbestimmten Schwellwertes liegt, bereitgestellt. Dann verschaltet die Verschaltungseinrichtung die ersten und zweiten Spuleneinheiten eines Rotorpols.
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Durch das Anpassen der Windungszahlen der Spulen und damit der Windungszahl der Rotorwicklung an den Betriebspunkt des Kraftfahrzeugs kann die Antriebsmaschine in vorteilhafter Weise besser hinsichtlich ihrer Effizienz, insbesondere der Ummagnetisierungsverluste, ausgelegt werden.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass die Spuleneinheiten jeweils eine Zuleitung und eine Rückleitung aufweisen, welche mit der Verschaltungseinrichtung verbunden sind und von welchen, in Abhängigkeit von einem durch die Verschaltungseinrichtung bereitgestellten Verschaltungszustand der Spuleneinheiten, eine der Zuleitungen einen Eingangsanschluss und eine der Rückleitungen einen Ausgangsanschluss der jeweiligen Spule ausbilden. Die ersten Spuleneinheiten weisen also jeweils eine erste Zuleitung und eine erste Rückleitung auf und die zweiten Spuleneinheiten weisen jeweils eine zweite Zuleitung und eine zweite Rückleitung auf. Die ersten und zweiten Zuleitungen und die ersten und zweiten Rückleitungen sind mit der Verschaltungseinrichtung verbunden. Die Verschaltungseinrichtung weist insbesondere erste Schalteinheiten auf, welche dazu ausgelegt sind, zum Verschalten der zumindest zwei Spuleneinheiten pro Spule die Zuleitung der einen Spuleneinheit der Spule mit der Rückleitung der anderen Spuleneinheit derselben Spule zu verbinden. Die jeweils andere Zuleitung bildet den Eingangsanschluss der Spule aus und die jeweils andere Zuleitung bildet den Ausgangsanschluss der Spule aus.
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Außerdem weist die Verschaltungseinrichtung insbesondere zweite Schalteinheiten auf, welche dazu ausgelegt sind, zum Verschalten der Spulen zu der Rotorwicklung alle bis auf einen Ausgangsanschluss und alle bis auf einen Eingangsanschluss elektrisch zu verbinden, wobei der unverschaltete Eingangsanschluss und der unverschaltete Ausgangsanschluss einen Gesamteingangsanschluss und einen Gesamtausgangsanschluss der Rotorwicklung ausbilden.
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Im Falle, dass die Verschaltungseinrichtung, beispielsweise bei schwachlastigen Betriebspunkten, die zumindest zwei Spuleneinheiten pro Rotorpol nicht verbindet und die Rotorwicklung als die Serienschaltung der ersten Spuleneinheiten ausgebildet wird, bilden die jeweiligen ersten Zuleitungen die Eingangsanschlüsse der Spulen aus und die ersten Rückleitungen bilden die Ausgangsanschlüsse der Spulen aus. Im Falle, dass die Verschaltungseinrichtung, beispielsweise bei hochlastigen Betriebspunkten, die zumindest zwei Spuleneinheiten pro Rotorpol verschaltet und die Rotorwicklung als die Serienschaltung der verschalteten ersten und zweiten Spuleneinheiten ausgebildet wird, bilden die jeweiligen ersten Zuleitungen die Eingangsanschlüsse der Spulen aus und die jeweiligen zweiten Rückleitungen bilden die Ausgangsanschlüsse der Spulen aus. Zum Verschalten der Spulen wird von der Verschaltungseinrichtung jeweils ein Ausgangsanschluss einer Spule mit dem Eingangsanschluss einer benachbarten Spule zu der Serienschaltung verbunden. Der Eingangsanschluss der ersten Spule in der Serienschaltung und der Ausgangsanschluss der letzten Spule in der Serienschaltung bilden den Gesamteingangsanschluss und den Gesamtausgangsanschluss aus.
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Der Gesamteingangsanschluss und der Gesamtausgangsanschluss können zum Bestromen der Rotorwicklung mit einer Stromquelle verbunden werden. Dazu kann der Rotor ein Schleifringmodul aufweisen, welches zum Bestromen der Rotorwicklung mit dem Gesamteingangsanschluss und dem Gesamtausgangsanschluss elektrisch verbunden ist. Auch können die Schalteinheiten der Verschaltungseinrichtung über das Schleifringmodul geschaltet werden, indem Steuerleitungen für die Schalteinheiten in das Schleifringmodul integriert sind.
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In einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung sind die Spuleneinheiten als Formstabspuleneinheiten ausgebildet. Solche Formstabspuleneinheiten umfassen Wicklungsleiter in Form von Formstäben, welche als Massivleiter, beispielsweise aus Kupfer, mit einem beliebigen, insbesondere rechteckförmigen, Leiterquerschnitt ausgebildet sind. Insbesondere weisen die Formstabspuleneinheiten pro Rotorpol jeweils zwei Pakete mit Längsformstäben, welche zum Ausbilden von axialen Wicklungsleiterabschnitten der Spuleneinheiten in an die Polschäfte angrenzenden Pollücken angeordnet sind, und jeweils zwei Pakete mit Querformstäben auf, welche zum Ausbilden von stirnseitigen Wicklungsleiterabschnitten an axial gegenüberliegenden Stirnseiten des Rotorkerns angeordnet und mit den Längsformstäben verbunden sind.
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Die erste Formstabspuleneinheit weist also Pakte mit ersten Längsformstäben und ersten Querformstäben auf die zweite Formstabspuleneinheit weist Pakte mit zweiten Längsformstäben und zweiten Querformstäben auf. Die ersten und die zweiten Längsformstäbe sind dabei axial in die Pollücken einsteckbar. Durch die Einsteckmöglichkeit kann eine Außenseite des Rotorkerns geschlossen, also ohne Durchlässe für wickelbare Drähte, ausgebildet sein. Dazu können an die Polschäfte beispielsweise Polschuhe angrenzen, welche einen homogenen oder inhomogenen Luftspalt zwischen dem Rotor und dem Stator ausbilden, und, unter Ausbildung von Pollücken in Form von axialen Durchgangsöffnungen, über Verbindungsstege verbunden sein. Durch die geschlossene Außenkontur weist der Rotor eine hohe mechanische Stabilität auf.
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Die Längsformstäbe können dabei als I-Pins oder als U-Pins ausgebildet sein. Im Falle von I-Pins stehen die Längsformstäbe an beiden Stirnseiten des Rotorkerns axial über und im Falle von U-Pins stehen die Längsformstäbe nur an einer Stirnseite axial über. Durch die U-förmige Ausgestaltung sind die in den unterschiedlichen Pollücken angeordneten Längsformstäbe einer Spuleneinheit an einer Stirnseite des Rotorkerns bereits elektrisch und mechanisch verbunden. Die überstehenden Längsformstabenden können mit den Querformstäben verbunden, beispielsweise auf Stoß verschweißt, werden. Beispielsweise können die überstehenden Längsformstabenden mehrere, von der jeweiligen Zahnflanke des Polschafts gegenläufig entlang der Umfangsrichtung treppenartig ansteigende Kontaktierebenen zum Kontaktieren von Längsformstäben unterschiedlicher Wicklungslagen ausbilden. Die zum Vervollständigen einer Spulenlage benötigten Querformstäbe können in jeweilige wicklungslagenspezifische Querverbindern integriert sein, welche sukzessive axial an der zumindest einen Stirnseite gestapelt werden. Die Querverbinder können dazu jeweils eine Haltestruktur mit radial abstehenden Halterahmen aufweisen, welche überlappend mit den Polschafts angeordnet werden und welche jeweils ein Paket mit ersten, wicklungslagenspezifischen Querformstäben und ein Paket mit zweiten, spulenlagenspezifischen Querformstäben halten. Die Halterahmen können beispielsweise an einem jeweiligen Joch der Haltestrukturen angeordnet sein, welches drehfest mit einer Rotorwelle des Rotors verbunden werden kann.
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In einer Ausführungsform der Erfindung weist die Verschaltungseinrichtung ein mit der Rotorwelle des Rotors verbundenes Gehäuse, in welchem die Schalteinheiten zum Verschalten der Spuleneinheiten und der Wicklungen angeordnet sind, und pro Wicklung vier Verbinderformstäbe auf, welche bereichsweise in dem Gehäuse angeordnet und mit den Schalteinheiten verbunden sind und bereichsweise außerhalb des Gehäuses angeordnet und zum Ausbilden der Zuleitungen und der Rückleitungen mit jeweiligen Spulenanfängen und Spulenenden der Formstabspuleneinheiten verbunden sind. Je nach Verschaltungszustand der Spuleneinheiten bilden zwei der Verbinderformstäbe den jeweiligen Eingangsanschluss und den jeweiligen Ausgangsanschluss der Spule aus. Beispielsweise kann das Gehäuse ringscheibenförmig ausgebildet sein, wobei die Verbinderformstäbe radial aus einem Gehäusemantel des Gehäuses herausragen. Das ringscheibenförmige Gehäuse kann beispielsweise einen Schleifring des Schleifringmoduls umschließen, sodass die durch zwei der Verbinderformstäbe gebildeten Gesamtanschlüsse der Rotorwicklung mit dem Schleifringmodul zum Bestromen der Rotorwicklung verbunden sind.
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Es sind jedoch auch andere Spulenfertigungstechniken zum Ausbilden der Spuleneinheiten möglich. Beispielsweise können die Spuleneinheiten auch als Drahtspuleneinheiten, welche aus einem um die Polschäfte gewickelten Draht gebildet sind, ausgebildet sein.
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Zur Erfindung gehört außerdem ein elektrifiziertes Kraftfahrzeug mit zumindest einer erfindungsgemäßen elektrische Antriebsmaschine.
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Die mit Bezug auf den erfindungsgemäßen Rotor vorgestellten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für die erfindungsgemäße elektrische Antriebsmaschine sowie für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Perspektivdarstellung eines Rotors einer elektrischen Antriebsmaschine;
- 2 eine schematische Perspektivdarstellung eines Ausschnitts des Rotors; und
- 3 eine schematische Perspektivdarstellung eines vergrößerten Ausschnitts des Rotors.
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In den Figuren sind gleiche sowie funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen Rotor 1 für eine elektrisch erregte Antriebsmaschine eines elektrifizierten Kraftfahrzeugs. Der Rotor 1 weist einen Rotorkern 2 auf, welcher als ein Blechpaket aus axial gestapelten Elektroblechlamellen gebildet sein kann. Der Rotor 1 weist außerdem eine drehfest mit dem Rotorkern 2 verbundene Rotorwelle 3 zur Drehmomentübertragung auf. Der Rotorkern 2 weist hier eine Vollpolgeometrie auf, welche durch eine geschlossene, in Umfangsrichtung lückenlose Außenseite 4 des Rotorkerns 2 und damit des gesamten Rotors 1 gebildet ist. Diese geschlossene Außenseite 4 minimiert die Luftreibungsverluste und erhöht die mechanische Stabilität des Rotors 1.
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Der Rotorkern 2 weist hier sechs Rotorpole 5 auf, welche jeweils, wie in 2 sichtbar, einen Polschaft 6 aufweisen. Die jeweiligen Polschäfte 6 sind hier schenkelpolförmig ausgebildet und erstrecken sich durch eine Polmitte des jeweiligen Rotorpols 5. Polschuhförmige Bereiche 7 der schenkelpolförmigen Polschäfte 6 sind hier über Verbindungsstege 8, welche einstückig mit den Bereichen 7 ausgebildet sind, verbunden, sodass die geschlossene, lückenlose Außenseite 4 ausgebildet wird. Angrenzend an entlang der Umfangsrichtung gegenüberliegende Flanken der Polschäfte 6 sind Pollücken ausgebildet, welche sich in Richtung von Polrändern der Rotorpole 5 erstrecken. In Richtung der Polränder sind die Pollücken hier durch Stützsteganordnungen 9 begrenzt, wobei jeweils eine Stützsteganordnung 9 zwischen den Pollücken zweier benachbarter Rotorpole 5 angeordnet ist. Die Stützsteganordnungen 9 sind hier V-förmig ausgebildet, sodass zwischen den Stützsteganordnungen 9 und den Verbindungsstegen 8 jeweilige gewichts- und streuflussreduzierende Kavitäten 10 im Rotorkern 2 ausgebildet sind.
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Die Polschäfte 6 halten jeweils eine Wicklung 11, welche hier zwei Spuleneinheiten 11a, 11b aufweist. Die Spulen 11 sind zu einer Rotorwicklung 12 verschaltet. Die Spuleneinheiten 11a, 11b eines Rotorpols 5 können dabei in Abhängigkeit von dem Betriebspunkt der elektrischen Antriebsmaschine verschieden, beispielsweise seriell, verschaltet werden. Die Rotorwicklung 12 weist also beispielsweise nur die verschalteten ersten Spuleneinheiten 11a oder die Verschaltung aus ersten und zweiten Spuleneinheiten 11a, 11b auf. Durch die Möglichkeit, die zweiten Spuleneinheiten 11b zuschalten zu können, weist die Rotorwicklung 12 eine einstellbare Windungszahl auf, welche wiederum Verlust der elektrischen Antriebsmaschine beeinflusst. Zum betriebspunktabhängigen Verschalten der Spuleneinheiten 11a, 11b und zum Verbinden der Wicklungen 11 zu der Rotorwicklung 12 weist der Rotor 1 eine Verschaltungseinrichtung 13 auf. Die Verschaltungseinrichtung 13 ist hier mit der Rotorwelle 3 verbunden.
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In 3 sind die zwei Spuleneinheiten 11a, 11b eines Rotorpols 5 in vergrößerter Darstellung gezeigt. Die Spuleneinheiten 11a, 11b sind als Formstabspuleneinheiten mit Längsformstäben 14a, 14b und Querformstäben 15a, 15b ausgebildet. Die zu der ersten Wicklungseinheit 11a korrespondierenden Längsformstäbe 14a sind hier in erste Pollücken 16a axial eingesteckt, die zu der zweiten Wicklungseinheit 11b korrespondierenden Längsformstäbe 14b sind hier in zweite Pollücken 16b axial eingesteckt. Die ersten Längsformstäbe 14a sind über erste Querformstäbe 15a verbunden und die zweiten Längsformstäbe 14b sind über zweite Querformstäbe 15b verbunden. Die Längsformstäbe 14a, 14b und die Querformstäbe 15a, 15b sind insbesondere verschweißt.
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Die Spuleneinheiten 11a, 11b weisen außerdem Zuleitungen 17a, 17b und Rückleitungen 18a, 18b auf, welche hier durch Verbinderformstäbe 19 ausgebildet sind. Im Falle von unverschalteten Spuleneinheiten 11a, 11b bilden die jeweils ersten Zuleitungen 17a und die ersten Rückleitungen 18a und im Falle von verschalteten Spuleneinheiten 11a, 11b bilden die jeweils ersten Zuleitungen 17a und die zweiten Rückleitungen 18b Eingangsanschlüsse und Ausgangsanschlüsse der jeweiligen Wicklungen 11. Einer der Eingangsanschlüsse bildet einen Gesamteingangsanschluss 20 der Rotorwicklung 12 und einer der Ausgangsanschlüsse bildet einen Gesamtausgangsanschluss 21 der Rotorwicklung 12. Der Gesamteingangsanschluss 20 und der Gesamtausgangsanschluss 21 sind mit einem mit der Rotorwelle 3 verbundenen Schleifring 22 eines Schleifringmoduls des Rotors 1 verbunden.
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Die Verbinderformstäbe 19 sind in die Verschaltungseinrichtung 13 integriert, wo sie mit hier nicht gezeigten Schalteinheiten der Verschaltungseinrichtung 13 elektrisch verbunden sind. Die Verschaltungseinrichtung 13 weist hier ein Gehäuse 23 auf, in welchem die Verbinderformstäbe 19 bereichsweise angeordnet sind. Beim Anordnen des ringscheibenförmigen Gehäuses 23 an der Rotorwelle 23 werden die Verbinderformstäbe an den jeweiligen Längsformstäben 14a, 14b, 15a, 15 angeordnet, welche einen Wicklungsanfang und ein Wicklungsende der jeweiligen Wicklung 11a, 11b ausbilden, und mit diesen verbunden, beispielsweise verschweißt. Außerdem werden durch die Querformstäbe 15a, 15b gebildete Wickelköpfe der Rotorwicklung 12 von einem Stützring 24 zum Aufnehmen von Fliehkräften ummantelt.