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Die Erfindung betrifft einen Spindelantrieb mit einem Gehäuse und einem Verschlusselement für das Gehäuse, das in eine Stirnseite des Gehäuses eingesetzt ist und in das eine Gelenkstruktur zur Anbindung des Spindelantriebs an ein anderes Bauteil integriert ist.
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Der Spindelantrieb kann vielfältig eingesetzt werden. Ein Beispiel hierfür ist die elektromechanische Verstellung von Kofferraumklappen bei Kraftfahrzeugen. Die Anbindung des Spindelantriebs erfolgt über das Verschlusselement, welches stirnseitig in das Gehäuse des Spindelantriebs eingesetzt ist. Um die elektrische Motoreinheit des Spindelantriebs mit Strom zu versorgen, müssen elektrische Kabel zu dieser verlegt werden. Typischerweise erfolgt die Zuleitung der elektrischen Kabel mit einer Kabelführung hin zum Verschlusselement. Die elektrischen Kabel werden dabei von der Fahrzeugkarosserie durch die Kabelführung in die Kabeldurchführung des Verschlusselements eingeführt. Die Kabelführung reicht von der Fahrzeugkarosserie bis hin zur Kabeldurchführung des Verschlusselements und stellt einerseits einen Schutz vor mechanischen Beschädigungen der elektrischen Kabel und anderseits eine Abdichtung gegenüber Wasser und Verschmutzung dar. Die Dichtwirkung kann beispielsweise durch Gummiabdichtungen, Dichtpasten oder auch abdichtende Verschweißungen realisiert werden.
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Für die Abmessung der Kabelführung ist die Entfernung zwischen der Kabeldurchführung des Verschlusselements und des karosserieseitigen Kabelausgangs maßgeblich. Somit variiert die Länge der Kabelführung je nach Fahrzeugmodell. Aus der individuellen Anpassung der Kabelführung resultieren aufgrund der hohen Fahrzeugvarianz eine Vielzahl von Formgebungswerkzeugen, welche sich nach den Auslegungsmethoden des bekannten Stands der Technik nicht vermeiden lassen. Dies bringt hohe Werkzeugkosten und eine unflexible Produktion mit sich, da im Herstellungsprozess mit jeder Produktionsänderung auch ein Werkzeugwechsel erfolgen muss.
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Zur elektromechanischen Verstellung von Kofferraumklappen bei Kraftfahrzeugen kommen für gewöhnlich ein oder zwei Spindelantriebe zum Einsatz, welche an einem Ende mit der Fahrzeugkarosserie verbunden sind, beispielsweise mit der D-Säule, und mit dem anderen Ende an die Kofferraumklappe angebunden sind. Die Anbindung des Spindelantriebs erfolgt über die stirnseitig eingesetzten Verschlusselemente, die durch die Aufnahme eines Kugelzapfens eine Gelenkstruktur bilden, die beim Öffnen und Schließen der Kofferraumklappe eine Bewegung des Spindelantriebs relativ zur Fahrzeugkarosserie und zur Kofferraumklappe zulässt.
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Die beidseitige Verwendung von Spindelantrieben zum Öffnen und Schließen von Kofferraumklappen erfordert nach dem derzeitigen Stand der Technik oftmals eine Unterscheidung des Spindelantriebs in Abhängigkeit der Montageseite. Grund hierfür ist, dass jedes Verschlusselement, aufgrund der Kabelführung, nur an einer Fahrzeugseite montiert werden kann. Somit muss in Verschlusselemente unterschieden werden, die nur auf der linken Seite montiert werden können, und solche, die nur auf der rechten Seite montiert werden können. Dies gilt ebenso für die Werkzeugform zur Herstellung der Verschlusselemente, die immer doppelt vorliegen müssen, um beide Seiten abbilden zu können. Auch bei der Vormontage des Spindelantriebs und bei der späteren Endmontage in das Fahrzeug müssen rechte und linke Seite unterschieden werden. Dies stellt ein Fehlerrisiko durch Verwechslung dar und erhöht den Produktionsaufwand und die Lagerkosten.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Kabelführung zu schaffen, die in einer Vielzahl von Fahrzeugen eingesetzt und mit ein und demselben Formgebungswerkzeug hergestellt werden kann und ein Verschlusselement zu schaffen, das mit geringem Aufwand hergestellt werden kann und eine beidseitige Montage zulässt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Spindelantrieb vorgesehen mit einem Gehäuse, einem Verschlusselement für das Gehäuse, das in eine Stirnseite des Gehäuses eingesetzt ist und in das eine Gelenkstruktur zur Anbindung des Spindelantriebs an ein anderes Bauteil integriert ist, wobei das Verschlusselement mit einer Kabeldurchführung versehen ist, die dazu dient, mindestens ein elektrisches Kabel in das Innere des Gehäuses zu führen, und einer Kabelführung, die einen Schlauch und mindestens ein Anschlusselement aufweist, welches am vom Verschlusselement abgewandten Ende des Schlauches mechanisch befestigt ist. Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, die Kabelführung mit „Überlänge“ herzustellen und erst bei der Montage auf das benötigte Längenmaß zu kürzen. Dadurch kann die Kabelführung in verschiedensten Kraftfahrzeugen eingesetzt werden, um die Kabel von der Fahrzeugkarosserie hin zur Kabeldurchführung des Verschlusselements zu führen. Weiter ergibt sich die Möglichkeit, das Anschlusselement entsprechend der Anschlussmöglichkeit der Fahrzeugkarosserie zu wählen. Diese Gestaltung ermöglicht es, den Schlauch besonders einfach an ein weiteres Bauteil, beispielsweise die Fahrzeugkarosserie, anzuschließen.
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Die Kabeldurchführung kann, bezogen auf die Mittelachse des Gehäuses, auf einer Seite angeordnet ist, die entgegengesetzt zu der Seite ist, auf der die Gelenkstruktur zum anderen Bauteil hin geöffnet ist. Die Kabeldurchführung auf der der Gelenkstruktur entgegengesetzten Seite ermöglicht es, ein und dasselbe Verschlusselement beidseitig einzusetzen. Es ist daher eine Werkzeugform ausreichend und es muss keine fortlaufende Unterscheidung während des Produktions- und Montageprozesses erfolgen.
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Wahlweise ist der Kabeldurchführung des Verschlusselements ein Adapterstutzen zugeordnet, der zum Anschließen des Schlauches dient. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass eine einfache Verbindungsmöglichkeit zwischen Schlauchende und Verschlusselement geschaffen wird, die eine schnelle und einfache Montage der Bauteile gewährleistet.
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Vorzugsweise wird der Schlauch auf den Adapterstutzen aufgesteckt oder eingepresst. Dies dichtet die Verbindung zwischen den Bauteilen ab und verhindert das Eindringen von Wasser und Schmutz.
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Der Adapterstutzen kann einteilig mit dem Verschlusselement ausgeführt sein. Hierdurch entfällt der Adapterstutzen als zusätzliches Bauteil und ist fest mit dem Verschlusselement ausgeführt, was eine sichere Verbindung darstellt.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Adapterstutzen in die Kabeldurchführung des Verschlusselements eingesteckt ist. Hierdurch ergibt sich eine vereinfachte Geometrie des Verschlusselements, welche sich positiv auf die Werkzeugkosten und den Herstellungsaufwand auswirken.
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Der Adapterstutzen kann auf der dem Verschlusselement zugewandten Seite mit einer Rastgestaltung versehen werden, mittels der das Schlauchende in der Kabeldurchführung arretiert werden kann. Die Rastgestaltung ermöglicht eine einfache und schnelle Montage des Schlauchendes an der Kabeldurchführung des Verschlusselements und trägt dazu bei, dass der Adapterstutzen sich nicht unbeabsichtigt löst.
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Alternativ oder ergänzend kann der Adapterstutzen eine Presspassung mit der Kabeldurchführung eingehen, die den Übergang abdichtet.
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Gemäß einer Ausgestaltung kann der Adapterstutzen auf der dem Verschlusselement zugewandten Seite im Bereich der Kabeldurchführung mit dem Verschlusselement verschweißt werden. Die Verschweißung gewährleistet eine sichere Verbindung zwischen Verschlusselement und Adapterstutzen und dichtet gleichzeitig den Verbindungsbereich ab.
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Vorteilhafterweise weist die Kabelschlauchinnenseite Einkerbungen auf. Die Einkerbungen verbessern den Halt des Schlauchs auf dem Adapterstutzen und dem Anschlusselement.
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Gemäß einer Variante kann der Schlauch einen Dichteinsatz aufweisen, welcher im Inneren des Verschlusselements angeordnet ist. Bei dieser Gestaltung kann der Dichteinsatz den Übergang zwischen Verschlusselement und Gehäuse und Schlauch des Spindelantriebs abdichten. Zur Montage von Schlauch und Dichteinsatz wird der Schlauch von der dem Spindelantriebsgehäuse zugewandten Verschlusselementseite durch die Kabeldurchführung gezogen, bis der Dichteinsatz das Innere des Verschlusselements ausfüllt.
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Vorteilhafterweise dichtet der Dichteinsatz den Übergang zwischen Verschlusselement und Gehäuse ab. Dies kann beispielsweise realisiert werden, indem der Dichteinsatz am Übergang von Verschlusselement zu Spindelantriebsgehäuse mit einer umlaufenden Dichtung versehen ist.
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Bevorzugt ist der Schlauch einteilig mit einem Dichteinsatz ausgeführt, der innerhalb des Verschlusselements angeordnet ist. Bei dieser Gestaltung kann der Adapterstutzen entfallen. Dies vereinfacht die geometrische Form des Verschlusselements bzw. führt dazu, dass der Adapterstutzen als zusätzliches Bauteil entfällt.
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Das Anschlusselement kann einen Anschlussstutzen aufweisen, auf den der Schlauch aufgesteckt ist. Dies dichtet den Übergang zwischen den Bauteilen ab, ermöglicht aber dennoch ein späteres Lösen der Bauteile voneinander. Weiter ergibt sich eine vereinfachte Schlauchgeometrie.
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Bevorzugt ist es vorgesehen, dass der Anschlussstutzen des Anschlusselements in das Schlauchende gesteckt oder eingepresst ist. Das Einpressen sichert das Schlauchende davor, unbeabsichtigt von dem Anschlussstutzen gelöst zu werden und dichtet gleichzeitig den Übergang zwischen den Bauteilen ab.
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Alternativ kann das Anschlusselement einteilig mit dem Schlauch ausgeführt werden. Hierdurch entfällt bei der Montage der Schritt, das Schlauchende mit dem Anschlusselement zu fügen. Auch ein Lösen der Verbindung zwischen Schlauchende und Anschlusselement ist in dieser Gestaltung nicht möglich.
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Der Anschlussstutzen weist bevorzugt auf der dem Schlauch abgewandten Seite auf seinem Umfang mindestens eine Rastgestaltung auf, die zur Arretierung des Anschlusselements an ein anderes Bauteil dient. Die Rastgestaltung ermöglicht es, das Anschlusselement sicher an die Fahrzeugkarosserie anzubinden und trägt dazu bei, das Dichtelement des Anschlusselements in der Einbauposition zu fixieren.
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Ferner kann das dem Schlauch abgewandte Ende des Anschlusselements als Dichtungselement ausgebildet sein. Hierdurch kann beispielsweise eine abdichtende Anbindung an die Fahrzeugkarosserie erfolgen.
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Vorteilhafterweise ist das Dichtelement auf dem Umfang des Anschlussstutzens angeordnet. Wird der Anschlussstutzen aus einem festen Kunststoff gefertigt und das Dichtelement aus einem flexiblen und elastischen Kunststoff, so trägt die Steifigkeit des Anschlussstutzens dazu bei, die Formtreue des Dichtelements zu gewährleisten und erzeugt die nötige Vorspannung, mit der das Dichtelement im Dichtsitz eingepresst ist.
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Das Dichtelement weist vorzugsweise eine Dichtlippenkontur auf. Die Dichtlippenkontur kann individuell angepasst werden um die Dichtwirkung am Übergang vom Anschlusselement hin zu einem anderen Bauteil, beispielsweise der Fahrzeugkarosserie, sicherzustellen. Zudem soll es eine einfache Anbindung an die Fahrzeugkarosserie gewährleisten.
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Vorteilhafterweise ist der Anschlussstutzen des Anschlusselements aus einem relativ steifen Werkstoff, beispielsweise ABS oder PA6 gefertigt und das Dichtelement des Anschlusselements aus EPDM. Bei einer günstigen Geometrie des Trägers und einer vorteilhaften Materialkombination ergibt sich eine gute Haftung des Dichtelements. Gleichzeitig eignet sich das Material des Anschlussstutzens für die Ausbildung der Rastkanten und ermöglicht ein einfaches Anschließen des Schlauchs.
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Das Anschlusselement ist vorzugsweise ein 2-Komponenten-Spritzgussteil. Diese Gestaltung erlaubt es, das Dichtelement aus einem elastischen und weichen Kunststoff herzustellen, wodurch die Dichtwirkung zusätzlich verbessert werden kann. Der Innenteil des Anschlusselements und, je nach Ausführungsform, der Anschlussstutzen können aus einem festeren Werkstoff hergestellt werden. Dies verleiht dem Anschlusselement eine gewisse Festigkeit und Formtreue.
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Alternativ kann der Schlauch und das Verschlusselement als 2-Komponenten-Spritzgussteil ausgebildet sein. Auch das Dichtelement kann bei dieser Ausführungsform Teil des 2-Komponenten-Spritzgussteils sein. Hierdurch ergibt sich der zusätzliche Vorteil, dass die Bauteile fest miteinander verbunden sind und ein Lösen dieser und eine damit einhergehende Undichtigkeit vermieden werden können. Weiter hat dies zur Folge, dass in der Vormontage ein Montageschritt entfällt, wodurch Zeit gespart werden kann.
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Nach einer anderen Ausführungsform kann der Schlauch und der Adapterstutzen ein 2-Komponenten-Spritzgussteil bilden. Dies ermöglicht es, den Schlauch aus einem elastischen und flexiblen Kunststoff herzustellen, während der Adapterstutzen aus einem festeren und steiferen Kunststoff gefertigt werden kann. Der Schlauch kann dabei als Dichtungselement zwischen Adapterstutzen und Verschlusselement dienen. Die Anbindung des Adapterstutzens an das Verschlusselement erfolgt nach einer der vorher genannten Ausführungsformen.
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Das Verschlusselement weist vorzugsweise im Bereich der Kabeldurchführung eine Arretiergestaltung auf, mit der das im Inneren des Verschlusselements angeordnete Basisteil fixiert wird. Diese Gestaltung ermöglicht eine einfachere Montage, da im Bereich der Kabeldurchführung eine größere Öffnung zum Durchführen des Schlauchs vorliegt. Durch die Arretiergestaltung wird weiterhin gewährleistet, dass der Schlauch mit dem Dichteinsatz fest im Verschlusselement angeordnet ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand verschiedener Ausführungsformen beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In diesen zeigen:
- - 1 ein Verschlusselement mit einer Kabelführung gemäß einer ersten Ausführungsform in einer perspektivischen Ansicht;
- - 2a eine perspektivische Ansicht einer Kabelführung mit Anschlusselement und einem Adapterstutzen, wie sie bei der ersten Ausführungsform verwendet werden kann;
- - 2b einen Adapterstutzen gemäß einer ersten Ausführungsform in einer perspektivischen Ansicht;
- - 2c einen Adapterstutzen gemäß einer zweiten Ausführungsform in einer perspektivischen Ansicht;
- - 3 das Detail A von 1 als Schnitt entlang der Ebene III-III gemäß der ersten Ausführungsform mit Adapterstutzen;
- - 4 das Detail A von 1 als Schnitt entlang der Ebene III-III gemäß der zweiten oder dritten Ausführungsform mit Adapterstutzen;
- - 5a eine perspektivische Ansicht eines Verschlusselements mit einer Kabeldurchführung gemäß einer Ausführungsform mit Klammer;
- - 5b einen Schnitt entlang der Ebene V-V von 5a;
- - 6 das Detail B von 2a;
- - 7a einen Schnitt entlang der Ebene VII-VII von 6;
- - 7b eine weitere Ausführung eines Anschlusselements mit Kabelführung;
- - 8a eine perspektivische Ansicht eines Anschlusselements mit Anschlussstutzen, Dichtelement und Rastgestaltung.
- - 8b einen Schnitt entlang der Ebene VIII-VIII von 8a;
- - 9 eine perspektivische Ansicht des Schlauchs, der einteilig mit einem Dichteinsatz ausgeführt ist, gemäß einer ersten Ausführungsform;
- - 10 ein Detail A von 1 als Schnitt entlang der Ebene III-III gemäß einer weiteren Ausführungsform mit einem angespritzten Dichteinsatz an das Verschlusselement;
- - 11 eine perspektivische Ansicht des Schlauchs, der einteilig mit einem Dichteinsatz ausgeführt ist, gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- - 12 ein Detail A von 1 als Schnitt entlang der Ebene III-III gemäß der zweiten Ausführungsform mit einem Dichteinsatz innerhalb des Verschlusselements angeordnet;
- - 13 eine perspektivische Ansicht des Verschlusselements in einer weiteren Ausführungsform;
- - 14 eine perspektivische Ansicht eines Arretierelements;
- - 15a eine perspektivische Ansicht des Verschlusselements mit einer Kabeldurchführung in einer weiteren Ausführungsform;
- - 15b eine perspektivische Ansicht des Arretierelements und deren Positionierung auf der Kabeldurchführung; und
- - 15c das Verschlusselement mit der Kabeldurchführung von 15a in einer perspektivischen Ansicht ohne das Arretierelement.
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1 zeigt ein Verschlusselement 10 mit einer Kabelführung 20, welches stirnseitig in ein Gehäuse eines Spindelantriebs eingesetzt werden kann.
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Das Gehäuse des Spindelantriebs beherbergt einen Spindeltrieb, welcher gewöhnlicher Weise über ein Getriebe von einem elektrischen Motor angetrieben wird. Der Spindeltrieb übersetzt in Kombination mit einem Schubrohrund über eine Spindelmutter die rotatorische Bewegung des Elektromotors in eine translatorische Bewegung. Somit hat eine Drehbewegung des Elektromotors in Abhängigkeit der Drehrichtung einen positiven bzw. negativen Hub zur Folge, der zu einer axialen Längenveränderung des Spindelantriebsbaugruppe führt.
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Das Gehäuse dient dazu, die Mechanik vor Umwelteinflüssen zu schützen, und hat gleichzeitig eine tragende Funktion. Bei der Verstellung des Spindelantriebs kann dieser neben der Längenänderung auch Axialkräfte aufbringen, die unter anderem von dem Gehäuse aufgenommen werden.
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Die Anbindung des Spindelantriebsgehäuses erfolgt über Verschlusselemente. Diese werden stirnseitig in das Gehäuse eingesetzt und weisen eine Aufnahme in Form einer Gelenkstruktur 11 mit einer Lagerfläche für die Lagerkugel eines Kugelzapfens auf. Das Verschlusselement 10 bildet zusammen mit dem Kugelzapfen ein Kugelgelenk, welches vielseitig eingesetzt werden kann. Es kann beispielsweise eine Anbindung des Spindelantriebs zwischen der Fahrzeugkarosserie und einem beweglichen Teil der Karosserie erfolgen. So kann beispielsweise eine elektromechanische Verstellung einer Kofferraumklappe eines Kraftfahrzeugs realisiert werden, in dem der Spindelantrieb an seinem einen Ende mit der Fahrzeugkarosserie verbunden ist und mit dem anderen Ende mit der Kofferraumklappe. Durch das Kugelgelenk kann der Spindelantrieb während dem Öffnen und Schließen der Kofferraumklappe eine Relativbewegung zur Fahrzeugkarosserie und Kofferraumklappe ausführen.
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Das Verschlusselement 10 weist neben der Gelenkstruktur 11, die die Lagerkugel des Kugelzapfens aufnimmt einen Anbindungsabschnitt 18 auf, der stirnseitig in das Spindelantriebsgehäuse eingesetzt werden kann. Zudem verfügt das Verschlusselement 10 über eine Kabeldurchführung 12, die dazu dient, elektrische Kabel in das Innere des Spindelantriebsgehäuses zu führen. Das Verschlusselement 10 hat auch die Aufgabe, die innenliegenden Bauteile vor Umwelteinflüssen zu schützen, indem es das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit an den stirnseitigen Enden des Spindelantriebsgehäuses verhindert.
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Die Kabelführung 20 weist einen Schlauch 30 und ein Anschlusselement 40 auf. Der Schlauch 30 wird mit „Überlänge“ hergestellt und kann vor der Montage auf das benötigte Längenmaß gekürzt werden. Das dem Verschlusselement 10 zugewandte Schlauchende kann auf verschiedene Weise im Bereich der Kabeldurchführung 12 arretiert oder verbunden werden. Die Bauteile und Ausführungsformen zur Anbindung des Schlauchs 30 werden später erläutert.
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Das Anschlusselement 40 ist am vom Verschlusselement 10 abgewandten Schlauchende angeordnet. Auch auf die Ausführungsformen zur Anbindung des Anschlusselement 40 an das Schlauchende wird später eingegangen.
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In den 2a bis 4 ist eine erste Ausführungsform zur Arretierung des Schlauchendes im Bereich der Kabeldurchführung 12 des Verschlusselements gezeigt. Die Verbindung erfolgt dabei über einen Adapterstutzen 50.
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Der Adapterstutzen 50 fungiert als Bindeglied zwischen dem Schlauch 30 und dem Verschlusselement 10 bzw. der Kabeldurchführung 12. Allen Ausführungen des Adapterstutzens 50 ist es gemeinsam, dass sie ein Loch zur Durchführung der elektrischen Kabel aufweisen.
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Der Adapterstutzen 50 kann bei einer ersten Ausführungsform in den Schlauch 30 eingesteckt werden.
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Die zweite Ausführungsform entspricht weitestgehend der ersten Ausführungsform. Hier werden die Abmessungen von Adapterstutzen 50 und Schlauch 30 so gewählt, dass die Bauteile eine Presspassung bilden, um einen sicheren Halt gewährleisten zu können und eine Dichtwirkung zu erzielen.
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Als eine weitere Ausführung von Adapterstutzen 50 und Schlauch 30 wäre auch eine Fertigung als 2-Komponentenbauteil denkbar.
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Weiter kann das dem Schlauch 30 zugewandte Ende des Adapterstutzens 50 Einkerbungen 54 aufweisen, die in das elastische Material des Schlauchs 30 greifen und einen festen Halt garantieren.
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Gemäß dieser Ausführungsform kann das Schlauchende auch als Dichtungselement fungieren und den Übergang zwischen dem Adapterstutzen 50 und dem Verschlusselement 10 abdichten. Dies kann realisiert werden, indem das Schlauchende hin zur Kabelführung 20 über die Kanten des Adapterstutzens 50 steht und somit auf der Stirnfläche der Kabeldurchführung 12 anliegt.
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Alternativ kann auch eine Dichtung 56, beispielsweise ein O-Ring, zusätzlich auf dem Adapterstutzen positioniert werden, um eine Dichtfunkton zwischen dem Adapterstutzen 50 und dem Verschlusselement 10 zu übernehmen.
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Zur Fixierung des Adapterstutzens 50 mit dem Verschlusselement 10 kann nach der ersten Ausführungsform am zum Verschlusselement 10 zugewandten Ende mit einer Rastgestaltung 52 versehen sein. Die Rastgestaltung 52 kann an einer Rastkante, die innerhalb der Kabeldurchführung 12 angeordnet ist, einrasten. Hierdurch kann der Adapterstutzen 50 und damit das Schlauchende sicher in der Kabeldurchführung 12 arretiert werden. Dies verhindert ein versehentliches Lösen der Bauteile auch unter Zug.
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Bei der zweiten Ausführungsform geht der Adapterstutzen 50 eine Presspassung mit der Kabeldurchführung 12 ein. Hierdurch wird der Übergang zwischen dem Adapterstutzen 50 und dem Verschlusselement 10 abgedichtet.
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Bevorzugt wird der Adapterstutzen 50 von der dem Gehäuse zugewandten Seite des Verschlusselements 10 eingeführt und eingepresst. Dabei kann der Adapterstutzen 50 hinter dem Bereich, der eingepresst wird, einen Anschlag 15 aufweisen, der über die Abmessungen der Kabeldurchführung 12 hinausgeht und in einem Vorsprung in der Kabeldurchführung 12 anliegt. Dies verhindert auch unter hohen Zugbelastungen ein Lösen des Adapterstutzens 50 aus der Kabeldurchführung 12.
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Eine Ausführungsform des Adapterstutzens 50, die die soeben erwähnte Presspassung mit der vorgenannten mit Rastgestaltung kombiniert, wäre ebenso denkbar.
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Bei einer dritten Ausführungsform wird der Adapterstutzen 50, der dem Verschlusselement 10 zugewandten Seite im Bereich der Kabeldurchführung 12 mit dem Verschlusselement 10 verschweißt. Im Gegensatz zu den anderen Ausführungsformen werden bei dieser die Bauteile unlösbar miteinander verbunden.
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Durch die Verschweißung kann eine sichere Verbindung zwischen Verschlusselement 10 und Adapterstutzen 50 gewährleistet werden, und gleichzeitig wird der Verbindungsbereich abgedichtet. Zum Verschweißen der Bauteile kann beispielsweise ein Ultraschallschweißverfahren eingesetzt werden.
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Zuletzt ist auch eine einteilige Ausführung des Adapterstutzens 50 mit dem Verschlusselement 10 ist denkbar.
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Der Schlauch 30 der Kabelführung 20 kann Einkerbungen 32 auf der Schlauchinnenseite aufweisen. Diese verbessern den Halt des Schlauches 30 im gefügten Zustand mit dem Adapterstutzen 50. Vorteilhafterweise können die Einkerbungen 32 der Schlauchinnenseite auf die Einkerbungen 54 des Adapterstutzens 50 angepasst werden.
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Die Einkerbungen 32 sollten auf der dem Adapterstutzen 50 zugewandten Seite des Schlauches 30 beginnen und sich mindestens bis hin zu der Stelle des Schlauches 30 erstrecken, die nach der Kürzung des Schlauches 30 auf das kürzeste benötigte Längenmaß im Eingriff mit dem Adapterstutzen 50 ist.
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Hier In den 9 bis 12 ist ein Schlauch 30 gemäß der zweiten Ausführungsform mit Dichteinsatz 34 innerhalb des Verschlusselements gezeigt. Im Unterschied zur ersten Ausführungsform entfällt der Adapterstutzen 50. Der Schlauch 30 und der Dichteinsatz 34 sind vorteilhafterweise einteilig ausgeführt.
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Der Dichteinsatz 34 dient dazu, den Übergang vom Schlauch 30 zu Verschlusselement 10 und auch den Übergang vom Verschlusselement 10 zum Gehäuse abzudichten. Um das Verschlusselement 10 und den einteiligen Schlauch 30 mit Dichteinsatz 34 zu fügen, wird der Schlauch 30 von der Seite des Anbindungsabschnitts 18 durch die Kabeldurchführung 12 gezogen.
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Der Dichteinsatz 34 kann gemäß einer ersten Ausführungsform eine Dichtfläche aufweisen, die innerhalb des Verschlusselements 10 angeordnet ist und beispielsweise durch axialen Anpressdruck den Bauteilübergang abdichtet.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsform ragt die Dichtfläche über den Außenradius des Verschlusselements hinaus und erreicht nach Einpressen in das Spindelantriebsgehäuse durch radialen Pressdruck einen abgedichteten Übergang.
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Bei dieser zweiten Ausführungsform erfolgt das Kürzen des Schlauchs 30 auf das benötigte Längenmaß auf der dem Verschlusselement 10 abgewandten Seite.
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Bevorzugt weist der mit dem Dichteinsatz 34 einteilig ausgeführte Schlauch 30 eine Wulst 36 auf, die im gefügten Zustand mit dem Verschlusselement 10 über die Kabeldurchführung 12 hinausragt und so eine arretierende Wirkung hat und dazu beiträgt, den Dichteinsatz 34 in der gefügten Position zu halten. Die Wulst 36 erzeugt bei der Montage ein haptisches und akustisches Feedback für den Werker und erleichtert somit die Produktion.
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In den 13 bis 15c ist eine weitere Ausführungsform eines Verschlusselements gezeigt, die die Positionierung des Schlauchs 30, der einteilig mit dem Dichteinsatz 34 ausgeführt ist, erleichtern soll.
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Hierfür ist im Bereich der Kabeldurchführung 12 eine Gelenkstruktur 11 vorgesehen, durch den der Schlauch 30 von der dem Gehäuse zugewandten Verschlusselementseite leicht eingeführt werden kann bis der Dichteinsatz 34 innerhalb des Verschlusselements 10 positioniert ist. Nach erfolgter Montage der Bauteile, kann in eine Arretiergestaltung 13 ein Arretierelement 14 eingesetzt werden, welche dazu dient, den Schlauch 30 mit dem Dichteinsatz 34 im Bereich der Kabeldurchführung 12 zu fixieren.
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Das Arretierelement 14 weist vorzugsweise eine Rastgestaltung auf beim Fügen mit dem Verschlusselement 10 an einer Rastkante des Verschlusselements 10 Halt findet. Da das Arretierelement 14 in gefügtem Zustand mit dem Verschlusselement 10 die Gelenkstruktur 11 mit Ausnahme der Kabeldurchführung 12 ausfüllt, setzt es vorzugsweise die Geometrien des Verschlusselements 10 fort und integriert sich damit im gefügten Zustand.
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In den 6 bis 8b wird der Schlauch 30 und das Anschlusselement 40 gezeigt.
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Das Anschlusselement 40 kann einen Anschlussstutzen 42 am dem Schlauch 30 zugewandten Ende aufweisen. Dieser kann vom Schlauch 30 aufgenommen werden, wobei der Anschlussstutzen 42 beim Fügen mit dem Schlauchende vorteilhafterweise eine Presspassung eingeht. Hierdurch wird eine Dichtwirkung sichergestellt und verhindert, dass sich das Schlauchende unabsichtlich von dem Anschlussstutzen 42 löst. Zusätzlich kann der Anschlussstutzen 42 Einkerbungen aufweisen, die den Halt des Schlauchendes auf dem Anschlussstutzen 42 zusätzlich verbessern.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann das Anschlusselement 40 einteilig mit dem Schlauch 30 ausgeführt sein. Im Unterscheid zur ersten Ausführungsform wird bei dieser Ausführungsform kein Anschlussstutzen 42 benötigt.
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Das dem Schlauch 30 abgewandte Ende des Anschlusselements 40 ist bevorzugt als Dichtelement 44 ausgebildet. Das Dichtelement 44 dient dazu den Übergang zur Fahrzeugkarosserie abzudichten und soll gleichzeitig eine einfache Möglichkeit zur Montage oder Anbindung realisieren.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Verschlusselement
- 11
- Gelenkstruktur
- 12
- Kabeldurchführung
- 14
- Arretierelement
- 15
- Anschlag
- 18
- Anbindungsabschnitt
- 20
- Kabelführung
- 30
- Schlauch
- 32
- Einkerbungen
- 34
- Dichteinsatz
- 36
- Wulst
- 40
- Anschlusselement
- 42
- Anschlussstutzen
- 44
- Dichtelement
- 46
- Rastgestaltung
- 50
- Adapterstutzen
- 52
- Rastgestaltung
- 54
- Einkerbungen
- 56
- Dichtung