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Die Erfindung betrifft eine zur Abschirmung einer Gebäudeöffnung gegen Insekten mit zwei an sich gegenüberliegenden Rahmenschenkeln eines die Gebäudeöffnung begrenzenden Blendrahmens fixierbaren Profilleisten, die im montierten Zustand eine dem Gebäudeinneren zugewandte Profilinnenseite und eine davon abgewandte Profilaußenseite aufweisen, und einem zick-zack-artig gefalteten, zwischen den Profilleisten entfaltbaren und dabei die Gebäudeöffnung überspannenden Plisseegewebe. Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Montage eines solchen Plisseesystems.
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Eine ähnliche Plisseevorrichtung ist aus der
DE 10 2019 126 896 A1 bekannt. Dieses Dokument befasst sich mit der verbesserten Gleitführung einer Schiebeleiste für das Plisseegewebe, gibt aber keine Hinweise auf die Problematik einer häufig engen Einbausituation vor einer Rollladenschiene.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die im Stand der Technik bekannten Plisseesysteme und Verfahren zu deren Montage weiter zu verbessern und eine auch bei knappem Bauraum einsetzbare, einfach montierbare Konstruktion anzugeben, die zugleich eine hohe Stabilität aufweist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1 bzw. 15 angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, den lichten Öffnungsbereich des Blendrahmens als zusätzlichen Bauraum zu nutzen. Um dies zu ermöglichen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Profilleisten jeweils ein im Bereich zwischen der Profilinnenseite und der Profilaußenseite zu dem Blendrahmen hin abstehendes und an dessen Außenseite über eine Anlagefläche fixierbares Halteprofilelement aufweisen, wobei im montierten Zustand ein innenliegender Teilquerschnitt der Profilleisten in einen lichten Öffnungsbereich des Blendrahmens eingreift. Dadurch wird einerseits Bauraum bzw. Bautiefe im Außenbereich vor dem Blendrahmen eingespart. Andererseits kann der zusätzliche Eingriff nach innen genutzt werden, um eine schmale Faltung des Plisseegewebes zu vermeiden. Hieraus ergeben sich folgende Vorteile:
- - Die Breite des zusammengefalteten Plisseepakets kann vergleichsweise klein gehalten werden, so dass vor allem bei schmalen Gebäudeöffnungen der Lichteintritt nicht übermäßig beeinträchtigt wird.
- - Die Gewebefaltungen bleiben aufgrund ihrer Tiefe so stabil, dass das Plisseegewebe beim Zusammenfalten nicht seitlich „ausbricht“ und dann von Hand nachjustiert werden muss.
- - Die Bedienung wird erleichtert, da auch die Schiebeleiste entsprechend der Gewebetiefe mit hinreichender Grifftiefe und Stabilität ausgestattet werden kann.
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Eine baulich besonders vorteilhafte Ausführung sieht vor, dass das Halteprofilelement durch eine an der jeweiligen Hohlprofilleiste frei abstehende Profilfahne oder Profilrippe gebildet ist. Eine solche Profilfahne bietet auch beidseitig eine Anlagefläche für eine umgekehrte Montage je nach gewünschter Konfiguration.
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Vorteilhafterweise ist das Halteprofilelement in einem inneren Abstand bezüglich der Profilinnenseite und in einem äußeren Abstand bezüglich der Profilaußenseite angeordnet, wobei der jeweilige Abstand zwischen jeweils einer durch die Anlagefläche des Halteprofilelements und die Profilinnenseite und die Profilaußenseite der Profilleisten aufgespannten Ebene bestimmt ist. Durch die Wahl geeigneter Abstände kann somit der zur Verfügung stehende Freiraum optimal genutzt werden.
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In diesem Zusammenhang ist es für die meisten Anwendungen günstig, wenn die Differenz zwischen dem inneren Abstand und dem äußeren Abstand zwischen 0 und 8 mm beträgt.
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Eine weitere Verbesserung sieht vor, dass der in den lichten Öffnungsbereich des Blendrahmens eingreifende Teilquerschnitt der Profilleisten eine Eingriffstiefe im Bereich zwischen 4 und 12 mm aufweist.
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Um die Montage am Blendrahmen zu erleichtern, ist es von Vorteil, wenn die Profilleisten ein U-Profil aufweisen, und wenn das Halteprofilelement an dem Basissteg des U-Profils nach außen abstehend angeordnet ist.
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Montagetechnisch ist es auch von Vorteil, wenn das Halteprofilelement an seiner Anlagefläche über eine Schraubverbindung oder Klebeverbindung mit dem Blendrahmen verbindbar ist.
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Vorteilhafterweise sind die Profilleisten durch Führungsschienen rahmenartig verbunden, wobei die freien Ränder des Plisseegewebes in den Führungsschienen geführt sind.
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In konstruktiver Hinsicht ist es auch günstig, wenn das Plisseegewebe eine Gewebefaltung mit einer Faltungstiefe von 13 bis 20 mm aufweist.
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Häufig vorhandenen baulichen Gegebenheiten kann dadurch Rechnung getragen werden, dass im montierten Zustand ein außenliegender Teilquerschnitt der Profilleisten in einen Freiraum zwischen dem Blendrahmen und einer außen davor befindlichen Rollladenschiene eingreift.
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Um auch den Anschluss an den unteren Rahmenschenkel des Blendrahmens vorteilhaft anpassen zu können, ist eine Anschlussprofilleiste vorgesehen, die ein T-förmiges Profil mit einem Horizontalschenkel und einem vorzugsweise außermittig an dem Horizontalschenkel nach unten abstehenden Vertikalschenkel aufweist.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass der Horizontalschenkel der Anschlussprofilleiste im montierten Zustand den Außenrand des Blendrahmens nach innen hin übergreift.
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In diesem Zusammenhang ist es auch günstig, wenn eine untere Führungsschiene für das Plisseegewebe auf dem Horizontalschenkel der Anschlussprofilleiste abgestützt ist, wobei die Führungsschiene an einer inneren Längsseite über den Horizontalschenkel übersteht.
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In verfahrensmäßiger Hinsicht wird zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe vorgeschlagen, dass die Profilleisten durch ein im Bereich zwischen der Profilinnenseite und der Profilaußenseite zu dem Blendrahmen hin abstehendes Halteprofilelement an dem Blendrahmen montiert werden, so dass im montierten Zustand ein innenliegender Teilquerschnitt der Profilleisten in einen lichten Öffnungsbereich des Blendrahmens eingreift. Damit werden die oben angeführten Vorteile in analoger Weise erreicht.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen
- 1 ein Insektenschutz-Plisseesystem im Eingriff in den lichten Bereich des Blendrahmens in einem Horizontalschnitt;
- 2 das Insektenschutz-Plisseesystem nach 1 in einem Vertikalschnitt;
- 3 einen vergrößerten Ausschnitt der 1;
- 4 verschiedenen Profilteile des Plisseesystems nach 1 und 2 im Querschnitt; und
- 5 verschiedene Abwandlungen eines Halteprofilteils im Querschnitt.
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Das in 1 und 2 in der Breite bzw. Höhe unterbrochen gezeigte Insektenschutz-Plisseesystem 10 lässt sich zur Abschirmung von Insekten an einem Blendrahmen 12 vor einer Gebäudeöffnung 14, beispielsweise einer Türöffnung für eine Tür 16 installieren. Es umfasst zwei vertikale Profilleisten 18, die mit einer oberen Führungsschiene 20 sowie einer unteren Laufschiene 22 als Rahmenkonstruktion verbunden sind, und ein zick-zack-artig faltbares, zwischen den Profilleisten 18 horizontal ausziehbares Plisseegewebe 24, wobei im montierten Zustand ein Teil dieser Rahmenkonstruktion in den lichten Öffnungsbereich des Blendrahmens 12 (auch Stocklichte genannte) eingreift. Auf diese Weise ist es möglich, das Plisseesystem 10 in den begrenzten Bauraum zwischen dem Blendrahmen 12 und einem davor befindlichen Führungsschiene 26 für einen Rollladen 28 mit hinreichender Faltungsbreite für das Plisseegewebe 24 einzubauen.
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Das Plisseegewebe 24 ist als Gittergewebe ausgebildet, dessen Gewebeöffnungen 30 hinreichend dimensioniert sind, um Luftaustausch und Durchsicht ermöglichen und zugleich ein Durchdringen von Insekten zu verhindern. Weiterhin besitzt das Plisseegewebe 12 gegensinnig eingebrachte Falten, die im eingefalteten Zustand, also in der Offenstellung der Plisseevorrichtung 10, kompakt gegeneinander anliegend ein Faltpaket bilden. An einer Gewebeendkante (in 1 links) ist das Plisseegewebe 24 in einer Hohlprofilleiste 18 festgelegt, während die andere Gewebeendkante mittels einer vertikalen Bedienleiste 32 verschiebbar ist, wobei die Bedienleiste 32 über Magnetbänder 34 in der anderen Hohlprofilleiste 18 schließbar ist.
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Wie in 2 erkennbar, besitzt die nach oben offene U-förmige Laufschiene 22 eine geringe Höhe und erlaubt damit auch ein einfaches Begehen, während die nach unten offene U-förmige Führungsschiene 20 mit einer grö-ßeren Profilhöhe für einen besseren randseitigen Halt des Plisseegewebes 24 bei gewöhnlichem Gebrauch sorgt.
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Um die Eingriffstellung in den Öffnungsbereich 14 hinein zu ermöglichen, sind an den ein U-Profil aufweisenden Profilleisten 18 außenseitig abstehende Halteprofilelemente 36 angeformt (1). Diese sind durch eine am Basissteg jeweiligen Hohlprofilleiste 18 rechtwinklig abstehende Profilfahne gebildet. Korrespondierend dazu wird die Sicherung der Eingriffstellung für die Laufschiene 22 durch eine asymmetrisch T-förmige Anschlussprofilleiste 38 ermöglicht (2).
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3 veranschaulicht durch gestrichelte Linien die durch die Profilinnenseite 40 sowie die Profilaußenseite 42 der Profilleisten 18 und durch die Anlagefläche 44 der Halteprofilelemente 36 aufgespannten Ebenen. Daraus wird ersichtlich, dass die Halteprofilelemente 36 in einem inneren Abstand a1 bezüglich der Profilinnenseite und in einem äußeren Abstand a2 bezüglich der Profilaußenseite angeordnet sind. Somit greift ein innenliegender Teilquerschnitt der Profilleisten 18 mit der Tiefe a1 in den lichten Öffnungsbereich 14 des Blendrahmens 12 ein. Dies wird auch dadurch ermöglicht, dass die Tür 16 einen nach innen verlagerten Flächenversatz zu dem Blendrahmen 12 aufweist, was ganz überwiegend bei Tür- bzw. Fensterkonstruktionen der Fall ist.
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In dem gezeigten Beispiel beträgt die Eingriffstiefe a1 8mm, während der äußere Teilquerschnitt der Profilleisten einen Überstand a2 von 14mm aufweist. Grundsätzlich ist auch eine umgekehrte Anordnung mit tieferem Eingriff nach innen oder eine Anordnung mit symmetrischem Eingriff bzw. Überstand denkbar. Durch die Gesamttiefe der Profilleisten 18 von 22mm ist es möglich, eine Plisseegewebe 24 mit einer Faltungstiefe von 15mm aufzunehmen, mit allen Vorteilen was Stabilität, Gewebefaltung und Paketgröße beinhaltet. Zugleich kann der durch den Abstand a3 von 15mm zwischen Blendrahmenau-ßenseite und Rollladenführung 26 geschaffene Freiraum optimal genutzt werden.
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Wie aus 2 ersichtlich, weist die Anschlussleiste 38 für den Anschluss an den unteren Rahmenschenkel des Blendrahmens 12 einen Horizontalschenkel 46 und einen außermittig an dem Horizontalschenkel nach unten abstehenden Vertikalschenkel 48 auf. Dabei übergreift der Horizontalschenkel 46 mit seinem kürzeren Abschnitt den Außenrand des Blendrahmens 12 nach innen hin. Auf diese Weise ist eine bündige Ausrichtung auch dann möglich, wenn - wie gezeigt - der Blendrahmen mit einem Trittschutz 50 versehen ist. Die aufgeklebte Laufschiene 22 wird bei geringem innenseitigem Überstand über den Horizontalschenkel 48 noch hinreichend abgestützt, während auf der Wetterseite ein bündiger Abschluss ohne Schmutzkante geschaffen wird.
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Zur Montage des Plisseesystems 10 zwischen dem Blendrahmen 12 und der Rollladenführung 26 werden die in 4 gezeigten Profilteile zusammengesetzt und angebaut. Hierfür kann zunächst die Anschlussleiste 38 am Blendrahmen angeschraubt und die Laufschiene 22 aufgeklebt werden. Sodann werden die obere Führungsschiene 20 und zwei Profilleisten 18 umgekehrt U-förmig verbunden, in den Öffnungsbereich 14 eingeführt und auf der Laufschiene 22 aufgesetzt. Die Befestigung am Blendrahmen 12 erfolgt dann über die Profilfahnen 36 mittels Schrauben 52. Anschließen kann das Plisseegewebe 30 als Faltpaket in Verbindung mit der Griffleiste 32 unter Verkippen eingesetzt werden. Auf diese Weise wird die Schwierigkeit umgangen, einen vorgefertigten Rahmen in den engen Montagebereich einfädeln zu müssen.
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5 zeigt verschiedene Abwandlungen von Halteprofilelementen an Profilleisten. Bei dem Beispiel 54 ist die Profilfahne durch einen die Anlagefläche 44 bildenden Profilfortsatz 56 ersetzt. Das Beispiel 58 zeigt eine aufgeklebten Winkelleiste 60 anstelle der Profilfahne. Entsprechend ist in dem Beispiel 60 ein breites Rechteckprofil 64 und in dem Beispiel 66 ein schmales Rechteckprofil 68 vorgesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019126896 A1 [0002]