-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
1. Gebiet der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Seitenairbagvorrichtung für Fahrzeuge.
-
2. Beschreibung des Standes der Technik
-
Die japanische Patentanmeldung
JP 2006 -
008 017 A offenbart einen Airbag, der in eine untere Luftkammer zum Schutz des Brustkorbs und eine obere Luftkammer zum Schutz des Kopfes unterteilt ist, und eine Entlüftungsöffnung ist im unteren vorderen Endabschnitt der unteren Luftkammer angeordnet. Ferner ist in der Airbagvorrichtung, die in
JP 2006 -
008 017 A offenbart ist, ein Diffusor (Strumpf) als ein Gleichrichtergewebe in der unteren Luftkammer angeordnet, und der Diffusor hat eine Verbindungsöffnung zum Verteilen von Gas von einer Aufblasvorrichtung zur unteren Luftkammer.
-
KURZFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Bei einem Seitenairbag, der einen breiten Bereich vom Kopf bis zum Lendenbereich eines Insassen schützt, ist es vorteilhaft, die Länge des Strumpfes zu verkürzen, um einen Anstieg der Kosten und des Gewichts zu verhindern. Die Verkürzung des Strumpfes kann jedoch dazu führen, dass das Gas, das in Richtung der oberen Kammer, die den Kopf schützt, strömt, aus der Entlüftungsöffnung austritt.
-
In Anbetracht der obigen Tatsache ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fahrzeugseitenairbagvorrichtung zu schaffen, die in der Lage ist, den Kopf zufriedenstellend zu schützen, während die Länge des Strumpfes in einer Konfiguration verkürzt wird, die einen breiten Bereich vom Kopf bis zum Lendenbereich des Insassen schützt.
-
Eine Fahrzeugseitenairbagvorrichtung nach Anspruch 1 umfasst: einen Sackhauptkörper bzw. Airbag-Hauptkörper, der in einem Fahrzeugsitz untergebracht ist, sich seitlich in Bezug auf einen Insassen auf einer Außenseite in einer Sitzbreitenrichtung mit einer Gaszufuhr von einer Aufblasvorrichtung aufbläst und entfaltet, wenn ein Seitenaufprall vorhergesagt oder erfasst wird, und so konfiguriert ist, dass er eine obere Kammer umfasst, die eine Seite eines Kopfes des Insassen abdeckt, sowie eine untere Kammer, die eine Seite von einer Schulter bis zu einem Lendenbereich des Insassen abdeckt, in einem Zustand, in dem sich der Airbag-Hauptkörper aufbläst und entfaltet, wobei die untere Kammer mit einer Entlüftungsöffnung versehen ist; und einen Strumpf, der so konfiguriert ist, dass er eine untere Öffnung und eine obere Öffnung aufweist, wobei die untere Öffnung innerhalb der unteren Kammer angeordnet ist, bewirkt, dass das Gas von der Aufblasvorrichtung zu dem Airbag-Hauptkörper strömt, und die in dem Zustand, in dem sich der Airbag-Hauptkörper aufbläst und entfaltet, nach unten offen ist, und wobei die obere Öffnung oberhalb der Entlüftungsöffnung angeordnet ist und zur oberen Kammer hin geöffnet ist.
-
Bei der Fahrzeugseitenairbagvorrichtung nach Anspruch 1 ist der Sackhauptkörper bzw. Airbag-Hauptkörper so konfiguriert, dass er die obere Kammer umfasst, die die Kopfseite des Insassen abdeckt, und die untere Kammer, die die Seite von der Schulter bis zum Lendenbereich des Insassen abdeckt, in dem Zustand, in dem sich der Airbag-Hauptkörper aufbläst und entfaltet. Mit dieser Konfiguration kann die Seite des Insassen in einem weiten Bereich zurückgehalten werden, wenn ein Seitenaufprall des Fahrzeugs stattfindet. Außerdem befindet sich die Entlüftungsöffnung in der unteren Kammer des Airbag-Hauptkörpers. Mit dieser Konfiguration kann verhindert werden, dass der Innendruck in der unteren Kammer zu hoch wird.
-
Ferner ist der Strumpf im Inneren der unteren Kammer angeordnet. Der Strumpf ist mit einer unteren und einer oberen Öffnung versehen. Die untere Öffnung befindet sich dabei unterhalb der oberen Öffnung und ist nach unten geöffnet. Mit dieser Konfiguration kann der Lendenbereich in einem frühen Stadium zurückgehalten werden, und die anfängliche Rückhalteleistung kann gewährleistet werden. Die obere Öffnung befindet sich oberhalb der Entlüftungsöffnung und ist zur oberen Kammer hin geöffnet. Mit dieser Konfiguration kann verhindert werden, dass das Gas, das von der oberen Öffnung in Richtung der oberen Kammer strömt, aus der Entlüftungsöffnung austritt.
-
Bei der Fahrzeugseitenairbagvorrichtung nach Anspruch 2, nach Anspruch 1, ist die untere Öffnung in dem Zustand, in dem sich der Sackhauptkörper aufbläst und entfaltet, unterhalb der Entlüftungsöffnung angeordnet.
-
Bei der Fahrzeugseitenairbagvorrichtung nach Anspruch 2 befindet sich die untere Öffnung unterhalb der Entlüftungsöffnung. Dadurch kann ein Absinken des Innendrucks in einem Bereich, der dem Lendenbereich entspricht und eine Rückhaltekraft erfordert, verhindert werden.
-
Bei der Fahrzeugseitenairbagvorrichtung nach Anspruch 3, nach Anspruch 1 oder 2, hat der Strumpf eine Form, bei der eine Öffnungsfläche der unteren Öffnung größer ist als eine Öffnungsfläche der oberen Öffnung.
-
Bei der Fahrzeugseitenairbagvorrichtung nach Anspruch 3 ist die Öffnungsfläche der unteren Öffnung des Strumpfes größer als die Öffnungsfläche der oberen Öffnung des Strumpfes. Daher kann in der Anfangsphase des Aufblasens des Airbag-Hauptkörpers mehr Gas von der unteren Öffnung in die untere Kammer geleitet werden. Mit dieser Konfiguration kann der Innendruck des dem Lendenbereich entsprechenden Teils schnell erhöht werden.
-
Bei der Fahrzeugseitenairbagvorrichtung nach Anspruch 4, nach Anspruch 3, ist die Entlüftungsöffnung in einem vorderen Endabschnitt der unteren Kammer angeordnet, und der Strumpf ist so geneigt, dass ein vorderer Endabschnitt näher an einer Rückseite des Fahrzeugsitzes zu einer Oberseite des Fahrzeugsitzes hin angeordnet ist, wenn er in einer Seitenansicht in dem Zustand betrachtet wird, in dem sich der Airbag-Hauptkörper aufbläst und entfaltet.
-
Bei der Fahrzeugseitenairbagvorrichtung nach Anspruch 4 ist der Strumpf in einer Richtung weg von der Entlüftungsöffnung zur Oberseite des Sitzes geneigt. Mit dieser Anordnung kann verhindert werden, dass das von der oberen Öffnung zur oberen Kammer strömende Gas aus der Entlüftungsöffnung nach außen abgeleitet wird.
-
Wie oben beschrieben, kann mit der Fahrzeugseitenairbagvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung der Kopf zufriedenstellend geschützt werden, während die Länge des Strumpfes in der Konfiguration verkürzt ist, die einen breiten Bereich vom Kopf bis zum Lendenbereich des Insassen schützt.
-
Figurenliste
-
Die Merkmale und Vorteile sowie die technische und wirtschaftliche Bedeutung von beispielhaften Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, in denen gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente bezeichnen, hierbei zeigt:
- 1 eine Seitenansicht, die einen Fahrzeugsitz zeigt, an dem eine Fahrzeugseitenairbagvorrichtung gemäß einer Ausführungsform angebracht ist, und einen Zustand zeigt, in dem sich der Seitenairbag aufbläst und entfaltet; und
- 2 eine Vorderansicht, die den Fahrzeugsitz zeigt, an dem die Seitenairbagvorrichtung gemäß der Ausführungsform angebracht ist, und den Zustand zeigt, in dem sich der Seitenairbag aufbläst und entfaltet.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Nachfolgend wird eine Ausführungsform einer Fahrzeugseitenairbagvorrichtung 12, die mit einem Fahrzeugseitenairbag 10 versehen ist, unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Die Pfeile FR, UP und RH in jeder Zeichnung bezeichnen die Sitzvorderseite, die Sitzoberseite bzw. die rechte Sitzseite eines Fahrzeugsitzes 14, an dem der Fahrzeugseitenairbag 10 montiert ist. Wenn bei der Beschreibung die Richtungen vorne und hinten, rechts und links sowie oben und unten verwendet werden, bezieht sich der Begriff vorne und hinten, sofern nicht anders angegeben, auf vorne und hinten in Sitz-Vorne-Hinten-Richtung, der Begriff rechts und links bezieht sich auf rechts und links in einer Sitzbreitenrichtung, und der Begriff oben und unten bezieht sich auf oben und unten in einer Sitz-Aufwärts-Abwärts-Richtung.
-
Fahrzeugsitz 14
-
Wie in 1 gezeigt, umfasst der Fahrzeugsitz 14, an dem die Seitenairbagvorrichtung 12 gemäß der vorliegenden Ausführungsform montiert ist, ein Sitzkissen 16, eine Rückenlehne 18 und eine Kopfstütze 20. Ferner umfasst die Seitenairbagvorrichtung 12 gemäß der vorliegenden Ausführungsform den Fahrzeugseitenairbag 10 (im Folgenden einfach als „Seitenairbag 10“ bezeichnet) und eine Aufblasvorrichtung 42. Der in den 1 und 2 gezeigte Fahrzeugsitz 14 ist beispielsweise als Fahrersitz auf der linken Seite des Fahrzeugs angeordnet, und die Vorderseite des Sitzes und die Vorderseite des Fahrzeugs stimmen miteinander überein. Außerdem stimmen rechts und links in der Sitzbreitenrichtung und rechts und links in der Fahrzeugbreitenrichtung überein.
-
Auf dem in den 1 und 2 gezeigten Fahrzeugsitz 14 sitzt anstelle eines tatsächlichen Insassen ein Dummy P für einen Kollisionstest. Der Dummy P ist z. B. das 50. Perzentil des amerikanischen erwachsenen Mannes (AM50) des World Side Impact Dummy (World SID). Nachfolgend wird der Dummy P der Einfachheit halber als „Insasse P“ bezeichnet.
-
Das Sitzkissen 16 erstreckt sich in Sitz-Vorne-Hinten-Richtung sowie in Sitzbreitenrichtung und ist so konfiguriert, dass das Sitzkissen 16 das Gesäß und die Oberschenkel des Insassen P stützen kann. Die Rückenlehne 18 ist drehbar mit dem hinteren Endabschnitt des Sitzkissens 16 verbunden und erstreckt sich in der Sitz-Aufwärts-Abwärts-Richtung und ist so konfiguriert, dass die Rückenlehne 18 den Rücken des Insassen P stützen kann. Die Kopfstütze 20 ist am oberen Endabschnitt der Rückenlehne 18 angeordnet und ist so konfiguriert, dass die Kopfstütze 20 einen Kopf H des Insassen P stützen kann.
-
Sicherheitsgurtvorrichtung 24
-
Wie in 2 gezeigt, wird der Insasse P durch eine Sicherheitsgurtvorrichtung 24 am Fahrzeugsitz 14 festgehalten. Die Sicherheitsgurtvorrichtung 24 ist so konfiguriert, dass sie ein Gurtband 26, eine Zungenplatte 30, ein Schloss 32 und eine Aufziehvorrichtung (nicht dargestellt) umfasst.
-
Das Gurtband 26 hat die Form eines langen Streifens und umfasst einen Schultergurt 26A, der den Oberkörper des Insassen P an der Rückenlehne 18 festhält, und einen Beckengurt 26B, der einen Lendenbereich L des Insassen festhält, wenn der Insasse P den Sicherheitsgurt anlegt. Der Schultergurt 26A erstreckt sich diagonal von einer Schulter S auf der linken Seite zum Lendenbereich L auf der rechten Seite des Insassen P. Der untere Endabschnitt des Schultergurtes 26A ist durch die Zungenplatte 30 geführt.
-
Das Gurtband 26 ist durch die Zungenplatte 30 hindurchgeführt. Die Zungenplatte 30 ist so konfiguriert, dass sie an einem an der rechten Seite des Sitzes angeordneten Gurtschloss 32 befestigt und von diesem gelöst werden kann. Der Insasse P wird durch das Gurtband 26 zurückgehalten, indem die Zungenplatte 30 dem Gurtschloss 32 befestigt wird.
-
Das Gurtband 26 erstreckt sich von der Zungenplatte 30 zur linken Seite des Sitzes, und der Beckengurt 26B ist aus einem Abschnitt des Gurtbandes 26 konfiguriert, der sich in Sitzbreitenrichtung erstreckt. Daher ist der rechte Endabschnitt des Beckengurts 26B mit dem unteren Endabschnitt des Schultergurts 26A verbunden. Der linke Endabschnitt des Beckengurts 26B ist an einer Gurtverankerung 34 befestigt, die an einer Bodenplatte 40 angeordnet ist.
-
Der obere Endabschnitt des Schultergurtes 26A ist um eine an der Fahrzeugkarosserie angeordnete Schulterverankerung (nicht dargestellt) gewickelt. Ferner ist der Endabschnitt des Gurtbandes 26 um eine Aufziehvorrichtung (nicht dargestellt) gewickelt. Wenn das Gurtband 26 plötzlich herausgezogen wird, wird ein Notverriegelungsmechanismus der Aufziehvorrichtung aktiviert, um eine Auszugsbewegung des Gurtbandes 26 zu blockieren. Darüber hinaus ist die Aufziehvorrichtung mit einem Vorspannmechanismus ausgestattet, der das Gurtband 26 zwangsweise aufwickelt, wenn eine Kollision erkannt wird.
-
Seitenairbagvorrichtung 12
-
Wie in 1 gezeigt, ist die Seitenairbagvorrichtung 12 so konfiguriert, dass sie die Aufblasvorrichtung 42 und den Seitenairbag 10 umfasst. Des Weiteren ist der Seitenairbag 10 so konfiguriert, dass er einen Airbag-Hauptkörper 46 und einen Strumpf 48 umfasst. Der Strumpf 48 wird auch als Diffusor, Gleichrichtergewebe, Kanal und Innenrohr bezeichnet.
-
Die Aufblasvorrichtung 42 ist ein zylinderartiger Gasgenerator mit einer im Wesentlichen zylindrischen Form, und ihre axiale Richtung verläuft entlang eines Seitenrahmens (nicht dargestellt), der einen Rahmen der Rückenlehne 18 bildet. Ferner ist der untere Endabschnitt der Aufblasvorrichtung 42 mit einem Verbindungsabschnitt 46A des Seitenairbags 10 verbunden. Ein Gaseinblasabschnitt (nicht dargestellt) ist im unteren Endabschnitt der Aufblasvorrichtung 42 angeordnet. Wenn ein Seitenaufprall des Fahrzeugs vorhergesagt oder erkannt wird, wird Gas von dem Gaseinblasabschnitt erzeugt und dem Seitenairbag 10 zugeführt.
-
Der Seitenairbag 10 ist innerhalb der Rückenlehne 18 untergebracht und bläst sich auf, wenn das von der Aufblasvorrichtung 42 erzeugte Gas zugeführt wird. Ein Aufblasdruck des Seitenairbags 10 bricht die Haut der Rückenlehne 18 auf, so dass sich der Seitenairbag 10 aufbläst und sich seitlich in Bezug auf den Insassen P zur Außenseite in Sitzbreitenrichtung entfaltet.
-
Hierbei hat der Airbag-Hauptkörper 46, der den Seitenairbag 10 bildet, im Wesentlichen eine Sackform, bei der zwei Grundgewebe in einem Nähabschnitt SE im äußeren peripheren Endabschnitt vernäht sind. Ferner ist der Airbag-Hauptkörper 46 so konfiguriert, dass er den Verbindungsabschnitt 46A, mit dem die Aufblasvorrichtung 42 verbunden ist, eine obere Kammer 46B umfasst, die die Seite des Kopfes H des Insassen P abdeckt, sowie eine untere Kammer 46C, die die Seite von der Schulter S bis zur Seite des Lendenbereichs L des Insassen P in einem Zustand abdeckt, in dem der Airbag-Hauptkörper 46 aufgeblasen und entfaltet wird.
-
Wie in 2 gezeigt, ist die obere Kammer 46B so konfiguriert, dass sie sich in Richtung des Raums zwischen der oberen hinteren Fläche des Schultergurts 26A und der Kopfstütze 20 aufbläst und entfaltet. Beispielsweise ist die obere Kammer 46B der vorliegenden Ausführungsform im oberen Endabschnitt der Rückenlehne 18 in einem in Sitzbreitenrichtung gefalteten Zustand untergebracht. Die obere Kammer 46B ist so konfiguriert, dass, wenn das Gas der oberen Kammer 46B zugeführt wird, die Haut im oberen Endabschnitt der Rückenlehne 18 durch den Aufblasdruck der oberen Kammer 46B gebrochen wird, und die obere Kammer 46B wird zum Aufblasen und Entfalten in Richtung des Raums zwischen dem Schultergurt 26A und der Kopfstütze 20 gerichtet.
-
Wie in 1 gezeigt, ist die untere Kammer 46C so angeordnet, dass sie sich vom oberen Abschnitt zum unteren Endabschnitt der Rückenlehne 18 erstreckt, wenn man sie von der Sitzbreitenrichtung aus betrachtet, und sie hat eine im Wesentlichen elliptische Form, bei der sich der zentrale Abschnitt in der Aufwärts-Abwärts-Richtung zur Vorderseite des Sitzes hin wölbt.
-
Der Verbindungsabschnitt 46A ist im hinteren Endabschnitt der unteren Kammer 46C angeordnet und weist ein Einführloch auf, in das die Aufblasvorrichtung 42 eingeführt ist. Dann wird der untere Endabschnitt der Aufblasvorrichtung 42 in das Einführloch eingeführt.
-
Hier ist eine Entlüftungsöffnung 46D in der unteren Kammer 46C angeordnet. In der vorliegenden Ausführungsform ist die Entlüftungsöffnung 46D beispielsweise so gestaltet, dass ein Teil des Grundgewebes des Airbag-Hauptkörpers 46 nicht vernäht ist. Die Entlüftungsöffnung 46D befindet sich oberhalb eines Abschnitts der unteren Kammer 46C, der den Lendenbereich L in Bezug auf den Sitz zurückhält, und ist im vorderen Endabschnitt der unteren Kammer 46C angeordnet.
-
Der Strumpf 48 ist innerhalb der unteren Kammer 46C angeordnet. Der Strumpf 48 hat eine im Wesentlichen röhrenförmige Form und ist ein Element, durch das das Gas von der Aufblasvorrichtung 42 zum Airbag-Hauptkörper 46 strömt. Darüber hinaus ist der Strumpf 48 so konfiguriert, dass er eine untere Öffnung 48A, eine obere Öffnung 48B und einen Verbindungsabschnitt 48C aufweist.
-
Die untere Öffnung 48A befindet sich im unteren Endabschnitt des Strumpfes 48 und liegt unterhalb der Entlüftungsöffnung 46D in dem Zustand, in dem sich der Airbag-Hauptkörper 46 aufbläst und entfaltet. Außerdem ist der Strumpf 48 zur Unterseite des Sitzes hin geöffnet, d. h. zum zurückgehaltenen Teil des Lendenbereichs L in der unteren Kammer 46C. Außerdem ist die Öffnungsfläche der unteren Öffnung 48A größer als die Öffnungsfläche der oberen Öffnung 48B, wie später beschrieben wird. Insbesondere hat die untere Öffnung 48A des Strumpfes 48 eine größere Länge von vorne nach hinten als die obere Öffnung 48B.
-
Die Länge des Strumpfes 48 in der Vorne-Hinten-Richtung wird von der unteren Öffnung 48A zur Oberseite des Sitzes hin kürzer, und die obere Öffnung 48B ist im oberen Endabschnitt des Strumpfes 48 angeordnet. Die obere Öffnung 48B ist oberhalb der Entlüftungsöffnung 46D in Bezug auf den Sitz angeordnet und ist zur oberen Kammer 46B geöffnet.
-
Ferner befindet sich die obere Öffnung 48B unterhalb der oberen Kammer 46B. Insbesondere befindet sich die obere Öffnung 48B etwas unterhalb der Schulter S des Insassen P. Der Airbag-Hauptkörper 46 ist in einem Zustand genäht, in dem die obere Öffnung 48B zur oberen Kammer 46B geöffnet ist.
-
Wie oben beschrieben, hat der Strumpf 48 eine Form, bei der der obere Teil in der Vorne-Hinten-Richtung schmaler ist als der untere Teil, wenn man ihn in einer Seitenansicht betrachtet, wenn sich der Airbag-Hauptkörper 46 aufbläst und entfaltet. Der vordere Endabschnitt des Strumpfes 48 ist so geneigt, dass er näher an der Rückseite des Sitzes zum oberen Abschnitt des Airbag-Hauptkörpers 46 in Bezug auf den Sitz angeordnet ist.
-
Des Weiteren ist der Verbindungsabschnitt 48C im hinteren Endabschnitt des Strumpfes 48 angeordnet. Der Verbindungsabschnitt 48C hat eine Form, die dem Verbindungsabschnitt 46A des Airbag-Hauptkörpers 46 entspricht, und ist zusammen mit dem Verbindungsabschnitt 46A an dem Seitenrahmen (nicht dargestellt) der Rückenlehne 18 befestigt. Dann ist der untere Endabschnitt der Aufblasvorrichtung 42 in den Verbindungsabschnitt 48C eingeführt. Das heißt, die äußere Umfangsfläche des unteren Endabschnitts der Aufblasvorrichtung 42 wird durch den Verbindungsabschnitt 48C des Strumpfes 48 abgedeckt, und die äußere Umfangsfläche des Verbindungsabschnitts 48C wird durch den Verbindungsabschnitt 46A des Airbag-Hauptkörpers 46 abgedeckt. Daher strömt das von der Aufblasvorrichtung 42 erzeugte Gas innerhalb des Strumpfes 48 durch den Verbindungsabschnitt 48C des Strumpfes 48 und strömt von der unteren Öffnung 48A und der oberen Öffnung 48B in die untere Kammer 46C und die obere Kammer 46B.
-
Funktionsweise
-
Als Nächstes wird die Funktionsweise der Ausführungsform beschrieben.
-
In der Seitenairbagvorrichtung 12 gemäß der vorliegenden Ausführungsform ist der Airbag-Hauptkörper 46 innerhalb des Fahrzeugsitzes 14 untergebracht. Der Airbag-Hauptkörper 46 erhält das Gas von der Aufblasvorrichtung 42 und bläst sich auf und entfaltet sich seitlich in Bezug auf den Insassen P, wenn ein Seitenaufprall vorhergesagt oder erkannt wird. Ferner umfasst der Airbag-Hauptkörper 46 die obere Kammer 46B und die untere Kammer 46C. Die obere Kammer 46B deckt die Seite des Kopfes H des Insassen P ab, und die untere Kammer 46C deckt die Seite von der Schulter S bis zum Lendenbereich L des Insassen P ab. Mit dieser Konfiguration kann die Seite des Insassen P zum Zeitpunkt eines Seitenaufpralls in einem weiten Bereich zurückgehalten werden.
-
Ferner ist bei der vorliegenden Ausführungsform die Entlüftungsöffnung 46D in der unteren Kammer 46C des Airbag-Hauptkörpers 46 angeordnet. Daher kann verhindert werden, dass der Innendruck der unteren Kammer 46C zu hoch wird.
-
Ferner ist der Strumpf 48 innerhalb der unteren Kammer 46C angeordnet, und der Strumpf 48 ist mit der unteren Öffnung 48A und der oberen Öffnung 48B versehen. Die untere Öffnung 48A befindet sich dabei unterhalb der oberen Öffnung 48B und ist nach unten geöffnet. Mit dieser Konfiguration kann der Lendenbereich L des Insassen P frühzeitig zurückgehalten werden, und die anfängliche Rückhalteleistung kann gewährleistet werden. Andererseits befindet sich die obere Öffnung 48B oberhalb der Entlüftungsöffnung 46D und ist zur oberen Kammer 46B hin geöffnet. Mit dieser Konfiguration kann verhindert werden, dass das von der oberen Öffnung 48B zur oberen Kammer 46B strömende Gas aus der Entlüftungsöffnung 46D austritt. Wie oben beschrieben, ist in dem Seitenairbag 10 gemäß der vorliegenden Ausführungsform der Kopf H des Insassen P zufriedenstellend geschützt, während die Länge des Strumpfes 48 in der Konfiguration verkürzt ist, in der ein breiter Bereich vom Kopf H bis zum Lendenbereich L des Insassen P geschützt ist.
-
Darüber hinaus befindet sich bei der vorliegenden Ausführungsform die untere Öffnung 48A des Strumpfes 48 unterhalb der Entlüftungsöffnung 46D. Daher kann der Innendruck eines Abschnitts, der dem Lendenbereich L entspricht und eine Rückhaltekraft erfordert, vor dem Absinken bewahrt werden.
-
Ferner ist bei der vorliegenden Ausführungsform die Öffnungsfläche der unteren Öffnung 48A des Strumpfes 48 größer als die Öffnungsfläche der oberen Öffnung 48B des Strumpfes 48. Daher kann in der Anfangsphase des Aufblasens des Sackhauptkörpers bzw. Airbag-Hauptkörpers 46 mehr Gas von der unteren Öffnung 48A in die untere Kammer 46C geleitet werden. Mit dieser Konfiguration kann der Innendruck des Abschnitts, der dem Lendenbereich L des Insassen P entspricht, schnell erhöht werden.
-
Ferner ist bei der vorliegenden Ausführungsform der vordere Endabschnitt des Strumpfes 48 in einer Richtung weg von der Entlüftungsöffnung 46D zur Oberseite des Sitzes hin geneigt. Mit dieser Konfiguration kann das Gas, das von der oberen Öffnung 48B in Richtung der oberen Kammer 46B strömt, daran gehindert werden, aus der Entlüftungsöffnung 46D nach außen zu entweichen.
-
Obwohl der Seitenairbag 10 gemäß der obigen Ausführungsform und einer Modifikation beschrieben wurde, kann die vorliegende Erfindung in verschiedenen Modi implementiert werden, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Zum Beispiel befindet sich in der obigen Ausführungsform die obere Öffnung 48B des Strumpfes 48 etwas unterhalb der Schulter S. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht darauf beschränkt. Beispielsweise kann sich der Strumpf 48 bis zur Position der Schulter S des Insassen P erstrecken, und die obere Öffnung 48B kann an der Schulter S angeordnet sein.
-
Ferner ist in der obigen Ausführungsform die Entlüftungsöffnung 46D an einer Position zwischen dem Abschnitt, der den Brustkorb des Insassen P zurückhält, und dem Abschnitt, der den Lendenbereich L zurückhält, angeordnet. Die vorliegende Erfindung ist jedoch hierauf nicht beschränkt. Wenn zum Beispiel eine ausreichende Rückhaltekraft des Lendenbereichs L erreicht werden kann, kann die Entlüftungsöffnung 46D im unteren Endabschnitt der unteren Kammer 46C angeordnet werden. Ferner kann die Entlüftungsöffnung 46D in dem Abschnitt, der den Brustkorb zurückhält, angeordnet werden, wenn es gewünscht ist, den Innendruck des Abschnitts, der den Brustkorb zurückhält, zu verringern. Selbst in diesem Fall kann, wenn die obere Öffnung 48B über der Entlüftungsöffnung 46D angeordnet ist, verhindert werden, dass das Gas, das in Richtung der oberen Kammer 46B strömt, austritt.
-
Ferner ist in der obigen Ausführungsform die Form des oberen Abschnitts des Strumpfes 48 in der Vorne-Hinten-Richtung kürzer als die des unteren Abschnitts. Die vorliegende Erfindung ist jedoch hierauf nicht beschränkt, und es können auch andere Formen verwendet werden. Ferner ist in der obigen Ausführungsform die Position der unteren Öffnung 48A oberhalb des Lendenbereichs L. Die vorliegende Erfindung ist jedoch hierauf nicht beschränkt, und die untere Öffnung 48A kann an der Position des Lendenbereichs L angeordnet sein.
-
Darüber hinaus sind die Formen der oberen Kammer 46B und der unteren Kammer 46C, die den Airbag-Hauptkörper 46 bilden, nicht besonders begrenzt, und es können auch andere Formen als die in den 1 und 2 gezeigten verwendet werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- JP 2006 [0002]
- JP 008017 A [0002]