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Die Erfindung betrifft eine medizinische Fluid-Analyseeinrichtung mit einem Halter zum Halten einer auswechselbaren Fluidleitung, einem optischen Sensor, einer Fassung und einer Steuereinrichtung. Außerdem betrifft die Erfindung ein medizinisches Fluid-Analysesystem umfassend die genannte medizinische Fluid-Analyseeinrichtung und eine auswechselbare Fluidleitung. Daneben betrifft die Erfindung auch ein medizinisches Fluid-Analysesystem mit einem optischen Sensor, einer Steuereinrichtung und einer Fluidleitung. Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Bestimmen eines Durchflusses eines Fluids durch eine Leitung. Weiters betrifft die Erfindung eine medizinische Fluid-Analyseeinrichtung mit einem Halter zum Halten einer auswechselbaren Fluidleitung, einem optischen Sensor, einer Strahlungsquelle und einer Steuereinrichtung. Weiters betrifft die Erfindung ein medizinisches Fluid-Analysesystem mit einer Fluidleitung, einem optischen Sensor, einer Strahlungsquelle und einer Steuereinrichtung. Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Analysieren einer Eigenschaft eines Fluids in einer Fluidleitung.
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Im Rahmen chirurgischer Operationen werden Drainagen zur postoperativen Evakuierung von Flüssigkeitsansammlungen aus einer Wundhöhle verwendet. Bekannt ist dabei, einen Heilungsfortschritt mittels einer Überwachung eines Drainageausflusses zu bewerten. Diese Überwachung kann im Rahmen der pflegerischen Versorgung manuell oder maschinell erfolgen.
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Die
DE 10 2012 201 390 A1 offenbart einen Wundverschluss, aus dem mittels Unterdrucks eine zu untersuchende Absonderung gefördert wird. Ein Sensorelement stellt ein Messignal bereit hinsichtlich Art, Zusammensetzung und/oder Menge eines Bestandteils der Absonderung. Es wird bspw. ein optisches Sensorsystem verwendet, welches beispielsweise eine Reflexion, eine IR-Spektroskopie oder absorbierte Wellenlängen detektiert.
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Die gattungsbildende WO 2012 / 078781 A1 betrifft ein maschinelles Überwachen eines Drainageausflusses. Diese beschreibt einerseits ein System zum Erfassen physiologischer Eigenschaften eines Wundsekrets. Dazu verwendet das System eine Lichtquelle zum Durchleuchten des Wundsekrets und einen optischen Sensor. Das System enthält auch einen Strömungsratenmesser. Andererseits beschreibt die Offenbarung ein mittels des Systems ausgeführtes Verfahren zum Beurteilen eines Wundzustands auf Grundlage erfasster physiologischer Eigenschaften. Gemäß des Verfahrens werden die Sensoren ausgelesen und die ausgelesenen Werte in einen Vektor gewandelt. Der Vektor wird dann mit einem Kennfeld verglichen, um einen Zustand der Wunde zu beurteilen. In einer anderen Ausführungsform verwendet das Verfahren eine weiße breitbandige Lichtquelle und eine oder mehrere Fotodioden, um spektrale Komponenten als Elemente in den Vektor aufzunehmen.
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Dabei bleibt jedoch folgendes Problem bestehen: Um aus einem Sensorsignal einen Durchfluss, insbesondere einen Volumenstrom je Zeiteinheit, zu errechnen, muss das Sensorsignal üblicherweise umgerechnet werden. Werte von dazu verwendeten Parametern sind im Allgemeinen nicht exakt, sondern liegen nur als Schätzung oder Bereichsangabe vor.
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Zur Verdeutlichung soll ein kalorimetrischer Durchflussmesser (fachsprachlich: „thermal mass flow meter“ oder „CTMF sensor“) dienen. Dieser ist beispielsweise aus einen dünnen Rohr mit zwei axial beabstandeten Temperatursensoren aufgebaut, wobei ein Heizelement axial zwischen den Temperatursensoren eingebaut ist. Das Heizelement gibt im Betrieb beispielsweise einen konstanten Wärmestrom an ein im Rohr strömendes Fluid ab. Daraufhin stellt sich eine Temperaturdifferenz ΔT zwischen den beiden Temperatursensoren ein. Dann kann ein Massenstrom qm bestimmt werden gemäß: qm = Qh / (K * cp * ΔT). Dabei bedeuten Qh die bekannte eingebrachte Energiemenge, K eine Konstante und cp eine spezifische Wärmekonstante des Fluids. Die spezifische Wärmekonstante cp ist dabei von dem Fluid abhängig, sie schwankt also je nach Zusammensetzung des Fluids. Da es beispielsweise zu einer Einblutung in die jeweilige Wunde und/oder einer anderen Veränderung des jeweiligen Wundsekrets kommen kann, kann die Zusammensetzung des zu überwachenden Fluids jedoch gerade schwanken. Angesichts der geringen Gesamtmenge des Fluids führen auch kleine Veränderungen der Zusammensetzung zu relativ großen Schwankungen. Diese Schwankungen verschlechtern eine Aussagekraft einer maschinellen Überwachung.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren vorzusehen, welche eine Analyse zumindest einer Eigenschaft eines Fluids aus einer Wunddrainage mit hoher Genauigkeit ermöglicht, insbesondere eine Durchflussmessung eines Fluids aus einer Wunddrainage mit hoher Genauigkeit ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch die medizinische Fluid-Analyseeinrichtung nach Anspruch 1, das medizinische Fluid-Analysesystem nach Anspruch 3, das medizinische Fluid-Analysesystem nach Anspruch 4, das Verfahren zum Bestimmen eines Durchflusses eines Fluids durch eine Leitung nach Anspruch 6, die medizinische Fluid-Analyseeinrichtung nach Anspruch 8, das medizinische Fluid-Analysesystem nach Anspruch 9 und das Verfahren zum Analysieren einer Eigenschaft eines Fluids in einer Fluidleitung nach Anspruch 10 jeweils gelöst. Erfindungsgemäße Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen definiert und/oder ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
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Erfindungsgemäß sieht die medizinische Fluid-Analyseeinrichtung zumindest einen Halter zum Halten einer auswechselbaren Fluidleitung, zumindest einen optischen Sensor, zumindest eine Fassung und zumindest eine Steuereinrichtung vor. Der Halter gibt eine Spur für die Fluidleitung vor. Mit anderen Worten, der Halter gibt einen Aufnahmeraum bzw. einen konstruktiv vorgesehenen Verlauf für die auswechselbare Fluidleitung vor. Der optische Sensor ist auf die Spur bzw. den Aufnahmeraum oder den konstruktiv vorgesehenen Verlauf blickend angeordnet. Indem die Fluidleitung auswechselbar ist, kann ein unmittelbarer Kontakt eines potentiell gefährlichen Fluids in der Fluidleitung mit der Fluid-Analyseeinrichtung zuverlässig vermieden werden. Somit kann die Fluid-Analyseeinrichtung im klinischen Alltag mit geringem Aufwand wiederverwendet werden. Die Fassung ist einerseits zum Fassen eines in die Fluidleitung integrierten Durchflussmessers und andererseits zum kommunizierenden Anschließen eines in die Fluidleitung integrierten Durchflussmessers vorbereitet. Die Steuerungseinrichtung ist mit dem optischen Sensor und mit der Fassung kommunizierbar verbunden. Mit anderen Worten: die Steuereinrichtung kann im Betrieb mit dem optischen Sensor und/oder mit der Fassung und/oder mit einem durch die Fassung gefassten Durchflussmesser kommunizieren. Die Steuereinrichtung ist zum Erfassen von Signalen des optischen Sensors und eines durch die Fassung gefassten Durchflussmessers eingerichtet. Weiters ist die Steuereinrichtung zum Bestimmen eines Durchflussparameters auf der Grundlage des Signals von dem optischen Sensor eingerichtet. Außerdem ist die Steuereinrichtung zum Bestimmen eines Durchflusses durch den Durchflussmesser mittels des Durchflussparameters und des Signals von dem Durchflussmesser eingerichtet.
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Indem die Fluid-Analyseeinrichtung den Durchflussparameter auf der Grundlage des Signals von dem optischen Sensor bestimmt, wird ein auf die Zusammensetzung des Fluids angepasster Parameter erhalten. Dieser Parameter hat eine höhere Genauigkeit als ein geschätzter oder pauschal angenommener Parameter. Folglich ist der daraus bestimmte Durchfluss ebenfalls von höherer Genauigkeit. Diese höhere Genauigkeit ist unmittelbar von Vorteil, indem es Behandlern eine genaue Einschätzung eines Wundzustands erlaubt. Weiters ist diese höhere Genauigkeit mittelbar von Vorteil, indem sie weiterbildend eine zuverlässige Automatisierung erlaubt.
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Der Halter ist zum Halten der auswechselbaren Fluidleitung konfiguriert. Der Halter kann ein separates Bauteil oder Teil oder Kontur eines anderen Bauteils, wie eines Gehäuses sein. Der Halter kann zum Halten einer gegengleichen bzw. komplementären Fluidleitung oder eines gegengleichen bzw. komplementären Rahmens oder dergleichen der Fluidleitung sein.
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Der optische Sensor ist vorzugsweise neben der Spur angeordnet. Beispielsweise liegt die Spur im Brennpunkt bzw. in der Fokusebene des optischen Sensors. Der optische Sensor kann ein schmalbandiger Sensor bzw. einkanaliger Sensor, wie ein Farbsensor, sein. Der optische Sensor kann ein mehrkanaliger Sensor, wie ein Mehrfarbensensor, sein. Der optische Sensor kann ein breitbandiger Sensor sein. Der optische Sensor kann eine Sensorgruppe aus mehreren Sensoren sein, welche alle oder teilweise jeweils einen gleichen, überlappenden, angrenzenden und/oder entfernten Wellenlängenbereich empfangen. Der Begriff „Optik“ soll weit gefasst sein. Beispielsweise kann darunter ein Wellenlängenbereich von Ultraviolett bis Ferninfrarot verstanden werden. Gemäß einer bevorzugten Option umfasst der Wellenlängenbereich das sichtbare Licht. Gemäß einer anderen bevorzugten Option umfasst der Wellenlängenbereich den Nahinfrarotbereich. Gemäß einer weiteren Option ist der optische Sensor Mehrkanalsensor, wie ein 19-Kanal-Sensor, mit einem Erfassungsbereich beispielsweise von 280 nm bis 940 nm Wellenlänge.
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Der optische Sensor erfasst eine optische Eigenschaft des Fluids in einer Fluidleitung, welche durch den Halter gehalten ist. Die optische Eigenschaft kann als eine Antwort des Fluids auf eine Bestrahlung und/oder Durchstrahlung mit Umgebungslicht und/oder einer Strahlung von einer Strahlungsquelle aufgefasst werden. Mit anderen Worten, die optische Eigenschaft kann eine Farbe des bestrahlten und/oder durchstrahlten Fluids sein; der Begriff „Farbe“ kann hierbei für den Menschen unsichtbare ultraviolette und/oder infrarote Strahlung mit erfassen.
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Die Fassung hat eine Doppelfunktion. Einerseits ist sie vorbereitet, um den Durchflussmesser zu fassen. Sie stellt also eine Positionierung des Durchflussmessers im Betrieb sicher. Andererseits ist sie vorbereitet, um den Durchflussmesser anzuschließen. Sie stellt also eine Kommunikation des Durchflussmessers mit der Steuereinrichtung oder eine Kommunikation mit dem Durchflussmesser und der Steuereinrichtung sicher. Da Durchflussmesser für vergleichsweise enge Durchflussmengenbereiche ausgelegt sein können, sind vorzugsweise mehrere Durchflussmesser für aneinander angrenzende und/oder teilweise überlappende Durchflussmengenbereiche vorgesehen, für welche jeweils eine oder eine gemeinsame Fassung zum Fassen und Anschließen vorgesehen ist.
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Der Durchflussmesser kann ein Impulsmesser (fachsprachlich: momentum flow measurement device), wie eine Blende, eine Düse, eine Venturi-Düse oder eine Pitot-Vorrichtung sein. Der Durchflussmesser kann ein Volumenmesser, wie ein Verdrängungsmesser, eine Turbine, ein Vortex-Messer oder ein Ultraschallmesser, insbesondere ein Laufzeitdifferenzmesser, sein. Der Durchflussmesser kann ein Massenmesser, wie insbesondere ein kalorimetrischer Messer, ein Coriolismesser oder ein Winkelmomentmesser sein. Die Aufzählung ist nicht vollständig. Es können auch unterschiedliche Messverfahren kombiniert werden, um jeweilige Prinzip-bedingte Messfehler zu kompensieren.
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Die Kommunikation kann monodirektional oder vorzugsweise bidirektional geschehen. Die Kommunikation bedeutet ein Übermitteln von Informationen. Die Kommunikation kann insbesondere ein Übermitteln von Energie enthalten.
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Die Steuereinrichtung hat also ein erstes Erfassungsmittel zum Erfassen des Signals von dem optischen Sensor. Weiters hat die Steuereinrichtung ein zweites Erfassungsmittel zum Erfassen des Signals von einem mit der Fassung verbundenen Durchflussmesser. Weiters hat die Steuereinrichtung ein Parameter-Bestimmungsmittel zum Bestimmen des Durchflussparameters auf der Grundlage des Signals von dem optischen Sensor. Schließlich hat die Steuereinrichtung ein Durchfluss-Bestimmungsmittel zum Bestimmen des Durchflusses durch den Durchflussmesser mittels des Durchflussparameters und des Signals von dem Durchflussmesser. Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise in üblicher Weise durch einen Speicher, einen Prozessor, eine Schnittstelle und dergleichen konfiguriert. Die vorgenannten Mittel werden vorzugsweise durch den Prozessor im Zusammenwirken mit den anderen Komponenten der Steuereinrichtung verwirklicht.
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Weiterbildend vorsehbar ist ein Fluid-Analysesystem, welches neben der Fluid-Analyseeinrichtung eine auswechselbare Fluidleitung, insbesondere medizinische Fluidleitung, umfasst. In die Fluidleitung sind zumindest ein optisch durchlässiger bzw. transparenter bzw. klarer Abschnitt und zumindest ein Durchflussmesser integriert. Der Halter und die Fluidleitung sind abgestimmt bzw. jeweils derart gestaltet, dass der optische Sensor der Fluid-Analyseeinrichtung auf den optisch durchlässigen Abschnitt blickt. Unter „Blicken“ wird im Zweifel eine Ausrichtung zum optischen Erfassenkönnen verstanden. Die Fassung fasst den Durchflussmesser. Das Fluid-Analysesystem verwirklicht die Vorteile der Fluid-Analysevorrichtung. Außerdem stellt das System einschließlich der Fluidleitung eine vollständige Lösung zum Durchflussbestimmen bereit.
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Unabhängig beanspruchbar ist auch ein medizinisches Fluid-Analysesystem mit zumindest einer Fluidleitung, zumindest einem optischen Sensor und zumindest einer Steuereinrichtung. In die Fluidleitung sind zumindest ein optisch durchlässiger Abschnitt und zumindest ein Durchflussmesser integriert. Der optische Sensor ist auf den optisch durchlässigen Abschnitt blickend angeordnet. Die Steuereinrichtung ist mit dem Sensor und dem Durchflussmesser kommunizierbar verbunden. Die Steuereinrichtung ist zum Erfassen von Signalen des Sensors und des Durchflussmessers eingerichtet. Weiters ist die Steuereinrichtung eingerichtet zum Bestimmen eines Durchflussparameters auf der Grundlage des Signals von dem optischen Sensor. Weiters ist die Steuereinrichtung eingerichtet zum Bestimmen eines Durchflusses durch den Durchflussmesser mittels des Durchflussparameters und des Signals von dem Durchflussmesser.
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Indem das Fluid-Analysesystem den Durchflussparameter auf der Grundlage des Signals von dem optischen Sensor bestimmt, folgt wie bei der Fluid-Analyseeinrichtung letztlich eine höhere Genauigkeit des bestimmten Durchflusses. Diese höhere Genauigkeit ermöglicht eine genaue Einschätzung eines Wundzustands. Weiters ermöglicht sie eine zuverlässige Automatisierung. Die übrigen Merkmale der Fluid-Analyseeinrichtung sind mit Vorteil mit diesem Fluid-Analysesystem kombinierbar.
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Sowohl das Fluid-Analysesystem wie die Fluid-Analyseeinrichtung sind beispielsweise mittels folgender Weiterbildungen erweiterbar.
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Die Fluidleitung kann insbesondere eine medizinische Fluidleitung sein, also eine unter Beachtung üblicher Vorschriften und Normen zur medizinischen Verwendung taugliche Fluidleitung. Vorzugsweise ist die Fluidleitung eine Drainageleitung. Die Fluidleitung ist optional als Mittelstück einer ansonsten frei konfigurierbaren Fluidleitung ausgeführt, sodass ein besonders breiter Anwendungsbereich erschlossen wird.
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Der optisch durchlässige Abschnitt ist in zumindest einem Wellenlängenbereich durchlässig. Insbesondere soll der optisch durchlässige Abschnitt in dem durch den Sensor und/oder eine Strahlungsquelle vorgegebenen Wellenlängenbereich durchlässig sein. Dabei ist eine Durchlässigkeit von über 75%, vorzugsweise über 85% der einfallenden Strahlung bzw. bevorzugt, um feine Unterschiede in der Fluid-Zusammensetzung sicher detektieren zu können.
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Die Fluidleitung kann optional zumindest einen zum Umgebungslicht-Abschirmen geeigneten Abschirmabschnitt enthalten. Vorzugsweise enthält die Fluidleitung beiderseits des optisch durchlässigen Abschnitts jeweils einen solchen Abschnitt. Dieser Abschnitt kann beispielsweise aus dunklem Material gefertigt oder damit umgeben sein.
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Ein Gehäuse kann vorgesehen werden. Das Gehäuse kann die Spur bzw. die Fluidleitung und den optischen Sensor umgeben. Falls das Gehäuse die Spur bzw. die Fluidleitung und/oder den optischen Sensor derart umgibt, dass ein Umgebungslicht-Einfall reduziert wird, kann eine Aussagekraft des Signals von dem optischen Sensor verbessert sein. Ein „Umgebungslicht-Einfall“ ist insbesondere ein potentieller Umgebungslicht-Einfall bei, insbesondere im Betrieb, vorliegendem Umgebungslicht. Mit anderen Worten, das Gehäuse ist vorzugsweise gestaltet zum Reduzieren eines möglichen Einfalls von Umgebungslicht auf die Spur bzw. die Fluidleitung und/oder den optischen Sensor. Diese Gestaltung kann, mit Ausnahme zweier Fluidleitungsdurchführungen und/oder weiterer Leitungs- und Kabeldurchführungen, ein vollständiges Umschließen der Fluidleitung im Gehäuse und des optischen Sensors enthalten. Diese Gestaltung kann weiters im Bereich von Gehäuseöffnungen eine Überlappung und/oder ein Dichtmittel, wie eine Lippe enthalten. Diese Gestaltung kann matte und/oder im interessierenden Wellenlängenbereich dunkle Oberflächen enthalten. Diese Gestaltung kann eine durch den Halter vorgegeben gebogene Spur bzw. eine gebogene Fluidleitung enthalten. Diese Gestaltung kann eine Schachtelung, beispielsweise eines den optischen Sensor und die Fluidleitung umgebenden Innengehäuses und eines die gesamte Fluid-Analyseeinrichtung bzw. das gesamte Fluid-Analysesystem umgebenden Außengehäuses enthalten.
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Weiters kann eine Strahlungsquelle, insbesondere eine Lichtquelle, vorgesehen sein. Diese Strahlungsquelle ist vorzugsweise zum Beleuchten und/oder Durchleuchten der Fluidleitung bzw. einer durch den Halter haltbaren Fluidleitung angeordnet. Die Strahlungsquelle kann einkanalig, mehrkanalig, schmalbandig und/oder breitbandig emittierend gewählt werden. Insbesondere kann die Strahlungsquelle eine Strahlungsquellengruppe sein umfassend mehrere bezüglich ihrer Bauart gleiche und/oder unterschiedliche und/oder bezüglich ihrer Wellenlängenempfindlichkeit gleiche, überlappende, angrenzende und/oder unterschiedliche Strahlungsquellen.
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Die einzelnen Strahlungselemente einer Strahlungsquelle können in einer oder mehreren Reihen angeordnet sein. Die Reihen verlaufen vorzugsweise parallel zu der Spur bzw. der Fluidleitung oder senkrecht dazu. Beispielsweise können Plätze in den Reihen abwechselnd besetzt sein. Die Reihen sind vorzugsweise in einer flachen Ebene oder einer um die Spur bzw. die Fluidleitung gekrümmten Ebene angeordnet.
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Optional kann eine Datenbank vorgesehen werden, in der unterschiedliche bzw. unterscheidbare Werte des Signals des optischen Sensors bzw. der optischen Eigenschaft des Fluids mit jeweils einem Wert für den Durchflussparameter verknüpft hinterlegt sind. Im einfachsten Fall kann die Datenbank als Tabelle umgesetzt sein. Die Datenbank kann Teil der Steuereinheit sein.
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Die Steuereinheit kann eingerichtet sein zum Bestimmen des Durchflussparameters auf der Grundlage des Signals von dem optischen Sensor mittels Auswählens eines hinterlegten Werts des Signals des optischen Sensors und Auslesens des damit verknüpften Werts für den Durchflussparameter, also des ausgewählten hinterlegten Werts. Beispielsweise kann die Steuereinheit dazu ein Auswahl-und-Auslesemittel enthalten, welches weiterbildend ein Teil des Parameter-Bestimmungsmittels sein kann.
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Es kann auch ein Drucksensor vorgesehen werden, um die Analysemöglichkeiten nochmals zu erweitern. Beispielsweise können so Durchflusspulsationen sehr schnell oder als Kontrolle zum Durchflussmesser erfasst werden.
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Die Fluid-Analyseeinrichtung und/oder das Fluid-Analysesystem kann mehrere Sätze von Haltern, Fassungen, optischen Sensoren bzw. von Fluidleitungen und optischen Sensoren, sowie ggf. weiterer Einrichtungen aufweisen. Somit kann ein Patient mit mehreren Drainagen mittels einer Apparatur überwacht werden. Dasselbe gilt für ein Fluid-Analysesystem mit mehreren Sätzen von Fluid-Analyseeinrichtungen und Fluidleitungen.
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Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Bestimmen eines Durchflusses eines Fluids durch eine Fluidleitung. Das Verfahren umfasst Erfassen einer optischen Eigenschaft des Fluids in der Fluidleitung. Das Verfahren umfasst Erfassen eines Signals eines Durchflussmessers in der Fluidleitung. Das Verfahren umfasst Bestimmen eines Durchflussparameters auf der Grundlage der erfassten optischen Eigenschaft. Das Verfahren umfasst Bestimmen eines Durchflusses durch den Durchflussmesser mittels des Durchflussparameters und des Signals von dem Durchflussmesser.
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Indem bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Durchflussparameter auf der Grundlage der optischen Eigenschaft bestimmt wird, folgt wie bei der Fluid-Analyseeinrichtung letztlich eine höhere Genauigkeit des bestimmten Durchflusses. Diese höhere Genauigkeit ermöglicht eine genaue Einschätzung eines Wundzustands. Weiters ermöglicht sie eine zuverlässige Automatisierung.
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Bei dem Verfahren einschließlich seiner Weiterbildungen wird teilweise auf Vorrichtungsmerkmale Bezug genommen. Diese Vorrichtungsmerkmale sind im Rahmen der erfindungsgemäßen Fluid-Analyseeinrichtung und des erfindungsgemäßen Fluid-Analysesystems beschrieben bzw. umgekehrt.
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Die hier beschriebenen Vorrichtungen, insbesondere deren Steuereinrichtung, sind alle als zur Ausführung des Verfahrens geeignete Vorrichtungen konfiguriert bzw. konfigurierbar.
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Das Erfassen einer optischen Eigenschaft des Fluids in der Fluidleitung kann ein Erfassen eines Signals eines auf das Fluid in der Fluidleitung blickenden optischen Sensors enthalten.
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Wenn das Verfahren ein Reduzieren eines Umgebungslicht-Einfalls auf das Fluid und/oder den optischen Sensor enthält, kann die optische Eigenschaft mit kontrollierten Umgebungsbedingungen und daher mit höherer Genauigkeit erfolgen.
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Für kontrollierte Umgebungsbedingungen und höhere Genauigkeit kann während des Erfassens der optischen Eigenschaft des Fluids bzw. des Erfassens des Signals des optischen Sensors optional das Fluid beleuchtet und/oder durchleuchtet werden.
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Das Verfahren kann sequentielles Ansteuern einzelner Kanäle oder Kanalgruppen einer mehrkanaligen oder mehrkanalig oder mehrfarbig steuerbaren Strahlungsquelle vorsehen. Dieser Verfahrensteil kann weiterbildend ein Zusammenfassen optischer Teil-Eigenschaften während des sequentiellen Ansteuerns zu einer optischen Gesamt-Eigenschaft vorsehen, beispielsweise mittels der Steuereinrichtung bzw. eines Zusammenfassungsmittels der Steuereinrichtung. Dadurch kann die optische Eigenschaft mit höherer Präzision erfasst werden.
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Unabhängig beanspruchbar ist ein Computerprogrammprodukt, das so angepasst ist, dass es das erfindungsgemäße Verfahren und/oder eine Weiterbildung davon ausführt. Unabhängig beanspruchbar ist auch ein computerlesbares Speichermedium, wie ein Datenträger, das bzw. der dieses Programm umfasst.
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Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst mittels einer medizinischen Fluid-Analyseeinrichtung mit einem Halter zum Halten einer auswechselbaren Fluidleitung, einem optischen Sensor, einer Strahlungsquelle und einer Steuereinrichtung. Der Halter gibt eine Spur für die auswechselbare Fluidleitung vor. Der optische Sensor ist auf die Spur blickend angeordnet. Der optische Sensor ist zum Erfassen von Strahlung in mehreren Wellenlängenkanälen eingerichtet. Mit anderen Worten: der optische Sensor erfasst im Betrieb mehrere Signale, welche jeweils einem Strahlungseinfall eines zu den anderen Signalen unterschiedlichen Wellenlängenkanals entsprechen. Die Strahlungsquelle ist zum Bestrahlen und/oder Durchstrahlen der Spur im Blickfeld des optischen Sensors angeordnet. Mit anderen Worten: die Strahlungsquelle ist zum Abgeben bzw. Emittieren von Strahlung auf einen Teil bzw. Abschnitt der Spur angeordnet, welcher sich im Blickfeld des optischen Sensors befindet. Mit anderen Worten: die Strahlungsquelle ist zum Abgeben bzw. Emittieren von Strahlung auf eine durch den Halter gehaltene auswechselbare Fluidleitung im Blickfeld des optischen Sensors angeordnet, falls der Halter im Betrieb eine auswechselbare Fluidleitung hält. Die Steuereinrichtung ist mit dem Sensor kommunizierbar verbunden. Die Steuereinrichtung ist eingerichtet zum Bilden eines Spektrums aus jeweils einem Wellenlängenkanal zugeordneten Signalen von dem optischen Sensor. Beispielsweise hat die Steuereinrichtung ein Spektrumsbildungsmittel. Außerdem ist die erfindungsgemäße Strahlungsquelle eine Gruppe von Einzelstrahlungsquellen, wobei einzelne Einzelstrahlungsquellen zum Abgeben von Strahlung in zu anderen Einzelstrahlungsquellen unterschiedlichen Wellenlängenkanälen eingerichtet sind.
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Die Fluid-Analyseeinrichtung bildet also ein Spektrum auf der Grundlage von Strahlung unterschiedlicher Wellenlängen. Unterschiedliche Fluid-Zusammensetzungen zeichnen sich nämlich im Allgemeinen durch ein jeweils unterschiedliches und somit kennzeichnendes Spektrum aus. Auch wenn zwei unterschiedliche Zusammensetzungen über das gesamte Spektrum betrachtet, wie integriert bzw. aufsummiert, zu demselben Signalwert führen würden, führen sie auf mehrere Kanäle aufgeteilt erfahrungsgemäß zu unterschiedlichen und somit unterscheidbaren Signalwerten. Auch wenn zwei unterschiedliche Zusammensetzungen in einem einzelnen Kanal zu demselben Signalwert führen, führen sie auf weiteren Kanälen betrachtet erfahrungsgemäß zu insgesamt unterschiedlichen und somit unterscheidbaren Signalwerten. Mit der erfindungsgemäßen Gruppe von Einzelstrahlungsquellen kann das bestrahlende Spektrum genau auf das erfasste Spektrum abgestimmt werden. In der Folge kann eine optische Eigenschaft des Fluids in der Fluidleitung mit höherer Genauigkeit ausgewertet werden als mittels einer aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtung. Somit stellt diese erfindungsgemäße Fluid-Analyseeinrichtung eine Vorrichtung zur Analyse eines Fluids aus einer Wunddrainage mit hoher Genauigkeit bereit. Indem eine Änderungsgeschwindigkeit der erfassten optischen Eigenschaft mit hoher Genauigkeit bestimmt werden kann, kann ein Durchfluss ebenfalls mit verhältnismäßig hoher Genauigkeit erschlossen werden.
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Hinsichtlich optionaler Merkmale wird auf die gesamte Vorbeschreibung verwiesen.
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Dabei ist die Steuerungseinheit vorzugsweise zum Erfassen mehrerer jeweils einem Wellenlängenkanal zugeordneter Signale von dem optischen Sensor eingerichtet. Beispielsweise hat die Steuereinrichtung ein Mehrkanalerfassungsmittel bzw. das erste Erfassungsmittel ist ein Mehrkanalerfassungsmittel.
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Die Aufgabe der Erfindung wird außerdem gelöst durch ein medizinisches Fluid-Analysesystem mit einer Fluidleitung, einem optischen Sensor, einer Strahlungsquelle und einer Steuereinrichtung. Der optische Sensor ist auf den optisch durchlässigen Abschnitt blickend angeordnet. Der optische Sensor ist zum Erfassen von Strahlung in mehreren Wellenlängenkanälen eingerichtet. Die Strahlungsquelle ist zum Bestrahlen und/oder Durchstrahlen des optisch durchlässigen Abschnitts im Blickfeld des optischen Sensors angeordnet. Die Steuereinrichtung ist mit dem Sensor kommunizierbar verbunden. Die Steuereinrichtung ist zum Bilden eines Spektrums aus mehreren jeweils einem Wellenlängenkanal zugeordneten Signalen von dem optischen Sensor eingerichtet. Die Strahlungsquelle ist eine Gruppe von Einzelstrahlungsquellen. Einzelne Einzelstrahlungsquellen sind zum Abgeben von Strahlung in zu anderen Einzelstrahlungsquellen unterschiedlichen Wellenlängenkanälen eingerichtet. Dieses medizinische Fluid-Analysesystem stellt ebenfalls eine Vorrichtung zur Analyse eines Fluids aus einer Wunddrainage mit hoher Genauigkeit bereit. Im Übrigen wird auf die gesamte Vorbeschreibung verwiesen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird weiters gelöst durch ein Verfahren zum Analysieren einer Eigenschaft eines Fluids in einer Fluidleitung. Das Verfahren umfasst Abgeben einer Strahlung in mehreren zueinander unterschiedlichen Wellenlängenkanälen und Bestrahlen und/oder Durchstrahlen des Fluids in der Fluidleitung mit der Strahlung. Das Verfahren umfasst Erfassen der Bestrahlung und/oder Durchstrahlung des Fluids in mehreren Wellenlängenkanälen. Das Verfahren umfasst Bilden eines Spektrums aus mehreren jeweils einem Wellenlängenkanal zugeordneten Signalen. Dieses Verfahren ermöglicht eine Analyse eines Fluids aus einer Wunddrainage mit hoher Genauigkeit. Im Übrigen wird auf die gesamte Vorbeschreibung verwiesen.
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Die hier beschriebenen Vorrichtungen, insbesondere deren Steuereinrichtung, sind alle als zur Ausführung des Verfahrens geeignete Vorrichtungen konfiguriert bzw. konfigurierbar. Unabhängig beanspruchbar ist ein Computerprogrammprodukt, das so angepasst ist, dass es das erfindungsgemäße Verfahren und/oder eine Weiterbildung davon ausführt. Unabhängig beanspruchbar ist auch ein computerlesbares Speichermedium, wie ein Datenträger, das bzw. der dieses Programm umfasst.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun beispielhaft und unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben, in der:
- 1 eine Fluidleitung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung in einer sterilen Verpackung zeigt,
- 2 ein Drainagesystem einschließlich eines erfindungsgemäßen medizinischen Fluid-Analysesystems gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung zeigt,
- 3 das Fluid-Analysesystem gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung geöffnet zeigt,
- 4 einen vergrößerten Ausschnitt des Fluid-Analysesystems gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung zeigt,
- 5 einen Prototypen eines Halters für eine Fluidleitung mit der Fluidleitung und einer Strahlungsquelle gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung zeigt,
- 6 die Strahlungsquelle gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung zeigt,
- 7 eine Zusammenbausituation des Halters, der Fluidleitung, der Strahlungsquelle und eines optischen Sensors gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung zeigt,
- 8 einen Teil eines Gehäuses der Fluid-Analyseeinrichtung gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung zeigt,
- 9 ein Wellenlängendiagramm gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung zeigt,
- 10 ein erweitertes Wellenlängendiagramm gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung zeigt,
- 11 eine Strahlungsquelle einer zweiten Ausführungsform der Erfindung zeigt,
- 12 eine Fluid-Analyseeinrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung zeigt,
- 13 ein Fluid-Analysesystem einschließlich Fluid-Analyseeinrichtung und einer Fluidleitung der gemäß der dritten Ausführungsform der Erfindung zeigt,
- 14 die Fluid-Analyseeinrichtung gemäß der dritten Ausführungsform der Erfindung mit geöffnetem Deckel zeigt,
- 15 das Fluid-Analysesystem gemäß der dritten Ausführungsform der Erfindung mit geöffnetem Deckel zeigt,
- 16 das Fluid-Analysesystem gemäß der dritten Ausführungsform der Erfindung mit geöffnetem Deckel und teilweise entnommener Fluidleitung zeigt,
- 17 das Fluid-Analysesystem gemäß der dritten Ausführungsform der Erfindung mit geöffnetem Deckel und teilweise entnommener Fluidleitung in einer Detailansicht zeigt,
- 18 die Fluidleitung gemäß der dritten Ausführungsform der Erfindung in einer Seitenansicht zeigt,
- 19 die Fluidleitung gemäß der dritten Ausführungsform der Erfindung in einer Ansicht von schräg oben zeigt, und
- 20 eine vierte Ausführungsform der Erfindung in einer Symbolansicht zeigt.
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Zunächst wird eine erste Ausführungsform der Erfindung anhand der 1 bis 10 beschrieben.
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Die 1 und 2 zeigen ein Drainagesystem 1 zur Wunddrainage mit einem Drainageschlauch 2, einem Sammelbehälter 3 und einem medizinischen Fluid-Analysesystem 4. Das Fluid-Analysesystem 4 hat eine medizinische Fluid-Analyseeinrichtung 5 und eine Fluidleitung 6. Die Fluidleitung 6 ist aus einem transparenten Schlauch 7, einem Rahmen 8 und zwei Durchflussmessern 9 gebildet. Der transparente Schlauch 7 hat einen optisch transparenten Abschnitt 10, welcher durch den Rahmen 8 gehalten ist.
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Die Durchflussmesser 9 sind zum Messen unterschiedlicher Durchflussmengen ausgelegte kalorimetrische Durchflussmesser 9. Beispielsweise wurden bei einem Prototypen ein Sensirion LD20-1300L, ausgelegt für einen Volumenstrom von 1 ml/h bis 10 ml/h, und ein Sensirion LD20-2600B, ausgelegt für einen Volumenstrom von 10 ml/h bis 1000 ml/h, erfolgreich zusammen betrieben.
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Die 3, 4, 5 und 7 zeigen einen inneren Aufbau der Fluid-Analyseeinrichtung 5. Eine Platine 11 trägt einen optischen Sensor 12 und fungiert gleichzeitig abschnittsweise als Halter 13. An dem Halter 13 ist der Rahmen 8 festgelegt. Somit ist der optisch durchlässige bzw. transparente Abschnitt 10 zum optischen Sensor 12 räumlich festgelegt. Ein Innengehäuse 14 trägt zwei Fassungen 15 und die Platine 11. Die Fassungen 15 fassen jeweils einen Durchflussmesser 9. Der Schlauch 7 der Fluidleitung 6 ist dabei zwischen den gefassten Durchflussmessern 9 und dem gehaltenen Rahmen 8 jeweils umgebogen, sodass der Schlauch 7 insgesamt eine S-Form hat. Dies verringert einen Umgebungslicht-Einfall durch den Schlauch 7 auf den optischen Sensor 12.
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Bei der ersten Ausführungsform sind also zwei Durchflussmesser 9 mit unterschiedlichen aber angrenzenden Durchflussmengenbereichen entlang des Verlaufs der Fluidleitung 6 vor und hinter den optischen Sensor 12 geschaltet. Auch dies verlängert eine Entfernung des optischen Sensors 12 von Umgebungslicht und verbessert die Genauigkeit eines erfassten spektroskopischen Fingerabdrucks des Fluids.
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Bei der ersten Ausführungsform ist an den Rahmen eine Strahlungsquelle 16 befestigt, welche eine Gruppe von Einzelstrahlungsquellen 17 ist. Bei einem Prototypen sind diese Einzelstrahlungsquellen 17:
- • eine Einzelstrahlungsquelle 17A vom Typ Kingbright L934, welche rotes Licht mit einer Wellenlänge von 625 nm emittiert,
- • eine Einzelstrahlungsquelle 17B vom Typ Osram SFH4253, welche nahinfrarote Strahlung mit einer Wellenlänge von 860 nm emittiert,
- • eine Einzelstrahlungsquelle 17C vom Typ YDG 504VC, welche ultraviolette Strahlung mit einer Wellenlänge von 410 nm emittiert, und
- • eine Einzelstrahlungsquelle 17D vom Typ Everbright IR333-A, welche nahinfrarote Strahlung mit einer Wellenlänge von 940 nm emittiert.
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Außerdem sind auf der Platine 11 eine oder mehrere Einzelstrahlungsquellen 17E montiert, welche breitbandigeres Licht im sichtbaren Spektrum emittieren. Bei einem Prototypen waren bspw. drei LEDs vom Typ Luxeon 3020 montiert, welche weißes Licht mit Wellenlängen zwischen etwa 430 nm und etwa 700 nm emittieren.
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Wie in den 5 bis 7 deutlich zu erkennen ist, sind die Einzelstrahlungsquellen 17A-D vorzugsweise in Reihe parallel zu dem optisch durchlässigen Abschnitt 10 montiert.
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Wie in der 7 deutlich zu erkennen ist, sind die Einzelstrahlungsquellen 17A-D auf der zum optischen Sensor 12 abgewandten Seite des optisch durchlässigen Abschnitts 10 angeordnet. Die Einzelstrahlungsquellen 17A-D sind also zum Durchleuchten eines Fluids in der Fluidleitung 6 angeordnet. Die Einzelstrahlungsquellen 17E sind auf derselben Seite des optisch durchlässigen Abschnitts 10 wie der optische Sensor 12 angeordnet. Sie sind also zum Beleuchten des Fluids angeordnet. Letztlich führen sowohl ein Beleuchten als auch ein Durchleuchten des Fluids zu einem Erfassen der Farbe des Fluids im breiten Wellenlängenbereich von Ultraviolett bis Infrarot.
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Die 8 zeigt ein Gehäuse bzw. Außengehäuse 18 der Fluid-Analyseeinrichtung 5. Dieses ist mit Dichtungen 19 zum Reduzieren eines Umgebungslicht-Einfalls versehen, von denen eine Dichtung 19 gezeigt ist. Außerdem kann in dieser Perspektive besonders gut eine Spur 20 gezeigt werden, welche sich durch die ebenfalls als Halter 13 fungierenden Dichtungen 19 für die auswechselbare Fluidleitung 6 ergibt.
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Der optische Sensor 12 ist eine Sensorgruppe aus 3 einzelnen CMOS-Sensoren, welche jeweils zum Empfang von 6 Wellenlängen-Kanälen eingerichtet sind. Bei einem Prototypen wurde erfolgreich eine Sensorgruppe vom Typ AMS AS 7265x verwendet, welche Wellenlängen-Kanäle bei den Wellenlängen 410 nm, 435 nm, 460 nm, 485 nm, 510 nm, 535 nm, 560 nm, 585 nm, 610 nm, 645 nm, 690 nm, 705 nm, 730 nm, 760 nm, 810 nm, 860 nm, 900 nm und 940 nm erfasst.
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Die 9 zeigt ein Spektraldiagramm. Entlang der horizontalen Achse sind von links nach rechts zunehmend Wellenlängen von 200 nm bis 1000 nm aufgetragen. Entlang der vertikalen Achse ist eine Intensität in % bzw. eine Durchlässigkeit in % aufgetragen. Die 18 schmalbandigen und dünn gestrichenen Kennlinien zeigen dabei die Verteilung und die Erfassungsempfindlichkeit der 18 Kanäle des optischen Sensors 12. Die eine mitteldick gestrichene Linie zeigt die Durchlässigkeit des gewählten Materials des optisch durchlässigen Abschnitts 10. Wie zu erkennen ist, ist der Abschnitt 10 im Wellenlängenbereich der 18 Kanäle des Sensors 12 gleichmäßig durchlässig, sodass auf eine aufwendige Kanal-spezifische Korrekturrechnung verzichtet werden kann.
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Die 10 erweitert das Diagramm der 9 um 5 dick gestrichene Kennlinien, welche die Emission der Einzelstrahlungsquellen 17A-E zeigen.
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Sowohl der optische Sensor 12 als auch die beiden Durchflussmesser 9 sind jeweils mit einer Steuereinheit 25 verbunden. Die Steuereinheit 25 ist zum Ausführen des folgenden Verfahrens in einer Wiederholungsschleife eingerichtet: Zunächst erfasst die Steuereinheit 25 Signale von dem optischen Sensor 12 und von einer nicht gezeigten Zusammenschaltung (fachsprachlich: Mux) beider Durchflussmesser 9. Die Zusammenschaltung bewirkt zuverlässig, dass der aktuell in seinem Auslegungsbereich messende Durchflussmesser 9 ein Signal an die Steuereinrichtung abgibt. Dann bestimmt die Steuereinrichtung 25 für einen Durchflussparameter auf der Grundlage des Signals von dem optischen Sensor 12. Dann bestimmt die Steuereinrichtung 25 einen Durchfluss durch den jeweils in seinem Auslegungsbereich messenden Durchflussmesser 9 mittels des Durchflussparameters und des Signals von dem Durchflussmesser 9.
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Die 11 zeigt eine Strahlungsquelle 17 gemäß einer zweiten Ausführungsform. Die Einzelstrahlungsquellen 17 sind hier in drei Reihen versetzt angeordnet. Im Übrigen wird auf die Beschreibung der ersten Ausführungsform verwiesen.
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Die 12 bis 19 zeigen ein Fluid-Analysesystem 4 gemäß einer dritten Ausführungsform. Unterschiede zur ersten Ausführungsform werden erläutert, im Übrigen wird auf die Vorbeschreibung verwiesen. Die Fluid-Analyseeinheit 5 hat ein Gehäuse 18, in das zwei gegensinnig konisch gefaste Schlitze 26 eingearbeitet sind. Diese gegensinnig konischen Schlitze 26 wirken sowohl als Halter 13 für den komplementär schräg angeformten Rahmen 8, als auch als Zentrierhilfe, um den transparenten Abschnitt 10 (nicht dargestellt) zuverlässig mit hoher Wiederholgenauigkeit zu positionieren. Schließlich verhindern die konischen Schlitze 26 in Überlappung mit dem Rahmen 8 auch einen direkten Umgebungslicht-Einfall und wirken somit als Dichtung 19.
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Bei der dritten Ausführungsform ist der Rahmen 8 fest mit dem Durchflussmesser 9 verbunden, sodass auch die Fassung 15 als Halter 13 wirkt.
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Bei der dritten Ausführungsform ist eine Abschirmung 21 vorgesehen, welche die Strecke zwischen der Strahlungsquelle 16 und dem optisch durchlässigen Abschnitt 10 nochmals gegen Umgebungslicht-Einfall abschirmen. Weiters ist eine Abschirmung 22 zum Abschirmen der Strecke zwischen dem optisch durchlässigen Abschnitt 10 und dem Sensor 12 gegen einen Umgebungslicht-Einfall vorgesehen.
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Der Rahmen 8 ist breit ausgeführt und nur durch ein Fenster 23 unterbrochen, das zur Aufnahme des optisch durchlässigen Abschnitts 10 geeignet gestaltet ist. Daher unterstützt der Rahmen 8 ebenfalls die Abschirmung gegen einen Umgebungslicht-Einfall.
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Eine vierte Ausführungsform der Erfindung ist in der 20 dargestellt. Mehrere Fluid-Analysesysteme 4 sind jeweils mit einem Kommunikationsmodul verbunden. Die jeweilige Steuereinheit 25 ist mit dem Kommunikationsmodul kommunizierbar verbunden. Bei der vierten Ausführungsform ermittelt die Steuereinheit 25 jedes Fluid-Analysesystems 4 eine Zeitreihe des Durchflusses durch die Fluidleitung 6. Diese Zeitreihe wird jeweils mittels des Kommunikationsmoduls an ein Empfangsgerät 24 übermittelt. In der 20 zeigt das Empfangsgerät 24 die Zeitreihe eines der mehreren Fluid-Analysesysteme 4 an. Somit kann Pflegepersonal einen Zustand einer Wunddrainage auch aus der Entfernung zuverlässig einschätzen. Im Übrigen gilt die Vorbeschreibung einer der anderen Ausführungsformen.
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Eine fünfte Ausführungsform der Erfindung ist nicht figürlich wiedergegeben. Bei der fünften Ausführungsform emittiert die Strahlungsquelle 16 ultraviolette, sichtbare und infrarote Strahlung in 17 Wellenlängen-Kanälen. Der optische Sensor 12 erfasst die von dem Fluid in dem optisch durchlässigen Abschnitt 10 nicht absorbierte Strahlung mittels 19 Wellenlängen-Kanälen. Der Wellenlängenbereich der Strahlungsquelle 16 ist vorzugsweise etwa 5% schmaler als der Wellenlängenbereich des optischen Sensors 12. Im vorliegenden Fall bestimmt die Steuereinrichtung 25 einen spektroskopischer Fingerabdruck mit 17 x 19 = 323 Datenpunkten. Dieser kann mit in einer Datenbank in Form eines Kennfelds hinterlegten Erfahrungswerten verglichen werden, um eine besonders präzise Aussage über die Zusammensetzung des Fluids treffen zu können. Die ermittelte Zusammensetzung kann sowohl an eine Bedienperson übermittelt werden, als auch als Grundalge zum präziseren Messen des Durchflusses dienen. Im Übrigen gilt die Vorbeschreibung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drainagesystem
- 2
- Drainageschlauch
- 3
- Sammelbehälter
- 4
- Fluid-Analysesystem
- 5
- Fluid-Analyseeinrichtung
- 6
- Fluidleitung
- 7
- Schlauch
- 8
- Rahmen
- 9
- Durchflussmesser
- 10
- optisch durchlässiger Abschnitt
- 11
- Platine
- 12
- optischer Sensor
- 13
- Halter
- 14
- Innengehäuse
- 15
- Fassung
- 16
- Strahlungsquelle
- 17
- Einzelstrahlungsquelle
- 18
- Außengehäuse
- 19
- Dichtung
- 20
- Spur
- 21
- Abschirmung
- 22
- Abschirmung
- 23
- Fenster
- 24
- Empfangsgerät
- 25
- Steuereinheit
- 26
- Schlitz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012201390 A1 [0003]