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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Verpacken einzelner, jeweils einen Buchblock, eine Buchdecke und einen Schutzumschlag aufweisender Hardcover-Bücher oder einzelner, jeweils eine Klappenbroschur mit einem Buchblock und einer Buchdecke aufweisender Softcover-Bücher.
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Aus der
EP2384899 A2 ist eine zur Herstellung von Softcover-Büchern geeignete Bucheinhängemaschine bekannt, welche einen Umlaufförderer für Buchblocks, eine Zuführung für Buchdecken aus flexiblem Karton mit über den Vorderschnitt des Buchblocks überstehenden, offenen und erst in einem Arbeitsschritt nach dem Einhängen umzulegenden Deckenklappen sowie eine Buchauslage für die mit jeweils einer solchen Buchdecke versehenen Klappenbroschuren (auch Full-Flaps oder Französische Broschuren genannt) aufweist. Mit dieser Bucheinhängemaschine können zudem auch Hardcover-Bücher in deren feste Buchdecke eingehängt, d.h. mit letzterer verbunden werden.
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Mit der Schutzumschlagmaschine Vesta der Anmelderin sind dagegen eine Vorrichtung sowie ein entsprechendes Verfahren zum Anbringen von Schutzumschlägen an Hardcover-Büchern bekannt, mit denen eine feste Buchdecke aufweisende Bücher jeweils mit einem zusätzlichen Schutzumschlag versehen werden können. Außerdem können mit der Schutzumschlagmaschine Vesta vorteilhaft auch Klappenbroschuren zu Softcover-Büchern, wie z.B. Reise-Taschenbücher, weiterverarbeitet werden.
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Zudem sind Verfahren bekannt, bei denen Hardcover-Bücher manuell mitjeweils einem vorgängig gerillten Schutzumschlag versehen, d.h. der Schutzumschlag und seine Umschlagklappen von Hand um die Buchdecke gelegt werden. Auch können Klappenbroschuren durch manuelles Umlegen der Deckenklappen zu Softcover-Büchern weiterverarbeitet werden.
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Nach dem Umlegen der beiden Deckenklappen der flexiblen Buchdecke einer Klappenbroschur bzw. nach dem Umlegen der beiden offenen Umschlagklappen des Schutzumschlags um die feste Buchdecke und damit nach seiner Fertigstellung wird ein Soft- oder Hardcover-Buch vor dem Versand an Händler oder Endkunden üblicherweise mit einer als Verpackung dienenden Kunststofffolie versehen. Diese schützt das Buch und insbesondere dessen dem Buchrücken gegenüberliegenden, offenen Vorderschnitt bei der Lagerung und auf dem Transportweg bis hin zum Endkunden vor mechanischer Beanspruchung, vor Staub sowie vor Temperatur- und Feuchtigkeitsbeeinträchtigungen. Auch werden durch die Kunststofffolie Fingerabdrücke auf dem Buch vermieden und es erscheint bei intakter Kunststofffolie fabrikneu.
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Trotz zahlreicher Vorteile der Kunststofffolien, sind letztere aus ökologischer Sicht jedoch nicht unumstritten, so dass die Branche seit einiger Zeit nach einem geeigneten Ersatz sucht. Dies wird auch mit entsprechenden gesetzlichen Regelungen verschiedener Länder forciert, wie bspw. durch das deutsche Verpackungsgesetz. Es wurde bereits versucht, Verpackungen aus kompostierbaren Folien, aus Papier oder Karton zu nutzen, die beiden Buchseiten am Vorderschnitt verbindende Selbstklebestreifen einzusetzen oder Bücher völlig ohne Verpackung zu vermarkten. Jedoch hat sich bisher keine dieser Lösungen durchgesetzt, weil sie entweder auf zumindest einen der Vorteile der nach wie vor eingesetzten Kunststofffolie verzichten oder in der Herstellung aufwändiger und damit teurer als der bisherige Stand der Technik sind.
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Daher war es Aufgabe der Erfindung, sowohl für maschinell als auch für manuell fertiggestellte Hardcover-Bücher und Softcover-Bücher, eine einfache und kostengünstige Vorrichtung und ein entsprechendes Verfahren als Alternative zur Umhüllung solcher Bücher mit Kunststofffolie zur Verfügung zu stellen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Vorrichtung ein erstes stromaufwärtiges Förder-Element für jeweils ein liegend zuführbares Hardcover-Buch oder für jeweils ein liegend zuführbares Softcover-Buch aufweist, wobei das Hardcover-Buch eine obenliegende erste Seite des Schutzumschlags mit einer um die Buchdecke umgelegten ersten Umschlagklappe, eine untenliegende zweite Seite des Schutzumschlags mit einer vorlaufenden, nicht um die Buchdecke umgelegten zweiten Umschlagklappe sowie einen nachlaufenden Rücken aufweist und wobei das Softcover-Buch eine obenliegende erste Seite der Buchdecke mit einer zum Buchblock hin umgelegten ersten Deckenklappe, eine untenliegende zweite Seite der Buchdecke mit einer vorlaufenden, nicht zum Buchblock hin umgelegten zweiten Deckenklappe sowie einen nachlaufenden Rücken aufweist. Zudem verfügt die Vorrichtung über eine Verpackungs-Einrichtung zum Herumlegen der nicht um die Buchdecke umgelegten zweiten Umschlagklappe um einen Vorderschnitt des Hardcover-Buchs sowie zum temporären Verbinden dieser zweiten Umschlagklappe mit der obenliegenden, ersten Seite des Schutzumschlags oder zum Herumlegen der nicht um die Buchdecke umgelegten zweiten Deckenklappe um einen Vorderschnitt des Softcover-Buchs sowie zum temporären Verbinden dieser zweiten Deckenklappe mit der obenliegenden, ersten Seite der Buchdecke. Schliesslich besitzt die erfindungsgemässe Vorrichtung ein zweites stromabwärtiges Förder-Element zur Übernahme und zum Abtransport des jeweils einen, derart verpackten Hardcover-Buchs oder des jeweils einen, derart verpackten Softcover-Buchs.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann durch Verwendung jeweils einer der beiden ohnehin vorhandenen Umschlagklappen der Schutzumschläge als Verpackungselement für Hardcover-Bücher oder durch Verwendung einer der beiden ohnehin vorhandenen Deckenklappen der Buchdecken als Verpackungselement für Softcover-Bücher vorteilhaft und auf einfache sowie kostengünstige Weise auf die bisher zur Verpackung genutzten Kunststofffolien verzichtet werden.
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Abweichend vom Stand der Technik wird dazu die zunächst vorlaufende, an der untenliegenden zweiten Seite des Schutzumschlags befindliche Umschlagklappe nicht um die Buchdecke herumgelegt, sondern vielmehr um den Vorderschnitt des Hardcover-Buchs herumgeführt und an der gegenüberliegenden ersten Seite des Schutzumschlags temporär befestigt. Ebenfalls abweichend vom Stand der Technik wird bei einem Softcover-Buch die zunächst vorlaufende, an der untenliegenden zweiten Seite der Buchdecke befindliche Deckenklappe nicht zum Buchblock hin umgelegt, sondern vielmehr um den Vorderschnitt des Softcover-Buchs herumgeführt und mit der obenliegenden, ersten Seite der Buchdecke temporär verbunden. Auf diese Weise schützt diese Umschlagklappe bzw. diese Deckenklappe während der Lagerung und während des Transports zum Endverbraucher auch den Vorderschnitt des Hardcover-bzw. Softcover-Buchs. Nach Erwerb eines solchen, offensichtlich neuwertigen Hardcover- bzw. Softcover-Buchs kann der Endverbraucher die temporäre Verbindung lösen und die dann freie Umschlagklappe zwischen der Buchdecke und dem Buchblock in das Hardcover-Buch bzw. die dann freie Deckenklappe in das Softcover-Buch einlegen.
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Entsprechend einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung ist zwischen deren Förder-Elementen ein Freiraum ausgebildet und die Verpackungs-Einrichtung ist teilweise durch den Freiraum hindurch auf die nicht umgelegte zweite Umschlagklappe des Hardcover-Buchs oder auf die nicht umgelegte zweite Deckenklappe des Softcover-Buchs einwirkbar ausgebildet.
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Durch den Freiraum zwischen den beiden aufeinander folgenden, voneinander beabstandeten Förder-Elementen hindurch kann die Verpackungs-Einrichtung auf die zunächst vorlaufende, nicht umgelegte Umschlagklappe bzw. auf die die zunächst vorlaufende, nicht umgelegte Deckenklappe einwirken und damit die Verpackung des Hardcover-bzw. Softcover-Buchs auf einfache und kostengünstige Weise sicherstellen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine angetriebene erste Transportrolle stromab vom und unmittelbar benachbart zum ersten Förder-Element und eine angetriebene zweite Transportrolle stromauf vom und unmittelbar benachbart zum zweiten Förder-Element angeordnet und der Freiraum ist zwischen den beiden Transportrollen positioniert. Diese Transportrollen können vorteilhaft so betrieben werden, dass das Hardcover-Buch auch gegen den beim Um- und Anlegen der zweiten Umschlagklappe des Schutzumschlags bzw. das Softcover-Buch auch gegen den beim Um- und Anlegen der zweiten Deckenklappe der Klappenbroschur auftretenden leichten Widerstand sicher transportiert wird. Außerdem können die Transportrollen einen leichten Zug auf die zweite Umschlagklappe bzw. auf die zweite Deckenklappe ausüben und diese gegebenenfalls nochmals straffziehen.
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In einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Verpackungs-Einrichtung eine unterhalb des Freiraums angeordnete und auf einen oberhalb des Freiraums ausgebildeten Umlege-Bereich für die nicht umgelegte zweite Umschlagklappe des Hardcover-Buchs oder für die nicht umgelegte zweite Deckenklappe des Softcover-Buchs ausgerichtete Blasluftzuführung, eine im Bereich des ersten stromaufwärtigen Förder-Elements angeordnete Dosiereinheit zum Aufbringen zumindest eines Klebstoffpunkts auf die obenliegende, erste Seite des Schutzumschlags sowie ein im Umlege-Bereich angeordnetes erstes Andrück-Element für die nicht um die Buchdecke umgelegte Umschlagklappe an die obenliegende, erste Seite des Schutzumschlags oder für die nicht umgelegte zweite Deckenklappe an die obenliegende, erste Seite der Buchdecke auf.
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Dosiereinheiten zum Aufbringen zumindest eines bspw. zur temporären, d.h. ablösbaren Befestigung eines Werbeelements auf einem Druckproduckt dienenden Klebstoffpunkts sind im Bereich der Druckweiterverarbeitung an sich bekannt und bewährt. Aufgrund der Verwendung einer solchen Dosiereinheit als Teil einer Verpackungs-Einrichtung, mit welcher alternativ zu den bisherigen Kunststofffolien die ohnehin vorhandenen Schutzumschläge zur Verpackung von Hardcover-Büchern bzw. die ohnehin vorhandenen Buchdecken zur Verpackung von Softcover-Büchern eingesetzt werden, ergänzt durch eine Blasluftzuführung sowie eine Andrück-Einrichtung kann eine einfache und kostengünstige Verpackungs-Einrichtung zur Verfügung gestellt werden.
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In einer alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Verpackungs-Einrichtung eine unterhalb des Freiraums angeordnete und auf einen oberhalb des Freiraums ausgebildeten Umlege-Bereich für die nicht umgelegte zweite Umschlagklappe des Hardcover-Buchs oder für die nicht umgelegte zweite Deckenklappe des Softcover-Buchs ausgerichtete Blasluftzuführung sowie eine im Umlege-Bereich angeordnete und vorzugsweise ein zweites Andrück-Element aufweisende Aufbring-Einrichtung für zumindest ein die nicht umgelegte zweite Umschlagklappe des Hardcover-Buchs mit der obenliegenden, ersten Seite des Schutzumschlags oder die nicht umgelegte zweite Deckenklappe des Softcover-Buchs mit der obenliegenden, ersten Seite der Buchdecke verbindendes Selbstklebeelement auf.
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Aufbring-Einrichtungen zum Anbringen von Selbstklebeelementen sind als Etikettier-Vorrichtungen im Bereich der Druckweiterverarbeitung an sich bekannt und bewährt. Mit der alternativen Verwendung einer solchen Aufbring-Einrichtung für Selbstklebeelemente, ergänzt durch eine Blasluftzuführung sowie eine Andrück-Einrichtung, kann eine weitere einfache und kostengünstige Verpackungs-Einrichtung für Hardcover- bzw. Softcover-Bücher zur Verfügung gestellt werden. Dabei verbessert die Verwendung eines solchen zweiten Andrück-Elements das Anlegen des vollständig um den Vorderschnitt des Hardcover-Buchs herumgelegten Endteils der nicht um die Buchdecke umgelegten zweiten Umschlagklappe in seiner horizontalen Endposition an der obenliegenden, ersten Seite des Schutzumschlags bzw. das Anlegen des vollständig um den Vorderschnitt des Softcover-Buchs herumgelegten Endteils der nicht umgelegten zweiten Deckenklappe in seiner horizontalen Endposition an der obenliegenden, ersten Seite der Buchdecke. Wenn die Aufbring-Einrichtung mit einem solchen zweiten Andrück-Element ausgestattet ist, erübrigt sich die Anordnung eines separaten Bauteils zu diesem Zweck.
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Zudem wird die Aufgabe bei einem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, dass zunächst ein Hardcover-Buch mit einer um die Buchdecke umgelegten ersten Umschlagklappe, mit einer vorlaufenden, nicht um die Buchdecke umgelegten zweiten Umschlagklappe und mit einem nachlaufenden Rücken oder ein Softcover-Buch mit einer um die Buchdecke umgelegten ersten Deckenklappe, mit einer vorlaufenden, nicht um die Buchdecke umgelegten zweiten Deckenklappe und mit einem nachlaufenden Rücken auf einem ersten stromaufwärtigen Förder-Element transportiert und einer Verpackungs-Einrichtung zugeführt wird. In der Verpackungs-Einrichtung wird die vorlaufende zweite Umschlagklappe um einen Vorderschnitt des Hardcover-Buchs herumgelegt und temporär mit der obenliegenden ersten Seite des Schutzumschlags verbunden oder die vorlaufende zweite Deckenklappe um einen Vorderschnitt des Softcover-Buchs herumgelegt und temporär mit der obenliegenden ersten Seite der Buchdecke verbunden. Danach wird das derart verpackte Hardcover-Buch oder das derart verpackte Softcover-Buch an ein zweites stromabwärtiges Förder-Element übergeben und auf diesem abtransportiert
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Wie bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann auch beim erfindungsgemäßen Verfahren durch Verwendung jeweils einer der beiden ohnehin vorhandenen Umschlagklappen der Schutzumschläge als Verpackungselement für Hardcover-Bücher oder durch Verwendung jeweils einer der beiden ohnehin vorhandenen Deckenklappen der Buchdecke als Verpackungselement für Softcover-Bücher vorteilhaft und auf einfache sowie kostengünstige Weise auf die dazu bisher genutzten Kunststofffolien verzichtet werden.
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Entsprechend einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird während des auf dem ersten stromaufwärtigen Förder-Element erfolgenden Transports auf die obenliegende erste Seite des Schutzumschlags des Hardcover-Buchs bzw. auf die obenliegende erste Seite der Buchdecke des Softcover-Buchs zumindest ein Klebstoffpunkt aufgebracht. Die nicht um die Buchdecke umgelegte zweite Umschlagklappe der untenliegenden zweiten Seite des Schutzumschlags des Hardcover-Buchs oder die die nicht um die Buchdecke umgelegte zweite Deckenklappe der untenliegenden zweiten Seite des Softcover-Buchs wird von unten mit Blasluft beaufschlagt und damit zunächst in eine zumindest annähernd parallel zum Vorderschnitt des Hardcover-bzw. Softcover-Buchs ausgerichtete, vertikale Zwischenposition verbracht. Dabei überragt ein Endteil der zweiten Umschlagklappe die obenliegende erste Seite des Schutzumschlags des Hardcover-Buchs bzw. ein Endteil der zweiten Deckenklappe die obenliegende erste Seite des Softcover-Buchs nach oben. Dieser Endteil der zweiten Umschlagklappe wird während des Weitertransports des Hardcover-Buchs weiter in Richtung der obenliegenden ersten Seite des Schutzumschlags und damit vollständig um den Vorderschnitt des Hardcover-Buchs herumgelegt oder dieser Endteil der zweiten Deckenklappe wird während des Weitertransports des Softcover-Buchs weiter in Richtung der obenliegenden ersten Seite und damit vollständig um den Vorderschnitt des Softcover-Buchs herumgelegt. Sodann wird entweder der vollständig um den Vorderschnitt des Hardcover-Buchs herumgelegte Endteil der zweiten Umschlagklappe in eine horizontale Endposition an der obenliegenden ersten Seite des Schutzumschlags verbracht und schließlich an den zumindest einen auf dieser obenliegenden ersten Seite des Schutzumschlags befindlichen Klebstoffpunkt angedrückt oder es wird der vollständig um den Vorderschnitt des Softcover-Buchs herumgelegte Endteil der zweiten Deckenklappe in eine horizontale Endposition an der obenliegenden ersten Seite der Buchdecke verbracht und schließlich an den zumindest einen auf dieser obenliegenden ersten Seite der Buchdecke befindlichen Klebstoffpunkt angedrückt.
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Damit wird ein einfaches sowie kostengünstiges Verfahren zur Verpackung eines Hardcover-Buchs oder eines Softcover-Buchs aufgezeigt.
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In einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ebenso die nicht um die Buchdecke umgelegte zweite Umschlagklappe der untenliegenden zweiten Seite des Schutzumschlags des Hardcover-Buchs oder die die nicht um die Buchdecke umgelegte zweite Deckenklappe der untenliegenden zweiten Seite des Softcover-Buchs von unten mit Blasluft beaufschlagt und damit zunächst in eine zumindest annähernd parallel zum Vorderschnitt des Hardcover-Buchs bzw. zum Vorderschnitt des Softcover-Buchs ausgerichtete, vertikale Zwischenposition verbracht. Dabei überragt ein Endteil dieser zweiten Umschlagklappe die obenliegende erste Seite des Schutzumschlags des Hardcover-Buchs bzw. ein Endteil der zweiten Deckenklappe die obenliegende erste Seite des Softcover-Buchs nach oben. Während des Weitertransports des Hardcover-Buchs wird dieser Endteil der zweiten Umschlagklappe ebenfalls weiter in Richtung der obenliegenden ersten Seite des Schutzumschlags und damit vollständig um den Vorderschnitt des Hardcover-Buchs herumgelegt oder während des Weitertransports des Softcover-Buchs wird dieser Endteil der zweiten Deckenklappe weiter in Richtung der obenliegenden ersten Seite und damit vollständig um den Vorderschnitt des Softcover-Buchs herumgelegt. Sodann wird entweder der vollständig um den Vorderschnitt des Hardcover-Buchs herumgelegte Endteil der zweiten Umschlagklappe in eine horizontale Endposition an der obenliegenden ersten Seite des Schutzumschlags verbracht, dort vorzugsweise angedrückt und schließlich mittels zumindest eines Selbstklebeelements mit einem benachbarten Bereich der obenliegenden ersten Seite des Schutzumschlags des Hardcover-Buchs temporär verbunden oder es wird der vollständig um den Vorderschnitt des Softcover-Buchs herumgelegte Endteil der zweiten Deckenklappe in eine horizontale Endposition an der obenliegenden ersten Seite der Buchdecke verbracht, dort vorzugsweise angedrückt und schließlich mittels zumindest eines Selbstklebeelements mit einem benachbarten Bereich der obenliegenden ersten Seite der Buchdecke des Softcover-Buchs temporär verbunden.
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Damit wird ein alternatives und ebenso einfaches sowie kostengünstiges Verfahren zur Verpackung eines Hardcover-Buchs oder eines Softcover-Buchs aufgezeigt.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigen:
- 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung sowie eines in einem stromaufwärtigen Bereich dieser Vorrichtung befindlichen Hardcover-Buchs, welches eine vorlaufende, nicht um die Buchdecke umgelegte zweite Umschlagklappe sowie einen nachlaufenden Rücken aufweist.
- 2 eine Darstellung der Vorrichtung gemäß 1, jedoch zu einem späteren Zeitpunkt, zu dem die zweite Umschlagklappe nach oben in eine zumindest annähernd parallel zum Vorderschnitt Hardcover-Buchs 2 ausgerichtete, vertikale Zwischenposition verbracht worden ist,
- 3 eine Darstellung der Vorrichtung gemäß 1, jedoch zu einem noch späteren Zeitpunkt, zu dem die zweite Umschlagklappe an eine obenliegende und mit zumindest einem Klebstoffpunkt versehene erste Seite des Schutzumschlags angedrückt wird,
- 4 eine Darstellung der Vorrichtung gemäß 1, jedoch mit einem in einen stromabwärtigen Bereich der Vorrichtung befindlichen, bereits vollständig verpackten Hardcover-Buch,
- 5 eine Darstellung der Vorrichtung und des Hardcover-Buchs gemäß 4, jedoch mit einer alternativen Verpackungs-Einrichtung,
- 6 eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung sowie eines in einem stromaufwärtigen Bereich dieser Vorrichtung befindlichen Softcover-Buchs, welches eine Klappenbroschur mit einem Buchblock sowie mit einer Buchdecke besitzt und eine vorlaufende, nicht um die Buchdecke umgelegte zweite Deckenklappe sowie einen nachlaufenden Rücken aufweist.
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Mit einer hier nicht dargestellten Folier-Vorrichtung des Standes der Technik können sowohl Hardcover-Bücher als auch Softcover-Bücher nach ihrer Fertigstellung mit einer Kunststofffolie verpackt werden. Die Zufuhr von Hardcover-Büchern zur Folier-Vorrichtung erfolgt dazu jeweils mit beidseitig einer um die Buchdecke umgelegten, d.h. zwischen Buchblock und Buchdecke eingelegten Umschlagklappe. Dagegen werden Softcover-Bücher der Folier-Vorrichtung jeweils mit beidseitig einer umgelegten, d.h. zwischen Buchblock und Buchdecke eingelegten Deckenklappe zugeführt. Je nach Auslegung der Folier-Vorrichtung kann die Zufuhr der Hardcover- bzw. Softcover-Bücher entweder mit dem Rücken oder mit dem Vorderschnitt voraus und stehend oder liegend erfolgen.
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Die in 1 in einer schematischen Seitenansicht dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung 40 für Hardcover-Bücher 2 bzw. für Softcover-Bücher 2' (6) weist ein stromaufwärtiges erstes Förder-Element 49 und ein stromabwärtiges zweites Förder-Element 50 auf, welche jeweils um horizontal angeordnete Rollen 39 umlaufen, als Transportband ausgebildet und in einer Transportrichtung 14 der Hardcover-Bücher 2 bzw. der Softcover-Bücher 2' voneinander beabstandet angeordnet sind. Zwischen dem ersten und dem zweiten Förder-Element 49, 50 sind zwei ebenfalls in der Transportrichtung 14 voneinander beabstandete und zwischen sich einen Freiraum 51 aufweisende, angetriebene Transportrollen 52, 53 angeordnet. Dabei ist eine erste Transportrolle 52 stromab vom und unmittelbar benachbart zum ersten Förder-Element 49 angeordnet, während eine zweite Transportrolle 53 stromauf vom und unmittelbar benachbart zum zweiten Förder-Element 50 positioniert ist.
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Auf dem in 1 gezeigten ersten Förder-Element 49 liegt ein zu verpackendes Hardcover-Buch 2 mit einer Vorderseite 7 auf, während sich eine der Vorderseite 7 gegenüberliegenden Rückseite 6 des Hardcover-Buchs 2 oben befindet. Das dargestellte Hardcover-Buch 2 weist einen Buchblock 4, eine Buchdecke 5 sowie einen Schutzumschlag 1 auf und wird mit einem nachlaufenden Rücken 3 sowie mit einem vorlaufenden Vorderschnitt 10 in Transportrichtung 14 auf dem ersten Förder-Element 49 transportiert.
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Wie beim oben beschriebenen Stand der Technik ist auch gemäss 1 eine erste Umschlagklappe 9a des Schutzumschlags 1 um die Buchdecke 5 umgelegt, d.h. zwischen der Buchdecke 5 und dem Buchblock 4 in das Hardcover-Buch 2 eingelegt. Dabei gehört diese erste Umschlagklappe 9a zu einer obenliegenden ersten Seite 13a des Schutzumschlags 1. Im Unterschied zum oben beschriebenen Stand der Technik ist eine zweite Umschlagklappe 9b des Schutzumschlags 1 nicht um die Buchdecke 5 umgelegt, sondern vielmehr offen und daher dem Buchblock 4 und dem Vorderschnitt 10 des Hardcover-Buchs 2 vorlaufend positioniert. Diese zweite Umschlagklappe 9b gehört zu einer untenliegenden zweiten Seite 13b des Schutzumschlags 1.
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Die erfindungsgemässe Vorrichtung 40 besitzt weiterhin eine Verpackungs-Einrichtung 48 zum Herumlegen der nicht um die Buchdecke 5 umgelegten zweiten Umschlagklappe 9b um den Vorderschnitt 10 des Hardcover-Buchs 2 sowie zum temporären, d.h. ablösbaren Verbinden dieser zweiten Umschlagklappe 9b mit der obenliegenden, ersten Seite 13a des Schutzumschlags 1.
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In einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 40 verfügt die Verpackungs-Einrichtung 48 dazu über eine unterhalb des Freiraums 51 angeordnete und auf einen oberhalb des Freiraums 51 ausgebildeten Umlege-Bereich 54 für die nicht umgelegte zweite Umschlagklappe 9b des Hardcover-Buchs 2 ausgerichtete Blasluftzuführung 55, über eine im Bereich und vorzugsweise oberhalb des stromaufwärtigen ersten Förder-Elements 49 angeordnete Dosiereinheit 56 zum Aufbringen zumindest eines Klebstoffpunkts 15 (2) auf die obenliegende, erste Seite 13a des Schutzumschlags 1 sowie über ein im Umlege-Bereich 54 angeordnetes erstes Andrück-Element 57 für die nicht um die Buchdecke 5 umgelegte zweite Umschlagklappe 9b an die obenliegende, erste Seite 13a des Schutzumschlags 1. Somit ist die Verpackungs-Einrichtung 48 zumindest teilweise durch den Freiraum 51 hindurch auf die nicht um die Buchdecke 5 umgelegte zweite Umschlagklappe 9b einwirkbar ausgebildet.
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Beim Betrieb der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 40 wird das Hardcover-Buch 2 auf dem ersten Förder-Element 49 zunächst in Transportrichtung 14 transportiert und dabei in einem vorlaufenden Bereich der obenliegenden ersten Seite 13a des Schutzumschlags 1 mittels der Dosiereinheit 56 mit zumindest einem Klebstoffpunkt 15 versehen. Am Ende des ersten Förder-Elements 49 wird das Hardcover-Buch 2 von der angetriebenen ersten Transportrolle 52 übernommen und mit der nach wie vor nicht um die Buchdecke 5 umgelegten zweiten Umschlagklappe 9b der untenliegenden zweiten Seite 13b des Schutzumschlags 1 voraus in den oberhalb des Freiraums 51 befindlichen Umlege-Bereich 54 gefördert. Unter dem Einfluss aus der Blasluftzuführung 55 von unten in den Freiraum 51 einströmender Blasluft 55' wird die zweite Umschlagklappe 9b im Umlege-Bereich 54 nach oben in eine zumindest annähernd parallel zum Vorderschnitt 10 des Hardcover-Buchs 2 ausgerichtete, vertikale Zwischenposition 58 verbracht. In dieser Zwischenposition 58 überragt diese zweite Umschlagklappe 9b mit einem Endteil 9b' die obenliegende erste Seite 13a des Schutzumschlags 1 (2).
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Das in der Transportrichtung 14 weitergeförderte Hardcover-Buch 2 gelangt sodann mit dem vorlaufenden Vorderschnitt 10 und der diesem vorlaufenden zweite Umschlagklappe 9b in den Bereich zwischen der zweiten Transportrolle 53 und dem oberhalb davon angeordneten ersten Andrück-Element 57. Dort wird das Hardcover-Buch 2 mittels der zweiten Transportrolle 53 in der Transportrichtung 14 weitergefördert, wobei die sich bis dahin nach wie vor in ihrer Zwischenposition 58 befindliche, zweite Umschlagklappe 9b durch von oben erfolgende Einwirkung des ersten Andrück-Elements 57 mit ihrem Endteil 9b' in Richtung der obenliegenden ersten Seite 13a des Schutzumschlags 1 gedrückt (3) und letztlich vollständig um den Vorderschnitt 10 des Hardcover-Buchs 2 umgelegt wird. Schließlich wird das Endteil 9b' der zweiten Umschlagklappe 9b mittels des ersten Andrück-Elements 57 an die obenliegende erste Seite 13a des Schutzumschlags 1 und damit an den dort zuvor aufgebrachten zumindest einen Klebstoffpunkt 15 angedrückt. 4 zeigt ein in der Transportrichtung 14 weitergefördertes, bereits größtenteils auf dem zweiten Förder-Element 50 befindliches Hardcover-Buch 2. Zu diesem Zeitpunkt ist der Vorderschnitt 10 des Hardcover-Buchs 2 bereits durch die zweite Umschlagklappe 9b geschützt, deren in einer horizontalen Endposition 59 befindliches Endteil 9b' temporär mit der obenliegenden ersten Seite 13a des Schutzumschlags 1 verklebt ist.
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In einer zweiten, alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 40 besitzt die Verpackungs-Einrichtung 48 ebenfalls eine unterhalb des Freiraums 51 angeordnete und auf einen oberhalb des Freiraums 51 ausgebildeten Umlege-Bereich 54 für die nicht umgelegte zweite Umschlagklappe 9b ausgerichtete Blasluftzuführung 55. Zudem ist im Umlege-Bereich 54 eine Aufbring-Einrichtung 60 für zumindest ein das Endteil 9b' der nicht umgelegten Umschlagklappe 9b mit der obenliegenden ersten Seite 13a des Schutzumschlags 1 verbindendes Selbstklebeelement 16 angeordnet. Die Aufbring-Einrichtung 60 weist dazu ein zweites Andrück-Element 61 für das Endteil 9b' der zweiten Umschlagklappe 9b des Schutzumschlags 1 sowie für das Selbstklebeelement 16 auf, wobei als zweites Andrück-Element 61 vorzugsweise eine horizontale Unterkante der Aufbring-Einrichtung 60 Verwendung findet (5).
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Der Betrieb dieser zweiten, alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 40 unterscheidet sich von dem der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 40 lediglich dadurch, dass auf das im Bereich des ersten Förder-Elements 49 erfolgende Aufbringen des zumindest einen Klebstoffpunktes 15 verzichtet und die temporäre Verbindung des Endteils 9b' der zweiten Umschlagklappe 9b mit der obenliegenden ersten Seite 13a des Schutzumschlags 1 stattdessen im weiter stromab angeordneten Umlege-Bereich 54 und mittels des Selbstklebeelements 16 erfolgt, welches nach seinem mit der Aufbring-Einrichtung 60 erfolgten Aufbringen schließlich mittels des zweiten Andrück-Elements 61 an die obenliegende erste Seite 13a des Schutzumschlags 1 angedrückt wird. Auf diese Weise ist der Vorderschnitt 10 des Hardcover-Buchs 2 ebenfalls durch die zweite Umschlagklappe 9b geschützt, deren Endteil 9b sich in der horizontalen Endposition 59 befindet und dort mittels des Selbstklebeelements 16 temporär mit der obenliegenden ersten Seite 13a des Schutzumschlags 1 verklebt ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 40 kann jedoch nicht nur für Hardcover-Bücher 2, sondern vorteilhaft auch für Softcover-Bücher 2' verwendet werden. Dementsprechend zeigt 6 ein auf dem ersten Förder-Element 49 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 40 aufliegendes Softcover-Buch 2', welches eine Klappenbroschur 17 mit einem Buchblock 4' sowie mit einer Buchdecke 5' besitzt und mit einem vorlaufenden Vorderschnitt 10' sowie mit einem nachlaufenden Rücken 3' in Transportrichtung 14 gefördert wird. Dabei liegt eine erste Seite 19a der Buchdecke 5' mit einer zwischen die Buchdecke 5' und den Buchblock 4' umgelegten ersten Deckenklappe 18a oben und eine zweite Seite 19b der Buchdecke 5' mit einer nicht umgelegten, zweiten Deckenklappe 18b unten. Wie die zweite Umschlagklappe 9b des Hardcover-Buchs 2 mit ihrem Endteil 9b' weist auch die offene und somit dem Vorderschnitt 10' vorlaufende, zweite Deckenklappe 18b des Softcover-Buchs 2' ein Endteil 18b' auf.
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Werden Klappenbroschuren 17 aufweisende Softcover-Bücher 2' verpackt, erfolgt der Verfahrensablauf im Wesentlichen analog dem vorgängig beschriebenen Betrieb bei Hardcover-Büchern 2. Die Unterschiede im Verfahrensablauf sind lediglich auf die Verschiedenheit der zu verarbeitenden Produkte zurückzuführen, insbesondere darauf, dass zur Verpackung der Klappenbroschur 17 kein Schutzumschlag 1, sondern vielmehr die Buchdecke 5' Verwendung findet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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