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Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung zum Antreiben mehrerer Turbokompressoren zur Gasverdichtung, insbesondere von Wasserstoff, umfassend einen Hauptantrieb, mindestens einen Nebenantrieb und ein Getriebe, welches als Überlagerungsgetriebe ausgeführt ist und eine Planetengetriebe umfasst, wobei der oder die Nebenantriebe mit regelbarer Drehzahl betrieben werden können
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Bei einem Überlagerungsgetriebe werden allgemein mindestens zwei Wellen des Planetengetriebe durch voneinander unabhängige Antriebe so angetrieben, dass die Drehzahlen an einer weiteren Welle, der Abtriebswelle, addiert oder subtrahiert werden. Ist einer der Antriebe regelbar, so kann eine stufenlose Drehzahlregelung für die Abtriebswelle erreicht werden. Im vorliegenden Fall werden zwei Wellen angetrieben, wobei eine Welle vom Hauptantrieb angetrieben wird und eine Welle von dem oder den drehzahl-regelbaren Nebenantrieben angetrieben wird. An der dritten Welle der Abtriebswelle kann eine Arbeitsmaschine angebunden werden.
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Durch eine solche Antriebsvorrichtung kann die Drehzahl an der Abtriebswelle in einem recht großen Drehzahlbereich stufenlos eingestellt werden und das bei konstant laufender Hauptantriebsmaschine. Genutzt werden solche Antriebsvorrichtungen insbesondere zum Antreiben von Pumpen, Verdichtern oder Kompressoren mit großer Leistung, wie sie zum Beispiel in der Öl- und Gasindustrie oder in thermischen Kraftwerken verwendet werden. Dabei treten je nach Anwendung und Einzelfall sehr unterschiedliche Anforderungen in Bezug auf die Ausführung der Antriebsvorrichtung auf.
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Aus dem Stand der Technik sind solche Antriebsvorrichtungen mit einem Überlagerungsgetriebe bekannt, bei dem eine Hauptantriebsmaschine über ein Planetengetriebe und mit Hilfe von regelbaren Nebenantrieben eine Arbeitsmaschine insbesondere auch einen Kompressor antreibt. Zum Beispiel beschrieben in der
DE 102015107934 A1 .
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Nachteilig an der Ausführung nach dem Stand der Technik ist, dass diese Antriebsvorrichtungen nicht flexibel an komplexere Anforderungen, wie sie beim Antrieb von Turbokompressoren auftreten, angepasst werden können.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine verbesserte Antriebsvorrichtung zu entwickeln, die auch für komplexeren Antriebsanforderungen bei Turbokompressoren geeignet ist.
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Die Aufgabe wird durch eine Antriebsvorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass sie ein Getriebe umfasst, welches gleichzeitig als Überlagerungsgetriebe zur Drehzahlregelung und als Verteilgetriebe zur Leistungsverteilung auf mehrere Abtriebswellen ausgelegt ist, und welches in einem gemeinsamen Getriebegehäuse untergebracht ist, das das Getriebe umschließt, derart dass die Eingangswelle, die Nebenantriebswellen und die Abtriebswellen das Getriebegehäuse durchdringen. Wobei das Getriebe eine Eingangswelle, die mit dem Hauptantrieb verbunden ist, mindestens eine Nebenantriebswelle, die mit dem zugeordneten Nebenantrieb verbunden ist, und mindestens zwei Abtriebswellen, die jeweils mit mindestens einem Turbokompressor verbunden werden können, aufweist. Und wobei das Getriebe ein Planetengetriebe umfasst, welches ein Sonnenrad, einen Planetenträger und mehrere Planetenräder am Planetenträger, sowie ein zweites Sonnenrad oder ein Hohlrad aufweist. Das heißt das Planetengetriebe kann mit Hohlrad, Sonnenrad und Planetenträger mit Planetenrädern, die zwischen Hohlrad und Sonnenrad drehen, ausgeführt sein. Oder es ist mit zwei Sonnenrädern und einem Planetenträger, der Doppelplaneten trägt und so die beiden Sonnenräder verbindet, ausgeführt.
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Der Vorteil einer solchen erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung ist, dass mehrere Abtriebswellen zum Antrieb von Turbokompressoren mit einer regelbaren Abtriebsgeschwindigkeit betrieben werden können. Und gleichzeitig ist die Antriebsvorrichtung sehr kompakt. Zudem können die verschiedenen Abtriebswellen je nach Ausführung jeweils mit der gleichen Geschwindigkeit oder mit einer unterschiedlich abgestuften Drehzahl betrieben werden.
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Bei der Gasverdichtung und ganz besonders bei der Komprimierung von Wasserstoff werden mehrere, hintereinander geschaltete Turbokompressoren benötigt. Das ist vor allem bei der geringen Dichte von Wasserstoff ein Problem. Um mit einem Antrieb mehrere Turbokompressoren antreiben zu können, werden diese bisher miteinander in einer Triebverbindung mit dem Antrieb verbunden. Somit ist mit der bisherigen Anordnung keine flexibel regelbare Drehzahl möglich.
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Mit der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung können die Abtriebswellen beispielsweise durch zwischen geschaltete Stirnradstufen auf zueinander abgestufte Drehzahlen eingestellt werden. So können Turbokompressoren für verschiedene Druckstufen in der Verdichtung gleichzeitig mit einer Antriebsvorrichtung angetrieben werden. Über die Regelbarkeit der Vorrichtung kann dann die Gasmenge geregelt werden.
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Bevorzugt eignet sich die Vorrichtung für Turbokompressoren, die als Radialkompressoren ausgeführt sind. Sie bieten einen höheren Druckaufbau pro Stufe. Insbesondere eignet sich die Vorrichtung für mehreren Turbokompressoren hintereinander in Reihe geschaltet, um Wasserstoff beispielsweise von 30 bar auf 100 bar zu verdichten, wie es im Bereich der Pipelines nötig ist. Um eine für Pipelines ausreichende Fördermenge zu erzielen, insbesondere von mehr als 100.000 Nm3/h, können mehrere Turbokompressoren parallel betrieben werden. Die notwendige Leistung für eine solche Antriebsvorrichtung beträgt meist über 5 MW.
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Durch das gemeinsame Getriebegehäuse wird die Vorrichtung sehr kompakt und zudem einfacher zu warten. Auch die angeschlossenen Turbokompressoren sind in der Gesamtanlage einfacher zugänglich, da sie nur von einem Getriebe aus angetrieben werden.
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Besonders bevorzugt, sind zumindest zwei Nebenantriebe und zwei Nebenantriebswellen vorhanden, die über je eine Triebverbindung mit dem Planetengetriebe verbunden sind. Dadurch kann die Leistung, die zur Regelung genutzt wird, erhöht werden, ohne dass zu große Einzelmotoren benötigt werden. Die Nebenantriebe sind bevorzugt als Elektromotoren ausgeführt und regelbar über einen Frequenzumrichter am Netz angeschlossen.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn das Getriebe mindestens drei, bevorzugt vier Abtriebswellen aufweist, die jeweils mit zumindest einem Turbokompressor verbunden werden können. So können mehrere Turbokompressoren in Reihe hintereinander für verschiedene Druckstufen und/oder parallel für eine Erhöhung der Fördermenge betrieben werden.
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Insbesondere kann der Hauptantrieb so ausgeführt werden, dass er nur mit konstanter Drehzahl betrieben werden kann. Beispielsweise kann er als Elektromotor direkt am Netz betrieben werden. Alternativ kann der Hauptantrieb als Gasturbine, unter anderem als Wasserstoff-betriebene Turbine, ausgeführt sein. Der Betrieb bei konstanter Drehzahl ermöglicht es, dass die Turbine im optimalen Betriebsbereich arbeitet.
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In einer vorteilhaften Ausführung sind die Abtriebswellen mit dem Sonnenrad und der oder die Nebenantriebe mit dem Planetenträger verbunden sind. Das ermöglicht eine passende Auslegung der Drehzahlen.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der oder die Nebenantriebe über eine Räderkette mit je einer Zwischenwelle mit dem Planetenträger verbunden sind. Das bietet zum einen mehr Achsabstand, wenn mehrere Nebenantriebe vorhanden sind, und zum anderen eine weitere Flexibilität bei der Auslegung der Drehzahlverhältnisse für die verschiedenen Wellen.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführung sind zumindest eine der Abtriebswellen, bevorzugt mindesten zwei Abtriebswellen, besonders bevorzugt alle Abtriebswellen über ein leer laufendes Zahnrad mit dem Sonnenrad verbunden sind. Als leer laufendes Zahnrad wird hierbei ein Zahnrad angesehen, welches in einer Räderkette zwischen zwei weiteren Zahnrädern angeordnet ist und dessen Welle nur gelagert ist, ohne dass auf der gleichen Welle noch ein weiteres Zahnrad oder ein anderes Element, das Drehmoment überträgt, angeordnet ist.
Durch eine so gestaltetet Räderkette kann der Achsabstand zwischen den verschiedenen Abtriebswellen in besonders vorteilhafter Weise flexibel ausgeführt werden. Und gleichzeitig bleibt die Vorrichtung sehr kompakt.
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Insbesondere ist es von Vorteil, wenn bei dieser Ausführung zusätzlich das Sonnenrad mit einem Zentralrad verbunden ist, über welches die Abtriebswellen angetrieben werden. So kann die Triebverbindung für den Abtrieb vom Sonnenrad ausgehend kompakt über das Zentralrad und von dort verteilt über mehrere Zahnräder jeweils auf die verschiedenen Abtriebswellen wirken.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, das Getriebegehäuse so zu gestalten, dass es mehrteilig ausgeführt ist und zumindest zwei Teilfugen aufweist, wobei in einer Teilfuge die Achsen des Zentralrades und zumindest eines leer laufenden Zahnrades und zumindest einer Abtriebswelle liegen, und wobei in der anderen Teilfuge die Achsen zumindest eines leer laufenden Zahnrades und/oder zumindest einer Abtriebswelle liegen. An den Teilfugen kann das Getriebegehäuse getrennt werden.
Durch die erfindungsgemäße Lage der Teilfugen werden die Montage und die Demontage für Servicearbeiten deutlich vereinfacht. Trotz der Komplexität des Getriebes, das Überlagerung und Lastverteilung kombiniert, und der kompakten Anordnung, wird dennoch eine gute und einfache Zugänglichkeit für die Wartung erreicht.
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In einer weiteren Ausführung werden der oder die Nebenantriebe mit dem Sonnenrad und die Abtriebswellen mit dem Planetenträger verbunden. Dadurch sind andere Drehzahlverhältnisse möglich und wiederum eine sehr kompakte Anordnung.
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Erfindungsgemäß ist der Hauptantrieb bevorzugt mit dem Hohlrad oder dem zweiten Sonnenrad verbunden. Auch hier bietet sich dadurch eine hohe Flexibilität für die Anpassung an komplexe Anforderungen und bevorzugte DrehzahlVerhältnisse für die Turbokompressoren.
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Insbesondere ist es von Vorteil, wenn das Planetengetriebe so ausgeführt ist, dass der Planetenträger Doppelplanetenrädern trägt. Die Doppelplaneten können insbesondere als Stufenplaneten mit jeweils unterschiedlichem Durchmesser und unterschiedlicher Zähnezahl ausgeführt sein. Diese Ausführung bietet ein besonders kompaktes Getriebe.
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Um mehr Flexibilität bei der Anbindung und der Drehzahl der Nebenantriebe zu haben, ist es vorteilhaft, wenn der oder die Nebenantriebe über eine Getriebestufe, insbesondere eine Stirnradstufe in einem Gehäuse mit der Nebenantriebswelle verbunden sind. Die vorgeschaltete Getriebestufe kann direkt mit ihrem Gehäuse am Getriebegehäuse befestigt werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zumindest eine Abtriebswelle mit dem Planetengetriebe und zumindest eine Abtriebswelle direkt mit der Eingangswelle verbunden ist. Dadurch kann die Abtriebswelle, die mit der Eingangswelle verbunden ist, mit der Drehzahl der Eingangswelle betrieben werden. Und die andere Abtriebswelle kann in der Drehzahl variabel betrieben werden. Durch eine solche Vorrichtung können besonders vorteilhaft mehrere Turbokompressoren betrieben werden, die zum Teil in Reihen hintereinander und zum Teil parallel geschaltet sind.
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Anhand von Ausführungsbeispielen werden weitere vorteilhafte Ausprägungen der Erfindung erläutert unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Die genannten Merkmale können nicht nur in der dargestellten Kombination vorteilhaft umgesetzt werden, sondern auch einzeln untereinander kombiniert werden. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- 1a Schematische Darstellung einer Ausführung der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung
- 1b Schematische Ansicht der Abtriebsseite der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung
- 2 Schematische Darstellung einer weiteren Ausführung
- 3 Schematische Darstellung noch einer weiteren Ausführung
- 4 Schematische Darstellung noch einer weiteren Ausführung
- 5 Schematische Darstellung noch einer weiteren Ausführung
- 6 Schematische Darstellung noch einer weiteren Ausführung
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In 1a ist eine erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung mit vier Abtriebswellen beispielhaft gezeigt. Die Antriebsvorrichtung umfasst den Hauptantriebe 20, die Nebenantriebe 21,22 und das Getriebe 30. Der Hauptantrieb 20 treibt über die Eingangswelle 1 das Hohlrad 5 des Planetengetriebes 31 an. Die Nebenantriebe 21,22 treiben, in der Drehzahl regelbar, über die Nebenantriebswellen 2.1,2.2 den Planetenträger 7 an, mit dem sie über je eine Triebverbindung gekoppelt sind. Die Triebverbindungen erfolgen über die Nebenantriebsritzel 17.1,17.2, je eine Zwischenwelle 3.1,3.2 mit zwei Zahnrädern oder einem Stufenrad auf ein Großrad oder eine Außenverzahnung am Planetenträger 7. Der Abtrieb des Planetengetriebes 31 erfolgt über das Sonnenrad 4. Durch die Überlagerungsfunktion des Planetengetriebes 31 kann die Drehzahl des Sonnenrades und damit des Abtriebes über die regelbaren Nebenantriebe variiert werden, auch wenn der Hauptantrieb 20 mit konstanter Drehzahl betrieben wird. Das Sonnenrad 4 ist mit dem Zentralrad 8 verbunden, das die Leistung auf mehrere Abtriebszweige, hier vier Stück, verteilt. Vom Zentralrad 8 über je ein leer laufendes Zwischenrad 9.1,9.2 (9.3,9.4 nicht sichtbar) werden die Abtriebsritzel 10.1,10.2 (10.3,10.4 nicht sichtbar) und damit die Abtriebswellen 11,12 (13,14 nicht sichtbar) angetrieben. Die Abtriebswellen 11,12 (13,14 nicht sichtbar) sind mit jeweils einem Turbokompressor 41,42,43,44 verbunden. So können über eine Antriebsvorrichtung vier Turbokompressoren mit variabler Drehzahl angetrieben werden. Diese spezielle Anordnung ist besonders platzsparend und kompakt.
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Das Getriebe 30 ist von einem Getriebegehäuse 32 umschlossen. Die Eingangswelle 1, die Nebenantriebswellen 2.1,2.2 und die Abtriebswellen 11,12 (13,14 nicht sichtbar) durchdringen das Getriebegehäuse 32. So ist die Antriebsvorrichtung kompakt und platzsparend ausgeführt. Durch die Anbindung der Turbokompressoren von einer Seite ist die Gesamtanlage gut zugänglich für Service und Wartung. Des Weiteren ist die Schmierölversorgung für das kombinierte Getriebe einfacher.
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1b zeigt für die Ausführung gemäß 1a einen Querschnitt schematisch von der Abtriebsseite aus gesehen. Hier sind die vier Abtriebszweige zu sehen. Ausgehend vom Zentralrad 8 über die leer laufenden Zwischenräder 9.1,9.2,9.3,9.4 auf die Abtriebsritzel 10.1,10.2,10.3,10.4. Die Abtriebsritzel sitzen auf den Abtriebswellen 11,12,13,14. Dargestellt ist eine Ausführung, in der alle vier Abtriebszweige gleich ausgeführt sind. Alternativ können die Durchmesser der Zahnräder und Ritzel in den einzelnen Antriebszweigen auch unterschiedlich ausgeführt werden, um die Abtriebswellen 11,12,13,14 mit unterschiedlich abgestuften Drehzahlen zu betreiben. Die leer laufenden Zahnräder 9.1,9.2,9.3,9.4 ermöglichen nicht nur eine Übersetzung der Drehzahlen sondern auch einen größeren und flexibel auf die Anforderungen abgestimmten Achsabstand der Abtriebswellen 11,12,13,14.
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Das Getriebegehäuse 32 ist mehrteilig ausgeführt. Es weist drei Teilfugen 33,34,35 auf, so dass die Montage und Demontage erleichtert wird. Erfindungsgemäß liegen die Achsen der Zahnräder und der Ritzel in den Teilfugen. Insbesondere liegen, wie hier gezeigt, alle Achsen der Zahnräder 8,9.1,9.2,9.3,9.4 und der Ritzel 10.1,10.2,10.3,10.4 auf der Abtriebsseite in einer der Teilfugen 33,34,35. Die Achsen des Zentralrades 8 und der Zwischenräder 9.1,9.2 und Abtriebsritzel 10.1,10.2 von zwei Abtriebszweigen liegen in der Teilfuge 33. Die Achsen der weiteren Zwischenräder 9.3,9.4 liegen in der Teilfuge 34 und die Achsen der weiteren Abtriebsritzel 10.3,10.4 in der Teilfuge 35.
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Die weitere erfindungsgemäße Ausführung in 2 weist einen etwas anderen Abtriebsbereich auf. Auch hier ist das Sonnenrad 4 mit dem Zentralrad 8 verbunden, welches die Leistung auf die verschiedenen Abtriebszweige verteilt. In diesem Ausführungsbeispiel sind drei Abtriebswellen, 11,12,13 vorhanden, die jeweils einen Turbokompressor 41,42,43 antreiben. Auf einer Seite des Zentralrades 8 erfolgt die Triebverbindung über das leer laufende Zahnrad 9.2 auf das Abtriebsritzel 10.2 und damit auf die Abtriebswelle 12. Auf der anderen Seite erfolgt die Triebverbindung zunächst direkt auf das Abtriebsritzel 10.3 mit der Abtriebswelle 13 und von dort weiter über das leer laufende Zahnrad 9.1 auf das Abtriebsritzel 10.1 mit der Abtriebswelle 11.
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Das Getriebe 30.1 ist in dem Getriebegehäuse 32.1 untergebracht.
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3 zeigt eine weitere Ausführung für die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung. Der Hauptantrieb 20 ist mit der Eingangswelle 1 und dem Hohlrad 5 des Planetengetriebes 31 verbunden. In dieser Ausführung ist der Nebenantrieb 21 über die Nebenantriebswelle 2.1 und die Getriebestufe 15 mit dem Sonnenrad 4 verbunden. Über den Planetenträger 7 erfolgt die Lastverteilung auf die Abtriebe. Die Triebverbindungen weisen jeweils ein leer laufendes Zahnrad 9.1,9.2 auf, welche im Eingriff stehen mit dem jeweiligen Abtriebsritzel 10.1,10.2. Die beiden Abtriebswellen 11,12 treiben jeweils einen Turbokompressor 41,42 an.
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Auch diese Ausführung ist sehr kompakt und das Getriebe 30.2 ist vom Getriebegehäuse 32.2 umschlossen. Durch die andere Anbindung des Planetengetriebes 31 lassen sich andere Drehzahlverhältnisse erreichen. Zudem ist der Achsabstand zwischen den Abtriebswellen 11,12 ausreichend groß.
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In 4 ist noch eine weitere erfindungsgemäße Ausführung dargestellt. Das Getriebe 30.3 umfasst das Planetengetriebe 31.1. In dieser Ausführung weist es zwei Sonnenräder 4,4.1 und einen Planetenträger 7 mit Doppelplanetenrädern 6,6.1 auf. Der Nebenantrieb 21 ist über die Stirnradstufe mit dem Sonnenrad 4 verbunden und der Planetenträger verteilt die Antriebsleistung auf zwei Abtriebszweige. Über die Abtriebsritzel 10.1,10.2 werden die Abtriebswellen 11,12 und damit die Turbokompressoren 41,42 angetrieben. Der Hauptantrieb 20 ist mit dem zweiten Sonnenrad 4.1 verbunden, welches mit den zweiten Planetenrädern 6.1 im Eingriff steht. Auch in dieser Konfiguration ist wiederum eine Überlagerung der festen Drehzahl des Hauptantriebs 20 mit der regelbaren Drehzahl des Nebenantriebs 21 möglich, um einen breiten Drehzahlbereich an den Abtriebswellen 11,12 einzustellen zu können.
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Die in 5 gezeigte Ausführung stellt eine weitere Variante dar, die das Planetengetriebe 31.1. mit zwei Sonnenrädern 4,4.1 und dem Planetenträger 7 mit Doppelplanetenrädern 6,6.1 aufweist. Im Unterschied zur vorherigen Ausführung ist der Nebenantrieb 21 über das Nebenantriebsritzel 18 mit der Außenverzahnung auf dem Planetenträger 7 verbunden. Der Abtrieb ist mit dem Sonnenrad 4 verbunden. Die Leistungsverteilung erfolgt hier ausgehend vom Sonnenrad 4 über das Zentralrad 8 und von dort auf einer Seite über das leer laufende Zahnrad 9.2 auf das Abtriebsritzel 10.2 mit der Abtriebswelle 12 und auf der anderen Seite des Zentralrades 8 auf das Abtriebsritzel 10.3 mit der Abtriebswelle 13 und weiter über das leer laufende Zwischenrad 9.1 auf das Abtriebsritzel 10.1 mit der Abtriebswelle 11. In diesem Beispiel sind die Antriebe auf einer Seite des Getriebes 30.4 und die Abtriebe sowie die Turbokompressoren auf der gegenüberliegenden Seite des Getriebes angeordnet. Das bietet Vorteile für die Zugänglichkeit bei Service und Wartung.
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Die Darstellung in 6 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Variante. Hierbei werden nicht alle Abtriebswellen mit regelbarer Drehzahl betrieben. Der Hauptantrieb 20, hier als Turbine, insbesondere als Gasturbine dargestellt, treibt über die Eingangswelle 1 nicht nur Leistung in das Planetengetriebe 31.2 ein, sondern ist auch direkt mit der Abtriebswelle 11 verbunden. Das heißt die Leistungsverteilung erfolgt in dieser Variante vor dem Überlagerungsgetriebe. Das Getriebe 30.5, welches Leistungsverteilung und Überlagerungsfunktion kombiniert, ist wiederum in dem gemeinsamen Getriebegehäuse 32.5 untergebracht. Eingangswelle1, Nebenantriebswelle 2.1 und die beiden Abtriebswellen 11,12 durchdringen das Getriebegehäuse 32.5.
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Die Abtriebswelle 11 wird in dieser Ausführung immer mit der Drehzahl des Hauptantriebes 20 betrieben. An die Abtriebswelle 11 schließt sich ein externes Verteilgetriebe 51 an, das die Leistung auf zwei Turbokompressoren 41,43 verteilt. Zur Fördermengenerhöhung werden die weiteren Turbokompressoren 42,44 mit variabler Drehzahl angetrieben. Dazu dient der Leistungszweig über das Planetengetriebe 31.2.
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Über die Getriebestufe 16, hier dargestellt als Stirnradstufe, und über die Hohlwelle 19 ist der Hauptantrieb 20 mit dem zweiten Sonnenrad 4.1 des Planetengetriebes 31.2 verbunden. Die Nebenantriebswelle 2.1 ist in der Hohlwelle 19 angeordnet und mit dem Planetenträger 7 verbunden. Der Planetenträger 7 mit den Doppelplanetenrädern 6, 6.1 überträgt die Leistung von Hauptantrieb 20 und Nebenantrieb 21 auf das Sonnenrad 4, welches mit der Abtriebswelle 12 verbunden ist. Über ein weiteres externes Verteilgetriebe 52 werden die Turbokompressoren 42,44 angetrieben.
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Optional kann der Nebenantrieb 21 über die weitere Getriebestufe 23 an der Nebenantriebswelle 2.1 angebunden sein. So kann zum einen ein flexibler Achsabstand zur Eingangswelle 1 erreicht werden und zum anderen kann eine Drehzahl-Übersetzung erfolgen. Die Getriebestufe 23 kann ein eigenes Gehäuse 36 aufweisen. Beispielsweise kann die Getriebestufe 23 bereits auf der Motorwelle 24 des Nebenantriebs 21 vormontiert sein. Das Gehäuse 36 kann direkt mit dem Getriebegehäuse 32.5 verbunden werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Eingangswelle
- 2.1,2.2
- Nebenantriebswellen
- 3.1, 3.2
- Zwischenwellen
- 4
- Sonnenrad
- 4.1
- zweites Sonnenrad
- 5
- Hohlrad
- 6
- Planetenräder
- 6.1
- zweite Planetenräder
- 7
- Planetenträger
- 8
- Zentralrad
- 9.1,9.2,9.3,9.4
- leer laufende Zahnräder
- 10.1, 10.2,10.3,10.4
- Abtriebsritzel
- 11,12,13,14
- Abtriebswellen
- 15
- Getriebestufe
- 16
- Getriebestufe
- 17.1,17.2,18
- Nebenantriebsritzel
- 19
- Hohlwelle
- 20
- Hauptantrieb
- 21,22
- Nebenantriebe
- 23
- Getriebestufe
- 24
- Motorwelle
- 30,30.1,30.2,30.3,30.4,30.5
- Antriebsvorrichtung
- 31,31.1,31.2
- Planetengetriebe
- 32,32.1,32.2,32.3,32.4,32.5
- Getriebegehäuse
- 33,34,35
- Teilfugen
- 36
- Gehäuse für Getriebestufe
- 41,42,43,44
- Turbokompressoren
- 51,52
- Verteilgetriebe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015107934 A1 [0004]