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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Unterstützung des Nutzers eines mittels eines Elektroantriebs angetriebenen Fahrzeugs sowie ein Fahrzeug.
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Beim sog. Schnellladen von Elektrofahrzeugen an Ladestationen kann es vorkommen, dass die im Fahrzeug befindliche elektrische Energiespeichereinrichtung, bei welcher es sich meist um eine Lithium-Ionen-Batterie handelt, nicht mit der bei einem solchen Schnellladevorgang maximal möglichen Ladeleistung bzw. vom Nutzer erwarteten kurzen Ladezeit geladen werden kann.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren anzugeben, welche bzw. welches den Nutzer eines mittels eines Elektroantriebs angetriebenen Fahrzeugs dabei unterstützt, möglichst wenig Zeit mit dem Laden, insbesondere Schnellladen, der im Fahrzeug befindlichen Energiespeichereinrichtung verbringen zu müssen. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes Fahrzeug anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung und ein Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen sowie ein Fahrzeug mit einer solchen Vorrichtung gelöst.
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Eine Vorrichtung zur Unterstützung des Nutzers eines mittels eines Elektroantriebs angetriebenen Fahrzeugs gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung weist auf: eine Temperaturerfassungseinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, die Temperatur einer im Fahrzeug befindlichen elektrischen Energiespeichereinrichtung, durch welche der Elektroantrieb mit elektrischer Energie versorgt wird, zu erfassen; eine Auswertungseinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, anhand der erfassten Temperatur der Energiespeichereinrichtung und mindestens eines für einen zukünftigen Ladevorgang, insbesondere Schnellladevorgang, der Energiespeichereinrichtung vorgegebenen Temperaturwerts und/oder Temperaturbereichs mindestens einen Auswertungsparameter zu ermitteln, welcher angibt, ob und/oder zu welchem Grad die erfasste Temperatur der Energiespeichereinrichtung mit dem für den Ladevorgang vorgegebenen Temperaturwert übereinstimmt bzw. in dem für den Ladevorgang vorgegebenen Temperaturbereich liegt; und eine Ausgabeeinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, den Auswertungsparameter und/oder eine den Auswertungsparameter charakterisierende Information an den Nutzer auszugeben.
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Ein Fahrzeug gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung weist auf: einen Elektroantrieb, durch welchen das Fahrzeug angetrieben wird; eine elektrische Energiespeichereinrichtung, durch welche der Elektroantrieb mit elektrischer Energie versorgt wird; und eine Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung.
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Bei einem Verfahren zur Unterstützung des Nutzers eines mittels eines Elektroantriebs angetriebenen Fahrzeugs gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die Temperatur einer im Fahrzeug befindlichen elektrischen Energiespeichereinrichtung, durch welche der Elektroantrieb mit elektrischer Energie versorgt wird, erfasst; anhand der erfassten Temperatur der Energiespeichereinrichtung und mindestens eines für einen zukünftigen Ladevorgang, insbesondere Schnellladevorgang, der Energiespeichereinrichtung vorgegebenen Temperaturwerts und/oder Temperaturbereichs mindestens ein Auswertungsparameter ermittelt, welcher angibt, ob und/oder zu welchem Grad die erfasste Temperatur der Energiespeichereinrichtung mit dem für den Ladevorgang vorgegebenen Temperaturwert übereinstimmt bzw. in dem für den Ladevorgang vorgegebenen Temperaturbereich liegt; und der Auswertungsparameter und/oder eine den Auswertungsparameter charakterisierende Information an den Nutzer ausgegeben.
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Aspekte der Erfindung basieren vorzugsweise auf dem Ansatz, die aktuelle Temperatur der Energiespeichereinrichtung zu erfassen und diese mit mindestens einem vorgegebenen Temperaturwert zu vergleichen, welcher die für ein möglichst schnelles Laden der Energiespeichereinrichtung erforderliche Temperatur angibt, welche somit auch als optimale Batterietemperatur für ein Schnellladen angesehen werden kann. Beim Vergleichen der erfassten Temperatur mit dem mindestens einen vorgegebenen Temperaturwert wird insbesondere ein Auswertungsparameter ermittelt, welcher angibt, ob bzw. inwieweit die erfasste Temperatur der Energiespeichereinrichtung mit dem vorgegebenen Temperaturwert übereinstimmt. Der Auswertungsparameter kann beispielsweise durch Bilden eines Quotienten aus oder einer Differenz zwischen der erfassten Temperatur und dem mindestens einen vorgegebenen Temperaturwert gebildet werden. Der Auswertungsparameter und/oder eine davon abgeleitete Information, etwa in Form einer farblichen Darstellung und/oder prozentualen Angabe, wird mittels einer Ausgabeeinrichtung an den Nutzer z.B. visuell und/oder akustisch ausgegeben, so dass dieser eine Information dahingehend erhält, ob die aktuelle Temperatur der Energiespeichereinrichtung im Bereich der für ein schnelles Laden erforderlichen optimalen Batterietemperatur liegt (und somit die für einen bevorstehenden Schnellladevorgang erforderliche Zeit minimal ist) bzw. inwieweit sich die aktuelle Temperatur von der für ein schnelles Laden erforderlichen optimalen Batterietemperatur unterscheidet (und somit die für einen bevorstehenden Schnellladevorgang erforderliche Zeit entsprechend länger ist). Alternativ oder zusätzlich kann die Ausgabe des mindestens einen Auswertungsparameters eine Gegenüberstellung der erfassten Temperatur einerseits und der optimalen Betriebstemperatur für ein Schnellladen andererseits beinhalten.
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In allen vorstehend beschriebenen Fällen wird dem Nutzer eine intuitiv leicht erfassbare Information dahingehend gegeben, ob bzw. inwieweit sich die Energiespeichereinrichtung in einem optimalen Zustand für ein Schnellladen befindet. Alternativ oder zusätzlich kann die Ausgabe eine, insbesondere durch die Auswertungseinrichtung ermittelte, Prognose des zu erwartenden Zeitverlusts (z.B. in Minuten) im Falle eines sofortigen oder baldigen Startens eines möglichen Ladevorgangs beinhalten. Der zu erwartende Zeitverlust wird dabei vorzugsweise relativ zu der bei der optimalen Betriebstemperatur erzielbaren kürzestmöglichen Ladezeit angegeben. Dadurch wird dem Nutzer eine Information an die Hand gegeben bzw. diesem verdeutlichet, dass bzw. weshalb ein Ladevorgang aktuell mit einem Zeitverlust verbunden ist, da die Temperatur der Batterie nicht im optimalen Temperaturfenster liegt.
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Insgesamt wird durch die Erfindung der Nutzer unterstützt zu erkennen, ob die Gelegenheit für ein Laden, insbesondere Schnellladen, der Energiespeichereinrichtung günstig bzw. weniger günstig ist, um möglichst wenig Zeit mit dem Laden der Energiespeichereinrichtung verbringen zu müssen.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden Offenbarung wird unter einem Schnellladen oder Schnellladevorgang vorzugsweise ein Ladevorgang verstanden, bei welchem die in einem Fahrzeug befindliche elektrische Energiespeichereinrichtung in weniger als 60, 30 oder 15 Minuten auf bis zu 80% oder 90% ihrer maximalen Kapazität geladen werden kann. Diese Zeitdauer wird im Zusammenhang mit der vorliegenden Offenbarung auch als kürzestmögliche Ladezeit bezeichnet. Je nach Leistung der Schnellladestation beträgt die kürzestmögliche Ladezeit typischerweise 45 Minuten oder weniger, 15 Minuten oder weniger oder sogar nur etwa 6 Minuten oder weniger.
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Vorzugsweise gibt der von der Auswertungseinrichtung ermittelte mindestens eine Auswertungsparameter den Grad der Übereinstimmung der erfassten Temperatur mit dem für den Ladevorgang vorgegebenen Temperaturwert bzw. Temperaturbereich auf einer normierten Werteskala, insbesondere in Prozent oder Werten zwischen 0 und 1, an. Anhand des an den Nutzer ausgegebenen Auswertungsparameters, beispielsweise „50 %“ oder „90 %“ bzw. „0,5“oder „0,9“, kann dadurch vom Nutzer besonders leicht erfasst werden, inwieweit aufgrund der jeweils aktuellen Temperatur der Energiespeichereinrichtung bei einem bevorstehenden Schnellladevorgang die größtmögliche Ladeleistung bzw. kürzestmögliche Ladezeit erreicht werden kann.
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Vorzugsweise ist die Auswertungseinrichtung dazu eingerichtet, aus dem mindestens einen Auswertungsparameter eine den Grad der Übereinstimmung der erfassten Temperatur mit dem für den Ladevorgang vorgegebenen Temperaturwert bzw. Temperaturbereich charakterisierende Information, insbesondere in Form von unterschiedlichen Farben und/oder Symbolen, abzuleiten. Unterscheidet sich die erfasste Temperatur vom vorgegebenen Temperaturwert z.B. stark, mittel oder gering, so kann eine entsprechende Farbinformation, z.B. rot, gelb bzw. grün, an den Nutzer ausgegeben werden, anhand welcher dieser leicht erkennen kann, ob ein bevorstehender Schnellladevorgang deutlich länger als möglich (rot), länger als möglich (gelb) bzw. so schnell oder zumindest fast so schnell wie möglich (grün) dauern würde.
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Vorzugsweise kann eine Fahrverhaltenserfassungseinrichtung vorgesehen sein, welche dazu eingerichtet ist, ein aktuelles Fahrverhalten des Fahrers zu erfassen, wobei die Auswertungseinrichtung dazu eingerichtet ist, anhand des erfassten Fahrverhaltens ein Soll-Fahrverhalten zu ermitteln, durch welches die Temperatur der Energiespeichereinrichtung so verändert werden kann, dass der Grad der Übereinstimmung der veränderten Temperatur mit dem für den Ladevorgang vorgegebenen Temperaturwert bzw. Temperaturbereich erhöht wird, wobei die Anzeigeeinrichtung dazu eingerichtet ist, das Soll-Fahrverhalten charakterisierende Informationen an den Nutzer auszugeben, damit der Nutzer sein Fahrverhalten an das Soll-Fahrverhalten anpassen kann. Wird z.B. durch die Auswertungseinrichtung festgestellt, dass die aktuell erfasste Temperatur der Energiespeichereinrichtung niedriger oder höher ist als der für ein Schnellladen erforderliche vorgegebene Temperaturwert bzw. Temperaturbereich, so kann die Auswertungseinrichtung ausgehend vom aktuellen Fahrverhalten des Nutzers, beispielsweise hinsichtlich Drehzahl, Geschwindigkeit, Beschleunigungsverhalten und/oder Bremsverhalten, ein Soll-Fahrverhalten ermittelt werden, durch welches die Betriebstemperatur der Energiespeichereinrichtung erhöht bzw. vermindert wird, um sich dem vorgegebenen Temperaturwert bzw. Temperaturbereich anzunähern. Beispielsweise können an den Fahrer dabei Informationen wie folgt ausgegeben werden: „Bitte Drehzahl reduzieren/erhöhen!“, „Bitte Geschwindigkeit reduzieren/erhöhen!“, „Bitte weniger stark/stärker beschleunigen!“ etc. Auf diese Weise wird der Nutzer dabei unterstützt, sein Fahrverhalten anzupassen, um die optimale Betriebstemperatur der Energiespeichereinrichtung für ein Schnellladen zu erreichen oder sich dieser zumindest anzunähern, um einen bevorstehenden Schnellladevorgang so kurz wie möglich zu halten.
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Vorzugsweise kann eine Temperiereinrichtung vorgesehen sein, welche dazu eingerichtet ist, die Temperatur der Energiespeichereinrichtung so zu verändern, dass der Grad der Übereinstimmung der veränderten Temperatur mit dem für den Ladevorgang vorgegebenen Temperaturwert bzw. Temperaturbereich erhöht wird. Bei der Temperiereinrichtung kann es sich um eine separate Heiz- und/oder Kühleinrichtung handeln. Alternativ oder zusätzlich kann aber auch vorgesehen sein, zum Beispiel die elektrische Antriebseinrichtung (E-Maschine) als Temperiereinrichtung zu nutzen, indem diese bei einer höheren Verlustleistung gefahren wird, um die dabei entstehende Abwärme für ein Aufheizen der Energiespeichereinrichtung zu verwenden. Ferner kann eine durch den Nutzer betätigbare Schalteinrichtung vorgesehen sein, welche dazu eingerichtet ist, die Temperiereinrichtung zu aktivieren und/oder zu deaktivieren. Auf diese Weise kann eine sog. Konditionierung oder Vorkonditionierung der Energiespeichereinrichtung durch den Nutzer initiiert werden, um diese auf eine für ein Schnellladen erforderliche optimale Betriebstemperatur zu bringen.
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Vorzugsweise ist die Ausgabeeinrichtung dazu eingerichtet, dem Nutzer mehrere Alternativen, insbesondere ein Anpassen seines Fahrverhaltens oder eine Konditionierung der Energiespeichereinrichtung, zur Auswahl anzubieten, um die Temperatur der Energiespeichereinrichtung auf die optimale Betriebstemperatur für ein Schnellladen zu bringen oder dieser zumindest anzunähern. Der Nutzer hat dadurch die Möglichkeit, die für seine aktuellen Bedürfnisse bzw. Routen beste Alternative auszuwählen.
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Vorzugsweise ist die Auswertungseinrichtung dazu eingerichtet, eine Zeitdauer und/oder einen Zeitpunkt zu ermitteln, nach welcher bzw. an welchem die erfasste Temperatur der Energiespeicherzelle, mit dem vorgegebenen Temperaturwert bzw. Temperaturbereich voraussichtlich übereinstimmen wird. Vorzugsweise wird die Zeitdauer bzw. der Zeitpunkt unter Berücksichtigung des ggf. angepassten bzw. veränderten Fahrverhaltens des Fahrers und/oder einer Aktivierung der Temperiereinrichtung ermittelt. Anhand der bzw. des an den Nutzer ausgegebenen Zeitdauer und/oder Zeitpunkts kann der Nutzer während der Fahrt auf seiner Route einen bevorstehenden Schnellladevorgang planen, insbesondere indem er gegen Ende der ermittelten Zeitdauer bzw. um den ermittelten Zeitpunkt herum eine an der Route liegende Ladestation anfährt.
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Weitere Aspekte, Alternativen, Vorteile, Anmeldungsmöglichkeiten und bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend im Zusammenhang mit einer Figur erläutert. Es zeigt:
- 1 ein Beispiel einer Vorrichtung zur Unterstützung des Nutzers eines mittels eines Elektroantriebs angetriebenen Fahrzeugs.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Beispiels einer Vorrichtung zur Unterstützung des Nutzers, insbesondere Fahrers, eines mittels eines Elektroantriebs 2 angetriebenen Fahrzeugs 1.
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Mittels einer Temperaturerfassungseinrichtung 4, welche z.B. ein oder mehrere Thermoelemente aufweisen kann, wird die Temperatur oder zumindest ein Maß für die Temperatur, z.B. in Form einer Thermospannung, einer im Fahrzeug 1 befindlichen elektrischen Energiespeichereinrichtung 3, durch welche der Elektroantrieb 2 mit elektrischer Energie versorgt wird, erfasst.
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Bei der Energiespeichereinrichtung 3, welche im Zusammenhang mit der vorliegenden Offenbarung der Einfachheit halber auch als „Batterie“ bezeichnet wird, handelt es sich vorzugsweise um ein Lithium-Ionen-Batteriemodul. Bei dem Fahrzeug 1 kann es sich um ein vollelektrisches Fahrzeug (BEV), welches ausschließlich mittels des Elektroantriebs 2 angetrieben wird, oder aber auch um ein sog. Hybridfahrzeug (HEV) handeln, welches neben dem Elektroantrieb 2 noch einen Verbrennungsmotor (nicht dargestellt) aufweist.
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Die mittels der Temperaturerfassungseinrichtung 4 erfasste Temperatur der Energiespeichereinrichtung 3 bzw. ein entsprechendes Temperatursignal wird in einer Auswertungseinrichtung 5 dahingehend analysiert, ob bzw. inwieweit die erfasste Temperatur mit einem für einen Schnellladevorgang vorgegebenen Temperaturwert übereinstimmt oder in einem für den Schnellladevorgang vorgegebenen Temperaturbereich liegt. Bei dem vorgegebenen Temperaturwert bzw. dem vorgegebenen Temperaturbereich handelt es sich vorzugsweise um eine optimale Betriebstemperatur bzw. einen optimalen Betriebstemperaturbereich, bei welcher bzw. welchem die Ladeleistung im Bereich einer maximal möglichen Ladeleistung liegt und dementsprechend die erforderliche Ladezeit im Bereich einer kürzestmöglichen Ladezeit liegt.
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Die Ladezeit hängt in erster Linie vom maximal möglichen Ladestrom der Ladeinfrastruktur (Ladestation), von der Batteriekapazität und dem Ladezustand der Batterie beim Verbinden ab. Je nach Temperatur der Batterie kann sich die Ladezeit der Batterie jedoch gegenüber der bei einer optimalen Betriebstemperatur kürzestmöglichen Ladezeit deutlich erhöhen. Je nach Typ und Bauart der Batterie kann sich die Ladezeit z.B. bei Temperaturen von unter 10°C oder 15°C oder über 30°C oder 35°C um bis zu eine Stunde verlängern.
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Der vorgegebene Temperaturwert könnte in diesem Beispiel somit vorzugsweise ein Wert zwischen 10°C bzw. 15°C als Untergrenze und 30°C bzw. 35°C als Obergrenze sein, also z.B. 15°, 20°, 25° oder 30°. Als Temperaturbereich könnte in diesem Beispiel etwa der Bereich zwischen 10°C und 35°C, zwischen 10°C und 30°C, zwischen 15°C und 30°C oder zwischen 15°C und 35°C vorgegeben sein. Es ist jedoch anzumerken, dass die genannten Temperaturwerte bzw. Temperaturbereiche lediglich als Beispiele für eine optimale Betriebstemperatur bzw. einen optimalen Betriebstemperaturbereich der Energiespeichereinrichtung 3 zu verstehen sind und je nach Batterietyp und Bauart deutlich von diesen Werten abweichen können.
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Bei der Analyse der erfassten Temperatur in der Auswertungseinrichtung 5 wird vorzugsweise mindestens ein Auswertungsparameter ermittelt, durch welchen charakterisiert wird, ob bzw. zu welchem Grad die erfasste Temperatur mit der vorgegebenen Temperatur übereinstimmt bzw. im vorgegebenen Temperaturbereich liegt.
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Der ermittelte Auswertungsparameter oder eine den Auswertungsparameter charakterisierende Information 7 wird in einer Ausgabeeinrichtung 6 an den Nutzer des Fahrzeugs 1 ausgegeben. Im vorliegenden Beispiel wird beispielsweise anhand einer Farbskala (in Graustufen dargestellt) veranschaulicht, inwieweit die aktuell erfasste Temperatur der Energiespeichereinrichtung 3 mit dem vorgegebenen Temperaturwert bzw. Temperaturbereich übereinstimmt.
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Alternativ oder zusätzlich kann mittels einer prozentualen Angabe, vorliegend „80%“, angegeben werden, wie hoch der Grad der Übereinstimmung der aktuellen Temperatur mit dem vorgegebenen Temperaturwert bzw. Temperaturbereich ist. Dabei muss es sich jedoch nicht zwingend um eine prozentuale Angabe handeln, es kann vielmehr jede Angabe verwendet werden, beispielsweise Werte zwischen 0 und 1, Farben (z.B. rot gelb, grün) oder Symbole, anhand welcher deutlich wird, ob bzw. inwieweit die aktuelle Temperatur der Energiespeichereinrichtung 3 mit der optimale Betriebstemperatur für ein Schnellladen übereinstimmt.
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Alternativ oder zusätzlich kann an der Ausgabeeinrichtung 6 auch eine Zeitdauer angegeben werden, vorliegend „35 min“, welche angibt, wie lange die Fahrt - gegebenenfalls nach Anpassung oder Änderung des Fahrverhaltens und/oder einer Konditionierung der Energiespeichereinrichtung - noch fortzusetzen ist, bis die Energiespeichereinrichtung 3 den für ein Schnellladen vorgegebenen Temperaturwert bzw. Temperaturbereich erreicht.
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Alternativ oder zusätzlich können an der Ausgabeeinrichtung 6 auch Anweisungen oder Empfehlungen an den Nutzer dahingehend ausgegeben werden, wie dieser sein Fahrverhalten ändern kann, um die Temperatur der Energiespeichereinrichtung 3 so zu verändern, dass sich diese dem vorgegebenen Temperaturwert bzw. Temperaturbereich nähert. Vorzugsweise ist dazu eine Fahrverhaltenserfassungseinrichtung 8 vorgesehen, welche das aktuelle Fahrverhalten des Fahrers, beispielsweise hinsichtlich Geschwindigkeit, Drehzahl, Beschleunigungsverhalten, erfasst. Aus dem erfassten Fahrverhalten wird dann vorzugsweise in der Auswertungseinrichtung 5 ein Soll-Fahrverhalten ermittelt, durch welches eine Annäherung der Temperatur der Energiespeichereinrichtung 3 an die optimale Betriebstemperatur für ein Schnellladen erreicht werden kann. Im vorliegenden Beispiel wird die Empfehlung (Soll-Fahrverhalten) ausgegeben „< 90 km/h!“, durch welche dem Fahrer empfohlen wird, langsamer als 90 km/h zu fahren, um die optimale Betriebstemperatur für ein Schnellladen zu erreichen. In diesem Fall gibt die angegebene Zeitdauer „35 min“ vorzugsweise an, wie lange die Fahrt mit einer Geschwindigkeit von weniger als 90 km/h fortgesetzt werden muss, um die optimale Betriebstemperatur für ein Schnellladen zu erreichen.
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Vorzugsweise kann die Ausgabe des Soll-Fahrverhalten bzw. der Sollgeschwindigkeit im Tacho z.B. mit einer farblichen Markierung erweitert werden, damit dem Fahrer einfach und klar dargestellt wird, wie er das Ziel erreichen kann.
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Alternativ oder zusätzlich können auch andere Empfehlungen zur Änderung des Fahrverhaltens ausgegeben werden, wie z.B. zur Erhöhung oder Verminderung der Drehzahl oder zu einem stärkeren oder schwächeren Beschleunigen des Fahrzeugs.
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Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Temperiereinrichtung 10 vorgesehen sein, welche durch die Auswertungseinrichtung 5 und/oder durch einen von dem Nutzer betätigbaren Schalter 9 aktiviert werden kann und die Temperatur der Energiespeichereinrichtung 3 durch Heizen bzw. Kühlen so verändern kann, dass sich die Temperatur der Energiespeichereinrichtung 3 an den vorgegebenen Temperaturwert bzw. Temperaturbereich annähert und vorzugsweise mit diesem übereinstimmt bzw. in diesem liegt. Dieser Vorgang wird auch als Konditionierung oder Vorkonditionierung bezeichnet. In diesem Fall gibt die angegebene Zeitdauer „35 min“ vorzugsweise an, wie lange es noch dauert, bis die optimale Betriebstemperatur für ein Schnellladen mittels aktivierter Konditionierung erreicht wird.
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In beiden oben genannten Beispielen (Ausgabe von Empfehlungen an den Fahrer bzw. Aktivierung der Temperiereinrichtung 10 kann der Nutzer bzw. Fahrer des Fahrzeugs anhand der angezeigten Zeitdauer z.B. einen Ladestopp an einer an der Route liegenden Ladestation bei Ablauf der Zeitdauer einplanen. Dadurch wird nicht nur Ladezeit beim Schnellladen an der angefahrenen Ladestation so kurz wie möglich gehalten, sondern auch eine rechtzeitige und effiziente Planung eines Schnelllade-Stopps, insbesondere unter Vermeidung von Umwegen, ermöglicht.
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Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass die Auswertungseinrichtung 5 und/oder eine Routenplanungseinrichtung (nicht dargestellt) unter Berücksichtigung der ermittelten Zeitdauer für ein Erreichen des vorgegebenen Temperaturwerts bzw. Temperaturbereichs einen oder mehrere an der geplanten Route liegende Ladestationen ermittelt und diese als Empfehlungen an der Ausgabeeinrichtung 6 an den Nutzer ausgibt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug (BEV, HEV)
- 2
- Elektroantrieb
- 3
- Energiespeichereinrichtung, Batterie
- 4
- Temperaturerfassungseinrichtung
- 5
- Auswertungseinrichtung
- 6
- Ausgabeeinrichtung
- 7
- ausgegebene(r) Auswertungsparameter bzw. Information(en)
- 8
- Fahrverhaltenserfassungseinrichtung
- 9
- Schalter
- 10
- Temperiereinrichtung