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Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeug-Außenspiegel mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Kraftfahrzeug mit einem Kraftfahrzeug-Außenspiegel gemäß Patentanspruch 10.
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Zum technischen Umfeld wird beispielsweise auf die Österreichische Patentschrift Nr.: 245 406, ein Zusatzpatent zu dem Patent Nr.: 240 709, hingewiesen. Aus diesem Patent ist ein Außenrückspiegel für Kraftfahrzeuge mit einem Spiegel bekannt, dessen Breite wesentlich größer ist als dessen Höhe und der von einem Hohlkörper getragen ist, der einstellbar an einem die Verbindung mit der Fahrzeugkarosserie herstellenden Gehäuse sitzt. Der Spiegelträger weist zumindest in einem Teilbereich die Form eines Abschnittes eines Rotationskörpers mit annähernd ovalem Meridianschnitt auf und mit dem Teil der Wandung, der gleich einem Abschnitt eines Rotationskörpers geformt ist, unmittelbar am Gehäuse anliegt und durch ein am Gehäuse abgestütztes Zugglied in wählbaren Stellungen festgehalten ist, nach Patentnummer 240 709. Das Gehäuse besteht im Bereich des Öffnungsrandes, der den spiegeltragenden Hohlkörper mit annähernd ovalem Meridianschnitt aufnimmt, in an sich bekannter Weise aus steifem, aber elastisch verformbarem Material, zum Beispiel aus dünnem Blech, welches in beliebigen Stellungen des Spiegelträgers an dessen Wandung dicht anliegt.
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Ein weiterer Kraftfahrzeug-Außenspiegel ist beispielsweise aus der Deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2016 118 447 A1 bekannt. Offenbart wird in dieser Offenlegungsschrift ein Kraftfahrzeug-Außenspiegel mit einem gewölbten Spiegelgehäuse, einem Gehäusefuß, mit dem das Spiegelgehäuse an dem Kraftfahrzeug fixierbar ist, und einem verspiegelten Spiegelkörper, der in einer rückseitigen Öffnung des Spiegelgehäuses angeordnet ist. An der Unterseite des Spiegelgehäuses ist eine ungefähr in Querrichtung verlaufende Abrisskante gebildet, wobei an der Unterseite des Spiegelgehäuses und nach vorne an die Abrisskante angrenzend mehrere erhabene Leitelemente vorgesehen sind.
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Ferner ist aus der Deutschen Offenlegungsschrift
DE 2426489 A1 , von der die vorliegende Erfindung ausgeht, ein Rückblickspiegel für Kraftfahrzeuge bekannt. Insbesondere ein mit einer Fernbedienungseinrichtung einstellbarer Außenspiegel, mit einem an einem Spiegelfuß für die Spiegelbefestigung angeordneten Spiegelkopf, an dem ein Spiegelglas befestigt ist und der ein Klappgelenk zum Wegklappen des Spiegels um eine aufrechte Klappachse aufweist. Das Klappgelenk ist hierbei zwischen dem Spiegelkopf und dem Spiegelfuß angeordnet.
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Auch wenn der bekannte Stand der Technik keine direkten Nachteile aufweist, liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Außenmaße eines Kraftfahrzeug-Außenspiegels zu verkleinern, und somit den Cx-Wert (Luftwiderstands-Beiwert) zu verringern, um den Kraftstoffverbrauch eines Kraftfahrzeuges zu verringern.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, dass der Öffnungsrandbereich des Gehäuses innenseitig einen Hinterschnitt aufweist, dessen Kontur weitgehend korrespondierend zu der Hüllkurve des Randes des Kraftfahrzeug-Außenspiegels (Kraftfahrzeug-Außenrückspiegel) ist.
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Aufgrund der kompakten Bauweise des Kraftfahrzeug-Außenspiegels kann einerseits Material und somit Gewicht eingespart werden. Das Erscheinungsbild wird verbessert, der Randbereich umlaufend um den Rückspiegel wird verkleinert. Die Verkleinerung des Außenmaßes des Kraftfahrzeug-Außenspiegels hat in vorteilhafter Weise einen direkten Einfluss auf den Cx-Wert (Luftwiderstands-Beiwert), der verkleinert wird, und somit den Kraftstoffverbrauch des Kraftfahrzeuges senkt.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Mit der Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 2, dass der Öffnungsrandbereich des Gehäuses durch ein inneres, rohrförmiges Gehäuse doppellagig ausgebildet ist, wobei der Hinterschnitt von dem inneren Gehäuse gebildet ist, können dünnere Wandstärken für das Gehäuse erzielt werden, wodurch in vorteilhafter Weise Material und somit Gewicht eingespart wird.
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Durch die Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 3, dass sich der Rand des Rückspiegels bei einer Verschwenkung bis zu minimal 0,1 mm an eine Oberfläche des Hinterschnittes erstreckt, wird in vorteilhafter Weise ein kleinstmögliches Package erzielt.
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Durch die Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 4, dass ein Außenrand des Gehäuses und ein Außenrand des inneren Gehäuses miteinander verbindbar sind, können das Gehäuse und das innere Gehäuse in vorteilhafter Weise als separate Bauteile kostengünstig produziert werden.
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In vorteilhafter Weise bieten sich dem Fachmann gemäß Patentanspruch 5, dadurch, dass das Gehäuse und das innere Gehäuse an deren äußeren Rändern formschlüssig und/oder kraftschlüssig und/oder materialschlüssig miteinander verbindbar sind, unterschiedlichste Herstellmethoden für das Gehäuse des Kraftfahrzeug-Außenspiegels an. Unter formschlüssig kann beispielsweise ein Verclipsen von dem Gehäuse mit dem inneren Gehäuse an deren äußeren Rändern verstanden werden. Unter kraftschlüssig kann beispielsweise ein Verhaken des Gehäuses mit dem inneren Gehäuse verstanden werden. Unter materialschlüssig kann beispielsweise eine Klebeverbindung betrachtet werden. Selbstverständlich sind alle Verbindungsmethoden auch beliebig miteinander kombinierbar.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist gemäß Patentanspruch 6 benachbart zu dem Hinterschnitt ein Anschlag für den Rückspiegel vorgesehen. Dieser mechanische Anschlag kann beispielsweise zum Kalibrieren (Detektion einer maximalen Verschwenkung des Rückspiegels) eines elektrischen Antriebs vorgesehen werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß Patentanspruch 7 wird der Anschlag von dem Gehäuse oder von dem inneren Gehäuse gebildet.
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In einer ersten besonders bevorzugten Ausführungsform gemäß Patentanspruch 8, ist der Anschlag einstückig und materialeinheitlich mit dem Gehäuse oder mit dem inneren Gehäuse ausgeführt. Dies bedeutet, dass der Anschlag und das Gehäuse bzw. der Anschlag und das innere Gehäuse als ein einziges Bauteil kostengünstig gefertigt, bzw. hergestellt werden können.
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In einem zweiten besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß Patentanspruch 9, ist der Anschlag als ein separates Bauteil ausgeführt, welches an das Gehäuse oder an das innere Gehäuse anordenbar ist. Bei dieser Ausführungsform kann ein und derselbe Anschlag für unterschiedliche Kraftfahrzeug-Außenspiegelgehäuse verwendet werden.
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Weiter wird ein Kraftfahrzeug mit einem Kraftfahrzeug-Außenspiegel nach einem der zuvor genannten Patentansprüche beansprucht.
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand von zwei Figuren näher erläutert.
- 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem X-Z-Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Außenspiegel.
- 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus 1.
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Im Folgenden gelten für die 1 und 2 für gleiche Bauelemente die gleichen Bezugsziffern.
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1 zeigt einen Ausschnitt aus einem X-Z-Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Außenspiegel 1. Unter X-Z-Schnitt wird ein Schnitt entlang einer Fahrzeuglängsachse X und einer Fahrzeughochachse Z verstanden. Eine Fahrzugquerachse wird mit Y beziffert. Die Fahrzeugachsen X, Y, Z sind in den Figuren als kartesisches Koordinatenkreuz eingezeichnet.
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Der Kraftfahrzeug-Außenspiegel 1 ist, wie der Name bereits sagt, für ein Kraftfahrzeug vorgesehen, wobei es sich vorzugsweise um einen Personenkraftwagen handelt, er kann jedoch auch für einen Transporter oder einen LKW (Lastkraftwagen) oder einen Bus vorgesehen werden. Der Kraftfahrzeug-Außenspiegel 1 weist ein topfförmiges Gehäuse 2 auf, das direkt oder indirekt an einer Karosseriewand des Kraftfahrzeuges anordenbar ist. Das Kraftfahrzeug ist nicht dargestellt. Direkt bedeutet, dass das topfförmige Gehäuse 2 direkt an der Karosseriewand des Kraftfahrzeuges befestigt wird. Indirekt bedeutet, dass Befestigung des topfförmigen Gehäuses 2 beispielsweise mittels eines nicht dargestellten Gehäusefußes an der Karosseriewand erfolgt.
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Innerhalb des Gehäuses 2, in einem Öffnungsrandbereich 3, ist ein Rückspiegel 4 angeordnet. Der Öffnungsrandbereich 3 ist durch zwei Pfeile schematisch angedeutet, wobei sich der Öffnungsrandbereich 3 zwischen den Pfeilspitzen erstreckt. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Rückspiegel 4 in drei unterschiedlichen Positionen dargestellt, in einer ersten Stellung A, in einer zweiten Stellung B und in einer dritten Stellung C. Dies bedeutet, dass der Rückspiegel 4 im vorliegenden Ausführungsbeispiel, zumindest um die Fahrzeugquerachse Y schwenkbeweglich in seiner Lage veränderbar ist.
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Der Rückspiegel 4 ist mit seiner Rückseite, die der Spiegeloberfläche abgewandten Seite, an einen Spiegelträger 13 befestigt. Dieser Spiegelträger 13 ist über eine Verstelleinheit 12 um die Fahrzeugquerachse Y schwenkbeweglich in seiner Lage veränderbar. Die Verstelleinheit 12 ist ihrerseits an einer Tragstruktur 11, die ortsfest zu dem topfförmigen Gehäuse 2 ist, angeordnet. In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann der Rückspiegel 4 neben der Fahrzeugquerachse Y beispielsweise auch um die Fahrzeughochachse Z verschwenkbar sein. Ein Rand 5 des Rückspiegels 4 bildet bei einer Verschwenkung um eine beliebige Fahrzeugachse eine Hüllkurve.
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Erfindungsgemäß weist der Öffnungsrandbereich 3 des Gehäuses 2 innenseitig einen Hinterschnitt 6 auf, dessen Kontur weitgehend korrespondierend zu einer Oberfläche der Hüllkurve ist. Unter weitgehend wird verstanden, dass die Hüllkurve und der Hinterschnitt 6 im Wesentlichen Verlauf korrespondierend sind. Ein Radius der Hüllkurve kann beispielsweise zu einer Ellipse oder einer Stufenkontur des Hinterschnittes 6 weitgehend korrespondierend sein. D. h. der Radius der Hüllkurve ist über den Schwenkwinkel des Rückspiegels 4 weitgehend äquidistant zu der Oberfläche des Hinterschnittes 6.
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In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Öffnungsrandbereich 3 des Gehäuses 2 durch ein inneres, rohrförmiges Gehäuse 7 doppellagig ausgebildet, wobei der Hinterschnitt 6 von dem inneren Gehäuse 7 gebildet ist. In einem anderen Ausführungsbeispiel ist es auch möglich, das Material des Gehäuses 2 im Öffnungsrandbereich 3 deutlich dicker auszuformen und in diesen, deutlich verdickten Bereich den Hinterschnitt 6 einzubringen. Dies kann beispielsweise mit angepassten Entformungswerkzeugen bewerkstelligt werden, die auch bei der Herstellung des innen Gehäuses 7 Verwendung finden können.
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Bevorzugt erstreckt sich der Rand 5 des Rückspiegels 4 bei einer Verschwenkung bis zu minimal 0,1 mm an die Oberfläche des Hinterschnittes 6. Durch diese Maßnahme wird das größte Potenzial zur Verkleinerung des Kraftfahrzeug-Außenspiegels 1 gehoben.
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Bei der vorliegenden, doppelwandigen Ausführung des Gehäuses 2 im Öffnungsrandbereich 3 sind bevorzugt ein Außenrand 8 des Gehäuses 2 und ein Außenrand 9 des inneren Gehäuses 7 miteinander verbindbar. Dies erfolgt beispielsweise formschlüssig und/oder kraftschlüssig und/oder materialschlüssig. Unter formschlüssig wird beispielswiese eine Schnapp- oder Clipsverbindung verstanden, unter kraftschlüssig beispielsweise eine Schraubverbindung und unter materialschlüssig beispielsweise eine Klebeverbindung. Selbstverständlich können diese unterschiedlichen Herstellverfahren in beliebiger Weise auch miteinander gekoppelt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist benachbart zum Hinterschnitt 6 ein Anschlag 10 für den Rückspiegel 4 vorgesehen. Dieser Anschlag 10 kann je nach Ausführungsform entweder von dem Gehäuse 2 selbst oder von dem inneren Gehäuse 7 gebildet sein.
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In einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist der Anschlag 10 einstückig und materialeinheitlich mit dem Gehäuse 2 oder dem inneren Gehäuse 7. In einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Anschlag 10 als separates Bauteil ausgeführt, welches an das Gehäuse 2 oder das innere Gehäuse 7 anordenbar ist. In dem ersten Fall ist insbesondere eine einfache Fertigung des Gehäuses 2 oder des inneren Gehäuses 7 gemeinsam mit dem Anschlag 10 in einfacher Art und Weise darstellbar. In dem zweiten Ausführungsbeispiel kann der Anschlag als separates Bauteil ausgeführt werden und so für unterschiedliche Kraftfahrzeug-Außenspiegel 1 verwendet werden. Beide Varianten sind in der Herstellung kostengünstig darstellbar.
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2 zeigt eine Vergrößerung des X-Z-Schnittes aus 1, wobei insbesondere der erfindungsgemäße Bereich des Kraftfahrzeug-Außenspiegels 1 herausgezoomt ist. Der untere Bereich, sowie die in der Fahrzeugquerachse Y befindlichen Seitenränder des Gehäuses 2, bzw. des inneren Gehäuses 7 des Kraftfahrzeug-Außenspiegels 1 können, in den 1 und 2 nicht dargestellt, ebenfalls in vorteilhafter Weise erfindungsgemäß ausgestaltet werden. Durch diese Maßnahmen vervielfachen sich die Cx-Wert-Verringerung sowie die Kraftstoffeinsparung für das Kraftfahrzeug gemäß der Erfindung.
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Aufgrund der kompakten Bauweise des Kraftfahrzeug-Außenspiegels 1 kann einerseits Material und somit Gewicht eingespart werden. Das Erscheinungsbild wird verbessert, der umlaufende Öffnungsrandbereich 3 um den Rückspiegel 4 wird deutlich verkleinert. Die Verkleinerung der Außenmaße des Kraftfahrzeug-Außenspiegels 1 hat in vorteilhafter Weise einen direkten Einfluss auf den Cx-Wert (Luftwiderstands-Beiwert) und verringert somit den Kraftstoffverbrauch des Kraftfahrzeuges erheblich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug-Außenspiegel
- 2
- Gehäuse
- 3
- Öffnungsrandbereich
- 4
- Rückspiegel
- 5
- Rand des Rückspiegels
- 6
- Hinterschnitt
- 7
- inneres Gehäuse
- 8
- Außenrand Gehäuse
- 9
- Außenrand inneres Gehäuse
- 10
- Anschlag
- 11
- Tragstruktur
- 12
- Verstelleinheit
- 13
- Spiegelträger
- X
- Fahrzeuglängsachse
- Y
- Fahrzeugquerachse
- Z
- Fahrzeughochachse
- A
- erste Stellung Rückspiegel
- B
- zweite Stellung Rückspiegel
- C
- dritte Stellung Rückspiegel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016118447 A1 [0003]
- DE 2426489 A1 [0004]