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Die Erfindung betrifft ein Dichtsystem zur Abdichtung einer Saugzone einer Saugwalze für eine Maschine zur Herstellung oder Verarbeitung einer Faserstoffbahn gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Saugwalze gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7 sowie ein Verfahren zur Ermittlung des Verschleißzustandes einer Dichtleiste gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
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Dichtsysteme werden in Papiermaschinen in besaugten Walzen, die eine oder mehrere Vakuumzonen aufweisen, benötigt, um das Vakuum aufrecht zu erhalten. Während des Abdichtungsvorganges unterliegen die dazu verwendeten Dichtleisten dabei einem gewissen Verschleiß, da sie gegen den rotierenden Metallmantel der Walze gedrückt werden.
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Sind Dichtleisten durchgehend oder auch nur partiell über das maximale Verschleißmaß abgenutzt, kann dies zu einem Einbruch des Vakuums und damit zu Problemen beim Betrieb der Papiermaschine führen. Schlimmstenfalls muss für einen Walzenwechsel die Papiermaschine außerplanmäßig abgestellt werden.
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Gewöhnlich werden Saugwalzen daher vorbeugend gewechselt und anschließend planmäßig gewartet, um die Dichtleisten vorbeugend auszuwechseln. Der Dichtleistenverschleiß ist in den meisten Fällen die Hauptursache für das Wechseln der Walzen.
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Bei einer genaueren Kenntnis des realen Verschleißzustandes könnten die Dichtleisten in den meisten Fällen deutlich länger betrieben werden. Dadurch könnten sowohl die Kosten für die Dichtleisten als auch die Anzahl der Walzenwechsel merklich reduziert werden. Aus diesem Grunde wird schon länger versucht, ein System zur Bestimmung des Verschleißzustandes von Dichtleisten bereitzustellen.
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In der Schrift
WO 2013/174573 wird dabei vorgeschlagen, zur Verschleißmessung ein Kabel in die Dichtleiste einzubauen. Eine Beschädigung des Kabels durch Verschleiß ist durch eine Veränderung der Leitfähigkeit detektierbar. Durch Kenntnis der Einbautiefe des Kabels kann dann auf das Verschleißniveau der Leiste geschlossen werden. Dies ist eine vergleichsweise kostengünstige Verschleißmessung. Leider hat sich gezeigt, dass derartigen elektrischen Lösungen häufig die nötige Zuverlässigkeit fehlt.
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Als Alternative schlägt die
EP2855767 eine pneumatische Lösung vor. Dabei werden statt des Kabels Schläuche in die Dichtleiste eingebracht, welche mit Druckluft beaufschlagt werden. Wird ein solcher Schlauch durch Verschleiß beschädigt, kann die Luft entweichen, was durch die Messung eines Druckabfalls erkennbar ist. Wie bei der elektrischen Lösung kann dann wieder über die bekannte Einbauposition das Verschleißniveau ermittelt werden. Diese pneumatische Lösung funktioniert auch bei den sehr widrigen Bedingungen innerhalb einer Saugwalze sehr zuverlässig. Jedoch sind z.B. für die Aufrechterhaltung eines konstanten Drucks und die Kompensation von Leckageströmungen relativ teure Sensoren und Aktuatoren notwendig.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit zur Ermittlung des Verschleißzustandes einer Dichtleiste anzugeben, die sowohl zuverlässig funktioniert, als auch einfach und günstig zu realisieren ist.
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Diese Aufgabe wird vollständig gelöst durch ein Dichtsystem zur Abdichtung einer Saugzone einer Saugwalze für eine Maschine zur Herstellung oder Verarbeitung einer Faserstoffbahn gemäß Anspruch 1, eine Saugwalze gemäß Anspruch 7 sowie ein Verfahren zur Ermittlung des Verschleißzustandes einer Dichtleiste gemäß Anspruch 12. Vorteilhafte Ausführungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die im Rahmen der Anmeldung beschriebenen Dichtsysteme, die zur Abdichtung einer Saugzone eine Saugwalze geeignet sind, sind alle auch zur Abdichtung einer Blaszone in einer Blaswalze geeignet. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Weiteren auf die Doppelnennung der Eignungsangabe verzichtet und die Merkmale des Dichtsystems am Beispiel einer Saugwalze beschrieben.
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Hinsichtlich des Dichtsystems wird die Aufgabe gelöst durch ein Dichtsystem zur Abdichtung einer Saugzone einer Saugwalze für eine Maschine zur Herstellung oder Verarbeitung einer Faserstoffbahn, wobei das Dichtsystem zumindest eine Dichtleiste umfasst. Die Dichtleiste weist dabei ein Verschleißvolumen auf, das durch tribologischen Kontakt mit der Walze sukzessive abgetragen wird. Im Bereich des Verschleißvolumens ist zumindest eine Verschleißanzeigeeinrichtung in Form eines ersten Schlauches angeordnet, welcher mit einem Ende mit einer ersten Zuleitung für ein Medium verbunden ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass in der ersten Zuleitung ein Strömungssensor bzw. ein Durchflusssensor vorgesehen ist.
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Hierbei wird die aus dem Stand der Technik als zuverlässig bekannte pneumatische Messung weitergebildet. Auf die dazu bisher benötigte, aufwändige Drucksensorik kann in einem Dichtsystem gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung jedoch verzichtet werden. Stattdessen werden in der Zuleitung die Strömungsgeschwindigkeit und/oder die Durchflussmenge des Mediums ermittelt. Dadurch ergeben sich mindestens zwei große Vorteile.
Zum einen sind die dazu benötigten Sensoren deutlich günstiger, als die bisher verwendeten Drucksensoren.
Zum anderen kann über die Messung der Strömungsgeschwindigkeit und/oder die Durchflussmenge dem Auftreten von Leckageströmungen viel einfacher Rechnung getragen werden.
Tritt nämlich aus dem System, beispielsweise an einer leicht undichten Verbindungsstelle, Medium aus, so würde dies -wie bei einem kaputten Fahrradschlauch- über die Zeit zu einem immer stärkeren Abfall des Drucks im Schlauch führen. Daher muss bei der aus dem Stand der Technik bekannten pneumatischen Lösung durch das kontrollierte Nachführen von Medium der Druck im Schlauch konstant gehalten werden. Die hierfür benötigten Vorrichtungen erhöhen den Aufwand und die Kosten für diese Lösung.
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Bei der hier vorgeschlagenen Strömungs- oder Durchflussmessung führt eine leichte Leckage auch zu einer geringen Änderung des Messwertes. Im Gegensatz zur Druckmessung bleibt dieser Wert aber dann über die Zeit konstant. Eine Kompensation, wie bei der Druckmessung, ist daher nicht notwendig. Den Leckageströmungen kann sehr einfach beispielsweise mittels eines Schwellwerts Rechnung getragen werden. Bleibt die gemessene Strömungsgeschwindigkeit bzw. Durchflussmenge unterhalb des Schwellwertes kann von einer Leckage ausgegangen werden. Das Verschleißen des Schlauches kann dann durch einen deutlichen Anstieg des Messwerts über diesen Schwellwert sehr einfach erkannt werden. Durch den Wegfall der aufwendigen Technik zum Konstanthalten des Drucks im Schlauch ist die hier vorgeschlagene Lösung deutlich günstiger in der Herstellung und auch deutlich wartungsärmer.
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Das Medium zum Befüllen des ersten Schlauches ist dabei vorzugsweise Luft, insbesondere Druckluft. Alternativ sind aber auch andere Medien, wie z.B. Wasser möglich. Bei dem hier vorgeschlagenen Dichtsystem ist es möglich, den oder die Schläuche der Verschleißanzeigeeinrichtung einfach an eine in der Fabrikanlage ohnehin vorhandene Druckluft oder Wasserleitung anzuschließen.
Da das Medium beim Verschleiß des Schlauches austritt und sich im Bereich der Saugwalze verteilt wird von der Nutzung verschmutzender Medien wie z.B. Ölen abgeraten.
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Die erste Zuleitung kann mit dem ersten Schlauch verschiedene Arten verbunden sein. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die erste Zuleitung gerade die Weiterführung des ersten Schlauches außerhalb der Dichtleiste darstellt. Alternativ können aber auch Steck-, Klemm- oder Schlauchverbindungen vorgesehen sein.
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Üblicherweise wird das andere Ende des ersten Schlauches verschlossen sein. In diesem Fall wird im Normalfall keine oder nur eine - leckagebedingte - Strömung des Mediums erfolgen. Erst im Verschleißfall treten aus der verschlissene Stelle des Schlauchs große Mengen an Medium aus, und eine deutliche Strömungsgeschwindigkeit bzw. Durchflussmenge wird in der Zuleitung gemessen. Alternativ kann aber auch vorgesehen sein, dass auch das andere Ende des Schlauches an eine Zuleitung angeschlossen sein, in welcher dann gegebenenfalls auch wieder ein Strömungssensor bzw. ein Durchflusssensor vorgesehen sein kann.
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In wieder alternativen Ausführungen kann der Schlauch am anderen Ende auch offen sein, so dass stetig Medium austritt und daher auch im Normalfall eine nennenswerte Strömung gemessen wird. Dies kann eventuell für spezielle Sensortypen notwendig sein.
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In bevorzugten Ausführungen kann vorgesehen sein, dass im Bereich des Verschleißvolumens ein zweiter Schlauch angeordnet ist, dessen eines Ende mit einer zweiten Zuleitung für ein Medium verbunden ist, wobei auch in der zweiten Zuleitung ein Strömungssensor oder Durchflusssensor vorgesehen ist.
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Wie aus der
EP2855767 bekannt, können auch in Dichtsystemen gemäß Ausführungen dieser Erfindung mehrere Schläuche als Verschleißanzeigeeinrichtung vorgesehen sein. Diese Schläuche können insbesondere in radialer Richtung übereinander angeordnet sein. Jeder dieser Schläuche kann dann an einem festgelegten Verschleißniveau angeordnet sein. Bei drei Schläuchen können diese beispielsweise bei 30%, 50% und 70% des Verschleißvolumens angeordnet sein. Je nach Anwendung können diese Werte sowie die Anzahl der Schläuche variieren. Vorteilhaft dabei ist es, wenn der radial unterste Schlauch nicht zu nahe am Ende des Verschleißvolumens angeordnet ist, damit dem Betreiber nach dem Verschleißen des untersten Schlauches noch genügend Zeit bleibt, einen geeigneten Stillstand für den Walzenwechsel zu planen. Eine Anordnung bei 70% oder 80% des Verschleißvolumens ist hier üblich.
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Der erste Schlauch, bzw. alle Schläuche sind zweckmäßigerweise aus einem Material, welchen weniger abriebbeständig ist, als das Material des Verschleißvolumens der Dichtleiste.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Dichtsystem eine Auswerteeinheit aufweist, zu der die Messwerte der Strömungssensoren bzw. Durchflusssensoren der ersten Zuleitung und/oder der zweiten Zuleitung - bevorzugt aller Zuleitungen - übermittelt werden. Diese Auswerteeinheit ist insbesondere dazu eingerichtet, aus den Messwerten der Strömungssensoren bzw. Durchflusssensoren eine Beschädigung der zugehörigen Verschleißanzeigeeinrichtung zu erkennen. Wie bereits beschrieben kann das Das Verschleißen eines Schlauches durch einen Anstieg des Messwerts über einen vorgegebenen Schwellwert sehr einfach erkannt werden.
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Vorteilhafterweise weist das Dichtsystem eine gemeinsame Zuleitung auf, sowie eine Verzweigung, von welcher die erste Zuleitung und die zweite Zuleitung - bevorzugt alle Zuleitungen abzweigen. Damit muss beim Ein- oder Ausbauen des Dichtsystems lediglich die gemeinsame Zuleitung an eine Medienversorgung angeschlossen werden. Zudem kann bei z.B. ein Wechsel von eine Dichtleiste mit zwei Schläuchen auf eine Dichtleiste mit drei Schläuchen während der Wartung der Walze durchgeführt werden. Bei erneuten Einbau muss dann lediglich die eine gemeinsame Zuleitung wieder an die Medienversorgung angeschlossen werden.
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Besonders bei Ausführungen mit solchen Verzweigungen, aber nicht nur bei diesen, ist es vorteilhaft, wenn die erste Zuleitung und/oder die zweite Zuleitung -bevorzugt alle Zuleitungen - eine Verschlussvorrichtung zum Verschließen der Zuleitung aufweist. Verschleißt z.B. der erste Schlauch, so strömt wie beschrieben das Medium deutlich messbar durch die erste Zuleitung. Nachdem der Zeitpunkt dieses Verschleißen durch die Strömungsmessung erst einmal ermittelt ist, wird das Messsignal der ersten Zuleitung jedoch nicht weiter benötigt. Trotzdem strömt weiterhin Medium durch die erste Zuleitung und tritt an einer Verschleißstelle aus. Da die Position der Verschleißstelle a priori nicht bekannt ist, kann der Medienaustritt an einer unerwünschten Stelle geschehen und möglichweise den Prozess stören. Um diesen stetigen Medienfluss zu vermeiden, kann dann z.B. die erste Zuleitung nach dem Verschleißzeitpunkt mittels der Verschlussvorrichtung wieder verschlossen werden. Hier kann es insbesondere vorteilhaft sein, wenn die Verschlussvorrichtung automatisiert verschlossen werden kann - z.B. auf ein entsprechendes Signal der Auswerteeinheit hin-, da diese Verschlussvorrichtungen beim Betrieb er Anlage meist nicht für eine manuelle Wartung zugänglich sind.
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Hinsichtlich der Saugwalze wird die Aufgabe gelöst durch eine Saugwalze für eine Maschine zur Herstellung oder Verarbeitung einer Faserstoffbahn, umfassend einen rotierenden Walzenmantel sowie eine im Inneren der Walze liegende Saugzone, wobei die Saugzone mittels eines Dichtsystems gegen die Umgebung abgedichtet ist, wobei das Dichtsystem gemäß einem Aspekt der Erfindung ausgeführt ist.
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Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass die Saugwalze mit einem Sensor, insbesondere einem Hall-Sensor versehen ist, der dazu geeignet ist, die Anzahl der Umdrehungen der Saugwalze in einem Zeitintervall zu bestimmen. Mittels eines solchen Hall-Sensors kann insbesondere die Anzahl der Umdrehungen der Walze ermittelt, und mit dem gemessenen Verschleißzeitpunkt in Verbindung gesetzt werden. Auf diese Weise kann z.B. bestimmt werden, wie viele Umdrehungen die Walze zwischen dem Einbau und dem ersten Verschleißzeitpunkt, oder dem ersten und dem zweiten Verschleißzeitpunt etc. durchgeführt hat. Auf diese Weise können die Verschleißzeitpunkte direkt zu den Betriebsbedingungen der Walze in Verbindung gesetzt werden. Dadurch werden Fehlinterpretationen der Verschleißzeitpunkte z.B. durch längere Anlagenstillstände vermieden.
Alternativ oder zusätzlich zu den Hall-Sensoren an der Walze können die Informationenüber die Umdrehungen sowie andere Betriebsparameter auch aus dem Prozessleitsystem der Anlage, also z. B. der Papiermaschine, bezogen werden.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Saugwalze einen Funktionsbehälter aufweist, in welchem der oder die Strömungssensoren bzw. Durchflusssensoren sowie die Auswerteeinheit untergebracht sind.
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In vorteilhaften Ausführungen kann vorgesehen sein, dass in dem Funktionsbehälter Mittel zur Datenübertragung, insbesondere zur drahtlosen Kabelübertragung von der Saugwalze zu einem externen Empfänger vorgesehen sind.
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Da die Strömungssensoren bzw. Durchflusssensoren sehr kompakt sind, und auch die Auswerteeinheit kostengünstig und trotzdem sehr kompakt ausgeführt werden kann, kann ein solcher Funktionsbehälter vergleichsweist klein sein.
Weiterhin kann ein solcher Funktionsbehälter abgedichtet und gegen Spritzwasser oder Strahlwasser geschützt sein
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Die geringe Größe und die Wasserdichtheit erlaubt vorteilhafte Ausführungen, in denen der Funktionsbehälter im Inneren der Saugwalze, insbesondere innerhalb der Saugzone angebracht ist. Die Saugzone ist üblicherweise über einen Saugkasten realisiert. Einerseits ist die Wandung des Saugkastens geeignet, um daran einen Funktionsbehälter zu befestigen. Andererseits ist das Innere des Saugkastens meist frei von Einbauten, so dass hier auch bei einer Nachrüstung genügend Bauraum für das Anbringen eines Funktionsbehälters zur Verfügung steht.
Zudem ist hier ein Ausführung vorteilhaft, bei der lediglich eine gemeinsame Zuleitung für das Medium zu dem Funktionsbehälter geführt wird, von der im Inneren des Funktionsbehälters die erste Zuleitung, zweite Zuleitung etc. über Verzweigungen abgezweigt werden.
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Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Ermittlung des Verschleißzustandes einer Dichtleiste eines Dichtsystems gemäß einem Aspekt der Erfindung, umfassend die Schritte
- a. Bestimmen eines Messwerts der Strömungsgeschwindigkeit und/oder der Durchflussmenge des Mediums in der ersten Zuleitung
- b. Vergleichen dieses Messwerts mit einem hinterlegten Schwellwert.
- c. Bestimmen eines ersten Verschleißzeitpunkts, an dem der Messwert den hinterlegten Schwellwert übersteigt.
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Weiterhin kann das Verfahren auch noch den Schritt umfassen:
- d. Ermitteln einer Schätzung für die mögliche Restlaufzeit der Dichtleiste unter Verwendung des ersten Verschleißzeitpunkts.
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Diese Schätzung kann auf verschiedenen Arten erfolgen. Eine einfache Schätzung kann darin bestehen, die Zeit, die zwischen Einbau der Walze und dem Erreichen des ersten Verschleißzeitpunktes vergangen ist, linear fortzuschreiben. Ist beispielsweise der erste Schlauch bei 25% des Verschleißvolumens angeordnet, und wird dieser erste Verschleißzeitpunkt nach n Tagen erreicht, so könnten 100% des Verschleißvolumens nach 4*n Tagen erreicht sein. Diese Schätzung ist jedoch sehr grob. Daher können zusätzlich noch Daten über die Betriebsbedingungen der Walze, wie z.B. die Anzahl der Umdrehungen bis zum Erreichen des Verschleißzeitpunkts mit in die Schätzung einbezogen werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren erläutert. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Dichtsystem gemäß einem Aspekt der Erfindung.
- 2 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine Saugwalze gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung.
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1 zeigt eine Dichtleise 2 in einem Dichtsystem 1 gemäß einem Aspekt der Erfindung. Die Dichtleiste 2 umfasst hier exemplarisch zwei Verschleißanzeigeeinrichtungen 3, 3a, die in Form eines ersten Schlauchs 3 und eines zweiten Schlauchs 3a realisiert sind. Die beiden Schläuche 3, 3a sind dabei im Verschleißvolumen 2a der Dichtleiste 2 angeordnet. Mit diesem Verschleißvolume 3a kann die Dichtleiste 2 zum Abdichten der Saugzone 11 gegen einen rotierenden Walzenmantel 12 einer Saugwalze 10 gepresst werden. Statt der zwei Schläuche 3, 3a können auch nur ein Schlauch, oder aber auch drei, vier oder mehr Schläuche vorgesehen sein. Der erste Schlauch 3 ist hier mit einer ersten Zuleitung 4 und der zweite Schlauch 3a mit einer zweiten Zuleitung 4a verbunden. Bei der Ausführung in 1 stellen die Zuleitungen 4, 4a im Wesentlichen die Weiterführung der Schläuche 3. 3a außerhalb der Leiste dar, wobei die Schläuche 3, 3a an einem stirnseitigen Ende aus der Dichtleiste 2 herausgeführt werden. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass der erste Schlauch 3 und/oder der zweite Schlauch 3a innerhalb der Dichtleiste 2 noch umgelenkt, und dann beispielsweise auf deren hinterer Seite (in Drehrichtung der Saugwalze betrachtet) aus der Dichtleiste herausgeführt werden. Alternativ oder zusätzlich können der erste Schlauch 3 und/oder der zweite Schlauch 3a mit der jeweiligen Zuleitung 4, 4a auch über geeignete Verbindungselemente wie Steck-, Klemm- oder Schraubverbindungen miteinander verbunden sein.
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Die Versorgung der Dichtleiste 2, bzw. der Schläuche 3, 3a mit einem geeigneten Medium M wie z.B. Druckluft M erfolgt über eine gemeinsame Zuleitung 5, welche eine Verzweigung 6 aufweist, von welcher die erste Zuleitung 4 und die zweite Zuleitung 4a abzweigen.
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Sowohl in der ersten Zuleitung 4 also auch in der zweiten Zuleitung 4a ist jeweils ein Strömungssensor 7 bzw. ein Durchflusssensor 7 vorgesehen. Diese Sensoren 7 sind mit einer Auswerteeinheit 9 verbunden, an welche die gemessenen Werte übermittelt werden können. Es kann sich dabei um eine Kabelverbindung handeln, oder um eine kabellose Verbindung handeln. Die Auswerteeinheit 9 ist dazu eingerichtet, aus den Messwerten der Strömungssensoren 7 eine Beschädigung der zugehörigen Verschleißanzeigeeinrichtung 3, 3a zu erkennen.
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Es kann vorteilhaft sein, wenn in der ersten Zuleitung 4 und/oder der zweiten Zuleitung 4a eine Verschlussvorrichtung zum Verschließen der jeweiligen Zuleitung 4, 4a vorgesehen ist.
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2 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine Saugwalze 10 mit einem rotierenden Walzenmantel 12. Im Inneren der Saugwalze 10 ist eine Saugzone 11 angeordnet. Diese ist von der Umgebung mit einer Wandung abgegrenzt.
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Die Abdichtung gegen den rotierenden Walzenmantel 12 erfolgt mittels Dichtleisten 2, die gegen den Walzenmantel 12 gepresst werden, und mit diesem im Reibkontakt stehen. Die Dichtleisten 2 können dabei insbesondere der in 1 dargestellten Dichtleiste 2 entsprechen. Weiterhin ist ein Funktionsbehälter 13 vorgesehen, in welchem die Strömungssensoren z bzw. Durchflusssensoren 7 sowie die Auswerteeinheit 9 untergebracht sind. Zudem können in dem Funktionsbehälter 13 auch die Verschlussvorrichtungen untergebracht sein. Der Funktionsbehälter 13 hat hier einen Anschluss 14 an den von außen die gemeinsame Zuleitung 5 für das Medium angeschlossen werden kann. Die jeweiligen Verzweigungen 6 erfolgen im Inneren des Funktionsbehälters 13. Falls die Auswerteeinheit 9 nicht mittels einer lokalen Stromversorgung in Form einer Batterie oder eines Akkus erfolgt, kann der Funktionsbehälter 13 auch noch einen Stromanschluss aufweisen. Aus dem Funktionsbehälter 13 heraus werden die jeweiligen ersten und zweiten (dritte etc.) Zuleitungen 4, 4a,... zu den Dichtleisten 2 hin geführt.
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Wie in 2 dargestellt, kann der Funktionsbehälter 13 wegen seiner kompakten Bauform im Inneren der Saugzone 11 angebracht sein. Eine Montage, z.B. an der Wandung der Saugzone 11 bzw. des Saugkastens ist sehr einfach möglich. Zudem können die ersten, zweiten etc. Zuleitungen 4, 4a sehr einfach geführt werden. Dies ist vorteilhaft, da bei Komplexen Installationen, mit z.B. drei Dichtleisten pro Saugwalze 10 und 3 oder mehr Schläuchen pro Dichtleiste 2 eine relativ große Anzahl von Leitungen 4, 4a geführt werden muss. Die ermittelten Daten, z.B. die Verschleißzeitpunkte können von der Auswerteeinheit 9 an einen Empfänger außerhalb der Saugwalze 10 übermittelt werden.
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Alternativ ist es aber auch möglich, den Funktionsbehälter 13 außerhalb der Saugwalze 10 vorzusehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dichtsystem
- 2
- Dichtleiste
- 2a
- Verschleißvolumen
- 3
- erster Schlauch
- 3a
- zweiter Schlauch
- 4
- erste Zuleitung
- 4a
- zweite Zuleitung
- 5
- gemeinsame Zuleitung
- 6
- Verzweigung
- 7
- Strömungssensor bzw. Durchflusssensor
- 9
- Auswerteeinheit
- 10
- Saugwalze
- 11
- Saugzone
- 12
- Walzenmantel
- 13
- Funktionsbehälter
- 14
- Anschluss
- M
- Medium
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2013/174573 [0006]
- EP 2855767 [0007, 0019]