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Die Erfindung betrifft eine Quetschbeutelvorrichtung mit einem quetschbaren Flüssigkeitsbeutel mit einem Trinkkanal. Die Erfindung betrifft auch eine Griffeinrichtung.
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Quetschbeutel sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt. Quetschbeutel, in Deutschland auch „Quetschies“ genannt, sind für den Gebrauch durch Kleinkinder bestimmt. Üblicherweise bestehen Quetschbeutel aus zwei Kunststofflagen sowie einer Kunststoffbodenlage, deren Ränder miteinander verschweißt sind. Der Quetschbeutel kann aufgestellt werden. An einer oberen, einem Verschluss zugewandten, Verschlussseite des Quetschbeutels ist ein Verschluss eingelassen, der mit einer Kappe oder einem anderen Mittel verschließbar ist. Durch den Verschluss ist ein Trinkkanal geführt. Der Verschluss ist üblicherweise von einer Schweißnaht des Quetschbeutels umfasst und fest an der Verschlussseite des Quetschbeutels befestigt.
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Quetschbeutel werden üblicherweise durch Kleinkinder benutzt. Nachteilig bei den Quetschbeuteln ist, dass die Kleinkinder den Quetschbeutel in der Regel mit beiden Händen greifen und unkontrolliert zusammendrücken, so dass bei geöffnetem Verschluss ein Püree unkontrolliert durch den Trinkkanal herausspritzt und das Kind oder auch die Eltern bekleckert.
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Aus der
WO 2012/047143 A1 ist eine Vorrichtung zum Verschließen einer geöffneten, flexiblen Verpackung bekannt. Dabei werden zwei Armteile aufeinander zu verschwenkt, die eine Verpackungsöffnung an einem Durchlass arretieren. Die Vorrichtung ist mit einem Deckel verschließbar.
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Die
JP 2015-078003 A beschreibt eine nachträgliche Verschließvorrichtung für eine aufgeschnittene Milchtüte mit einem Auslass, der mittels eines Klemmverschlusses an der geöffneten Milchtüte festgeklemmt werden kann.
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Aus der
JP 2015-134637 A ist eine Klemme für einen flexiblen Behälter bekannt, die kurz unterhalb eines Auslasses den Behälter fest verschließen kann und mittels eines Schraubverschlusses einen Durchfluss öffnen und verschließen kann.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Quetschbeutelvorrichtung und eine Griffeinrichtung zur Verfügung zu stellen, die den Nachteil des ungewollten Austritts von Flüssigkeit aus dem Quetschbeutel zumindest verringert.
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Die Aufgabe wird in ihrem ersten Aspekt durch eine eingangs genannte Quetschbeutelvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erfüllt.
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Die erfindungsgemäße Quetschbeutelvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass auf den an sich bekannten quetschbaren Flüssigkeitsbeutel eine Griffeinrichtung aufsetzbar ist. Die Griffeinrichtung ist ein separates Bauteil, das unabhängig von oder zusammen mit dem Quetschbeutel erworben werden kann. Unter Flüssigkeit wird hier jegliche Art von fließfähiger, trinkbarer Substanz verstanden. Sie umfasst auch höherviskoses Püree, Brei, Mus usw. Unter einem Flüssigkeitsbeutel wird ein Behältnis zur Aufbewahrung der Flüssigkeit, insbesondere auch des Pürees, Breis, Muses usw. verstanden.
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Die Griffeinrichtung weist einen Grundkörper auf mit einem Durchgang, der den Trinkkanal des Flüssigkeitsbeutels in einem aufgesetzten Zustand der Griffeinrichtung auf dem Flüssigkeitsbeutel umgreift und sich entlang einer verschlussseitigen Seite des Flüssigkeitsbeutel erstreckt und wenigstens einen Griff aufweist, der vom Grundkörper abgeht und im aufgesetzten Zustand seitlich neben dem Flüssigkeitsbeutel angeordnet ist.
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Die erfindungsgemäße Griffeinrichtung macht von der Idee Gebrauch, eine Griffeinrichtung mit wenigstens einem Griff, vorzugsweise genau zwei oder einer höheren Anzahl an Griffen, zur Verfügung zu stellen und diese vor der Benutzung durch das Kleinkind auf den quetschbaren Flüssigkeitsbeutel aufzubringen. Die Griffeinrichtung selbst kann mittels einer Klemmvorrichtung aufgeklemmt oder mittels eines Gewindes aufgeschraubt oder anderweitig an dem Quetschbeutel, vorzugsweise an einer Verschlussseite des Flüssigkeitsbeutels, angeordnet werden. Das Kind greift dann reflexartig nach den Griffen der Griffeinrichtung und nicht mehr, wie bisher, nach dem quetschbaren Flüssigkeitsbeutel selbst, so dass die Gefahr eines ungewollten Austritts der Flüssigkeit zumindest verringert wird.
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In einer günstigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Quetschbeutelvorrichtung umfasst ein Verschluss ein inneres Ende und ein äußeres Ende, wobei das innere Ende in den Flüssigkeitsbeutel eingelassen ist und das äußere Ende aus dem Flüssigkeitsbeutel herausragt und der Trinkkanal durch den Verschluss hindurchgeführt ist.
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Bei dem Verschluss kann es sich um ein einstückiges Kunststoffbauteil, vorzugsweise Spritzgussbauteil, handeln, das in eine Verschlussseite des Quetschbeutels eingeklebt oder eingeschweißt ist. Dazu umgreift vorzugsweise eine verschlussseitige Schweißnaht des Flüssigkeitsbeutels den Verschluss und damit auch den Trinkkanal des Verschlusses, der als durchgehender flüssigkeitsleitender Kanal vom Inneren des Flüssigkeitsbeutels durch das Innere Ende und anschließend durch das äußere Ende nach außen geführt ist.
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In einer günstigen Ausführungsform der Erfindung ist das äußere Ende des Verschlusses mit einer Kappe verschließbar. Dadurch ist der Trinkkanal mit einer Kappe verschließbar und schütz den Trinkkanal vor Verschmutzungen. Die Kappe kann aufgesteckt, aufgeschraubt oder anderweitig auf dem Verschluss befestigt sein.
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Günstigerweise ist der Durchgang zentral am Grundkörper der Griffeinrichtung angeordnet. Im aufgesetzten Zustand der Griffeinrichtung auf den quetschbaren Flüssigkeitsbeutel ist der Trinkkanal durch den Durchgang hindurchgeführt.
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Grundsätzlich sind verschiedene Arten der Ausgestaltung der Griffeinrichtung von der Erfindung umfasst, die verschiedene Befestigungsarten der Griffeinrichtung auf dem Flüssigkeitsbeutel betreffen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zumindest zwei Befestigungsmechanismen umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Grundkörper eine öffnen- und schließbare Klemme mit zwei Klemmbacken auf und der Flüssigkeitsbeutel eine obere Schweißnaht, die zwischen den beiden Klemmbacken einklemmbar ist. Bei der Klemme kann es sich um eine handelsübliche Klemme handeln, die zum Verschließen von Gefrierbeuteln und Ähnlichem im Stand der Technik bekannt sind. Diese Klemmen werden dann erfindungsgemäß erweitert.
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Günstigerweise weisen die Klemmbacken auf ihren Innenseiten Profile auf, die im geschlossenen Zustand ineinandergreifen. Die ineinandergreifenden Profile verstärken günstigerweise die Klemmwirkung, so dass die Griffeinrichtung positionsfest auf dem Flüssigkeitsbeutel festgeklemmt ist und der Flüssigkeitsbeutel auch bei Bewegungen der Quetschbeutelvorrichtung durch das Kleinkind in der Griffeinrichtung nicht verrutscht.
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Die Klemmbacken sind an einem Ende vorzugsweise über ein Scharnier miteinander verbunden und an einem anderen, dem Scharnier gegenüberliegenden Ende mit einem öffnen- und schließbaren Klemmverschluss verbunden. Klemmbacken, Scharnier und Klemmverschluss können alle oder paarweise einstückig, vorzugsweise als Spritzgussbauteil, ausgebildet sein. Das Scharnier kann günstigerweise als einfacher Kunststoffstreifen ausgebildet sein, der integral mit den beiden Enden der Klemmbacken verbunden ist. Der Klemmverschluss ist vorzugsweise als Bügelverschluss und Haken ausgebildet, oder er kann als Stift und Loch ausgebildet sein, die ineinandergreifen. Es sind auch andere Ausbildungen des Klemmverschlusses zwischen den beiden Klemmbacken denkbar.
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In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der aufsetzbaren Griffeinrichtung ist der Grundkörper in sich unbeweglich ausgebildet, also Teile des Grundkörpers sind nicht relativ zueinander beweglich. Der Grundkörper weist einen Durchgang mit vorzugsweise einem Innengewinde auf, das mit einem Außengewinde am äußeren Ende des Verschlusses zusammenwirkt. Der Durchgang ist vorzugsweise zentral am Grundkörper angeordnet. Das Zusammenwirken von Innen- und Außengewinde hat auch den Vorteil, dass die Griffeinrichtung nicht vom Verschluss abgestreift werden kann.
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In allen Ausführungsformen weisen die Griffe vorzugsweise ein Profil auf, das ein Abrutschen der greifenden Hände erschwert. Erfindungsgemäß sind genau zwei sich gegenüberliegende Griffe vorgesehen, und die beiden Griffe sind in einer Längsrichtung und in einem Querschnitt leicht S-förmig geschwungen ausgebildet. Es sind jedoch auch andere Querschnittsformen des Griffes denkbar.
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Günstigerweise erstrecken sich die Griffe seitlich entlang des Flüssigkeitsbeutels, so dass das Kleinkind die Quetschbeutelvorrichtung sicher vor sich hält.
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Der Flüssigkeitsbeutel weist günstigerweise eine Länge, eine Breite und eine Tiefe auf, wobei die Breite günstigerweise wenigstens dreimal, vorzugsweise viermal, vorzugsweise fünfmal so lang ausgebildet ist wie die Tiefe an ihrem maximalen Punkt.
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Die Quetschbeutelvorrichtung weist in einer dritten Ausführungsform eine Griffeinrichtung in einer dritten Ausführungsform auf mit einem Grundkörper, an dessen wenigstens einer, vorzugsweise verschlussabseitigen Seite ein Schild angeordnet ist, der sich verschlussabseitig entlang des Flüssigkeitsbeutels erstreckt. Der Schild kann sich entlang der Hälfte der Länge oder weiter entgegen der Längsrichtung entlang des Flüssigkeitsbeutels erstrecken, wenn die Griffeinrichtung auf den Flüssigkeitsbeutel montiert ist. Der Schild hindert das Kleinkind, nachdem es die Quetschbeutelvorrichtung gegriffen hat, daran, den Flüssigkeitsbeutel gegen den Körper zu drücken oder mit der Hand direkt zu drücken, so dass ungewollt Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbeutel herausspritzt.
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Vorzugsweise weisen sich gegenüberliegende Seiten des Grundkörpers jeweils einen Schild auf, so dass das Kleinkind die Quetschbeutelvorrichtung auch um 180° gedreht geschützt halten kann.
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Günstigerweise ist die Griffeinrichtung an einem als Klemmbacke ausgebildeten Grundkörper angeordnet, so dass an jeder der Klemmbacken jeweils ein Schild an einer äußeren verschlussabseitigen Kante des Grundkörpers vorgesehen ist. Der Schild kann entlang der Breite etwa 70 %, vorzugsweise 80 % oder 90 % so lang ausgebildet sein wie die jeweilige Klemmbacke. Es sind aber auch andere Breiten denkbar.
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Der Schild ist vorzugsweise bogenförmig quer zur Längsrichtung von der Griffeinrichtung weg und dann entlang der Längsrichtung des Flüssigkeitsbeutels weggeführt, so dass der Flüssigkeitsbeutel auch im gefüllten Zustand bei aufgeklemmter Griffeinrichtung nicht von den Schilden eingeklemmt wird, sondern die Schilde den Flüssigkeitsbeutel allenfalls berühren.
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Die Erfindung wird in ihrem zweiten Aspekt durch eine Griffeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 12 und mit einer Griffeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst.
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Die Griffeinrichtungen sind insbesondere zur Anordnung auf einem der oben genannten Flüssigkeitsbeutel bestimmt und dafür geeignet. Umgekehrt umfassen die oben genannten Quetschbeutelvorrichtungen vorzugsweise eine der nachfolgenden Griffeinrichtungen.
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Die Griffeinrichtung weist in ihrer erstgenannten Ausführungsform einen Grundkörper auf, der eine öffnen- und schließbare Klemme mit zwei Klemmbacken umfasst, wobei die geschlossenen Klemmbacken einen Durchgang ausbilden und wenigstens ein Griff vom Grundkörper abgeht. Hinsichtlich der separaten Griffeinrichtung gilt das zu der im Zusammenhang mit der Griffeinrichtung der Quetschbeutelvorrichtung oben Gesagte sinngemäß und ist hier mit einbezogen. Vorzugsweise sind die Klemmbacken an einem Ende über ein Scharnier miteinander verbunden und an einem gegenüberliegenden Ende mittels eines Klemmverschlusses miteinander verbunden. Die Griffeinrichtung ist dazu geeignet und auch dazu bestimmt, auf einen herkömmlichen Flüssigkeitsbeutel aufgeklemmt zu werden, so dass ein Kleinkind den wenigstens einen Griff, vorzugsweise die genau zwei Griffe, die seitlich vom Grundkörper abgehen, reflexartig greift und nicht auf den Flüssigkeitsbeutel drückt.
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In einer dritten Ausführungsform, die auf der ersten Ausführungsform aufbaut, steht von wenigstens einer der Klemmbacken ein Schild ab. Der Schild ist entlang einer verschlussabseitigen äußeren Kante wenigstens an einer der Klemmbacken angeordnet, vorzugsweise an beiden Klemmbacken sich gegenüberliegend und vorzugsweise spiegelsymmetrisch. Im zusammengeklemmten Zustand bilden die beiden sich gegenüberliegenden Schilde eine etwa im Querschnitt senkrecht zur Breite U-förmige Form aus, die so dimensioniert ist, dass ein gefüllter Flüssigkeitsbeutel im eingeklemmten Zustand zwischen die Schilde passt und vor ungewollten Druckkräften, die das Kleinkind während des Gebrauchs ausüben könnte, geschützt ist. Der wenigstens eine Schild kann vollflächig ausgebildet sein, er kann jedoch auch gelöchert oder netzartig ausgebildet sein, er kann in einem äußeren Umfang quadratisch, rechteckig, aber auch rund ausgebildet sein. Es sind eine ganze Menge verschiedener Formen und Oberflächen denkbar.
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In ihrem zweiten Aspekt wird die Aufgabe auch durch eine Griffeinrichtung in einer zweiten Ausführungsform mit den Merkmalen des Anspruchs 15 erfüllt. Die Griffeinrichtung in der zweiten Ausführungsform weist einen Grundkörper aufweist, der in sich unbeweglich ausgebildet ist und der einen Durchgang mit einem Innengewinde aufweist, das mit einem Außengewinde am äußeren Ende des Verschlusses zusammenwirkt, wobei wiederum wenigstens ein Griff vom Grundkörper abgeht. Vorzugsweise gehen insgesamt genau zwei Griffe von dem einen und von dem anderen Ende des Grundkörpers ab.
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Die Erfindung wird anhand von drei Ausführungsbeispielen in zwölf Figuren beschrieben, dabei zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Quetschbeutelvorrichtung mit quetschbarem Flüssigkeitsbeutel und aufgesetzter Griffeinrichtung,
- 2 einen Flüssigkeitsbeutel mit Verschluss,
- 3 die aufsetzbare Griffeinrichtung in einer perspektivischen Ansicht ohne quetschbaren Flüssigkeitsbeutel,
- 4 die aufsetzbare Griffeirichtung in 3 in einer Draufsicht,
- 5 die aufsetzbare Griffeinrichtung in 1 in einem geöffneten Zustand in einer Vorderansicht,
- 6 die geöffnete aufsetzbare Griffeinrichtung in 5 in einer Rückansicht,
- 7 die aufsetzbare Griffeinrichtung in einer zweiten Ausführungsform in einer seitlichen Schnittansicht,
- 8 eine Draufsicht auf die zweite Ausführungsform der aufsetzbaren Griffeinrichtung,
- 9 eine seitliche Ansicht der aufsetzbaren Griffeinrichtung in der zweiten Ausführungsform,
- 10 die aufsetzbare Griffeinrichtung in einer dritten Ausführungsform in einer seitlichen Schnittansicht im aufgeklappten Zustand,
- 11 die aufsetzbare Griffeinrichtung der dritten Ausführungsform in einer Draufsicht,
- 12 die aufsetzbare Griffeinrichtung der dritten Ausführungsform in einer seitlichen Ansicht.
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Eine erfindungsgemäße Quetschbeutelvorrichtung 1 gemäß 1 weist zum einen einen quetschbaren Flüssigkeitsbeutel 2, auch Quetschie genannt, auf und zum anderen eine Griffeinrichtung 8.
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Der Flüssigkeitsbeutel 2 ist separat in 2 dargestellt. Erweist in einer Längsrichtung L eine Länge, in einer Querrichtung Q eine Breite B und senkrecht zu beiden eine Tiefe T auf. Der Flüssigkeitsbeutel 2 umfasst einen Verschluss 3 mit einem inneren Ende 4 und einem äußerem Ende 6, wobei das innere Ende 4 des Verschlusses 3 in eine obere verschlussseitige Seite des Flüssigkeitsbeutels 2 eingelassen ist und das äußere Ende 6 aus der verschlussseitigen Seite des Flüssigkeitsbeutels herausragt und mit einer Kappe 7 verschließbar ist. Die Kappe 7 kann mittels eines Dreh- oder Klickverschlusses oder einer anderen Art von Schließmechanismus das äußere Ende 6 verschließen. Der Verschluss kann ein Außengewinde 15 am äußeren Ende 6 aufweisen auf, um die Griffeinrichtung in der zweiten Ausführungsform mittels eines Innengewindes 17 darauf aufzuschrauben.
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Die erfindungsgemäße Quetschbeutelvorrichtung 1 ist zum Gebrauch durch vorzugsweise Kleinkinder vorgesehen. Der Verschluss 3 weist einen flüssigkeitsleitenden durchgehenden Trinkkanal 5 vom inneren Ende 4 zum äußeren Ende 6 auf, der an beiden Enden 4, 6 offen ist und durch den hindurch das Kleinkind die Flüssigkeit ansaugen oder durch Quetschen des Flüssigkeitsbeutels 2 hindurchdrücken kann.
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Vorab wird die Kappe 7 von den Eltern entfernt und der Flüssigkeitsbeutel 2 auf diese Weise geöffnet. Üblicherweise wird der quetschbare Flüssigkeitsbeutel 2 vom Kleinkind mit beiden Händen gleichzeitig gegriffen und zusammengedrückt. Bei geöffnetem Flüssigkeitsbeutel 2 spritzt dadurch häufig ungewollt die in dem Flüssigkeitsbeutel 2 aufbewahrte trinkbare Flüssigkeit, insbesondere Saft, Brei oder Püree unkontrolliert heraus. Um diesem direkten Greifen des Flüssigkeitsbeutels 2 entgegenzuwirken, ist vorzugsweise außen auf den Verschluss 3 oder um den Verschluss 3 herum die aufsetzbare Griffeinrichtung 8 angeordnet.
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Die Griffeinrichtung 8 kann auf unterschiedliche Arten unmittelbar an dem Flüssigkeitsbeutel 2, vorzugsweise unmittelbar an dem Verschluss 3 oder auch unmittelbar an dem Flüssigkeitsbeutel 2 und an dem Verschluss 3 befestigt sein.
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In einer ersten Ausführungsform der Griffeinrichtung 8 gemäß 1, 3, 4, 5 und 6, die hier vorgestellt wird, ist die Griffeinrichtung 8 an einer oberen, das heißt dem Verschluss 3 zugewandten Seite des Flüssigkeitsbeutels 2 und um einen Teil des Verschlusses 3 herum festgeklemmt.
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Der Flüssigkeitsbeutel 2 weist vorzugsweise eine Schweißnaht an seiner verschlussseitigen Seite auf, die fahnenartig absteht und auf die die Griffeinrichtung 8 vorzugsweise unter anderem geklemmt sein kann.
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In einer zweiten Ausführungsform gemäß 7, 8 und 9 ist die Griffeinrichtung 8 auf dem aus dem Flüssigkeitsbeutel 2 herausragendem äußeren Ende 6 des Verschlusses 3 aufgesteckt oder aufgeschraubt.
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Die erste Ausführungsform der aufsetzbaren Griffeinrichtung 8 weist einen Grundkörper 9 auf, der aufklappbar und zuklappbar ist. Die zweite Ausführungsform der aufsetzbaren Griffeinrichtung 8 weist hingegen einen nicht klappbaren Grundkörper 9 auf.
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An dem Grundkörper 9 der aufsetzbaren Griffeinrichtung 8 sind vorzugsweise zwei Griffe, möglicherweise auch ein Griff oder mehr als zwei Griffe 11 angeordnet. Es hat sich herausgestellt, dass Kleinkinder einen quetschbaren Flüssigkeitsbeutel 2 mit der aufgesetzten erfindungsgemäßen Griffeinrichtung 8 nicht mehr wie bisher direkt an dem Flüssigkeitsbeutel 2 greifen, sondern an den beiden seitlich abstehenden Griffen 11. Dadurch wird auf zwanglose Weise verhindert, dass ungewollt Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbeutel 2 herausspritzt.
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Die neue Griffsituation ist in 1 dargestellt. In 1 ist der Flüssigkeitsbeutel 2 noch mit der Kappe 7 verschlossen.
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Der Verschluss 3 ist günstigerweise als Kunststoffbauteil, vorzugsweise als Spritzgußbauteil ausgebildet. Der Verschluss 3 ist günstigerweise einstückig ausgebildet. Er weist das innere Ende 4 und das äußeres Ende 6 auf. Das innere Ende 4 kann in einem Querschnitt senkrecht zur Längsrichtung L kreisförmig ausgebildet sein mit seitlichen Fahnen, die eine größere Klebfläche zur Verfügung stellen. Eine verschlusszugewandte Seite des Flüssigkeitsbeutels 2 kann als Schweißnaht ausgebildet sein und um das innere Ende 4 herum und die beiden Fahnen herum an dem Verschluss 3 angeklebt sein. Günstigerweise ist der Flüssigkeitsbeutel 3 aus einer Vorder- und Rückseite und einem Boden ausgebildet, die jeweils aus einer Kunststoffwandung oder einer imprägnierten Papierwandung bestehen, deren äußere Ränder umlaufend aufeinandergeklebt oder verschweißt sind und so einen eine Flüssigkeit aufbewahrenden Innenraum ausbilden. Der Boden bildet eine Standfläche für die Quetschbeutelvorrichtung 1 aus.
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Die quetschbaren Flüssigkeitsbeutel 2 sind in verschiedenen Ausführungsformen im Stand der Technik hinlänglich bekannt. Insbesondere unterscheiden sie sich durch die Form der Verschlüsse 3 aber auch die äußere Form des Flüssigkeitsbeutels ist unterschiedlich.
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Die erfindungsgemäße Griffeinrichtung 8 umfasst den Grundkörper 9 in einer ersten Ausführung mit einer öffnen- und schließbaren Klemme mit zwei Klemmbacken 9a, 9b , wobei eine obere Schweißnaht des Flüssigkeitsbeutels 2 zwischen die beiden Klemmbacken 9a, 9b einklemmbar ist. Der Grundkörper 9 ist in einem Querschnitt etwa viereckig, vorzugsweise quadratisch mit abgerundeten Ecken ausgebildet und weist an einem Ende ein Scharnier 12 auf und an einem gegenüberliegenden anderen Ende einen Klemmverschluss 13 auf. Zentral ist zwischen den beiden Klemmbacken 9a, 9b ein Durchgang 14 vorgesehen, der gemäß 3 in einer Draufsicht etwa rhombisch ausgebildet ist und damit der Gestalt des in die obere Schweißnaht eingeschweißten Verschlusses 3 zumindest entlang des Abschnitts des inneren Ende 4 entspricht. Es sind grundsätzlich aber auch andere Querschnittsformen des Durchganges 14 denkbar, wenn der Durchgang 14 in seiner Querschnittsform dem in den Flüssigkeitsbeutel 2 eingeklebten Verschluss 3 beziehungsweise generell dem Verschluss 3 des Flüssigkeitsbeutels komplementär angepasst ist. Wichtig ist, dass die aufsetzbare Griffeinrichtung 8 im geschlossenen Zustand gemäß 2 den Flüssigkeitsbeutel 2 sicher einklemmt und ein Herausrutschen des Flüssigkeitsbeutels 2 aus der Griffeinrichtung 8 verhindert.
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5 zeigt die aufsetzbare Griffeinrichtung 8 in einem geöffneten Zustand. Das Scharnier 12 ist in 180° Stellung geöffnet und der Klemmverschluss 13 ist ebenfalls geöffnet. Auf Innenseiten der beiden Klemmbacken 9a, 9b sind miteinander korrespondierende Profile 16 vorgesehen, die ineinandergreifen und eine Klemmwirkung der geschlossenen Klemme an der oberen Seite des Flüssigkeitsbeutels 2 erzeugen. Es sind natürlich auch viele andere Profile 16 denkbar.
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In 5 sind in der einen Klemmbacke 9a, die einstückig mit den beiden Griffen 11 verbunden ist, zwei Lamellenebenen des Profils 16 vorgesehen, während an der Innenseite der anderen Klemmbacke 9b, an der die Griffe nicht einstückig angeordnet sind, eine Lamellenebene des Profils 16 vorgesehen ist. Jede Lamellenebene weist zwei Einzellamellen auf. Es sind natürlich auch grundsätzlich drei, vier oder jede höhere Anzahl an Lamellenebenen denkbar. Grundsätzlich können auch entlang der Horizontale geschwungene Lamellen oder noch andere Formen realisiert werden.
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6 zeigt den aufsetzbaren Griff gemäß 4 in einer Rückansicht. Zu erkennen ist, dass die beiden Griffe 11 einteilig mit der einen Klemmbacke 9b verbunden sind. Die Griffeinrichtung 8 kann als einteiliges Spritzgussbauteil ausgebildet sein. Die eine Klemmbacke 9b ist über das Scharnier 12 in Form eines Kunststoffstreifens beweglich mit der anderen Klemmbacke 9a verbunden. Die Griffe 11 sind spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet und weisen innenseitig ein Profil auf. Es kann auch außenseitig ein Profil vorgesehen sein. Grundsätzlich kann die Form der Griffe 11, die hier in einem Querschnitt senkrecht zur Längsrichtung L etwa leicht S-förmig ist, auch anders ausgebildet sein. Denkbar sind beispielsweise auch leicht kontinuierlich nach außen geschwungene Griffe 11 sowie gerade Griffe 11, die senkrecht oder seitlich nach außen abgewinkelt von der anderen Klemmbacke 9a abstehen.
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Es ist auch denkbar, dass der eine Griff 11 an der einen Klemmbacke 9b und der andere Griff 11 an der anderen Klemmbacke 9a angeordnet ist.
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In den 7, 8 und 9 ist eine zweite Ausführungsform der aufsetzbaren Griffeinrichtung 8 dargestellt. In der zweiten Ausführungsform ist der Grundkörper 9 der Griffeinrichtung 8 nicht aufklappbar. Er ist einstückig ausgebildet und in einem Querschnitt über seine gesamte Querausdehnung in Querrichtung Q im Wesentlichen viereckig, vorzugsweise rechteckig oder quadratisch, mit abgerundeten Ecken. Er weist zentral den Durchgang 14 auf. Der Durchgang 14 kann das Innengewinde 17 aufweisen, das mit einem auf dem äußeren Ende 6 des Verschlusses 3 angeordneten Außengewinde korrespondiert, so dass die aufsetzbare Griffeinrichtung 8 auf das äußere Ende 6 des Verschlusses 3 aufschraubbar ist. Es sind jedoch auch Steckmechanismen, Klemmmechanismen oder andere Verbindungsmechanismen denkbar.
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8 zeigt eine Obenansicht der aufsetzbaren Griffeirichtung 8 mit dem Durchgang 14. In der Schnittansicht gemäß 6 ist der Durchgang 14 ebenfalls zu erkennen. Seitlich sind einstückig vom Grundkörper 9 abgehend wiederum zwei Griffe 11 angeordnet, für die das zur ersten Ausführungsform Gesagte ebenso gilt.
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9 zeigt eine seitliche Ansicht der Griffeinrichtung 8. Die Griffe 11 sind so ausgebildet, dass ein Kleinkind die Griffe 11 leicht greifen kann.
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In den 10, 11 und 12 ist eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Griffeinrichtung 8 dargestellt. Die dritte Ausführungsform baut auf der ersten Ausführungsform auf. Das zur ersten Ausführungsform Gesagte ist auch als für die dritte Ausführungsform sinngemäß offenbart.
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Zusätzlich zur ersten Ausführungsform ist an einer verschlussabseitigen Unterseite jeder der beiden Klemmbacken 9a, 9b jeweils ein Schild 18 angeordnet. Der Schild 18 ist eine flächige Einrichtung, die zunächst in einem Bogen von der verschlussabseitigen Unterseite jeder der Klemmbacken abgeht. Der Bogen ist so weit senkrecht zur Breite B und senkrecht zur Längsrichtung L ausgebildet, dass er sich im zusammengeklemmten und auf den Flüssigkeitsbeutel 2 aufgesetzten Zustand gemäß 1 seitlich vor bzw. hinter dem Flüssigkeitsbeutel 2 erstreckt, so dass das Kleinkind, das die Quetschbeutelvorrichtung 1 an den beiden Griffen 11 hält, den Flüssigkeitsbeutel 2 nicht gegen seinen Körper drücken kann, so dass der Flüssigkeitsbeutel 2 vor Druckbelastungen durch den Schild 18 geschützt ist. Da das Kind die Quetschbeutelvorrichtung 1 an den Griffen 11 auch um 180° gedreht halten kann, sind an beiden Klemmbacken 9a, 9b vorzugsweise spiegelsymmetrisch ausgebildete zwei Schilde 18 angeordnet. Der Schild 18 weist eine verschlussseitige Kante auf, die entlang der gesamten Breite B mit der jeweiligen Klemmbacke 9a, 9b gemäß 10 und gemäß 11 verbunden ist. Der Schild 18 weist eine Länge auf, die vorzugsweise der Länge des Flüssigkeitsbeutels 2 entspricht, besonders bevorzugt etwas länger ausgebildet ist wie die des Flüssigkeitsbeutels 2, auf dem die Griffeinrichtung 8 aufgesetzt ist. Gegebenenfalls können die Schilde 18 auch an sich gegenüberliegenden Seiten entlang vorzugsweise einer äußeren, verschlussabseitigen Kante eines Grundkörpers 9 einer Griffeinrichtung 8 der zweiten Ausführungsform angeordnet sein. Diese Ausführungsform ist insbesondere mit nach oben verschwenkbaren oder biegbaren Schilden 18 kombiniert, damit ein problemloses Aufschrauben der Griffeinrichtung 8 auch mit dem Innengewinde 17 auf das Außengewinde 15 des Verschlusses 3 möglich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Quetschbeutelvorrichtung
- 2
- Flüssigkeitsbeutel
- 3
- Verschluss
- 4
- inneres Ende
- 5
- Trinkkanal
- 6
- äußeres Ende
- 7
- Kappe
- 8
- Griffeinrichtung
- 9
- Grundkörper
- 9a
- Klemmbacke
- 9b
- Klemmbacke
- 11
- Griffe
- 12
- Scharnier
- 13
- Klemmverschluss
- 14
- Durchgang
- 15
- Außengewinde
- 16
- Profil
- 17
- Innengewinde
- 18
- Schild
- B
- Breite
- L
- Längsrichtung
- Q
- Querrichtung
- T
- Tiefe