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Die Erfindung betrifft einen elektrischen Steckverbinder zur Verbindung eines elektrischen Kabels mit mehreren elektrischen Steckanschlüssen.
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Derartige elektrische Steckverbinder werden in vielen Bereichen der Technik als Mehrfachstecker eingesetzt, um ein Eingangssignal an mehrere elektrische Schnittstellen zu verteilen. Im Kraftfahrzeugbereich werden sie beispielsweise eingesetzt, um Daten und elektrische Signale zwischen einem Zugfahrzeug und einem Anhängefahrzeug zu übertragen, etwa zur Steuerung eines elektronischen Bremssystems, eines elektronischen Fahrwerksystems, einer Beleuchtungsanlage und/oder zur Übertragung von Echtzeitdaten innerhalb eines Fahrerassistenzsystems.
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Für die Ausbildung einer Verteilervorrichtung in einem elektrischen Steckverbinder sind zwei oder mehr Steckanschlüsse angeordnet, welche jeweils eine Anzahl von Steckkontakten aufweisen. Die Steckanschlüsse können mit einer entsprechenden Anzahl von Gegensteckkontakten einzelner Gegenstecker oder innerhalb einer Gegensteckeinrichtung mit mehreren Gegensteckanschlüssen verbunden werden.
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In einem elektrischen Steckverbinder mit einer Verteilervorrichtung wird jeweils eine Ader eines elektrischen Kabels mit mehreren Steckkontakten mehrerer Steckanschlüsse verbunden oder umgekehrt ein Steckkontakt mit mehreren Adern verbunden. Diese Verbindungen werden üblicherweise durch Drähte hergestellt, wobei die Ummantelungen der Drähte an ihren Enden abisoliert sind und die hergestellten Kontakte zwischen den blanken Drahtenden elektrisch nicht isolierte Drahtspleiße bilden. Wichtig ist, dass die einzelnen Drahtspleiße innerhalb eines Steckverbinder-Gehäuses des elektrischen Steckverbinders sicher gegeneinander elektrisch isoliert sind, um die Gefahr von Kurzschlüssen innerhalb des elektrischen Steckverbinders zu vermeiden. Dafür sind geeignete Mittel zur gegenseitigen elektrischen Isolierung der Drahtspleiße notwendig.
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Es ist bekannt, elektrisch nicht isolierte Drahtspleiße innerhalb von Steckverbinder-Gehäusen durch den Einbau zusätzlicher Trennplatten oder ähnlicher Teile voneinander zu trennen und elektrisch gegeneinander zu isolieren. Derartige Teile sowie deren Montage führen allerdings zu einem zusätzlichen Kostenaufwand bei der Herstellung der Verbinder.
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Weiter ist es bekannt, Drahtspleiße in Schrumpfschläuchen zu führen oder mit Klebeband elektrisch zu isolieren. Diese Maßnahmen der elektrischen Isolierung können jedoch kaum automatisiert werden und eignen sich daher nur bedingt für die Massenproduktion. Zudem gelten diese Arten der Isolierung bei der Herstellung hochwertiger Produkte gemeinhin als unprofessionell.
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Außerdem bekannt sind Leiterplatten, auf denen die betreffenden Eingangs- und Ausgangsdrähte gelötet, geschweißt oder eingeschoben werden. Nachteilig sind hierbei die hohen Kosten sowie der zusätzliche Montageprozess und der notwendige Bauraum zum Einbau solcher Leiterplatten in ein Steckverbinder-Gehäuse. Außerdem sind die auf Leiterplatten dauerhaft zu übertragenden Stromstärken von elektrischen Strömen zu beachten. Diese Stromstärken dürfen nicht so hoch sein, dass die dortigen Leiterbahnen thermisch überlast werden.
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Aus der
DE 20 2016 002 069 U1 ist eine Steckeinrichtung für eine elektrische Steckverbindung bekannt. Die Steckeinrichtung weist ein Steckergehäuse auf, in dem Steckkontakte angeordnet sind, die an einem vorderen Bereich zur gesteckten Kontaktierung mit Gegensteckkontakten einer Gegensteckeinrichtung ausgebildet ist und in einem hinteren Bereich zur Verbindung mit Adern von Elektrokabeln ausgebildet sind. In der Steckeinrichtung sind mindestens zwei Adern zweier verschiedener Elektrokabel mit demselben Steckkontakt verbunden. Ein Anschluss, wie beispielsweise eine Masseverbindung, kann auf die Weise auf einzelne Adern verteilt sein, die wiederum auf eine entsprechende Anzahl von Elektrokabeln verteilt sind. Die Verteilfunktion für mehrere Elektrokabel ist innerhalb eines zweiteiligen Steckergehäuses der Steckeinrichtung eingerichtet. Mittels der bekannten Steckeinrichtung können beispielsweise bei einer Zugfahrzeug-Anhängefahrzeug-Kombination die jeweiligen Anschlüsse für jede Funktionseinheit des Anhängefahrzeugs jeweils in einem eigenen Elektrokabel abgehen. Zur elektrischen Isolierung sind die Adern und/oder Elektrokabel bis nahe an die Steckkontakte heran von einer angegossenen oder angespritzten Isoliermasse umschlossen, die gleichzeitig einen Teil des Steckergehäuses bildet. Nachteilig daran ist der Herstellungsaufwand für die Isolierung. Nachträgliche Änderungen oder Reparaturen an der Steckeinrichtung sind kaum möglich.
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Aus der
EP 0760 540 B1 ist ein elektrischer Verbinder bekannt, der ein dielektrisches Gehäuse mit mehreren Kammern zur Aufnahme jeweils eines Anschlusskontaktes jeweils eines elektrischen Leiters aufweist. An den Aufnahmekammern und an den Anschlusskontakten sind jeweils Positionierungs- und Stabilisierungsmittel angeordnet, um die Anschlusskontakte exakt zu positionieren und gegen ein Verschieben aus dieser Position in dem Gehäuse zu sichern. Jeder elektrische Leiter ist mit genau einem Anschlusskontakt verbunden. Eine Verbindung eines einzelnen Leiters mit mehreren Anschlusskontakten und damit ein Verteilfunktion auf mehrere Anschlüsse weist dieser bekannte elektrische Verbinder nicht auf.
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Die
US 2017 034 62 70 A1 zeigt eine Schutzkappe für einen durch Leiterenden gebildeten Drahtspleiß, wobei die Ummantelungen der gespleißten Leiter an ihren Enden abisoliert sind. Die Schutzkappe ist als eine Röhre ausgebildet, die an einem Ende einen Boden und an ihrem anderen Ende ein Einführöffnung für den Drahtspleiß aufweist. Die Schutzkappe kann über die Einführöffnung mit einem wasserabdichtenden und dielektrischen Mittel, beispielsweise Epoxidharz, gefüllt werden. Nach dem Aushärten der Füllung ist der Spleiß wasserdicht abgedichtet und elektrisch isoliert. Nachteilig ist der Kosten- und Montageaufwand für die Schutzkappen und die Präparierung der Isolierfüllungen.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten elektrischen Steckverbinder vorzustellen, welcher betriebssicher sowie kostengünstig und einfach herstellbar ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird mit einem elektrischen Steckverbinder erreicht, welcher die Merkmale des unabhängigen Anspruchs aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen genannt.
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Demnach ist der Erfindungsgegenstand ein elektrischer Steckverbinder zur Verbindung eines elektrischen Kabels mit mehreren elektrischen Steckanschlüssen. Der Steckverbinder weist ein Steckverbinder-Gehäuse mit einem Gehäusefrontabschnitt sowie einen Gehäuserückseitenabschnitt auf. Der Gehäuserückseitenabschnitt nimmt ein elektrisches Kabel mit mindestens einer Ader auf, und in dem Gehäusefrontabschnitt sind mindestens zwei elektrische Steckanschlüsse angeordnet oder ausgebildet. Die Steckanschlüsse weisen jeweils mehrere Steckkontakte auf,
wobei die Adern des Kabels über jeweilige Überbrückungsdrähte mit zugeordneten Steckkontakten der Steckanschlüsse elektrisch verbindbar sind. Die Überbrückungsdrähte weisen jeweils an ihren steckkontaktseitigen zweiten Drahtenden einen Kontaktstift auf, welcher in eine Kontaktbuchse eines zugeordneten Steckkontakts einsteckbar ist. Zudem sind einander zugeordnete freie Enden der Adern und kabelseitige erste Enden der Überbrückungsdrähte elektrisch nicht isoliert sowie als elektrisch nicht isolierte Drahtspleiße miteinander verbindbar. Weiter ist in dem Steckverbinder-Gehäuse mindestens eine der Anzahl der Drahtspleiße entsprechende Anzahl von dielektrischen Kammern angeordnet oder ausgebildet, wobei jeder Drahtspleiß separat in jeweils einer dielektrischen Kammer aufnehmbar ist, wodurch die Drahtspleiße im montierten Zustand des Steckverbinder-Gehäuses unverrückbar in den jeweiligen dielektrischen Kammern festgelegt und gegeneinander elektrisch isoliert sind.
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Unter einem Drahtspleiß wird eine durch Spleißen, also durch enges miteinander in Kontakt bringen, wie durch Verflechten, Verknüpfen, Verbiegen oder dergleichen, hergestellte Verbindung zwischen den Enden zweier oder mehr als zwei Drähten verstanden.
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Durch die genannte Anordnung ist ein elektrischer Steckverbinder mit einer integrierten Isolierfunktion für elektrisch nicht isolierte Drahtspleiße realisiert. Dieser elektrische Steckverbinder benötigt zur Isolierung der Drahtspleiße gegeneinander weder zusätzliche Teile noch Drahtummantelungen oder Isoliermassen und ist besonders einfach zu montieren.
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Erfindungsgemäß sind in einem Steckverbinder-Gehäuse nicht elektrisch leitende Kammern zur Aufnahme von Drahtspleißen ausgebildet. Das Steckverbinder-Gehäuse besteht aus einem Gehäusefrontabschnitt und einem Gehäuserückseitenabschnitt. Diese Teile können in einem üblichen Produktionsverfahren, beispielsweise als Kunststoffteile in einem Spritzgussverfahren hergestellt sein. Bei der Herstellung des Gehäuses können die Kammern zur Aufnahme der Drahtspleiße ohne zusätzlichen Aufwand ausgeformt werden. Zur Vorbereitung der Montage des elektrischen Steckverbinders werden die Drahtspleiße durch Verbinden der Drahtenden der Adern mit den Drahtenden der diesen jeweils zugeordneten Überbrückungsdrähten hergestellt. Bei der weiteren Montage des elektrischen Steckverbinders werden die blanken, also nicht isolierten Drahtspleiße in den jeweils zugeordneten Kammern platziert. Nach dem Einstecken der Kontaktstifte der Überbrückungsdrähte in die zugeordneten Steckkontakte der Steckanschlüsse und der Fixierung des Gehäuserückseitenabschnitts an dem Gehäusefrontabschnitt sind die Drahtspleiße in den Kammern fixiert und können sich nicht aus den Kammern herausbewegen. Dadurch ist eine sichere gegenseitige elektrische Isolierung der Drahtspleiße gewährleistet und die Gefahr von elektrischen Kurzschlüssen durch Berühren zweier Drahtspleiße ausgeschlossen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen, dass die Drahtspleiße durch Crimp-Verbindungen gebildet sind. Crimp-Verbindungen können durch Zusammenpressen der miteinander zu verbindenden blanken Drahtenden mit einer Quetschzange oder einem anderen dafür geeigneten Werkzeug hergestellt werden, wobei die Drahtenden zunächst in eine elektrisch leitfähige Hülse, Klemme oder dergleichen eingeführt und dann zusammengepresst werden. Crimp-Verbindungen sind einfach und kostengünstig in der Herstellung. Die durch Crimpen erzeugten Drahtspleiße sind fest gefügt und weisen eine gute elektrische Leitfähigkeit auf.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die dielektrischen Kammern zur Aufnahme der Drahtspleiße in dem Gehäusefrontabschnitt und/oder in dem Gehäuserückseitenabschnitt angeordnet oder ausgebildet sind. Dadurch, dass für die Anordnung oder Ausbildung der Kammern für die Drahtspleiße innerhalb des Steckverbinder-Gehäuse beide Gehäuseabschnitte genutzt werden können, kann das Design des Steckverbinder-Gehäuse leichter an unterschiedliche bauliche Vorgaben angepasst werden.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung des elektrischen Steckverbinders kann vorgesehen sein, dass der Gehäusefrontabschnitt und der Gehäuserückseitenabschnitt mittels einer in ihrer axialen Länge variierbaren Gehäuseabschnittsverbindung
miteinander verbindbar sind. Demnach kann der Innenraum des Steckverbinder-Gehäuses auf eine zur Unterbringung der Kammern, der Steckkontakte und der Brückendrähte jeweils erforderliche Größe begrenzt werden. Dadurch ist eine besonders kompakte Bauform des elektrischen Steckverbinders möglich, insbesondere hinsichtlich seiner axialen Länge. Zudem kann die Gehäuselänge so eingestellt werden, dass das Gehäuse die Fixierung der Drahtspleiße in den dielektrischen Kammern mechanisch unterstützt.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass die Gehäuseabschnittsverbindung als eine lösbare Verbindung ausgebildet ist. Die Ausbildung der Gehäuseabschnittsverbindung als eine lösbare Verbindung ermöglicht jederzeit eine einfache Veränderung der Belegung der Steckkontakte. Außerdem können beispielsweise zunächst unbelegt gebliebene Aufnahmekammern für Drahtspleiße bei einer späteren Erweiterung der erläuterten Verteilungsfunktion genutzt werden. Zudem ist ein kostensparender Austausch defekter Komponenten des elektrischen Steckverbinders möglich.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann eine vorteilhafte Gehäuseabschnittsverbindung als eine Rastverbindung ausgebildet sein. Eine Rastverbindung ist durch Ausbildung von ineinander greifenden Rastelementen, welche an einer Innenmantelfläche des Gehäusefrontabschnitts und an einer Außenmantelfläche des Gehäuserückseitenabschnitts oder umgekehrt ausgebildet sind, einfach herstellbar, wobei die Außenmantelfläche des Gehäuserückseitenabschnitts mit einem etwas kleineren Durchmesser als die Innenmantelfläche des Gehäusefrontabschnitts oder umgekehrt ausgebildet sein kann.
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Gemäß einer sehr konkretisierten Ausführungsform des elektrischen Steckverbinders kann vorgesehen sein, dass der elektrische Steckverbinder als ein Zweifachhub zur Befestigung eines elektrischen Kabels mit acht Adern ausgebildet ist, wobei das Steckverbinder-Gehäuse einen ersten elektrischen Steckanschluss und einen zweiten elektrischen Steckanschluss mit jeweils acht Steckkontakten aufweist, wobei das Steckverbinder-Gehäuse acht dielektrische Kammern zur Aufnahme von acht Drahtspleißen aufweist, und wobei jede Ader des elektrischen Kabels über einen jeweiligen ersten Überbrückungsdraht mit jeweils einem Steckkontakt des ersten Steckanschlusses und über einen jeweiligen zweiten Überbrückungsdraht mit jeweils einem Steckkontakt des zweiten Steckanschlusses verbunden ist, wobei jeweils das freie Drahtende einer Ader, das kabelseitige erste Drahtende eines ersten Überbrückungsdrahts und das kabelseitige erste Drahtende eines zweiten Überbrückungsdrahts einen Drahtspleiß bilden, sodass die acht gebildeten Drahtspleiße im montierten Zustand des Steckverbinder-Gehäuses unverrückbar in den acht dielektrischen Kammern festgelegt und gegeneinander elektrisch isoliert sind.
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Beispielsweise an Nutzfahrzeugen wird für die elektrische Kommunikation zwischen einem Zugfahrzeug und einem Anhängefahrzeug häufig ein Zweifachhub mit zweimal acht Steckkontakten benötigt. Die Erfindung stellt einen solchen elektrischen Zweifachhub wie gerade beschrieben zur Verfügung, der im Aufbau einfach und kompakt sowie in der Herstellung kostengünstig ist. Selbstverständlich können auch elektrische Steckverbinder gemäß der Erfindung mit weniger oder mehr Steckanschlüssen beziehungsweise mit weniger oder mehr Steckkontakten ausgeführt werden.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von einem in der beigefügten Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- 1 eine perspektivische Außenansicht eines elektrischen Steckverbinders mit den Merkmalen der Erfindung,
- 2 eine perspektivische Innenansicht des elektrischen Steckverbinders gemäß 1 in einem Längsschnitt,
- 3 eine stirnseitige Vorderansicht des elektrischen Steckverbinders gemäß 1 und 2,
- 4 eine weitere perspektivische Ansicht des teilweise aufgeschnittenen elektrischen Steckverbinders gemäß den 1 bis 3,
- 5 eine perspektivische Ansicht auf eine einzelne Ader eines elektrischen Kabels, welche an dem elektrischen Steckverbinder gemäß 1 befestigbar und kontaktierbar ist,
- 6 eine perspektivische, stirnseitige Ansicht des elektrischen Steckverbinders gemäß 1 mit der daran befestigten Kabel-Ader gemäß 5,
- 7 eine perspektivische rückseitige Ansicht eines Gehäusefrontabschnitts des elektrischen Steckverbinders gemäß 1, und
- 8 eine stirnseitige Ansicht eines Gehäusefrontabschnitts des elektrischen Steckverbinders gemäß 7.
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Einige Bauelemente in den Figuren stimmen überein, so dass sie mit denselben Bezugsziffern bezeichnet sind.
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Die 1 bis 8 zeigen beispielhaft einen als Zweifachhub für ein achtadriges elektrisches Kabel 16 ausgebildeten elektrischen Steckverbinder 1 aus verschiedenen Perspektiven.
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Demnach weist der in 1 dargestellte elektrische Steckverbinder 1 ein zweiteiliges Steckverbinder-Gehäuse 2 auf, welches einen Gehäusefrontabschnitt 3 sowie einen Gehäuserückseitenabschnitt 4 umfasst. Die beiden Gehäuseabschnitte 3, 4 können beispielsweise als Kunststoffspritzgussteile hergestellt sein, und sie können mittels einer in 2 erkennbaren Gehäuseabschnittsverbindung 5 miteinander fest verbunden werden. Im vorliegenden Beispiel ist die Gehäuseabschnittsverbindung 5 als eine Rastverbindung ausgebildet.
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Die Gehäuseabschnittsverbindung 5 weist einen Haltering 6 auf, der gemäß 2 einen Endbereich 7 des Gehäusefrontabschnitts 3 sowie einen Endbereich 8 des Gehäuserückseitenabschnitt 4 umgreift. An den Außenumfangflächen der beiden Endbereiche 7, 8 der beiden Gehäuseabschnitte 3, 4 ist jeweils eine erste Rastverzahnung 9a, 9b ausgebildet, welche mit einer am Innenumfang des Halterings 6 ausgebildeten zweiten Rastverzahnung 10 formschlüssig in Eingriff bringbar sind, um die beiden Gehäuseabschnitte 3, 4 zusammenzufügen. Der Gehäuserückseitenabschnitt 4 ist hierzu auf den Gehäusefrontabschnitt 3 formschlüssig und koaxial aufgeschoben, wobei eine an dem Haltering 6 ausgebildete Stufe einen axialen Anschlag 11 der Gehäuseabschnittsverbindung 5 bildet.
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3 zeigt den Gehäusefrontabschnitt 3 von der von dem elektrischen Kabel 16 abgewandten Vorderseite. Der Gehäusefrontabschnitt 3 weist zwei Steckanschlüsse 12, 13 auf, in die zwei nicht dargestellte und dazu komplementäre Gegenstecker zur Herstellung zweier lösbarer elektrischer Kabelverbindungen einsteckbar sind. An jedem Steckanschluss 12, 13 sind jeweils acht Steckkontakte 12.1 - 12.8, 13.1 - 13.8 angeordnet beziehungsweise ausgebildet. Das elektrische Signal des eingangsseitigen elektrischen Kabels 16 kann also ausgangsseitig zweifach, an dem ersten Steckanschluss 12 und/oder an dem zweiten Steckanschluss 13 abgegriffen werden.
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2 sowie 4 zeigen das Innere des etwa topfförmigen Gehäuserückseitenabschnitts 4 des elektrischen Steckverbinders 1 mit einer darin montierten elektrischen Verkabelung 17, die im Folgenden näher erläutert wird. Die Verkabelung 17 besteht aus den acht Adern 16.1 - 16.8 des elektrischen Kabels 16 sowie aus zweimal acht Überbrückungsdrähten 18.1 - 18.8, 19.1 - 19.8. Dabei gehen von jeder elektrischen Ader 16.1 - 16.8 jeweils zwei Überbrückungsdrähte 18.1 - 18.8, 19.1 - 19.8 ab. Hierbei ist jeweils ein Überbrückungsdraht 18.1 - 18.8 zur elektrischen Verbindung mit jeweils einem Steckkontakt 12.1 - 12.8. des ersten Steckanschlusses 12 und der andere Überbrückungsdraht 19.1 - 19.8 zur elektrischen Verbindung mit jeweils einem Steckkontakt 13.1 - 13.8 des zweiten Steckanschlusses 13 vorgesehen.
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5 und 6 zeigen die Verkabelung 17 exemplarisch an einer einzelnen Ader 16.1 des elektrischen Kabels 16. Die Ader 16.1 ist an ihrem freien Drahtende 20.1 elektrisch abisoliert, ebenso wie die beiden kabelseitigen ersten Drahtenden 21.1, 22.1 der beiden zugeordneten Überbrückungsdrähte 18.1, 19.1. Diese drei blanken Drahtenden 20.1, 21.1, 22.1 sind zu einem Drahtspleiß 23.1 miteinander verbunden. Der Drahtspleiß 23.1 ist vorliegend als eine Crimp-Verbindung ausgebildet. Die beiden steckkontaktseitigen zweiten Drahtenden 24.1, 25.1 der zwei Überbrückungsdrähte 18.1, 19.1 weisen jeweils einen Kontaktstift 26.1, 27.1 zum Einstecken in eine Kontaktbuchse 28.4 eines Steckkontakts 12.4 des ersten Steckanschlusses 12 beziehungsweise in eine Kontaktbuchse 29.4 eines Steckkontakts 13.4 des zweiten Steckanschlusses 13 auf. Diese Ader 16.1 ist also zum einen mit dem ersten Steckanschluss 12 und zum anderen mit dem zweiten Steckanschluss 13 elektrisch verbunden.
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Auf die gleiche Weise sind die übrigen Adern 16.2 - 16.8 und Überbrückungsdrähte 18.2 - 18.8, 19.2 - 19.8 verkabelt, wobei die zugeordneten kabelseitigen Drahtenden 20.2 - 20.8, 21.2 - 21.8, 22.2 - 22.8 sieben weitere als Crimp-Verbindungen ausgebildete blanke Drahtspleiße 23.2 - 23.8 bilden und wobei die kontaktseitigen Drahtenden 24.2 - 24.8, 25.2 - 25.8 der Überbrückungsdrähte 18.2 - 18.8, 19.2 - 19.8 jeweils einen Kontaktstift 26.1, 26.2, 26.3, 26.5, 26.6, 26.7, 26.8 zum Einstecken in eine jeweilige Kontaktbuchse 28.1, 28.2, 28.3, 28.5, 28.6, 28.7, 28.8 jeweils eines Steckkontakts 12.1, 12.2, 12.3, 12.5, 12.6, 12.7, 12.8 des ersten Steckanschlusses 12 beziehungsweise in eine Kontaktbuchse 29.1, 29.2, 29.3, 29.5, 29.6, 29.7, 29.8 jeweils eines Steckkontakts 13.1, 13.2, 13.3, 13.5, 13.6, 13.7, 13.8 des zweiten Steckanschlusses 13 aufweisen.
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7 und 8 zeigen den Gehäusefrontabschnitt 3 von seiner dem Kabel 16 zugewandten Rückseite. Darin erkennbar sind die insgesamt sechzehn Steckkontakte 12.1 - 12.8, 13.1 - 13.8 der zwei Steckanschlüsse 12, 13. Außerdem sind erfindungsgemäß acht dielektrische Kammern 30.1 - 30.8 zur Aufnahme von acht blanken Drahtspleiße 23.1 - 23.8 ausgebildet, wobei jede dieser Kammer 30.1 - 30.8 einen Drahtspleiß 23.1 - 23.8 in sich aufnehmen kann. Da die Adern 16.1 - 16.8 des elektrischen Kabels 16 unterschiedliche Durchmesser aufweisen können, können die Dimensionen der dielektrischen Kammern 30.1 - 30.8 sowie der Steckkontakte 12.1 - 12.8, 13.1 - 13.8 entsprechend unterschiedlich dimensioniert sein. Im vorliegenden Beispiel unterscheiden sich zwei Adern 16.1, 16.2 mit einem größeren Durchmesser von den anderen Adern. Entsprechend sind vier Steckkontakte 12.1, 12.4, 13.1, 13.4 sowie zwei Kammern 30.1, 30.2 im Vergleich größer dimensioniert.
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Die Montage des elektrischen Steckverbinders 1 erfolgt bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel, indem zunächst die acht Drahtspleiße 23.1 - 23.8 durch Crimpen der blanken, abisolierten freien Drahtenden 20.1 - 20.8 der Adern 16.1 - 16.8 des durch den Gehäuserückseitenabschnitt 4 rückseitig herangeführten elektrischen Kabels 16 mit den jeweils zugeordneten abisolierten freien Drahtenden 21.2 - 21.8, 22.1 - 22.8 der zugeordneten Überbrückungsdrähte 18.1 - 18.8, 19.1 - 19.8 hergestellt werden. Die blanken Drahtspleiße 23.1 - 23.8 werden dann in die zugeordneten dielektrischen Kammern 30.1 - 30.8 eingeführt. Die bereits vorab mit den Kontaktstiften 26.1 - 26.8, 27.1 - 27.8 versehenen Überbrückungsdrähte 18.1 - 18.8, 19.1 - 19.8 werden in die zugeordneten Steckkontakte 12.1 - 12.8, 13.1 - 13.8 eingesteckt. Der Gehäuserückseitenabschnitt 4 wird schließlich mit dem Gehäusefrontabschnitt 3 verbunden.
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In dem fertig montierten Steckverbinder 1, wie ihn 4 zeigt, sitzen die Drahtspleiße 23.1 - 23.8 tief in den zugeordneten dielektrischen Kammern 30.1 - 30.8, können sich nicht mehr aus den Kammern 30.1 - 30.8 herausbewegen und sind dadurch sicher gegeneinander elektrisch isoliert. Zudem ergibt sich aufgrund einer Vorspannkraft, welche sich über die Verkabelung 17 zwischen den Steckkontakten 12.1 - 12.8, 13.1 - 13.8 einerseits und dem an dem Gehäuserückseitenabschnitt 4 des Steckverbinder-Gehäuses 2 fixierten elektrischen Kabel 16 andererseits einstellt, eine zusätzliche Fixierung der Drahtspleiße 23.1 - 23.8 in den Kammern 30.1 - 30.8.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Elektrischer Steckverbinder
- 2
- Steckverbinder-Gehäuse
- 3
- Gehäusefrontabschnitt
- 4
- Gehäuserückseitenabschnitt
- 5
- Gehäuseabschnittsverbindung
- 6
- Haltering der Gehäuseabschnittsverbindung
- 7
- Endbereich des Gehäusefrontabschnitts
- 8
- Endbereich des Gehäuserückseitenabschnitts
- 9a
- Rastverzahnung am Gehäuserückseitenabschnitt
- 9b
- Rastverzahnung am Gehäusefrontabschnitt
- 10
- Zweite Rastverzahnung am Haltering
- 11
- Axialer Anschlag der Gehäuseabschnittsverbindung
- 12
- Erster Steckanschluss
- 13
- Zweiter Steckanschluss
- 12.1 - 12.8
- Erste bis achte Steckkontakte des ersten Steckanschlusses
- 13.1 - 13.8
- Erste bis achte Steckkontakte des zweiten Steckanschlusses
- 16
- Elektrisches Kabel
- 16.1 - 16.8
- Adern des elektrischen Kabels
- 17
- Elektrische Verkabelung des Steckverbinders
- 18.1 - 18.8
- Erste bis achte Überbrückungsdrähte für den ersten Steckanschluss
- 19.1 - 19.8
- Erste bis achte Überbrückungsdrähte für den zweiten Steckanschluss
- 20.1 - 20.8
- Freie Drahtenden der Adern des elektrischen Kabels
- 21.1 - 21.8
- Erste kabelseitige Drahtenden der Überbrückungsdrähte für den ersten Steckanschluss
- 22.1 - 22.8
- Erste kabelseitige Drahtenden der Überbrückungsdrähte für den zweiten Steckanschluss
- 23.1 - 23.8
- Erste bis achte Drahtspleiße
- 24.1 - 24.8
- Zweite steckkontaktseitige Drahtenden der Überbrückungsdrähte für den ersten Steckanschluss
- 25.1 - 25.8
- Zweite steckkontaktseitige Drahtenden der Überbrückungsdrähte für den zweiten Steckanschluss
- 26.1 - 26.8
- Erste bis achte Kontaktstifte der Überbrückungsdrähte für den ersten Steckanschluss
- 27.1 - 27.8
- Erste bis achte Kontaktstifte der Überbrückungsdrähte für den zweiten Steckanschluss
- 28.1 - 28.8
- Erste bis achte Kontaktbuchsen der Steckkontakte am ersten Steckanschluss
- 29.1 - 29.8
- Erste bis achte Kontaktbuchsen der Steckkontakte am zweiten Steckanschluss
- 30.1 - 30.8
- Erste bis achte dielektrische Kammern für die Drahtspleiße
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202016002069 U1 [0008]
- EP 0760540 B1 [0009]
- US 20170346270 A1 [0010]