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Gegenstand der Erfindung ist eine kosmetische Zusammensetzung enthaltend einen Extrakt aus den Blättern des Neembaums Azadirachta Indica und weitere hautpflegende und hautreinigende Inhaltsstoffe.
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Naturkosmetik erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Für zertifizierte Naturkosmetik gilt bei den gängigen Naturkosmetik-Siegeln, dass keine Inhaltsstoffe auf Erdölbasis, Silikone und Polyethylenglykole (PEG) eingesetzt werden und die Inhaltstoffe zumindest zu einem Teil aus biologischem Anbau stammen. Viele umweltschädliche und eventuell gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe sind in zertifizierter Naturkosmetik verboten, wie z.B. mineralölbasiertes Mikroplastik und viele Konservierungsstoffe. Um eine Zertifizierung als Naturkosmetik für die Kosmetikprodukte zu bekommen, müssen daher natürliche Inhaltsstoffe eingesetzt werden, die aber die gleichen Leistungen wie herkömmliche, nicht aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehende Kosmetika besitzen.
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Für Naturkosmetik sind daher natürliche Inhaltsstoffe interessant, die inhärent möglichst vielfältige hautpflegende und hautverbessernde Eigenschaften haben, ohne dass der Zusatz von weiteren chemischen Wirkstoffen oder Hilfsstoffen notwendig ist. Eine Pflanze, die für ihre besonderen Eigenschaften bekannt ist, ist der Nimbaum, auch als Niembaum oder Neembaum (lateinisch Melia azadirachta oder Azadirachta indica) bekannt. Der ursprünglich aus Indien stammende Baum wächst auch in wasserarmen Gegenden und wehrt Fressfeinde durch insbesondere in den Samen enthalte Bitterstoffe ab. Das stark riechende Samenöl, Neemöl, wird als Insektenabwehrmittel verwendet, da es den insektenabwehrenden Stoff Azadirachtin enthält. Aus der Rinde lassen sich ebenfalls verschiedene Bitterstoffe isolieren wie z.B. Nimbin (Quelle: RÖMPP Chemie Lexikon, 2008, Georg Thieme Verlag KG, Artikel: Nimbaum).
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Der Einsatz von Neemöl ist z.B. in insektenabwehrenden Hautpflegemitteln bekannt.
DE 10 021 560 A1 beschreibt ein Hautpflegemittel mit insektenrepellierender Wirkung, umfassend eine oder mehrere kosmetische Trägermaterialien, einen Extrakt aus Bestandteilen des Neembaumes und einen Nelkenextrakt. Als Neemextrakt werden insbesondere Neemöl und ein aus den Samen durch Extraktion mit überkritischem Kohlendioxid gewonnener Extrakt eingesetzt. Nachteil des eingesetzten Neemextrakts ist der intensiven Geruch nach Zwiebeln oder Knoblauch, der bei der Extraktion des Samen mit Kohlendioxid zwar abgemildert wird, aber immer noch vorhanden ist. Die eingesetzte Konzentration wird daher maßgeblich auch durch den Geruch mitbestimmt.
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Aus
WO 2003/057234 A1 ist eine kosmetische Zusammensetzung mit einem pflanzlichen Wirkstoff bekannt. Als ein geeigneter pflanzlicher Wirkstoff wird ein pflanzlicher Wirkstoff aus dem Neembaumsamen genannt. Die Zusammensetzung hat verschiedene hautverbessernde Eigenschaften. Als Wirkstoff wird dabei ein biotechnologisch gewonnener Extrakt aus Neembaumsamenzellen verwendet. Die Gewinnung des Extrakts ist entsprechend mit hohem Aufwand verbunden und nur unter Laborbedingungen durchführbar.
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Aufgabe der Erfindung ist es eine kosmetische Zusammensetzung auf pflanzlicher Basis bereitzustellen, die die vorstehend beschriebenen Nachteile überwindet und insbesondere pflanzliche Inhaltsstoffe enthält, die inhärent hautpflegende und hautverbessernde Eigenschaften haben, gute Produkteigenschaften ohne Zusatz von weiteren chemischen Wirkstoffen oder Hilfsstoffen besitzt und angenehm riecht.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine kosmetische Zusammensetzung gemäß Patentanspruch 1. Weitere Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche oder nachfolgend beschrieben.
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Die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung enthält einen Extrakt aus den Blättern des Neembaums, lateinisch Azadirachta indica, und weitere hautpflegende und hautreinigende Inhaltsstoffe. Die weiteren hautpflegenden und hautreinigenden Inhaltsstoffe sind zumindest
- - ein pflanzlicher Auszug aus einer weiteren extremophilen Pflanze zusätzlich zum Extrakt der Neembaumblätter, bevorzugt ausgewählt aus
- ◯ Kaktusfeige, lateinisch Opuntia ficus indica,
- ◯ Auferstehungspflanze, lateinisch Myrothamnus Flabellifolia,
- ◯ Wermutkraut, lateinisch Artemisia absinthium L.,
- ◯ Totengebeinsflechte, lateinisch Thamnoia vermicularis Asahina,
- ◯ kleines Blasenmützenmoos, lateinisch Physcomitrella patens,
- ◯ Schneealge, lateinisch Coenochloris Signiensis,
- ◯ Aloe Vera, lateinisch Aloe Barbadensis,
- ◯ Aphanothece sacrum-Alge, lateinisch: Aphanothece sacrum,
- ◯ Zwergseifenkraut, lateinisch: Saponaria pumila,
- ◯ Baobab-Baum (Affenbrotbaum), lateinisch Adansonia digitata,
- ◯ Madeira-Blaustern, lateinisch Scilla madeirensis,
- ◯ Zwergebenholz , lateinisch Trochetiopsis ebenus,
- ◯ Arganbaum, lateinisch Sideroxylon spinosum,
- ◯ Morrisbys Eukalyptus, lateinisch Eucalyptus morrisbyi,
- ◯ Karitebaum, lateinisch Vitellaria paradoxa,
- ◯ Zinie, lateinisch Zinnia
- ◯ kleines Immergrün, lateinisch Vinca minor,
- ◯ Portularöschen, lateinisch Portulaca grandiflora,
- ◯ Cosmea, lateinisch Cosmos bipinnatus,
- ◯ Petunien, lateinisch Petunia,
- ◯ Sonnenblumen, lateinisch Helianthus annuus,
- ◯ Salbei, lateinisch Salvia,
- ◯ Brandschopf, lateinisch Celosia,
- ◯ Krummstielmoos, lateinisch Campylopus pyriformis,
- ◯ Meerrettichbaum, lateinisch Moringa oleifera,
- ◯ Ölpalme, lateinisch Elaeis guineensis,
- ◯ Eukalyptus, lateinisch Eucalyptus und
- ◯ Mischungen hiervon, und
- - ggf. präbiotischen Kulturen.
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Bevorzugt hat die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung präbiotische Eigenschaften.
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Der Extrakt aus den Blättern des Neembaums wird erfindungsgemäß auch als Neemblattextrakt bezeichnet. Der Neembaum, lateinisch Azadirachta indica, wird auch als Nimbaum oder Niembaum bezeichnet. Erfindungsgemäß wird nur der Extrakt aus den Blättern des Neembaums verwendet, da das aus den Samen gewonnen Neemöl stark riecht und daher für kosmetische Produkte einen unerwünschten Geruch hat. Für die Extraktion werden erfindungsgemäß getrocknete, pulverisierte Blätter verwendet. Der erfindungsgemäße Neemblattextrakt hat üblicherweise eine grüne oder leicht gelb-braune Farbe, bevorzugt hat der Neemblattextrakt eine grüne Farbe. Er lässt sich auch in weißen Kosmetikprodukten verarbeiten. Der Neemblattextrakt stärkt die Haut und schützt sie vor externen Umwelteinflüssen. Der Neemblattextrakt aktiviert den Selbstschutzmechanismus der Haut, so dass sie stärker und widerstandsfähiger wird. Der Neemblattextrakt enthält Vitamin E, Omega 6- und Omega 9-Fettsäuren und hautberuhigende Pflegestoffe. Es hat antibakterielle, antiviral, antimykotische, antihistaminische, entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften hat, die die Haut stärken und schützen. Der Neemblattextrakt enthält den Neem(wirkstoff) in verdünnter Form. Die Angabe 10 Gew.-% Neemblattextrakt bedeutet, dass der Extrakt 10 %ig ist und bei einem 10% Einsatz in der Gesamtzusammensetzung 1 Gew.-% Neemwirkstoff enthalten ist. Die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung enthält bevorzugt kleiner gleich 5 Gew.-% Neemwirkstoff.
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Die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung enthält mindestens einen zusätzlichen pflanzlichen Auszug aus einer weiteren extremophilen Pflanze. Extremophile Pflanzen sind Pflanzen, die an extremen Umweltbedingungen angepasst sind, unter denen die überwiegende Zahl der Pflanzen nicht überleben kann. Extreme Umweltbedingungen gibt es z.B. in Wüsten sowie in den Polargebieten und in höheren Gebirgslagen, wo extreme Temperaturen und/oder Temperaturschwankungen, hohe Sonneneinstrahlung oder monatelange Schneebedeckung herrschen. Zu den extremophilen Organismen gehören auch austrocknungstoleranten Pflanzen, die im ausgetrockneten Zustand überleben können und salztolerante Pflanzen, die an Standorten mit einer hohen Salzkonzentration im Wasser oder in der Luft oder in Salzwasser-Überschwemmungsgebieten wachsen können. Ebenso gibt es extremophile Pflanzen, die gegen radioaktive Strahlung resistent sind oder als Gattung in Wildfeuern überleben können.
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Als pflanzliche Auszüge aus einer weiteren extremophilen Pflanze zusätzlich zum Neemblattextrakt werden erfindungsgemäß bevorzugt Auszüge aus einer der Pflanzen ausgewählt aus Kaktusfeige (Opuntia ficus indica), Auferstehungspflanze (Myrothamnus Flabellifolia), Wermutkraut (Artemisia absinthium L.), Totengebeinsflechte (Thamnolia vermicularis), kleines Blasenmützenmoos (Physcomitrella patens), Schneealge (Coenochloris Signiensis),Aloe Vera (Aloe Barbadensis), Aphanothece sacrum-Alge (Aphanothece sacrum), Zwergseifenkraut (Saponaria pumila), Baobab-Baum (Adansonia digitata), Madeira-Blaustern, Zwergebenholz, Arganbaum, Morrisbys Eukalyptus, Karitebaum, Zinie, kleines Immergrün, Portularöschen, Cosmea, Petunien, Sonnenblumen, Salbei, Brandschopf, Krummstielmoos, Meerrettichbaum, Ölpalme, Eukalyptus und Mischungen hiervon eingesetzt. Die pflanzlichen Auszüge aus einer extremophilen Pflanze sind weiter besonders bevorzugt Auszüge aus einer der Pflanzen ausgewählt aus Kaktusfeige, Auferstehungspflanze, Wermutkraut, Totengebeinsflechte, kleines Blasenmützenmoos, Schneealge, Aphanothece sacrum-Alge, Zwergseifenkraut, Baobab-Baum oder Mischungen hiervon. Die pflanzlichen Auszüge aus einer extremophilen Pflanze sind weiter besonders bevorzugt Kaktusfeigen-Samenöl, Auferstehungspflanzenöl, Totengebeinsflechte-Blattextrakt, kleines Blasenmützen-Moos-Zellextrakt, Absinthöl, Schneealgen-Extrakt, Polysaccharid-Extrakt aus Aphanothece sacrum-Algen, Zwergseifenkrautextrakt oder Mischungen hiervon.
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Die extremophile Pflanze Kaktusfeige, lateinisch Opuntia ficus indica, ist eine Sukkulente, die ursprünglich aus Mexiko stammt und auch als Feigenkaktus, Nopal oder Indische Feige bezeichnet wird. Die stacheligen Beerenfrüchte sind sehr saftig und enthalten eine hohe Zahl an hartschaligen Samen. Die Samen werden zu Öl verarbeitet, dass einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren enthält. Der Preßsaft enthält Taurin in Konzentrationen von bis zu 0,5 g/L Preßsaft. Die Beerenfrüchte haben einen ungewöhnlichen pH-Wert von pH 5,5-6,5. Der Pflanzenauszug aus der Kaktusfeige hat extrem stark wasserbindende Eigenschaften. In der kosmetischen Zusammensetzung wird der Katusfeigen-Auszug eingesetzt, da er gereizte Haut, auch nach der Rasur, beruhigt und besänftigt, der Haut Feuchtigkeit spendet, die Haut strafft und der Hautalterung durch Sonnenstrahlung (Photoaging) vorbeugt. In der erfindungsgemäßen Zusammensetzung wird Kaktusfeige bevorzugt als Kaktusfeigensamen-Öl zugesetzt.
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Die extremophile Pflanze Wermutkraut, lateinisch Artemisia absinthium ist eine mehrjährige, immergrüne und ausdauernde Pflanze, die in den trockeneren Gebieten Europas, Nordasiens sowie Nordafrikas wächst. Aus den oberen Sproßteilen und Laubblättern des Wermutkrauts wird Wermutöl (CAS-Nr. 84929-19-1), auch als Absinthöl (FEMA 3116) bezeichnet, durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Absinthöl besitzt fungizide sowie antioxidative Eigenschaften. Es enthält eine extrem hohe Konzentration an Bitterstoffen. In der kosmetischen Zusammensetzung wird Absinthöl eingesetzt, weil es erfrischend und belebend wirkt. Absinthöl ist zudem entzündungshemmend und wird z.B. bei Insektenstichen eingesetzt.
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Die extremophile Pflanze Auferstehungspflanze, lateinisch Myrothamnus Flabellifolia, stammt aus der Wüste Afrikas. Sobald sie mit Wasser in Berührung kommt, werden scheinbar tote Blätter wiederbelebt. In der kosmetischen Zusammensetzung wird als pflanzlicher Auszug aus der Auferstehungspflanze ein Extrakt aus Blättern und Stengeln verwendet, wie er z.B. unter dem INCI-Namen MYROTHAMNUS FLABELLIFOLIA LEAF/STEM EXTRACT bekannt ist. Dieser Auszug aus der Auferstehungspflanze sorgt in der erfindungsgemäßen kosmetischen Zusammensetzung für einen Schutz der Haut vor extremen Klimabedingungen wie Hitze und Kälte und bietet eine bis zu 24h lang anhaltende Feuchtigkeitsversorgung der Haut.
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Die extremophile Pflanze kleines Blasenmützen-Moos lateinisch Physcomitrella patens ist ein kleistokarpes Moos. Moose gehören zu den ältesten Pflanzen auf der Erde und sind extrem widerstandsfähige Organismen. Erfindungsgemäß wird bevorzugt ein Extrakt der Zellen des Physcomitrella patens-Mooses verwendet. Der Moos-Zellextrakt schützt die Haut vor Umwelteinflüssen durch die hohe Konzentration an Antioxidantien. Er führt zur Stärkung der Hautbarriere und der Abwehrmechanismen der Haut. Außerdem wird durch den Moosextrakt die Hautstruktur verfeinert.
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Die extremophile Pflanze Totengebeinsflechte oder Wurmflechte (englisch: White Snow Tea, lateinisch Thamnolia vermicularis) ist eine Flechte, die in extremen Höhen über 4000m im Himalaya oder Yunnan unter harten Wetterbedingungen wächst. Die Flechte wächst nur ein paar mm im Jahr. Der Totengebeinsflechten-Extrakt hat einen hohen Anteil an Vitaminen, Flavonoiden und Polyphenole. In der kosmetischen Zusammensetzung führt die Verwendung zu einer Erhöhung der Zellenergie (ATP) und zu einem De-aging, da Falten reduziert und Haut-Feuchtigkeit und Haut-Festigkeit erhöht werden.
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Die verwendeten extremophilen Pflanzen zeigen alle in Kombination mit dem Neemblattextrakt einen synergistischen Effekt, da sie jeweils mindestens einen der hautpflegenden Effekte verstärken.
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Die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung enthält als weiteren synergistischen Bestandteil bevorzugt ein zusätzliches Präbiotikum. Erfindungsgemäß ist das Präbiotikum bevorzugt ein stabilisiertes Hefehydrolysat, biofermentiert über Lactobacillus plantarum. Präbiotika sind nicht verdaubare Lebensmittelbestandteile, die Wachstum und Aktivität der Bakterien im Dickdarm fördern, beispielsweise bioselektive Substrate aus gezielt ausgewählten Bakterien, die gute Bakterien füttern und schlechte Bakterien nicht im Wachstum fördern. Das Präbiotikum unterstützt symbiotisch die Wirkung des Neemblattextrakts, der ebenfalls antibakteriell wirkt. Während das Präbiotikum als Nährstoffe für die Haut dient, inhibiert, oder tötet der Neemblattextrakt einen Teil der unerwünschten Mikroorganismen-Besiedlung auf der Haut ab. Das Präbiotikum in Kombination mit dem Neemblattextrakt sorgt für eine verbesserte Besiedelung mit erwünschter Hautflora.
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Die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung enthält bevorzugt
- 0,1 - 60 Gew.-%, bevorzugt 0,5 - 20 Gew.-% Neemblattextrakt,
- 0,1 - 60 Gew.-%, bevorzugt 0,5 - 20 Gew.-% Pflanzenauszug aus einer weiteren extremophilen Pflanze und
- 0,1 - 5 Gew.-%, bevorzugt 1 - 3 Gew.-% Präbiotika
bezogen auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zusammensetzung.
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In einer Ausführungsform ist der Neemblattextrakt öllöslich. In dieser Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung bevorzugt
- 0,1 - 60 Gew.-%, bevorzugt 0,5 - 20 Gew.-% öllöslichen Neemblattextrakt,
- 0,1 - 60 Gew.-%, bevorzugt 0,5 - 20 Gew.-% Pflanzenauszug aus einer extremophilen Pflanze ausgewählt aus Auferstehungspflanze, Wermutkraut, kleines Blasenmützen-Moos und Mischungen hiervon,
- 0,1 - 5 Gew.-%, bevorzugt 1 - 3 Gew.-% Präbiotika
bezogen auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zusammensetzung.
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In einer alternativen Ausführungsform ist der Neemblattextrakt wasserlöslich. In dieser Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung bevorzugt
- 0,1 - 60 Gew.-%, bevorzugt 0,5 -20 Gew.-% wasserlöslichen Neemblattextrakt,
- 0,1 - 60 Gew.-%, bevorzugt 0,5 - 20 Gew.-% Pflanzenauszug aus einer extremophilen Pflanze ausgewählt aus Totengebeinsflechte. Kaktusfeige und Mischungen hiervon,
- 0,1 - 5 Gew.-%, bevorzugt 1 - 3 Gew.-% Präbiotika
bezogen auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zusammensetzung
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Die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung enthält bevorzugt keine Inhaltsstoffe auf Erdölbasis, Silikone und Polyethylenglykole (PEG). Die die Inhaltstoffe stammen bevorzugt zumindest zu einem Teil aus kontrolliert biologischem Anbau. Besonders bevorzugt basieren die Inhaltsstoffe auf nachwachsender Rohstoffe und sind Auszüge hieraus. Die erfindungsgemäßen kosmetischen Zusammensetzungen umfassen bevorzugt nur Naturstoffe, natürliche und/oder naturnahe Rohstoffe. Als natürliche oder naturnahe Rohstoffe sind Stoffe anzusehen, die aus Naturstoffen nur durch physikalische Mittel gewonnen werden oder nur chemisch verändert werden.
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Neben den synergistisch wirkenden drei Basiskomponenten, Neemblattextrakt, Auszug aus einer extremophilen Pflanze und Präbiotikum enthält die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung neben einen kosmetischen Trägerstoff wie Wasser oder Öl optional weitere Inhaltsstoffe.
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Als weitere hautpflegende Substanzen enthält die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung bevorzugt einen oder mehrere Substanzen ausgewählt aus illipe Butter, Jojobaöl, Mandelöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Aprikosenkernöl und Mischungen hiervon enthält. Die hautpflegenden Öle sind bevorzugt in Mangen von 0,5 Gew.-& bis 35 Gew.-% in der kosmetischen Zusammensetzung enthalten. Illipe Butter wird aus den Nüssen des Shoreabaums gewonnen. IIlipe-Butter ist auch als Shorea stenoptera-Samenbutter bekannt. Sie ist feuchtigkeitsspendend, weichmachend und kann die Geschmeidigkeit der Haut fördern.
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Als weitere Inhaltsstoffe erhält die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung optional Zitronengrasöl, Manukaöl, Magnoliaöl, Arganöl oder Mischungen hiervon.
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Als weiterer Inhaltsstoff kann optional Hanföl eingesetzt werden. Das Hanföl hat einen extrem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen und Nährstoffen. In der erfindungsgemäßen kosmetischen Zusammensetzung wird Hanföl z.B. eingesetzt, weil es die Stärkung der Hautbarriere unterstützt, um Rötungen zu reduzieren. Außerdem dient auch Hanföl zur Beruhigung der Haut. Hanföl wird insbesondere verwendet, wenn die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung ein Massageöl, eine Salbe, eine Creme oder ein Reinigungsprodukt ist.
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Weitere optionale Inhaltsstoffe sind CutiBiome® und (S)-2-Methyl-3,4,5,6-tetrahydropyrimidin-4-carbonsäure (CAS-Nr. 96702-03-3), die beispielsweise unter dem Handelsnamen Ectoin® erhältlich ist. Ectoin® gehört zu den kompatiblen Soluten und wird von halophilen Bakterien als Streßantwort auf die osmotischen Schwankungen der Umgebung gebildet. Durch die niedermolekulare organische Verbindung sind die extremophilen Organismen, wie z.B. das Purpurbakterium Halorhodospira halochloris in der Lage unter Stressbedingungen z.B. in Salzseen, heißen Quellen oder arktischem Eis, zu überleben. Cutibiome® ist ein lipophiler Extrakt aus Manukaöl, Piper nigrum-Früchten und Magnolienrinde.
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Die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung kann weiterhin kosmetische Hilfsstoffe und weitere Wirkstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in naturkosmetischen Zusammensetzungen verwendet werden, z. B. ätherische Öle, wie Minzöl, Substanzen zum Verhindern des Schäumens, weitere Farbstoffe und Farbpigmente, Verdickungsmittel, anfeuchtende und/oder feuchthaltende Substanzen, Emulgatoren, Detergentien, Fette, Öle, Wachse, Vitamine, Peptide oder andere übliche Bestandteile einer kosmetischen Formulierung.
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Die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung ist bevorzugt ein kosmetisches Hautpflegeprodukt, ein kosmetisches Hautreinigungsprodukt, ein kosmetisches Nagelpflegeprodukt, ein kosmetisches Haarpflegeprodukt und/oder ein kosmetisches Haarreinigungsprodukt, insbesondere ein kosmetisches Reinigungsprodukt für Haut, Haare, Gesicht und/oder Körper; eine kosmetisches Feuchtigkeitspflege für Haut und Haare, ein Bartöl, ein Hautöl, ein Nagelöl, ein kosmetisches Gesichtspflegeprodukt, z.B. eine Gesichtsmaske oder Gesichtspflegecreme, oder eine kosmetische Pflegecreme. Besonders bevorzugt ist die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung ein Multifunktions-Reinigungsprodukt für Haut, Haare, Gesicht und/oder Körper, also z.B. ein 2-in-1 Reiniger oder ein 5-in-1-Reiniger, eine Feuchtigkeitspflege für Haut und Haare, eine Feuchtigkeitspflege für Haut, ein Pflegeöl für Bart und Haut, eine reichhaltige Creme, eine Pflegecreme oder Pflegelotion für Gesicht, Körper und Hände, ein Sonnenschutzprodukt, ein Lippenpflegeprodukt, , ein Fußpflegeprodukt, ein Haarpflegeprodukt oder ein Nagelpflegeprodukt. Ein Reinigungsprodukt ist Rinse-off Produkt, das nicht auf der Haut bleibt, sondern wieder abgewaschen wird. Die kosmetische Zusammensetzung kann beispielsweise als Lotion, Creme, Salbe, Wachs, Gel, Öl, Puder, Festprodukt, wie Seife oder Festshampoo, Spray, Suspension oder wässrige oder ölige Lösung vorliegen.
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Die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung enthält neben dem Neemblattextrakt, der die Haut stärkt und vor externen Umwelteinflüssen schützt zusätzlich extremophile Pflanzenauszüge, die ebenfalls die hauteigenen Regenerations- und Schutzmechanismen aktivieren und unterstützen. Durch die Kombination von Neemblattextrakt mit Pflanzenauszug und Präbiotikum werden die pflegenden und schützenden Eigenschaften dieser Inhaltsstoffe deutlich verstärkt.
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BEISPIELE
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele weitere beschreiben.
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Es wurden erfindungsgemäße kosmetische Produkte gemäß den folgenden Beispielen hergestellt.
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Beispiel 1 - Reinigungsgel
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Tabelle 1: Zusammensetzung eines erfindungsgemäßen Reinigungsgels Beispiel 1
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Inhaltsstoff | Menge (g) |
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Phase A | |
Destilliertes Wasser | 59 |
Neemblattextrakt (in glycerin) | 10 |
Natriumchlorid | 1 |
Totengebeinsflechtenextrakt (THAMNOLIA VERMICULARIS LEAF EXTRACT (glycerin)) (Extremophile)" | 3 |
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Phase B | |
Natriummethylcocoyltaurat (INCI: sodium methyl cocoyl taurate) | 10 |
Cocamidopropylhydroxysultain (INCI: cocamidopropyl hydroxysultaine, glycerin) | 10 |
Polyquaternium-7 | 2 |
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Phase C | |
Glucose SORB™ (INCI: sorbeth-230 tetraoleate, decyl glucoside, sorbitan laurate) | 4 |
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Phase D | |
N-Hydroxyoctanamid, Glycerylcaprylat, Glycerin (INCI: Caprylhydroxamic Acid GG) | 1 |
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Summe | 100 |
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Zunächst wurden alle Zutaten von Phase A miteinander vermischt, ebenso wurden separate alle Zutaten von Phase B vermischt. Phase A wurde in Phase B gegeben und durch Rühren vermischt. Die Mischung von Phase A und B wurde auf 50°C erhitzt und unter Rühren Phase C zugegeben bis eine gleichmäßige Mischung entstand. Die Mischung wurde abgekühlt und nach dem Abkühlen Phase D zugegeben. Abschließend wurde der pH-Wert mit 0,5N Natriumhydroxid oder 0,5N Salzsäure auf 4,5 eingestellt.
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Beispiel 2 - Shampoo
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Tabelle 2: Zusammensetzung eines erfindungsgemäßen Shampoos Beispiel 2
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Inhaltsstoff | Menge (g) |
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Phase A | |
Destilliertes Wasser | 23 |
Kaliumhydroxid | 12 |
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Phase B | |
Neemblattextrakt (in Sojaöl) | 30 |
Sonnenblumenöl | 15 |
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Phase C | |
Wiederauferstehungspflanzenextrakt (Myrothamnus flabellifolia extraxt, (glycerin) (Extremophile)) | 20 |
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Summe | 100 |
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Zunächst wurden alle Zutaten von Phase A miteinander vermischt, ebenso wurden separate alle Zutaten von Phase B vermischt. Phase A wurde in Phase B gegeben und durch Rühren vermischt. Die Mischung wurde ruhen gelassen bis die gewünschte Viskosität erreicht war. Zu der Mischung aus Phase A und B wurde Phase C zugegeben. Es wurde gemischt und Wasser zugegeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht war.
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Beispiel 3 - Lotion
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Tabelle 3: Zusammensetzung einer erfindungsgemäßen Lotion Beispiel 3
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Inhaltsstoff | Menge (g) |
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Phase A | |
Wasser | 50 |
Stearinsäure | 3 |
Emulgator (Emulsifying wax) | 6 |
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Phase B | |
Neemblattextrakt (in Sojaöl) | 10 |
Kaktusfeigenöl | 10 |
Glycerin | 20 |
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Phase C | |
Phenoxyethanol, Caprylylglycol | 1 |
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Summe | 100 |
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Zunächst wurden alle Zutaten von Phase A miteinander vermischt, ebenso wurden separate alle Zutaten von Phase B vermischt. Phase A wurde auf 90°C erhitzt und dann Phase B unter Rühren zugegeben. Die Mischung wurde auf 70°C abgekühlt. Bei 70°C wurde zu der Mischung aus Phasen A und B die Phase C zugegeben. Es wurde gemischt und die Mischung auf Raumtemperatur abgekühlt.
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Anwendungstest
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Ein erfindungsgemäßes schäumendes Reinigungsgel mit 10 % Neemblattextrakt (wasserlöslich), 2 % Kaktusfeigen-Extrakt und stabilisiertem Hefehydrolysat und eine erfindungsgemäße Pflegecreme mit 5 % Neemblattextrakt (öllöslich), 3 % Hanföl, Auferstehungspflanze und stabilisiertes Hefehydrolysat hergestellt. Diese Produkte wurden von 15 Testpersonen zur Körperreinigung bzw. Gesichtsreinigung und zur Pflege der Gesichtshaut angewendet.
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Die Testpersonen wurden nach einer Anwendungszeit von mindestens einer Woche zu vorgegebenen Parametern befragt. Zu den abgefragten Parametern beim Reinigungsgel gehörten:
- - Pflege der Haut
- - Feuchtigkeitsversorgung der Haut,
- - Spannungsgefühl
- - Hautgefühl,
- - Schaumbildung.
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Das erfindungsgemäße Reinigungsgel wurde von den Testpersonen überwiegend positiv bewertet. Die Testpersonen kamen zu dem Ergebnis, dass die Haut sich erfrischt anfühlt und nicht spannt. Auch waren mehr als 80 % der Testpersonen der Auffassung, dass das Produkt die Haut nicht austrocknet. Einige Testpersonen gaben an, dass die Haut unempfindlicher ist. Auch die Schaumbildung wurde als gut beurteilt.
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Zu den abgefragten Parametern bei der Pflegecreme (Feuchtigkeitscreme) gehörten
- - Pflege der Haut
- - Spannungsgefühl
- - Hautgefühl,
- - Einziehen in die Haut und
- - Klebrigkeit.
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Das erfindungsgemäße Reinigungsgel wurde von den Testpersonen überwiegend positiv bewertet. Die Testpersonen kamen überwiegend (>90 %) zu dem Ergebnis, dass die Haut nicht spannt und sich gepflegt und frischer anfühlt. Die Testpersonen gaben überwiegend an, dass sich das Produkt gut verteilen lässt, gut einzieht und nicht klebt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10021560 A1 [0004]
- WO 2003057234 A1 [0005]