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Die vorliegende Erfindung betrifft eine landwirtschaftliche Ernte- und/oder Bodenbearbeitungsmaschine, insbesondere in Form einer Mähmaschine, mit zumindest einer Arbeitsaggregats-Baugruppe sowie einer Schutzvorrichtung gegen Wegschleudern von Steinen und/oder Hineingreifen, die zumindest drei Schutzbaugruppen umfasst, die die Arbeitsaggregats-Baugruppe, in einer Draufsicht betrachtet, auf zumindest drei Seiten umgeben, wobei die Schutzbaugruppen aus einer abgesenkten Arbeitsschutzstellung in eine ausgehobene Wartungs- und/oder Transportstellung verschwenkbar an einem Maschinenrahmen gelagert sind.
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Von den Arbeitsaggregaten landwirtschaftlicher Ernte- und/oder Bodenbearbeitungsmaschinen geht gewöhnlich Gefahr aus, so dass die Arbeitsaggregate durch Schutzvorrichtungen abgedeckt werden. Einerseits können Steine, Astwerk oder andere Gegenstände von den Arbeitsaggregaten weggeschleudert werden, insbesondere wenn die Arbeitsaggregats-Baugruppe um beispielsweise aufrechte Achsen rotierende Arbeitswerkzeuge wie Schneidrotoren oder Rechkreisel oder Zinkenkreisel umfasst, wobei solche rotatorischen Arbeitswerkzeuge oft in zumindest einer Reihe quer zur Fahrtrichtung nebeneinander angeordnet sind und eine Arbeitsaggregats-Baugruppe bilden, die von einer Schutzvorrichtung der genannten Art abgedeckt wird. Je nach Ausbildung der Ernte- bzw. Bodenbearbeitungsmaschine können aber auch oszillierend angetriebene Arbeitswerkzeuge wie beispielsweise hin- und hergehende Messerbalken vorgesehen sein. Ganz unabhängig von einer Antriebsbewegung und hiervon weggeschleuderten Gegenständen droht aber auch Gefahr durch Hineingreifen in die bisweilen sehr scharfen Arbeitsaggregate, beispielsweise in Form der Schneidmesser eines Mähwerks.
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Um weggeschleuderte Gegenstände einzufangen und Personen bzw. auch Tiere vor einem Hineingreifen in die Arbeitsaggregats-Baugruppe zu schützen, werden oft Schutztücher oder Bleche oder gitterartige Schutzpaneele bzw. Schutzbaugruppen um die Arbeitsaggregats-Baugruppe herum angeordnet, die die Arbeitsaggregats-Baugruppe beispielsweise frontseitig, heckseitig sowie rechts und links umgeben bzw. abdecken, und beispielsweise aufrecht stehende Paneele bilden können, wobei die Schutzbaugruppen oft auch die Oberseite der Arbeitsaggregats-Baugruppe abdecken.
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Die Schutzbaugruppen sind dabei meist beweglich am Maschinenrahmen der Ernte- bzw. Bodenbearbeitungsmaschine montiert, um für den Straßentransport, zur Wartung oder zur Reinigung nach oben geklappt werden zu können. Die schlepperseitige Schutzbaugruppe - bei einer frontangebauten Maschine die heckseitige Schutzbaugruppe und bei einer heckangebauten Maschine die frontseitige Schutzbaugruppe - muss je nach Antrieb und Aufhängung der Maschine üblicherweise um den Antrieb, beispielsweise die Gelenkwelle zwischen Schlepper und Anbaugerät oder auch um ein Rahmenteil der Aufhängung herumgebaut werden, so dass diese schlepperseitige Schutzbaugruppe oft fix verbaut bzw. über Schrauben demontierbar am Maschinenrahmen befestigt ist.
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Erntemaschinen mit hochklappbaren Schutzvorrichtungen der genannten Art sind beispielsweise aus den Schriften
DE 194 60 94 C2 ,
EP 3 501 257 B2 ,
EP 3 391 723 B1 und
US 5,279,100 A bekannt. Dabei schlägt beispielsweise die
DE 194 60 94 C2 vor, eine hintere Hälfte und eine vordere Hälfte der Schutzvorrichtung um eine gemeinsame Schwenkachse am Maschinenrahmen schwenkbar zu lagern, so dass die hintere Schutzvorrichtungshälfte nach vorne und die vordere Schutzvorrichtungshälfte nach hinten aufgeklappt werden kann. Die
EP 3 391 723 B1 sieht andererseits vor, die rechten und linken Seitenteile der Schutzvorrichtung um jeweils in Fahrtrichtung weisende Schwenkachsen aufschwenkbar zu lagern und die als Schutztuch ausgebildete mittlere Schutzbaugruppe nach Art eines Faltdachs aufschiebbar zu gestalten.
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Bei solchen Schutzvorrichtungen ist es nicht ganz einfach, für die Wartung und Reinigung eine ausreichende Zugänglichkeit mit größeren Freiräumen um die Arbeitsaggregats-Baugruppe herum zu ermöglichen, insbesondere wenn die Schutzvorrichtung auch die Oberseite der Arbeitsaggregats-Baugruppe abdeckt. In der Wartungs- bzw. Reinigungsstellung geben die Schutzvorrichtungen im Wesentlichen nur die Seiten der Arbeitsaggregats-Baugruppe frei, während die Oberseite der Arbeitsaggregats-Baugruppe weiterhin schwer zugänglich bleibt, was zu einer insgesamt ermüdenden Wartung und Reinigung führt, da die Maschinen oft nur begrenzt über den Boden aushebbar sind. Zum anderen ergeben sich oft komplexe Kinematiken, die verschiedene Stellaktoren benötigen, um die Schutzbaugruppen aufschwenken zu können und in der Arbeitsschutzposition spezielle Halte- bzw. Spannmechanismen benötigen, um die panelartigen Schutzbaugruppen in Position bzw. zusammenzuhalten, vgl.
EP 3 391 723 B1 .
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Der vorliegenden Erfindung liegt hiervon ausgehend die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte landwirtschaftliche Ernte- und/oder Bodenbearbeitungsmaschine zu schaffen, die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere soll in der aufgefahrenen Wartungs- und/oder Reinigungsstellung der Schutzvorrichtung eine großräumige Zugänglichkeit zu der Arbeitsaggregats-Baugruppe von verschiedenen Seiten her geschaffen werden, ohne hierfür komplexe Kinematiken mit verschiedenen, schwerbauenden Aktoren vorsehen zu müssen.
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Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe durch eine landwirtschaftliche Ernte- und/oder Bodenbearbeitungsmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Es wird also vorgeschlagen, die an verschiedenen Seiten der Arbeitsaggregats-Baugruppe vorgesehenen Schutzbaugruppen um eine gemeinsame Schwenkachse aufschwenkbar am Maschinenrahmen zu lagern, so dass ein Wegschwenken einer Schutzbaugruppe die anderen Schutzbaugruppen mitnimmt. Erfindungsgemäß ist eine der Schutzbaugruppen um eine Maschinenrahmen-Schwenkachse schwenkbar am Maschinenrahmen gelagert und mit den restlichen Schutzbaugruppen so verbunden, dass alle Schutzbaugruppen gemeinsam um die genannte Maschinenrahmen-Schwenkachse relativ zum Maschinenrahmen schwenkbar sind und eine Schwenkbewegung der genannten einen Schutzbaugruppe, die am Maschinenrahmen schwenkbar gelagert ist, die restlichen, damit verbundenen Schutzbaugruppen mitnimmt. Wenn also beispielsweise die frontseitige Schutzbaugruppe schwenkbar am Maschinenrahmen gelagert ist, werden beim Aufschwenken dieser frontseitigen Schutzgruppe auch die rechten, linken und heckseitigen Schutzgruppen mit aufgeschwenkt, soweit vorhanden.
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Durch die eine gemeinsame Maschinenrahmen-Schwenkachse, die sich an einer der Schutzbaugruppen und insbesondere an einem äußeren Umfangsrandbereich der Schutzvorrichtung erstrecken kann, erhalten die mitgenommenen Schutzbaugruppen einen relativ hohen Stellweg, der eine gute Zugänglichkeit mit einem gro-ßen Freiraum zwischen den aufgeschwenkten Schutzbaugruppen und der Arbeitsaggregats-Baugruppe, insbesondere auch von oben her. Gleichzeitig ergibt sich eine einfache Kinematik mit wenigen Bauteilen, wobei auch ein einzelner Stellaktor ausreichend sein kann, wenn die Schutzvorrichtung motorisch aufgeschwenkt werden kann.
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Die genannte Maschinenrahmen-Schwenkachse kann die einzige Schwenkachse zwischen Maschinenrahmen und Schutzvorrichtung sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass nur eine der Schutzbaugruppen der gesamten Schutzvorrichtung schwenkbar am Maschinenrahmen angelenkt ist, während alle übrigen Schutzbaugruppen mit der vorgenannten einen Schutzbaugruppe verbunden sind und keine eigene Maschinenrahmen-Schwenkachse aufweisen, so dass alle Schutzbaugruppen gemeinsam um die genannte einzige Maschinenrahmen-Schwenkachse aufschwenkbar sind.
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Die Maschinenrahmen-Schwenkachse kann dabei insbesondere liegend ausgerichtet sein und sich entlang eines Randbereichs der gesamten Schutzvorrichtung erstrecken und die am genannten Randbereich der Schutzvorrichtung vorgesehene Schutzbaugruppe mit dem Maschinenrahmen gelenkig verbinden. Ist beispielsweise eine die Arbeitsaggregats-Baugruppe frontseitig abdeckende Schutzbaugruppe am Maschinenrahmen schwenkbar gelagert, kann sich die Maschinenrahmen-Schwenkachse quer zur Fahrtrichtung entlang einer Vorderkante bzw. eines vorderen Randbereichs der Schutzvorrichtung erstrecken. Die links und rechts an der Arbeitsaggregats-Baugruppe vorgesehenen Schutzbaugruppen und/oder eine die Arbeitsaggregats-Baugruppe heckseitig abdeckende Schutzbaugruppe können mit der frontseitigen Schutzbaugruppe verbunden und zusammen mit letzterer um die genannte frontseitig, quer ausgerichtete Schwenkachse aufgeschwenkt werden.
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Alternativ zu einer solchen frontseitigen Maschinenrahmen-Schwenkachse kann aber auch eine heckseitige Maschinenrahmen-Schwenkachse vorgesehen sein, mit der die heckseitige Schutzbaugruppe am Maschinenrahmen angelenkt sein kann, wobei sich in diesem Fall die Maschinenrahmen-Schwenkachse vorteilhafterweise liegend quer zur Fahrtrichtung entlang eines hinteren Randabschnitts der Schutzvorrichtung erstrecken kann.
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Die Maschinenrahmen-Schwenkachse muss sich jedoch nicht quer zur Fahrtrichtung erstrecken, sondern es kann auch eine in Fahrtrichtung weisende Maschinenrahmen-Schwenkachse vorgesehen sein, so dass die Schutzvorrichtung insgesamt in einer stehenden Ebene quer zur Fahrtrichtung verschwenkbar ist, wobei eine solche liegende, in Fahrtrichtung weisende Maschinenrahmen-Schwenkachse vorteilhafterweise an einem rechten Randabschnitt der Schutzvorrichtung bzw. einem rechten Randabschnitt der Arbeitsaggregats-Baugruppe angeordnet sein kann und die rechte Schutzbaugruppe mit dem Maschinenrahmen verbindet, so dass die übrigen, damit verbundenen Schutzbaugruppen zur rechten Seite der Maschine aufschwenkbar sind. Ist die linke Schutzbaugruppe am Maschinenrahmen schwenkbar angelenkt, kann sich die genannte Maschinenrahmen-Schwenkachse an einem rechten Randabschnitt der Schutzvorrichtung bzw. der Arbeitsaggregats-Baugruppe erstrecken und liegend in Fahrtrichtung weisen, zumindest wenn die Arbeitsaggregats-Baugruppe in ihrer bestimmungsgemäßen Arbeitsposition ist.
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Vorteilhafterweise ist also die Maschinenrahmen-Schwenkachse gegenüber einem Zentrum der Arbeitsaggregats-Baugruppe und/oder gegenüber einem Zentrum der Schutzvorrichtung exzentrischen versetzt angeordnet, wahlweise in Fahrtrichtung nach vorne oder nach hinten oder quer zur Fahrtrichtung nach links oder rechts, wobei die Maschinenrahmen-Schwenkachse vorteilhafterweise in einem äußeren Drittel oder einem äußeren Viertel oder auch ganz an einem äußeren Rand der Schutzvorrichtung angeordnet sein kann, wenn die Hauptachsen der Arbeitsaggregats-Baugruppe und/oder der Schutzvorrichtung in einer Draufsicht betrachtet werden. Die genannten Hauptachsen erstrecken sich insbesondere fahrtrichtungsparallel und quer zur Fahrtrichtung.
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Auch wenn nur eine Maschinenrahmen-Schwenkachse vorgesehen ist, mit der die Schutzbaugruppen am Maschinenrahmen angelenkt sind, kann die Schutzvorrichtung gleichwohl weitere Schwenkachsen aufweisen, um die Schutzvorrichtung in sich zusammenschwenken bzw. abknicken zu können, um einen weiteren Freiraum und damit eine nochmals verbesserte Zugänglichkeit zu erzielen. Insbesondere kann zumindest zwischen zwei an verschiedenen Seiten der Aggregatsbaugruppe vorgesehenen Schutzbaugruppen eine Schutzkorpus-Schwenkachse vorgesehen sein, die die beiden genannten, an verschiedenen Aggregatsbaugruppenseiten angeordnete Schutzbaugruppen miteinander schwenkbar verbindet, so dass die eine Schutzbaugruppe gegenüber der anderen Schutzbaugruppe verschwenkt werden kann. Die genannte zumindest eine Schutzkorpus-Schwenkachse, die zwischen zwei Schutzbaugruppen vorgesehen ist und diese miteinander verbindet, kann beim Verschwenken der Schutzvorrichtung um die zuvor genannte Maschinenrahmen-Schwenkachse mitverschwenken, d.h. die Schutzkorpus-Schwenkachse kann um die Maschinenrahmen-Schwenkachse zusammen mit den Schutzbaugruppen verschwenkt werden und nimmt somit bezüglich des Maschinenrahmens keine feste Ausrichtung ein.
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Die genannte Schutzkorpus-Schwenkachse kann in der abgesenkten Arbeitsschutzstellung der Schutzvorrichtung vorteilhafterweise liegend ausgerichtet sein. Insbesondere kann die Schutzkorpus-Schwenkachse zwischen zwei Schutzbaugruppen quer zur Maschinenrahmen-Schwenkachse ausgerichtet sein, wobei sich die Maschinenrahmen-Schwenkachse einerseits und die Schutzkorpus-Schwenkachse andererseits insbesondere in zueinander senkrechten Richtungen erstrecken können und/oder zueinander im Wesentlichen senkrecht stehend angeordnet sein können. Ist beispielsweise die Maschinenrahmen-Schwenkachse liegend quer zur Fahrtrichtung ausgerichtet, kann die Korpusschwenkachse zumindest in der abgesenkten Arbeitsschutzstellung der Schutzvorrichtung, liegend in Fahrtrichtung weisend angeordnet sein. Ist die Maschinenrahmen-Schwenkachse liegend in Fahrtrichtung weisend angeordnet, kann sich die Schutzkorpus-Schwenkachse in der abgesenkten Arbeitsschutzstellung der Schutzvorrichtung liegend quer zur Fahrtrichtung erstrecken. Wird die Schutzvorrichtung um die Maschinenrahmen-Schwenkachse in die Wartungs- bzw. Reinigungsstellung aufgeschwenkt, nimmt die Schutzvorrichtungs-Schwenkachse eine mehr oder minder steil geneigte, beispielsweise aufrecht stehende Ausrichtung ein.
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Die genannte Schutzkorpus-Schwenkachse zwischen zwei Schutzbaugruppen kann vorteilhafterweise vom Zentrum der Arbeitsaggregats-Baugruppe und/oder dem Zentrum der Schutzvorrichtung exzentrisch beabstandet angeordnet sein, insbesondere entlang eines Randabschnitts der Schutzvorrichtung oder zumindest in der Nähe hiervon angeordnet sein, beispielsweise in einem äußeren Drittel oder äußeren Viertel der Hauptachsenerstreckung der Schutzvorrichtung. Ist beispielsweise zwischen einer rechten Schutzbaugruppe und einer Mittelschutzbaugruppe eine solche Schutzkorpus-Schwenkachse vorgesehen, kann sich die Schutzkorpus-Schwenkachse in einem rechten äußeren Drittel oder einem rechten äußeren Viertel der Schutzvorrichtung erstrecken.
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Vorteilhafterweise können zumindest zwei Schutzkorpus-Schwenkachsen vorgesehen sein, die zu gegenüberliegenden Randabschnitten der Schutzvorrichtung hin angeordnet bzw. voneinander beabstandet sind, wobei sich die genannten mehreren Schutzkorpus-Schwenkachsen zumindest näherungsweise parallel zueinander erstrecken können, beispielsweise in einer gemeinsamen Ebene angeordnet und einen Spreizungswinkel von weniger als 20° zwischen sich begrenzen können.
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Die zuvor genannte Maschinenrahmen-Schwenkachse der Schutzvorrichtung und/oder die zumindest eine Schutzkorpus-Schwenkachse der Schutzvorrichtung können sich im Bereich einer Oberseite der Schutzvorrichtung erstrecken. Besitzt die Schutzvorrichtung eine sich über die Arbeitsaggregats-Baugruppe erstreckende Decke, kann die Maschinenrahmen-Schwenkachse oder die zumindest eine Schutzkorpus-Schwenkachse an der genannten Decke angeordnet sein bzw. im Bereich der Decke der Schutzvorrichtung positioniert sein.
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Die Schutzvorrichtung kann insgesamt wannenförmig konturiert sein bzw. können die an verschiedenen Seiten der Arbeitsaggregats-Baugruppe vorgesehenen Schutzbaugruppen zusammen eine Schutzvorrichtungswanne bilden, die über die Arbeitsaggregats-Baugruppe gestürzt ist und/oder nach unten offen ausgebildet ist und über die Arbeitsaggregats-Baugruppe gesetzt ist, so dass die Arbeitsaggregats-Baugruppe von der genannten Schutzvorrichtungswanne frontseitig, heckseitig sowie rechts und links sowie zumindest abschnittsweise auch von der Oberseite her abgedeckt wird. Die genannte Schutzvorrichtungswanne kann insgesamt um die beschriebene Maschinenrahmenschwenkachse nach oben aufgekippt werden, um die Arbeitsaggregats-Baugruppe freizugeben, wobei einzelne Schutzbaugruppen zusätzlich noch um eine oder mehreren Schutzkorpus-Schwenkachsen weggeschwenkt werden können, um den Zugang zu der Arbeitsaggregats-Baugruppe nochmals weiter zu verbessern.
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Der Schutzvorrichtung kann ein motorischer Stellantrieb zugeordnet sein, beispielsweise in Form eines Hydraulikzylinders oder eines elektrischen Spindelantriebs, wobei ein solcher motorischer Stellantrieb dazu vorgesehen sein kann, ein Aufschwenken um die Maschinenrahmenschwenkachse bewirken zu können. Alternativ oder zusätzlich kann aber auch ein Stellantrieb zum Verschwenken der Schutzbaugruppen relativ zueinander um die zumindest eine Schutzkorpus-Schwenkachse vorgesehen sein.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Schutzvorrichtung auch dazu ausgebildet sein, händisch um die Maschinenrahmenschwenkachse und/oder die Schutzkorpus-Schwenkachsen verschwenkt zu werden, wobei gegebenenfalls der zuvor genannte Stellantrieb einen Freilauf aufweisen kann oder abgekoppelt werden kann, um bei einem Ausfall eine händische Betätigung zu ermöglichen. Gegebenenfalls kann auch ganz auf einen motorischen Stellantrieb verzichtet sein, wenn die Schutzvorrichtung ausreichend klein bzw. ausreichend leicht ausgebildet sein kann.
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Die Schutzbaugruppen können vorteilhafterweise panelartig ausgebildet sein und/oder flächige Schutzelemente bilden, beispielsweise in Form von Schutztüchern, die gegebenenfalls durch Rahmen- oder Versteifungselemente aufgespannt sein können. Alternativ oder zusätzlich können als Schutzbaugruppen auch Schutzbleche und/oder Schutzgitter vorgesehen sein.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- 1: eine perspektivische Darstellung einer landwirtschaftlichen Erntemaschine in Form einer Mähmaschine, insbesondere eines Frontmähwerks, wobei die Schutzvorrichtung in der abgesenkten Arbeitsschutzstellung dargestellt ist,
- 2: eine perspektivische Darstellung der Erntemaschine ähnlich 1, wobei die Schutzvorrichtung in einer um die Maschinenrahmen-Schwenkachse aufgeschwenkten Wartungsstellung dargestellt ist und die zugängliche Arbeitsaggregats-Baugruppe in Form eines Mäwerksbalkens zu sehen ist,
- 3: eine perspektivische Darstellung der Erntemaschine aus den vorhergehenden Figuren, wobei zusätzlich zum Aufschwenken um die Maschinenrahmenschwenkachse auch noch eine seitliche Schutzbaugruppe um die Schutzkorpus-Schwenkachse aufgeschwenkt ist,
- 4: eine perspektivische Darstellung der Erntemaschine aus den vorhergehenden Figuren, wobei die Schutzvorrichtung insgesamt um die Maschinenrahmen-Schwenkachse abgesenkt ist und in der Arbeitsschutzstellung ist, jedoch eine seitliche Schutzbaugruppe um die Schutzkorpus-Schwenkachse aufgeschwenkt ist, so dass die Arbeitsaggregats-Baugruppe nur von der Seite her zugänglich ist, und
- 5: eine Draufsicht auf die landwirtschaftliche Erntemaschine aus den vorhergehenden Figuren, die die Ausrichtung und Lage der Maschinenrahmenschwenkachse und der zusätzlichen Schutzkorpus-Schwenkachsen verdeutlicht.
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Wie die Figuren zeigen, kann die Erntemaschine 1 als Anbaugerät zum Anbau an einen Schlepper ausgebildet sein, wobei eine Anbauvorrichtung beispielsweise einen Anbaubock 2 umfassen kann, der mittels einer Dreipunktanlenkung mit Ober- und Unterlenkern am Schlepper angebaut werden kann. Grundsätzlich sind aber auch andere Anbauformen möglich, beispielsweise ein Aufsattelanbau mit Fahrwerk und Deichsel.
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Wie die Figuren zeigen, kann die Erntemaschine 1 als Mähmaschine ausgebildet sein, die als Arbeitsaggregatsbaugruppe 3 einen Mähbalken umfassen kann, der sich quer zur Fahrtrichtung erstreckt und nebeneinander angeordnete Schneidrotoren 4 umfassen kann, die um aufrechte Achsen umlaufende Messer besitzen.
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Die genannte Arbeitsaggregatsbaugruppe 3 ist dabei an einem Maschinenrahmen 5 aufgehängt, der über die genannte Anbauvorrichtung mit dem Schlepper verbunden werden kann.
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Um die von der Arbeitsaggregatsbaugruppe 3 ausgehende Gefahr zu beseitigen bzw. zumindest signifikant zu reduzieren, ist eine Schutzvorrichtung 6 vorgesehen, die die Arbeitsaggregatsbaugruppe 3 - wenn diese von oben her in der Draufsicht betrachtet wird, wie dies 5 zeigt - an zumindest drei Seiten, vorzugsweise an allen vier Seiten umgibt bzw. abdeckt. Die Schutzvorrichtung 6 kann dabei aufrechte Schutzflächen besitzen, die die Arbeitsaggregatsbaugruppe 3 frontseitig, rechts und links sowie heckseitig umgibt, wobei an der dem Schlepper zugewandten Schlepperseite der Arbeitsaggregatsbaugruppe 3 die Schutzvorrichtung 6 für dort üblicherweise notwendige Strukturbauteile wie beispielsweise ein Antriebsstrang beispielsweise in Form einer Gelenkwelle oder ein Aufhängungsträger ausgespart sein kann, vgl. 5.
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Wie die Figuren zeigen, kann die Schutzvorrichtung 6 zusätzlich zu den aufrechten Schutzflächen 7 auch eine liegende Schutzfläche 8 umfassen, die die Arbeitsaggregatsbaugruppe 3 an der Oberseite nach Art einer Decke abdeckt.
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Die Schutzvorrichtung 6 ist vorteilhafterweise in mehrere Schutzbaugruppen unterteilt, die die Arbeitsaggregatsbaugruppe 3 an verschiedenen Seiten schützen bzw. abdecken. Insbesondere kann eine frontseitige Schutzbaugruppe die Arbeitsaggregatsbaugruppe 3 frontseitig abdecken, wobei die genannte frontseitige Schutzbaugruppe mit einer heckseitigen Schutzbaugruppe zu einer Mittelschutzbaugruppe 8 zusammengefasst sein kann, die in der abgesenkten Arbeitsschutzstellung die Arbeitsaggregatsbaugruppe 3 frontseitig, heckseitig sowie an der Oberseite abdeckt, ggf. mit der erwähnten Aussparung für Strukturbauteile wie eine Gelenkwelle oder Anbaustreben, vgl. 5.
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An der genannten Mittelschutzbaugruppe 8 sind rechts und links zwei Seitenschutzbaugruppen 9 und 10 gelagert, wobei eine linke Seitenschutzbaugruppe 9 die Arbeitsaggregatsbaugruppe 3 in Fahrtrichtung betrachtet auf der linken Seite abdeckt und die rechte Seitenschutzbaugruppe 10 die rechte Seite der Arbeitsaggregatsbaugruppe 3 abdeckt. Die genannten Seitenbaugruppen 9 und 10 können dabei jeweils einerseits eine aufrechte Schutzfläche 7 sowie eine obere Schutzfläche umfassen, vgl. 4 und 5.
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Die Seitenschutzbaugruppen 9 und 10 können vorteilhafterweise an der genannten Mittelschutzbaugruppe 8 schwenkbar gelagert sein, wobei zwischen der Mittelschutzbaugruppe 8 und einer jeweiligen Seitenschutzbaugruppe 9, 10 jeweils eine Schutzkorpusschwenkachse 11, 12 vorgesehen ist, durch die die Schutzbaugruppen 8, 9, 10 miteinander verbunden sind.
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Wie 5 und auch 4 zeigen, können sich die genannten Schutzkorpusschwenkachsen 11 und 12 jeweils rechts bzw. links außen in einem äußeren Viertel bzw. einem äußeren Fünftel der Schutzvorrichtung 6 erstrecken. Unabhängig hiervon können sich die Schutzkorpusschwenkachsen 11 und 12 an einer Oberseite der Schutzvorrichtung 6 erstrecken, insbesondere im Bereich der oberen, liegend angeordneten Schutzfläche der Schutzvorrichtung 6. Wiederum unabhängig hiervon können die genannten Schutzkorpusschwenkachsen 11 und 12 liegend angeordnet sein und zumindest näherungsweise in Fahrtrichtung 13 weisen bzw. hierzu in einem nur spitzen Winkel geneigt sein, beispielsweise unter einem Winkel von 0° bis 30° oder 5° bis 25°, beispielsweise etwa 20°, vgl. 5.
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Durch die genannten Schutzkorpusschwenkachsen 11 und 12 können die rechten und linken Seitenschutzbaugruppen 9 und 10 relativ zur Mittelschutzbaugruppe 8 nach oben bzw. nach innen geschwenkt werden, je nachdem, wie die Mittelschutzbaugruppe 8 geschwenkt bzw. positioniert ist.
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Unabhängig von der genannten Verschwenkbarkeit der Seitenbaugruppen 9 und 10 ist die gesamte Schutzvorrichtung 6 einschließlich der besagten Seitenschutzbaugruppen 9 und 10 um eine Maschinenrahmenschwenkachse 14 am Maschinenrahmen 5 schwenkbar gelagert, sodass die Schutzvorrichtung 6 insgesamt, das heißt einschließlich aller Schutzbaugruppen aus der abgesenkten Arbeitsschutzstellung in eine ausgehobene Wartungsstellung verschwenkbar ist, vgl. vergleichend die 1 und 2 sowie 3.
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Die genannte Maschinenrahmenschwenkachse 14 kann sich vorteilhafterweise entlang einer Umfangskante bzw. in einem Randbereich der Mittelschutzbaugruppe 8 erstrecken, beispielsweise entlang einer Schlepperseite der Schutzvorrichtung 6, in der die Schutzvorrichtung 6 die besagten Aussparungen haben kann, vgl. 5.
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Insbesondere kann die genannte Maschinenrahmenschwenkachse 14 liegend quer zur Fahrtrichtung ausgerichtet sein und/oder liegend etwa parallel zur längeren Hauptachse der Schutzvorrichtung 6 ausgerichtet sein.
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Wie die Figuren zeigen, kann die Schutzvorrichtung 6 insgesamt einschließlich aller Schutzbaugruppen 8, 9 und 10 um die besagte Maschinenrahmenschwenkachse 14 nach oben in die Wartungsstellung aufgeschwenkt werden, vgl. 2. Hierfür kann beispielsweise ein motorischer Stellaktor beispielsweise in Form eines Hydraulikzylinders vorgesehen sein, wobei aber auch eine händische Schwenkbetätigung ausreichend sein kann.
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Zusätzlich zu der Verschwenkbarkeit um die Maschinenrahmenschwenkachse 14 können die seitlichen, rechten und linken Seitenschutzbaugruppen 9 und 10 relativ zur Mittelschutzbaugruppe 8 aufgeschwenkt werden, wobei dies unabhängig von der Schwenkstellung bezüglich der Maschinenrahmenschwenkachse 14 möglich ist, das heißt wahlweise wenn die Mittelschutzbaugruppe 8 noch abgesenkt ist, vgl. 4 oder wenn die Mittelschutzbaugruppe 8 aufgeschwenkt ist, vgl. 3.
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Die Schutzkorpusschwenkachsen 11 und 12 sind also um die Maschinenrahmenschwenkachse 14 verschwenkbar und können beim Aufschwenken der Mittelschutzbaugruppe 8 mitschwenken.
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Für die Verschwenkung der Seitenschutzbaugruppen 9 und 10 können ebenfalls motorische Stellaktoren beispielsweise in Form von Hydraulikzylindern vorgesehen sein, wobei auch hier eine händische Verschwenkbarkeit ausreichend sein kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1946094 C2 [0005]
- EP 3501257 B2 [0005]
- EP 3391723 B1 [0005, 0006]
- US 5279100 A [0005]