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Die Erfindung betrifft eine Zylinderanordnung, insbesondere für eine Schaltanordnung für ein Getriebe, insbesondere für ein Getriebe eines Kraftfahrzeuges.
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Bekannte Zylinderanordnungen umfassen einen sich entlang einer axialen Richtung erstreckenden Zylinder mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende und einem in dem Zylinder zwischen den Enden entlang der axialen Richtung bewegbaren Kolben. Der Zylinder weist zumindest an dem ersten Ende einen ersten Fluidanschluss auf. Der Kolben weist an einer Außenumfangsfläche eine sich entlang einer Umfangsrichtung um den Kolben erstreckende erste Dichtung auf, die mit einer Innenumfangsfläche des Zylinders eine Dichtverbindung zur Abdichtung einer ersten Kammer im Zylinder, die zwischen dem ersten Ende und dem Kolben angeordnet ist, ausbildet. Der Kolben weist an der Außenumfangsfläche einen sich zumindest entlang der axialen Richtung über die erste Dichtung hinweg, und dabei zwischen Kolben und erster Dichtung, erstreckenden Kanal auf, der mit der ersten Dichtung quer zur axialen Richtung einen Öffnungsquerschnitt ausbildet.
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Bei derartigen Zylinderanordnung kann eine Leckage über die erste Dichtung erwünscht sein, z. B. zur Entlüftung der ersten Kammer. Bei den bekannten Zylinderanordnungen wurde bei geringen Temperaturen, z. B. des in der ersten Kammer befindlichen Fluids und/oder der Zylinderanordnung als Ganzes, eine geringe Leckagerate über die erste Dichtung festgestellt, während bei hohen Temperaturen eine demgegenüber drastisch erhöhte, z. B. um einen Faktor von mindestens fünf erhöhte, Leckagerate vorlag.
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Aus den
DE 10 2013 012 044 A1 ist eine Dichtungsanordnung bekannt, bei der eine Dichtung bei einem Druckstoß öffnet und bei statischen Bedingungen bei Überschreiten eines Differenzdrucks eine Abdichtung ausbildet.
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Die
DE 10 2017 108 030 A1 betrifft ein Schaltmodul eines automatischen Schaltgetriebes mit zwei Schaltgabeln. Zur Betätigung jeder Schaltgabel ist ein Zylinder mit Kolben vorgesehen, wobei der Kolben über ein Hydraulikfluid axial verstellbar ist.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Zylinderanordnung bereitzustellen, mit der eine Leckagerate über einen bestimmten Temperaturbereich möglichst konstant gehalten werden kann. Insbesondere soll aber bei jeder Temperatur innerhalb des vorbestimmten Temperaturbereichs eine Mindestleckagerate größer null Milliliter/Minute vorliegen.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Zylinderanordnung gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängig formulierten Ansprüchen angegeben. Die in den abhängig formulierten Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar und können weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Ansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Es wird eine Zylinderanordnung vorgeschlagen, zumindest umfassend einen sich entlang einer axialen Richtung erstreckenden Zylinder mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende und einem in dem Zylinder zwischen den Enden entlang der axialen Richtung bewegbaren Kolben. Der Zylinder weist zumindest an dem ersten Ende einen ersten Fluidanschluss auf. Der Kolben weist an einer Außenumfangsfläche eine sich entlang einer Umfangsrichtung um den Kolben erstreckende erste Dichtung auf, die mit einer Innenumfangsfläche des Zylinders eine Dichtverbindung zur Abdichtung einer ersten Kammer im Zylinder, die zwischen dem ersten Ende und dem Kolben angeordnet ist, ausbildet. Der Kolben weist an der Außenumfangsfläche einen sich zumindest entlang der axialen Richtung über die erste Dichtung hinweg erstreckenden Kanal auf, der mit der ersten Dichtung quer zur axialen Richtung einen Öffnungsquerschnitt ausbildet.
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Der Kolben weist mindestens ein sich zumindest entlang einer radialen Richtung erstreckendes Sackloch auf, dessen offenes Ende in dem Kanal und entlang der radialen Richtung gegenüber der ersten Dichtung angeordnet ist. In dem Sackloch ist ein Schließstift angeordnet, der eine größere Wärmeausdehnung als der Kolben aufweist und dessen Erstreckung entlang der radialen Richtung sich in Abhängigkeit von einer Temperatur ändert, so dass durch den Schließstift der Öffnungsquerschnitt in Abhängigkeit von der Temperatur veränderbar ist.
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Insbesondere kann mit der Zylinderanordnung eine Thermostatfunktion realisiert werden. Der Schließstift dehnt sich mit steigender Temperatur aus und verschließt sukzessive den durch den Kanal gebildeten Öffnungsquerschnitt. Ein Verschluss des Öffnungsquerschnitts ist nicht vorgesehen. Damit kann zumindest über einen vorgegebenen Temperaturbereich, insbesondere auch völlig unabhängig von der Temperatur eine Mindestleckagerate von größer null ml/min [Milliliter/Minute], insbesondere von mindestens 50 ml/min, bevorzugt von mindestens 100 ml/min oder sogar von mindestens 140 ml/min, eingestellt werden.
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Infolge der temperaturabhängigen Ausdehnung des Schließstiftes kann insbesondere eine mit steigender Temperatur fallende Viskosität des Fluids zumindest teilweise kompensiert werden.
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Der Zylinder erstreckt sich insbesondere mit einer zylindrischen Innenumfangsfläche entlang der axialen Richtung. Der Kolben erstreckt sich insbesondere (und außerhalb des mindestens einen Kanals) mit einer zylindrischen Außenumfangsfläche entlang der axialen Richtung.
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Der Kolben weist insbesondere an der Außenumfangsfläche eine sich entlang der Umfangsrichtung um den Kolben erstreckende erste Dichtung auf, die mit der Innenumfangsfläche des Zylinders eine Dichtverbindung zur Abdichtung der ersten Kammer im Zylinder, die zwischen dem ersten Ende und dem Kolben angeordnet ist, ausbildet. Der erste Fluidanschluss mündet insbesondere in die erste Kammer.
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Insbesondere weist der Kolben entlang der axialen Richtung beabstandet von der ersten Dichtung eine zweite Dichtung auf, die mit der Innenumfangsfläche des Zylinders eine Dichtverbindung zur Abdichtung einer zweiten Kammer im Zylinder, die zwischen dem zweiten Ende und dem Kolben angeordnet ist, ausbildet. Der Zylinder weist insbesondere an dem zweiten Ende einen zweiten Fluidanschluss auf, der in die zweite Kammer mündet.
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Der Kolben weist insbesondere an der Außenumfangsfläche den sich zumindest oder ausschließlich entlang der axialen Richtung über die erste Dichtung hinweg erstreckenden Kanal auf. Der Kanal bildet mit der ersten Dichtung quer zur axialen Richtung einen Öffnungsquerschnitt aus. Der Kolben weist mindestens ein sich zumindest entlang einer radialen Richtung erstreckendes Sackloch auf, dessen offenes Ende in dem Kanal und entlang der radialen Richtung gegenüber der ersten Dichtung angeordnet ist. Der Öffnungsquerschnitt wird, entlang der axialen Richtung beabstandet von dem Sackloch, von den Kanalwänden und der ersten Dichtung begrenzt. Im Bereich des Sacklochs, wird der Öffnungsquerschnitt von den Kanalwänden, der ersten Dichtung und dem Schließstift begrenzt. Durch ein Bewegen des Schließstifts zumindest entlang der radialen Richtung in den Öffnungsquerschnitt hinein kann der Öffnungsquerschnitt sukzessive verkleinert werden.
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Der Kanal erstreckt sich insbesondere zwischen Kolben und erster Dichtung.
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Der Schließstift weist eine größere Wärmeausdehnung als der Kolben auf und erstreckt sich mit steigender Temperatur immer weiter in den Öffnungsquerschnitt hinein und verringert diesen. Mit fallender Temperatur verkürzt sich der Schließstift und gibt den Öffnungsquerschnitt immer weiter frei, so dass sich dieser vergrößert.
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Insbesondere sind entlang der Umfangsrichtung, bevorzugt in gleichmäßigen Abständen, eine Mehrzahl von Kanälen, Sacklöchern und Schließstiften angeordnet.
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Insbesondere weist der Schließstift im Bereich des Kanals eine zumindest gegenüber der radialen Richtung hin zur axialen Richtung geneigt verlaufende und hin zur ersten Kammer weisende Oberfläche auf, so dass durch ein in der ersten Kammer angeordnetes Fluid eine in der radialen Richtung nach innen weisende Kraft auf den Schließstift ausübbar ist.
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Insbesondere bildet der Schließstift mit dem Sackloch ein gegenüber der radialen Richtung wirkenden Formschluss aus, so dass der Schließstift unverlierbar in dem Sackloch angeordnet ist. Der Formschluss kann z. B. durch am Schließstift angeordnete, elastisch verformbare Schnapphaken gebildet werden. Damit kann der Schließstift in das Sackloch mit elastisch verformten Schnapphaken eingeführt werden, wobei die Schnapphaken sich in einer Endposition des Schließstifts in einem vergrößerten Raum des Sackloches elastisch rückverformen und so den Formschluss ausbilden.
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Insbesondere ist der Schließstift über eine Feder in dem Sackloch gegenüber der radialen Richtung vorgespannt angeordnet. Über die Feder kann der Schließstift in einer maximale in das Sackloch zurückgezogenen Stellung fixiert werden, so dass sich der Schließstift ausschließlich aufgrund der höheren Wärmeausdehnung in den Öffnungsquerschnitt hinein erstreckt und hin zur ersten Dichtung ausdehnt.
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Insbesondere ist in dem Sackloch eine Hülse und der Schließstift in der Hülse angeordnet, wobei der Schließstift eine größere Wärmeausdehnung als die Hülse aufweist. Die Ausführung mit einer Hülse ermöglicht insbesondere eine konstruktiv freiere Gestaltung des Sackloches und der dann durch die Hülse gebildeten Aufnahme für den Schließstift. Z. B. kann so das Sackloch als einfache Bohrung im Kolben ausgeführt werden. Die Hülse kann in das Sackloch eingepresst, eingeklebt oder über ein Gewinde formschlüssig in dem Kolben angeordnet werden. Die Hülse kann so gestaltet sein, dass ein Formschluss mit dem Schließstift gegenüber der radialen Richtung ausgebildet ist. Insbesondere kann hier das Material des Schließstifts unabhängig vom Material des Kolbens ausgewählt werden.
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Die Hülse weist insbesondere ein zum Kolben zumindest ähnliche oder sogar im Wesentlichen gleiche, ggf. geringere, Wärmeausdehnung auf.
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Insbesondere weist der Öffnungsquerschnitt bei jeder Temperatur in einem Bereich von zumindest -25 °C [Grad Celsius] bis 120 °C einen Mindestöffnungsquerschnitt auf. Über den Mindestöffnungsquerschnitt kann zumindest über den vorgegebenen Temperatur-Bereich, insbesondere auch völlig unabhängig von der Temperatur, eine Mindestleckagerate von größer null ml/min [Milliliter/Minute], insbesondere von mindestens 50 ml/min, bevorzugt von mindestens 100 ml/min oder sogar von mindestens 140 ml/min, eingestellt werden.
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Es wird weiter eine Schaltanordnung für ein Getriebe vorgeschlagen, zumindest umfassend die beschriebene Zylinderanordnung und eine Schaltgabel, die mit dem Kolben verbunden ist, so dass über eine Bewegung des Kolbens entlang der axialen Richtung die Schaltgabel betätigbar ist.
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Insbesondere umfasst die Schaltanordnung zusätzlich eine Getriebewelle und darauf angeordnet zumindest ein erstes Losrad und einen ersten Synchronring, insbesondere zusätzlich ein zweites Losrad und einen zweiten Synchronring. Über die Schaltgabel ist der mindestens eine Synchronring auf das Losrad verschiebbar, so dass damit das Losrad mit der Getriebewelle gekoppelt werden kann. Insbesondere und in Abhängigkeit von der Richtung der Bewegung der Schaltgabel sind jeweils einer der Synchronringe entlang der Getriebewelle verschiebbar und damit das jeweilige Losrad mit der Getriebewelle koppelbar. Über die Schaltgabel kann das mindestens eine Losrad mit der Getriebewelle gekoppelt, also gegenüber der Umfangsrichtung formschlüssig angebunden sein.
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Es wird weiter ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen, zumindest umfassend die Schaltanordnung mit einer Getriebewelle und einem Getriebe, wobei über die Schaltanordnung unterschiedliche Übersetzungen des Getriebes auswählbar sind.
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Die Verwendung unbestimmter Artikel („ein“, „eine“, „einer“ und „eines“), insbesondere in den Patentansprüchen und der diese wiedergebenden Beschreibung, ist als solche und nicht als Zahlwort zu verstehen. Entsprechend damit eingeführte Begriffe bzw. Komponenten sind somit so zu verstehen, dass diese mindestens einmal vorhanden sind und insbesondere aber auch mehrfach vorhanden sein können.
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Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter („erste“, „zweite“, ...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Grö-ßen oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung. Soweit ein Bauteil mehrfach vorkommen kann („mindestens ein“), kann die Beschreibung zu einem dieser Bauteile für alle oder ein Teil der Mehrzahl dieser Bauteile gleichermaßen gelten, dies ist aber nicht zwingend.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Es zeigen:
- 1: eine Schaltanordnung mit einer Zylinderanordnung in einer Seitenansicht im Schnitt;
- 2: eine bekannte Zylinderanordnung in einer Seitenansicht im Schnitt;
- 3: die Zylinderanordnung nach 2 in einer Ansicht entlang der axialen Richtung im Schnitt;
- 4: die Zylinderanordnung nach 1 in einer Seitenansicht im Schnitt;
- 5: die Zylinderanordnung nach 4 in einer Ansicht entlang der axialen Richtung im Schnitt;
- 6: ein Detail der Zylinderanordnung nach 5 in zwei verschiedenen Zuständen, jeweils in einer Seitenansicht im Schnitt;
- 7: verschiedene alternative Ausführungsvarianten der Zylinderanordnung nach 4 bis 6, jeweils in einer Seitenansicht im Schnitt; und
- 8: eine weitere Ausführungsvariante der Zylinderanordnung nach 4 und 5, in einer Ansicht entlang der axialen Richtung im Schnitt.
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1 zeigt eine Schaltanordnung 26 mit einer Zylinderanordnung 1 in einer Seitenansicht im Schnitt. Die Schaltanordnung 26 umfasst die beschriebene Zylinderanordnung 1 und eine Schaltgabel 27, die mit dem Kolben 6 verbunden ist, so dass über eine Bewegung des Kolbens 6 entlang der axialen Richtung 2 die Schaltgabel 27 betätigbar ist. Die Schaltanordnung 26 umfasst zusätzlich eine Getriebewelle 28 und darauf angeordnet ein erstes Losrad 29 und einen ersten Synchronring 30 sowie ein zweites Losrad 31 und einen zweiten Synchronring 32. In Abhängigkeit von der Richtung der Bewegung der Schaltgabel 27 ist jeweils einer der Synchronringe 30, 32 entlang der Getriebewelle 28 verschiebbar und damit das jeweilige Losrad 29, 31 mit der Getriebewelle 28 koppelbar. Über die Schaltgabel 27 kann das jeweilige Losrad 29, 31 mit der Getriebewelle 28 gekoppelt, also gegenüber der Umfangsrichtung 9 formschlüssig angebunden werden.
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Die Zylinderanordnung 1 umfasst einen sich entlang einer axialen Richtung 2 erstreckenden Zylinder 3 mit einem ersten Ende 4 und einem zweiten Ende 5 und einem in dem Zylinder 3 zwischen den Enden 4, 5 entlang der axialen Richtung 2 bewegbaren Kolben 6. Der Zylinder 3 weist an dem ersten Ende 4 einen ersten Fluidanschluss 7 auf. Der Kolben 6 weist an einer Außenumfangsfläche 8 eine sich entlang einer Umfangsrichtung 9 um den Kolben 6 erstreckende erste Dichtung 10 auf, die mit einer Innenumfangsfläche 11 des Zylinders 3 eine Dichtverbindung zur Abdichtung einer ersten Kammer 12 im Zylinder 3, die zwischen dem ersten Ende 4 und dem Kolben 6 angeordnet ist, ausbildet. Der Kolben 6 weist entlang der axialen Richtung 2 beabstandet von der ersten Dichtung 10 eine zweite Dichtung 34 auf, die mit der Innenumfangsfläche 11 des Zylinders 3 eine Dichtverbindung zur Abdichtung einer zweiten Kammer 35 im Zylinder 3, die zwischen dem zweiten Ende 5 und dem Kolben 6 angeordnet ist, ausbildet. Der Zylinder 3 weist an dem zweiten Ende 5 einen zweiten Fluidanschluss 33 auf, der in die zweite Kammer 35 mündet.
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Der Kolben 6 weist an der Außenumfangsfläche 8 einen sich entlang der axialen Richtung 2 über die erste Dichtung 10 hinweg erstreckenden Kanal 13 auf, der mit der ersten Dichtung 10 quer zur axialen Richtung 2 einen Öffnungsquerschnitt 14 ausbildet. Durch den Kanal 13 kann ein Leckagestrom 36 aus der ersten Kammer 12 und über die erste Dichtung 10 hinweg realisiert werden.
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2 zeigt eine bekannte Zylinderanordnung 1 in einer Seitenansicht im Schnitt. 3 zeigt die Zylinderanordnung 1 nach 2 in einer Ansicht entlang der axialen Richtung 2 im Schnitt. Die 2 und 3 werden im Folgenden gemeinsam beschrieben. Auf die Ausführungen zu 1 wird verwiesen.
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Bei der Zylinderanordnung 1 kann ein Leckagestrom 36 über die erste Dichtung 10 erwünscht sein, z. B. zur Entlüftung der ersten Kammer 12. Bei der bekannten Zylinderanordnungen 1 wurde bei geringen Temperaturen, z. B. des in der ersten Kammer 12 befindlichen Fluids 21 und/oder der Zylinderanordnung 1 als Ganzes, eine geringe Leckagerate über die erste Dichtung 10 festgestellt, während bei hohen Temperaturen eine demgegenüber drastisch erhöhte, z. B. um einen Faktor von mindestens fünf erhöhte, Leckagerate vorlag.
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4 zeigt die Zylinderanordnung 1 nach 1 in einer Seitenansicht im Schnitt. 5 zeigt die Zylinderanordnung 1 nach 4 in einer Ansicht entlang der axialen Richtung 2 im Schnitt. 6 zeigt ein Detail der Zylinderanordnung 1 nach 5 in zwei verschiedenen Zuständen (links bei niedriger Temperatur, rechts bei hoher Temperatur), jeweils in einer Seitenansicht im Schnitt. Die 4 bis 6 werden im Folgenden gemeinsam beschrieben. Auf die Ausführungen zu 1 wird verwiesen.
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Die Zylinderanordnung 1 umfasst einen sich entlang einer axialen Richtung 2 erstreckenden Zylinder 3 mit einem ersten Ende 4 und einem zweiten Ende 5 und einem in dem Zylinder 3 zwischen den Enden 4, 5 entlang der axialen Richtung 2 bewegbaren Kolben 6. Der Zylinder 3 weist an dem ersten Ende 4 einen ersten Fluidanschluss 7 auf. Der Kolben 6 weist an einer Außenumfangsfläche 8 eine sich entlang einer Umfangsrichtung 9 um den Kolben 6 erstreckende erste Dichtung 10 auf, die mit einer Innenumfangsfläche 11 des Zylinders 3 eine Dichtverbindung zur Abdichtung einer ersten Kammer 12 im Zylinder 3, die zwischen dem ersten Ende 4 und dem Kolben 6 angeordnet ist, ausbildet. Der Kolben 6 weist an der Außenumfangsfläche 8 einen sich entlang der axialen Richtung 2 über die erste Dichtung 10 hinweg erstreckenden Kanal 13 auf, der mit der ersten Dichtung 10 quer zur axialen Richtung 2 einen Öffnungsquerschnitt 14 ausbildet.
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Der Kolben 6 weist ein sich zumindest entlang einer radialen Richtung 15 erstreckendes Sackloch 16 auf, dessen offenes Ende 17 in dem Kanal 13 und entlang der radialen Richtung 15 gegenüber der ersten Dichtung 10 angeordnet ist. In dem Sackloch 16 ist ein Schließstift 18 angeordnet, der eine größere Wärmeausdehnung als der Kolben 6 aufweist und dessen Erstreckung 19 entlang der radialen Richtung 15 sich in Abhängigkeit von einer Temperatur ändert, so dass durch den Schließstift 18 der Öffnungsquerschnitt 14 in Abhängigkeit von der Temperatur veränderbar ist.
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Der Zylinder 3 erstreckt sich mit einer zylindrischen Innenumfangsfläche 11 entlang der axialen Richtung 2. Der Kolben 6 erstreckt sich außerhalb des Kanals 13 mit einer zylindrischen Außenumfangsfläche 8 entlang der axialen Richtung 2.
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Der Öffnungsquerschnitt 14 wird, entlang der axialen Richtung 2 beabstandet von dem Sackloch 16, von den Kanalwänden und der ersten Dichtung 10 begrenzt. Im Bereich des Sacklochs 16, wird der Öffnungsquerschnitt 14 von den Kanalwänden, der ersten Dichtung 10 und dem Schließstift 18 begrenzt. Durch ein Bewegen des Schließstifts 18 entlang der radialen Richtung 15 in den Öffnungsquerschnitt 14 hinein kann der Öffnungsquerschnitt 14 sukzessive verkleinert werden.
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Der Schließstift 18 weist eine größere Wärmeausdehnung als der Kolben 6 auf und erstreckt sich mit steigender Temperatur immer weiter in den Öffnungsquerschnitt 14 hinein und verringert diesen. Mit fallender Temperatur verkürzt sich der Schließstift 18 und gibt den Öffnungsquerschnitt 14 immer weiter frei, so dass sich dieser vergrößert.
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Der Öffnungsquerschnitt 14 weist bei jeder Temperatur in einem Bereich von zumindest -25 °C [Grad Celsius] bis 120 °C einen Mindestöffnungsquerschnitt 25 auf. Über den Mindestöffnungsquerschnitt 25 kann zumindest über den vorgegebenen Temperatur-Bereich, insbesondere auch völlig unabhängig von der Temperatur, eine Mindestleckagerate von größer null ml/min [Milliliter/Minute] eingestellt werden. Damit kann zu jedem Zeitpunkt ein Leckagestrom 36 aus der ersten Kammer 12 und über die erste Dichtung 10 realisiert werden.
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6 zeigt die Zylinderanordnung 1 in zwei verschiedenen Zuständen. Auf der linken Seite bei niedriger Temperatur und mit einem maximalen Öffnungsquerschnitt 14. Auf der rechten Seite bei hoher Temperatur und mit einem Mindestöffnungsquerschnitt 25.
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7 zeigt verschiedene alternative Ausführungsvarianten der Zylinderanordnung 1 nach 4 bis 6, jeweils in einer Seitenansicht im Schnitt. Auf die Ausführungen zu den 4 bis 6 wird verwiesen.
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In der linken Darstellung der 7 weist der Schließstift 18 im Bereich des Kanals 13 eine gegenüber der radialen Richtung 15 hin zur axialen Richtung 2 geneigt verlaufende und hin zur ersten Kammer 12 weisende Oberfläche 20 auf, so dass durch ein in der ersten Kammer 12 angeordnetes Fluid 21 eine in der radialen Richtung 15 nach innen weisende Kraft auf den Schließstift 18 ausübbar ist.
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In der mittleren Darstellung der 7 bildet der Schließstift 18 mit dem Sackloch 16 einen gegenüber der radialen Richtung 15 wirkenden Formschluss 22 aus, so dass der Schließstift 18 unverlierbar in dem Sackloch 16 angeordnet ist. Der Formschluss 22 wird durch am Schließstift 18 angeordnete, elastisch verformbare Schnapphaken 37 gebildet. Damit kann der Schließstift 18 in das Sackloch 16 mit elastisch verformten Schnapphaken 37 eingeführt werden, wobei die Schnapphaken 37 sich in der dargestellten Endposition des Schließstifts 18 in dem vergrößerten Raum des Sackloches 16 elastisch rückverformen und so den Formschluss 22 ausbilden.
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In der rechten Darstellung der 7 ist der Schließstift 18 über eine Feder 23 in dem Sackloch 16 gegenüber der radialen Richtung 15 vorgespannt angeordnet. Über die Feder 23 kann der Schließstift 18 in einer maximale in das Sackloch 16 zurückgezogenen Stellung fixiert werden, so dass sich der Schließstift 18 ausschließlich aufgrund der höheren Wärmeausdehnung in den Öffnungsquerschnitt 14 hinein erstreckt und hin zur ersten Dichtung 10 ausdehnt. Die Feder 23 bildet mit dem vergrößerten Raum des Sackloches 16 den Formschluss 22 aus.
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8 zeigt eine weitere Ausführungsvariante der Zylinderanordnung 1 nach 4 und 5, in einer Ansicht entlang der axialen Richtung 2 im Schnitt. Auf die Ausführungen zu 4 bis 7 wird verwiesen.
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Entlang der Umfangsrichtung 9 sind in gleichmäßigen Abständen eine Mehrzahl von Kanälen 13, Sacklöchern 16 und Schließstiften 18 angeordnet.
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In jedem Sackloch 16 ist eine Hülse 24 und der Schließstift 18 in der Hülse 24 angeordnet, wobei der Schließstift 18 eine größere Wärmeausdehnung als die Hülse 24 aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zylinderanordnung
- 2
- axiale Richtung
- 3
- Zylinder
- 4
- erstes Ende
- 5
- zweites Ende
- 6
- Kolben
- 7
- erster Fluidanschluss
- 8
- Außenumfangsfläche
- 9
- Umfangsrichtung
- 10
- erste Dichtung
- 11
- Innenumfangsfläche
- 12
- erste Kammer
- 13
- Kanal
- 14
- Öffnungsquerschnitt
- 15
- radiale Richtung
- 16
- Sackloch
- 17
- offenes Ende
- 18
- Schließstift
- 19
- Erstreckung
- 20
- Oberfläche
- 21
- Fluid
- 22
- Formschluss
- 23
- Feder
- 24
- Hülse
- 25
- Mindestöffnungsquerschnitt
- 26
- Schaltanordnung
- 27
- Schaltgabel
- 28
- Getriebewelle
- 29
- erstes Losrad
- 30
- erster Synchronring
- 31
- zweites Losrad
- 32
- zweiter Synchronring
- 33
- zweiter Fluidanschluss
- 34
- zweite Dichtung
- 35
- zweite Kammer
- 36
- Leckagestrom
- 37
- Schnapphaken