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Die Erfindung betrifft eine medizinische Beutelanordnung für laparaskopische Eingriffe zur Aufnahme von Gewebe oder dgl., um dieses sicher aus einer Bauchhöhle eines Patienten zu entfernen.
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Bei minimal-invasiven Operationsverfahren werden üblicherweise mehrere kleine Schnitte für einen Zugang zu einem Bauchraum eines Patienten ausgeführt, durch welche entsprechende Operationsinstrumente und Kameras oder dgl. zugeführt werden. Dabei wird die Bauchhöhle üblicherweise mit CO2 befüllt und geweitet, um mehr Bewegungsfreiheit für eine notwendige Operation zu haben. Bei derartigen Operationen müssen häufig Gewebe oder ganze Organe oder dgl. entfernt werden. Zur Aufnahme dieses Gewebes oder ganzer Organe wird üblicherweise ein Beutel in die geweitete Bauchhöhe eingebracht, welcher zur Aufnahme des entfernten Gewebes bzw. Organs dient. Dieses kann dann innerhalb des Beutels zerkleinert werden und dann im Beutel verbleibend aus den kleinen Öffnungen aus der Bauchhöhle entfernt werden. Ein Problem bei derartigen Operationen ist dabei, den Beutel, der in einem nicht geöffneten Zustand in die Bauchhöhle eingebracht wird, zu öffnen und anschließend ein Kollabieren zu verhindern.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine medizinische Beutelanordnung für minimal-invasive Eingriffe im Bereich einer Bauchhöhle eines Patienten bereitzustellen, welche bei einfacher und kostengünstiger Herstellbarkeit während der Operation problemlos geöffnet werden kann und insbesondere auch in einem geweiteten Zustand gehalten werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine medizinische Beutelanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Die erfindungsgemäße medizinische Beutelanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist demgegenüber den Vorteil auf, dass ein in einer Bauchhöhle zu verwendender Beutel sicher und einfach geweitet werden kann, um mit einem von einem Patienten entfernten Geweben und/oder Organ oder dgl. gefüllt zu werden. Dabei ist die Handhabung der erfindungsgemäßen medizinischen Beutelanordnung im Vergleich mit dem Stand der Technik deutlich verbessert und vereinfacht. Somit können Operationen im Bauchbereich schneller und effizienter durchgeführt werden. Weiterhin kann auch ein Kollabieren des Beutels bei einer Druckänderung im Bauchraum verhindert werden. Dadurch wird eine Belastung für den Patienten sowie den Operateur signifikant reduziert. Weiterhin kann durch die Erfindung verhindert werden, dass beispielsweise kontaminiertes Gewebe nicht richtig in den Beutel eingefüllt werden kann und möglicherweise unentdeckt im Bauch verbleibt und zu Komplikationen bei dem Patienten führt.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die medizinische Beutelanordnung einen Beutel umfasst, welcher zur Aufnahme von Gewebe oder dgl. eingerichtet ist. Der Beutel ist aus einem flexiblen und vorzugsweise transparenten Material, insbesondere einem Kunststoffmaterial, hergestellt und weist eine Zugangsöffnung auf. Über die Zugangsöffnung wird vom Patienten entferntes Gewebe oder dgl. in das Innere des Beutels eingefüllt. Ferner umfasst die medizinische Beutelanordnung eine aufblasbare Struktur, die eingerichtet ist, nach einem Aufblasen der Struktur das Kollabieren des Beutels zu verhindern. Weiterhin ist ein Schlauch oder dgl. vorgesehen, welcher mit der aufblasbaren Struktur in Fluidverbindung steht und eingerichtet ist, ein Gas, z.B. CO2, zum Aufblasen der Struktur zuzuführen.
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Somit kann der Beutel in einem eingerollten Zustand in die Bauchhöhle des Patienten zugeführt werden, dort entrollt werden und dann mittels der aufblasbaren Struktur geöffnet und offengehalten werden. Dann kann ein Befüllen des Beutels mit Gewebe oder dgl. beginnen. Die Handhabung ist dabei für einen Operateur sehr einfach und zeitsparend.
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Weiterhin kann die erfindungsgemäße medizinische Beutelanordnung einfach und kostengünstig hergestellt werden.
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Vorzugsweise ist die aufblasbare Struktur am Beutel fixiert. Dadurch kann ein besonders sicheres Öffnen des Beutels durch die aufblasbare Struktur ermöglicht werden. Die aufblasbare Struktur ist dabei vorzugsweise im Inneren des Beutels fixiert oder alternativ an der Außenseite des Beutels fixiert. Wenn die aufblasbare Struktur an der Außenseite des Beutels fixiert ist, zieht die aufblasbare Struktur den Beutel somit von einer Beutelaußenseite auf. Dadurch stört die aufblasbare Struktur nicht im Beutelinneren bei einer Befüllung des Beutels und der Zerkleinerung von Resektat im Beutel. Die Fixierung der aufblasbaren Struktur an der Außenseite des Beutels kann dabei besonders einfach realisiert werden, indem beispielsweise Material umgeklappt und doppellagig zur Ausbildung eines Kanals mit Abstand zur Falte verschweißt wird oder an eine Außenseite des Beutels angeschweißte Lagen vorgesehen sind, welche die aufblasbare Struktur bilden. Die angeschweißten Lagen können beispielsweise Streifen aus dem gleichen Material wie der Beutel sein und mittels Wärme oder Klebstoff oder einem Anschweißvorgang entlang den Streifenseiten mit dem Beutelmaterial verbunden werden. Dadurch entsteht eine röhrenartige, aufblasbare Struktur.
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Alternativ ist der Beutel doppellagig ausgeführt und die aufblasbare Struktur durch teilweises Verschweißen der beiden Lagen des Beutels dargestellt. Der doppellagige Beutel umfasst somit eine erste Lage und eine zweite Lage und verschweißte Bereiche, an denen die erste Lage mit der zweiten Lage verbunden ist. Zwischen den verschweißten Bereichen sind unverschweißte Bereiche vorgesehen, welche somit als aufblasbare Struktur genutzt werden können. Die erste und zweite Lage ist dabei vorzugsweise am oberen Rand umlaufend verschweißt, vorzugsweise derart, dass ein seilartiges oder drahtartiges Verschlusselement am oberen Rand aufgenommen werden kann, und weiter bevorzugt auch am unteren Rand umlaufend verschweißt, vorzugsweise mit einem Zugang für den Schlauch, um die aufblasbare Struktur zwischen den verschweißten Bereichen der beiden Lagen aufblasen zu können.
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Besonders bevorzugt wird die aufblasbare Struktur durch miteinander verbundene Kanäle oder Röhren gebildet.
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Alternativ ist die aufblasbare Struktur als separates Teil im Inneren des Beutels angeordnet. Dabei kann die aufblasbare Struktur beispielsweise als Einlegeteil in das Innere des Beutels eingelegt werden.
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Ein besonders einfacher Aufbau der medizinischen Beutelanordnung ist möglich, wenn die aufblasbare Struktur mehrere röhrenförmige, miteinander verbundene Kanäle umfasst. Die Kanäle können dabei eine dreidimensionale Gitterstruktur bilden, wobei die Gitterstruktur vorzugsweise den Beutel schlauchartig öffnet.
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Die aufblasbare Struktur umfasst vorzugsweise zwei in Umfangsrichtung des Beutels verlaufende ringartige Unterstrukturen, welche über in Längsrichtung des Beutels angeordnete geradlinige Verbindungselemente miteinander verbunden sind. Die ringartigen Unterstrukturen können hierbei dreieckförmig oder kreisförmig oder ovalförmig sein.
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Weiter bevorzugt umfasst die medizinische Beutelanordnung ein Rückschlagventil. Das Rückschlagventil ist eingerichtet, ein Zurückströmen von in die aufblasbare Struktur eingebrachte Luft zu verhindern. Das Rückschlagventil kann beispielsweise als Flatterventil sehr kostengünstig bereitgestellt werden.
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Das Rückschlagventil ist vorzugsweise im Schlauch angeordnet und unterteilt den Schlauch in einen ersten und einen zweiten Schlauchteil. Vorzugsweise ist das Rückschlagventil dabei in einem Schlauchteil angeordnet, welcher nahe am Beutel angeordnet ist. Dadurch kann der Schlauch benachbart zum Rückschlagventil abgetrennt werden und dann aus der Bauchhöhle entfernt werden. Dadurch ist mehr Platz für Handhabungsvorgänge innerhalb der Bauchhöhle gegeben und der Schlauch stört nicht beim Füllen des Beutels mit dem entfernten Gewebe.
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Weiter bevorzugt umfasst die medizinische Beutelanordnung eine Pumpeinrichtung, welche mit dem Schlauch verbunden ist. Die Pumpeinrichtung ist eingerichtet, insbesondere Luft oder ein Gas in die aufblasbare Struktur zuzuführen, um den Beutel zu öffnen. Vorzugsweise ist die Pumpeinrichtung eine Hand-Pumpeinrichtung, insbesondere eine Gummihandpumpe. Weiter bevorzugt ist das Rückschlagventil in die Gummihandpumpe integriert. Dadurch kann ein Rückschlagventil im Schlauch entfallen. Alternativ können auch zwei Rückschlagventile vorgesehen sein, eines in der Gummihandpumpe und ein weiteres im Schlauch.
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Weiter bevorzugt weist der Beutel an oder im Bereich der Zugangsöffnung ein Verschlusselement auf, um den Beutel nach einem Befüllvorgang zu verschließen. Das Verschlusselement ist vorzugsweise ein drahtartiges oder seilartiges Element, welches durch Ziehen an einem Ende die Öffnung des Beutels verschließt. Als Zuziehhilfe steht vorzugsweise ein Teil des Verschlusselements von der Beutelöffnung vor, um dieses sicher greifen zu können und den Beutel verschließen zu können.
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Die erfindungsgemäße medizinische Beutelanordnung wird insbesondere bei laparaskopischen Behandlungen im Bauchbereich verwendet. Die medizinische Beutelanordnung ist dabei vor einem Einbringen in eine Bauchhöhle derart vorgesehen, dass der Beutel aufgerollt ist und gemeinsam mit dem Schlauch eine rohrförmige Außengestalt aufweist. Nachdem der so aufgerollte Beutel mit dem Schlauch in die Bauchöffnung, beispielsweise über einen Trokar oder dgl., eingebracht ist, wird der aufgerollte Beutel entrollt und dann über den Schlauch die aufblasbare Struktur aufgeblasen, so dass der Beutel geöffnet wird und im offenen Zustand gehalten wird. Nachdem der Beutel geöffnet wurde, kann der Schlauch abgeklemmt werden, um ein Zurückströmen des Gases aus der aufblasbaren Struktur zu vermeiden. Alternativ kann ein Rückschlagventil im Schlauch vorgesehen sein, welches ein Rückströmen des Gases aus der aufgeblasenen Struktur verhindert. Wenn der Beutel mit dem zu entfernenden Gewebe oder dgl. gefüllt ist, kann dann der Beutel mittels Ziehen am Verschlusselement geschlossen werden, die aufblasbare Struktur entleert und der Beutel aus der Bauchhöhle entfernt werden. Falls die entfernten Gewebeteile zu groß sind, können diese noch vor Verschließen des Beutels im Inneren des Beutels zerkleinert werden.
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Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:
- 1 eine schematische perspektivische Ansicht einer medizinischen Beutelanordnung gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 2 eine schematische Ansicht der medizinischen Beutelanordnung von 1, bei der der Beutel in einem zusammengerollten Zustand ist,
- 3 eine schematische Ansicht der medizinischen Beutelanordnung von 1, bei der der Beutel ausgerollt ist,
- 4 eine schematische Ansicht einer aufblasbaren Struktur der medizinischen Beutelanordnung von 1, welche den Aufbau der aufblasbaren Struktur verdeutlicht, und
- 5 eine schematische perspektivische Ansicht einer medizinischen Beutelanordnung gemäß einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 4 eine medizinische Beutelanordnung 1 gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung im Detail beschrieben.
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Die medizinische Beutelanordnung 1 ist beispielsweise für laparaskopische Behandlungen im Bereich einer Bauchhöhle geeignet.
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Die medizinische Beutelanordnung 1 umfasst dabei einen Beutel 2, welcher eine Beutelöffnung 20 aufweist. Der Beutel 2 bildet somit ein sackartiges Gebilde und ist vorzugsweise aus einem flexiblen, transparenten Kunststoffmaterial hergestellt.
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Die medizinische Beutelanordnung 1 umfasst ferner eine aufblasbare Struktur 3 und einen Schlauch 4, welcher mit der aufblasbaren Struktur 3 in Fluidverbindung steht. Der Schlauch ist dabei eingerichtet, ein Gas, vorzugsweise CO2, zur aufblasbaren Struktur zuzuführen, um diese aufzublasen.
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Die aufblasbare Struktur 3 ist eingerichtet, nach einem Aufblasen den Beutel 2 in einer Offenstellung zu halten. Diese Offenstellung ist in 1 gezeigt.
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Die medizinische Beutelanordnung 1 umfasst ferner ein Verschlusselement 5, welches in diesem Ausführungsbeispiel ein drahtartiges oder schnurartiges Element ist. Das drahtartige oder schnurartige Element ist dabei in einem Tunnelzug im Bereich der Zugangsöffnung 20 des Beutels 2 angeordnet und einseitig fixiert. Durch Ziehen an dem Verschlusselement 5 kann die Zugangsöffnung 20 verschlossen werden.
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Zum Aufblasen der aufblasbaren Struktur umfasst die medizinische Beutelanordnung 1 ferner eine Pumpe, welche in diesem Ausführungsbeispiel eine Gummihandpumpe 6 ist. Die Gummihandpumpe 6 ist am Schlauch 4 angeordnet und eingerichtet, Luft, Gas oder ein Gasgemisch über den Schlauch 4 zur aufblasbaren Struktur 3 zuzuführen und diese aufzublasen, um den Beutel 2 aufzuweiten.
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Die aufblasbare Struktur 3 ist im Detail aus 4 ersichtlich. Die aufblasbare Struktur 3 bildet dabei eine Art Gittergerüst, um den Beutel 2 im Inneren des Bauchraums in einer geöffneten Position zu halten. Dabei umfasst die aufblasbare Struktur 3 eine erste dreieckförmige Unterstruktur 31 und eine zweite dreieckförmige Unterstruktur 32. Die beiden dreieckförmigen Unterstrukturen 31, 32 sind über drei geradlinige Verbindungselemente 33 miteinander verbunden. Für den Bodenbereich des Beutels 2 ist ein dreiarmige Bodenelement 34 vorgesehen, welches an der zweiten dreieckförmigen Unterstruktur 32 angeordnet ist. Hierbei befinden sich sämtliche Teile der aufblasbaren Struktur 3, d.h., die erste und zweite dreieckförmige Unterstruktur 31, 32, die geradlinigen Verbindungselemente 33 und die dreiarmigen Bodenelemente 34 in Fluidverbindung miteinander. Hierbei kann an einem beliebigen Teil der aufblasbaren Struktur ein Anschluss 43 für den Schlauch 4 vorgesehen sein.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist die aufblasbare Struktur 3 an einer Außenseite des Beutels 2 ausgebildet. Hierbei kann die aufblasbare Struktur beispielsweise durch streifenförmige Lagen, welche mittels Schweißnähten 30 an der Außenseite des Beutels 2 fixiert sind, gebildet werden. Hierdurch kann die aufblasbare Struktur relativ einfach an der Außenseite des Beutels 2 fixiert werden.
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Alternativ könnte die aufblasbare Struktur 3 auch ein separates Bauteil sein, welches nach seiner Herstellung in das Innere des Beutels 2 eingelegt wird. Der Schlauch würde dann vorzugsweise durch die Zugangsöffnung 20 aus dem Inneren des Beutels 2 herausgeführt werden.
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Um die Beutelanordnung 1 in eine Bauchhöhle über einen Trokar oder dgl. einbringen zu können, ist der Beutel 2 zu Beginn in einem aufgerollten Zustand am Schlauch 4 angeordnet. Dies ist in 2 dargestellt, wobei der Beutel mit dem Bezugszeichen 2' bezeichnet ist.
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Der aufgerollte Beutel 2' ist dabei derart aufgerollt, dass eine Aufrollachse des Beutels und eine Mittelachse des Schlauchs in einer Linie liegen.
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Nachdem der Beutel im aufgerollten Zustand über den Trokar in das Innere der aufgeblasenen Bauchhöhle eingebracht ist, verbleibt die Gummihandpumpe 6 mitsamt einem Teil des Schlauches außerhalb des Trokars und somit außerhalb der Bauchhöhle. Im Inneren der Bauchhöhle wird der Beutel 2 dann in einen ausgerollten Zustand gebracht, welcher schematisch in 3 gezeigt ist. Der Beutel ist dabei im ausgerollten Zustand mit dem Bezugszeichen 2" bezeichnet. Anschließend wird der sich im ausgerollten, flachen Zustand befindliche Beutel 2" durch Betätigen der Gummihandpumpe 6 über den Schlauch 4 mittels der aufblasbaren Struktur 3 aufgeweitet, so dass der Beutel in den in 1 gezeigten Zustand kommt.
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Hierbei ist im Schlauch 4 ein Rückschlagventil 7 angeordnet, welches den Schlauch 4 in einen ersten Schlauchteil 41 und einen zweiten Schlauchteil 42 unterteilt. Das Rückschlagventil 7 kann einfach aufgebaut sein und beispielsweise ein Flatterventil sein, welches eine Rückströmung des mittels der Gummihandpumpe 6 zugeführten Gases vom ersten Schlauchteil 41 und somit von der aufblasbaren Struktur 3 zum zweiten Schlauchteil 42 verhindert. Zur Redundanz kann an der Gummihandpumpe 6 ferner ein zweites Rückschlagventil 60 vorgesehen sein.
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Wenn der Beutel in den in 1 gezeigten geöffneten Zustand im Inneren der Bauchhöhle durch Aufblasen gebracht wurde, kann der Schlauch auch im Bereich des zweiten Schlauchteils 42 abgetrennt werden und über den Trokar aus der Bauchhöhle herausgezogen werden. Dadurch stört der Schlauch beim Fortgang der Operation nicht weiter.
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Es sei angemerkt, dass es auch möglich ist, dass nach dem Füllen des Beutels 2 und Verschließen des Beutels 2 mittels des Verschlusselements 5 das Gas aus der aufblasbaren Struktur 3 entfernt werden kann, damit der gefüllte Beutel einfacher über den Trokar aus der Bauchhöhle entfernt werden kann. Hierzu kann der Schlauch am ersten Schlauchteil 41 aufgeschnitten werden, um das Gas aus der aufblasbaren Struktur entweichen zu lassen.
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5 zeigt eine medizinische Beutelanordnung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Gleiche bzw. funktional gleiche Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Wie aus 5 ersichtlich ist, umfasst die medizinische Beutelanordnung 1 des zweiten Ausführungsbeispiels einen Beutel 2, welcher doppellagig ausgebildet ist. Der Beutel 2 umfasst eine erste Lage 21 und eine zweite Lage 22, welche in 5 schematisch am oberen Rand des Beutels angedeutet sind. Eine aufblasbare Struktur 3 ist dabei zwischen der ersten Lage 21 und der zweiten Lage 22 ausgebildet. Dabei umfasst der Beutel 2 mehrere verschweißte Bereiche 23, welche schematisch in 5 dargestellt sind. Die verschweißten Bereiche 23 verbinden die erste Lage 21 mit der zweiten Lage 22, wobei unverschweißte Zwischenbereiche zwischen der ersten und zweiten Lage verbleiben, die mit Gas befüllbar sind. Weiterhin ist am oberen Rand des Beutels 2 ein oberer Randschließbereich 23a und am unteren Rand ein unterer Randschließbereich 23b als verschweißte Bereiche ausgebildet. Der obere Randschließbereich nimmt ein Verschlusselement 5 auf und kann durch Umfalzen einer der beiden Lagen und Verschweißen mit der anderen Lage hergestellt werden. Am unteren Randschweißbereich 23b ist ein Zugang für den Schlauch 4 ausgebildet, welcher in den unverschweißten Zwischenbereich zwischen der ersten Lage 21 und der zweiten Lage 22 des Beutels führt, um Gas in den Zwischenraum zum Aufblasen des Beutels 2 zuführen zu können.
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Beim Aufblasen der aufblasbaren Struktur 3 wird das Gas somit zwischen die erste und zweite Lage zugeführt, wobei die verschweißten Bereiche 23 dem Beutel 2 eine gewisse Stabilität geben. Die verschweißten Bereiche 23 sind im in 5 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel als linienartige verschweißte Bereiche vorgesehen. Die Form der verschweißten Bereiche ist jedoch nicht darauf beschränkt. Beispielsweise könnten die verschweißten Bereiche auch Punktschweißbereiche sein oder bogenförmige Bereiche sein.
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Zwar sind beim zweiten Ausführungsbeispiel zur Herstellung des Beutels 2 zwei Lagen 21, 22 notwendig, allerdings kann die aufblasbare Struktur 3 durch Vorsehen der verschweißten Bereiche 23 sehr einfach und kostengünstig ausgebildet werden. Insofern weist das zweite Ausführungsbeispiel herstellungsbedingt deutliche Vorteile auf. Ansonsten entspricht dieses Ausführungsbeispiel dem ersten Ausführungsbeispiel, so dass auf die dort gegebene Beschreibung verwiesen werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Medizinische Beutelanordnung
- 2
- Beutel
- 2'
- zusammengerollter Beutel
- 2"
- ausgerollter, nicht geöffneter Beutel
- 3
- aufblasbare Struktur
- 4
- Schlauch
- 5
- Verschlusselement
- 6
- Pumpeinrichtung
- 7
- Rückschlagventil
- 20
- Zugangsöffnung
- 21
- erste Lage
- 22
- zweite Lage
- 23
- verschweißte Bereiche
- 23a
- oberer Randschweißbereich
- 23b
- unterer Randschweißbereich
- 30
- Schweißnähte
- 31
- erste dreieckförmige Unterstruktur
- 32
- zweite dreieckförmige Unterstruktur
- 33
- geradlinige Verbindungselemente
- 34
- dreiarmige Bodenelemente
- 41
- erstes Schlauchteil
- 42
- zweites Schlauchteil
- 43
- Schlauchanschluss
- 60
- Rückschlagventil