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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stecker zum Zusammenstecken mit einem Gegenstecker und einen Steckersatz.
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Stecker und Steckersätze sind aus dem Stand der Technik bekannt und an dieser werden unterschiedliche Anforderungen gestellt. So nehmen diese Stecker (analoges gilt für die Steckersätze, welche im Folgenden nicht immer explizit genannt sind) eine tendenziell steigende Anzahl an Steckkontakten auf, wodurch die aufzubringenden Kräfte zum Zusammenstecken von Stecker und Gegenstecker ansteigen. Zeitgleich wird oftmals eine Verkleinerung des Steckers angestrebt.
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Zur Überwindung der Steckkräfte können Stecker und Steckersätze aus dem Stand der Technik einen Hebel aufweisen. Die zum Zusammenstecken notwendige Kraft kann durch den Hebel somit durch einen Nutzer aufgebracht werden. Der Hebel kann jedoch die Größe des Steckers erhöhen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, einen Stecker bzw. Steckersatz bereitzustellen, der sowohl die Anforderungen an die Steckkraft, als auch an eine maximale Größe erfüllt.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe für den eingangs erwähnten Stecker dadurch, dass der Stecker ein Steckergehäuse und eine Hebelvorrichtung mit einem von einer Steckstellung in eine Sicherungsstellung überführbaren Hebel und mit einer vom Hebel bewegbaren, mit dem Gegenstecker in Eingriff bringbaren Kupplung umfasst, wobei am Hebel eine Hebelverlängerung gegenüber dem Hebel ausfahrbar und/oder einfahrbar angebracht ist, wobei in der Sicherungsstellung des Hebels eine Schwenkbewegung des Hebels aus der Sicherungsstellung durch die eingefahrene Hebelverlängerung blockiert ist, und wobei das Steckergehäuse eine Führung aufweist, durch die bei aus der Steckstellung bewegtem und sich nicht in der Sicherungsstellung befindlichen Hebel ein Einschieben der Hebelverlängerung blockiert ist.
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Ferner wird diese Aufgabe durch die Erfindung für den eingangs erwähnten Steckersatz dadurch gelöst, dass dieser einen erfindungsgemäßen Stecker und einen Gegenstecker mit Kupplungselementen, die mit der Kupplung des Steckers in Eingriff bringbar sind, aufweist.
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Der erfindungsgemäße Stecker und der erfindungsgemäße Steckersatz haben den Vorteil, dass durch die Hebelverlängerung die von einem Benutzer zum Zusammenstecken aufzubringende Kraft reduziert werden kann, wobei der Stecker bzw. der Steckersatz im eingefahrenen Zustand die bauliche Größe des Steckers nicht erhöht. Der erfindungsgemäße Stecker und erfindungsgemäße Steckersatz haben somit eine verbesserte Bedienbarkeit bei verringerter Größe.
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Der Stecker und der Steckersatz können durch die folgenden, näher beschriebenen Ausgestaltungen weiter verbessert werden. Zusätzliche technische Merkmale dieser Ausgestaltungen können beliebig miteinander kombiniert oder auch weggelassen werden, sofern es nicht auf die mit dem weggelassenen technischen Merkmal erzeugte technische Wirkung ankommt.
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Die Kupplung des Steckers kann durch ein Zahnrad oder einzelne Zähne eines solchen gebildet sein. Ebenso kann die Kupplung durch einen einzelnen, sich von der Drehachse weg erstreckenden Zahn, Balken oder ähnliches gebildet sein.
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Sofern sich der Hebel weder in der Steckstellung, noch in der Sicherungsstellung befindet, stellt die Führung einen Anschlag für die Hebelverlängerung dar, welche verhindert, dass die Hebelverlängerung eingefahren werden kann.
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Befindet sich der Hebel in der Sicherungsstellung und ist die Hebelverlängerung eingefahren, so kann die Hebelverlängerung eine Schwenkbewegung des Hebels aus dieser Sicherungsstellung entweder mittelbar oder unmittelbar blockieren. Die Hebelverlängerung kann insbesondere Teil der Hebelvorrichtung sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Steckers kann die Führung als Zwangsführung ausgestaltet sein, durch die entlang einer Schwenkbewegung des Hebels die Hebelverlängerung gegenüber dem Hebel verschoben wird. Die Lage der Hebelverlängerung im Vergleich zum Hebel, d.h. ob und wie weit diese eingefahren bzw. ausgefahren ist, ist somit durch den Benutzer nicht frei einstellbar, sondern wird durch die Führung vorgegeben. Eine Fehlbedienung, die von der Hebelverlängerung herrührt ist somit nahezu ausgeschlossen.
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Der erfindungsgemäße Stecker kann dadurch weiter verbessert werden, dass die Führung am Steckergehäuse wenigstens eine Kulisse umfasst, in welcher die Hebelverlängerung geführt ist. Insbesondere kann das Steckergehäuse zwei symmetrisch angeordnete Kulissen aufweisen. Diese können bevorzugt am Steckergehäuse gegenüberliegend angeordnet sein und jeweils entlang einer Richtung parallel zur Drehachse der Hebelvorrichtung zugänglich sein. Ein Querschnitt der Kulisse kann halbkreisförmig oder rechteckig ausgestaltet sein, wobei die Kulisse bevorzugt komplementär zu einem Führungselement, wie beispielsweise einem Führungsstift ausgestaltet ist, der an der Hebelverlängerung vorgesehen sein kann und welcher in der Kulisse geführt wird.
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Die Führung kann auch eine an der Außenseite des Steckergehäuses ausgestaltete Gleitbahn oder Gleitfläche sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann am Steckergehäuse eine Tasche vorgesehen sein, in welcher die Hebelverlängerung im eingefahrenen Zustand aufgenommen ist. Die Tasche kann eine radiale Tasche sein. Unter einer Tasche ist eine Ausnehmung im Steckergehäuse zu verstehen. In einer radialen Tasche erstreckt sich diese Ausnehmung in radialer Richtung, bevorzugt weg von der Drehachse. Die Tasche kann bevorzugt rechteck- bzw. quaderförmig ausgestaltet sein. Bevorzugt sind zwei symmetrische Taschen am Steckergehäuse vorgesehen. Die Taschen können sowohl in sich selbst symmetrisch, als auch zueinander symmetrisch angeordnet sein. Die Tasche kann sich weg von der Drehachse der Hebelvorrichtung konisch weiten, bzw. hin zur Drehachse verjüngen.
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Die Führung kann in der Tasche münden. Die Führung kann unterbrochen sein und die Tasche kann sich an die Unterbrechung anschließen. Mit anderen Worten kann die Führung in die Tasche übergehen. Im Falle einer Kulisse kann die Tasche somit durch einen Fortsatz der Kulisse gebildet sein, wobei sich dieser Fortsatz im Wesentlichen senkrecht zur ursprünglichen Richtung der Kulisse erstrecken kann. Die Kulisse kann auch in der Tasche münden.
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In der Sicherungsstellung kann die Hebelverlängerung in die Tasche einführbar sein. Bevorzugt erfolgt das Einführen durch Einschieben und insbesondere zum Blockieren des Hebels.
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Bei in die Tasche, bevorzugt in die Taschen eingefahrener bzw. eingeschobener Hebelverlängerung kann die Schwenkbewegung der Hebelvorrichtung formschlüssig blockiert sein. Folglich ist es vorteilhaft, wenn die Hebelverlängerung zumindest abschnittsweise komplementär zu der Tasche ausgebildet ist. Das Einschieben der Hebelverlängerung in die Tasche erfolgt entlang einer Richtung senkrecht zur Schwenkbewegung. Wände der Tasche, die sich in radialer Richtung erstrecken, können somit als Anschlag für Abschnitte der Hebelverlängerung dienen. Diese Abschnitte der Hebelverlängerung können auch als Arme oder Schenkel der Hebelverlängerung bezeichnet werden. Bevorzugt sind die Arme oder Schenkel der Hebelverlängerung mit einem geringfügigen Spiel in der Tasche bzw. den Taschen aufgenommen.
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Sowohl der Hebel, als auch die Hebelverlängerung sind bevorzugt näherungsweise U-förmig ausgestaltet. Der Hebel kann dabei an den freien Enden seiner-Form schwenkbar am Steckergehäuse gehalten sein. Auch die Hebelverlängerung ist bevorzugt U-förmig, wird jedoch schwenkbar an Hebel gehalten. Der Hebel und die Hebelverlängerung können die Hebelvorrichtung ausbilden, wobei weitere Elemente vorgesehen sein können.
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Insbesondere kann die Hebelverlängerung zwei Schenkel und das Steckergehäuse zwei sich gegenüberliegende Taschen aufweisen, wobei die Schenkel der Hebelverlängerung in der Sicherungsstellung in die Taschen einführbar sind.
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Erfindungsgemäß kann es insbesondere vorteilhaft sein, wenn die eingefahrene Hebelverlängerung den Hebel nicht überragt. Somit erlaubt es die Hebelverlängerung, im ausgefahrenem Zustand durch einen längeren mechanischen Hebel, bei gleichbleibender Bedienkraft, d.h. der vom Nutzer aufgebrachten Kraft, eine höhere Steckkraft zu erzeugen, als ohne die Hebelverlängerung. Zugleich kann die Baugröße des Steckers durch das Einfahren der Hebelverlängerung reduziert werden. Bevorzugt kann sich die Hebelverlängerung vollständig innerhalb der Kubatur des Hebels befinden. Entsprechend kann der Hebel eine durch eine Aufnahmeöffnung zugängliche Aufnahme für die Hebelverlängerung aufweisen und die Hebelverlängerung im Wesentlichen vollständig umschließen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann ein Hub, um den die Hebelverlängerung gegenüber dem Hebel ausgefahren ist, abhängig von einer Winkelstellung der Hebelvorrichtung sein. Mit einer solchen eindeutigen Zuordnung zwischen der Winkelstellung der Hebelvorrichtung und dem Hub, um den die Hebelverlängerung ausgefahren ist, kann somit in Abhängigkeit von der Winkelstellung der Hebelvorrichtung bei einer konstanten Kraft, welche durch den Benutzer auf die Hebelvorrichtung übertragen wird, eine variable Steckkraft erzeugt werden, die an die Steckergeometrie, als auch an die Art des Steckers angepasst sein kann.
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Im erfindungsgemäßen Stecker kann die Hebelverlängerung einen maximalen Hub aufweisen, welcher sich aus der Längenänderung der Hebelvorrichtung zwischen dem eingefahrenen Zustand und dem ausgefahrenen Zustand der Hebelverlängerung ergibt. Ist die Hebelverlängerung um den maximalen Hub ausgefahren kann die größte Steckkraft erreicht werden.
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So kann es in einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Steckers vorteilhaft sein, wenn der Hub, um den die Hebelverlängerung gegenüber dem Hebel ausgefahren ist, bei der Überführung der Hebelvorrichtung von der Steckstellung hin zur Sicherungstellung ansteigt. Eine solch ausgestaltete Zwangsführung der Hebelverlängerung durch die Führung hat den Vorteil, dass die notwendige Länge der Hebelvorrichtung individuell an den verwendeten Stecker anpassbar ist.
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So ist rein beispielhaft in einer ersten Phase des Zusammensteckens eines Steckers mit einem Gegenstecker eine geringere Steckkraft notwendig, als in einer zweiten Phase. In der ersten Phase wird das Steckergehäuse mit einem Gegensteckergehäuse zusammengesteckt, welches weniger Kraft benötigt als das Zusammenstecken einer Vielzahl elektrischer Kontakte in der zweiten Phase. Um die ansteigende benötigte Kraft bei konstanter Kraft durch den Bediener aufbringen zu können, wird durch die Zwangsführung der Hebelverlängerung diese ausgefahren, wodurch der mechanische Hebel verlängert und eine größere Steckkraft ermöglicht wird.
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Die Zunahme des Hubes kann linearer oder nichtlinearer abhängig vom Drehwinkel der Hebelvorrichtung sein. Ebenso ist eine zweistufige Erhöhung der Länge des mechanischen Hebels (erreicht durch das Ausfahren der Hebelverlängerung) möglich, beispielsweise im Fall, dass ein erster Satz von Kontaktelementen die entsprechenden Gegenkontaktelemente kontaktieren soll und zwar zeitlich vor einem zweiten Satz von Kontaktelementen.
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Bevorzugt kann die Hebelverlängerung geradlinig hin zu einer Drehachse der Hebelvorrichtung verschieblich am Hebel gehalten sein. Besonders bevorzugt ist die Hebelverlängerung in der Sicherungsstellung der Hebelvorrichtung verschieblich. Dies hat den Vorteil, dass bei einer ordnungsgemäß ausgeführten Schwenkbewegung des Hebels keinerlei Komponente der die Schwenkbewegung ausübenden Kraft die Hebelverlängerung betätigt, d.h. diese bezüglich des Hebels hin zur oder weg von der Drehachse verschiebt. Die Schwenkbewegung der Hebelvorrichtung ist somit vollkommen unabhängig von der linearen Bewegung der Hebelverlängerung beim Einfahren oder Ausfahren derselben.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann die Hebelverlängerung eine Verlierersicherung aufweisen, durch welche die Hebelverlängerung unverlierbar am Hebel gehalten sein kann. Somit kann ein unbeabsichtigtes Verlieren der Hebelverlängerung verhindert werden. Die Verlierersicherung kann lösbar ausgestaltet sein, sodass die Hebelverlängerung aus dem Hebel entnommen werden kann. Ferner kann die Verlierersicherung mehrere Raststufen aufweisen, um die Hebelverlängerung beispielsweise im eingefahrenen Zustand zu verrasten. Dies hat den Vorteil, dass die Hebelverlängerung im eingefahrenen Zustand gesichert ist und sich aus diesem nicht von alleine, d.h. nicht ohne Einwirkung einer Kraft durch den Benutzer lösen kann.
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Die Hebelverlängerung kann für die relevanten Positionen wie den eingefahrenen Zustand und den ausgefahrenen Zustand ein Hebelgehemme vorsehen, welches die Bewegung zwischen Hebel und Hebelverlängerung hemmt, wobei eine vorbestimmte Kraft ausreichend ist, um das Hebelgehemme zu lösen. Die Verlierersicherung kann hingegen eine Hebel-Rastkante sein, welche an einer weiteren Kante des Hebels anschlägt, wobei diese Verrastung bevorzugt nur bei Betätigung eines Löseelementes lösbar sein kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Steckergehäuse ein Hemm- oder Rastelement aufweisen, durch welches eine Schwenkbewegung des Hebels in der Sicherungsstellung aus der Sicherungsstellung heraus gehemmt oder blockiert ist.
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Dies hat den Vorteil, dass der Hebel nach Erreichen der Sicherungsstellung vorläufig in dieser gesichert ist, auch wenn sich die Hebelverlängerung noch nicht im eingefahrenen Zustand befindet. Das Hemm- oder Rastelement des Steckergehäuses sichert somit die Hebelvorrichtung in der Sicherungsstellung und kann als Primärsicherung verstanden werden, wohingegen die eingefahrene Hebelverlängerung als Sekundärsicherung verstanden werden kann.
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In den vorangegangenen Ausgestaltungen wurde bevorzugt von einer U-Form des Hebels und/oder der Hebelverlängerung ausgegangen. Dennoch sind auch andere Formen dieser beiden Elemente denkbar. So könnte der Hebel die Form eines W, oder allgemeiner gesagt die Form eines Kamms aufweisen, wobei ein solcher Hebel mittels jeder der Zinken an der Drehachse befestigt sein kann. Eine entsprechende Form kann auch die Hebelverlängerung aufweisen. Entsprechend kann der Stecker erfindungsgemäß auch mehr als zwei Kulissen aufweisen, wobei von diesen lediglich maximal zwei an den Seitenflächen vorgesehen sein können und weitere Kulissen im Steckergehäuse ausgestaltet sein können.
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Der erfindungsgemäße Steckersatz kann jede Ausgestaltung des oben beschriebenen Steckers umfassen. Besonders bevorzugt kann die Hebelverlängerung des Steckers eine Gehäusesicherung sein, welche nur bei korrekter Steckverbindung zwischen Stecker und Gegenstecker in den eingefahrenen Zustand überführbar ist. Eine solche Hebelverlängerung kann somit eine CPA (englisch für: contact positioning assurance) darstellen.
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Sofern in dieser Offenbarung die Einzahl (Mehrzahl) von Merkmalen genannt ist, so ist damit die Mehrzahl (Einzahl) besagter technischer Merkmale nicht ausgeschlossen.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen werden spezielle Ausgestaltungen der Erfindung beschrieben, welche rein beispielhaft genannt sind. Technische Merkmale der Zeichnungen können erfindungsgemäß beliebig miteinander kombiniert werden. Auf eine redundante Beschreibung technischer Merkmale in den Zeichnungen wird verzichtet. Gleiche technische Merkmale und Merkmale gleicher Funktion werden mit dem gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
- 1 einen Steckersatz aus dem Stand der Technik, mit einem Stecker in einer Steckstellung;
- 2 den Steckersatz der 1, mit dem Stecker in einer Sicherungsstellung;
- 3 einen erfindungsgemäßen Stecker mit einer Hebelvorrichtung in Zwischenstellung;
- 4 eine erfindungsgemäße Hebelverlängerung;
- 5 den Stecker der 3 in Schnittdarstellung;
- 6 den Stecker der 3 in Schnittdarstellung mit dem Hebel in der Sicherungsstellung;
- 7 den Stecker der 6 in Schnittdarstellung mit einer eingefahrenen Hebelverlängerung;
- 8 den Stecker der 7 in perspektivischer Ansicht;
- 9 eine zweite Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Steckers in perspektivischer Darstellung mit der Hebelvorrichtung in Steckstellung, sowie ein Hub-Winkelstellung-Diagramm;
- 10 den erfindungsgemäßen Stecker der zweiten Ausgestaltung in Schnittdarstellung und mit der Hebelvorrichtung in einer Zwischenstellung;
- 11 den Stecker der 10 in Schnittdarstellung mit der Hebelvorrichtung in der Sicherungsstellung;
- 12 den Stecker der 11 mit eingefahrener Hebelverlängerung;
- 13 den Steckersatz der 1 mit erfindungsgemäßen Stecker; und
- 14 den Steckersatz der 2 mit erfindungsgemäßen Stecker.
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Im Folgenden wird ein Steckersatz 1 mit einem Stecker 3 aus dem Stand der Technik beschrieben. Grundlegende Elemente dieses Steckersatzes 1 bzw. Stecker 3 aus dem Stand der Technik können auch der erfindungsgemäße Steckersatz 1 bzw. der erfindungsgemäße Stecker 3 der nachfolgenden 3 bis 11 aufweisen. Auf eine wiederholende Beschreibung technische Merkmale wird daher weitestgehend verzichtet. Sofern sich technische Merkmale in unterschiedlichen Zeichnungen voneinander in ihrer Funktion unterscheiden, wird dies explizit beschrieben.
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In der 1 ist ein Steckersatz 1 aus dem Stand der Technik gezeigt der Steckersatz 1 umfasst einen Stecker 3 und einen Gegenstecker 5.
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Am Stecker 3 ist ein Hebel 7 drehbar um eine Drehachse 9 an einem Steckergehäuse 11 des Steckers 3 gehalten. Der Hebel 7 ist U-förmig ausgestaltet und weist zwei Hebelarme 7a auf, die das Steckergehäuse 11 teilweise umgreifen.
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Der Hebel 7 ist in der gezeigten Ausgestaltung einstückig und kann auch als Hebelvorrichtung 13 bezeichnet werden.
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Am Hebel 7 ist ferner eine Kupplung 15 in der Nähe der Drehachse 9 vorgesehen, die in Eingriff mit entsprechenden Elementen des Gegensteckers 5 gebracht werden kann und somit ein vereinfachtes Zusammenstecken des Steckers 3 mit dem Gegenstecker 5 zu ermöglichen.
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Um eine notwendige Steckkraft F, die vom Stecker 3 über die Kupplung 15 zum Gegenstecker 5 wirkt, zu ermöglichen, weist der Hebel 7 eine Hebellänge L auf. Diese wird von einem Ende 17 des Hebels 7 bis zur Drehachse 9 gemessen. Die Hebellänge L entspricht der Länge eines Hebelarms, wie sie zur Berechnung mittels des Hebelgesetzes verwendet wird.
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Wie im Vergleich der 1 und 2 zu erkennen ist, sind bei Betätigung des Hebels 7 von der Steckstellung 23 in die Sicherungsstellung 25 in einer Schwenkbewegung 27, die symbolisch dargestellt ist, Stecker 3 und Gegenstecker 5 ineinandergesteckt, da die Kupplung 15 ein nicht gezeigtes Kupplungselement des Gegenstecker 5 während der Schwenkbewegung 27 hintergreift und Stecker 3 und Gegenstecker 5 gegenseitig aufeinander zu bewegt werden. Die Drehachse 9 des Steckers 3 bewegt sich dabei auf den Gegenstecker 5 zu, wobei der exakte Weg, welchen die Drehachse hierbei beschreitet irrrelevant ist.
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Die notwendige Hebellänge L von Steckern 3 aus dem Stand der Technik kann allerdings zu mehreren Nachteilen führen.
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Der Hebel 7 kann beispielsweise im Bereich zuführender Kabel 19 mit diesen kollidieren und eine Handhabung erschweren.
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Ferner führt die notwendige Hebellänge L zu einem Überstand 21a über das Steckergehäuse 11 hinaus, was das notwendige Einbauvolumen des gezeigten Steckersatzes 1 vergrößert.
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In den nachfolgenden Zeichnungen ist ein erfindungsgemäße Stecker 3 gezeigt, der beispielsweise ebenso mit dem in den 1 und 2 gezeigten Gegenstecker 5 zusammengesteckt werden kann (siehe 13 und 14).
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Grundlegende Elemente wie das Steckergehäuse 11, die Hebelarme 7a, die Drehachse 9 und die Kupplung 15 sind unverändert im Vergleich zu zuvor gezeigten Ausgestaltungen aus dem Stand der Technik.
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Der erfindungsgemäße Stecker 3 weist jedoch eine Hebelvorrichtung 13 auf, die den Hebel 7 und eine am Hebel 7 gegenüber dem Hebel 7 ausfahrbar und/oder einfahrbar angebrachte Hebelverlängerung 29 umfasst. Auch die Hebelverlängerung 29 kann U-förmig sein.
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Die Hebelverlängerung 29 ist in 4 separat gezeigt. Die Hebelverlängerung 29 weist zwei Arme 31 und eine Basis 33 auf. Die Basis 33 weist ferner einen Rastbereich 35 auf.
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Die in der 4 gezeigte Ausgestaltung der Hebelverlängerung 29 weist auf einer Innenseite 37 der Arme 31 einen Führungspin 39 auf. Auf einer Außenseite 41 der Arme 31 sind Rastelemente 43 vorgesehen. Diese haben rein beispielhaft einen halbkreisförmigen Querschnitt. Andere Querschnitte der Rastelement 43, beispielsweise in Form einer Pyramide oder eines Sägezahns (beide nicht gezeigt) sind auch denkbar.
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Die im Hebel 7 des Steckers 3 der 3 aufgenommene Hebelverlängerung 29 entspricht jener der 4, allerdings ohne Führungspins 39. Zur Unterscheidung wird diese Hebelverlängerung der ersten Ausgestaltung mit dem Bezugszeichen 29a bezeichnet. Die Hebelverlängerung 29 der 4 entspricht der Hebelverlängerung der zweiten Ausgestaltung, welche mit dem Bezugszeichen 29b bezeichnet wird.
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Die Rastelement 43 stellen in Verbindung mit Öffnungen 45 im Hebelarm 7a eine Verlierersicherung 47 dar, durch welche die Hebelverlängerung 29 unverlierbar am Hebel 7 gehalten ist. Die Hebelverlängerung 29 ist geradlinig radial hin zur Drehachse 9 der Hebelvorrichtung 13 verschieblich am Hebel 7 gehalten.
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Das Steckergehäuse 11 weist zwei Führungen 49 auf, die als Gleitfläche 51 ausgestaltet sind. Diese Führung 49 sorgt dafür, dass bei aus der Steckstellung 23 bewegten und sich nicht in der Sicherungsstellung 25 befindlichen Hebel 7 ein Einschieben der Hebelverlängerung 29 in den Hebel 7 blockiert ist. Dies erfolgt mittels zweier Auflageflächen 52, die in 4 angedeutet sind.
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Die Führung 49 ist in einem oberen Bereich 53 des Steckergehäuses 11 unterbrochen. An diese Unterbrechung 55 schließt sich eine Tasche 57 an. Eine Tasche kann als Aussparung im Steckergehäuse verstanden werden. Die Führung 49 mündet mittels bzw. an der Unterbrechung 55 in der Tasche 57. Die Tasche 57 kann insbesondere eine radiale Tasche 58 sein.
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In der 3 befindet sich die Hebelverlängerung 29 im ausgefahrenem Zustand 59 und ragt über den Hebel 7 hinaus.
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In den nachfolgend beschriebenen 5 bis 7 ist der erfindungsgemäße Stecker 3 in einer Seitenansicht gezeigt, wobei die Hebelanordnung 29 im Bereich einer Seitenwand des Steckergehäuse 11 geschnitten ist. Das Steckergehäuse 11 ist nicht geschnitten, jedoch der Hebel 7 und die Hebelverlängerung 29. Der Übersichtlichkeit halber ist die Drehachse 9 nicht in allen Figurengezeigt.
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In der 5 ist zu erkennen, dass die Hebelverlängerung 29 auf der Führung 49 aufliegt und ein Einfahren der Hebelverlängerung 29 in den Hebel 7 verhindert. Diese Bewegung ist durch die Führung 49, d.h. die Gleitfläche 51 blockiert. Ferner ist in dieser Darstellung auch erkennbar, dass im Bereich der Unterbrechung 55 die Führung 49 in der Tasche 57 mündet.
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Wird die Hebelvorrichtung 13 in der Schwenkbewegung 27 bewegt, so befindet sich die Hebelverlängerung 29 im Bereich der Unterbrechung 55 nicht mehr in Kontakt mit der Führung 49, wie in 6 gezeigt. Durch ein Einfahren der Hebelverlängerung 29 hin zur Drehachse 9 wird der in 7 gezeigte eingefahrene Zustand 61 der Hebelverlängerung 29 erreicht.
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Dieser eingefahrene Zustand 61 der Hebelverlängerung 29 ist auch in der perspektivischen Darstellung des erfindungsgemäßen Steckers 3 der 8 gezeigt. In letzterer ist der Hebel 7 zur Veranschaulichung halb transparent gezeichnet. In den 7 und 8 befindet sich der Hebel in der Sicherungsstellung 25.
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Durch die eingefahrene Hebelverlängerung 29, d.h., da sich die Hebelverlängerung 29 im eingefahrenen Zustand 61 befindet, ist eine Schwenkbewegung 63 des Hebels 7 aus der Sicherungsstellung 25 hin zur Steckstellung 23 (vgl. 1 und 9) durch einen Formschluss 65 zwischen der Tasche 57 und der Hebelverlängerung 29 im eingefahrenen Zustand 61 blockiert. Im eingefahrenen Zustand 61 überragt die Hebelverlängerung 29 den Hebel 7 nicht und befindet sich vollständig innerhalb dessen Kubatur 67.
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Des Weiteren ist zu erkennen, dass die Rastelemente 43 der Arme 31 der Hebelverlängerung 29 in Öffnungen 45 (lediglich eine ist in der 8 zu erkennen) des Hebels 7 aufgenommen sind, wobei diese die Verlierersicherung 47 darstellen. Auch das Steckergehäuse 11 weist ein Hemm- oder Rastelement 69 auf. Dieses blockiert den Hebel 7 an einer Rastzunge 71, welche auch in 3 gezeigt ist. Auch der Formschluss 65 zwischen der Rastzunge 71 und dem Hemm- oder Rastelement 69 verhindert die Schwenkbewegung 63.
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Somit ist die Schwenkbewegung 63 des Hebels 7 in der Sicherungsposition 25 zum einen durch das Hemm- oder Rastelement 69 und die entsprechende Rastzunge 71 und zum anderen durch die eingefahrene Hebelverlängerung 29 blockiert.
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Die Schwenkbewegung 27 (siehe 5) des Hebels 7 ist durch das Steckergehäuse 11 bzw. auch durch den Formschluss 65 der eingefahrenen Hebelverlängerung 29 mit der Tasche 57 blockiert
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in den 9 bis 13 ist eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Steckers 3 gezeigt. In dieser umfasst die Führung 49 eine Kulisse 73. In dieser Kulisse wird ein Führungspin 39 (siehe 4) geführt. Bevorzugt sind zwei Führungspins 39 vorgesehen, einer auf jeder Seite des Steckergehäuses 11.
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In 9 ist die Hebelverlängerung 29 im eingefahrenen Zustand 61 im Hebel 7 aufgenommen, der sich in der Steckstellung 23 befindet. Dies bietet Platzvorteile, die später im Hinblick auf 13 beschrieben werden. Die Kulisse 73 stellt eine Zwangsführung 75 dar. Durch diese Zwangsführung 75 ist ein Hub 77, um den die Hebelverlängerung 29 gegenüber dem Hebel 7 ausgefahren ist abhängig von einer Winkelstellung 79 der Hebelvorrichtung 13.
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Die Winkelstellung 79 der Hebelvorrichtung 13 kann zwischen der Steckstellung 23 (9) und der Sicherungsstellung 25 (11 und 12) variieren. Eine schematische Abhängigkeit des Hubes 77 von der Winkelstellung 79 ist in einem nicht maßstabsgetreuen Diagramm 81 in der 9 gezeigt. Ausgehend von der Steckstellung 23 steigt der Hub 77 bis zu einem maximalen Wert an (gekennzeichnet durch „max“) und verbleibt bei diesem maximalen Wert bis zur Sicherungsstellung 25. Da in der Sicherungsstellung 25 die Hebelverlängerung 29 in die Tasche 57 einfahrbar ist, ist in der Sicherungsstellung 25 sowohl ein Hub 77 von 0 (wie in 9 gezeigt), als auch ein maximaler Hub 77 möglich. Letzterer kennzeichnet den ausgefahrenen Zustand 59 der Hebelverlängerung 29.
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Somit wird bei einer Schwenkbewegung 27 des Hebels 7 aus der Steckstellung 23 in die Sicherungsstellung 25 die Hebelverlängerung 29 ausgefahren.
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Dies ist bereits in einer Stellung zwischen Steckstellung 23 und Sicherungsstellung 25 wie in 10 gezeigt der Fall, wobei die weitere Schwenkbewegung 27 mit der Hebelverlängerung 29 im ausgefahrenem Zustand 59 erfolgt.
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Letztlich erreicht die Hebelanordnung 13 bzw. der Hebel 7 die Sicherungsposition 25, wobei die Hebelverlängerung 29 sich weiterhin im ausgefahrenem Zustand 59 befindet. Dies ist in 11 gezeigt. In dieser Position ist der Führungspin 39 jedoch nicht mehr durch die Kulisse 73 blockiert, da diese an der Tasche 57 unterbrochen ist.
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Wie in 12 gezeigt erlaubt es die Unterbrechung 55, an welcher sich die Tasche 57 an die Kulisse 73 anschließt, die Hebelverlängerung 29 in den eingefahrenen Zustand 61 zu überführen, wobei die Hebelverlängerung 29 dabei zumindest abschnittsweise in der Tasche 57 aufgenommen ist. Auch in der zweiten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Steckers 3 wird somit ein Formschluss 65 zwischen der Tasche 57 und der im eingefahrenen Zustand 61 befindlichen Hebelverlängerung 29 erzeugt, der eine Schwenkbewegung 63 blockiert.
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Es dei darauf hingewiesen, dass die Ausgestaltung der in den 10 bis 12 gezeigten Kulisse 73 von jener Kulisse 73 der 9 abweicht. In 10 ist die Kulisse 73 der 9 schematisch gepunktet eingezeichnet und mit dem Bezugszeichen 73a bezeichnet.
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In den 13 und 14 sind die zwei beispielhaften Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Steckers 3 in einem entsprechenden erfindungsgemäßen Steckersatz 1 gezeigt. Diese Figuren sollen die Vorteile gegenüber den Lösungen aus dem Stand der Technik, die in den 1 und 2 gezeigt sind, verdeutlichen. In der Steckstellung 23 des Hebels 7 der 13 kommt es bei dem erfindungsgemäßen Steckersatz 1 am Ende 17 der Hebelanordnung 13 nicht zu einer Berührung mit den zuführenden Kabeln 19, wodurch sich die Bedienbarkeit erhöht
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Steckersatzes 1 ist in 14 gezeigt, in welcher sich der Hebel 7 in der Sicherungsstellung 25 und die Hebelverlängerung 29 (durch den Hebel 7 verdeckt) im eingefahrenen Zustand 61 befindet. Ein mit der erfindungsgemäßen Lösung erreichbarer Überstand 21b ist gegenüber dem Überstand 21a der Lösung aus dem Stand der Technik (2) deutlich verringert, sodass ein geringerer Bauraum benötigt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Steckersatz
- 3
- Stecker
- 5
- Gegenstecker
- 7
- Hebel
- 7a
- Hebelarme
- 9
- Drehachse
- 11
- Steckergehäuse
- 13
- Hebelvorrichtung
- 15
- Kupplung
- 17
- Ende des Hebels
- 19
- zuführende Kabel
- 21a
- Überstand (Stand der Technik)
- 21b
- Überstand (Erfindung)
- 23
- Steckstellung
- 25
- Sicherungsstellung
- 27
- Schwenkbewegung
- 29
- Hebelverlängerung
- 29a
- Hebelverlängerung der ersten Ausgestaltung
- 29b
- Hebelverlängerung der zweiten Ausgestaltung
- 31
- Arm
- 33
- Basis
- 35
- Rastbereich
- 37
- Innenseite
- 39
- Führungspin
- 41
- Außenseite
- 43
- Rastelemente
- 45
- Öffnung
- 47
- Verlierersicherung
- 49
- Führung
- 51
- Gleitfläche
- 52
- Auflagefläche
- 53
- oberer Bereich
- 55
- Unterbrechung
- 57
- Tasche
- 58
- radiale Tasche
- 59
- ausgefahrener Zustand
- 61
- eingefahrenen Zustand
- 63
- Schwenkbewegung
- 65
- Formschluss
- 67
- Kubatur
- 69
- Hemm- oder Rastelement
- 71
- Rastzunge
- 73
- Kulisse
- 73a
- Kulisse
- 75
- Zwangsführung
- 77
- Hub
- 79
- Winkelstellung
- 81
- Diagramm
- F
- Steckkraft
- L
- Hebellänge