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Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zur Demontage eines an einer Spindel mittels eines Sicherungsringes in Form eines geschlitzten Wellringes gehaltenen Druckstücks einer in einem Bremssattel einer Scheibenbremse angeordneten Zuspanneinrichtung.
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In der
DE 10 2015 119 194 A1 ist eine Scheibenbremse offenbart, mit einer Zuspanneinrichtung, die zwei Bremsstempel aufweist, die bei einer Bremsung durch Betätigung eines Bremshebels einen anliegenden Bremsbelag gegen eine Bremsscheibe pressen.
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Mit einem Außengewinde versehene Spindeln des jeweiligen Bremsstempels sind in eine Brücke eingeschraubt und stehen mit einer Nachstelleinrichtung zum Ausgleich eines betriebsbedingt sich verändernden Lüftspiels in Verbindung.
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An einem Ende weist die Spindel einen verdickten Kopf auf, über den ein Druckstück gestülpt ist. Zur Halterung des Druckstücks an der Spindel ist ein Sicherungsring in Form eines Wellringes vorgesehen, der einerseits mit radial nach außen gerichteten Wellenbergen in einer umfänglichen Nut des Druckstücks einliegt und mit nach innen gerichteten Wellenbergen an einer durch den verdickten Kopf gebildeten Auflage aufliegt, wobei diese Auflage auf der dem Außengewinde zugewandten Seite des Kopfes ausgebildet ist.
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Der lichte Durchmesser des Wellringes, der durch die radial nach innen gerichteten Wellenberge bestimmt ist, ist größer als der Durchmesser des Außengewindes bzw. eines sich zum Kopf hin erstreckenden gewindefreien Bereichs der Spindel.
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Bei einer erforderlichen Wartung der Zuspanneinrichtung muss das jeweilige Druckstück von der Spindel gelöst werden, wozu der Sicherungsring außer Eingriff mit der Spindel, d.h. mit dem Kopf zu bringen ist, so dass das Druckstück behinderungsfrei abgezogen werden kann.
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Hierzu sind Werkzeuge bekannt, die jedoch allesamt nicht geeignet sind, eine zügige und beschwernisfreie Demontage des jeweiligen Druckstücks zu ermöglichen.
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Beispielsweise kommt ein zangenartiges Werkzeug zum Einsatz, das einseitig Stifte aufweist, die den Wellring hintergreifen und so weit aufspreizen, dass das Druckstück abziehbar ist.
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Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass der Wellring zumindest in einem Teilbereich von außen her sichtbar und zugänglich ist, so dass die Stifte durch ein entsprechendes umfängliches Verdrehen des Werkzeuges eingreifen können.
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Jedoch ist der Wellring bei montierter Scheibenbremse nicht erkennbar, so dass das Werkzeug durch Ausprobieren in die richtige Stellung gebracht werden muss, wobei überdies eine zur Spindel parallele Stellung der Stifte erforderlich ist, um so den Wellring greifen zu können.
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Naturgemäß ist dies mit einem erheblichen, insbesondere zeitlichen Aufwand verbunden, der den stets gestellten Forderungen nach einer zügigen Arbeitsweise entgegensteht.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass seine Handhabung vereinfacht und die durchzuführenden Demontagearbeiten ungehindert möglich sind.
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Diese Aufgabe wird durch ein Werkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Danach weist das als Zange ausgebildete Werkzeug zwei endseitige, gegensinnig bewegbare Zangenbacken auf, die ein Zangenmaul bilden mit auf ihren einander zugewandten Seiten Ausnehmungen, die in Schließstellung der Zange eine Kreisöffnung bilden.
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Jede Ausnehmung ist randseitig mit einem Kragen versehen, deren Außenflächen in Gebrauchsstellung an den inneren Wellenbergen des Wellrings anliegen und bei einem Spreizen der Backe den Wellring aus seinem Überdeckungsbereich mit der Auflage des Spindelkopfes bringen, wobei die radial nach außen bewegten inneren Wellenberge in die Nut des Druckstücks eingedrückt werden, die der Aufnahme der äußeren Wellenberge dient, wie zum Stand der Technik beschrieben.
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Voraussetzung hierfür ist, dass die axiale Länge der Kragen so bemessen ist, dass deren Außenseite in Überdeckung gebracht wird mit dem Wellring.
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Der lichte Durchmesser der Kreisöffnung der Zange und damit auch der Kragen ist geringfügig größer als der Außendurchmesser der Spindel, so dass die Zange die Spindel vollständig umgreifen kann.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung sind die Außenseiten der Kragen derart konturiert, dass sich in geschlossener Stellung der Zange ein Oval ergibt, wobei das Größtmaß des Ovals so bemessen ist, dass es an einer Wandung der im Druckstück vorgesehenen Nut anliegt, in der der Wellring gehalten ist.
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Nach einem Aufspreizen des Wellrings kann das Druckstück behinderungsfrei von der Spindel entfernt werden.
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Neben einer Demontage des Druckstücks mithilfe des erfindungsgemäßen Werkzeuges besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit einer Montage des Druckstücks, wobei dann vor dem Aufstecken des Druckstücks auf die Spindel der Wellring mittels des Werkzeuges so weit gespreizt wird, dass ein Überfahren des spindelseitigen Kopfes problemlos möglich ist.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Backen einseitig mit Magneten versehen sind. Dadurch wird gewährleistet, dass die Backen plan am Druckstück anliegen und sich beim Einführen der Zange diese durch die Magnetkraft an das Druckstück gezogen wird. D.h., die Demontageposition der Zange wird automatisch eingenommen, sobald sich die Zange in der Nähe des Druckstücks, das üblicherweise aus einem ferromagnetischen Werkstoff besteht, befindet.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Es zeigen:
- 1 einen Bremsstempel nach dem Stand der Technik in einer geschnittenen Seitenansicht
- 2 den Bremsstempel nach 1 in einer Explosionsdarstellung
- 3 und 4 ein erfindungsgemäßes Werkzeug in unterschiedlichen Gebrauchsstellungen in einer Vorderansicht
- 5 das Werkzeug in einer Seitenansicht.
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In den
1 und
2 ist als Teil einer Zuspanneinrichtung einer Scheibenbremse, wie sie aus der eingangs genannten
DE 10 2015 119 194 A1 bekannt ist, ein Bremsstempel 7 abgebildet, der aufweist eine mit einem Außengewinde versehene Spindel 9 und ein Druckstück 8, das mittels eines Wellrings 11 axial gesichert an der Spindel 9 gehalten ist.
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Hierzu weist die Spindel 9 an ihrem dem Druckstück 8 zugewandten Ende einen verdickten Kopf 10 auf, auf den das Druckstück 8 aufgestülpt ist.
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Der als Sicherungsring dienende Wellring 11 liegt mit seinen äußeren Wellenbergen 13 in einer insbesondere in der 1 deutlich erkennbaren umfänglichen inneren Nut 14 des Druckstücks 8 ein, während innere Wellenberge 12 an einer Auflage 15 des Kopfes 10 aufliegen, die auf der dem Gewindeteil der Spindel 9 zugewandten Bereich ausgebildet ist.
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Dabei ist der lichte Durchmesser, definiert durch die inneren Wellenberge 12 des Wellrings 11, größer als der Außendurchmesser der Spindel 9 in diesem Bereich, so dass ein Spalt zwischen dem Spindelabschnitt und den inneren Wellenbergen 12 gebildet ist.
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Zur Demontage des Druckstücks 8, d.h., um dies im Bedarfsfall von der Spindel 9 bzw. dem Kopf 10 abziehen zu können, ist das in den 3 bis 5 gezeigte Werkzeug erfindungsgemäß ausgebildet.
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Dieses Werkzeug ist als Zange gestaltet, mit zwei Griffen 3, an deren gegenüberliegenden Ende jeweils gegensinnig bewegbare, ein Zangenmaul bildende Zangenbacken 2 ausgebildet sind, die auf ihren einander zugewandten Seiten jeweils eine Ausnehmung 4 aufweisen, die in Schließstellung, entsprechend der 3, eine Kreisöffnung begrenzen.
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Durch Zusammendrücken der Griffe 3 wird das Zangenmaul gespreizt, wie in der 4 erkennbar ist.
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An einer planen Seite werden die Ausnehmungen 4 umfänglich durch einen Kragen 5 begrenzt, die gegenüber den planen Flächen der Zangenbacken 2 vorstehen, wie in der 5 erkennbar ist.
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Diese Kragen 5 sind außenseitig, abweichend von der Kreisform, als Oval ausgebildet, wobei diese Außenseiten die Andruckflächen bilden, die in Funktion, also zur Demontage des Druckstücks 8 an den inneren Wellenbergen 12 des Wellrings 11 anliegen.
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Zur Demontage des Druckstücks 8 werden die Zangenbacken 2 so weit gespreizt, dass das Zangenmaul die Spindel 9 umschließt, wobei die Zange 1 dann die Position entsprechend der 3 einnimmt.
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Um eine plane Anlage der Zangenbacken 2 am Druckstück 8 zu erhalten, sind in die Zangenbacken 2 mehrere Magnete 6 eingelassen und zwar auf der den Kragen 5 zugewandten Seite, wobei die Magnete 6 planeben mit den Zangenbacken 2 positioniert sind.
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Zur Demontage des Druckstücks 8 tauchen die Kragen 5 des geschlossenen Zangenmauls in den Bereich ein, der von den inneren Wellenbergen 12 definiert ist.
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Bei einem folgenden Spreizen der Zangenbacken 2 werden die inneren Wellenberge 12 des mit einem Schlitz 16 versehenen Wellrings 11 so weit in die umfängliche Nut 14 des Druckstücks 8 gedrückt, dass die inneren Wellenberge 12 aus dem Anlagebereich der Auflage 15 gelangen und das Druckstück 8 abgezogen werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zange
- 2
- Zangenbacke
- 3
- Griff
- 4
- Ausnehmung
- 5
- Kragen
- 6
- Magnet
- 7
- Bremsstempel
- 8
- Druckstück
- 9
- Spindel
- 10
- Kopf
- 11
- Wellring
- 12
- Wellenberg
- 13
- Wellenberg
- 14
- Nut
- 15
- Auflage
- 16
- Schlitz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015119194 A1 [0002, 0024]