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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Axialwälzlager, insbesondere Axialnadelwälzlager, umfassend eine erste Lagerscheibe mit einer sich radial erstreckenden kreisringscheibenförmig ausgebildeten Laufscheibe, eine erste radial außenliegende Wälzkörper-Lagerreihe mit einer Mehrzahl von umfänglich nebeneinander angeordneten Wälzkörperrollen, und eine zweite radial innenliegende Wälzkörper-Lagerreihe mit einer Mehrzahl von umfänglich nebeneinander angeordneten Wälzkörperrollen. Die Wälzkörperrollen der ersten Wälzkörper-Lagerreihe und die Wälzkörperrollen der zweiten Wälzkörper-Lagerreihe sind dabei in einem gemeinsamen Käfig oder in zwei einzelnen Käfigen zueinander beabstandet gehalten und umfänglich versetzt zueinander angeordnet, um auf einer auf der Innenseite der Laufscheibe ausgebildeten radial äußeren Laufbahn bzw. auf einer auf der Innenseite der Laufscheibe ausgebildeten radial inneren Laufbahn abrollen zu können. Ferner betrifft die Erfindung eine Betätigungseinrichtung für eine als Feststellbremse und/oder als Betriebsbremse ausgebildete Bremseinheit.
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Axiallager sind in unterschiedlichen Bauformen bekannt. Sie dienen primär der axialen Abstützung zweier relativ zueinander drehbeweglicher Teile. Aus der
DE 10 2017 106 884 A1 ist ein Axiallager bekannt, umfassend einen Lagerring sowie wenigstens zwei auf diesem laufende, radial ineinander angeordnete Wälzköperkränze, jeweils umfassend eine Mehrzahl an nadel- oder rollenförmigen Wälzkörpern, wobei die Wälzkörper des einen Wälzkörperkranzes einen größeren Durchmesser aufweisen als die Wälzkörper des anderen Wälzkörperkranzes.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein mehrreihiges Axialwälzlager bereitzustellen, welches im Hinblick auf Reibungsverluste und Lastverteilung weiter optimiert ist. Insbesondere soll ein zweireihiges Axialwälzlager für eine Parkbremse oder eine elektromechanische Betriebsbremse eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt werden, bei welcher geringstmögliche Reibungsmomente mit maximaler Last beim Zustellen der Bremse erreicht werden können.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Axialwälzlager mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch eine Bremseinheit mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10. Ein erfindungsgemäßes Axialwälzlager umfasst eine erste Lagerscheibe mit einer sich radial erstreckenden kreisringscheibenförmig ausgebildeten Laufscheibe, eine erste radial außenliegende Wälzkörper-Lagerreihe mit einer Mehrzahl von umfänglich nebeneinander angeordneten Wälzkörperrollen sowie eine zweite radial innenliegende Wälzkörper-Lagerreihe mit einer Mehrzahl von umfänglich nebeneinander angeordneten Wälzkörperrollen. Dabei sind die Wälzkörperrollen der ersten Wälzkörper-Lagerreihe und die Wälzkörperrollen der zweiten Wälzkörper-Lagerreihe in einem gemeinsamen Käfig oder in zwei einzelnen Käfigen zueinander beabstandet gehalten und umfänglich versetzt zueinander angeordnet, um auf einer auf der Innenseite der Laufscheibe ausgebildeten radial äußeren Laufbahn bzw. auf einer auf der Innenseite der Laufscheibe ausgebildeten radial inneren Laufbahn abrollen zu können. Gemäß der Erfindung ist die radial außen liegend angeordnete Laufbahn und ist die radial innenliegend angeordnete Laufbahn jeweils in Richtung der korrespondierenden Wälzkörperrollen gewölbt ausgebildet, so dass die axiale Federtiefe der Wölbungen und damit einhergehend die Laufbahnkontaktfläche zwischen den Wälzkörperrollen und der korrespondierenden Laufbahn in Abhängigkeit von einer axial auf die erste Laufscheibe wirkenden Kraft veränderbar. Durch die vorgehaltene Verformung der radial zueinander beabstandeten Laufbahnen wird der Vorteil erzielt, dass bereits bei kleineren axialen Lasten ein verbessertes Abrollverhalten mit geringerer Reibung erreicht wird.
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Nachfolgend werden die wesentlichsten in den Patentansprüchen verwendeten Begriffe kurz erläutert, wie sie im Sinne der Erfindung zu verstehen sind. Axialwälzlager können insbesondere dazu verwendet werden, Drehbewegungen mit möglichst geringen Reibungsverlusten zu übertragen. Axialwälzlager können insbesondere zur Fixierung von Achsen und Wellen eingesetzt werden, wobei sie insbesondere axiale Kräfte aufnehmen und gleichzeitig die Rotation der Welle oder der so auf einer Achse gelagerten Bauteile ermöglichen. Hierzu sind zwischen einer ersten Laufscheibe und einer zweiten Laufscheibe des Axialwälzlagers rollende Wälzkörper angeordnet. Zwischen diesen drei Hauptkomponenten erste Laufscheibe, zweite Laufscheibe und den Wälzkörpern tritt innerhalb des Axialwälzlagers in der Regel hauptsächlich Rollreibung auf. Da die Wälzkörper auf der ersten und zweiten Laufscheibe bevorzugt auf gehärteten Stahlflächen mit optimierter Schmierung abrollen können, ist die Rollreibung derartiger Lager relativ gering. Allgemein werden Wälzlager mit überwiegender axialer Belastung als Axiallager bezeichnet. In der
DE 90 11 029 U1 und in der
DE 10 2013 225 996 A1 ist jeweils ein beispielhaftes Axiallager offenbart. Die Axiallager bestehen in der Regel aus zwei Laufscheiben, zwischen denen Wälzkörper angeordnet sind.
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Die erste Laufscheibe kann insbesondere die Axialwälzlager aufnehmende Welle mit dem Axialwälzlager bzw. den Wälzkörpern verbinden. Dabei kann insbesondere die Welle mit der der Welle zugewandten Seite der Stirnfläche der ersten Laufscheibe gekoppelt sein, wobei auf der dieser Stirnfläche gegenüberliegenden ersten Wälzkörperlaufbahn die Wälzkörper des Axialwälzlagers wälzen. Die erste Laufscheibe kann insbesondere kreisringförmig ausgebildet sein. Die erste Laufscheibe kann aus einem metallischen und/oder keramischen Werkstoff gebildet sein. Es ist grundsätzlich denkbar, die erste Laufscheibe einteilig oder mehrteilig, insbesondere zweiteilig auszubilden.
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Die zweite Laufscheibe kann ebenfalls aus einem metallischen und/oder keramischen Werkstoff gebildet sein und analog zur ersten Laufscheibe kann die zweite Laufscheibe einteilig oder mehrteilig, insbesondere zweiteilig ausgebildet sein.
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Die Wälzkörper haben abhängig von der Wälzlagerbauart häufig die Form einer Kugel oder einer Rolle. Sie wälzen sich auf den Laufbahnen des Wälzlagers ab und haben die Aufgabe, die auf ein Radialwälzlager wirkende Kraft vom Außenring auf den Innenring und umgekehrt zu übertragen. Bei einem Axialwälzlager übertragen die Wälzkörper die auf das Axialwälzlager wirkenden Kräfte zwischen den Laufscheiben. Rollenförmige Wälzkörper werden auch als Rollenwälzkörper und kugelförmige Wälzkörper als Lagerkugel bezeichnet.
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Rollenförmige Wälzkörper können beispielsweise ausgewählt sein aus der Gruppe der symmetrischen Pendelrollen, der asymmetrischen Pendelrollen, der Zylinderrollen, der Nadelrollen und/oder der Kegelrollen.
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Wälzkörper können in einem Käfig oder durch Wälzkörperdistanzstücke geführt und voneinander beabstandet sein. Es ist grundsätzlich auch denkbar, ein käfigloses Wälzlager auszubilden, welches auch als vollrolliges Wälzlager bezeichnet wird. Bei vollrolligen Wälzlagern können sich benachbarte Wälzkörper kontaktieren.
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Rollenwälzkörper verfügen im Vergleich zu Lagerkugeln, welche eine punktförmige Berührung auf den Laufbahnen von Außen- und/oder Innenring aufweisen, über eine linienförmige Berührung und folglich über eine größere Auflagefläche. Hierdurch können Rollenwälzkörper bei hoher Steifigkeit wesentlich höhere Radiallasten aufnehmen als Lagerkugeln. Zylinderrollen von Wälzlagern sind geometrisch als Kreiszylinder ausgebildet. Sie verfügen im Vergleich zu Lagerkugeln über eine größere Auflagefläche an den Laufbahnen von Außen- und Innenring. Hierdurch können Zylinderrollen wesentlich höhere Radiallasten aufnehmen als Lagerkugeln. Nadelrollen von Wälzlagern sind geometrisch als Kreiszylinder ausgebildet, die über eine sehr große Länge im Verhältnis zum Wälzkörperdurchmesser verfügen. In der Regel spricht man bei einem Längen-/Durchmesserverhältnisses einer kreiszylindrischen Wälzkörperrolle >2,5 von einer Nadelrolle. Mittels Nadelrollen lassen sich besonders kompakte Wälzlager, sog. Nadellager, realisieren.
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Ein Wälzlager kann einen Käfig aufweisen, wobei der Käfig die Wälzkörper führt. Der Käfig so ausgebildet, dass die Wälzkörperkugeln und/oder die Wälzkörperrollen voneinander beabstandet werden, damit beispielsweise die Reibung und Wärmeentwicklung der Wälzkörper möglichst geringgehalten wird. Ferner hält der Käfig die Wälzkörperkugeln und/oder Wälzkörperrollen in einem festen Abstand beim Abwälzen zueinander, wodurch eine gleichmäßige Lastverteilung erzielt werden kann. Der Käfig kann einstückig oder mehrstückig ausgeführt sein.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängig formulierten Ansprüchen angegeben. Die in den abhängig formulierten Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar und können weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Ansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine zweite Laufscheibe vorgesehen ist. Dabei weist die zweite Laufscheibe korrespondierend zur Ausbildung der ersten Laufscheibe eine radial außen liegend angeordnete Laufbahn und eine radial innenliegend angeordnete Laufbahn auf, wobei beide Laufbahnen jeweils in Richtung der korrespondierenden Wälzkörperrollen gewölbt ausgebildet sind. Die axiale Federtiefe der Wölbungen und damit einhergehend die Laufbahnkontaktfläche zwischen den Wälzkörperrollen und der jeweils korrespondierenden Laufbahn ist dadurch in Abhängigkeit von einer axial auf die zweite Laufscheibe wirkenden Kraft veränderbar. Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin begründet, dass es zu einer gleichbleibenden Belastung der Wälzkörper kommt und somit den Verformungen im Bremssattel entgegengewirkt werden kann.
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Besonders bevorzugt sind die radial außen liegend angeordnete Laufbahn und die radial innenliegende Laufbahn als separate und radial voneinander beabstandet angeordnete Laufbahnen ausgebildet. Mit Vorteil derart, dass zwischen der radial außen liegend angeordneten Laufbahn und der radial innenliegend angeordneten Laufbahn ein kreisringförmig ausgebildeter Zwischenbereich ohne Wölbung ausgebildet ist. Bevorzugt sind die gewölbten Laufbahnen mit Hilfe eines Prägewerkzeugs in das Stahlblech des Laufscheibenrohlings eingebracht. Durch die geprägte Laufbahn, die je nach Verformungsgrad des Bremssattels angepasst wird, wird gewährleistet, dass alle Wälzkörper quasi gleichzeitig zum Eingriff kommen. Mit steigender Last werden die Laufbahnprägungen im elastischen Bereich egalisiert, wodurch ein weiter optimiertes Abrollverhalten der Wälzkörper mit reduzierten Reibwerten erreicht wird.
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Des Weiteren kann es gemäß einer ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass die erste Laufscheibe und/oder die zweite Laufscheibe in Form einer Tellerfeder getellert ausgebildet ist bzw. sind, so dass die erste Laufscheibe und/oder die zweite Laufscheibe lediglich radial außen umfangsseitig über eine kreisringförmig ausgebildete Teilfläche der Laufscheibe, auf einer ebenen Lagerfläche zur Auflage kommen kann und der radial innere Rand am Durchgangsloch der Laufscheibe axial nach innen von der Radialebene bzw. der Lagerfläche beabstandet ist. Dadurch, dass jede Scheibe derart „getellert“ ist, dass die Scheiben lediglich innen umfangsseitig am Rand in einer Radialebene aufliegen und der Außenrand am Durchgangsloch aber axial von der Radialebene entfernt ist, kann eine entsprechende Vorspannung innerhalb des Axialwälzlagers erreicht und damit einhergehend eine verbesserte Anlage der Wälzkörper an den Laufbahnen erreicht werden.
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Mit Vorteil ist die erste Laufscheibe und/oder die zweite Laufscheibe derart ausgebildet, dass die Wölbung der ersten Laufbahn und die Wölbung der zweiten Laufbahn axial versetzt zueinander sind. Dieser axiale Versatz liegt lediglich im Bereich von zehntel Millimetern und ist insbesondere im lastfreien Zustand des Axiallagers bzw. der Laufscheiben zu erkennen. Durch die Auslegung dieses axialen Versatzes ist es möglich die Vorspannung eines Axialwälzlagers auf unterschiedliche Gegebenheiten einzustellen.
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Des Weiteren kann die Erfindung auch dahingehend weiterentwickelt sein, dass die Federtiefe der Wölbung der außenliegend angeordneten ersten Laufbahn, größer bemessen ist als die Federtiefe der Wölbung der innenliegend angeordneten zweiten Laufbahn. Insbesondere kann die Federtiefe der radial außenliegenden Wölbung um mindestens den Faktor 2 besonders bevorzugt um den Faktor 2,5 bis 3,0 größer bemessen sein als die Federtiefe der radial innenliegenden Wölbung. Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass ein optimiertes Tragbild entsteht, abhängig von der Sattelverformung
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In einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass die erste Lagerscheibe als Winkelscheibe ausgebildet ist, umfassend eine in radialer Ebene sich erstreckende Laufscheibe sowie einen sich in axialer Richtung erstreckenden und als kreisringförmiger Zylinderabschnitt ausgebildeten Außenringbord. Analog hierzu kann es vorteilhaft sein, die Erfindung dahingehend weiterzuentwickeln, dass die zweite Lagerscheibe als Winkelscheibe ausgebildet ist, umfassend eine in radialer Ebene sich erstreckende Laufscheibe sowie einen sich in axialer Richtung erstreckenden und als kreisringförmiger Zylinderabschnitt ausgebildeten Innenringbord. Der Vorteil, der sich hierdurch jeweils realisieren lässt, ist, dass durch die Tellerung der beiden vorgespannten Scheiben eine besonders hohe Verformung ausgleichen lässt.
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Gemäß einer weiteren zu bevorzugenden Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes kann vorgesehen sein, dass die erste Laufscheibe und/oder die zweite Laufscheibe als Tellerfeder ausgebildet ist/sind, wobei insbesondere für den Fall, dass beide Laufscheiben als Tellerfedern ausgebildet sind, diese so zueinander angeordnet sind, dass die Laufscheibenflächen von radial innen nach radial außen auseinanderlaufen.
Mit Vorteil sind die Wälzkörperrollen der ersten Wälzkörper-Lagerreihe und/oder die Wälzkörperrollen der zweiten Wälzkörper-Lagerreihe als Nadelrollen ausgebildet - besonders bevorzugt als Nadelrollen mit einem Längen-/Durchmesserverhältnis größer oder gleich 2,5 zu 1,6 (2,5 : 1,6).
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Darüber hinaus wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe gelöst durch eine Betätigungseinrichtung für eine elektromechanische Feststell- und/oder Betriebsbremse, umfassend ein erfindungsgemäß ausgebildetes Axialwälzlager. Dabei ist das Axialwälzlager zwischen einer Spindel für den Antrieb eines Bremskolbens und einer Gehäusewand des Bremszylinders angeordnet. Der Vorteil, der sich hierdurch ergibt, ist insbesondere, dass ein besonders geringes Reibmoment beim Betätigen und Lösen der Bremse ergibt.
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Bei der Betätigung der Bremseinrichtung eines Kraftfahrzeugs kommt es hervorgerufen durch hohe Betriebsdrücke im Bremssattel zu elastischen Verformungen. Dies wirkt sich negativ auf Reibung und Lastverteilung im Bremssystem, insbesondere im Bremssattel, aus. Um geringstmögliche Reibmomente mit maximaler Last beim Zustellen der Bremse zu realisieren, wird der elastischen Verformung durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Axiallagers entgegengewirkt. Durch die geprägten Laufbahnen in den Lagerscheiben, die je nach Verformungsgrad des Sattels angepasst werden kann, wird gewährleistet, dass alle Wälzkörper gleichzeitig zum Eingriff kommen. Mit steigender Last werden die Laufbahnprägungen im elastischen Bereich egalisiert.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die gezeigten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der vorliegenden Beschreibung und/oder Figuren zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Gegenstände, so dass ggf. Erläuterungen aus anderen Figuren ergänzend herangezogen werden können.
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Es zeigen:
- 1 ein Axialwälzlager in einer möglichen Ausführungsform der Erfindung, in einem in einem Teilschnitt entlang der Drehachse des Axialwälzlagers, und
- 2 eine erfindungsgemäße Betätigungseinrichtung für eine Parkbremse oder eine elektromechanische Betriebsbremse eines Kraftfahrzeugs in einem Axialschnitt entlang der Drehachse des Axialwälzlagers.
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1 zeigt ein Axialwälzlager 1 in einer möglichen Ausführungsform der Erfindung, in einem in einem Teilschnitt entlang der Drehachse des Axialwälzlagers 1. Das gezeigte Axialwälzlager 1 ist als Axialnadelwälzlager ausgebildet und umfasst eine erste Lagerscheibe 110 mit einer sich radial erstreckenden kreisringscheibenförmig ausgebildeten Laufscheibe 110a, eine erste radial außenliegende Wälzkörper-Lagerreihe 11 mit einer Mehrzahl von umfänglich nebeneinander angeordneten Wälzkörperrollen 12 sowie eine zweite radial innenliegende Wälzkörper-Lagerreihe 13 mit einer Mehrzahl von umfänglich nebeneinander angeordneten Wälzkörperrollen 14. Die Wälzkörperrollen 12 der ersten Wälzkörper-Lagerreihe 11 und die Wälzkörperrollen 14 der zweiten Wälzkörper-Lagerreihe 13 sind in zwei einzelnen Käfigen 15 zueinander beabstandet gehalten und umfänglich versetzt zueinander angeordnet, um auf einer auf der Innenseite der Laufscheibe 110a ausgebildeten radial äußeren Laufbahn 111 bzw. auf einer auf der Innenseite der Laufscheibe 110a ausgebildeten radial inneren Laufbahn 112 abrollen zu können. Dabei ist die radial außen liegend angeordnete Laufbahn 111 und ist die radial innenliegend angeordnete Laufbahn 112 jeweils in Richtung der korrespondierenden Wälzkörperrollen 12, 14 gewölbt ausgebildet, so dass die axiale Federtiefe T1, T2 der jeweiligen Wölbung 100, 200 und damit einhergehend die Laufbahnkontaktfläche zwischen den Wälzkörperrollen 12, 14 und der jeweils korrespondierenden Laufbahn 111, 112 in Abhängigkeit von einer axial von außen auf die erste Laufscheibe 110a wirkenden Kraft veränderbar. Aus der 1 ist ferner ersichtlich, dass axial beabstandet eine zweite Lagerscheibe 120 mit einer Laufscheibe 120a vorgesehen ist, wobei die zweite Laufscheibe 120a korrespondierend zur Ausbildung der ersten Laufscheibe 110a eine radial außen liegend angeordnete Laufbahn 121 und eine radial innenliegend angeordnete Laufbahn 122 aufweist, welche ebenfalls jeweils in Richtung der korrespondierenden Wälzkörperrollen 12, 14 gewölbt ausgebildet ist, so dass die axiale Federtiefe T1, T2 der Wölbungen 100, 200 und damit einhergehend die Laufbahnkontaktfläche zwischen Wälzkörperrollen 12, 14 und korrespondierender Laufbahn 121, 122 in Abhängigkeit von einer axial auf die zweite Laufscheibe 120a wirkenden Kraft veränderbar ist. Die radial außen liegend angeordnete Laufbahn 111; 121 und die radial innenliegende Laufbahn 112; 122 sind als jeweils separate und radial voneinander beabstandet angeordnete Laufbahnen 111, 112; 121, 122 ausgebildet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist bei jeder Laufscheibe 110a; 120a zwischen der radial außen liegend angeordneten Laufbahn 111; 121 bzw. deren Wölbung 100 und der radial innenliegend angeordneten Laufbahn 112; 122 bzw. deren Wölbung 200 ein kreisringförmig ausgebildeter Zwischenbereich 300 ohne Wölbung ausgebildet. Durch die plastische Verdrängung von Material während des Prägeprozesses der gewölbten Laufbahnen 111, 112; 121, 122 wird Material in den radialen Randbereichen verdrängt, so dass hier materialverjüngte Bereiche entstehen.
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Wie ferner in der 1 gezeigt, sind die erste Laufscheibe 110a und die zweite Laufscheibe 120a in Form einer Tellerfeder getellert ausgebildet, so dass die erste Laufscheibe 110a und die zweite Laufscheibe 120a lediglich radial außen umfangsseitig über eine kreisringförmig ausgebildete Teilfläche ATeil der Laufscheibe 110a, 120a auf einer ebenen Lagerfläche A zur Auflage kommen und der radial innere Rand am Durchgangsloch der Laufscheibe 110a, 120a axial nach innen von axial benachbart vorhandenen Ebene der Lagerfläche A (hier einer Gehäusewand eines Gehäuses einer Bremseinrichtung bzw. eines Bremssattels der Bremseinrichtung - siehe 2) beabstandet ist. Die erste Laufscheibe 110a und die zweite Laufscheibe 120a sind derart ausgebildet, dass die Wölbung 100 der ersten Laufbahn 111; 121 und die Wölbung 200 der zweiten Laufbahn 121; 122 axial zueinander versetzt sind. Dieser Versatz liegt im entlasteten Zustand des Axiallagers 1 etwa im Bereich von wenigen zehntel Millimetern. Wie gut zu sehen ist, ist die Federtiefe T1 der Wölbung 100 der außenliegend angeordneten ersten Laufbahn 111, 121 größer bemessen als die Federtiefe T2 der Wölbung 200 der innenliegend angeordneten zweiten Laufbahn 112, 122. Dabei beträgt die Federtiefe T1 der radial außenliegenden Wölbung 100 etwa eine doppelt so groß ausgebildete Tiefe wie die Federtiefe T2 der radial innenliegenden Wölbung 200. Beide Lagerscheiben 110, 120 sind jeweils als Winkelscheibe ausgebildet, umfassend eine in radialer Ebene sich erstreckende Laufscheibe 110a sowie einen sich in axialer Richtung erstreckenden und als kreisringförmiger Zylinderabschnitt ausgebildeten Ringbord. Dabei ist der Ringbord der ersten Lagerscheibe 110 als Außenringbord 110b (radial außen an der Lagerscheibe 110 ausgebildet) ausgeführt und ist der Ringbord der zweiten Lagerscheibe 120 als Innenringbord (radial innen an der Lagerscheibe 120 ausgebildet) ausgeführt. Der Außenringbord 110b und der Innenringbord 120b weisen umfänglich verteilt radial nach innen gerichtete Rastabschnitte 110c; 120c auf, über welche die Lagerreihen mit ihren Käfigen 15 in axialer Richtung in die Lagerscheiben 110; 120 rastend eingesetzt und so axial gesichert anordenbar sind. Beide Laufscheiben 110a, 120a sind als Tellerfeder ausgebildet und so zueinander angeordnet, dass die Laufscheibenflächen von radial innen nach radial außen auseinanderlaufen.
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2 zeigt eine erfindungsgemäße Betätigungseinrichtung 30 für eine elektrisch aktivierbare Parkbremse oder eine elektromechanische Betriebsbremse eines Kraftfahrzeugs in einem Axialschnitt entlang der Drehachse des Axialwälzlagers 1. Die Betätigungseinrichtung 30 umfasst einen teilweise hohlzylindrisch ausgebildeten Bremskolben 31, in dessen Inneren eine Spindelmutter 32 - angetrieben von einer Spindelschraube 33 den Bremskolben in Pfeilrichtung betätigt, wobei der Bremskolben 31 auf einen hier nicht gezeigten äußeren Bremssattel wirkt. Außerhalb des Bremskolbens 31 ist die Spindelschraube 33 über ein erfindungsgemäßes Axiallager 1 gelagert, wobei das Axiallager 1 auf einem Wellenabschnitt der Spindelschraube 33 gegen einen Ringkragen der Spindelschraube 33 abgestützt und zwischen diesem und einer Gehäusewand eines Gehäuses 50 des Bremszylinders gelagert angeordnet ist.
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Die Erfindung ist nicht auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Die vorstehende Beschreibung ist daher nicht als beschränkend, sondern als erläuternd anzusehen. Die nachfolgenden Patentansprüche sind so zu verstehen, dass ein genanntes Merkmal in zumindest einer Ausführungsform der Erfindung vorhanden ist. Dies schließt die Anwesenheit weiterer Merkmale nicht aus. Sofern die Patentansprüche und die vorstehende Beschreibung ‚erste‘ und ‚zweite‘ Merkmal definieren, so dient diese Bezeichnung der Unterscheidung zweier gleichartiger Merkmale, ohne eine Rangfolge festzulegen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Axialwälzlager
- 110
- erste Lagerscheibe
- 110a
- Laufscheibe (der ersten Lagerscheibe)
- 110b
- Außenringbord (der ersten Lagerscheibe)
- 111
- Laufbahn (radial außen)
- 112
- Laufbahn (radial innen)
- 120
- zweite Lagerscheibe
- 120a
- Laufscheibe (der zweiten Lagerscheibe)
- 120b
- Innenringbord (der zweiten Lagerscheibe)
- 121
- Laufbahn (radial außen)
- 122
- Laufbahn (radial innen)
- 100
- Wölbung (der radial außenliegend angeordneten Laufbahn)
- 200
- Wölbung (der radial innenliegend angeordneten Laufbahn)
- 300
- Zwischenbereich (radial zwischen den Wölbungen von radial außenliegender Laufbahn und radial innenliegender Laufbahn ausgebildet)
- T1
- Federtiefe (der radial äußeren Wölbung)
- T2
- Federtiefe (der radial inneren Wölbung)
- 11
- erste Wälzkörper-Lagerreihe
- 12
- Wälzkörperrollen (der ersten Wälzkörper-Lagerreihe)
- 13
- zweite Wälzkörper-Lagerreihe
- 14
- Wälzkörperrollen (der zweiten Wälzkörper-Lagerreihe)
- 15
- Käfig
- 30
- Betätigungseinrichtung
- 31
- Bremskolben
- 32
- Spindelmutter
- 33
- Spindelschraube
- 50
- Gehäuse
- ATeil
- Teilfläche (Auflagefläche an der getellerten Lagerscheibe)
- A
- Lagerfläche (der sich in radialer Richtung erstreckenden Auflageebene)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017106884 A1 [0002]
- DE 9011029 U1 [0005]
- DE 102013225996 A1 [0005]