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Die Erfindung betrifft eine Dunstabzugshaube zum Abzug von Kochdünsten mittels eines Luftstromes, mit einem Gehäuse, das wenigstens eine Luftansaugöffnung und wenigstens einen Luftauslass für den Luftstrom aufweist, wobei das Gehäuse wenigstens im Bereich der Luftansaugöffnung eine Dekorfläche aufweist, wenigstens einem in dem Gehäuse angeordneten Lüfter zur Erzeugung des Luftstromes, und wenigstens einem in dem Gehäuse in dem Luftstrom zwischen Luftansaugöffnung und Lüfter angeordneten Abscheideelement zur Trennung eines oder mehrerer Bestandteile, insbesondere Fett und Öl, von den Kochdünsten aus dem Luftstrom, wobei der Luftstrom in dem Gehäuse von der Luftansaugöffnung über das Abscheideelement zu dem Lüfter geführt ist und von dem Lüfter über den Luftauslass aus dem Gehäuse geblasen wird, wenigstens einer Luftausblasöffnung im Gehäuse an der Dekorfläche, wobei die Luftausblasöffnung dazu ausgelegt ist, beim Abzug von Kochdünsten einen Teilluftstrom aus der Luftausblasöffnung auszublasen, wobei der Teilluftstrom am Gehäuse entlang der Dekorfläche zur Luftansaugöffnung geführt ist, um zusammen mit den Kochdünsten über die Luftansaugöffnung angesaugt zu werden.
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Eine solche Dunstabzugshaube ist aus
EP 2 677 242 A1 bekannt. Wenn warme, mit Feuchtigkeit gesättigte Kochdünste mit dem kälteren Ansaugbereich um die Luftansaugöffnung in Kontakt kommen, kann Feuchtigkeit aus dem Kochdunst auskondensieren und es können sich Wassertröpfchen im Ansaugbereich bilden. Diese Kondensatbildung ist unerwünscht, da das Kondenswasser, ggf. mit Schmutzpartikeln belastet, auf das Kochfeld tropfen und Speisen verunreinigen kann. Die vorbekannte Dunstabzugshaube bietet eine wirksame Möglichkeit, die Kondensatbildung im Ansaugbereich einzuschränken. Nachteilig an der hier beschriebenen Dunstabzugshaube ist, dass in Extremsituationen auch mit dieser Dunstabzugshaube die Kondensatbildung im Ansaugbereich nicht wirkungsvoll eingeschränkt bzw. vermieden wird.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Dunstabzugshaube anzugeben, die eine noch wirksamere Reduzierung bzw. Vermeidung von Kondensatbildung ermöglicht.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Dunstabzugshaube mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Dadurch, dass die Dekorfläche eine Nanobeschichtung aufweist, die dazu ausgelegt ist, die Bildung von Kondensat der Kochdünste auf der Dekorfläche zu beeinflussen, kann eine noch wirksamere Reduzierung bzw. Vermeidung von Kondensatbildung auch in Extremsituationen erreicht werden. Selbst bei hohen Temperaturunterschieden zwischen den Kochdünsten und der Dekorfläche kann durch die Nanobeschichtung auf der Dekorfläche ein Herunterlaufen und Heruntertropfen von Kondenswasser von der Dekorfläche verhindert werden. Die Nanobeschichtung auf der Dekorfläche verändert hierzu die Bildung von Kondensat im Bereich der Luftansaugöffnung so, dass sich auch in Extremsituationen weniger Kondensat bildet und das ggf. gebildete Kondensat weniger dazu neigt, an der Dekorfläche herunterzulaufen oder herunterzutropfen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale auch in beliebiger und technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und somit weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Glasoberfläche der Dekorfläche mit der Nanobeschichtung beschichtet ist. Durch die Beschichtung der Glasoberfläche kann die Kondensatbildung auf dieser Dekorfläche besonders wirksam beeinflusst werden. Da Glasoberflächen besonders zur Bildung von Kondensat neigen, schafft die Nanobeschichtung hier wirksame Abhilfe.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, die vorsieht, dass die Nanobeschichtung dazu ausgelegt ist, die Größe von Kondensattropfen der Kochdünste auf der Dekorfläche zu minimieren. Die sich so bildenden Kondensattropfen neigen weniger zum Herunterlaufen oder Heruntertropfen.
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Eine besonders vorteilhafte, alternative Ausführung der Erfindung bezieht sich darauf, dass die Nanobeschichtung dazu ausgelegt ist, den Benetzungswinkel von Kondensattropfen der Kochdünste auf der Dekorfläche zu vergrößern. Durch die Vergrößerung des Benetzungswinkels bilden sich mehr kleine, separate Kondensattropfen, die sich auf der Dekorfläche schlechter zu großen Kondensattropfen verbinden, die eher zum Herunterlaufen und Heruntertropfen neigen. So kann durch Vergrößerung des Benetzungswinkels eine größere Menge an Kondensat auf der Dekorfläche gehalten werden, bevor größere Tropfen beginnen an der Dekorfläche herunterzulaufen oder herunterzutropfen.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass die Nanobeschichtung dazu ausgelegt ist, den Benetzungswinkel von Öltropfen der Kochdünste auf der Dekorfläche zu vergrößern. Auch mit der Vergrößerung des Benetzungswinkels von Öltropfen kann die Bildung von kleineren, separaten Tropfen bewirken, die weniger stark zum Herunterlaufen oder Heruntertropfen neigen.
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Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass der Benetzungswinkel von Kondensattropfen der Kochdünste auf der mit der Nanobeschichtung versehenen Dekorfläche zwischen 90° und 110° beträgt. Mit einem Benetzungswinkel in dem Bereich kann die Kondensatbildung besonders gut reduziert bzw. vermieden werden. Die Tröpfchenbildung wird hierdurch so beeinflusst, dass seltener Kondenstropfen an der Dekorfläche herunterlaufen oder von dieser heruntertropfen.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, die vorsieht, dass der Benetzungswinkel von Öltropfen auf der mit der Nanobeschichtung versehenen Dekorfläche zwischen 30° bis 50°, vorzugsweise 42°, beträgt. Mit einem Benetzungswinkel in diesem Bereich kann die Bildung von Fetttropfen besonders gut reduziert bzw. vermieden werden. Die Tropfenbildung wird hierdurch so beeinflusst, dass das Fett seltener an der Dekorfläche herunterläuft oder heruntertropft.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Nanobeschichtung dazu ausgelegt ist, die Bildung von Kondensat der Kochdünste auf der Dekorfläche zu vermindern. Mit der Verminderung der Kondensatbildung kann ein Heruntertropfen oder Herunterlaufen von Kondensat auch in Extremsituationen wirksam verhindert werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Teilluftstrom so geführt ist, dass dadurch Kondensat der Kochdünste auf der Dekorfläche getrocknet wird. Über die Trocknung der Dekorfläche durch den Teilluftstrom kann erreicht werden, dass das durch die Nanobeschichtung sich in veränderter Weise bildende Kondensat schneller wieder verdunstet, insbesondere bevor es herunterläuft oder -tropft. Durch den vergrößerten Benetzungswinkel bieten die auf der Dekorfläche gebildeten Kondensattropfen eine größere Oberfläche, was die Trocknung der Dekorfläche beschleunigt. So kann auf der beschichteten Dekorfläche gebildetes Kondensat wirksam getrocknet werden, bevor es an der Dekorfläche herunterläuft oder von dieser heruntertropft.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aufgrund der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigen. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
- 1 erfindungsgemäße Dunstabzugshaube,
- 2 Kondensat auf Glasfläche, und
- 3 Kondensat auf Nanobeschichtung.
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In der 1 mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist eine erfindungsgemäße Dunstabzugshaube in einer Schnittansicht dargestellt. Die Dunstabzugshaube 1 dient zum Abzug von Kochdünsten 9 mittels eines Luftstromes 2 und verfügt über ein Gehäuse 3. Das Gehäuse 3 weist eine schlitzartige Luftansaugöffnung 4 auf. Außerdem verfügt das Gehäuse 3 über einen Luftauslass 5 für den Luftstrom 2. Im Bereich der Luftansaugöffnung 4 weist das Gehäuse 3 eine Dekorfläche 6 auf. Bevorzugt ist die Dekorfläche 6 durch eine Glasscheibe 14 gebildet. In dem Gehäuse 3 ist ein Lüfter 7 angeordnet, der den Luftstrom 2 durch die Dunstabzugshaube 1 erzeugt. Zwischen der Luftansaugöffnung 4 und dem Lüfter 7 ist ein Abscheideelement 8, 17 angeordnet. Dieses Abscheideelement 8, 17 ist in dem Ausführungsbeispiel als Fliehkraftabscheider bzw. Restölabscheider 8 ausgebildet, kann aber auch als gitterförmiger Fettfilter ausgebildet sein. Das Abscheideelement 8, 17 umfasst in dem Ausführungsbeispiel auch eine Fettauffangschale 17, in der vom Fliehkraftabscheider bzw. Restölabscheider 8 abgeschiedenes Fett und Öl gesammelt wird. Das Abscheideelement 8, 17 dient zur Trennung eines oder mehrerer Bestandteile, insbesondere Fett und Öl, von den Kochdünsten 9 aus dem Luftstrom 2. Hierzu wird der Luftstrom 2 in dem Gehäuse 3 von der Luftansaugöffnung 4 über das Abscheideelement 8, 17 zu dem Lüfter 7 geführt. Von dem Lüfter 7 aus wird der Luftstrom 2 über den Luftauslass 5 aus dem Gehäuse 3 der Dunstabzugshaube 1 geblasen. Außerdem verfügt das Gehäuse 3 über eine Luftausblasöffnung 10 an der Dekorfläche 6. Diese Luftausblasöffnung 10 ist dazu ausgelegt, einen Teilluftstrom 11 auszublasen, während die Kochdünste 9 über den Luftstrom 2 an der Luftansaugöffnung 4 angesaugt werden. Der Teilluftstrom 11 wird hierbei am Gehäuse 3 entlang der Dekorfläche 6 zur Luftansaugöffnung 4 geführt, um zusammen mit den Kochdünsten 9 über die Luftansaugöffnung 4 angesaugt zu werden. Bevorzugt hinter dem Lüfter 7 wird der Teilluftstrom 11 von dem Luftstrom 2, der in Richtung des Luftauslasses 5 ausgeblasen wird, abgezweigt und über einen Rückführungskanal 16 zur Luftausblasöffnung 10 geführt. Die Dunstabzugshaube 1 zeichnet sich dadurch aus, dass die Dekorfläche 6 eine Nanobeschichtung 12 aufweist. Diese Nanobeschichtung 12 (3) dient dazu, die Bildung von Kondensat 13 (3) der Kochdünste 9 auf der Dekorfläche 6 zu beeinflussen. Durch die Kombination aus Nanobeschichtung 12 und Teilluftstrom 11 wird eine wirksame Reduzierung bzw. Vermeidung von Kondensatbildung auch in Extremsituationen erreicht. Entstehendes Kondensat 13 ist durch die Nanobeschichtung so beeinflusst, dass es durch den Teilluftstrom 11 abtrocknet, bevor sich größere Tropfen bilden, die an der Dekorfläche 6 herunterlaufen. Auch bei größeren Temperaturunterschieden zwischen den Kochdünsten 9 und der Dekorfläche 6 bilden sich auf der Nanobeschichtung 12 (3) keine größeren Tropfen, die schnell zum Herunterlaufen und Heruntertropfen neigen. Hierzu sei auch auf die 2 und 3 verwiesen.
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In 2 ist eine unbeschichtete Glasscheibe 14 gezeigt, wie sie üblicherweise an Dunstabzugshauben verwendet wird. Hier bilden sich deutlich größere Kondensattropfen 13, die schneller zum Herunterlaufen und Heruntertropfen neigen, als die auf der beschichteten Glasscheibe 14 gebildeten Kondensattropfen 13 gemäß 3.
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Wie anhand der 3 im Vergleich zu der 2 zu erkennen ist, sorgt die hier ausschnittsweise in einer Schnittdarstellung gezeigte Nanobeschichtung 12 auf der Glasoberfläche 14 der Dekorfläche 6 (1) dafür, dass die Größe von Kondensattropfen 13 der Kochdünste 9 (1) auf der Dekorfläche 6 (1) minimiert wird. Entsprechend haben die entstehenden Kondensattropfen 13 ein vergleichsweise großes Oberfläche/Volumen-Verhältnis, so dass die Kondensattropfen 13 in dem Teilluftstrom 11 schnell abtrocknen. Außerdem wird der Benetzungswinkel 15 von Kondensattropfen 13 der Kochdünste 9 (1) auf der Dekorfläche 6 (1) durch die Nanobeschichtung 12 vergrößert. So beträgt der Benetzungswinkel 15 von Kondensattropfen 13 der Kochdünste 9 (1) auf der mit der Nanobeschichtung 12 versehenen Dekorfläche 6 (1) zwischen 90° und 110°. Auch der Benetzungswinkel von Öltropfen der Kochdünste 9 (1) auf der Dekorfläche 6 (1) wird durch die Nanobeschichtung 12 vergrößert. Der Benetzungswinkel von Öltropfen auf der mit der Nanobeschichtung 12 versehenen Dekorfläche 6 (1) beträgt nämlich zwischen 30° bis 50°, vorzugsweise 42°. Dies wird dadurch erreicht, dass die Nanobeschichtung 12 die Glasoberfläche 14 versiegelt und kleine Nanostrukturen bildet, die die Benetzungswinkel verändern. Damit ist die Nanobeschichtung 12 in der Lage, die Bildung von Kondensat 13 der Kochdünste 9 (1) auf der Dekorfläche 6 (1) zu vermindern. Zusätzlich zu dieser Nanobeschichtung 12 ist es von besonderem Vorteil, dass der Teilluftstrom 11 (1) so geführt ist, dass dadurch Kondensat 13 der Kochdünste 9 (1) auf der Dekorfläche 6 (1) getrocknet wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dunstabzugshaube
- 2
- Luftstrom
- 3
- Gehäuse
- 4
- Luftansaugöffnung
- 5
- Luftauslass
- 6
- Dekorfläche
- 7
- Lüfter
- 8
- Abscheideelement (Restölabscheider)
- 9
- Kochdünsten
- 10
- Luftausblasöffnung
- 11
- Teilluftstrom
- 12
- Nanobeschichtung
- 13
- Kondensat
- 14
- Glasoberfläche
- 15
- Benetzungswinkel
- 16
- Rückführungskanal
- 17
- Abscheideelement (Fettauffangschale)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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