-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein selbstschließendes Drehstellelement sowie eine Wasserarmatur mit einem entsprechenden selbstschließenden Drehstellelement.
-
Es sind Wasserarmaturen bekannt, die einen Sockel, einen Auslauf sowie mindestens ein drehbares Stellglied zum Öffnen und Schließen eines Wasserweges in der Wasserarmatur aufweisen. Zudem sind sogenannte Heißwasserarmaturen bekannt, über die Wasser mit einer Temperatur oberhalb von 80°C, insbesondere sogar ca. 100°C, abgegeben werden kann. Solche Heißwasserarmaturen finden insbesondere Anwendung bei Kochstellen, sodass das Garen und Kochen von Lebensmitteln besonders schnell und hygienisch durchgeführt werden kann.
-
Gerade bei solchen Heißwasserarmaturen steht der Brühschutz im Vordergrund. Insbesondere ist zu vermeiden, dass ein unbeabsichtigtes Betätigen der Heißwasserarmatur erfolgt bzw. die Bereitstellung von Heißwasser nicht rechtzeitig unterbrochen wird.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lindern. Insbesondere soll ein selbstschließendes Drehstellelement für eine Wasserarmatur angegeben werden, das nur mit Hilfe von komplexen Bewegungs- und/oder Handhabungsabläufen die Freigabe eines Wasserweges erlauben soll. Insbesondere steht hierbei eine Art Kindersicherung im Fokus, die die Betätigung der Wasserarmatur erschweren soll.
-
Diese Aufgaben werden gelöst mit einem selbstschließenden Drehstellelement sowie einer Wasserarmatur gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben. Die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombinierbar und können weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung, insbesondere in Zusammenhang mit den Figuren, erläutert die Erfindung und gibt zusätzliche Ausführungsbeispiele an.
-
Hierzu trägt ein selbstschließendes Drehstellelement für eine Wasserarmatur bei, welches zumindest eine Griffhülse aufweist, die einen Außenteil und ein Basisteil umfasst. Das Basisteil ist mit einem drehbaren Stellglied der Wasserarmatur verbindbar. Weiter hat das Außenteil mindestens eine Öffnung, in der ein federvorgespannter Druckknopf in einer Geschlossen-Stellung positionierbar ist. Dieser federvorgespannte Druckknopf ist mit einem Dreh-Verriegelungsmechanismus verbindbar. Weiter ist eine Drehfeder vorgesehen, die bei einer Verstellung der Griffhülse eine Stellkraft hin zur Geschlossen-Stellung bewirkt.
-
Das hier angegebene Drehstellelement kann insbesondere nach Art eines (Wasser-)Armaturengriffs ausgeführt sein. Insbesondere umfasst das Drehstellelement mehrere, gegebenenfalls im Wesentlichen bzw. zumindest abschnittsweise konzentrisch zueinander angeordnete Teile, die rotatorisch gemeinsam und/oder gegeneinander verstellbar sind. Selbstschließend bedeutet dabei, dass insbesondere diese Teile zueinander bzw. in Zusammenwirkung mit einem fest an einer Wasserarmatur (ortsfest) befestigten Teil nach einer Rotation wieder aufgrund einer von einer Drehfeder (intern) erzeugten Stellkraft in eine sogenannte Geschlossen-Stellung (stabile Endlage) zurückrotieren.
-
Die Griffhülse kann insbesondere ein im Wesentlichen zylindrisches Bauteil sein, das gegebenenfalls mit einer stirnseitigen Kappe versehen ist. Die äußere Oberfläche, die gegebenenfalls auch eine Oberflächenstruktur zur besseren Bedienung aufweisen kann, kann mit einem einzelnen Außenteil gebildet sein. Das Außenteil stellt bevorzugt die äußere Umfangsfläche der Griffhülse dar. Das Außenteil hat insbesondere eine (radiale) Öffnung, die bevorzugt rund ausgeführt ist. Es ist möglich, dass das Außenteil mehrere Öffnungen aufweist, bevorzugt ist aber die Ausgestaltung, wonach das Außenteil genau eine einzelne Öffnung aufweist, in der der Druckknopf positioniert ist. Das Außenteil kann mit Metall und/oder Kunststoff gefertigt sein.
-
In dem Außenteil bzw. von diesem zumindest teilweise verdeckt ist innen ein Basisteil vorgesehen. Es ist möglich, dass das Außenteil und das Basisteil zeitweise oder permanent miteinander in Wirkeingriff sind, sodass eine Verdrehung des Außenteils, soweit möglich, automatisch auch ein Verdrehen des Basisteils bewirken kann. Es ist möglich, dass diese gemeinsame Verstellbewegung über eine Betätigung des Druckknopfs erst ermöglicht bzw. im Nachhinein wieder freigegeben wird. Das Basisteil kann mit Kunststoff und/oder Metall gefertigt sein.
-
Das Basisteil kann beispielsweise mittels einer Schraubverbindung mit einem drehbaren Stellglied der Wasserarmatur verbunden werden. Hierfür kann das Basisteil beispielsweise stirnseitig eine Ausnehmung aufweisen, durch die eine Schraube an dem Kopf eines drehbaren Stellglieds der Wasserarmatur befestigt werden kann. Die Innenkontur des Basisteils kann in diesem Bereich im Wesentlichen der äußeren Kontur des Stellgliedes entsprechen. Insbesondere bildet das Basisteil innen eine kraftschlüssige und/oder formschlüssige Verbindung mit dem Stellglied der Wasserarmatur aus. Derart kann erreicht werden, dass bei einem Verstellen des Basisteils über die Griffhülse gleichzeitig das Stellglied gedreht wird.
-
Das Basisteil kann zudem eine Gestalt aufweisen, die eine Lagerung für den federvorgespannten Druckknopf realisiert. Es ist möglich, mit einer an dem Basisteil abgestützten Feder den Druckknopf gegen das Außenteil zu drücken bzw. in die Öffnung des Außenteils.
-
Der Druckknopf kann mit einem Dreh-Verriegelungsmechanismus zusammenwirken, sodass insbesondere der Dreh-Verriegelungsmechanismus in einer Geschlossen-Stellung des Drehstellelements bzw. des daran fixierten Stellgliedes aktivierbar ist. Der Dreh-Verriegelungsmechanismus ist bevorzugt ohne eine äußere Einwirkung, wie z. B. durch Drücken des Druckknopfes, in einer (stabilen) Verriegelungsposition, sodass ohne Weiteres ein Verdrehen des Außenteils gegenüber dem Basisteil blockiert ist. Wird dieser Dreh-Verriegelungsmechanismus deaktiviert und erfolgt eine Relativbewegung zwischen Außenteil und Basisteil, so sorgt eine in dem Drehstellelement integrierte Drehfeder dafür, dass eine Stellkraft aufgebaut wird, die dieser Verstellbewegung entgegenwirkt, also insbesondere Außenteil und Basisteil wieder so (relativ zueinander) bewegt werden, dass der Dreh-Verriegelungsmechanismus erneut aktiviert wird.
-
Auf diese Weise sind zwei mechanische Wege einer Kindersicherung für Heißwasserarmaturen angegeben. Das selbstschließende Drehelement verlangt demnach zwei Bewegungsabläufe, nämlich das Drücken des Druckknopfes gegen die Federkraft und das Verdrehen des Außenteils ebenfalls gegen eine Federkraft, sodass es Kindern erschwert ist, die Armatur zu bedienen. Weiter wird durch diese Federvorspannungen erreicht, dass im Fall des Loslassens des Drehstellelements dieses sich automatisch wieder in seine (sichere und stabile) Geschlossen-Stellung zurückbewegt.
-
Als Vorteil kann auch angesehen werden, dass keine elektronische Kindersicherung bei Heißwasserarmaturen benötigt wird. Damit ist ein sicherer Kinderschutz und/oder ein sicherer Brühschutz gegeben.
-
Das Drehstellelement kann einen ersten Drehbegrenzer an der Geschlossen-Stellung und einen zweiten Drehbegrenzer an einer Offen-Stellung aufweisen, wobei der Dreh-Verriegelungsmechanismus an dem ersten Drehbegrenzer in der Geschlossen-Stellung eingerastet werden kann. Mit anderen Worten bedeutet das insbesondere, dass die Drehbewegung des Drehstellelements, insbesondere bei montierter Situation an der Wasserarmatur, drehbegrenzt ist. Die Drehbegrenzung erstreckt sich in den Winkelbereich von dem ersten Drehbegrenzer an der Geschlossen-Stellung bis hin zum zweiten Drehbegrenzer an der Offen-Stellung. Hierbei ist bevorzugt, dass der zweite Drehbegrenzer nach Art eines instationären Begrenzers, beispielsweise eines Anschlags, ausgeführt ist, hier also das Drehstellelement nicht eigenständig verweilt, insbesondere ohne Zutun eines Benutzers. Im Gegensatz dazu ist bevorzugt, dass der Dreh-Verriegelungsmechanismus an dem ersten Drehbegrenzer in der Geschlossen-Stellung eine stabile Lage einnimmt, indem der Dreh-Verriegelungsmechanismus einrastet. Ein eingerasteter Zustand liegt insbesondere dann vor, wenn Bauteile des Drehstellelements miteinander in Formeingriff sind, also ein reines Verschieben bzw. Rotieren der Bauteile gegeneinander unterbunden ist.
-
Es ist möglich, dass der erste Drehbegrenzer und der zweite Drehbegrenzer an einem Innenteil vorgesehen sind, das innen an dem Basisteil anliegen kann und eine Relativ-Rotation von Basisteil und Innenteil von mindestens 40 Winkelgrad und maximal 180 Winkelgrad einstellt.
-
Das Innenteil kann zumindest abschnittsweise auch nach Art einer Hülse bereitgestellt werden. Es ist möglich, dass das Innenteil unmittelbar innen an einem Abschnitt des Basisteils anliegt, wo das Basisteil gegebenenfalls einen Spalt oder einen Schlitz bildet, durch das ein Teil des Dreh-Verriegelungsmechanismus, das an bzw. außen auf dem Basisteil positioniert ist, hindurchgreifen und mit dem darunter liegenden Innenteil interagieren kann.
-
Das Innenteil kann den ersten Drehbegrenzer (z. B. nach Art einer Vertiefung) und den zweiten Drehbegrenzer (z. B. nach Art einer hervorstehenden Anschlagsfläche) ausbilden. Es ist möglich, dass der erste Drehbegrenzer und der zweite Drehbegrenzer einteilig mit dem Innenteil ausgeformt sind. Es ist insbesondere möglich, das Innenteil ortsfest an einem Gehäuseteil des Stellgliedes bzw. der Wasserarmatur vorzusehen, die nicht drehbar sind, sodass das Innenteil ortsfest in der Wasserarmatur gehalten ist und sich Außenteil und/oder Basisteil darum rotieren lassen. Die Rotation des Basisteils gegenüber dem Innenteil ist bevorzugt beschränkt, nämlich hier im Bereich von 40 Winkelgrad bis 180 Winkelgrad. Die Begrenzung der Relativ-Rotation kann durch die räumliche Lage der Drehbegrenzer zueinander eingestellt werden. Insbesondere ist möglich, dass zwischen dem ersten Drehbegrenzer und dem zweiten Drehbegrenzer, die bevorzugt auf einer gemeinsamen Umfangslinie um das Innenteil herum angeordnet sind, eine Führungsfläche vorgesehen ist, auf der ein Teil des Dreh-Verriegelungsmechanismus während der Relativ-Rotation geführt wird. Ganz besonders bevorzugt liegt der eingestellte Relativ-Rotationsbereich im Bereich von 60 bis 110 Winkelgrad, insbesondere etwa 90 Winkelgrad.
-
Besonders bevorzugt ist, dass der Dreh-Verriegelungsmechanismus einen verschieblichen und/oder verschwenkbaren Riegel umfasst, der mittels einer Bewegung des Druckknopfes betätigbar ist und der wiederlösbar in einer Riegelaussparung arretierbar ist.
-
Ganz besonders bevorzugt ist der Riegel um eine Achse schwenkbar, die über Lagerstellen in dem Basisteil definiert ist. So ist möglich, dass der Riegel auf der einen Seite der Achse von innen nach außen federvorgespannt ist und somit auf der gegenüberliegenden Seite der Achse mit einer Riegelaussparung in Formgriff steht bzw. arretiert ist. Oberhalb des federvorgespannten Abschnittes des Riegels kann der Druckknopf vorgesehen sein, sodass bei dessen Eindrücken bzw. Betätigen gegen den federvorgespannten Abschnitt des Riegels, der der Achse gegenüberliegende Abschnitt des Riegels aus der Riegelaussparung entfernt wird und damit freigegeben ist. Bevorzugt ist, dass die Riegelaussparung im Innenteil ausgeformt ist.
-
Weiterhin ist bevorzugt, dass der Druckknopf und der Riegel des Dreh-Verriegelungsmechanismus durch eine einzige Druckfeder betätigbar ist. Insbesondere sorgt die Druckfeder dafür, dass der Riegel mit einem beabstandeten Abschnitt in einer Verrastposition bzw. eine Riegelaussparung gedrückt wird und gleichzeitig der Druckknopf in die Öffnung des Außenteils der Griffhülse gedrückt wird. Wird also der Druckknopf betätigt, indem er radial einwärts gedrückt wird, wird die einzelne Druckfeder zusammengestaucht und gleichzeitig der Riegel aus der Arretierposition gelöst.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Wasserarmatur vorgeschlagen, die eine Wasserleitung umfasst, die mit einem drehbaren Stellglied zur bedarfsgerechten Öffnung und Schließung der Wasserleitung versehen ist. Das Stellglied ist mit einem hier offenbarten selbstschließenden Drehstellelement ausgeführt. Weiter ist dabei die Drehfeder einerseits mit dem Basisteil und andererseits mit einem Wiederlager an der Wasserarmatur verbunden.
-
Bei der hier beschriebenen Wasserarmatur handelt es sich insbesondere um eine sogenannte Heißwasserarmatur, d. h. die Wasserleitung ist mit einer Heizquelle verbunden, die Wasser mit einer Temperatur von mehr als 80°C, insbesondere von ca. 100°C bereitstellen kann. Das Stellglied, insbesondere ein mechanisches Dreh-Ventil, kann den Querschnitt der Wasserleitung im Bereich der Wasserarmatur öffnen und/oder schließen, in Abhängigkeit von der Stellung des Stellgliedes. Bevorzugt ist, dass die Geschlossen-Stellung des selbstschließenden Drehelements mit der Schließ-Stellung der Wasserleitung übereinstimmt. Ebenso ist bevorzugt, dass die Offen-Stellung des selbstschließenden Drehstellelements mit der Durchfluss-Stellung der Wasserleitung übereinstimmt. Folglich kann der Stellweg des drehbaren Stellgliedes im Wesentlichen der maximal vorgegebenen Relativ-Rotation des Basisteils und des Innenteils des selbstschließenden Drehelements übereinstimmen.
-
Insbesondere ist hier vorgesehen, dass das selbstschließende Drehstellelement direkt bzw. mittelbar mit einem drehbaren Element des Stellgliedes verbunden ist, beispielweise über eine stirnseitige Schraubverbindung. Die Drehfeder ist dabei einerseits an dem Basisteil angeordnet und an einem Wiederlager ortsfest an der Wasserarmatur abgestützt. Das Wiederlager kann unmittelbar an der Wasserarmatur ausgebildet sein, es ist aber auch möglich, dass das Wiederlager an einem Bauteil vorgesehen ist, das ortsfest, d. h. insbesondere nicht rotatorisch und verstellbar gegenüber der Wasserarmatur in der Wasserarmatur positioniert ist. Beispielsweise ist möglich, dass das Wiederlager mit einem Innenteil des selbstschließenden Drehstellelementes ausgeführt ist, wobei das Innenteil ortsfest an der Wasserarmatur angebracht ist.
-
Insbesondere kann also ein Innenteil vorgesehen sein, das mit einem feststehenden Gehäuseabschnitt des Stellgliedes verbunden ist, wobei die Drehfeder zwischen Innenteil und Basisteil verspannt ist. Die Spannung hat dabei bevorzugt einen Minimalwert, wenn die Relativ-Rotation von Basisteil und Innenteil in der geschlossenen Stellung vorliegt. Weiter ist bevorzugt, dass bei jeder anderen Stellung von Innenteil und Basisteil zueinander die Drehfeder eine größere Stellkraft ausübt, welche wieder hin zur Geschlossen-Stellung wirkt.
-
Bevorzugt ist, dass das Stellglied einen Blindschwenkbereich von mindestens 20 Winkelgrad aufweist. Das bedeutet insbesondere, dass ausgehend von der Geschlossen-Stellung das selbstschließende Drehstellelement über einen Winkelschwenkbereich von mindestens 20 Winkelgrad noch keine Öffnung in der Wasserleitung der Wasserarmatur freigibt. Mit anderen Worten muss zunächst ein Verschwenkbereich bzw. eine Rotation ausgeführt werden, ohne dass es zu einem Wasserfluss kommt. Damit kann sichergestellt werden, dass nicht durch versehentliche, kurze bzw. geringfügige Verstellwege des Drehstellelements bereits Heißwasser abgegeben wird. Der Blindschwenkbereich erfasst also den ersten Verschwenkbereich nach Verlassen der geschlossenen Stellung. Ist der Blindschwenkbereich erreicht bzw. überschritten, wird tatsächlich eine Öffnung in der Wasserleitung freigegeben, wobei diese Öffnung zuwachsen kann, bis der maximale Verschwenkbereich des Drehstellelements erreicht wird.
-
Gemäß noch einem weiteren Aspekt wird die Verwendung eines selbstschließenden Drehstellelements der hier offenbarten Art für ein Betätigungselement einer Heißwasserleitung einer Wasserarmatur und zur Erschwerung einer Betätigung durch Kinder vorgeschlagen.
-
Die Erläuterungen zum selbstschließenden Drehstellelement können gleichermaßen zur Charakterisierung der Wasserarmatur und/oder der Verwendung des Drehstellelements herangezogen werden, und umgekehrt.
-
Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand von mehreren Figuren erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren Ausführungsbeispiele der Erfindung aufzeigen, ohne dass die Erfindung hierdurch beschränkt werden soll. Die in den Figuren gezeigten Merkmale können extrahiert und mit anderen Merkmalen der Beschreibung bzw. anderen Figuren kombiniert werden, soweit dies hier nicht explizit ausgeschlossen wird. Es zeigen schematisch:
- 1: ein selbstschließendes Drehstellelement an einer Wasserarmatur im Teilschnitt,
- 2: ein selbstschließendes Drehstellelement für eine Wasserarmatur, wobei das Außenteil entfernt wurde,
- 3: ein Drehstellelement für eine Wasserarmatur, wobei das Außenteil entfernt wurde und das Basisteil erkennbar ist,
- 4: ein selbstschließendes Drehstellelement für eine Wasserarmatur, wobei die Details eines Dreh-Regelungsmechanismus samt Druckfeder sowie der Drehfeder zur Erzeugung einer Stellkraft hin zur Geschlossen-Stellung veranschaulicht ist, und
- 5: eine Wasserarmatur mit einem selbstschließenden Drehstellelement.
-
1 zeigt eine Wasserarmatur 2, die regelmäßig einen Gusskörper als Grundkörper aufweist, der auf einem Waschtisch, einem Kochtisch oder dergleichen positioniert werden kann, wie unten aus der umlaufenden Fassung bzw. Kragen zu erkennen ist. Hierdurch kann eine Wasserleitung 17 durchgeführt werden, die im vorliegenden Fall nach Art einer Heißwasserleitung ausgeführt ist, also dazu eingerichtet ist, Wasser mit einer Temperatur oberhalb von 80°C abzugeben. Der Auslass der Wasserarmatur 2 ist oben angefügt und hier der Einfachheit halber nicht dargestellt. Im Inneren der Wasserarmatur 2 kann noch eine Mischer-Kartusche vorgesehen sein, die beispielsweise über einen rechts nicht dargestellten Einhebelmischer durch separate Wasserleitungen die Abgabe von kaltem bzw. Mischwasser ermöglicht. Im vorliegenden Fall ist für das Öffnen und Schließen der Wasserleitung 17 ein selbstschließendes Drehstellelement 1 vorgesehen, dass das drehbare Stellglied 6 im Inneren der Wasserarmatur 2 betätigt.
-
In dem dargestellten Schnitt ist zu erkennen, dass das drehbare Stellglied 6 ortsfest in der Wasserarmatur 2 positioniert ist und stirnseitig einen rotierenden Zapfen hat, der über eine Schraubverbindung mit der Griffhülse 3 verbunden ist. Mit anderen Worten es ist grundsätzlich möglich, durch Verdrehen der Griffhülse 3 auch das im Inneren liegende drehbare Stellglied 6 zu verdrehen.
-
Das selbstschließende Drehstellelement 1 weist eine äußere Griffhülse 3 auf, die aus mehreren Komponenten bestehen kann. Im vorliegenden Fall umfasst dieser ein Außenteil 4, welches nach Art einer Hülse die äußere umfängliche Oberfläche bildet und z. B. geriffelt sein kann, um eine bessere Haptik für die Bedienung des Drehstellelementes 1 zu gewährleisten. Das Außenteil 4 kann über eine stirnseitige Kappe verschlossen sein. Es ist möglich, dass die stirnseitige Kappe in Formeingriff mit dem Außenteil sich befindet, es sind aber auch beispielweise stoffschlüssige Verbindungen möglich. Das Außenteil 4 hat im oberen Bereich eine Öffnung 7, in der ein federvorgespannter Druckknopf 8 angeordnet ist. Der Druckknopf 8 wird von innen mit einer einzelnen Druckfeder 16 gegen die Innenoberfläche des Außenteils 4 gedrückt, sodass der Druckknopf 8 im Wesentlichen die Öffnung 7 vollständig verschließt. Unterhalb des Druckknopfs 8 ist noch ein verschieblicher oder verschwenkbarer Riegel 14 gezeigt, der mitbewegt wird, falls der Druckknopf 8 gegen die Vorspannung der Druckfeder 16 betätigt wird.
-
Die Druckfeder 16 ist in einem innenliegenden Basisteil 5 gelagert. Bei Betätigung des Druckknopfes 8 kann dieser hin zum Basisteil 5 bewegt werden, gegebenenfalls, bis er dieses berührt bzw. dort zur Anlage kommt. Es ist möglich, dass der Riegel 14 sowohl in der nicht gedrückten Position als auch in der eingerückten Position des Druckknopfes 8 mit (unterschiedlichen) Bereichen des Basisteils 5 zusammenwirkt.
-
Es ist möglich, dass bei einer Betätigung des Drehstellelements 1 bzw. der Griffhülse 3 das Außenteil 4 und das Basisteil 5 gemeinsam gegenüber einem Innenteil 13 verdrehbar sind, welches unmittelbar auf einem äußeren, ortsfesten Gehäuseteil des Stellgliedes 6 fixiert ist. Erfolgt eine solche Relativ-Rotation, dann sorgt die Drehfeder 10 dafür, dass eine Stellkraft S generiert wird, die eine Rückverstellung bzw. Gegenkraft aufbaut, sodass die Griffhülse 3 beim Loslassen selbständig wieder hin in die Geschlossenstellung G zurückbewegt wird.
-
2 zeigt eine mögliche Ausführungsvariante für einen solchen Dreh-Verriegelungsmechanismus 9. Es ist ein Basisteil 5 dargestellt, auf bzw. an dem der federvorgespannte Druckknopf 8 gelagert ist. Weiter ist hier ein um eine Achse schwenkbarer Riegel 14 vorgesehen, der einen Abschnitt aufweist, der sich radial zwischen dem Druckknopf 8 und dem Basisteil 5 erstreckt. Auf der abgewandten Seite relativ zur Schwenkachse weist der Riegel 14 eine Art Haken oder Raster auf, der mit einem ersten Drehbegrenzer 11 zusammenwirken kann, der nach Art einer Riegelaussparung 15 in dem weiter innenliegenden bzw. sich daran anschließenden Innenteil 13 ausgeformt ist. Hierfür weist das Basisteil 5 eine Durchbrechung auf. Wenn der Druckknopf 8 also nicht betätigt ist, ist der Riegel 14 in der darunter liegenden Riegelaussparung 15 arretiert (Geschlossenstellung G).
-
3 veranschaulicht, dass der Riegel 14 nicht nur sich in Umfangsrichtung des Basisteils 5 erstrecken kann bzw. in einer hierfür vorgesehenen Aufnahme positioniert ist, sondern auch axial dazu, wobei dann benachbart zu der Durchbrechung hin zum Innenteil 13 die einzelne Druckfeder 16 zwischen einem Abschnitt des Riegels 14 und dem Basisteil 5 positioniert ist. Nun ist weiter vorgesehen, dass der Druckknopf 8 so in dem Basisteil 5 gelagert ist, dass der auf diesem Teil des Riegels 14 positioniert ist, unter dem sich die Druckfeder 16 befindet. Damit wird ermöglicht, dass der Druckknopf 8 und der Riegel 14 des Dreh-Verriegelungsmechanismus 9 durch eine einzelne Druckfeder 16 betätigbar sind.
-
Weiter ist auch schematisch dargestellt, dass nach Lösen des Dreh-Verriegelungsmechanismus 9 und damit einer Verdrehung des Basisteils 5 gegenüber dem Innenteil 13 der Riegel 14 auf einer erhöhten Führungsfläche gleiten kann, bis er beispielsweise einen anschlagförmigen zweiten Drehbegrenzer 12 erreicht. Der Abstand des ersten Drehbegrenzers 11 und des zweiten Drehbegrenzers 12 in Umfangsrichtung definiert hierbei den maximalen Verschwenkbereich der Griffhülse, der bevorzugt im Bereich von 40 Winkelgrad bis 180 Winkelgrad liegt.
-
4 veranschaulicht weiter unter Weglassung auch des Basisteils 5 die Anordnung bzw. Wirkweise der Druckfeder 16 und der Drehfeder 10. Zu erkennen ist, dass das Innenteil 13 so geformt ist, dass der Riegel 14 in der hier veranschaulichten Geschlossen-Stellung G arretiert ist und durch ein gegen die Federkraft der einzelnen Druckfeder 16 verschwenkbar und dann in Umfangsrichtung bis zu dem zweiten Drehbegrenzer 12 in dem Innenteil 13 verschieblich ist. Wird diese Verstellbewegung durch einen Bediener ausgeführt, wird gleichzeitig die im Wiederlager 18 (hier im Innenteil 13) mittelbar am Gehäuseabschnitt 19 befestigte Drehfeder 10 weitergespannt, sodass auf diese Weise eine Stellkraft S erzeugt wird, die ein selbsttätiges Schließen des Drehstellelements 1 bewirkt, wenn die Griffhülse wieder losgelassen wird. Das andere Wiederlager 18 der Drehfeder 10 kann im Basisteil 5 vorgesehen sein, welches hier zur Veranschaulichung nicht dargestellt ist.
-
Die Funktionsweise wird schließlich noch anhand von 5 erläutert. Hier ist nochmals eine Heißwasserarmatur 2 dargestellt, die einseitig einen Einhebelmischer und auf der gegenüberliegenden Seite ein selbstschließendes Drehstellelement 1 aufweist. Die Bedienung wird so ausgeführt, dass zunächst der federvorgespannte Druckknopf 8 radial einwärts gedrückt werden muss, sodass dieser ausgehend von der Öffnung 7 des Außenteils 4 in innere Bereiche verschoben wird. Dann wird eine Rotationsbewegung ermöglicht, weil derart der Dreh-Verriegelungsmechanismus 9 gelöst wird. Wird dann die Rotation ausgehend von der Geschlossenstellung G ausgeführt, erfolgt zunächst ein Blindschwenkbereich 20 für mindestens 20 Winkelgrad, bevorzugt zwischen 20 und 30 Winkelgrad. Während dieses Verstellweges bzw. dieser Rotation öffnet das drehbare Stellglied noch nicht die Wasserleitung. Das Öffnen der Wasserleitung setzt erst nach Überschreiten dieses Blindschwenkbereichs 20 bis hin zur Offen-Stellung O ein. Solange die Griffhülse 3 aktiv in dieser Offen-Stellung gehalten wird, wird weiter Heißwasser abgegeben. Wird die Griffhülse 3 losgelassen, bewirkt die seitens der integrierten Drehfeder 10 erzeugte Stellkraft wieder eine Rückstellung des Drehgriffs hin zur Geschlossenstellung G.
-
Damit wurde ein selbstschließendes Drehstellelement für eine Wasserarmatur angegeben, das nur mit Hilfe von komplexen Bewegungs- und/oder Handhabungsabläufen die Freigabe eines Wasserweges erlaubt. Dies kann als effektive Kindersicherung verwendet werden, die die Betätigung der Wasserarmatur erschwert.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- selbstschließendes Drehstellelement
- 2
- Wasserarmatur
- 3
- Griffhülse
- 4
- Außenteil
- 5
- Basisteil
- 6
- Stellglied
- 7
- Öffnung
- 8
- Druckknopf
- 9
- Dreh-Verriegelungsmechanismus
- 10
- Drehfeder
- 11
- erster Drehbegrenzer
- 12
- zweiter Drehbegrenzer
- 13
- Innenteil
- 14
- Riegel
- 15
- Riegelaussparung
- 16
- Druckfeder
- 17
- Wasserleitung
- 18
- Widerlager
- 19
- Gehäuseabschnitt
- 20
- Blindschwenkbereich
- G
- Geschlossenstellung
- O
- Offenstellung
- S
- Stellkraft