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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen netzgekoppelten Wechselrichter, welcher eine Schwankung der Netzfrequenz durch den sogenannten virtuellen Synchrongenerator (VSG) verringert, und ein Verfahren zur Verringerung von Schwankungen der Netzfrequenz.
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STAND DER TECHNIK
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Wechselrichter, welche den Gleichstromausgang von erneuerbaren Energieerzeugungssystemen, wie zum Beispiel photovoltaischen Energieerzeugungsanlagen oder dergleichen, in Wechselstrom umwandeln und den Wechselstrom in Stromversorgungsnetze einspeisen, werden üblicherweise in Synchronisation mit der Netzfrequenz geregelt durch einen Phasenregelkreis (PLL) betrieben. Es ist wohlbekannt, dass im Unterschied zu einem Synchrongenerator, welcher einen Rotor aufweist, der Wechselrichter eine elektrische Vorrichtung des stationären Typs ist, welche Halbleiterleistungsschaltelemente aufweist. Somit ist der Wechselrichter mit keiner Funktion zum Verringern von Schwankungen der Netzfrequenz durch eine Trägheitskraft des Rotors versehen.
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Insbesondere falls die Anzahl erneuerbarer Energieerzeugungssysteme zunimmt und die Anzahl von Synchrongeneratoren relativ dazu abnimmt, kann die Netzfrequenz aufgrund von plötzlichen Änderungen der Last und Ausgangsschwankungen der erneuerbaren Energieerzeugungssysteme variieren.
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Folglich wird eine Technik zum Stabilisieren des Systems durch Bereitstellen einer Scheinträgheitskraft im Wechselrichter, um eine Funktion zur Verringerung von Frequenzschwankungen des Synchrongenerators zu verwirklichen, als die virtuelle Synchrongenerator-Steuerung (VSG-Steuerung) bezeichnet. Die Funktion zur Verringerung von Frequenzschwankungen wird manchmal auch als die VSG-Funktion bezeichnet.
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1 ist ein Schema, welches eine Gestaltung eines netzgekoppelten Wechselrichters aufweisend die oben beschriebene VSG-Funktion darstellt.
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In 1 ist ein Synchrongenerator 30 mit einem Stromnetz 10 verbunden, um eine Last 60 mit Wechselstrom zu versorgen. Darüber hinaus ist eine PLL-Schaltung 20 mit dem Stromnetz 10 verbunden, und eine Netzfrequenz fg, welche durch die PLL-Schaltung 20 erfasst wird, sowie eine Ableitung dfg/dt derselben werden einem Wechselrichter 50 über eine Signalleitung 21 eingespeist. Der Wechselrichter 50 weist einen Hauptstromkreis, welcher Leistungshalbleiterschaltelemente zum Ausführen einer Gleichstrom/Wechselstrom-Umwandlung aufweist, und einen Regelkreis zum Regeln des Hauptstromkreises auf.
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Eine Gleichstromeingangsseite des Wechselrichters 50 ist mit einem erneuerbaren Energieerzeugungssystem, wie zum Beispiel einer photovoltaischen Energieerzeugungsanlage 40 oder dergleichen, verbunden, und eine Wechselstromausgangsseite des Wechselrichters 50 ist mit dem Stromnetz 10 verbunden.
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Die Anzahl sowohl der Synchrongeneratoren 30 als auch der Wechselrichter 50 (und der photovoltaischen Energieerzeugungsanlagen 40), welche in 1 dargestellt sind, ist nicht auf eins beschränkt. In einem Fall, in welchem eine Mehrzahl von Synchrongeneratoren und eine Mehrzahl von Wechselrichtern mit dem Stromnetz 10 verbunden sind, entspricht der in 1 dargestellte Synchrongenerator 30 einer Gruppe oder Sammlung der Mehrzahl von Synchrongeneratoren, und der in 1 dargestellte Wechselrichter 50 entspricht einer Gruppe oder Sammlung der Mehrzahl von Wechselrichtern.
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Im Einklang mit der oben beschriebenen Gestaltung verringert der Wechselrichter 50 die Schwankung der Netzfrequenz fg verursacht durch plötzliche Veränderungen der Last 60 oder dergleichen mittels der nachfolgend beschriebenen VSG-Funktion.
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Mit anderen Worten wird ein Wirkleistungsausgang (Befehlsausgang) vom Wechselrichter 50 mit der folgenden Formel (1) berechnet, welche in M.P.N van Wesenbeeck et al., „Grid tied converter with virtual kinetic storage“, 2009 IEEE Bucharest Power Tech Conference (Stromtechnologiekonferenz 2009 der IEEE in Bukarest), 28. Juni - 2. Juli, zum Beispiel als Formel 18 genannt ist.
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In der Formel (1) bezeichnet Pinv die Ausgangswirkleistung (den Befehl) des Wechselrichters 50, P0 bezeichnet einen Einstellwert der Ausgangswirkleistung des Wechselrichters 50, kvd bezeichnet einen Scheindämpfungskoeffizienten, kvi bezeichnet einen Scheinträgheitskoeffizienten (oder Koeffizienten der Scheinträgheit), fg bezeichnet eine tatsächliche Netzfrequenz, und f0 bezeichnet eine Referenzfrequenz (zum Beispiel 50 [Hz] oder 60 [Hz]) des Stromnetzes 10.
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Im Einklang mit der Formel (1) wird die Ausgangswirkleistung Pinv des Wechselrichters 50 berechnet durch Subtrahieren eines Anpassungswerts vom Einstellwert P0 der Ausgangswirkleistung, wobei der Anpassungswert eine Summe einer Scheindämpfungskomponente (eines zweiten Ausdrucks auf der rechten Seite des Gleichheitszeichens in der Formel (1)) im Einklang mit einer Schwankung der Netzfrequenz ist, das bedeutet, einer Frequenzabweichung (fg - f0), und einer Scheindämpfungskomponente (eines dritten Ausdrucks auf der rechten Seite des Gleichheitszeichens in der Formel (1)) im Einklang mit einer Ableitung (dfg/dt) der Netzfrequenz fg ist. Durch Betreiben des Wechselrichters 50 unter Verwendung des Wertes dieser Ausgangswirkleistung Pinv als den Ausgangswirkleistungsbefehl ist es möglich, die Schwankungen der Netzfrequenz fg zu verringern.
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Herkömmlicherweise werden geeignet ausgewählte feste Werte für den Scheindämpfungskoeffizienten kvd und den Scheinträgheitskoeffizienten kvi verwendet.
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Darüber hinaus beschreibt die offengelegte Japanische Patentanmeldung
JP 2019- 3 454 A in den Absätzen 0026 - 0033,
1 und
2, eine VSG-Funktion ähnlich jener in M.P.N van Wesenbeeck et al., „Grid tied converter with virtual kinetic storage“. Insbesondere wird ein Verringerungswert einer Frequenzschwankung, welcher einer Trägheitskraft des Synchrongenerators entspricht, durch eine Erzeugungseinheit einer Generatorträgheitskraft, welche im Regelkreis des Wechselrichters bereitgestellt ist, basierend auf einem Phasenfehler in Bezug auf eine Netzspannung, welcher durch Verzögern einer Reaktion einer PLL-Schaltung bei einer plötzlichen Veränderung der Last erlangt wird, berechnet, und der berechnete Verringerungswert der Frequenzschwankung wird zu einem Wirkleistungszielwert des Wechselrichters addiert, um die sinkende Netzfrequenz zu verbessern.
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Im Einklang mit der von M.P.N van Wesenbeeck et al., „Grid tied converter with virtual kinetic storage“ beschriebenen Technik wird eine Steuerung derart vorgenommen, dass die Netzfrequenz fg zur Referenzfrequenz f0 konvergiert, nachdem die Frequenzabweichung (fg - f0) einen Maximalwert erreicht hat. Da der Scheinträgheitskoeffizient kvi auf den festen Wert gesetzt ist, besteht jedoch die Schwierigkeit, dass eine Konvergenzgeschwindigkeit der Netzfrequenz fg langsam ist.
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Andererseits beschreibt die JP 2019- 3 454 A kein spezielles Verfahren zum Wiederherstellen der Netzfrequenz fg, welche beim Eintreten der plötzlichen Laständerungen schwankt, innerhalb eines kurzen Zeitraums.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Folglich besteht eine Aufgabe eines Aspekts der Ausführungsformen darin, einen netzgekoppelten Wechselrichter, welcher Schwankungen der Netzfrequenz verringert, sowie ein Verfahren zum Verringern von Schwankungen der Netzfrequenz, welches die Schwankungen der Netzfrequenz verursacht durch plötzliche Änderungen der Last oder eine Schwankung der Ausgangsleistung des erneuerbaren Energieerzeugungssystems innerhalb eines kurzen Zeitraums verringern kann, bereitzustellen.
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Im Einklang mit einem Aspekt der Ausführungsformen weist ein netzgekoppelter Wechselrichter, welcher an ein Stromnetz aufweisend einen damit verbundenen Synchrongenerator angeschlossen ist, und welcher im Einklang mit einem Ausgangswirkleistungsbefehl erzeugt durch eine Regelfunktion eines virtuellen Synchrongenerators betrieben werden kann, um dadurch Schwankungen der Netzfrequenz zu verringern, einen Hauptstromkreis aufweisend Leistungshalbleiterschaltelemente, welche sich gemäß dem Ausgangswirkleistungsbefehl ein- und ausschalten, um eine Gleichstrom/Wechselstrom-Umwandlung auszuführen; und einen Regelkreis, welcher dafür eingerichtet ist, den Ausgangswirkleistungsbefehl zu erzeugen und den Hauptstromkreis basierend auf dem Ausgangswirkleistungsbefehl zu regeln, auf, wobei der Ausgangswirkleistungsbefehl auf einem Einstellwert der Ausgangswirkleistung des netzgekoppelten Wechselrichters, einem Wert erlangt durch Multiplizieren eines Scheindämpfungskoeffizienten zu einer Frequenzabweichung zwischen einer Netzfrequenz und einer Referenzfrequenz, und einem Wert erlangt durch Multiplizieren eines Scheinträgheitskoeffizienten zu einem Differenzialwert der Netzfrequenz dargestellt ist basiert, und wobei der Regelkreis dafür ausgelegt ist, den Scheinträgheitskoeffizienten, nachdem die Netzfrequenz einen Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht hat, auf einen Wert, welcher niedriger ist als der Scheinträgheitskoeffizient, bevor die Netzfrequenz einen Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht, anzupassen.
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Ein erneuerbares Energieerzeugungssystem kann als eine Gleichstromversorgung des netzgekoppelten Wechselrichters angeschlossen sein.
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Der Regelkreis kann den Scheinträgheitskoeffizienten anpassen, um die Netzfrequenzschwankung verursacht durch plötzliche Änderungen einer Last, welche mit dem Stromnetz verbunden ist, oder eine Schwankung der Ausgangsleistung eines erneuerbaren Energieerzeugungssystems, welches als eine Gleichstromversorgung des netzgekoppelten Wechselrichters angeschlossen ist, zu verringern.
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Der Regelkreis kann den Wert des Scheinträgheitskoeffizienten, nachdem die Netzfrequenz den Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht hat, basierend auf einer Trägheit des Synchrongenerators, bevor die Netzfrequenz den Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht hat, und einem Trägheitskoeffizienten des gesamten Stromnetzes, nachdem die Netzfrequenz den Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht hat, einstellen.
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Der Regelkreis kann die Trägheit des Synchrongenerators, bevor die Netzfrequenz den Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht, basierend auf einer mechanischen Eingangsschwankung des Synchrongenerators, einer Lastschwankung, welche von der Netzfrequenz abhängt, einem Dämpfungskoeffizienten des Synchrongenerators, dem Scheindämpfungskoeffizienten, dem Scheinträgheitskoeffizienten, der Frequenzabweichung zwischen der Netzfrequenz und der Referenzfrequenz, dem Differenzialwert der Netzfrequenz und dem Scheinträgheitskoeffizienten zu einem Zeitpunkt, bevor die Netzfrequenz den Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht, berechnen.
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Im Einklang mit einem weiteren Aspekt der Ausführungsformen umfasst ein Verfahren zum Verringern der Netzfrequenzschwankung in einem netzgekoppelten Wechselrichter, welcher an ein Stromnetz aufweisend einen damit verbundenen Synchrongenerator angeschlossen ist, die Schritte Betreiben des netzgekoppelten Wechselrichters im Einklang mit einem Ausgangswirkleistungsbefehl, welcher durch eine Regelfunktion eines virtuellen Synchrongenerators erzeugt wird und auf einem Einstellwert der Ausgangswirkleistung des netzgekoppelten Wechselrichters, einem Wert erlangt durch Multiplizieren eines Scheindämpfungskoeffizienten zu einer Frequenzabweichung zwischen einer Netzfrequenz und einer Referenzfrequenz, und einem Werts erlangt durch Multiplizieren eines Scheinträgheitskoeffizienten zu einem Differenzialwert der Netzfrequenz basiert; und Anpassen des Scheinträgheitskoeffizienten, nachdem die Netzfrequenz einen Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht hat, auf einen Wert, welcher niedriger ist als der Scheinträgheitskoeffizient, bevor die Netzfrequenz den Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht, um den Ausgangswirkleistungsbefehl, nachdem die Netzfrequenz den Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht hat, zu erzeugen.
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Das Betreiben kann das Betreiben des netzgekoppelten Wechselrichter im Einklang mit dem Ausgangswirkleistungsbefehl dargestellt durch eine Summe aus dem Einstellwert der Ausgangswirkleistung des netzgekoppelten Wechselrichters und dem Wert erlangt durch Multiplizieren des Scheindämpfungskoeffizienten zur Frequenzabweichung zwischen den Netzfrequenz und der Referenzfrequenz, wenn die Frequenzabweichung zwischen der Netzfrequenz und der Referenzfrequenz kleiner ist als ein erster Schwellenwert, beziehungsweise im Einklang mit dem Ausgangswirkleistungsbefehl zu einem Zeitpunkt, nachdem die Netzfrequenz den Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht hat, wenn die Frequenzabweichung zwischen der Netzfrequenz und der Referenzfrequenz den ersten Schwellenwert überschreitet, umfassen.
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Das Anpassen kann den Scheinträgheitskoeffizienten anpassen, um die Netzfrequenzschwankung verursacht durch plötzliche Änderungen einer Last, welche mit dem Stromnetz verbunden ist, oder eine Schwankung der Ausgangsleistung eines erneuerbaren Energieerzeugungssystems, welches als eine Gleichstromversorgung des netzgekoppelten Wechselrichters angeschlossen ist, zu verringern.
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Andere Aufgaben und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgend dargelegten Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen ersichtlich.
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Figurenliste
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- 1 ist ein Schema, welches eine Gestaltung eines netzgekoppelten Wechselrichters aufweisend die VSG-Funktion darstellt.
- 2 ist ein Diagramm, welches eine Gestaltung eines netzgekoppelten Wechselrichters im Einklang mit einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt.
- 3 ist ein Diagramm zur Erläuterung eines Maximalpunkts der Frequenzschwankung in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
- 4 ist ein Schema, welches einen Wiederherstellungszustand einer Netzfrequenz für einen Fall, in welchem ein Scheinträgheitskoeffizient im Einklang mit einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung angepasst wird, sowie für einen Fall, in welchem der Scheinträgheitskoeffizient wie in einem herkömmlichen Fall vorgegeben ist, darstellt.
- 5 ist ein Ablaufdiagramm, welches ein Verfahren zum Berechnen einer Ausgangswirkleistung im Einklang mit einer Netzfrequenzschwankung in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt.
- 6 ist ein Wellenformdiagramm, welches ein Beispiel der Netzfrequenzschwankung in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
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2 ist ein Diagramm, welches eine Gestaltung eines netzgekoppelten Wechselrichters 150 im Einklang mit einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, welcher mit dem Stromnetz 10 verbunden werden kann, darstellt. Der netzgekoppelte Wechselrichter 150 weist einen Wechselrichterhauptschaltkreis 100 und einen Regelkreis 500 auf. In 2 sind jene Teile, welche gleich sind, wie die entsprechenden Teile in 1, mit denselben Bezugsziffern gekennzeichnet, und eine Beschreibung derselben kann weggelassen werden.
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Der Regelkreis 500 erzeugt einen Ausgangswirkleistungsbefehl Pinv und regelt den Wechselrichterhauptschaltkreis 100 basierend auf dem Ausgangswirkleistungsbefehl Pinv. Der Regelkreis 500 weist Subtrahierer 71 und 74, einen Differentiator 72, Multiplikatoren 75 und 76 und einen Addierer 73 auf.
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In 2 wird die Netzfrequenz fg, welche die PLL-Schaltung 20 erfasst hat, dem Subtrahierer 71 zugeführt, welcher eine Abweichung (fg - f0) von der Referenzfrequenz f0 berechnet. Der Multiplikator 75 multipliziert die Abweichung (fg - f0) mit dem Scheindämpfungskoeffizienten kvd, und führt dem Addierer 73 ein Ergebnis dieser Multiplikation zu.
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Darüber hinaus wird die Netzfrequenz fg, welche die PLL-Schaltung 20 erfasst hat, auch dem Multiplikator 76 zugeführt, welcher die Netzfrequenz fg mit dem Scheinträgheitskoeffizienten kvi, welcher eine Variable ist, multipliziert, und ein Ergebnis dieser Multiplikation wird dem Differentiator 72 zugeführt, welcher das Ergebnis dieser Multiplikation differenziert. Ein Ergebnis des Differentiators 72 wird dem Addierer 73 zugeführt.
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Der Addierer 73 addiert die beiden Eingaben vom Multiplikator 75 beziehungsweise vom Differentiator 72, und eine Ausgabe des Addierers 72 wird dem Subtrahierer 74 zugeführt. Der Subtrahierer 74 subtrahiert die Ausgabe des Addierers 73 von einem Einstellwert P0 einer Ausgangswirkleistung des netzgekoppelten Wechselrichters 150 und erlangt einen Ausgangswirkleistungsbefehl Pinv. Dieser Ausgangswirkleistungsbefehl Pinv wird einem Stromreferenzwertgenerator 80 zugeführt.
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Zusätzlich zum Ausgangswirkleistungsbefehl Pinv wird dem Stromreferenzwertgenerator 80 separat ein Blindleistungsbefehl Qinv zugeführt. Der Stromreferenzwertgenerator 80 erzeugt basierend auf den zugeführten Eingaben einen d-Achsen- und einen q-Achsen-Strombefehlswert, idref beziehungsweise iqref, und gibt den d-Achsen- und den q-Achsen-Strombefehlswert, idref beziehungsweise iqref, an einen Stromregler 90 aus.
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Andererseits sind eine Gleichstromversorgung 101 und ein Gleichstromzwischenkondensator 102, welche einem erneuerbaren Energieerzeugungssystem entsprechen, an einer Gleichstromeingangsseite des Wechselrichterhauptschaltkreises 100 parallelgeschaltet. In diesem Beispiel ist der Wechselrichterhauptstromkreis 100 durch einen dreiphasigen Wechselrichterhauptstromkreis gebildet, welcher eine bekannte Gestaltung mit den Leistungshalbleiterschaltelementen aufweist. Eine Wechselstromausgangsseite des Wechselrichterhauptstromkreises 100 ist mit dem Stromnetz 10 verbunden.
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Ausgangsströme ia, ib und ic jeder der Phasen des Wechselrichterhauptstromkreises 100 werden durch einen Stromdetektor 103 erfasst und durch eine Koordinatentransformationsschaltung 91 in den d-Achsenstrom und den q-Achsenstrom, id beziehungsweise iq, umgewandelt. Der d-Achsenstrom und der q-Achsenstrom, id beziehungsweise iq, werden dem Stromregler 90 zugeführt. Darüber hinaus werden Ausgangsspannungen va, vb und vc jeder der Phasen des Wechselrichterhauptstromkreises 100 durch eine Koordinatentransformationsschaltung 92 in eine d-Achsenspannung und eine q-Achsenspannung, vd beziehungsweise vq, umgewandelt. Die d-Achsenspannung und die q-Achsenspannung, vd beziehungsweise vq, werden dem Stromregler 90 zugeführt.
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Ein Phasenwinkel p, welcher zum Ausführen der Koordinatentransformation verwendet wird, wird jeder der Koordinatentransformationsschaltungen 91 und 92, sowie einer später beschriebenen Koordinationstransformationsschaltung 93 zugeführt.
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Basierend auf dem d-Achsenstrombefehlswert und dem q-Achsenstrombefehlswert, idref beziehungsweise iqref, vom Stromreferenzwertgenerator 80, dem d-Achsenstrom und dem q-Achsenstrom, id beziehungsweise iq, von der Koordinatentransformationsschaltung 91 und der d-Achsenspannung und der q-Achsenspannung, vd beziehungsweise vq, von der Koordinatentransformationsschaltung 92 erzeugt der Stromregler 90 einen d-Achsen- und einen q-Achsenmodulationsbefehl, md beziehungsweise mq. Der d-Achsen- und der q-Achsenmodulationsbefehl, md beziehungsweise mq, werden durch den Koordinatentransformator 93 und einen Modulationssignalerzeuger 94 in Modulationssignale ma, mb und mc jeder der drei Phasen umgewandelt. Diese Modulationssignale ma, mb und mc werden dem Wechselrichterhauptstromkreis 100 zugeführt. Im Wechselrichterhauptstromkreis 100 werden die Halbleiterschaltelemente durch eine Pulsbreitenmodulationssteuerung (PWM-Steuerung) oder dergleichen unter Verwendung der Modulationssignale ma, mb und mc ein- und ausgeschaltet, und Gleichstrom der Gleichstromversorgung 101 wird in Wechselstrom umgewandelt und dem Stromnetz 10 eingespeist.
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Eine Bewegungsgleichung (Oszillations- oder Schwingungsgleichung) für ein Modell des Synchrongenerators 30 kann durch die folgende Formel (2) dargestellt werden.
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In der Formel (2) bezeichnet M eine Trägheit des Synchrongenerators 30 (eines reduzierten Modells für einen Fall, in welchem die Trägheitswerte einer Mehrzahl von Synchrongeneratoren 30, welche mit dem Stromnetz 10 verbunden sind, zu einem Trägheitswert zusammengefasst werden), fm bezeichnet eine Rotationsfrequenz (des Rotors) des Synchrongenerators 30, ΔPm bezeichnet eine mechanische Eingangsschwankung des Synchrongenerators 30, und ΔPe bezeichnet eine elektrische Ausgangsschwankung des Synchrongenerators 30.
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Ausgehend von der oben beschriebenen Formel (1) kann eine Schwankung ΔP
inv der Wirkleistungsabgabe vom netzgekoppelten Wechselrichter 150 durch die folgende Formel (3) ausgedrückt werden.
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Wie durch die folgende Formel (4) dargestellt, ist darüber hinaus eine Summe der Wirkleistungsschwankung ΔP
inv und der elektrischen Ausgangsschwankung ΔP
e des Synchrongenerators 30 gleich einer Wirkleistungsschwankung ΔP
L der Last 60. Ferner ist die Wirkleistungsschwankung ΔP
L eine Summe aus einer Lastschwankung ΔP
L0, welche nicht von der Netzfrequenz f
g abhängig ist, und einem Produkt eines Dämpfungskoeffizienten D und der Frequenzabweichung (f
g - f
0) des Synchrongenerators 30.
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Falls in der oben beschriebenen Formel (2) gilt f
m ≈ f
g, kann eine Erweiterungsbewegungsgleichung des Synchrongenerators 30 basierend auf den Formeln (2) bis (4) durch die folgende Formel (5) dargestellt werden.
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In der oben beschriebenen Formel (5) bezeichnet (M+kvi) einen Trägheitskoeffizienten des gesamten Stromnetzes 10 (welcher die durch den netzgekoppelten Wechselrichter 150 ausgegebene Trägheit aufweist), und (D+kvd) bezeichnet einen Dämpfungskoeffizienten des gesamten Stromnetzes 10.
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In einem Fall, in welchem die Netzfrequenz fg durch die Lastschwankung im Vergleich zur Referenzfrequenz f0 abnimmt, steigt zum Beispiel der Scheinträgheitskoeffizient kvi an, um während eines Zeitraums, in welchem sich die Netzfrequenz fg in einem Bereich, in welchem die Netzfrequenz fg kleiner ist als der Konvergenzwert f∞, weiter von einem geschätzten Konvergenzwert f∞ entfernt, den Trägheitskoeffizienten (M + kvi) des gesamten Stromnetzes 10 der Formel (5) auf einen hohen Wert zu erhöhen. Andererseits nimmt der Scheinträgheitskoeffizient kvi ab, um während eines Zeitraums, in welchem die Netzfrequenz fg in dem Bereich, in welchem die Netzfrequenz fg kleiner ist als der Konvergenzwert f∞, dem Konvergenzwert f∞ näherkommt, den Trägheitskoeffizienten (M + kvi) des gesamten Stromnetzes 10 der Formel (5) auf einen niedrigen Wert zu verringern. Folglich ist es möglich, eine Wiederherstellungsgeschwindigkeit der Netzfrequenz fg zu erhöhen. Der Trägheitskoeffizient (M + kvi) des gesamten Stromnetzes 10, und die Trägheit M des Synchrongenerators 30 weisen positive Werte auf.
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Mit anderen Worten wird in dem Fall, in welchem sich die Netzfrequenz fg in dem Bereich, in welchem die Netzfrequenz fg kleiner ist als der Konvergenzwert f∞, verändert, der Scheinträgheitskoeffizient kvi erhöht, bis die Netzfrequenz fg einen Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht, und während des Zeitraums, in welchem sich die Netzfrequenz fg dem Konvergenzwert f∞ nähert, nachdem sie den Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht hat, wird die Scheinträgheitskoeffizient kvi verringert.
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Durch Anpassen des Scheinträgheitskoeffizienten kvi des netzgekoppelten Wechselrichters 150 auf diese Art und Weise ist es möglich, die Netzfrequenz fg innerhalb eines kurzen Zeitraums verglichen mit dem herkömmlichen Fall, in welchem der Scheinträgheitskoeffizient kvi auf einen festen Wert eingestellt ist, wiederherzustellen.
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Da der Differenzialwert (df
g/dt) der Netzfrequenz f
g am oben beschriebenen Maximalpunkt der Frequenzschwankung Null beträgt, kann die Formel (5) durch die folgende Formel (6) ausgedrückt werden. In der Formel (6) bezeichnet fmin eine Minimalfrequenz des Maximalpunkts der Frequenzschwankung, und t
2 bezeichnet einen Zeitpunkt, an welchem der Maximalpunkt der Frequenzschwankung eintritt.
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3 ist ein Diagramm zur Erläuterung des Maximalpunkts der Frequenzschwankung in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. 3 stellt die Minimalfrequenz fmin, die Zeit t2, oder dergleichen des Maximalpunkts der Frequenzschwankung, sowie eine Zeit t1 vor der Zeit t2, eine entsprechende Frequenz f1 zum Zeitpunkt t1 und eine Frequenzänderungsgeschwindigkeit, (df1/dt), welche eine Ableitung der Frequenz f1 ist und durch eine Strichpunktlinie angezeigt wird, dar.
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Als nächstes kann der Konvergenzwert f∞ der Netzfrequenz fg, welcher dazu benötigt wird, die Scheinträgheitskoeffizient kvi wie oben beschrieben anzupassen, auf die folgende Art und Weise berechnet werden.
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Dargestellt durch die folgende Formel (7) besteht zunächst eine Beziehung zwischen einem Änderungswert, ΔF, der Rotationsfrequenz des Synchrongenerators 30 und der oben beschriebenen Lastschwankung ΔP
L0. In der Formel (7) bezeichnet s den Laplace-Operator, und G(s) bezeichnet die Übertragungsfunktion.
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Aus der Formel (7) und dem Endwertsatz kann der Konvergenzwert f
∞ der Netzfrequenz f
g durch die folgende Formel (8) berechnet werden.
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4 ist ein Schma, welches einen Wiederherstellungszustand der Netzfrequenz fg für einen Fall, in welchem der Scheinträgheitskoeffizient kvi im Einklang mit dieser Ausführungsform angepasst wird, sowie für einen Fall, in welchem der Scheinträgheitskoeffizient kvi wie in einem herkömmlichen Fall vorgegeben ist, darstellt. Wie aus 4 ersichtlich ist, ist die Zeitspanne, welche erforderlich ist, die Netzfrequenz fg derart wiederherzustellen, dass sie innerhalb einen in dieser Ausführungsform vorher festgelegten Bereich rund um den Konvergenzwert f∞ fällt, dargestellt durch eine durchgezogene Linie, kürzer als jene des herkömmlichen Falls, dargestellt durch eine gestrichelte Linie. Diese kürzere Zeitspanne, welche in dieser Ausführungsform dazu erforderlich ist, die Netzfrequenz fg wiederherzustellen, trägt zu einer rascheren Stabilisierung der Netzfrequenz fg im Vergleich zum herkömmlichen Fall bei.
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Als nächstes wird ein Verfahren zum Berechnen der Ausgangswirkleistung des netzgekoppelten Wechselrichters 150 im Einklang mit einem Schwankungszustand der Netzfrequenz fg unter Bezugnahme auf 5 und 6 beschrieben.
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Ein Prozess eines in 5 dargestellten Ablaufdiagramms wird in einem vorher festgelegten Kontrollzeitraum durch den Regelkreis 500 des netzgekoppelten Wechselrichters 150, welcher in 2 dargestellt ist, ausgeführt. Der Regelkreis 500 regelt den Wechselrichterhauptschaltkreis 100 des netzgekoppelten Wechselrichters 150. In diesem Beispiel bezeichnet k eine aktuelle Zeit, und (k-1) bezeichnet einen Zeitpunkt einen Kontrollzeitraum vor der aktuellen Zeit k.
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Ferner ist 6 ein Wellenformdiagramm, welches ein Beispiel, in welchem sich die Netzfrequenz fg verändert, das bedeutet, dass die Netzfrequenzschwankung erfolgt, in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt.
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Im Folgenden wird ein Fall beschrieben, in welchem die Netzfrequenz fg in dieser Ausführungsform sinkt. Die vorliegende Erfindung ist in einer Modifikation dieser Ausführungsform jedoch zum Beispiel ebenso auf einen Fall anwendbar, in welchem die Netzfrequenz fg ansteigt.
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Zunächst erfolgt in 5 bei Schritt S1 eine Bestimmung, mit welcher ermittelt wird, ob ein Absolutwert der Abweichung zwischen der Netzfrequenz fg zum aktuellen Zeitpunkt k und der Referenzfrequenz f0 (zum Beispiel 50 [Hz]) kleiner ist als der erste voreingestellte Schwellenwert c1, oder nicht. Schritt S1 wird ausgeführt, um festzustellen, ob sich die Netzfrequenz fg erheblich verringert (oder erhöht) hat, oder nicht.
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Falls sich die Netzfrequenz fg nicht erheblich verringert hat, und das Entscheidungsergebnis von Schritt S1 JA lautet, wird bei Schritt S8 der Wirkleistungsbefehl eines Normalmodus an den netzgekoppelten Wechselrichter 150 ausgegeben. Falls sich die Netzfrequenz fg hingegen tatsächlich erheblich verringert hat, und das Entscheidungsergebnis von Schritt S1 NEIN lautet, wird der Prozess bei Schritt S2 fortgesetzt.
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Der Scheinträgheitskoeffizient kvi des netzgekoppelten Wechselrichters 150 wird auf einen ersten Scheinträgheitskoeffizienten kvi1 gesetzt, und der Wirkleistungsbefehl Pinv(k) zum aktuellen Zeitpunkt k wird bei Schritt S2 mit der Formel (1) berechnet und dem netzgekoppelten Wechselrichter 150 zugeführt.
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Als nächstes erfolgt bei Schritt S3 eine Bestimmung, ob ein Absolutwert einer Differenz zwischen der Netzfrequenz fk zum aktuellen Zeitpunkt k und der Netzfrequenz fk-1 zum Zeitpunkt (k-1) kleiner ist als ein zweiter Schwellenwert c2, oder nicht. Schritt S3 wird dazu verwendet festzustellen, ob die Netzfrequenz fg einen in 6 dargestellten Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht hat, oder nicht.
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Eine Beziehung der Größen des ersten Schwellenwerts c1 und des zweiten Schwellenwerts c2 lautet c1 >> c2, wie in 6 dargestellt. Zum Beispiel gilt c1 = 0,3 und c2 = 0,001.
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Der Prozess kehrt zurück zu Schritt S2, falls die Netzfrequenz fg den Maximalpunkt der Frequenzschwankung nicht erreicht hat und das Entscheidungsergebnis von Schritt S3 NEIN lautet. Falls die Netzfrequenz fg hingegen den Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht hat und das Entscheidungsergebnis von Schritt S3 JA lautet, wird bei Schritt S4 der Konvergenzwert f∞ durch das oben beschriebene Verfahren berechnet.
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Als nächstes erfolgt bei Schritt S5 eine Bestimmung, um zu ermitteln, ob sich das Vorzeichen (oder die Polarität) von fk - fk-1 geändert hat, oder nicht. Schritt S5 wird dazu verwendet, einen Punkt zu ermitteln, an welchem das Wiederherstellen der Netzfrequenz fg beginnt.
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Falls sich das Vorzeichen von fk - fk-1 nicht geändert hat und das Entscheidungsergebnis von Schritt S5 NEIN lautet, wird der Wirkleistungsbefehl Pinv(k) zum aktuellen Zeitpunkt k bei Schritt S9 mit der Formel (1) berechnet und dem netzgekoppelten Wechselrichter 150 zugeführt, ähnlich wie bei Schritt S2.
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Falls sich das Vorzeichen von fk - fk-1 hingegen geändert hat und das Entscheidungsergebnis von Schritt S5 JA lautet, erfolgt bei Schritt S6 eine Bestimmung, ob sich die Netzfrequenz fg, innerhalb eines Bereichs, welcher kleiner ist als der Konvergenzwert f∞, in einer Richtung zum Konvergenzwert f∞ hin verändert, oder nicht.
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Falls sich die Netzfrequenz fg in der Richtung zum Konvergenzwert f∞ hin verändert und das Entscheidungsergebnis von Schritt S6 JA lautet, wird bei Schritt S10 der Scheinträgheitskoeffizient kvi des netzgekoppelten Wechselrichters 150 auf einen zweiten Scheinträgheitskoeffizient kvi2 eingestellt, welcher niedriger ist als der erste Scheinträgheitskoeffizient kvi1 (kvi2 < kvi1 und 0 < kvi2), und der Wirkleistungsbefehl Pinv(k) zum aktuellen Zeitpunkt k wird mit der Formel (1) berechnet und dem netzgekoppelten Wechselrichter 150 zugeführt.
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Falls sich die Netzfrequenz fg hingegen nicht in der Richtung zum Konvergenzwert f∞ hin verändert und das Entscheidungsergebnis von Schritt S6 NEIN lautet, wird der Wirkleistungsbefehl Pinv(k) zum aktuellen Zeitpunkt k bei Schritt S7 mit der Formel (1) berechnet und dem netzgekoppelten Wechselrichter 150 zugeführt, ähnlich wie bei Schritt S2 und S9.
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Solange die Netzfrequenz fg nicht auf die Referenzfrequenz f0 wiederhergestellt worden ist, wird entweder Schritt S7 oder Schritt S10 von 5 ausgeführt. Wenn die Netzfrequenz fg zur Referenzfrequenz f0 wiederhergestellt worden ist, werden darüber hinaus die Prozesse von Schritt S1 und den nachfolgenden Schritten nacheinander wiederholt.
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Wie oben beschrieben kann durch das Ausführen der oben beschriebenen Prozesse gemäß dem Schwankungszustand der Netzfrequenz fg die Wiederherstellungsgeschwindigkeit für den Fall, in welchem sich die Netzfrequenz fg in der Richtung hin zum Konvergenzwert f∞ verändert, nachdem sie den Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht hat, erhöht werden.
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Der Vorgang zum Wiederherstellen der Netzfrequenz fg zur Referenzfrequenz f0 erfolgt durch die Trägheitskraft des Synchrongenerators 30. In vielen Fällen aktiviert sich die Anpassungsfunktion unter Verwendung dieser Trägheitskraft jedoch nicht unmittelbar, auch wenn die Netzfrequenz fg schwankt. Demgemäß ist die VSG-Funktion im Einklang mit dieser Ausführungsform wirksam zur Verringerung der Schwankung der Netzfrequenz fg während eines Zeitraums, bis die Anpassungsfunktion des Synchrongenerators 30 wirksam wird.
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Als nächstes wird ein Verfahren zum Bestimmen eines numerischen Bereichs für das Zurücksetzen des Scheinträgheitskoeffizienten kvi beschrieben, wenn der zweite Scheinträgheitskoeffizient kvi2 (die Scheinträgheitskoeffizienten kvi = kvi2, welche zum oder nach dem Zeitpunkt t2, welcher dem Maximalpunkt der Frequenzschwankung entspricht, verwendet werden) zum Berechnen des Wirkleistungsbefehls Pinv(k) in Schritt S10 von 5 eingestellt wird.
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Falls ein gewünschter Trägheitskoeffizient des gesamten Stromnetzes 10 nach dem Zurücksetzen des Scheinträgheitskoeffizienten k
vi einen gewünschten Wert M' (M' = M + k
vi2 und M' > 0) aufweist, muss dieser gewünschte Wert M' kleiner sein, als der Trägheitskoeffizient (M + k
vi1) des gesamten Stromnetzes 10 vor dem Zurücksetzen des Scheinträgheitskoeffizienten k
vi, um die Wiederherstellungsgeschwindigkeit der Netzfrequenz f
g zu verbessern. Aus diesem Grund gilt die folgende Ungleichung (9).
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Gemäß der oben beschriebenen Ungleichung (9) kann der Scheinträgheitskoeffizient kvi jedoch nicht zurückgesetzt werden, falls die Trägheit M des Synchrongenerators 30 unbekannt ist.
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Folglich kann der numerische Bereich für das Zurücksetzen des Scheinträgheitskoeffizienten kvi durch das folgende Verfahren erlangt werden.
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Zunächst kann durch Einsetzen der Formel (6) in die Formel (5) die folgende Formel (10) erlangt werden. In der Formel (10) bezeichnet t
1 die Zeit vor dem Maximalpunkt der Frequenzschwankung (time t
2) , und f
1 bezeichnet die Netzfrequenz zu diesem Zeitpunkt t
1, wie in
2 dargestellt, und (df
1/dt) bezeichnet die Geschwindigkeit der Frequenzschwankung.
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Die folgende Formel (11) kann durch Umstellen der Formel (10) erlangt werden. In der Formel (11) bezeichnet kvi des zweiten Ausdrucks auf der rechten Seite des Gleichheitszeichens den Scheinträgheitskoeffizienten (welcher kvi1 in den Schritten S2, S7 und S9 von 5 entspricht) vor dem Maximalpunkt der Frequenzschwankung.
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Die Trägheit M des Synchrongenerators 30 wird mit der Formel (11) erlangt, und der Scheinträgheitskoeffizient k
vi wird innerhalb des numerischen Bereichs des zweiten Scheinträgheitskoeffizienten k
vi2 definiert in der Ungleichung (9) zurückgesetzt. Sogar falls der zweite Scheinträgheitskoeffizient k
vi2 einen negativen Wert annimmt, ist es somit möglich, den zweiten Scheinträgheitskoeffizient k
vi2 derart zurückzusetzen, dass er k
vi2 + M > 0 erfüllt.
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Ferner kann in dem Fall, in welchem die Trägheit M des Synchrongenerators 30 nicht bekannt ist, der Scheinträgheitskoeffizient kvi zurückgesetzt werden, indem die Trägheit M des Synchrongenerators 30 beim Energieversorger, welcher das Stromnetz betreibt, berechnet wird, und dem netzgekoppelten Wechselrichter 150 zum Beispiel der Wert der oben beschriebenen Formel (9), welche den berechneten Wert der Trägheit M aufweist, zugeführt wird.
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Im Einklang mit den oben beschriebenen Ausführungsformen und Modifikationen ist es möglich, die Netzfrequenz, welche geschwankt hatte, innerhalb eines kurzen Zeitraums wieder herzustellen und zur raschen Stabilisierung der Netzfrequenz beizutragen, indem der Scheinträgheitskoeffizient nach dem Zeitpunkt, an welchem die schwankende Netzfrequenz den Maximalpunkt der Frequenzschwankung erreicht hat, auf einen vorher festgelegten Wert geändert wird, um den Ausgangswirkleistungsbefehl des netzgekoppelten Wechselrichters zu erzeugen. Folglich ist es möglich, einen netzgekoppelten Wechselrichter, welcher Schwankungen der Netzfrequenz verringert, sowie ein Verfahren zum Verringern von Schwankungen der Netzfrequenz, welches die Schwankungen der Netzfrequenz verursacht durch plötzliche Änderungen der Last oder eine Schwankung der Ausgangsleistung des erneuerbaren Energieerzeugungssystems innerhalb eines kurzen Zeitraums verringern kann.