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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Vereinzeln mehrerer zur Verpackung von Artikeln vorgesehener Verpackungszuschnitte.
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Für eine Verarbeitung, Zusammenstellung, Gruppierung und Verpackung von Artikeln, wie beispielsweise Getränkebehältnisse, gibt es unterschiedliche Arten der Verpackung. Weisen bestimmte Artikel, wie beispielsweise durch PET-Behältnisse mit geringen Wandstärken ausgebildete Getränkebehältnisse eine geringe Formstabilität auf, so werden solche Getränkebehältnisse in der Praxis häufig auf durch Karton und/oder Pappe gebildete Verpackungszuschnitte aufgesetzt, um einer ungewollten Beschädigung von solchen Getränkebehältnissen während ihres Transportes entgegenzuwirken. Derartige Verpackungszuschnitte werden auch als Tray bzw. PAD bezeichnet und können ggf. über Randbereiche verfügen, welche im Rahmen einer Verpackung der Artikel bzw. Getränkebehältnisse in Richtung nach oben gefaltet werden.
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Auch sind Verpackungszuschnitte bekannt, welche lediglich durch eine flächige Auflage ohne Randbereiche gebildet sind, wobei die einzelnen Artikel oder ggf. eine jeweilige aus mehreren Artikeln gebildete Zusammenstellung auf der flächigen Auflage aufsteht. Der jeweilige auf dem Tray bzw. Verpackungszuschnitt aufstehende Artikel bzw. die jeweilige auf dem Tray bzw. Verpackungszuschnitt aufstehende Zusammenstellung an Artikeln kann sodann mit thermoplastischer Verpackungsfolie umhüllt werden, worauf folgend der jeweilige auf dem Tray oder PAD aufstehende Artikel bzw. die jeweilige auf dem Tray oder PAD aufstehende Zusammenstellung an Artikeln in einen Schrumpftunnel eingebracht und das thermoplastische Verpackungsmaterial auf den jeweiligen Artikel bzw. auf die jeweilige Zusammenstellung an Artikeln aufgeschrumpft wird.
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Solche Verpackungszuschnitte werden in der Praxis als Stapel bereitgestellt, von welchem nacheinander Verpackungszuschnitte abgenommen und sodann auf eine Horizontalfördereinrichtung aufgesetzt werden. Hierauf folgend können sodann Gruppen an Artikeln aufgesetzt und bei diversen Ausführungsformen mit thermoplastischem Verpackungsmaterial versehen werden. Zur Abnahme von Verpackungszuschnitten werden in der Praxis Handhabungseinrichtungen eingesetzt, die als sogenannte Zykloidenseparierer bezeichnet werden.
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Um einen Stapel an Verpackungszuschnitten aufnehmen zu können, sind aus dem Stand der Technik Verpackungsmagazine bekannt, in welche ein jeweiliger Stapel liegend eingebracht wird. In weiteren bereits aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungsformen können Verpackungsmagazine derart ausgebildet sein, dass diese einen stehenden Stapel an Verpackungszuschnitten aufnehmen können. Die vorhergehend bereits beschriebene Handhabungseinrichtung kann sodann einen vorderen oder oberen Verpackungszuschnitt vom Stapel entgegennehmen, sodann vom Stapel abziehen und auf einer Horizontalfördereinrichtung ablegen.
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Bisher wird davon ausgegangen, dass sämtliche Verpackungszuschnitte, welche in gestapelter Form vorliegen, eine identische Stärke besitzen. Diese Stärke wird vor einer Inbetriebnahme einer solchen Vereinzelungsvorrichtung benutzerseitig in einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung hinterlegt. Die Vereinzelungsvorrichtung wird sodann anhand der hierdurch hinterlegten Stärke von Verpackungszuschnitten gesteuert oder geregelt.
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Die Praxis hat jedoch gezeigt, dass die vorgegebene bzw. bekannte Stärke von Verpackungszuschnitten nicht zwingend mit einer Stärke übereinstimmen muss, welche die in gestapelter Form vorliegenden Verpackungszuschnitte tatsächlich besitzen. Sofern die tatsächliche Stärke von Verpackungszuschnitten von der hinterlegten Stärke abweicht, führt dies zu zahlreichen Problemen bei der Vereinzelung von Verpackungszuschnitten oder auch bei einem nachfolgenden Herstellen von Gebinden, bei welchen Artikel auf einem bereits von einem Stapel abgenommenen Verpackungszuschnitt aufstehen. So kann es beispielsweise sein, dass die Handhabungseinrichtung den jeweiligen Verpackungszuschnitt nicht exakt greifen kann oder im Verlauf seiner Bewegung in Richtung der Horizontalfördereinrichtung verliert.
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Hierdurch kann es sein, dass Artikel zu einem späteren Zeitpunkt nicht exakt an einer vorgegebenen Position auf den jeweiligen Verpackungszuschnitt treffen. Hieraus kann sich wiederum ein hoher Anteil an fehlerhaft hergestellten Gebinden ergeben, so dass sich bereits bekannte Verpackungsvorrichtungen, welche sich einer solchen beschriebenen Vereinzelungsvorrichtung bedienen, einen gewissen Ausschuss an Gebinden produzieren.
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Beispielsweise können Trays eines fertigen Gebindes nicht geschlossen bzw. noch offen ausgebildet sein. Faltfinger, welche ggf. zum Aufrichten von seitlichen Laschen eines Trays vorgesehen sind, können sich an einer falschen Position befinden, so dass Probleme beim Falten eines Trays entstehen. Solche bestehenden Probleme sind dem angesprochenen Fachmann bekannt und werden daher nicht abschließend aufgezählt.
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Eine Aufgabe der Erfindung kann aus diesem Grunde darin gesehen werden, ein Verfahren und ein gattungsgemäßes System bereitzustellen, mit welchen sich die beschriebenen Probleme zumindest teilweise vermeiden lassen. Das Verfahren soll zudem einfach umgesetzt werden können und das entsprechende System einen einfachen Aufbau besitzen.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren und ein System gelöst, welche die Merkmale in den unabhängigen Ansprüchen umfassen. Ausführungsformen werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vereinzeln mehrerer zur Verpackung von Artikeln vorgesehener Verpackungszuschnitte. Die Artikel, welche mittels der Verpackungszuschnitte verpackt werden, können beispielsweise als Getränkebehälter bzw. durch Getränkeflaschen und/oder durch Getränkedosen ausgebildet sein.
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Im Rahmen eines ersten Schrittes werden Verpackungszuschnitte als stehender oder als liegender Stapel durch ein Verpackungsmagazin aufgenommen, wobei ein jeweiliger zuvorderst oder zuoberst angeordneter Verpackungszuschnitt des Stapels mittels einer Handhabungseinrichtung aus einer vorgegebenen Entnahmeposition des Verpackungsmagazins vom stehenden oder liegenden Stapel abgenommen und auf einer Horizontalfördereinrichtung abgesetzt wird. Das Verpackungsmagazin kann hierauf einen weiteren sodann zuvorderst oder zuoberst angeordneten Verpackungszuschnitt in die Entnahmeposition mit einer vorgegebenen Transportgeschwindigkeit nachrücken.
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Denkbar ist, dass das Verpackungsmagazin ein Transportband umfasst, mittels welchen Transportbandes der Stapel an Verpackungszuschnitten in Richtung der Entnahmeposition geschoben wird. Am Transportband kann ein Schiebeelement angeordnet sein, welches mit einem im Hinblick auf die Transportrichtung zuletzt angeordneten Verpackungszuschnitt in Oberflächenkontakt steht und den Stapel an Verpackungszuschnitten in Richtung der Entnahmeposition schiebt.
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Bei solchen Ausführungsformen kann das Verpackungsmagazin das Transportband umlaufend antreiben um einen zuvorderst angeordneten Verpackungszuschnitt in die Entnahmeposition mit einer vorgegebenen Transportgeschwindigkeit nachrücken. Die als liegender Stapel aufgenommenen Verpackungszuschnitte können somit durch einen umlaufenden Antrieb des Transportbandes insbesondere in horizontaler Richtung fortbewegt werden. Es kann sein, dass das Verpackungsmagazin zur Aufnahme genau eines liegenden oder stehenden Stapels an Verpackungszuschnitten ausgebildet ist. In weiteren Ausführungsformen kann es auch sein, dass das Verpackungsmagazin zur Aufnahme mehrerer jeweils liegender oder stehender Stapel an Verpackungszuschnitten ausgebildet ist.
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In weiteren Ausführungsformen kann es sein, dass das Verpackungsmagazin eine Hubeinrichtung umfasst, auf welcher Hubeinrichtung Verpackungszuschnitte als stehender Stapel aufgenommen werden, wobei ein jeweiliger zuoberst angeordneter Verpackungszuschnitt des Stapels mittels einer Handhabungseinrichtung aus einer vorgegebenen Entnahmeposition des Verpackungsmagazins abgenommen wird. Bei solchen Ausführungsformen kann die Hubeinrichtung des Verpackungsmagazins die als stehender Stapel aufgenommenen Verpackungszuschnitte in vertikaler Richtung anheben, um einen zuoberst angeordneten Verpackungszuschnitt in die Entnahmeposition mit einer vorgegebenen Transportgeschwindigkeit nachzurücken.
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Die Handhabungseinrichtung kann mindestens einen Schwenkarm umfassen, an welchem mindestens einen Schwenkarm mehrere Saugköpfe angeordnet sind, welche zum Abnehmen eines jeweiligen zuvorderst oder zuoberst angeordneten Verpackungszuschnittes vom Stapel eine Verbindung via Unterdruck zum jeweiligen Verpackungszuschnitt herstellen.
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Zeitlich nachdem der jeweilige vom Stapel abgenommene Verpackungszuschnitt auf einer Horizontalfördereinrichtung abgesetzt wurde, kann die Verbindung via Unterdruck zum jeweiligen Verpackungszuschnitt aufgehoben und der mindestens eine Schwenkarm zusammen mit den am mindestens einen Schwenkarm angeordneten Saugköpfen in Richtung des Verpackungsmagazins zum Abnehmen eines weiteren Verpackungszuschnittes zurückbewegt werden.
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Die Erfindung ist jedoch nicht auf derartige Ausführungsformen beschränkt, so dass die Handhabungseinrichtung in weiteren Ausführungsformen beispielsweise mehrere Klemm- und/oder Greifelemente umfassen kann um einen jeweiligen zuoberst angeordneten Verpackungszuschnitt des Stapels aus einer vorgegebenen Entnahmeposition des Verpackungsmagazins vom stehenden oder liegenden Stapel abnehmen und auf einer Horizontalfördereinrichtung absetzen zu können.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass über mindestens eine Sensorik Daten zur verbleibenden Höhe oder Länge des stehenden oder liegenden Stapels festgestellt und an eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung unter Berücksichtigung der Daten sowie unter zusätzlicher Berücksichtigung einer Taktfrequenz der durch die Handhabungseinrichtung durchgeführten Abnahme von Verpackungszuschnitten Informationen zu einer Stärke der abgenommenen Verpackungszuschnitte ableitet und die abgeleiteten Informationen für einen Benutzer sichtbar ausgibt und/oder die abgeleiteten Informationen im Rahmen einer weiteren Steuerung und/oder Regelung der Transportgeschwindigkeit des Verpackungsmagazins und/oder der Taktfrequenz der Handhabungseinrichtung berücksichtigt.
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Es kann sein, dass ein Erfassungsbereich der mindestens einen Sensorik zum Feststellen der verbleibenden Höhe oder Länge des stehenden oder liegenden Stapels von hinten oder von unten auf einen zuletzt oder zuhinterst angeordneten Verpackungszuschnitt des stehenden oder des liegenden Stapels gerichtet ist.
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Auch kann es sein, dass die mindestens eine Sensorik wenigstens drei Sensoren umfasst, welche wenigstens drei Sensoren zueinander beabstandet entlang der Höhe oder entlang der Länge des stehenden oder liegenden Stapels positioniert sind. Ein jeweiliger Erfassungsbereich der wenigstens drei Sensoren kann hierbei jeweils gegen eine Seite des stehenden oder liegenden Stapels gerichtet sein.
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Bewährt haben sich zudem Ausführungsformen, bei welchen die wenigstens drei Sensoren jeweils als Lichtschranke ausgebildet sind. In weiteren Ausführungsformen kann die mindestens eine Sensorik als Kamerasystem ausgebildet sein. Demnach ist auch vorstellbar, dass die wenigstens drei Sensoren jeweils als Kamerasystem ausgebildet sind. auch ist denkbar, dass die wenigstens drei Sensoren jeweils als Tastsensor ausgebildet sind.
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Vorstellbar ist, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung mittels der Informationen zur Stärke der abgenommenen Verpackungszuschnitte überprüft, ob sich die Stärke der abgenommenen Verpackungszuschnitte innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs befindet. Hierbei kann es sein, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung eine Fehlermeldung für einen Benutzer ausgibt, sofern die Steuer- und/oder Regeleinrichtung im Rahmen der Überprüfung feststellt, dass die Stärke der abgenommenen Verpackungszuschnitte sich außerhalb des Toleranzbereichs befindet.
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Die Erfindung betrifft zudem ein System zum Vereinzeln mehrerer zur Verpackung von Artikeln vorgesehener Verpackungszuschnitte. Merkmale, welche vorhergehend bereits zu diversen Ausführungsformen des Verfahrens beschrieben wurden, können ebenso bei den nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen des Systems vorgesehen sein und werden nicht mehrfach erwähnt. Das System umfasst ein zur Aufnahme eines stehenden oder liegenden Stapels an Verpackungszuschnitten ausgebildetes Verpackungsmagazin.
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Weiter umfasst das System eine Handhabungseinrichtung, welche einen jeweiligen zuvorderst oder zuoberst angeordneten Verpackungszuschnitt des Stapels aus einer vorgegebenen Entnahmeposition des Verpackungsmagazins vom stehenden oder liegenden Stapel abnehmen kann. Die Handhabungseinrichtung kann als sogenannter Zykloidenseparierer ausgebildet sein. Bewährt haben sich Ausführungsformen, bei welchen die Handhabungseinrichtung als Mehrachsroboter bzw. als Industrieroboter ausgebildet ist.
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Das Verpackungsmagazin ist derart ausgebildet, dass über das Verpackungsmagazin ein weiterer sodann zuvorderst oder zuoberst angeordneter Verpackungszuschnitt des Stapels in die Entnahmeposition mit einer vorgegebenen Transportgeschwindigkeit nachrückbar ist. Um den weiteren sodann zuvorderst oder zuoberst angeordneten Verpackungszuschnitt des Stapels in die Entnahmeposition nachzurücken, kann das Verpackungsmagazin über wenigstens ein Transportband verfügen.
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Weiter umfasst das System eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung, welche mit der Handhabungseinrichtung sowie mit mindestens einer Sensorik in Verbindung steht. Es ist vorgesehen, dass mittels der mindestens einen Sensorik Daten zur verbleibenden Höhe oder Länge des stehenden oder liegenden Stapels feststellbar und an die Steuer- und/oder Regeleinrichtung übertragbar sind.
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Weiter ist vorgesehen, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung derart ausgebildet ist, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung unter Berücksichtigung der Daten sowie unter zusätzlicher Berücksichtigung einer Taktfrequenz der durch die Handhabungseinrichtung durchgeführten Abnahme von Verpackungszuschnitten Informationen zu einer Stärke der abgenommenen Verpackungszuschnitte ableiten kann.
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Bei dem System kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung zur sichtbaren Ausgabe der Informationen zur Stärke der abgenommenen Verpackungszuschnitte für einen Benutzer ausgebildet sein. Hierzu kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung ggf. über ein vorzugsweise als Touchscreen ausgebildetes Display verfügen oder mit einem vorzugsweise als Touchscreen ausgebildetem Display in Verbindung stehen.
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Alternativ oder ergänzend hierzu kann es sein, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung zum Steuern und/oder Regeln der Transportgeschwindigkeit des Verpackungsmagazins und/oder zum Steuern und/oder Regeln der Taktfrequenz der Handhabungseinrichtung unter Berücksichtigung der abgeleiteten Informationen zur Stärke der abgenommenen Verpackungszuschnitte ausgebildet ist.
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Bewährt haben sich Ausführungsformen, bei welchen ein Erfassungsbereich der mindestens einen Sensorik derart ausgerichtet ist, dass die mindestens eine Sensorik in Richtung von hinten oder in Richtung von unten auf einen zuletzt oder zuhinterst angeordneten Verpackungszuschnitt des stehenden oder des liegenden Stapels blickt, welcher durch das Verpackungsmagazin aufgenommen ist.
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Es kann sein, dass die mindestens eine Sensorik wenigstens drei Sensoren umfasst, welche wenigstens drei Sensoren zueinander beabstandet entlang der Höhe oder entlang der Länge eines stehend oder liegend durch das Verpackungsmagazin aufgenommenen Stapels an Verpackungszuschnitten positioniert sind.
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Die wenigstens drei Sensoren können jeweils als Lichtschranke ausgebildet sein.
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Weiter kann es sein, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung derart ausgebildet ist, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung mittels der Informationen zur Stärke der abgenommenen Verpackungszuschnitte überprüfen kann, ob sich die Stärke der abgenommenen Verpackungszuschnitte innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs befindet. Weiter kann über die Steuer- und/oder Regeleinrichtung eine Fehlermeldung für einen Benutzer ausgebbar sein, sofern die Steuer- und/oder Regeleinrichtung im Rahmen der Überprüfung feststellt, dass die Stärke der abgenommenen Verpackungszuschnitte sich außerhalb des Toleranzbereichs befindet.
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Es sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt, dass alle Aspekte und Ausführungsvarianten, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen System erläutert wurden, gleichermaßen Teilaspekte des erfindungsgemäßen Verfahrens betreffen oder sein können. Wenn daher an einer Stelle bei der Beschreibung oder auch bei den Anspruchsdefinitionen zum erfindungsgemäßen System von bestimmten Aspekten und/oder Zusammenhängen und/oder Wirkungen die Rede ist, so gilt dies gleichermaßen für das erfindungsgemäße Verfahren. In umgekehrter Weise gilt dasselbe, so dass auch alle Aspekte und Ausführungsvarianten, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erläutert wurden, gleichermaßen Teilaspekte des erfindungsgemäßen Systems betreffen oder sein können. Wenn daher an einer Stelle bei der Beschreibung oder auch bei den Anspruchsdefinitionen zum erfindungsgemäßen Verfahren von bestimmten Aspekten und/oder Zusammenhängen und/oder Wirkungen die Rede ist, so gilt dies gleichermaßen für das erfindungsgemäße System. Das System kann ggf. zum Ausführen der vorherig beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet sein.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
- 1 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems und verdeutlicht einzelne Schritte, wie sie bei diversen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein können.
- 2 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems und verdeutlicht einzelne Schritte, wie sie bei diversen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein können.
- 3 zeigt einzelne Details der Ausführungsform eines Systems nach 1 und 2.
- 4 zeigen schematische Ansichten (4A und 4B) von Verpackungszuschnitten, wie sie mit diversen Ausführungsformen des Systems vereinzelt werden können und wir sie in diversen Ausführungsformen zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein können.
- 5 zeigt im Flussdiagramm einzelne Schritte, wie sie einzeln oder in der in 4 dargestellten Kombination bei diversen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein können.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die Erfindung ausgestaltet sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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Die Ausführungsformen, Beispiele und Varianten der vorhergehenden Absätze, die Ansprüche oder die folgende Beschreibung und die Figuren, einschließlich ihrer verschiedenen Ansichten oder jeweiligen individuellen Merkmale, können unabhängig voneinander oder in beliebiger Kombination verwendet werden. Merkmale, die in Verbindung mit einer Ausführungsform beschrieben werden, sind für alle Ausführungsformen anwendbar, sofern die Merkmale nicht unvereinbar sind.
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Wenn auch im Zusammenhang der Figuren generell von „schematischen“ Darstellungen und Ansichten die Rede ist, so ist damit keineswegs gemeint, dass die Figurendarstellungen und deren Beschreibung hinsichtlich der Offenbarung der Erfindung von untergeordneter Bedeutung sein sollen. Der Fachmann ist durchaus in der Lage, aus den schematisch und abstrakt gezeichneten Darstellungen genug an Informationen zu entnehmen, die ihm das Verständnis der Erfindung erleichtern, ohne dass er etwa aus den gezeichneten und möglicherweise nicht exakt maßstabsgerechten Größenverhältnissen in irgendeiner Weise in seinem Verständnis beeinträchtigt wäre. Die Figuren ermöglichen es dem Fachmann als Leser somit, anhand der konkreter erläuterten Umsetzungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der konkreter erläuterten Funktionsweise des erfindungsgemäßen Systems ein besseres Verständnis für den in den Ansprüchen sowie im allgemeinen Teil der Beschreibung allgemeiner und/oder abstrakter formulierten Erfindungsgedanken abzuleiten.
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Die 1 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems 1 und verdeutlicht einzelne Schritte, wie sie bei diversen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 vorgesehen sein können.
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Das System 1 umfasst ein Verpackungsmagazin 20, welches vorliegend zur liegenden Aufnahme eines hier nicht dargestellten Stapels an Verpackungszuschnitten 12 (vgl. jedoch 4A und 4B) ausgebildet ist. Der liegende Stapel an Verpackungszuschnitten kann mittels des Systems 1 in Transportrichtung TR transportiert werden.
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Zum Transport umfasst das Verpackungsmagazin 20 zwei Transportbänder 22 und 24, welche umlaufend angetrieben werden und den jeweiligen Stapel mit einer vorgegebenen Transportgeschwindigkeit horizontal entlang der Transportrichtung TR schieben. Ein jeweiliger zuvorderst angeordneter Verpackungszuschnitt steht mit einem Anschlag 7 des Verpackungsmagazins 20 in Oberflächenkontakt.
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Diesen zuvorderst angeordneten Verpackungszuschnitt kann sodann eine in den 1 und 2 lediglich schematisch angedeutete Handhabungseinrichtung 50 vom Stapel abnehmen, entlang eines vorgegebenen Verbringungsweges transportieren und auf einer Horizontalfördereinrichtung absetzen. Sodann werden über weitere Einrichtungen Artikel auf dem Verpackungszuschnitt abgesetzt, welcher sich hierbei weiterhin auf der Horizontalfördereinrichtung befindet.
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Es kann zudem sein, dass auf die Artikel, welche sich auf dem Verpackungszuschnitt befinden, thermoplastisches Verpackungsmaterial aufgebracht wird und dass das thermoplastische Verpackungsmaterial nachfolgend über einen nicht mit dargestellten Schrumpftunnel auf die Artikel aufgeschrumpft wird.
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Zeitlich nachdem die Handhabungseinrichtung 50 einen Verpackungszuschnitt vom Stapel abgenommen hat, muss das Verpackungsmagazin 20 einen weiteren Verpackungszuschnitt nachrücken, welcher sodann mit den Anschlägen 7 in Oberflächenkontakt steht und in einem nachfolgenden Verfahrensschritt von der Handhabungseinrichtung 50 abgenommen wird.
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Eine Taktfrequenz, mit welcher die Handhabungseinrichtung 50 Verpackungszuschnitte vom Stapel abnimmt, ist somit in Relation zur Transportgeschwindigkeit des Verpackungsmagazins 20 zu setzen. Die Transportgeschwindigkeit wird somit abgestimmt auf die Taktfrequenz über die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S vorgegeben. Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S steht daher sowohl mit dem Verpackungsmagazin 20 als auch mit der Handhabungseinrichtung 50 in Verbindung.
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Bei aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungsformen ist bis dato vorgesehen, dass ein Benutzer Informationen zur Stärke der jeweiligen Verpackungszuschnitte in der Steuer- und/oder Regeleinrichtung S hinterlegt. Die Praxis hat allerdings gezeigt, dass die tatsächliche Stärke von Verpackungszuschnitten von der erwarteten Stärke abweichen kann. Sofern sich die tatsächliche Stärke innerhalb vorgegebener Toleranzbereiche befindet, bestehen keine Probleme im Hinblick auf eine fehlerfreie Abnahme von Verpackungszuschnitten über die Handhabungseinrichtung 50, einer nachfolgenden Positionierung der Verpackungszuschnitte auf einer Horizontalfördereinrichtung sowie einer Verpackung von Artikeln über die Verpackungszuschnitte, welche auf der Horizontalfördereinrichtung abgesetzt bzw. auf der Horizontalfördereinrichtung positioniert wurden.
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Sofern das Verhältnis zwischen der Transportgeschwindigkeit und der Taktfrequenz der Handhabungseinrichtung 50 von einem für die Stärke der Verpackungszuschnitte vorgesehenem Verhältnis abweicht, kann es beispielsweise sein, dass die Handhabungseinrichtung 50 jeweilige zuvorderst angeordnete Verpackungszuschnitte des Stapels nicht oder nur an einer falschen Position erfassen kann, so dass Probleme beim Entgegennehmen von Verpackungszuschnitte und bei ihrem Transport in Richtung der Horizontalfördereinrichtung entstehen können.
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Auch kann es sein, dass die Handhabungseinrichtung 50 in diesen Fällen Verpackungszuschnitte nicht exakt an einer vorgegebenen Position auf der Horizontalfördereinrichtung absetzt, wodurch es wiederum sein kann, dass Artikel zu einem späteren Zeitpunkt fehlerhaft auf dem jeweiligen Verpackungszuschnitt abgesetzt werden. Hieraus wird bereits deutlich, dass die Transportgeschwindigkeit, mit welcher das Verpackungsmagazin 20 Artikel in Transportrichtung TR bewegt und die Taktfrequenz der Handhabungseinrichtung 50 aufeinander abgestimmt sein müssen. Diese Abstimmung muss hierbei die Stärke von Verpackungszuschnitten berücksichtigen, welche durch das Verpackungsmagazin 20 aufgenommen sind.
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Um die bereits beschriebenen Probleme zu vermeiden, umfasst das System 1 bzw. das als Bestandteil des Systems 1 ausgebildete Verpackungsmagazin 20 eine Sensorik 6, welche vorliegend als Lichtschranke 8 ausgebildet ist. Die in 1 enthaltene Pfeildarstellung verdeutlicht eine Blickrichtung BR, entlang welcher der Erfassungsbereich der Sensorik 6 bzw. der Lichtschranke 8 orientiert ist. Die Sensorik 6 bzw. die Lichtschranke 8 blickt auf einen zuhinterst angeordneten Verpackungszuschnitt des in 1 nicht mit dargestellten und durch das Verpackungsmagazin 20 aufgenommenen Stapels.
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Wenn über die Handhabungseinrichtung 50 schrittweise Verpackungszuschnitte vom Stapel abgenommen und der Stapel sodann mittels der Transportbänder 22 und 24 weiter in Transportrichtung TR bewegt wird, kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S über die Sensorik 6 bzw. über die Lichtschranke 8 erkennen, welche verbleibende Länge der noch durch das Verpackungsmagazin 20 aufgenommene Stapel entlang der Transportrichtung TR besitzt.
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In anderen Worten kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S über die Sensorik 6 bzw. über die Lichtschranke 8 eine Abstandsmessung durchführen und hierdurch auf die Länge des verbleibenden und noch durch das Verpackungsmagazin 20 aufgenommenen Stapels in Transportrichtung TR schließen.
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Das Verpackungsmagazin 20 besitzt bei der Ausführungsform nach 1 einen einfachen Aufbau, da in der Praxis genau eine Sensorik 6 bzw. genau eine Lichtschranke 8 ausreichen kann, um die Länge des noch verbleibenden Stapels an Verpackungszuschnitten in Transportrichtung TR zu erkennen.
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Die genau eine Sensorik 6 bzw. die genau eine Lichtschranke 8 dient hierbei als Abstandssensor, mittels welchen Abstandssensors die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S auf die noch verbleibende Länge des Stapels an Verpackungszuschnitten schließen kann, welcher durch das Verpackungsmagazin 20 aufgenommen ist.
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Auch steht die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S mit der Handhabungseinrichtung 50 in Verbindung. Der Steuer- und/oder Regeleinrichtung S ist somit bekannt, welche Taktfrequenz die Handhabungseinrichtung 50 bei einer Abnahme von Verpackungszuschnitten vom Stapel besitzt.
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Durch eine algorithmische Hinterlegung auf der Steuer- und/oder Regeleinrichtung S kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S unter Berücksichtigung von Daten zur verbleibenden Länge des Stapels sowie unter zusätzlicher Berücksichtigung einer Taktfrequenz der durch die Handhabungseinrichtung 50 durchgeführten Abnahme von Verpackungszuschnitten auf eine tatsächliche Stärke der Verpackungszuschnitte schließen bzw. Informationen zu einer Stärke der abgenommenen Verpackungszuschnitte ableiten.
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Diese Informationen gibt die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S sodann auf einem Display aus, so dass ein Benutzer einfach erkennen kann, welche tatsächliche Stärke den bereits vom Stapel abgenommenen Verpackungszuschnitten zukommt. Hierdurch kann ein Benutzer schnell reagieren, sofern sich die Stärke von bereits abgenommenen Verpackungszuschnitten nicht mehr innerhalb vorgegebener Toleranzbereiche befindet.
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Bei der Ausführungsform nach 1 sowie auch bei weiteren Ausführungsformen der Erfindung ist zusätzlich vorgesehen, dass auf der Steuer- und/oder Regeleinrichtung S bereits Informationen zu den Toleranzbereichen der Stärke von Verpackungszuschnitten hinterlegt sind, innerhalb welcher das System 1 problemfrei arbeiten kann und innerhalb welcher Toleranzbereiche zudem Artikel mittels der bereits abgenommenen Verpackungszuschnitte ohne Probleme verpackt werden können. Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S kann hierdurch überprüfen, ob sich die festgestellte Stärke der bereits abgenommen Verpackungszuschnitte innerhalb dieser Toleranzbereiche befindet und ggf. eine Fehlermeldung ausgeben, sofern die festgestellte Stärke der bereits abgenommenen Verpackungszuschnitte den Toleranzbereich verlassen hat.
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Um selbst bei Verlassen des Toleranzbereich einen Verpackungsbetrieb ohne Unterbrechung fortführen zu können, ist bei der Ausführungsform nach 1 vorgesehen, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S die Transportgeschwindigkeit des Verpackungsmagazins 20 oder die Taktfrequenz der Handhabungseinrichtung 50 regelt, sofern die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S feststellt, dass sich die tatsächliche Stärke der bereits abgenommenen Verpackungszuschnitte außerhalb des Toleranzbereichs befindet. Die Regelung erfolgt hierbei derart, dass die zu geringe Stärke der Verpackungszuschnitte oder die zu große Stärke der Verpackungszuschnitte durch eine Verminderung oder Erhöhung der Transportgeschwindigkeit des Verpackungsmagazins 20 und/oder durch eine Erhöhung oder Verminderung der Taktfrequenz der Handhabungseinrichtung 50 kompensiert werden kann.
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Somit lässt eine solche Regelung einen störungsfreien Verpackungsbetrieb selbst dann zu, wenn sich die Stärke von Verpackungszuschnitten außerhalb eines zulässigen Toleranzbereichs befindet.
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Die 2 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems 1 und verdeutlicht einzelne Schritte, wie sie bei diversen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 (vgl. 5) vorgesehen sein können.
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Auch die Ausführungsform aus 2 umfasst ein Verpackungsmagazin 20, welches zur Aufnahme eines nicht mit dargestellten liegenden Stapels an Verpackungszuschnitten 12 (vgl. 4A, 4B) ausgebildet ist. Ein jeweiliger zuvorderst angeordneter Verpackungszuschnitt des liegenden Stapels wird auch bei der Ausführungsform nach 2 mittels einer Handhabungseinrichtung 50 vom Stapel abgenommen und auf einer nicht mit dargestellten Horizontalfördereinrichtung abgesetzt bzw. positioniert.
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Die Taktfrequenz der Handhabungseinrichtung 50 und die Transportgeschwindigkeit des Verpackungsmagazins 20 sind von der Steuer- und/oder Regeleinrichtung S zunächst auf eine erwartete bzw. vorgegebene Stärke von Verpackungszuschnitten 12 (vgl. 4A und 4B) abgestimmt, welche seitens eines Benutzers in der Steuer- und/oder Regeleinrichtung S hinterlegt wurde oder ggf. mittels der Steuer- und/oder Regeleinrichtung S im Laufe einer Inbetriebnahme unter Berücksichtigung von Daten zu einer verbleibenden Länge des Stapels und einer Taktfrequenz des Handhabungseinrichtung 50 selbständig gewonnen werden.
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Die Ausführungsform eines Systems 1 nach 2 unterscheidet sich von der Ausführungsform eines Systems 1 nach 1 durch die Ausgestaltung bzw. Positionierung der Sensorik 6 und durch die Art, über welche die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S unter Zuhilfenahme der Sensorik 6 auf die Länge des noch verbleibenden Stapels an Verpackungszuschnitten 12 schließen kann.
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So umfasst die Sensorik 6 aus dem Ausführungsbeispiel nach 2 mehrere einzelne Sensoren 6', die nacheinander entlang der Transportrichtung TR des Verpackungsmagazins 20 positioniert und jeweils als Lichtschranke 8 ausgebildet sind. Ein Erfassungsbereich bzw. eine Blickrichtung BR eines jeweiligen Sensors 6' ist hierbei schräg bzw. lotrecht zur Transportrichtung TR des Verpackungsmagazins 20 orientiert. Sofern ein neuer Stapel an Verpackungszuschnitten durch das Verpackungsmagazin 20 aufgenommen wird, sind zunächst sämtliche Sensoren 6' bzw. sämtliche Lichtschranken 8 durch den Stapel belegt.
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Mit fortlaufender Abnahme an zuvorderst angeordneten Verpackungszuschnitten durch die Handhabungseinrichtung 50 verkürzt sich die Länge des Stapels, wodurch zunächst ein erster bis dahin durch den Stapel belegter Sensor 6' frei wird. Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S kann sodann erkennen, dass dieser Sensor 6' ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr vom liegenden Stapel an Verpackungszuschnitten 12 belegt wird. Mit weiterer Abnahme an zuvorderst angeordneten Verpackungszuschnitten 12 vom liegenden Stapel wird zu einem gewissen Zeitpunkt ein weiterer nachfolgender Sensor 6` frei bzw. unbelegt.
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Dies wird weiterhin über die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S erkannt, welche mit sämtlichen Sensoren 6' in Verbindung steht. Durch die jeweilige ausgebildete oder nicht ausgebildete Belegung der Sensoren 6` kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S daher mittelbar auf die Länge eines liegenden und noch verbleibenden Stapels an Verpackungszuschnitten schließen, welcher durch das Verpackungsmagazin 20 aufgenommen ist.
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Auch im Ausführungsbeispiel nach 2 steht die Handhabungseinrichtung 50 mit der Steuer- und/oder Regeleinrichtung S in Verbindung, so dass der Steuer- und/oder Regeleinrichtung S eine Taktfrequenz bekannt ist, mit welcher die Handhabungseinrichtung 50 einen jeweiligen zuvorderst angeordneten Verpackungszuschnitt vom liegenden Stapel an Verpackungszuschnitten abnimmt. Aus der jeweiligen Länge des noch verbleibenden Stapels an Verpackungszuschnitten und aus der jeweiligen Taktfrequenz, mit welcher die Handhabungseinrichtung 50 bis dahin Verpackungszuschnitte vom Stapel abgenommen hat, kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S auf die tatsächliche Stärke von Verpackungszuschnitten schließen.
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Entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach 1 ist auch für das Ausführungsbeispiel nach 2 vorgesehen, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S Informationen zur Stärke der Verpackungszuschnitte für einen Benutzer sichtbar ausgibt. Entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach 1 kann auch die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S des Ausführungsbeispiels nach 2 vergleichen, ob sich die jeweilige festgestellte Stärke der Verpackungszuschnitte innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs befindet. Sofern dies nicht der Fall ist, kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S eine Fehlermeldung für einen Benutzer ausgeben oder ggf. auch die Taktfrequenz und/oder die Transportgeschwindigkeit des Verpackungsmagazins 20 entsprechend regeln.
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Die 3 zeigt einzelne Details der Ausführungsform eines Systems 1 nach 1 und 2. Insbesondere zeigt 3 einen Bereich des Verpackungsmagazins 20, aus welchem die Handhabungseinrichtung 50 (vgl. 1 und 2) Verpackungszuschnitte 12 (vgl. 4A und 4B) vom liegend durch das Verpackungsmagazin 20 aufgenommenen Stapel abnimmt. Somit zeigt 3 eine Entnahmeposition, aus welcher die Handhabungseinrichtung 50 einen jeweiligen zuvorderst angeordneten Verpackungszuschnitt, welcher mit den Anschlägen 7 in Oberflächenkontakt steht, aus dem Verpackungsmagazin 20 entnimmt.
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Wie zuvor bereits beschrieben, liegt ein zuvorderst angeordneter Verpackungszuschnitt des liegenden Stapels an einem Anschlag 7 an, woraufhin die Handhabungseinrichtung 50 diesen zuvorderst angeordneten Verpackungszuschnitt 12 vom Stapel abnimmt und vom Verpackungsmagazin 20 wegführt. Um einen weiteren sodann zuvorderst angeordneten Verpackungszuschnitt mittels der Handhabungseinrichtung 50 vom verbleibenden Stapel abnehmen zu können, wird der gesamte Stapel unter Zuhilfenahme von Transportändern 22 und 24 in Transportrichtung TR geschoben, woraufhin der weitere sodann zuvorderst angeordnete Verpackungszuschnitt in eine Entnahmeposition nachrückt.
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Die 3 lässt hierbei erkennen, dass in einem Endbereich des Verpackungsmagazins 20 bzw. in der für den jeweiligen zuvorderst angeordneten Verpackungszuschnitt vorgesehenen Entnahmeposition ein Sensor 6' angeordnet ist, bei welchem es sich wiederum um eine Lichtschranke 8 handelt.
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In weiteren Ausführungsformen kann der Sensor 6' beispielsweise auch als Kamerasystem oder als Taster ausgebildet sein. Der Sensor 6' steht mit der Steuer- und/oder Regeleinrichtung S in Verbindung. Unmittelbar bevor die Handhabungseinrichtung 50 einen zuvorderst angeordneten Verpackungszuschnitt 12 vom Stapel abnimmt, ist dieser Sensor 6' über den zuvorderst angeordneten Verpackungszuschnitt 12 belegt. Unmittelbar nachdem die Handhabungseinrichtung 50 den bis dahin zuvorderst angeordneten Verpackungszuschnitt vom Stapel abgenommen hat, ist dieser Sensor 6' über einen bestimmten Zeitabschnitt unbelegt, bis das Verpackungsmagazin 20 mittels der Transportbänder 22 und 24 einen weiteren Verpackungszuschnitt in die Entnahmeposition nachrückt.
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Hierdurch wird dieser Sensor 6' wiederum belegt. Eine Zeitdauer der Belegung dieses Sensors 6' steht daher immer in engem Zusammenhang mit der Stärke der Verpackungszuschnitte und der Transportgeschwindigkeit, mit welcher das Verpackungsmagazin 20 einen jeweiligen zuvorderst angeordneten Verpackungszuschnitt in die Entnahmeposition nachrückt. Die Zeitdauer, über welche der Sensor 6' mit einem jeweiligen zuvorderst angeordneten Verpackungszuschnitt belegt sein soll, ist der Steuer- und/oder Regeleinrichtung S bekannt.
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Sofern die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S über den Sensor 6' feststellt, dass die Zeitdauer einer jeweiligen Belegung von einer bekannten bzw. vorgegebenen Zeitdauer abweicht, kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S hierüber einen Benutzer informieren. Eine abweichende Zeitdauer kann beispielsweise dann vorliegen, wenn ein jeweiliger zuvorderst angeordneter Verpackungszuschnitt gekrümmt bzw. nicht plan ausgebildet ist, da sich hierdurch die Zeitdauer der Belegung des Sensors 6' vergrößert. Es besteht sodann die Möglichkeit, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung auf einen Fehler schließt und den Fehler an einen Benutzer ausgibt. Ein Benutzer kann sodann überprüfen, ob der weitere Verpackungsbetrieb durch die Krümmung bzw. durch die Verformung des Verpackungszuschnittes mit Problemen verbunden ist.
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Die Position des Sensors 6' ist in 3 lediglich beispielhaft zu verstehen, so dass der Sensor 6' beispielsweise auch an einer Position angeordnet sein kann, an welcher der abgezogene Verpackungszuschnitt über die Handhabungseinrichtung 50 vorbeibewegt wird.
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Es hat sich auch bewährt, wenn die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S über eine Datenbank verfügt, in welcher bereits aufgetretene Fehler einer jeweiligen Fehlerursache zugeordnet werden. Sofern die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S sodann feststellt, dass ein ähnlicher oder identischer Fehler erneut auftritt, kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S Informationen zur möglichen Fehlerursache auf einem Display darstellen. Somit kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S einen Benutzer beispielweise über eine mögliche Krümmung eines Verpackungszuschnittes informieren, sofern die Steuer- und/oder Regeleinrichtung eine solche Krümmung mittels der Belegung des Sensors 6' erkennt.
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Auch kann es sein, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S mit einem Leitsystem in Verbindung steht. Sofern ein entsprechender Fehler erkannt wird, kann bei solchen Ausführungsformen eine entsprechende Regelung nachfolgender Prozessschritte derart erfolgen, dass der Fehler im Verlauf der weiteren Prozessschritte nach Möglichkeit kompensiert werden kann.
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Die 4A und 4B zeigen schematische Ansichten von Verpackungszuschnitten 12, wie sie mit diversen Ausführungsformen des Systems 1 vereinzelt werden können und wie sie in diversen Ausführungsformen zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 vorgesehen sein können.
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Bei dem in 4A dargestellten Verpackungszuschnitt 12 handelt es sich um ein sogenanntes Tray 13, welches mehrere seitliche Laschen 9 besitzt, die in Richtung nach oben gefaltet werden, um mehrere auf dem Tray 13 aufstehende Artikel formschlüssig zu halten.
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Bei dem in 4B dargestellten Verpackungszuschnitt 12 handelt es sich um ein sogenanntes Pad, welches zwei parallel zueinander orientierte Breitseitenflächen besitzt. Eine dieser parallel zueinander orientierten Breiteseitenflächen bzw. eine obere dieser parallel zueinander orientierten Breitseitenflächen bildet eine ebene Aufstandsfläche für Artikel aus. Mit Ziffer 30 und der zugehörigen Pfeildarstellung wird in 4B auf eine Stärk des Verpackungszuschnittes 12 verwiesen, wobei Informationen zu einer solchen Stärke mittels der Ausführungsformen eines Systems 1 nach 1 und 2 sowie mittels des nachfolgend in 5 beschriebenen Verfahrens 100 aus einer verbleibenden Länge eines Stapels an Verpackungszuschnitten und aus einer Taktfrequenz einer Handhabungseinrichtung 50 abgeleitet werden können.
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Die 5 zeigt im Flussdiagramm einzelne Schritte, wie sie einzeln oder in der in 5 dargestellten Kombination bei diversen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 vorgesehen sein können. Im Verfahrensschritt 110 nimmt eine Handhabungseinrichtung 50 taktweise jeweils zuvorderst angeordnete Verpackungszuschnitte 12 (vgl. 4A und 4B) von einem Stapel ab. Der Stapel an Verpackungszuschnitten ist hierbei liegend durch ein Verpackungsmagazin 20 (vgl. 1 und 2) aufgenommen, kann jedoch in weiteren Ausführungsformen auch stehend durch ein Verpackungsmagazin aufgenommen sein.
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Zeitlich während dieser Abnahme wird der Verfahrensschritt 120 durchgeführt, bei welchem eine Sensorik 6 Daten zur verbleibenden Länge des Stapels feststellt und diese Daten einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung S überträgt. Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S steht mit der Handhabungseinrichtung 50 in Verbindung, so dass der Steuer- und/oder Regeleinrichtung S eine Taktfrequenz bekannt ist, mit welcher die Handhabungseinrichtung 50 jeweils zuvorderst angeordnete Verpackungszuschnitte 12 vom Stapel abnimmt.
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Im Verfahrensschritt 130 leitet die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S Informationen zur einer Stärke der abgenommenen Verpackungszuschnitte 12 ab, wozu die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S die Daten zur verbleibenden Länge des liegenden Stapels sowie die Taktfrequenz der durch die Handhabungseinrichtung 50 durchgeführten Abnahme berücksichtigt.
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Im Verfahrensschritt 140 gibt die Steuer- und/oder Regeleinrichtung S sodann die abgeleiteten Informationen zur Stärke der abgenommenen Verpackungszuschnitte 12 über ein Display aus, so dass ein Benutzer die abgeleiteten Informationen zur Stärke der abgenommenen Verpackungszuschnitte erkennen kann.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 5
- Standbein
- 6
- Sensorik
- 6`
- Sensor
- 7
- Anschlag
- 8
- Lichtschranke
- 9
- Lasche
- 12
- Verpackungszuschnitt
- 13
- Tray
- 14
- Pad
- 20
- Verpackungsmagazin
- 30
- Stärke
- 50
- Handhabungseinrichtung
- 100
- Verfahren
- 110
- Erster Verfahrensschritt
- 120
- Zweiter Verfahrensschritt
- 130
- Dritter Verfahrensschritt
- 140
- Vierter Verfahrensschritt
- BR
- Blickrichtung
- S
- Steuer- und/oder Regeleinrichtung
- TR
- Transportrichtung