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Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem zur Anordnung von Profilträgern / Tragprofilen an wärmegedämmten Gebäude- und Fassadenkonstruktionen, wie an/auf wärmegedämmten Bodenplatten von Balkon- oder Terrassenböden, zum Einsatz bei Neubauten, wie auch im Rahmen von Sanierungsarbeiten, beispielsweise zur Anordnung eines Geländers auf/an einer am Gebäude vorhandenen wärmegedämmten Bodenplatte eines Balkon- oder Terrassenbodens.
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Im Stand der Technik werden die in unterschiedlichen Temperaturzonen an isolierten/wärmegedämmten Gebäude-, Fassaden-, Tür- oder Fensterkonstruktionen angeordneten Traglasten aufnehmenden Bauelemente, zumeist über Schrauben, Nieten oder in der Dämmung punktförmig angeordnete Beabstandungsvorrichtungen miteinander verbunden.
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Zur Vermeidung von Kältebrücken zwischen den in unterschiedlichen Temperaturzonen angeordneten Bauteilen, wie dem Gebäude und dem Traglasten aufnehmenden Befestigungsprofil, über die ein Wärmefluss vom wärmeren zum kälteren Bauelement erfolgt, sind in den jeweiligen Beabstandungsvorrichtungen zumeist thermisch isolierende Bauelemente angeordnet.
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So ist aus der
EP 1 650 368 A2 eine derartige punktförmig in der Dämmung angeordnete Beabstandungsvorrichtungen bekannt. Diese offenbart eine Befestigungsanordnung mit einem Verschlussdeckel, welcher eine Grundplatte mit einer Durchführöffnung für eine im Gebäude verankerte Ankerschraube ausbildet, so dass an der Ankerschraube auf der Grundplatte des Verschlussdeckels ein lastaufnehmender Gegenstand, wie beispielsweise ein Markisenhalter punktförmig an der wärmegedämmten Außenwand des Gebäudes angeordnet werden kann.
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Eine andere punktförmig in der Dämmung angeordnete Beabstandungsvorrichtung mit einer ebenfalls durchgehenden Ankerschraube ist aus der
WO 2013/079879 A1 bekannt.
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Charakteristisch für diese Bauformen, mit im Bereich der Dämmung zweigeteilten Ankerschrauben ist, dass die beiden Teilstücke der zweigeteilten Ankerschrauben stets miteinander über eine Distanzgewindemuffe verbunden sind.
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All die vorgenannten Bauformen haben jedoch den Nachteil, dass bei der Anordnung von Tragprofilen, beispielsweise Balkonprofilen, die dann zwingend an mehreren dieser punktförmig in der Dämmung angeordneten Beabstandungsvorrichtungen verankert werden müssen, die aus der Temperaturdehnung resultierenden Lasten Momente verursachen, die zum Verkippen der Beabstandungsvorrichtungen führen, und die in Abhängigkeit von der jeweils eingetragenen Temperaturlast dann eine Beschädigung der Dämmung der Fassade im Befestigungspunkt zur Folge haben.
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Die gleichen Schäden treten aber auch bei hohen vertikalen Lasten am Befestigungspunkt auf, wodurch dann Regenwasser hinter die Dämmung eintreten kann, diese beschädigt und dadurch deren Wirksamkeit beeinträchtigt. Zudem können durch den Wassereintritt gleichzeitig auch Wasserschäden am Bauwerk verursacht werden.
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Zur punktförmigen Befestigung einer schweren Last an der Außenfassade eines mit einer Dämmschicht versehenen Gebäudes ist aus der
DE 10 2013 223 292 B4 eine mehrteilig aufgebaute, zylinderförmige Beabstandungsvorrichtung bekannt.
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Diese zylinderförmige Beabstandungsvorrichtung weist einen Deckel mit mehrere Befestigungsschrauben für die schwere Last auf, wobei die Befestigungsschrauben in einer Zwischenplatte verankert sind, und die Zwischenplatte selbst exzentrisch, d.h. außermittig, und zwar im Biegezugbereich der Last, mit einer einzelnen Ankerschraube gegenüber dem Bauwerk verspannt ist.
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Diese durch die exzentrische Verankerung erreichte Verbesserung der Biegesteifigkeit im Anlagebereich der Verbindung am Bauwerk bewirkt, bei einer Biegebeanspruchung der Beabstandungsvorrichtung, eine verbesserte Lasteinleitung der am/im Gebäude punktförmig verankerten Beabstandungsvorrichtung.
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Doch auch bei dieser Lösung sind den an der Mauerwerkswand zu verankernden Kräfte, z.B. durch die maximale Dübellast, Grenzen gesetzt. Doch auch bei der Anordnung eines Trägers an mehreren dieser Beabstandungsvorrichtungen kommt es auch bei dieser Lösung zum Auftreten von Querkräften (wie beispielsweise infolge von Temperaturdehnungen) die zu einer Verschiebung der Konstruktion und damit zu einem seitlichen Verkippen der Beabstandungsvorrichtungen führen.
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Dieses seitliche Verkippen der Beabstandungsvorrichtungen führt, in Abhängigkeit von der jeweils eingetragenen Biegelast, wie oben bereits erläutert, ebenfalls zu einer Beschädigung der Dämmung an der Fassade im Befestigungspunkt, wodurch dann auch bei dieser Lösung Regenwasser hinter die Dämmung eintritt, diese beschädigt, und deren Wirksamkeit beeinträchtigt und dabei zudem Wasserschäden am Bauwerk verursacht.
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Aus der
EP 0411442 A2 ist nun eine Halterungsanordnung für an ungedämmten Fassaden angeordnete vorgehängte Fassadenverkleidungsplatten aus Stein oder einem ähnlichen Material bekannt. Bei dieser Lösung werden Tragprofile mit Ihren beiden freien Enden, auf fest am/im Gebäude punktförmig verankert Lagerklötzen, zweipunktgelagert.
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An diesen Tragprofilen werden dann die Fassadenverkleidungsplatten, mittels an diesen angeordneten Haltestegen, eingehangen und an den Tragprofilen lagefixiert.
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Bei dieser Lösung bilden die fest am/im Gebäude punktförmig verankerten Lagerklötze Kältebrücken aus.
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Zudem sind jedoch auch bei dieser Lösung den an der Mauerwerkswand zu verankernden Kräfte, z.B. durch die maximal zulässige Dübellast, wiederum Grenzen gesetzt.
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In der
EP 3 315 679 B1 wird ein weiteres Verbindungssystem speziell für die Anordnung von Tragprofilen an wärmegedämmten Fassaden von Gebäuden vorgestellt. Bei dieser Lösung wird am Gebäude ein Grundprofil mit einer Führungsnut an einem Gebäude mittels mehrerer Ankerschrauben verankert. In der Führungsnut des Grundprofils sind Einschubplatten angeordnet. Zwischen der im Grundprofil angeordneten Führungsnut und den in dieser Führungsnut angeordneten Einschubplatten sind thermische Trennelemente angeordnet.
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An den Einschubplatten sind die Zugschrauben lagefixiert angeordnet. Jede der Zugschrauben ist zweiteilig ausgeführt, wobei die beiden Teile einer Zugschraube miteinander jeweils über eine Distanzgewindemuffe verbunden sind.
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Auf dem Grundprofil ist ein druckfester Dämmkörper mit Zugschraubenbohrungen angeordnet, durch die die zugeordneten Zugschrauben hindurchragen.
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Dem Grundprofil gegenüberliegend ist am Dämmkörper ein Tragprofil angeordnet, welches in der Lage der Zugschrauben im Dämmkörper zugeordnete Bohrungen aufweist. Mittels der zweigeteilten mit dem unteren Teil an den Einschubplatten lagefixierten Zugschrauben, wird das Tragprofil in den Distanzgewindemuffen, mittels des oberen Teiles der Zugschrauben, gegen den am Grundprofil anliegenden druckfesten Dämmkörper verspannt.
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Da das Tragprofil im Sommer wie im Winter den jeweiligen Außentemperaturen ausgesetzt ist, und sich das wärmegedämmt angeordnete Grundprofil auf Grund des Temperaturunterschiedes wesentlich weniger ausdehnt, treten bei dieser Lösung hohe Temperaturdehnungen auf.
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Auf Grund dieser Temperaturdehnungen ist diese Lösung für längere Tragprofile ungeeignet.
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Gehen wir beispielsweise von einer bei Balkonprofilen üblichen Tragprofillänge von bis zu 6000 mm aus, haben wir zwischen dem Grundprofil und dem Tragprofil eine Temperaturdehnungsdifferenz von mehren Millimetern.
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Diese Dehnungsunterschiede führen zu einer erheblichen Belastung der Bauteile. Daher sind bei dieser Lösung die Zugschrauben, über das Jahr hinweg sich permanent ändernden, in den Spitzen, sehr hohen Schubkräften ausgesetzt.
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Bei den eingesetzten Zuschrauben führt das im Verlauf der Jahre zu einer Materialermüdung bis hin zum Scherbruch.
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Doch auch die Bohrungen in den druckfeste Dämmkörpern, wie auch die Bohrungen im Tragprofil werden sich über die Zeit vergrößern, so dass an den Flanken der Schrauben durch die sich vergrößerten Bohrungen hindurch dann Regenwasser entlang in die Dämmung eindringt und die Wirksamkeit der Dämmung über die Zeit einschränkt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher ein Befestigungssystem zur Anordnung von Profilträgern / Tragprofilen an wärmegedämmten Gebäude- und Fassadenkonstruktionen wie an/auf wärmegedämmten Bodenplatten von Balkon- oder Terrassenböden, für den Einsatz bei Neubauten, wie auch im Rahmen von Sanierungsarbeiten, beispielsweise zur Anordnung eines Geländers auf/an einer am Gebäude vorhandenen wärmegedämmten Bodenplatte eines Balkon- oder Terrassenbodens zu entwickeln, welches die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist, und das sowohl den Ausgleich von Fertigungs- und Montagetoleranzen gewährleistet, wie auch problemlos größere Wärmedehnungsunterschiede zwischen den einzelnen Bauteilen kompensiert, das Eindringen von Regenwasser in das Befestigungssystem hinein, d.h. in die Dämmung oder bis an das Gebäude grundsätzlich vermeidet und dabei gleichzeitig eine hochzuverlässige, sichere Verankerung der die Traglasten aufnehmenden Tragprofile an in der Gebäudekonstruktion fest verankerten wärmebrückenfreien Ankerleiste/n gewährleistet, wobei die erfindungsgemäße Lösung in speziellen Ausführungsformen zudem auch eine einfache, millimetergenaue und hochexakte Ausrichtung der Tragprofile auf/an vorhandenen unebenen Gebäude-/Fassadenflächen, wie beispielsweise auf der Bodenplatte eines Balkons oder einer Terrasse, gewährleisten soll.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Befestigungssystem (1) zur Anordnung von Profilträgern (2) / Tragprofilen an wärmegedämmten Gebäude- und/oder Fassadenkonstruktionen nach den Merkmalen des Hauptanspruches der Erfindung gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungen, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, wie auch aus der nachfolgenden Beschreibung der beiden erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den zeichnerischen Darstellungen zur erfindungsgemäßen Lösung.
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Nachfolgend wird die Erfindung an Hand von zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen die
- 1 : die erfindungsgemäße Anordnung eines Profilträgers 2, hier eines Glasträgers zur Aufnahme von Glasgeländerplatten, an einer fest auf einer Bodenplatte eines Balkon- oder Terrassenbodens verankerten wärmebrückenfreien Ankerleiste 7, mittels des erfindungsgemäßen Befestigungssystems 1 mit einer an der Ankerleiste 7 angeordneten Trägerplatte 8 in der Bauform einer Kragplatte 27, in einer Schnittdarstellung;
- 2: eine perspektivische Ansicht der in 1 dargestellten erfindungsgemäßen Anordnung als Schnittdarstellung;
- 3 : eine Explosivdarstellung des in den 1 und 2 dargestellten erfindungsgemäßen Befestigungssystems 1, welches an einer wärmebrückenfreien Ankerleiste 7 angeordnet ist, die eine als Kragplatte 27 ausgebildete Trägerplatte 8 aufweist;
- 4: einen in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Befestigungssystems 1 eingesetzten Nutklotz 9, im Schnitt durch dessen Fixierbohrung 10, in der Seitenansicht;
- 5 : einen erfindungsgemäßen, in 4 dargestellten Nutklotz 9 mit den zugehörigen Fixierschrauben 11 und den an den Fixierschrauben 11 angeordneten Dichtringen 12, in der Bauform von O-Ringen, in einer räumlichen Explosivdarstellung;
- 6 : den in 5 dargestellten Nutklotz 9 mit den in diesem angeordneten Fixierschrauben 11 und den an den Fixierschrauben 11 angeordneten Dichtringen 12, in der Seitenansicht, in einem Schnitt durch eine der beiden Fixierbohrung 10, im Endmontagezustand;
- 7 : eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Anordnung eines Profilträgers 2, zur Aufnahme von Geländerstäben 32, an einer wärmegedämmten Gebäude- und Fassadenkonstruktionen, hier einem unebenen Balkon- oder Terrassenboden, mittels des erfindungsgemäßen Befestigungssystems 1, an der Trägerplatte 8 einer fest auf dem Balkon- oder Terrassenboden verankerten wärmebrückenfreien Ankerleiste 7, wobei in diesem Ausführungsbeispiel, der Trägerplatte 8 der Ankerleiste 7 gegenüberliegend, eine an der Ankerdämmstoffplatte 18 gebäudeseitig anliegende, analog der Ankerdämmstoffplatte 18 mit Ankerschraubendurchgangsbohrungen 23 versehene, Grundplatte 28 angeordnet ist, in der Nivellierschrauben 30 verstellbar in Nivellierschraubengewindebohrungen 29 angeordnet sind;
- 8: eine perspektivische Ansicht der in 7 dargestellten erfindungsgemäßen Anordnung als Schnittdarstellung;
- 9 : eine Explosivdarstellung des in den 7 und 8 dargestellten erfindungsgemäßen Befestigungssystems 1 mit einer wärmebrückenfreien Ankerleiste 7 an der der Trägerplatte 8 gegenüberliegend eine an der Ankerdämmstoffplatte 18 anliegende, mit Ankerschraubendurchgangsbohrungen 23, versehene Grundplatte 28 angeordnet ist, wobei in der Grundplatte 28 Nivellierschrauben 30 verstellbar angeordnet sind.
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Die 1 bis 9 zeigen das erfindungsgemäße Befestigungssystem 1 zur Anordnung von Profilträgern 2 / Tragprofilen an in wärmegedämmten Gebäude- und Fassadenkonstruktionen verankerten wärmebrückenfreien Ankerleisten 7. Selbstverständlich können an Stelle der in den zeichnerischen Darstellungen der Ausführungsbeispiele als Profilträger 2 gezeigten Geländerbasisprofilen, auch andere im Stand der Technik übliche Profilträger 2, beispielsweise zur Befestigung von anderen Anbauelementen, wie von Glasdächern oder Markisen, mit dem erfindungsgemäßen Befestigungssystem 1 an wärmegedämmten Gebäude- und Fassadenkonstruktionen angeordnet werden.
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Ein großes Problem bei den außen an wärmegedämmten Gebäude- und Fassadenkonstruktionen angeordneten Profilträgern 2 besteht darin, dass Wasser in die Aluminiumprofile eintritt.
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Beispielsweise werden bei den Ganzglasgeländern die Verglasungsgummis an den Ecken auf Gehrung geschnitten.
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Dabei liegt es sehr wesentlich am Talent des Monteurs, wie solche Gehrungen aussehen.
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Es ist jedoch fast unmöglich diese Ecken komplett dicht zu bekommen. Zudem tritt Wasser an den Stößen bzw. den Glasabständen ein.
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Die Glasplatten müssen mit einem Spaltmaß von mindestens 8 mm eingebaut werden.
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Auch hier gibt es Abstandgummis, doch auch diese können den in Abhängigkeit von den Temperaturen sich verändernden Spalt nie komplett abdichten.
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Da zwingend unterschiedliche Materialien eingebaut werden müssen, d.h. Aluminium, Gummi, Glas o.a., kommt es infolge unterschiedlicher Wärmeausdehnungskoeffizienten zwingend zu unterschiedlichen Längenausdehnungen, insbesondere zwischen Sommer und Winter.
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Diese Wärmedehnungen sorgen beim Aluminiumprofil für Wassereintritte im Bereich der Stöße der Profile.
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Selbst durch den Einsatz von speziellen EPDM Gummiplatten im Bereich dieser Stöße können derartige Wassereintritte nicht völlig verhindert werden. Zudem haben spezielle Aluminiumprofile mit einer U-Kontur im Fußbereich Bohrungen für Senkkopfschrauben.
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Auch an diesen Stellen dringt das Regenwasser an den Flanken der Schrauben durch die Profile nach unten in die Dämmung.
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Parallel zu diesen Wassereintritten treten bei den Bauteilen, infolge der in unseren Regionen üblichen maximalen Temperaturunterschieden zwischen maximalen Sommer- und minimalen Wintertemperaturen von ca. 70 °C auch sehr große Wärmedehnungen auf, die zwischen den aus unterschiedlichen Materialien bestehenden Bauteilen zu hohen Wärmespannungen führen.
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So dehnt sich der aus statischen Gründen für Trägerplatten 8 eingesetzte Werkstoff Stahl, bei einer Länge von 1000 mm und einem Temperaturdifferenz von 70°C um ca. 0,84 mm aus.
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Die aus Aluminium bestehenden Profilträger 2 dehnen sich bei einer Länge ebenfalls von 1000 mm und einem Temperaturdifferenz von 70°C hingegen um 1,68 mm aus.
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Bei einer für Balkonprofile üblichen Länge der Profilträger 2, der Basisprofile von bis zu 6000 mm, beträgt die Dehnungsdifferenz zwischen den beiden Bauteilen (aus Stahl bzw. Aluminium) 5,04 mm.
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Da die Bauteile aus statischen Gründen miteinander verspannt werden müssen, führt dies zu erheblichen Wärmespannungen zwischen den Bauteilen. Daher sind auch die Befestigungsschrauben über das Jahr auch permanent hohen Schubkräften ausgesetzt.
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Dies führt über längere Zeit zu Materialermüdungen bis hin zu Scherbrüchen. Auch die Bohrungen in den aus Aluminium bestehenden Profilträger, der Basisprofile vergrößern sich über die Zeit.
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Um diese Nachteile des Standes Technik zu beseitigen, d.h. um eine hochzuverlässige Abdichtung zu bewirken, muss die nachfolgend vorgestellte erfindungsgemäße Lösung auch selbst größere Wärmedehnungsunterschiede zwischen den einzelnen Bauteilen problemlos kompensieren, und dabei gleichzeitig das Eindringen von Regenwasser in das Befestigungssystem hinein, d.h. in die Dämmung oder bis an das Gebäude, verhindern, dabei aber zwingend stets eine sichere Verankerung der die Traglasten aufnehmenden Tragprofile in/an den wärmegedämmten Gebäude-, Fassadenkonstruktionen gewährleisten.
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Erfindungswesentlich ist daher, dass das Befestigungssystem 1 aus einer an/im Gebäude 3 mittels Ankerschrauben 4 fest verankerten, wärmegedämmten, aus druckfesten Dämmstoffplatten 5 und Lastübertragungselementen aufgebauten, wärmebrückenfreien Ankerleiste 7 mit einer profilträgerseitig in der Ankerleiste 7 integrierten Trägerplatte 8, einem auf der Trägerplatte 8 der Ankerleiste 7 angeordneten Abdichtblech 6, und mehreren in einer Reihe nebeneinander, voneinander beabstandet, auf dem Abdichtblech 6 flüssigkeitsdicht angeordneten Nutklötzen 9, die mittels Fixierschrauben 11 an denen Dichtringe 12 angeordnet sind, welche, wie in den 4, 5 und 6 dargestellt, in mit Dichtringaufnahmen 10.1 versehenen Fixierbohrungen 10 lagepositioniert sind, wodurch zwischen den Nutklötzen 9, den Fixierschrauben 11 und dem Abdichtblech 6 jeglicher Wassereintritt unterbunden wird, wobei die Fixierschrauben 11 an/in der Trägerplatte 8 der Ankerleiste 7 fest verschraubt sind, besteht, wobei in den Nutklötzen 9 Führungsnuten 13 angeordnet sind, in denen, in Nutlängsrichtung frei verschiebbare, Nutplatten 14 mit jeweils einer Befestigungsgewindebohrung 15 angeordnet sind.
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Wesentlich ist dabei, dass in diesen Befestigungsgewindebohrungen 15 Klemmschrauben 16 verankert werden, die in im Profilträger 2 angeordneten Befestigungsdurchgangsbohrungen 17 angeordnet sind, mit denen der Profilträger 2 an den in den Führungsnuten 13 der Nutklötze 9 angeordneten Nutplatten 14, und damit an der Trägerplatte 8 der Ankerleiste 7 des Befestigungssystems 1 verspannt wird.
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Gemäß der erfindungsgemäßen Lösung werden, wie in den 1 bis 3 und 7 bis 9 dargestellt, die Profilträger 2, hier die aus Aluminium bestehenden Basisprofile des jeweiligen Balkongeländers, auf voneinander beabstandet auf einem Abdichtblech 6 angeordneten, an/in der Trägerplatte 8 verankerten Nutklötzen 9, mittels in den Nutklötzen 9 angeordneter, die Klemmschrauben 16 aufnehmenden Nutplatten 14 erfindungsgemäß verspannt.
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Diese Nutklötze 9 dienen dabei nicht nur der Lastaufnahme der Bauteile des Ganzglasgeländers, sondern sie bewirken zudem gleichzeitig den Ausgleich der temperaturbedingten Längenausdehnung der miteinander verbundenen Bauteile, insbesondere zwischen dem Profilträger 2 aus Aluminium, einem in den 1 bis 3 dargestellten Glasträger zur Aufnahme von Glasgeländerplatten, dem Basisprofil des Ganzglasgeländers, wie auch dem in den 7 bis 9 dargestellten Profilträger 2 aus Aluminium zur Aufnahme von Geländerstäben 32, mit der Trägerplatte 8 aus Stahl, d.h. der oberen Platte der wärmebrückenfreien, erfindungsgemäßen Ankerleiste 7.
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Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht bei der Montage der Profilträger 2 des Geländers den Ausgleich von Fertigungs- und Montagetoleranzen, da die in den vorgestellten beiden Ausführungsbeispielen eingesetzten Nutklötze 9, eine Länge von 100 mm aufweisen, und die in den Nutklötzen 9 angeordneten Nutplatten 14 eine Länge von 70 mm aufweisen.
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Beim Verspannen der Nutplatten 14 können diese in den Nutklötzen 9 in beide Richtungen um jeweils 15 mm verschoben werden und so auch sehr grobe Montagetoleranzen auf der Baustelle ausgleichen.
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Diese auf dem Abdichtblech 6 angeordneten Nutklötze 9, sind, wie in den 4 bis 6 dargestellt, mittels Fixierschrauben 11, an denen Dichtringe 12, in der Bauform von O-Ringen, angeordnet sind, flüssigkeitsdicht an/in der Trägerplatte 8 der Ankerleiste 7 fest verschraubt.
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Für das erste, in den 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel, ist kennzeichnend, dass die Trägerplatte 8, in dieser speziellen Bauformen des Befestigungssystem 1, die Dämmstoffplatten 5 der Ankerleiste 7 seitlich als Kragplatte 27 überragt.
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Weiterhin ist kennzeichnend, dass die auf dem Abdichtblech 6 flüssigkeitsdicht mittels Fixierschrauben 11 angeordneten Nutklötze 9 im Bereich der an der Trägerplatte 8 angeordneten Kragplatte 27 in als Durchgangsbohrungen 33 ausgebildeten Fixierschraubenbefestigungsbohrungen 11.1 lagesicher mittels jeweils einer Gewindemutter 35 mit Sicherungsscheibe 34 verschraubt/verspannt sind.
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Erfindungsgemäß sind die O-Ringe, wie in der 6 dargestellt, in den mit Dichtringaufnahmen 10.1 versehenen Fixierbohrungen 10 so lagepositioniert, dass zwischen den Nutklötzen 9, den Fixierschrauben 11 und dem Abdichtblech 6 jeglicher Wassereintritt unterbunden wird.
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Wie in den vorliegenden Ausführungsbeispielen dargestellt kommen zur Abdichtung stets O-Ringe zum Einsatz.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel bestehen diese aus dem Gummiwerkstoff EPDM.
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Wie in den 3, 5 und 9 ebenfalls dargestellt, kommen stets zwei im Durchmesser verschieden große O-Ringe zum Einsatz.
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Dabei haben die unterhalb der Nutklötze 9 Einsatz findenden O-Ringe zudem gegenüber den am Schraubenkopf der Fixierschrauben 11 angeordneten O-Ringe einen deutlich größeren Durchmesser um jeglichen Wassereintritt entlang der Flanken der Schrauben zu verhindern.
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In dem in den 7, 8 und 9 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Nutklötze 9 mittels der Fixierschrauben 11 mittig in, in der Trägerplatte 8 der wärmebrückenfreie Ankerleiste 7 angeordneten, Gewindebohrungen 36 verankert.
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Um eine problemlose Montage zu gewährleisten, ist in der der Trägerplatte 8 benachten Distanzdämmstoffplatte 24 auf der der Trägerplatte 8 zugewandten Seite eine der Lage der Fixierschrauben 11 zugeordnete Nut, als Aussparung 31 zur Aufnahme der freien Enden der Fixierschrauben 11 angeordnet.
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Durch der Einsatz der Nutklötze 9 mit den in diesen angeordneten Nutplatten 14 wird erfindungsgemäß bei minimiertem Montageaufwand ein optimaler Ausgleich von temperaturbedingten Längenausdehnungen der miteinander verbundenen Bauteile bewirkt.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass auch an der Unterseite der Nutklötze 9, d.h. gegenüber dem Abdichtblech 6 keine Schubkräfte auftreten, die im Verlaufe der Zeit zu einer Beschädigungen der dort angeordneten O-Ringe führen könnten.
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Ein weiteres sehr wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, dass die erfindungsgemäße, wärmebrückenfreie Ankerleiste 7 aus einer Trägerplatte 8 besteht, an der gebäudeseitig mehrere, mindestens jedoch zwei Dämmstoffplatten 5 übereinander angeordnet sind, wobei die unterste, d.h. die von der Trägerplatte 8 am weitesten entfernt angeordnete Dämmstoffplatte 5, die Ankerdämmstoffplatte 18 auf der der Trägerplatte 8 zugewandten Seite, quer zur Längsrichtung der Trägerplatte 8 verlaufende Ankerplattennuten 19 aufweist, in denen Ankerplatten 20, mit jeweils einer mittig in der Ankerplatte 20 angeordneten Ankerschraubenaufnahmebohrung 21, und zwei beidseitig der Ankerschraubenaufnahmebohrung 21 beabstandet angeordneten Spannschraubengewindebohrungen 22 angeordnet sind, und dass in der Ankerdämmstoffplatte 18, bei in den Ankerplattennuten 19 der Ankerdämmstoffplatte 18 eingelegten Ankerplatten 20, den in den Ankerplatten 20 angeordneten Ankerschraubenaufnahmebohrungen 21, jeweils zugeordnete Ankerschraubendurchgangsbohrungen 23 angeordnet sind, und dass die im Gebäude 3 verankerten Ankerschrauben 4 in den Ankerschraubenaufnahmebohrungen 21 der Ankerplatten 20 so lagefixiert sind, dass die Ankerschrauben 4 die durch die Ankerschraubendurchgangsbohrungen 23 der Ankerdämmstoffplatte 18 hindurch ragen mit Ihren freien Enden die Ankerleiste 7 deutlich, zur Aufnahme von Befestigungselementen, wie beispielsweise Muttern, überragen, wobei sowohl in der Trägerplatte 8 wie auch in der/den zwischen der Trägerplatte 8 und der Ankerdämmstoffplatte 18 angeordneten Dämmstoffplatten 5, der/den Distanzdämmstoffplatten 24, den in der Ankerplatte 20 angeordneten Spannschraubengewindebohrungen 22 zugeordnet, Spannschraubendurchgangsbohrungen 25 angeordnet sind, wobei in diesen Spannschraubendurchgangsbohrungen 25 der Trägerplatte 8 und den Spannschraubendurchgangsbohrungen 25 der Distanzdämmstoffplatte/n 24 Spannschrauben 26 angeordnet sind, mit denen die Trägerplatte 8, in den Spannschraubengewindebohrungen 22 der Ankerplatte 20, gegen die Ankerplatte 20 verspannt ist.
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Mittels dieser erfindungsgemäßen Ankerleiste 7 kann eine kostengünstige, fertigungstechnisch einfach herstellbare, leicht montierbare und hoch auf Biege-Zugbeanspruchungen belastbare, wärmebrückenfreie Befestigung von tragenden Bauteilen, wie Profilträgern an wärmegedämmten Gebäude- und Fassadenkonstruktionen gewährleistet werden.
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Die in den 7, 8 und 9 dargestellte erfindungsgemäße Anordnung eines Profilträgers 2, an der Trägerplatte 8 der erfindungsgemäßen Ankerleiste 7, zur Aufnahme von Geländerstäben weist eine Besonderheit auf.
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Die wärmebrückenfreien Ankerleiste 7 muss in diesem Ausführungsbeispiel auf einem unebenen Boden eines Balkon- oder Terrassenbodens fest verankert werden.
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Erfindungsgemäß ist für einen derartigen Einsatzfall an der Ankerleiste 7 eine, der Trägerplatte 8 gegenüberliegend, gebäudeseitig an der Ankerdämmstoffplatte 18 anliegende, mit Ankerschraubendurchgangsbohrungen 23, analog der Ankerdämmstoffplatte 18 versehene, Grundplatte 28 angeordnet, die bereits ohne weitere technische Mittel in der Lage ist, geringe Unebenheiten zu kompensieren.
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Für die in den 7, 8 und 9 dargestellte Bauform ist kennzeichnend, dass in der Grundplatte 28 der Ankerleiste 7 zueinander versetzte Nivellierschraubengewindebohrungen 29 angeordnet sind in denen Nivellierschrauben 30 höhenverstellbar angeordnet sind.
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Mittels dieser Nivellierschrauben kann nun eine einfache, millimetergenaue und hochexakte Ausrichtung der Ankerleiste 7 auf/an den vorhandenen unebenen Gebäude-, Fassadenflächen, wie beispielsweise auf der Bodenplatte eines Balkons oder einer Terrasse, gewährleistet werden.
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Bei Bedarf können die Freiräume unterhalb der Grundplatte 28 beispielsweise mit Fließestrich vergossen werden.
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Mittels der erfindungsgemäßen Anordnung ist es gelungen ein Befestigungssystem zur Anordnung von Profilträger / Tragprofilen an wärmegedämmten Gebäude- und Fassadenkonstruktionen wie an/auf wärmegedämmten Bodenplatten von Balkon- oder Terrassenböden, für den Einsatz bei Neubauten, wie auch im Rahmen von Sanierungsarbeiten, beispielsweise zur Anordnung eines Geländers auf/an einer am Gebäude vorhandenen wärmegedämmten Bodenplatte eines Balkon- oder Terrassenbodens zu entwickeln, welches die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist, und das sowohl den Ausgleich von Fertigungs- und Montagetoleranzen gewährleistet, wie auch problemlos größere Wärmedehnungsunterschieden zwischen den einzelnen Bauteilen kompensiert, das Eindringen von Regenwasser in das Befestigungssystem hinein, d.h. in die Dämmung oder bis an das Gebäude, grundsätzlich vermeidet und dabei gleichzeitig eine hochzuverlässige, sichere Verankerung der die Traglasten aufnehmenden Tragprofile an in der Gebäudekonstruktion fest verankerten wärmebrückenfreien Ankerleisten gewährleistet, wobei die erfindungsgemäße Lösung in speziellen Ausführungsformen zudem auch eine einfache, millimetergenaue und hochexakte Ausrichtung der Tragprofile auf/an vorhandenen unebenen Gebäude-, Fassadenflächen, wie beispielsweise auf der Bodenplatte eines Balkons oder einer Terrasse, gewährleistet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Befestigungssystem
- 2
- Profilträger
- 3
- Gebäude
- 4
- Ankerschraube
- 5
- Dämmstoffplatte
- 6
- Abdichtblech
- 7
- Ankerleiste
- 8
- Trägerplatte
- 9
- Nutklotz
- 10
- Fixierbohrung
- 10.1
- Dichtringaufnahme
- 11
- Fixierschraube
- 11.1
- Fixierschraubenbefestigungsbohrung
- 12
- Dichtring
- 13
- Führungsnut
- 14
- Nutplatten
- 15
- Befestigungsgewindebohrungen
- 16
- Klemmschraube
- 17
- Befestigungsdurchgangsbohrung
- 18
- Ankerdämmstoffplatte
- 19
- Ankerplattennut
- 20
- Ankerplatte
- 21
- Ankerschraubenaufnahmebohrung
- 22
- Spannschraubengewindebohrung
- 23
- Ankerschraubendurchgangsbohrung
- 24
- Distanzdämmstoffplatte
- 25
- Spannschraubendurchgangsbohrung
- 26
- Spannschraube
- 27
- Kragplatte
- 28
- Grundplatte
- 29
- Nivellierschraubengewindebohrung
- 30
- Nivellierschraube
- 31
- Aussparung
- 32
- Geländerstab
- 33
- Durchgangsbohrung
- 34
- Sicherungsscheibe
- 35
- Gewindemutter
- 36
- Gewindebohrung
- 37
- Dämmung
- 38
- Dichtbahn
- 39
- Ausgleichsschüttung
- 40
- Bodenbelag
- 41
- Putz
- 42
- Verkleidung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1650368 A2 [0004]
- WO 2013/079879 A1 [0005]
- DE 202004000856 U1 [0006]
- EP 2821559 A1 [0006]
- EP 3348743 B1 [0006]
- DE 102013223292 B4 [0010]
- EP 0411442 A2 [0015]
- EP 3315679 B1 [0019]