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Die Erfindung betrifft einen Vorbauadapter für ein Anbauteil für einen Lenkervorbau eines Fahrrads, wobei der Lenkervorbau mindestens eine Schraube zur Befestigung einer Klemmplatte umfasst, wobei eine Fixierung des Vorbauadapters an einer bestehenden Schraube oder Schraube gleicher Länge der Klemmplatte erfolgt.
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Aus
EP 3 078 581 A2 ist ein Anbauteil nach Anspruch 1 bekannt, das als Fahrradcomputer ausgebildet ist.
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US 9 615 472 B1 offenbart eine Einrichtung zu Befestigung eines elektrischen Bauteils an einem Lenker eines Fahrrads.
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Aus dem Stand der Technik sind außerdem Anbauteile im Bereich des Vorbaus des Lenkers eines Fahrrads bekannt, die z.B. als Elemente für Beleuchtung, akustische Signalgeber oder als Fahrradcomputer ausgeführt sind. Weiterhin sind Anbauteile bekannt, die als Adapter für die Montage von weiteren Anbauteilen dienen, z.B. für Mobiltelefone, Kameras und Kartenhalter. Diese Adapter ermöglichen eine zumeist einfache Fixierung von weiteren Anbauteilen an unterschiedlichen Bauformen von Vorbauten und dementsprechend eine Fixierung an einer Vielzahl unterschiedlicher Fahrradmodelle. Die Positionierung im Bereich des Vorbaus ermöglicht den einfachen Zugriff, bzw. die Übersicht auf Geräte, die während der Fahrt z.B. Fahrtdaten anzeigen. Die Fixierung im Bereich des Vorbaus, der auch Teile des Lenkers mit einschließt, erfordert in aller Regel großzügig dimensionierte Schraubmanschetten, Bänder oder Drähte. Dies führt bei bekannten Anbauteilen dazu, dass diese Anbauteile sehr voluminös ausgeführt sind oder sich leicht ungewollt lösen und entwenden lassen. Eine Fixierung am Vorbau auf der Seite der Klemmplatte wird dadurch erschwert, dass es sich bei Vorbauten, darunter auch solche unter der Bezeichnung „AHEAD“ bekannte Vorbauten, die mit separater Klemmplatte ausgeführt sind, nicht um Normteile handelt. Die üblichen Formen und Ausführungen unterscheiden sich stark voneinander.
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Es sind außerdem Anbauteile und Adapter für Anbauteile für die Klemmplatte des Lenkervorbaus bekannt. Diese sind allerdings meist speziell für einen bestimmten Typ oder Hersteller ausgeführt, bei denen die Klemmplatte konstruktive Elemente zur Fixierung von weiteren Komponenten aufweist, z.B. Flansche oder Bohrlöcher. Eine Anpassung für Anbauteile an Vorbauten anderer Hersteller oder Ausführungen ist nicht möglich. Die Gestaltung in diesem Bereich des Vorbaus ist im Allgemeinen wenig attraktiv und die Anbauteile oder Adapter lassen sich nicht an Vorbauten anderer Fabrikate montieren.
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Es sind ferner Adapter bekannt, die eine Adaptierung im Bereich der Klemmplatte für eine Vielzahl unterschiedlicher Formen von sogenannten AHEAD-Vorbauten ermöglichen. Durch die üblicherweise zumindest teilweise versenkte Montage der bestehenden Schrauben ist es allerdings erforderlich, bestehende Schrauben der Klemmplatte durch längeren Schrauben und Abstandhalter zu ersetzen. Diese Adapter sind in aller Regel voluminös und überdimensioniert und in ihrer Form als Verlängerung der Schraubverbindung ausgeführt. Die dadurch entstehende exponierte Verbindung bildet zudem in aller Regel einen Hebel, der die betreffende Schraubverbindung auf Biegung belastet und durch diesen Hebel erhöhten Vibrationen aussetzt, insbesondere wenn der Adapter durch ein Anbauteil oder ein Funktionsteil zusätzliche Masse aufnimmt. Dies erleichtert ein ungewolltes und unbemerktes Lösen der Schraubverbindung, die kritisch für eine sichere Verbindung des Lenkers ist. Es tritt zudem durch die exponierte Bauweise und der dadurch entstehenden Hebelwirkung leicht eine ungewollte Überlastung der Schraubverbindung durch Überschreiten der Streckgrenze auf. Auch leichte Stürze oder Kollisionen können eine zunächst unbemerkte Schwächung der Lenkerverbindung zur Folge haben.
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Der Anmelder hat erkannt, dass eine Vielzahl von handelsüblichen Vorbauten über eine Gemeinsamkeit verfügen, wonach eine Lenkerklemmung durch Schrauben erfolgt, die wiederkehrende Merkmale aufweisen und die durch eine Klemmplatte hindurchgeführt sind. Insbesondere sind Schrauben der Formate M5 und M6 gebräuchlich, oft in der Ausführung als Innensechskantschraube, z. B. M5x18 (mm). Diesen Umstand macht sich die vorliegende Erfindung zu Nutze, in dem ein Anbauteil oder ein Adapter nicht durch diese Schraube, sondern an oder in dieser Schraube fixiert ist. Dadurch wird die Gestaltungsfreiheit in diesem Bereich des Lenkervorbaus erheblich erweitert und kann durch die Möglichkeit der Adaptierung an einer Vielzahl von verschiedenen Vorbauten sinnvoll und ohne größeren Aufwand wirtschaftlich erschlossen werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Adapter für ein Anbauteil der eingangs genannten Art weiterzubilden, der besonders kompakt ausgeführt, einfach zu fixieren ist und gleichzeitig eine stabile, sichere und dennoch lösbare Verbindung mit einem bestehenden Vorbau ausbilden kann.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass mindestens eine bestehende Schraube der Klemmplatte durch mindestens eine Schraube ersetzt ist, die ein Fixiermittel in der Schraube oder an einem Schraubenkopf aufweist, das zur Fixierung des Vorbauadapters eingerichtet ist, wobei die ersetzende Schraube der Klemmplatte eine zentrische, als Gewindebohrung ausgeführte Bohrung entlang von deren Rotationsachse aufweist oder dass der Schraubenkopf einer Vorbauschraube innen hohl ist und mindestens ein Spreizdübel (in seiner Außenform der ausgefrästen Form des Schraubenkopfes der Vorbauschraube angepasst ist.
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Die Fixierung erfolgt unmittelbar in oder an mindestens einer Schraube der Klemmplatte. Ein Austausch der Schraube durch eine längere Schraube oder die Zuhilfenahme von Distanzstücken ist vorteilhaft nicht erforderlich. Diese neue Schraube, die das Fixiermittel umfasst, weist konstruktive Veränderungen in der Schraube oder außen am Schraubenkopf auf, die eine Fixierung von weiteren Elementen mit Hilfe einer formschlüssigen oder reibschlüssigen Verbindung erleichtert. An der neuen Schraube kann die Fixierung des Vorbauadapters mittels einer Schraube oder einem Bolzen erfolgen. Vorteilhaft wird hierdurch erreicht, dass die Schraube keinen längeren Hebel bildet als die ursprüngliche Schraube. Wenn die Bohrung als Gewindebohrung ausgeführt ist, dann kann die fixierende Schraube als Sicherheits-Schraube, z.B. mit einem ungebräuchlichen Schraubenkopf ausgeführt sein. Vorteilhaft wird dadurch erreicht, dass ein Entwenden des Adapters oder des Anbauteils erschwert ist.
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Ist der Schraubenkopf einer Vorbauschraube innen hohl, etwa durch spanende Bearbeitung oder ein anderes formendes Verfahren, entspricht dieser Hohlraum der Außenform mindestens eines Spreizankers oder Schnappankers des Vorbauadapters. Es entsteht eine formschlüssige Verbindung.
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Zweckmäßigerweise ist mindestens ein Spreizdübel vorgesehen, mit dem der Vorbauadapter an einer bestehenden Schraube oder Schraube gleicher Länge der Klemmplatte fixiert ist. Vorzugsweise ist der Außendurchmesser des Spreizdübels geringfügig kleiner als der Inkreis des Innensechskant-Schraubenkopfes, die Länge ist zweckmäßig in etwa so lang wie die Tiefe des Innensechskant-Prismas ausgeführt. Ein Aufspreizen des mindestens einen Dübels führt zu einer reibschlüssigen Verbindung mit mindestens einer bestehenden Innensechskantschraube. Das Lösen der bestehenden Schraub-Verbindung ist vorteilhaft nicht erforderlich. Dadurch kann die Montage eines Anbauteils auch durch einen Laien sicher ausgeführt werden.
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Der Spreizdübel kann eine Beschichtung mit einem hohen Reibbeiwert aufweisen. Dazu kann eine Schleifbeschichtung aus einem harten Material, z.B. Korund-Staub dienen, die stoffschlüssig mit dem Trägermaterial verbunden ist. Dadurch wird vorteilhaft eine potentiell höhere Kraft zwischen bestehender Schraube und dem Spreizdübel vermittelt. Dadurch wird vorteilhaft eine festere Verbindung im Vergleich zu Verbindung ohne Beschichtung erreicht.
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Der Spreizdübel kann aus einem festeren Material als die Schraube der Klemmplatte gebildet sein und weist vorzugsweise eine strukturierte Oberfläche auf. Diese wirkt bei einem Aufspreizen des Dübels als Haftvermittler. Dadurch wird vorteilhaft eine festere Verbindung im Vergleich zu einer Verbindung ohne strukturierter Oberfläche erreicht.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Fixierung des Vorbauadapters mindestens eine Einschlagmutter, die in mindestens eine bestehende Schraube der Klemmplatte eingebracht ist. Diese wird bei Erstmontage einmal in die bestehende Schraube mit Hilfe eines Werkzeugs eingebracht und verbleibt danach in der bestehenden Schraube. An dieser mindestens einen Einschlagmutter wird der Vorbauadapter mit einer weiteren Schraube fixiert. Durch eine flache Ausführung der Einschlagmutter ist es weiterhin möglich, die bestehende Schraube im Bedarfsfall zu lösen und wieder zu fixieren. Das Lösen der bestehenden Schraubverbindung ist vorteilhaft nicht erforderlich. Dadurch kann die Montage eines Anbauteils auch durch einen Laien sicher ausgeführt werden.
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Die Einschlagmutter kann aus dem Schraubenkopf herausragen und in der Art eines extrudierten Prismas ausgebildet sein. Die hinausragende Länge kann zweckmäßig in etwa der Länge entsprechen, die im Schraubenkopf verbleibt. Dadurch wird der Schraubentyp verändert von einer Innensechskantschraube zu einer Außensechskantschraube. Zweckmäßigerweise verfügt das extrudierte, sechsseitige Prisma über eine Bohrung oder ein Gewinde, an der die Fixierung des Vorbauadapters erfolgen kann.
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Wenn die Bohrung als gerade Bohrung ausgeführt ist, dann ist die Fixierung des Vorbauadapters durch einen Nietanker möglich. Dieser Nietanker wird durch die mindestens eine neue Schraube im montierten Zustand von der Schraubenspitze in Richtung Schraubenkopf durchgeführt und kann zweckmäßig an der Adapterplatte mittels eines Sprengrings befestigt werden.
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Der Schraubenkopf der mindestens einen neuen Schraube kann derart umgeformt sein, dass eine zweite Fläche entsteht, an der ein weiteres Anbauteil am Schraubenkopf fixiert werden kann. Diese Form kann etwa tailliert sein oder pilzförmig, so dass ein Form- oder Reibschluss erleichtert wird. Ein Lösen der Schraubverbindung, mit der der Lenker fixiert ist, ist zweckmäßig zum Lösen der Verbindung mit dem Vorbau nicht erforderlich.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und der beigefügten, sich auf die Ausführungsbeispiele beziehenden Zeichnungen, näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine erste Ausführungsform eines Lenkervorbaus in mehreren Ansichten,
- 2 weitere Ausführungsformen eines Lenkervorbaus sowie erfindungsgemäße Ausführungsformen in geschnittener Ansicht.
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Ein in 1a in perspektivischer Ansicht, in 1b in teilweise geschnittener Draufansicht, sowie detailliert in 1c gezeigter „Ahead“- Vorbau (1) umfasst ein Verbindungsrohr (2), eine Klemmplatte (3), sowie Innensechskantschrauben (4) der Klemmplatte (3). Ein erfindungsgemäßer Vorbauadapter ist zweckmäßig separat aus einer Adapterplatte (5) und einer Einrichtung zur Fixierung (7) an der Schraube (4) der Klemmplatte (3) ausgeführt und ermöglicht eine Anbringung eines Anbauteils (6). Denkbar ist, dass das Anbauteil (6) und der Adapter (5) einstückig ausgebildet sind, das heißt eine konstruktive Einheit bilden. Wenn die Fixiereinrichtung (7) des Adapters wie in dieser Ausführungsform als Spreizdübel ausgeführt ist, verfügt die Fixierung zweckmäßig außerdem über eine AdapterSchraube (8). Mit dieser wird das leicht konische Gewinde aufgespreizt und stellt eine reibschlüssige Verbindung zu der Innensechskantschraube (4) des Vorbaus (1) her.
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In 1d ist eine geschnittene Ansicht des Details A der 1b gezeigt, in der die Teile Adapterplatte (5), Spreizdübel (7) und Adapterschraube (8) herausgelöst und separat dargestellt sind. In dieser Ausführungsvariante ist eine Außenfläche des Spreizdübels mit einer Beschichtung versehen.
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1e zeigt eine geschnittene Ansicht des Details A der 1a, in der die Teile Adapterplatte (5), Spreizdübel (7) und Adapterschraube (8) herausgelöst und separat dargestellt sind. In dieser Ausführungsvariante ist eine Oberfläche strukturiert ausgebildet, beispielsweise aufgerauht und insbesondere zusätzlich gehärtet.
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2a zeigt im geschnittenen Detail A der 1a eine Ausführungsform mit einer Einschlagmutter (9), die in eine vorhandene Innensechskantschraube (4) des Vorbaus (1) eingebracht ist.
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2b zeigt im geschnittenen Detail A der 1a eine Ausführungsform mit einer langen Einschlagmutter (10), die mittels eines Niederhalters (11) und einer Adapterschraube (8) die Adapterplatte (5) mit der vorhandenen Innensechskantschraube (4) verbindet.
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2c zeigt im geschnittenen Detail A der 1a eine erfindungsgemäße Ausführungsform, bei der eine Klemmplatte (3) mit einer ersetzenden Schraube (12) fixiert ist. Diese weist eine zentrische Gewindebohrung auf, mittels der eine Adapterschraube (8) eine Verbindung der Adapterplatte (5) zur ersetzenden Schraube (12) herstellt.
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2d zeigt im geschnittenen Detail Ader 1a eine erfindungsgemäße Ausführungsform, bei der eine Klemmplatte (3) mit einer ersetzenden Schraube (13) fixiert ist. Diese weist eine zentrische Bohrung auf, durch die ein Nietstift (14) geführt ist. An diesem Nietstift kann die Adapterplatte (5) mittels eines Sprengrings (15) fixiert werden.
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2e zeigt im geschnittenen Detail A der 1a eine erfindungsgemäße Ausführungsform, bei der eine ersetzende Schraube (16) im Bereich eines Schraubenkopfes teilweise ausgehöhlt ist und dadurch einem angepassten Nietanker (17) einen Halt durch Formschluss ermöglicht. Dieser wiederum fixiert die Adapterplatte (5). Ein Lösen wird durch eine Adapterschraube (8) zweckmäßig verhindert.
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2f zeigt im geschnittenen Detail A der 1a eine Ausführungsform, bei der eine ersetzende Schraube (18) im Bereich eines Schraubenkopfes außen bearbeitet ist, so dass ein Anker (19) die Adapterplatte (5) mittels einer Adapterschraube (8) an der ersetzenden Schraube (18) fixieren kann.