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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbindung einer Telematiksteuereinheit (Telematic Control Unit, TCU) eines Fahrzeugs mit einem bevorzugten Landmobilnetzwerk (Public Land Mobile Network, PLMN) und/oder zur Verbindung einer TCU eines Fahrzeugs über ein bevorzugtes Zugriffsverfahren (Radio Access Technology RAT) gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Das Dokument
DE 10 2016 114 321 A1 beschreibt ein Fahrzeug-Mobilfunkanbieterwechselsystem umfassend eine Steuerung, die als Reaktion auf eine Benachrichtigung, die angibt, dass die Zugangssignalqualität eines ersten öffentlichen Landmobilnetzwerkes unterhalb einer Schwelle ist, und eine erfolgreiche Registration bei einem zweiten PLMN, das aus einer Menge von PLMN, die durch mindestens zwei Teilnehmeridentitätsmodule zur Verfügung gestellt werden, die Nicht-Roaming-Partner-Trägern zugeordnet sind, gemäß einer durch die Träger definierten Priorität ausgewählt wird, einen Netzwerkzugang unter Verwendung des zweiten PLMN bereitstellt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein verbessertes Verfahren zur Verbindung einer TCU mit einem PLMN bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei einem Verfahren zur Verbindung einer TCU eines Fahrzeugs mit einem bevorzugten PLMN und/oder zur Verbindung einer TCU eines Fahrzeugs mit einem PLMN unter Auswahl eines bevorzugten Zugriffsverfahrens (Radio Access Technology), welches mindestens gleichwertig zu einer Mindest- RAT ist, wird die TCU initial in einen ersten Zustand versetzt, der auch als Normalbetriebszustand oder Normal Mode bezeichnet wird. In diesem Zustand werden sämtliche Zähler und Zeitgeber (Timer) auf Null zurückgesetzt.
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Anschließend wird die TCU in ein initiales PLMN eingebucht und Kommunikationsbereitschaft hergestellt und damit ein zweiter Zustand erreicht, der als Network Attach oder Online State bezeichnet wird.
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Ausgehend von dem zweiten Zustand werden erfindungsgemäß ein erster Teilpfad zur Überwachung und Einstellung der RAT (RAT Monitoring) und/oder ein zweiter Teilpfad zur Auswahl des PLMN verfolgt. Der erste und der zweite Teilpfad können unabhängig voneinander ein- oder auskodiert werden. Die Entscheidung, ob in den ersten oder in den zweiten Teilpfad gewechselt wird, wird in einem nachfolgend noch genauer erläuterten ersten Entscheidungsschritt getroffen.
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Im zweiten Teilpfad wird anhand einer durch einen Mobile Country Code (MCC) und einen Mobile Network Code (MNC) gebildeten Identifikation des PLMN, in welches die TCU eingebucht ist, geprüft, ob dieses PLMN ein bevorzugtes PLMN ist. Die Identifikation des PLMN wird hierzu mit den von einem Teilnehmeridentitätsmodul (Subscriber Identity Module SIM) bereitgestellten Angaben verglichen. Das bevorzugte PLMN kann ein beliebig aus einer Menge oder Liste von bevorzugten PLMNs ausgewähltes PLMN sein, welches zugleich durch einen eigenständigen Modemscan detektiert wurde.
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Im ersten Teilpfad (RAT Monitoring) wird fortlaufend geprüft, ob eine aktuell eingestellte RAT gleichwertig oder besser als eine vorbestimmte Mindest-RAT ist.
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Wenn die aktuell eingestellte RAT nicht gleichwertig oder besser als eine vorbestimmte Mindest-RAT ist, wird mindestens eine erste bis dritte Warteschleife mit vorbestimmter Wartezeit durchlaufen, während der jeweils ein Wiederherstellungsversuch (Recovery) gestartet wird.
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Die Warteschleife wird wiederholt durchlaufen, bis die vorbestimmte Mindest-RAT erreicht oder überschritten ist beziehungsweise bis die bestmögliche RAT erreicht ist oder bis eine vorbestimmte maximale Anzahl von Wiederherstellungsversuchen erreicht wurde.
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Die Warteschleife kann davon abhängig ausgewählt werden, ob es sich um einen ersten oder um einen weiteren Wiederherstellungsversuch handelt. Die Warteschleife kann ferner abhängig davon ausgewählt werden, ob eine Verschlechterung der RAT durch einen Sprachanruf ausgelöst wurde. Wurde eine Verschlechterung der RAT durch einen Sprachanruf ausgelöst, so wird die zugeordnete Warteschleife (das heißt: der Wiederherstellungsversuch) erst gestartet, wenn das Ende des Sprachanrufs detektiert wurde und wenn während des Ablaufs eines separat gestarteten Zeitgebers keine Wiederherstellung der RAT auf mindestens die vorbestimmte Mindest-RAT erzielt wurde.
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Wenn die TCU nicht in einem bevorzugten PLMN eingebucht ist, wird eine Wartezeit durchlaufen, welche entweder durch einen Elementary File Higher Priority PLMN (EFHPPLMN) Zeitwert bestimmt wird, wenn die Einstellungen in der Variantenkodierung (das heißt: der Konfigurierung) der TCU die Berücksichtigung dieses Zeitwertes vorsehen, oder welche alternativ durch eine vierte Warteschleife bestimmt wird. Die Wartezeit wird durchlaufen, bis die TCU in einem bevorzugten PLMN eingebucht ist oder bis eine vorbestimmte maximale Anzahl von Wartezeiten durchlaufen wurde.
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Im Anschluss an den ersten und/oder an den zweiten Teilpfad wird ein dritter Teilpfad durchlaufen, in welchem eine vorkonfigurierte Wiederherstellungsmaßnahme für die TCU ausgeführt und gewartet wird, bis die TCU in einem anderen PLMN und/oder mit einer anderen RAT eingebucht ist oder eine vorbestimmte Wartezeit abgelaufen ist.
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Nach dem dritten Teilpfad wird wieder in den zweiten Zustand gewechselt.
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Durch das Verfahren wird erreicht, dass die TCU nicht unnötig lange, beispielsweise über einen Sprachanruf hinaus, in einem Zugriffsverfahren (in einer RAT) betrieben wird, welches von dem PLMN zwar angeboten wird, welches aber schlechter als das für eine Datenübertragung erforderliche oder wünschenswerte Zugriffsverfahren ist. Ferner wird durch das Verfahren erreicht, dass die TCU nicht unnötig lange in einem PLMN eingebucht ist, welches nicht zu den bevorzugten PLMN gehört.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigt:
- 1 schematisch ein Fahrzeug mit einer Telematiksteuereinheit sowie
- 2 schematisch einen Ablaufplan für ein Verfahren zur Auswahl eines Landmobilnetzwerkes und/oder eines Zugriffsverfahrens für ein Landmobilnetzwerk.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt schematisch ein Fahrzeug 1 mit einer Telematiksteuereinheit (Telematic Control Unit, TCU) 2. Die TCU 2 umfasst ein Modem 2.1, das zur Kommunikation mit mindestens einem Landmobilnetzwerk (Public Land Mobile Network, PLMN) 3 eingerichtet ist. Hierfür stellt das PLMN 3 eine Netzinfrastruktur 4 bereit, beispielsweise Mobilfunk- oder Drahtlosbasisstationen.
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2 zeigt schematisch einen Ablaufplan für ein Verfahren, mit dem für eine TCU 2 ein bevorzugtes PLMN 3 und/oder ein bevorzugtes Zugriffsverfahren (Radio Access Technology, RAT) für ein solches PLMN 3 ausgewählt werden.
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In einem initialen ersten Schritt S1 werden Zähler DTI_RAT_FailedCnt, DTI_MNO_FailedCnt, DTI_MNO_MonCycICnt und DTI_TriglDLEModeCnt auf Null zurückgesetzt, wobei
- - der Zähler DTI_RAT_FailedCnt die Anzahl der fehlgeschlagenen Versuche erfasst, in eine RAT zu wechseln, die gleichwertig oder besser als eine vorbestimmte minimale RAT (Mindest-RAT) ist,
- - der Zähler DTI_MNO_FailedCnt die Anzahl aufeinanderfolgender, aufgrund einer Zeitüberschreitung fehlgeschlagener Einwahlversuche in ein bevorzugtes PLMN 3, das heißt: die Anzahl aufeinanderfolgend fehlgeschlagener Verbindungsversuche in einem Life Cycle, erfasst,
- - der Zähler DTI_MNO_MonCyclCnt die Anzahl aufeinanderfolgender Einwahlen in ein nicht bevorzugtes PLMN 3, das heißt: die Anzahl aufeinanderfolgend fehlgeschlagener Verbindungsversuche in einem Network Attach / Online State, erfasst,
- - der Zähler DTI_TriglDLEModeCnt die Anzahl von in einem Zündungslauf (seit dem Einschalten der Zündung) bereits durchgeführten Wiederherstellungsmaßnahmen erfasst.
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Nachfolgend auf den ersten Schritt S1 wird ein erster Zustand Z1 (Normal Mode) erreicht. Mit dem ersten Zustand Z1 beginnt ein neuer Lebenszyklus (Life Cycle) des Verfahrens.
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Nachfolgend auf den ersten Zustand Z1 werden bei jedem erneut durchgeführten Einbuchen (Network Attach) in einem zweiten Schritt S2 alle Zeitgeber (Timer) zurückgesetzt. Ferner wird im zweiten Schritt S2 die Zustandsvariable DTI_RAT_MonitorSwitch dann auf den Wert NewEvent gesetzt, wenn im Life Cycle eine Änderung der RAT detektiert wurde. Der Wert NewEvent zeigt an, dass ein neuer RAT - Überwachungszyklus (das heißt: eine Überprüfung, ob die gewählte RAT gleichwertig oder besser als die vorbestimmte Mindest-RAT ist) gestartet werden soll.
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Ferner wird im zweiten Schritt S2 der Zähler DTI_RAT_MonCyclCnt auf Null zurückgesetzt. Dieser Zähler DTI_RAT_MonCyclCnt erfasst die Anzahl aufeinanderfolgend fehlgeschlagener Versuche, in einem RAT - Überwachungszyklus die RAT auf mindestens die vorbestimmte Mindest-RAT zu setzen.
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Ferner wird die TCU 2 im zweiten Schritt S2 in das mit der besten Empfangsqualität verfügbare PLMN 3 eingebucht und Kommunikationsbereitschaft hergestellt.
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Nachfolgend auf den zweiten Schritt S2 wird ein zweiter Zustand Z2 (Network Attached State oder Online State) erreicht.
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Nachfolgend auf den zweiten Zustand Z2 wird in einem ersten Entscheidungsschritt E1 geprüft, ob die TCU 2 in einem bevorzugten PLMN 3 eingebucht ist. Die Prüfung erfolgt anhand des Mobile Network Code (MNC) und anhand des Mobile Country Code (MCC), welche von einem Teilnehmeridentitätsmodul (Subscriber Identity Module SIM) bereitgestellt und mit dem vom aktuellen PLMN bereitgestellten Wert verglichen werden. Das Teilnehmeridentitätsmodul ist als embedded Subscriber Identity Module (eSIM) ausgebildet.
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Wenn die TCU 2 in einem bevorzugten PLMN 3 eingebucht ist, wird entlang eines ersten Teilpfads P1 die RAT überprüft und angepasst. Wenn die TCU 2 nicht in einem bevorzugten PLMN 3 eingebucht ist, wird entlang eines zweiten Teilpfads P2 ein bevorzugtes PLMN 3 gesucht.
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Zunächst wird der erste Teilpfad P1 erläutert. In einem dritten Schritt S3 wird der Zähler DTI_MNO_MonCyclCnt auf Null zurückgesetzt. Anschließend wird in einem zweiten Entscheidungsschritt E2 geprüft, ob das Netzwerk des PLMN 3 über eine RAT (das heißt: physikalisch) zugreifbar ist. Wenn keine RAT zugreifbar ist, wird in den zweiten Zustand Z2 gewechselt. Der erste Teilpfad P1 wird dabei nur dann beschritten, wenn die Überprüfung und Anpassung der RAT über die Variantenkodierung der TCU 2 aktiviert wurde. Bei deaktivierter Überprüfung und Anpassung der RAT wird der erste Teilpfad P1 nicht verfolgt.
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Wenn eine RAT aktiviert, das heißt: physikalisch zugreifbar, ist, wird in einem nachfolgenden dritten Entscheidungsschritt E3 geprüft, ob diese RAT gleichwertig oder besser als die vorbestimmte Mindest-RAT ist. Falls diese Bedingung erfüllt ist, werden in einem vierten Schritt S4 die Zeitgeber (Timer) DTI_RAT_lnitMonTimer und DTl_MonTimer auf Null zurückgesetzt, der Zähler DTI_RAT_MonCyclCnt auf Null zurückgesetzt und die Zustandsvariable DTI_RAT_MonitorSwitch auf den Wert NewEvent zurückgesetzt. Nachfolgend wird der dritte Entscheidungsschritt E3 wiederholt.
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Falls die Überprüfung im dritten Entscheidungsschritt E3 eine RAT unterhalb der minimalen RAT ergibt, wird in einem nachfolgenden vierten Entscheidungsschritt E4 geprüft, ob der Zähler DTI_RAT_FailedCnt einen zugeordneten, vorbestimmten Zählerhöchstwert DTI_RAT_maxFailedCnt erreicht oder überschreitet. Falls diese Bedingung erfüllt ist, wird in den ersten Zustand Z1 gewechselt.
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Falls der Zähler DTI_RAT_FailedCnt noch unter dem zugeordneten Zählerhöchstwert DTI_RAT_maxFailedCnt liegt, wird nachfolgend auf den vierten Entscheidungsschritt E4 in einem fünften Entscheidungsschritt E5 der Wert der Zustandsvariable DTI_RAT_MonitorSwitch überprüft.
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Hat im fünften Entscheidungsschritt E5 die Zustandsvariable DTI_RAT MonitorSwitch den Wert MonitoringOver, so wird in einem nachfolgenden sechsten Entscheidungsschritt E6 überprüft, ob die RAT geändert wurde. Wenn die RAT geändert wurde, wird die Zustandsvariable DTI_RAT_MonitorSwitch in einem fünften Schritt S5 auf den Wert NewEvent gesetzt und nachfolgend der dritte Entscheidungsschritt E3 wiederholt. Wenn die RAT nicht geändert wurde, wird der dritte Entscheidungsschritt E3 unmittelbar, das heißt: ohne Neubelegung der Zustandsvariable DTI_RAT_MonitorSwitch, wiederholt.
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Hat im fünften Entscheidungsschritt E5 die Zustandsvariable DTI_RAT_MonitorSwitch den Wert Monitoring, so wird in einem siebenten Entscheidungsschritt E7 überprüft, ob der Zähler DTI_RAT_MonCyclCnt einen zugeordneten, vorbestimmten Zählerhöchstwert DTI_RAT_maxMonCyclCnt erreicht oder überschreitet. Wenn diese Bedingung erfüllt ist, wird in einem sechsten Schritt S6 die Zustandsvariable DTI_RAT_MoniorSwitch auf den Wert MonitoringOver gesetzt und nachfolgend der dritte Entscheidungsschritt E3 wiederholt. Hat im siebenten Entscheidungsschritt E7 der Zähler DTI_RAT_MonCyclCnt den zugeordneten Zählerhöchstwert DTI_RAT_maxMonCyclCnt noch nicht erreicht, so wird in einer ersten Warteschleife W1 ein Zeitgeber (Timer) DTI_RAT_MonTimer gestartet und gewartet, bis dieser Zeitgeber seinen vorbestimmten Zeitwert erreicht hat. Danach wird der zehnte Entscheidungsschritt E10 ausgeführt, der nachfolgend noch genauer erläutert wird.
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Hat im fünften Entscheidungsschritt E5 die Zustandsvariable DTI_RAT_MonitorSwitch den Wert NewEvent, so wird in einem nachfolgenden achten Entscheidungsschritt E8 überprüft, ob eine Reduktion der RAT durch einen Sprachanruf ausgelöst wurde, der über die TCU 2 vermittelt wurde. Derartige RAT Downgrades können über ein Circuit Switch Fallback (CSFB) dann ausgelöst werden, wenn eine Sprachübertragung über eine höherwertige paketgebundene RAT nicht möglich ist. Ergibt die Überprüfung im achten Entscheidungsschritt E8, dass das RAT Downgrade nicht infolge eines CSFB ausgelöst wurde, so wird in einer zweiten Warteschleife W2 ein Zeitgeber (Timer) DTI_RAT_InitMonTimer gestartet und gewartet, bis dieser Zeitgeber seinen vorbestimmten Zeitwert erreicht hat. Danach wird der zehnte Entscheidungsschritt E10 ausgeführt, der nachfolgend noch genauer erläutert wird.
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Ergibt dagegen die Überprüfung im achten Entscheidungsschritt E8, dass das RAT Downgrade infolge eines CSFB ausgelöst wurde, so wird in einem neunten Entscheidungsschritt E9 fortlaufend überprüft, ob der Sprachanruf, welcher das Downgrade ausgelöst hat, beendet ist. Wenn der Sprachanruf beendet ist, wird in einer dritten Warteschleife W3 ein Zeitgeber (Timer) DTI_RAT_VoideCallTimer gestartet und gewartet, bis dieser Zeitgeber seinen vorbestimmten Zeitwert erreicht hat. Danach wird der zehnte Entscheidungsschritt E10 ausgeführt.
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Während einer Warteschleife W1 bis W3 kann durch die TCU 2 die RAT geändert werden. Im zehnten Entscheidungsschritt E10 wird, analog zum dritten Entscheidungsschritt E3, überprüft, ob die RAT nach Ablauf der jeweils durchlaufenen Warteschleife W1 bis W3 gleichwertig oder besser als die vorbestimmte Mindest-RAT ist. Wenn dies der Fall ist, wird erneut der vierte Schritt S4 durchlaufen.
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Wenn im zehnten Entscheidungsschritt E10 eine RAT ermittelt wird, die weiterhin (das heißt: auch nach Ablauf der jeweils durchlaufenen Warteschleife W1 bis W3) schlechter als die vorbestimmte Mindest-RAT ist, wird in einem siebenten Schritt S7 die Zustandsvariable DTI_RAT_MonitorSwitch auf den Wert Monitoring gesetzt und der Zähler DTI_RAT_MonCyclCnt inkrementiert. Anschließend wird der achtzehnte Entscheidungsschritt E18 ausgeführt, der nachfolgend noch genauer erläutert wird.
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Damit ist der erste Teilpfad P1 zum RAT Monitoring abgeschlossen. Mit anderen Worten: im ersten Teilpfad P1 wird eine Warteschleife W1 bis W3 durchlaufen. Die Auswahl der Warteschleife W1 bis W3 hängt davon ab, ob ein RAT Monitoring fortgesetzt oder neu initiiert wurde. Wurde ein RAT Monitoring durch einen Sprachanruf initiiert, so wird, bevor die zugeordnete dritte Warteschleife W1 gestartet wird, auf den Abschluss des Sprachanrufs gewartet.
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Wenn auch nach Ablauf der jeweiligen Warteschleife W1 bis W3 die vorbestimmte Mindest-RAT nicht erreicht ist, wird der Zähler DTI_RAT_MonCyclCnt, der die Zahl der aufeinanderfolgend erfolglos durchlaufenen Warteschleifen W1 bis W3 erfasst, inkrementiert und danach das RAT Monitoring fortgesetzt. Das RAT Monitoring wird abgebrochen, wenn dieser Zähler einen vorbestimmten Zählerhöchstwert überschreitet.
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Im Erfolgsfall, das heißt: wenn nach Ablauf einer oder mehrerer Warteschleifen W1 bis W3 die vorbestimmte Mindest-RAT erreicht ist, werden alle Zähler- und Zeitgeberwerte zurückgesetzt und es wird auf den nächsten RAT Wechsel gewartet, der zu einem Unterschreiten der Mindest-RAT führt.
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Im Folgenden wird der zweite Teilpfad P2 näher erläutert, der durchlaufen wird, wenn im ersten Entscheidungsschritt E1 ermittelt wurde, dass die TCU 2 nicht in einem PLMN 3 eingebucht ist, welches zu den bevorzugten PLMNs 3 gehört.
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In einem elften Entscheidungsschritt E11 wird überprüft, ob der Verbindungsaufbau zu einem Mobilfunkanbieter (Mobile Network Operator, MNO) in der Variantenkodierung der TCU 2 aktiviert ist. Wenn in der Variantenkodierung der TCU 2 kein Verbindungsaufbau aktiviert ist, wird in den zweiten Zustand Z2 (Network Attached State oder Online State) gewechselt.
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Nachfolgend wird in einem zwölften Entscheidungsschritt E12 überprüft, ob der Zähler DTI_MNO_FailedCntr einen zugeordneten, vorbestimmten Zählerhöchstwert erreicht oder überschreitet. Wenn das der Fall ist, wird in den ersten Zustand Z1 (Normal Mode) gewechselt. Mit anderen Worten: es wird in den ersten Zustand Z1 gewechselt, wenn eine vorbestimmte maximale Anzahl von aufeinanderfolgend fehlgeschlagenen Verbindungsversuchen innerhalb eines Life Cycle erreicht wurde.
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Wenn der zugeordnete Zählerhöchstwert für den Zähler DTI_MNO_FailedCntr noch nicht erreicht ist, wird in einem nachfolgenden dreizehnten Entscheidungsschritt E13 überprüft, ob der Zähler DTI_MNO_MonCyclCnt einen zugeordneten, vorbestimmten Zählerhöchstwert erreicht oder überschreitet. Wenn das der Fall ist, wird ebenfalls (wie beim Überschreiten des zugeordneten Zählerhöchstwertes für den Zähler DTI_MNO_FailedCntr) in den zweiten Zustand Z2 (Network Attached / Online Status) gewechselt. Mit anderen Worten: es wird in den ersten Zustand Z1 gewechselt, wenn eine vorbestimmte Anzahl von aufeinanderfolgend fehlgeschlagenen Verbindungsversuchen innerhalb eines Network Attach Mode (online Mode) erreicht wurde.
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Wenn der zugeordnete Zählerhöchstwert für den Zähler DTI_MNO_FailedCntr noch nicht erreicht ist, wird nachfolgend in einem vierzehnten Entscheidungsschritt E14 geprüft, ob ein Zeitgeber (Timer) EFHPPLMN (Elementary File Higher Priority PLMN search period) berücksichtigt werden soll. Die Berücksichtigung dieses Zeitgebers kann in gleicher Weise wie beispielsweise die Ausführbarkeit des ersten und/oder zweiten Pfads P1, P2 über eine Variantenkodierung beziehungsweise eine Diagnose der TCU 2 aktiviert und deaktiviert werden.
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Wenn dieser Zeitgeber berücksichtigt werden soll, wird dessen Wert vom eSIM der TCU 2 ausgelesen und in einem fünfzehnten Entscheidungsschritt E15 fortlaufend mit einem Zeitgeberhöchstwert (Timeout) verglichen, bis eine Überschreitung des Timeouts festgestellt wird. Ein Timeout für den EFHPPLMN Timer ist im Mobilfunkstandard 3rd Generation Partnership Project (3GPP) definiert.
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Wenn gemäß den Diagnoseeinstellungen der EFHPPLMN Timer nicht berücksichtigt werden soll, wird alternativ in einer vierten Warteschleife W4 ein Zeitgeber (Timer) DTI_MNO_DelayTimer gestartet und gewartet, bis dieser Zeitgeber seinen vorbestimmten Zeitwert erreicht hat.
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Nach Ablauf des EFHPPLMN Timers oder, alternativ, nach Ablauf des
DTI_MNO_DelayTimer Zeitgebers wird in einem sechzehnten Entscheidungsschritt E16 überprüft, ob ein Sprachanruf RAT aktiv ist, beispielsweise ein Voice over Long Term Evolution (LTE) (VoLTE) Sprachanruf. Wenn das der Fall ist, wird erneut der vierzehnte Entscheidungsschritt E14 ausgeführt, das heißt: es wird erneut auf den Ablauf des EFHPPLMN Timers oder, falls dieser deaktiviert ist, auf den Ablauf des
DTI_MNO_DelayTimers gewartet.
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Wenn im sechzehnten Entscheidungsschritt E16 kein aktiver Sprachanruf festgestellt wurde, wird in einem nachfolgenden siebzehnten Entscheidungsschritt E17 anhand des MCC und anhand des MNC analog zum ersten Entscheidungsschritt E1 geprüft, ob die TCU 2 in einem bevorzugten PLMN 3 eingebucht ist. Im Erfolgsfall (das heißt: wenn die TCU 2 in einem bevorzugten PLMN 3 eingebucht ist), wird in einem achten Schritt S8 der Zähler DTI_MNO_MonCyclCnt auf Null zurückgesetzt und anschließend in den zweiten Zustand Z2 gewechselt.
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Wenn die TCU 2 auch nach Ablauf des jeweiligen Zeitgebers nicht in einem bevorzugten PLMN 3 eingebucht ist, wird in einem neunten Schritt S9 der Zähler DTI_MNO_MonCyclCnt inkrementiert, damit der zweite Teilpfad P2 abgeschlossen und anschließend der achtzehnte Entscheidungsschritt E18 ausgeführt, der nachfolgend noch genauer erläutert wird.
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Mit anderen Worten: im zweiten Teilpfad P2 wird, gesteuert durch den EFHPPLMN Timer oder alternativ durch den DTI_MNO_DelayTimer Zeitgeber, auf den Abschluss eines Sprachanrufs gewartet und anschließend überprüft, ob die TCU 2 in einem bevorzugten PLMN 3 eingebucht ist. Im Erfolgsfall wird in den zweiten Zustand Z2 (Network Attached / Online State) gewechselt. Bei Misserfolg wird der Zähler DTI_MNO_MonCycICnt inkrementiert.
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Nachfolgend wird der dritte Teilpfad P3 erläutert, der mit dem achtzehnten Entscheidungsschritt E18 beginnt, welcher aus dem ersten Teilpfad P1 heraus vom siebenten Schritt S7 oder alternativ aus dem zweiten Teilpfad P2 heraus vom neunten Schritt S9 aus erreicht wird.
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Im achtzehnten Entscheidungsschritt E18 wird überprüft, ob der Zähler DTI_TriglDLEModeCnt einen zugeordneten, vorbestimmten Zählerhöchststand erreicht oder überschreitet. Wenn das der Fall ist, wird in den ersten Zustand Z1 (Normal Mode) gewechselt.
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Wenn der zugeordnete, vorbestimmte Zählerhöchststand für den Zähler DTI_TriglDLEModeCnt noch nicht erreicht ist, wird in einem nachfolgenden neunzehnten Entscheidungsschritt E19 geprüft, welche Wiederherstellungsmaßnahme für die TCU 2 konfiguriert (kodiert) ist. Abhängig von der Konfiguration wird anschließend einer der drei folgenden Schritte S10 bis S12 ausgeführt:
- - entweder der zehnte Schritt S10, in dem das Modem 2.1 der TCU 2 in einen Airplane Mode (Flugzeugmodus) versetzt wird, wobei das SIM zurückgesetzt und die TCU 2 vom Netzwerk des Mobilfunkbetreibers getrennt wird;
- - oder der elfte Schritt S11, in dem das Modem 2.1 der TCU 2 in eine Idle Mode (Wartezustand) versetzt wird, in welchem die TCU 2 im Netzwerk des Mobilfunkbetreibers eingebucht bleibt;
- - oder der zwölfte Schritt S12, in dem die Verbindung zu allen Access Point Names (Zugriffspunkten) getrennt wird, wobei die TCU 2 im Netzwerk des Mobilfunkbetreibers eingebucht bleibt.
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Anschließend wird in einem dreizehnten Schritt S13 ein DTI_IDLETimer Zeitgeber gestartet, welcher so lange läuft, bis in einem anschließenden neunzehnten Entscheidungsschritt E19 festgestellt wird, dass dieser DTI_IDLETimer Zeitgeber ein zugeordnetes, vorbestimmtes Timeout erreicht hat oder dass währenddessen die TCU 2 die RAT oder den Mobilfunkanbieter gewechselt hat.
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Wenn im neunzehnten Entscheidungsschritt E19 ein Wechsel der RAT oder des Mobilfunkanbieters festgestellt oder ein Timeout des DTI_IDLETimer Zeitgebers ermittelt wurde, wird unmittelbar anschließend in einem fünfzehnten Schritt S15 das Modem 2.1 in den Normal Mode versetzt. Andernfalls werden nach dem neunzehnten Entscheidungsschritt E19 in einem vierzehnten Schritt S14 die Zähler DTI_RAT_FailedCnt, DTI_MNO_FailedCnt sowie DTI_TriglDLEModeCnt inkrementiert und erst danach der fünfzehnte Schritt S15 ausgeführt.
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Mit dem fünfzehnten Schritt S15 endet der Ablauf im dritten Teilpfad P3. Nach dem fünfzehnten Schritt S15 wechselt die TCU 2 in den zweiten Zustand Z2 (Network Attach / Online State).
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Mit anderen Worten: im dritten Teilpfad P3 wird eine vorkonfigurierte Wiederherstellungsmaßnahme für die TCU 2 ausgeführt (Versetzen des Modems 2.1 in den Airplane Mode oder Versetzen des Modems 2.1 in den IDLE Mode oder Trennen des Modems 2.1 von allen Access Point Names) und anschließend während einer vorbestimmten Wartezeit geprüft, ob die RAT oder der Mobilfunkanbieter und somit auch das PLMN 3 gewechselt wurden. Falls nicht, wird
- - der Zähler, der die Anzahl der fehlgeschlagenen RAT Wechsel anzeigt (DTI_RAT_FailedCnt), inkrementiert,
- - der Zähler, der die Anzahl der fehlgeschlagenen Wechsel des Mobilfunkanbieters anzeigt, inkrementiert und
- - der Zähler, der die Anzahl der erfolglos, das heißt: ohne Wechsel der RAT oder des Mobilfunkanbieters, vorgenommenen Wechsel in den IDLE Mode anzeigt, inkrementiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Telematiksteuereinheit, Telematic Control Unit TCU
- 2.1
- Modem
- 3
- Landmobilnetzwerk, Public Land Mobile Network PLMN
- 4
- Netzinfrastruktur
- E1 bis E19
- erster bis neunzehnter Entscheidungsschritt
- P1 bis P3
- erster bis dritter Teilpfad
- S1 bis S15
- erster bis fünfzehnter Schritt
- W1 bis W4
- erste bis vierte Warteschleife
- Z1, Z2
- erster, zweiter Zustand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016114321 A1 [0002]