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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zurücksetzen zumindest einer SIM-Karte eines Mobilendgeräts in einen definierten Ausgangszustand gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In der
US 2020/0351761 A1 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem ein eine SIM-Karte enthaltendes Mobilendgerät periodisch die Konnektivität mit drahtlosen, von einem Kommunikationsnetzwerk bereitgestellten Datendiensten überprüft.
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Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine verbesserte oder zumindest eine andere Ausführungsform für ein solches Verfahren bereitzustellen oder anzugeben.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe insbesondere durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und der Beschreibung.
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Der Grundgedanke der Erfindung liegt darin, dass ein Mobilendgerät zumindest eine SIM-Karte des Mobilendgeräts selbsttätig in einen definierten Ausgangszustand zurücksetzt, wenn die Etablierung einer Kommunikationsverbindung mit einem Kommunikationsnetzwerk aufgrund vorgegebener Netzwerkzurückweisungsgründe fehlschlägt. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ist hierzu vorgesehen, dass das Mobilendgerät einen Verbindungsaufbau durchführt, in dessen Rahmen zwischen dem Mobilendgerät und einem in Kommunikationsreichweite zum Mobilendgerät befindlichen Kommunikationsnetzwerk eine Kommunikationsverbindung zum bidirektionalen Austausch von Daten etablierbar ist. Während des Verbindungsaufbaus führt das Mobilendgerät eine Überwachung des Verbindungsaufbaus durch. Soweit der Verbindungsaufbau erfolgreich ist, also eine Kommunikationsverbindung etabliert ist, werden im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zweckmäßigerweise keine weiteren Schritte veranlasst. Bei einem Fehlschlag des Verbindungsaufbaus, bei dem keine Kommunikationsverbindung etabliert ist, werden im Rahmen der durchgeführten Überwachung Netzwerkzurückweisungen ermittelt. In einem sich anschließenden Schritt veranlasst das Mobilendgerät dann die Aktivierung eines internen Zeitgebers des Mobilendgeräts, wenn zumindest eine ermittelte Netzwerkzurückweisung einem Netzwerkzurückweisungsgrund aus einer vorgegebene Netzwerkzurückweisungsgründe umfassenden Liste entspricht. Nach Ablaufen einer durch den internen Zeitgeber vorgegebenen Zeitspanne oder einen Mobilfunkzellenwechsel prüft das Mobilendgerät in einem weiteren Schritt, ob mittels des Mobilendgeräts ein Sprachanruf getätigt wird und/oder ob ein erweiterter Notrufmodus des Mobilendgeräts aktiviert ist. Sofern weder ein Sprachanruf getätigt wird noch ein erweiterter Notrufmodus aktiv ist, prüft das Mobilendgerät in einem weiteren Schritt, ob der Zählerstand eines internen SIM-Karte-Zurücksetzzählers des Mobilendgeräts größer oder gleich einem vorgegebenen Zählerstand ist, insbesondere ein maximaler Zählerstand. Wesentlich ist, dass das Mobilendgerät das Verfahren zum Zurücksetzen einer SIM-Karte des Mobilendgeräts beendet, wenn der Zählerstand des SIM-Karte-Zurücksetzzählers dem vorgegebenen Zählerstand entspricht und dass das Mobilendgerät den Zählerstand des SIM-Karte-Zurücksetzzählers erhöht und eine Zurücksetzung zumindest einer SIM-Karte des Mobilendgeräts in einen definierten Ausgangszustand veranlasst, wenn der Zählerstand des SIM-Karte-Zurücksetzzählers dem vorgegebenen Zählerstand nicht entspricht. Das hat den Effekt, dass ein Mobilendgerät bei einem netzwerkbedingt fehlgeschlagenen Verbindungsaufbau selbsttätig eine SIM-Karte des Mobilendgeräts, d.h. ein sogenanntes Teilnehmer-Identitätsmodul (vom englischen „subscriber identity module“), in einen definierten Ausgangszustand versetzten kann, um dann ggf. einen erneuten Verbindungsaufbau durchführen zu können. Dadurch ist die Fortsetzung oder Etablierung einer Kommunikationsverbindung ohne externen Eingriff sichergestellt, so dass mithin der Komfort für einen Mobilendgerät-Bediener erhöht ist.
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Die Erfindung versteht unter dem Begriff „Zurücksetzen einer SIM-Karte“ zweckmäßigerweise einen Vorgang, in dessen Rahmen die zu diesem Zeitpunkt im Mobilendgerät und/oder der SIM-Karte gespeicherten, aktuellen Einstellungen zum Betrieb der SIM-Karte im Mobilendgerät, insbesondere Softwareeinstellungen der SIM-Karte und/oder Softwareeinstellungen des Mobilendgeräts, auf einen definierten Ausgangszustand, beispielsweise ein Werkszustand, umkonfiguriert werden.
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Zweckmäßigerweise kann das Mobilendgerät durch ein Mobiltelefon oder eine Übertragungskontrolleinheit (vom englischen „Telematic Control Unit“ kurz TCU) eines Fahrzeugs realisiert sein. Das Mobilendgerät kann genau eine SIM-Karte oder mehrere SIM-Karten aufweisen, wobei mittels des besagten Verfahrens genau diese eine SIM-Karte oder diese mehreren SIM-Karten zurückgesetzt werden können.
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Das besagte Verfahren zeichnet sich zweckmäßigerweise weiterhin dadurch aus, dass das Mobilendgerät das besagte Verfahren zum Zurücksetzen zumindest einer SIM-Karte des Mobilendgeräts beendet, wenn keine einzige Netzwerkzurückweisung der im Rahmen der Überwachung ermittelten Netzwerkzurückweisungen einem Netzwerkzurückweisungsgrund aus der vorgegebene Netzwerkzurückweisungsgründe umfassenden Liste entspricht. Demgemäß kann das erfindungsgemäße Verfahren zu einem relativ frühen Zeitpunkt beendet werden, so dass nachfolgende Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht durchgeführt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch relativ ressourceneffizient, da beispielsweise Rechenkapazität eingespart und Energieverbrauch gesenkt werden. Insbesondere kann dadurch ein relativ hoher Komfort für einen Mobilendgerät-Bediener realisiert werden, da sein Mobilendgerät, ohne dass er selbst tätig werden muss, wieder Konnektivität mit einem Netzwerk erhält. Das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das besagte Verfahren in einem Fahrzeug verwendet wird.
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Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn im Rahmen des Verfahrens die Überwachung des Verbindungsaufbaus von einer Übertragungskontrolleinheit (vom englischen „Telematic Control Unit“ kurz TCU) des Mobilendgeräts durchgeführt wird. Die Übertragungskontrolleinheit kann durch ein Steuergerät oder ein Smartphone realisiert sein. Dieses Steuergerät oder Smartphone kann zweckmäßigerweise ein Modem und eine SIM-Karte aufweisen. Zusätzlich oder alternativ kann auch die Ermittlung der Netzwerkzurückweisungen im Rahmen der Überwachung des Verbindungsaufbaus mittels der Übertragungskontrolleinheit (vom englischen „Telematic Control Unit“ (TCU)) des Mobilendgeräts durchgeführt werden. Dadurch ist eine vorteilhafte Realisierung des Verfahrens mittels einer Übertragungskontrolleinheit des Mobilendgeräts angegeben.
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Zweckmäßig ist ferner, wenn die besagte, vorgegebene Netzwerkzurückweisungsgründe umfassende Liste mit den nachfolgenden Netzwerkzurückweisungsgründen bereitgestellt wird:
- - Illegal Mobile Station, kurz MS, oder TCU oder Smartphone inclusive SIM Karte, und/oder
- - Illegal Mobile Equipment, kurz ME, TCU oder Smartphone, welches sich über eine eigene HW-Nummer IMEI identifiziert werden kann, und/oder
- - General Packet Radio Service-Dienste, kurz GPRS-Dienste, nicht zulässig, und/oder
- - General Packet Radio Service-Dienste, kurz GPRS-Dienste, und Nicht-GPRS-Dienste nicht zulässig.
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Damit sind lediglich einige Netzwerkzurückweisungsgründe bereitgestellt. Es versteht sich von selbst, dass die vorstehende Liste nicht abschließend formuliert, sondern durch beliebige Netzwerkzurückweisungsgründe ergänzbar ist.
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Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Die vorliegende Erfindung betrifft vorzugsweise ein Verfahren zum Zurücksetzen einer oder zumindest einer SIM-Karte eines Mobilendgeräts in einen definierten Ausgangszustand, in dessen Rahmen ein Mobilendgerät eine SIM-Karte des Mobilendgeräts selbsttätig in einen definierten Ausgangszustand zurücksetzt, wenn die Etablierung einer Kommunikationsverbindung mit einem Kommunikationsnetzwerk aufgrund vorgegebener Netzwerkzurückweisungsgründe fehlschlägt.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Dabei zeigt schematisch:
- 1 ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die 1 verbildlicht das im Gesamten mit der Ziffer 1 bezeichnete erfindungsgemäße Verfahren zum Zurücksetzen einer SIM-Karte eines Mobilendgeräts in einen definierten Ausgangszustand anhand eines schematischen Ablaufdiagramms. Das erfindungsgemäße Verfahren 1 startet exemplarisch mit einem durch ein Oval symbolisierten Startschritt 7, gemäß dem das Mobilendgerät aktiviert und in einem Bereitstellungsmodus oder einem Werkstatt-Modus oder einem Im-Betriebsmodus bereitgestellt wird. Dabei kann ein SIM-Karte-Zurücksetzzähler des Mobilendgeräts genullt werden. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren 1 ist dann vorgesehen, dass das Mobilendgerät einen Verbindungsaufbau 2 durchführt, in dessen Rahmen zwischen dem Mobilendgerät und einem in Kommunikationsreichweite zum Mobilendgerät befindlichen Kommunikationsnetzwerk 3 eine Kommunikationsverbindung zum bidirektionalen Austausch von Daten etablierbar ist. Während des Verbindungsaufbaus 2 führt das Mobilendgerät parallel eine Überwachung 5 des Verbindungsaufbaus 2 durch.
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Soweit der Verbindungsaufbau 2 erfolgreich ist, also eine Kommunikationsverbindung zwischen dem Mobilendgerät und dem Kommunikationsnetzwerk 3 etabliert ist, werden im Rahmen des Verfahrens 1 zweckmäßigerweise keine weiteren Schritte veranlasst. Bei einem Fehlschlag des Verbindungsaufbaus 2, also dann, wenn keine Kommunikationsverbindung etablierbar ist, werden im Rahmen der Überwachung 5 sogenannte Netzwerkzurückweisungen ermittelt. Derartige Netzwerkzurückweisungen repräsentieren zweckmäßigerweise netzwerkbedingte Fehler oder Störungen, welche eine Kommunikationsverbindung verhindern. In einem sich an den Verbindungsaufbau 2 und den Überwachungsschritt 5 anschließenden Schritt 9 veranlasst das Mobilendgerät die Beendigung 15 des Verfahrens 1, falls die im Rahmen der Überwachung 5 ermittelten Netzwerkzurückweisungen nicht zumindest einem einzigen Netzwerkzurückweisungsgrund 6.1, 6.2, 6.3, 6.4 aus einer vorgegebene Netzwerkzurückweisungsgründe 6.1, 6.2, 6.3, 6.4 umfassenden Liste 6 entsprechen, dies kann beispielsweise in einem zwischen dem Verbindungsaufbau- und Überwachungsschritt 2, 5 und dem sich anschließenden Schritt 9 eingefügten Vergleichsschritt 8 überprüft werden. Der Schritt 9 realisiert insbesondere einen Kodierschalter, mit welchem sich das besagte Verfahren gerätespezifisch ein- und/oder ausschalten lässt. Das Verfahren 1 wird zweckmäßigerweise auch dann Beendigt, wenn im Rahmen der Überwachung 5 überhaupt keine solchen Netzwerkzurückweisungen ermittelt werden. Anderenfalls, d.h. wenn zumindest eine im Rahmen der Überwachung 5 ermittelte Netzwerkzurückweisung einem Netzwerkzurückweisungsgrund 6.1, 6.2, 6.3, 6.4 aus der Liste 6 entspricht, was beispielsweise in Vergleichsschritt 8 überprüft wird, veranlasst das Mobilendgerät in Schritt 9 die Aktivierung 10 eines internen Zeitgebers des Mobilendgeräts. In einem sich unmittelbar an Schritt 10 anschließenden Schritt 17 wird geprüft, ob eine Umbuchung des Mobilendgeräts in eine andere Mobilfunkzelle erfolgt ist, wobei bei Vorliegen einer solchen Umbuchung mit Schritt 12 und anderenfalls mit Schritt 11 fortgefahren wird. Gemäß Schritt 11 ist vorgesehen, dass solange pausiert wird, bis eine durch den internen Zeitgeber vorgegebenen Zeitspanne (beispielsweise einige Sekundenbruchteile, Sekunden oder Minuten) abgelaufen ist. Nach Ablaufen der vorgegebenen Zeitspanne oder nach ermitteln einer Umbuchung in eine andere Mobilfunkzelle, prüft das Mobilendgerät im besagten Schritt 12, ob mittels des Mobilendgeräts ein Sprachanruf getätigt wird und/oder ob ein erweiterter Notrufmodus des Mobilendgeräts aktiviert ist. Nach Ablaufen der vorgegebenen Zeitspanne kann stattdessen oder zusätzlich nochmals Schritt 17 ausgeführt werden, um eine zwischenzeitlich durchgeführte Umbuchung des Mobilendgeräts zu ermitteln. Dieser Schritt 12 kann wiederholt werden. Sofern weder ein Sprachanruf getätigt wird noch ein erweiterter Notrufmodus aktiv ist, prüft das Mobilendgerät in einem weiteren Schritt 13, ob der Zählerstand des internen SIM-Karte-Zurücksetzzählers des Mobilendgeräts größer oder gleich einem vorgegebenen Zählerstand ist, insbesondere ein maximaler Zählerstand. Dabei ist vorgesehen, dass das Mobilendgerät eine Beendigung 15 des Verfahrens 1 zum Zurücksetzen zumindest einer SIM-Karte des Mobilendgeräts veranlasst, wenn der Zählerstand des SIM-Karte-Zurücksetzzählers dem vorgegebenen Zählerstand entspricht. Weiterhin ist dabei vorgesehen, dass das Mobilendgerät den Zählerstand des SIM-Karte-Zurücksetzzählers erhöht und eine Zurücksetzung zumindest einer SIM-Karte des Mobilendgeräts in einen definierten Ausgangszustand veranlasst, wenn der Zählerstand des SIM-Karte-Zurücksetzzählers dem vorgegebenen Zählerstand nicht entspricht. Dadurch kann das Mobilendgerät sozusagen selbsttätig eine Zurücksetzung einer SIM-Karte in Abhängigkeit von ermittelten Netzwerkzurückweisungen veranlassen. Das hat den Vorteil, dass die Fortsetzung oder Etablierung einer Kommunikationsverbindung stets sichergestellt ist, so dass der Komfort für einen Mobilendgerät-Bediener erhöht ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2020/0351761 A1 [0002]