DE102021003523A1 - Verfahren für einen Prüfstand zum Ermitteln einer Betriebsgröße einer Fahrzeugkomponente und/oder eines Fahrzeugs - Google Patents

Verfahren für einen Prüfstand zum Ermitteln einer Betriebsgröße einer Fahrzeugkomponente und/oder eines Fahrzeugs Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren für einen Prüfstand zum Ermitteln einer Betriebsgröße einer Fahrzeugkomponente und/oder eines Fahrzeugs zwecks Kalibrierens, Validierens und/oder Auslegens der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs, umfassend die Schritte:- (10) Bereitstellen einer Datenbank mit Zyklen und jeweils zugehörigen Initialzuständen, wobei ein Zyklus eine Abfolge an Zuständen der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs umfasst;- (20) Betreiben der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs einem aktuellen Zyklus folgend;- (30) Ermitteln eines aktuellen Zustandes der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs, welcher sich während des Betriebs der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs dem aktuellen Zyklus folgend einstellt;- (40) Ermitteln eines Vergleichsergebnisses aus einem Vergleich des aktuellen Zustandes mit Initialzuständen aus der Datenbank;- (50) Ermitteln eines folgenden Zyklus aus der Datenbank anhand des Vergleichsergebnisses;- (70) Betreiben der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs dem folgenden Zyklus folgend, wobei der folgende Zyklus den aktuellen Zyklus ersetzt;- (90) Ermitteln einer Betriebsgröße der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs anhand des Betriebs der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs dem folgenden Zyklus folgend zwecks Kalibrierens, Validierens und/oder Auslegens der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs anhand der ermittelten Betriebsgröße.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren für einen Prüfstand zum Ermitteln einer Betriebsgröße einer Fahrzeugkomponente und/oder eines Fahrzeugs zwecks Kalibrierens, Validierens und/oder Auslegens der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs, ein Computerprogrammprodukt und einen Prüfstand für ein Fahrzeug und/oder eine Fahrzeugkomponente.
  • Die DE102019129525 offenbart ein Verfahren zum Erzeugen von Zyklen zum Testen eines Fahrzeugs auf einem Prüfstand.
  • Ein erfindungsgemäßes Verfahren für einen Prüfstand zum Ermitteln einer Betriebsgröße einer Fahrzeugkomponente und/oder eines Fahrzeugs zwecks Kalibrierens, Validierens und/oder Auslegens der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs umfasst die Schritte:
    • - Bereitstellen einer Datenbank mit Zyklen und jeweils zugehörigen Initialzuständen, wobei ein Zyklus eine Abfolge an Zuständen der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs umfasst;
    • - Betreiben der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs einem aktuellen Zyklus folgend;
    • - Ermitteln eines aktuellen Zustandes der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs, welcher sich während des Betriebs der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs dem aktuellen Zyklus folgend einstellt;
    • - Ermitteln eines Vergleichsergebnisses aus einem Vergleich des aktuellen Zustandes mit Initialzuständen aus der Datenbank;
    • - Ermitteln eines folgenden Zyklus aus der Datenbank anhand des Vergleichsergebnisses;
    • - Betreiben der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs dem folgenden Zyklus folgend, wobei der folgende Zyklus den aktuellen Zyklus ersetzt;
    • - Ermitteln einer Betriebsgröße der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs anhand des Betriebs der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs dem folgenden Zyklus folgend zwecks Kalibrierens, Validierens und/oder Auslegens der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs anhand der ermittelten Betriebsgröße.
  • Dadurch, dass ein aktueller Zustand der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs ermittelt wird, während die Fahrzeugkomponente und/oder das Fahrzeug dem aktuellen Zyklus folgend betrieben wird, wird es ermöglicht, dass der folgende Zyklus anhand des aktuellen Zustandes ermittelt wird. Dadurch wird verhindert, dass die Fahrzeugkomponente und/oder das Fahrzeug einem Zyklus folgend betrieben wird, der nicht für das Ermitteln von Betriebsgrößen tauglich ist. Demnach wird es ermöglicht, Betriebsgrößen exakt und präzise zu ermitteln und so ein präzises Kalibrieren, Validieren und/oder Auslegen zu erreichen.
  • Ein Zyklus umfasst bevorzugt ein Geschwindigkeitsprofil und/oder ein Lastprofil, welche wiederum eine Abfolge von Geschwindigkeiten und/oder Lasten für eine Zeitspanne umfassen. Zum Ermitteln der Betriebsgröße fährt die Fahrzeugkomponente und/oder das Fahrzeug die Abfolge von Geschwindigkeiten und/oder Lasten nach.
  • Bevorzugt werden die beschriebenen Schritte kontinuierlich durchgeführt, so dass iterativ mehrere folgende Zyklen ermittelt werden. Dies ermöglicht es, dass Szenarien, welche mehrere Zyklen umfassen, umfänglich von der Fahrzeugkomponente und/oder dem Fahrzeug gefahren werden.
  • Eine Abfolge von Zyklen bildet ein Szenario. Das Fahren eines kompletten Szenarios durch die Fahrzeugkomponente und/oder das Fahrzeug ermöglicht ein Kalibrieren, Validieren und/oder Auslegen der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs. Die Szenarien sind dabei bevorzugt so aus Zyklen zusammengesetzt, dass gesetzliche Anforderungen an das Szenario erfüllt werden.
  • Dadurch, dass das Szenario dynamisch während des Fahrens erzeugt wird, wird es ermöglicht, dass für die Fahrzeugkomponente und/oder das Fahrzeug jeweils ein sehr gut passender Zyklus als folgender Zyklus ausgewählt wird, bei dem die Initialzustände sehr gut mit den aktuellen Bedingungen übereinstimmen.
  • Bei einem herkömmlichen Betrieb eines Prüfstandes wird im Vorfeld ein Szenario festgelegt, das ein Fahrzeug fahren soll. Dies kann zur Folge haben, dass Initialzustände nur schlecht und/oder gar nicht zu aktuellen Zuständen passen. Daraus ermittelte Betriebsgrößen lassen ein Kalibrieren, Validieren und/oder Auslegen des Fahrzeugs nur ungenügend zu.
  • Bevorzugt umfasst das erfindungsgemäße Verfahren den Schritt:
    • - Abbrechen der kontinuierlichen Durchführung der beschriebenen Schritte, wenn für eine bereits durchgeführte Anzahl an Durchführungen eine Abbruchbedingung erfüllt ist.
  • Dies ermöglicht es, dass nach Durchlaufen aller Zyklen des Szenarios eine Durchführung abgebrochen wird. In diesem Fall ist das Fahren weiterer Zyklen nicht notwendig. Dies ermöglicht ein Einsparen von Ressourcen bei der Ermittlung der Betriebsgröße.
  • Bevorzugt umfasst die Betriebsgröße Emissionen und/oder Kraftstoffverbräuche der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs.
  • Dies ermöglicht es, Fahrzeugkomponente und/oder das Fahrzeug im Hinblick auf insbesondere gesetzliche Vorgaben für Emissionen zu prüfen. Durch Kalibrieren, Validieren und/oder Auslegen der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs wird es dann ermöglicht, dass die gesetzlichen Vorgaben von der Fahrzeugkomponente und/oder dem Fahrzeug eingehalten werden.
  • Ein erfindungsgemäßes Computerprogrammprodukt umfasst ein Programm, das, wenn es von einem Computer ausgeführt wird, den Computer veranlasst, ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Ermitteln einer Betriebsgröße einer Fahrzeugkomponente und/oder eines Fahrzeugs zwecks Kalibrierens, Validierens und/oder Auslegens der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs durchzuführen.
  • Ein erfindungsgemäßer Prüfstand ist eingerichtet und ausgebildet, ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Ermitteln einer Betriebsgröße einer Fahrzeugkomponente und/oder eines Fahrzeugs zwecks Kalibrierens, Validierens und/oder Auslegens der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs durchzuführen.
  • Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich in gleicher Weise für das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt und den erfindungsgemäßen Prüfstand.
  • Die abhängigen Ansprüche beschreiben vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
  • Bevorzugte Ausführungsbeispiele werden anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Dabei zeigt
    • 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Prüfstandes und
    • 2 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Prüfstandes 1 für eine Fahrzeugkomponente und/oder ein Fahrzeug 2.
  • Der Prüfstand 1 umfasst eine Aufnahme für eine Fahrzeugkomponente und/oder ein Fahrzeug 2. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Prüfstand 1 als Rollenprüfstand ausgebildet. Die Fahrzeugkomponente und/oder das Fahrzeug 2 ist als Personenkraftwagen ausgebildet. Das Fahrzeug 2 kann mittels des Prüfstands 1 einem Zyklus folgend betrieben werden. Im Folgenden wird dies mitunter durch ein Fahren des Zyklus bezeichnet. Dabei wird ein Geschwindigkeits- und Lastprofil gefahren.
  • Der Prüfstand 1 umfasst eine Datenbank 3 mit Zyklen und jeweils zugehörigen Initialzuständen. Ein Zyklus umfasst eine Abfolge an Zuständen der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs. Alternativ umfasst der Prüfstand eine Einrichtung, die ausgebildet und eingerichtet ist, auf die Datenbank 3 zuzugreifen. Dies ermöglicht es, dass die Datenbank 3 physikalisch getrennt von dem Prüfstand 1 positioniert sein kann. In beiden Fällen erfolgt so in einem ersten Schritt 10 ein Bereitstellen der Datenbank 3.
  • Der Prüfstand 1 umfasst ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Computerprogrammprodukts 4. Das Computerprogrammprodukt 4 umfasst ein Programm, das, wenn es von einem Computer ausgeführt wird, den Computer veranlasst, ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens für einen Prüfstand 1 zum Ermitteln einer Betriebsgröße einer Fahrzeugkomponente und/oder eines Fahrzeugs 2 zwecks Kalibrierens, Validierens und/oder Auslegens der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs 2 durchzuführen.
  • 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens für einen Prüfstand 1 zum Ermitteln einer Betriebsgröße einer Fahrzeugkomponente und/oder eines Fahrzeugs 2 zwecks Kalibrierens, Validierens und/oder Auslegens der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs 2.
  • In einem ersten Schritt 10 erfolgt, wie oben in dem Ausführungsbeispiel und dem alternativen Ausführungsbeispiel beschrieben, ein Bereitstellen einer Datenbank 3.
  • In einem darauffolgenden Schritt 20 erfolgt ein Betreiben des Fahrzeugs 2 einem aktuellen Zyklus folgend. Dabei erfolgt das Betreiben real. Alternativ erfolgt das Betreiben simuliert oder teilweise simuliert.
  • Der aktuelle Zyklus ist ein erster Zyklus eines Referenzszenarios. Das Referenzszenario umfasst in diesem Ausführungsbeispiel 40 geordnete Zyklen. Dabei umfasst eine erste Hälfte der Zyklen Geschwindigkeitsprofile zwischen 0 km/h und 60 km/h. Ein darauffolgendes Viertel umfasst Geschwindigkeitsprofile zwischen 60 km/h und 90 km/h. Ein letztes Viertel der Zyklen umfasst Geschwindigkeitsprofile zwischen 90 km/h und 160 km/h. Die Zyklen des Referenzszenarios umfassen verschiedene Geschwindigkeitsprofile aus den genannten Bereichen. Die Zyklen weisen eine Länge zwischen einigen Sekunden und einigen Minuten auf.
  • Zusätzlich zu den beschriebenen Geschwindigkeitsprofilen umfassen die Zyklen auch Lastprofile. Anhand eines Rollenwiderstands, welcher mittels des Prüfstandes 1 einstellbar ist, wird so ein Steigungsprofil für das Fahrzeug 2 simulieren.
  • Dieses Referenzszenario ermöglicht es, dass das Durchlaufen des Referenzszenarios gesetzlichen Bestimmungen für das Kalibrieren, Validieren und/oder Auslegen der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs im Rahmen von Real Driving Emissions (RDE) genügt.
  • Während der Durchführung von Schritt 20 erfolgt parallel in einem weiteren Schritt 30 ein Ermitteln eines aktuellen Zustandes des Fahrzeugs 2. Der Zustand stellt sich während des Betriebs des Fahrzeugs 2 dem aktuellen Zyklus folgend ein.
  • Das Fahrzeug ist in diesem Ausführungsbeispiel als Hybridfahrzeug ausgebildet. Der aktuelle Zustand des Fahrzeugs 2 umfasst einen Ladezustand einer Batterie des Fahrzeugs 2. Zudem umfasst der aktuelle Zustand eine Temperatur der Batterie. Zudem umfasst der aktuelle Zustand eine Temperatur von Abgasnachbehandlungskomponenten des Fahrzeugs 2. Die Abgasnachbehandlungskomponenten umfassen einen Katalysator und einen Partikelfilter. Zudem umfasst der aktuelle Zustand eine Temperatur eines Motorgenerators des Fahrzeugs 2. Die genannten Temperaturen werden mittels Sensoren des Fahrzeugs 2 ermittelt. Alternativ werden die genannten Temperaturen anhand von Simulationen ermittelt. Der Ladezustand wird mittels einer Einrichtung zur Ermittlung eines Ladezustandes des Fahrzeugs 2 ermittelt.
  • In einem darauffolgenden Schritt 40 erfolgt ein Ermitteln eines Vergleichsergebnisses aus einem Vergleich des aktuellen Zustandes mit Initialzuständen aus der Datenbank 3. Dafür wird der aktuelle Zustand mit Initialzuständen aus der Datenbank 3 verglichen. In diesem Ausführungsbeispiel stimmt ein erster, in der Datenbank 3 hinterlegter Initialzustand exakt mit dem aktuellen Zustand überein. Das Vergleichsergebnis liefert den ersten Initialzustand und die Differenz zwischen dem aktuellen Zustand und dem ersten Initialzustand. Die Differenz ist in diesem Fall Null. Es wird daher der Zyklus als folgender Zyklus gewählt, der zu dem ersten Initialzustand gehört.
  • Alternativ ist die Differenz nicht Null. Dann wird ein weiterer Initialzustand ermittelt, welcher die kleinste Differenz zu dem aktuellen Zustand aufweist. In einem weiteren Schritt wird dann ermittelt, ob die Differenz kleiner oder gleich einem Grenzwert für die Differenz entspricht. Ist dies der Fall, dann wird der Zyklus gewählt, der zu dem weiteren Initialzustand gehört. Für den Fall, dass die Differenz größer als der Grenzwert ist, wird ein Zyklus aus dem Referenzszenario als folgender Zyklus gewählt. Dabei wird der aktuelle Zyklus als folgender Zyklus gewählt, wenn dieser zum Zeitpunkt der Ermittlung des Zyklus noch nicht vollständig abgeschlossen ist. In einem solchen Fall wird der folgende Zyklus des Referenzszenarios ermittelt. Dieser wird auch dann als folgender Zyklus ermittelt, wenn der aktuelle Zyklus abgeschlossen ist und kein anderer Zyklus als folgender Zyklus ermittelt wurde.
  • Demnach erfolgt so in einem Schritt 50 ein Ermitteln eines folgenden Zyklus aus der Datenbank 3 anhand des Vergleichsergebnisses in allen beschrieben Fällen. Es wird also ein Zyklus aus dem Referenzszenario gewählt, falls kein anderer folgender Zyklus ermittelt wurde.
  • In einem darauffolgenden Schritt 60 erfolgt ein Erstellen einer geordneten Liste an Zyklen. Der aktuelle Zyklus steht dabei an einer ersten Position der Liste. Weitere Positionen der Liste werden mit ermittelten folgenden Zyklen, entsprechend der Reihenfolge ihrer Ermittlung, gefüllt. Ein Betreiben des Fahrzeugs 2 erfolgt dem folgenden Zyklus der Liste an Zyklen folgend.
  • In diesem Ausführungsbeispiel erfolgt nun in einem weiteren Schritt 70 ein Betreiben des Fahrzeugs 2 dem folgenden Zyklus folgend, wobei der folgende Zyklus den aktuellen Zyklus ersetzt.
  • Das Betreiben des Fahrzeugs 2 mit dem folgenden Zyklus erfolgt zeitlich jeweils nach einem Abschließen des aktuellen Zyklus. Jeweils nach dem Abschließen des aktuellen Zyklus, wird der aktuelle Zyklus an einer nächsten Stelle der Liste aufgenommen. Alle so aufgenommen Zyklen bilden ein aktuelles Szenario, welches von dem Fahrzeug 2 gefahren wurde.
  • Alternativ erfolgt in einem Schritt 80 ein Abbrechen des Betreibens des Fahrzeugs 2 dem aktuellen Zyklus folgend aus Schritt 70 und Betreiben des Fahrzeugs 2 dem folgenden Zyklus folgend, nachdem ein folgender Zyklus in Schritt 50 ermittelt wurde. Die gefahrenen Zyklen werden auch in diesem alternativen Ausführungsbeispiel in der Liste aufgenommen und bilden das aktuelle Szenario. Dabei wird zusätzlich der Zeitpunkt des Abbrechens der Zyklen in der Liste aufgenommen.
  • Die Schritte 20 bis 70 werden nun kontinuierlich durchgeführt. Es werden dadurch iterativ mehrere folgende Zyklen ermittelt. Ein aktuelles Szenario umfasst die Zyklen der Liste, geordnet nach den Einträgen der Liste. Das aktuelle Szenario ist RDE-Richtlinien konform. Die Zyklen werden in diesem Ausführungsbeispiel in die Liste aufgenommen, nachdem sie gefahren wurden. Alternativ werden die Zyklen in die Liste aufgenommen, direkt nachdem sie ermittelt wurden. Aus der RDE-Richtlinie ergibt sich eine minimale Anzahl an Zyklen, welche von dem aktuellen Szenario umfasst sein müssen. Dabei dient eine gesamte Zeit, welche die Zyklen des aktuellen Szenarios dauern sollen, oder eine Strecke, die das Fahrzeug 2 während des Fahrens der Zyklen zurückgelegt haben soll, als Abbruchbedingung. Dafür ist jedem Zyklus jeweils eine Fahrzeit und eine Fahrstrecke zugeordnet. Diese Angaben sind ebenfalls in der Datenbank 3 jeweils für die Zyklen abgelegt.
  • In diesem Ausführungsbeispiel fährt das Fahrzeug 2 das gesamte aktuelle Szenario. In einem weiteren Schritt 90 erfolgt kontinuierlich ein Ermitteln einer Betriebsgröße des Fahrzeugs 2 anhand des Betriebs des Fahrzeugs 2 dem aktuellen Zyklus folgend zwecks Kalibrierens, Validierens und/oder Auslegens des Fahrzeugs 2 anhand der ermittelten Betriebsgröße. Alternativ hierzu erfolgt ein Ermitteln der Betriebsgröße nach Fahren des aktuellen Zyklus oder nach Fahren des aktuellen Szenarios.
  • In diesem Ausführungsbeispiel werden zwei Betriebsgrößen ermittelt. Eine erste Betriebsgröße sind Emissionen, welche während des Fahrens des aktuellen Szenarios von dem Fahrzeug 2 erzeugt werden. Eine zweite Betriebsgröße ist ein Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs 2, welcher für das Fahren des aktuellen Szenarios aufgewendet worden ist. Das Ermitteln erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel anhand von Sensoren. Alternativ erfolgt das Ermitteln vollständig oder teilweise durch Auswerten von Simulationen.
  • Durch das Ermitteln der beiden Betriebsgrößen erfolgt nun ein Kalibrieren von Fahrzeugkomponenten des Fahrzeugs 2. Die Fahrzeugkomponente ist dabei als Katalysator des Fahrzeugs oder als Partikelfilter ausgebildet.
  • Alternativ erfolgt ein Validieren von Fahrzeugkomponenten des Fahrzeugs 2. Dabei wird aus der Datenbank 3 ein folgender Zyklus präzise anhand des aktuellen Zyklus ermittelt. Der so ermittelte zu fahrende Zyklus ermöglicht eine hohe Ähnlichkeit zu einem Zyklus, der für das Validieren zu Grunde gelegt wird. Für das Validieren zu Grunde gelegte Zyklen sind dabei in der Datenbank 3 hinterlegt.
  • Weiter alternativ erfolgt ein Auslegen von Betriebsstrategien des Fahrzeugs 2. Die Betriebsstrategie ist dabei eine Hybridstrategie.
  • In einem alternativen Ausführungsbeispiel ist der Prüfstand 1 als Hardware-in-the-Loop (HiL) Prüfstand oder als Engine-in-the-Loop (EiL) Prüfstand ausgebildet. In diesem Fall können einige oder alle Fahrzeugkomponenten des Fahrzeugs 2 simuliert sein. Weiter alternativ ist die Fahrzeugkomponente und/oder das Fahrzeug 2 als Fahrzeugkomponente, beispielsweise als Katalysator ausgebildet.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102019129525 [0002]

Claims (10)

  1. Verfahren für einen Prüfstand (1) zum Ermitteln einer Betriebsgröße einer Fahrzeugkomponente und/oder eines Fahrzeugs (2) zwecks Kalibrierens, Validierens und/oder Auslegens der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs (2), umfassend die Schritte: - (10) Bereitstellen einer Datenbank (3) mit Zyklen und jeweils zugehörigen Initialzuständen, wobei ein Zyklus eine Abfolge an Zuständen der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs (2) umfasst; - (20) Betreiben der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs (2) einem aktuellen Zyklus folgend; - (30) Ermitteln eines aktuellen Zustandes der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs (2), welcher sich während des Betriebs der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs (2) dem aktuellen Zyklus folgend einstellt; - (40) Ermitteln eines Vergleichsergebnisses aus einem Vergleich des aktuellen Zustandes mit Initialzuständen aus der Datenbank (3); - (50) Ermitteln eines folgenden Zyklus aus der Datenbank (3) anhand des Vergleichsergebnisses; - (70) Betreiben der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs (2) dem folgenden Zyklus folgend, wobei der folgende Zyklus den aktuellen Zyklus ersetzt; - (90) Ermitteln einer Betriebsgröße der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs (2) anhand des Betriebs der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs (2) dem folgenden Zyklus folgend zwecks Kalibrierens, Validierens und/oder Auslegens der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs (2) anhand der ermittelten Betriebsgröße.
  2. Verfahren nach einem Anspruch 1, wobei die Schritte (20) bis (70) und/oder (90) kontinuierlich durchgeführt werden, so dass iterativ mehrere folgende Zyklen ermittelt werden.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend den Schritt: - (60) Erstellen einer geordneten Liste an Zyklen, wobei der aktuelle Zyklus an einer ersten Position der Liste steht, und wobei weitere Positionen der Liste mit ermittelten folgenden Zyklen, entsprechend der Reihenfolge ihrer Ermittlung, gefüllt werden und Betreiben der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs (2) dem folgenden Zyklus der Liste an Zyklen folgend.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend den Schritt: - (80) Abbrechen des Betreibens der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs (2) dem aktuellen Zyklus folgend aus Schritt (70) und Betreiben der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs (2) dem folgenden Zyklus folgend, nachdem ein folgender Zyklus in Schritt (50) ermittelt wurde.
  5. Verfahren einem der vorhergehenden Ansprüche und/oder nach einem der Ansprüche 3 oder 4, umfassend den Schritt: - Abbrechen der kontinuierlichen Durchführung der Schritte (20) bis (70) und/oder (80), wenn für eine bereits durchgeführte Anzahl an Durchführungen der Schritte (20) bis (70) und/oder (80) eine Abbruchbedingung erfüllt ist.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein erster aktueller Zyklus und/oder ein folgender Zyklus Teil eines Referenzszenarios ist.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Fahrzeugkomponente und/oder das Fahrzeug (2) mindestens teilweise simuliert wird.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Betriebsgröße Emissionen und/oder Kraftstoffverbräuche der Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs (2) umfasst.
  9. Computerprogrammprodukt (4), umfassend ein Programm, das, wenn es von einem Computer ausgeführt wird, den Computer veranlasst, ein erfindungsgemäßes Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 durchzuführen.
  10. Prüfstand (1) für eine Fahrzeugkomponente und/oder ein Fahrzeug (2), ausgebildet und eingerichtet, ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 durchzuführen.
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