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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung von Informationen auf einer in zumindest zwei Anzeigebereiche unterteilten Projektionsfläche einer Blickfeldanzeigevorrichtung nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art, eine Blickfeldanzeigevorrichtung nach der im Oberbegriff von Anspruch 6 näher definierten Art sowie ein Fahrzeug mit einer solchen Blickfeldanzeigevorrichtung.
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Blickfeldanzeigevorrichtungen, auch als Head-Up-Display (HUD) bezeichnet, sind generell aus dem Stand der Technik bekannt. Eine Blickfeldanzeigevorrichtung ermöglicht das Darstellen von Informationen im Blickfeld einer fahrzeugführenden Person. Dies ermöglicht es der fahrzeugführenden Person die dargestellten Informationen wahrzunehmen während die fahrzeugführende Person ihren Blick, und damit ihre Aufmerksamkeit, dem Fahrgeschehen widmet. Zum Wahrnehmen und Verarbeiten der Informationen ist somit von der fahrzeugführenden Person ein geringerer kognitiver Aufwand aufzubringen, im Vergleich zum Blick auf ein Instrumentenbrett. Indem die fahrzeugführende Person zudem ihren Blick beständig auf das Fahrgeschehen wirft, kann sie im Falle plötzlich eintreffender Ereignisse, wie bei einem stark abbremsenden vorausfahrenden Fahrzeug, schnell und angemessen reagieren. Hierdurch wird eine Sicherheit im Straßenverkehr verbessert.
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Zur Darstellung der Informationen umfasst eine Blickfeldanzeigevorrichtung eine Projektionseinrichtung zum Erzeugen eines Lichtstrahlenbündels mit einem Anzeigeinhalt, der auf eine Reflektionsfläche, auch als Projektionsfläche bezeichnet, geworfen wird, durch welche der Blick der fahrzeugführenden Person hindurch geht. Bei einem Fahrzeug ist die Projektionsfläche typischerweise in die Windschutzscheibe integriert.
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Aus dem allgemeinen Stand der Technik sind zudem Weiterentwicklungen von Blickfeldanzeigevorrichtungen bekannt. So können mittlerweile Informationen, sprich der eigentliche Anzeigeinhalt, auch kontaktanalog zur Umgebung des Fahrzeugs dargestellt werden. Wird mit dem Fahrzeug eine Navigationsroute abgefahren, so können beispielsweise Richtungspfeile über der Fahrbahn schwebend erscheinen, um die fahrzeugführende Person auf anstehende Abbiegevorgänge hinzuweisen. Dabei wird ein solcher Richtungspfeil im Bereich einer zu nehmenden Ausfahrt, Kreuzung, Abbiegung oder dergleichen über der Fahrbahn schwebend dargestellt. Fährt das Fahrzeug auf die entsprechende Stelle zu, so nähert sich auch der Richtungspfeil dem Fahrzeug an. Hierdurch wird ein Komfort für die fahrzeugführende Person verbessert und der Richtungspfeil kann zudem besonders intuitiv wahrgenommen werden. Zur korrekten Ausrichtung einer kontaktanalogen Information zur Umgebung wird mit Hilfe von Sensoren, wie beispielsweise einer Innenraumkamera, die Blickrichtung der fahrzeugführenden Person überwacht.
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Ferner sind aus der
DE 10 2018 201 768 A1 ein Verfahren zum Anzeigen von Informationen in einem Head-Up-Display eines Fahrzeugs, ein Anzeigesystem für ein Fahrzeug sowie ein Fahrzeug mit einem Anzeigesystem bekannt. Das in der Druckschrift offenbarte Head-Up-Display weist eine in mehrere Anzeigebereiche unterteilte Projektionsfläche auf, wobei in die verschiedenen Anzeigebereiche unterschiedliche Informationen projiziert werden. Ein Fixationsbereich, sprich ein Bereich in der Projektionsfläche durch die die fahrzeugführende Person des Fahrzeugs ihren Blick auf die Umgebung richtet, wird von der Darstellung von Informationen ausgespart. Je weiter ein Anzeigebereich von diesem Fixationsbereich entfernt liegt, desto einfacher kognitiv verarbeitbare Anzeigeinhalte werden in diesem Anzeigebereich dargestellt. Durch das Aussparen des Fixationsbereichs in der Darstellung von Informationen wird verhindert, dass kontaktanalog dargestellte Informationen relevante Umgebungsobjekte verdecken. Indem in den nah an dem Fixationsbereich gelegenen Anzeigebereichen komplexer zu verarbeitende Informationen dargestellt werden wie beispielsweise Navigationsinformationen und in zum Fixationsbereich entfernten Anzeigebereichen einfacher zu verarbeitende Informationen dargestellt werden, wie beispielsweise hervorgehobene Spurbegrenzungen oder eine Fahrzeughöchstgeschwindigkeit, wird die fahrzeugführende Person durch die mit dem Head-Up-Display dargestellten Informationen weniger stark abgelenkt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Darstellung von Informationen auf einer in zumindest zwei Anzeigebereiche unterteilten Projektionsfläche einer Blickfeldanzeigevorrichtung anzugeben mit dessen Hilfe eine verbesserte Nutzererfahrung ermöglicht wird und eine schnellere Aufmerksamkeitssteuerung in der Wahrnehmung von Informationen erreicht wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Darstellung von Informationen auf einer in zumindest zwei Anzeigebereiche unterteilten Projektionsfläche einer Blickfeldanzeigevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Blickfeldanzeigevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 6 sowie ein Fahrzeug mit einer solchen Blickfeldanzeigevorrichtung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den hiervon abhängigen Ansprüchen.
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Bei einem Verfahren zur Darstellung von Informationen auf einer in zumindest zwei Anzeigebereiche unterteilten Projektionsfläche einer Blickfeldanzeigevorrichtung der eingangs genannten Art wird erfindungsgemäß zur Übertragung zumindest einer Information aus einem ersten Anzeigebereich in einen hierzu abweichenden zweiten Anzeigebereich die im ersten Anzeigebereich dargestellte Information mittels einer Animation in den zweiten Anzeigebereich verschoben oder kopiert. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein neuer Gestaltungsraum bei der Darstellung von Informationen erschlossen. Bewegungen werden von einer Person besonders intuitiv wahrgenommen, selbst wenn diese im peripheren Sichtfeld der Person erfolgen. Hierdurch wird die Person schnell und intuitiv auf die mit der Blickfeldanzeigevorrichtung dargestellte Information hingewiesen. Dabei erscheint die Information im ersten Anzeigebereich, wandert dann in den zweiten Anzeigebereich und kann dann für einen längeren Zeitraum als die Animationszeit im zweiten Anzeigebereich dargestellt werden.
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Werden im zweiten Anzeigebereich beispielsweise statische zweidimensionale Informationen dargestellt, wie ein aktuelles Tempolimit, und ändert sich dieses, so besteht das Risiko, dass die fahrzeugführende Person die Änderung des Tempolimits nicht erfasst. Mit Hilfe der aus dem ersten Anzeigebereich in den zweiten Anzeigebereich wandernden Information wird die fahrzeugführende Person jedoch auf das sich ändernde Tempolimit deutlich hingewiesen, wodurch eine Wahrscheinlichkeit, dass die fahrzeugführende Person die Änderung des Tempolimits erfasst, erhöht wird. Insgesamt wird somit eine schnellere Aufmerksamkeitssteuerung der fahrzeugführenden Person erreicht, was die Sicherheit im Straßenverkehr verbessert. Durch die Verbindung des ersten und zweiten Anzeigebereichs und die Erschließung des neuen Gestaltungsraums wird zudem die Nutzererfahrung bei der Anwendung der Blickfeldanzeigevorrichtung verbessert.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass einer der Anzeigebereiche als Nahfeld-Anzeigebereich und einer der Anzeigebereiche als Fernfeld-Anzeigebereich ausgebildet ist. Dabei werden insbesondere im Nahfeld-Anzeigebereich Informationen zweidimensional und statisch angezeigt und im Fernfeld-Anzeigebereich dreidimensional, kontaktanalog und dynamisch angezeigt. Während der Animation bewegt sich die Information zwischen den Anzeigebereichen. Da die einzelnen Anzeigebereiche für die fahrzeugführende Person in unterschiedlichen Abständen zum Fahrzeug liegend erscheinen, bewegt sich dabei auch die Information auf die fahrzeugführende Person zu oder von dieser weg. Hierdurch wird ein Tiefeneindruck von dargestellten Informationen verbessert, wodurch ein natürlicheres Wahrnehmungsempfinden für die fahrzeugführende Person geschaffen wird.
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Beispielsweise kann im Nahfeld-Anzeigebereich ein Warnsymbol erscheinen, welches auf eine nahende kritische Verkehrssituation hinweist. Beispielsweise handelt es sich hierbei um einen sich nähernden Fußgängerüberweg, ein Stauende oder das Erreichen eines Navigationsziels. Beim Annähern an die kritische Verkehrssituation, sprich dem Fußgängerüberweg, das Stauende oder des Navigationsziel, wandert das Symbol aus dem Nahfeld-Anzeigebereich in den Fernfeld-Anzeigebereich und wird dann kontaktanalog dargestellt. Hierdurch wird es der fahrzeugführenden Person ermöglicht, besonders intuitiv den Fußgängerüberweg, das Stauende oder das Navigationsziel zu erfassen. Entsprechend ist auch der Übertrag der Informationen aus dem Fernfeld-Anzeigebereich in den Nahfeld-Anzeigebereich möglich. So kann beispielsweise beim Vorbeifahren an einem Verkehrszeichen wie einem Geschwindigkeitsbegrenzungsschild das auf dem Geschwindigkeitsbegrenzungsschild dargestellte Tempolimit kontaktanalog zum Verkehrszeichen im Fernfeld-Anzeigebereich hervorgehoben werden und in den in den Nahfeld-Anzeigebereich wandern. Das neu geltende Tempolimit kann dann ein altes, nun nicht mehr geltendes Tempolimit ersetzen. Generell ist es dabei möglich, dass eine Information, wenn sie aus einem der Anzeigebereiche in einen hierzu abweichenden Anzeigebereich übertragen wird, verschoben oder kopiert wird. Dies bedeutet, dass die entsprechende Information in dem Anzeigebereich, aus dem sie übertragen wird, gelöscht wird oder auch parallel zur Darstellung im weiteren Anzeigebereich weiter angezeigt wird.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ändert die Darstellung der Information während der Animation zumindest einmal ihre Größe, Form, Bewegungsgeschwindigkeit, Blinkfrequenz, Farbe, Helligkeit, Kontrast, Transparenz und/oder Muster. Hierdurch kann eine noch größere deutlichere Wahrnehmbarkeit der Information erreicht werden. Fährt das Fahrzeug beispielsweise auf eine kritische Verkehrssituation wie einen Fußgängerüberweg zu, so kann im Nahfeld-Anzeigebereich ein Warnzeichen dargestellt werden. Dieses wandert dann in Form eines hellrot blinkenden Kreises in den Fernfeld-Anzeigebereich und verschmilzt kontaktanalog mit dem Fußgängerüberweg. Dabei ändert das Warnzeichen seine Form zu einem über dem Fußgängerüberweg reichenden Balken. Dabei kann das Warnzeichen aufhören zu blinken und besonders hellrot leuchtend mit einer Transparenz erscheinen. Für verschiedene Verkehrssituationen können dann beispielsweise verschiedene Farben verwendet werden. Beispielsweise können zur Warnung rote Symbole verwendet werden und zur Navigation blaue Symbole. Es sind beliebige Kombinationen in der Änderung der Darstellung möglich. So kann ein bestimmtes Symbol bzw. eine bestimmte Information während der Animation beispielsweise sowohl seine Größe, Form als auch Farbe ändern. Dies trifft auch auf einen Übertrag einer Information aus dem Fernfeld-Anzeigebereich in den Nahfeld-Anzeigebereich zu. Zu verschiedenen Situationen können dann auch andere Kombinationen in der Änderung der Darstellung der Information gewählt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht ferner vor, dass die Änderung der Darstellung der Information beim Übergang vom ersten in den zweiten Anzeigebereich erfolgt. Dabei kann die Änderung der Darstellung sowohl beim Übergang vom Nahfeld-Anzeigebereich in den Fernfeld-Anzeigebereich, als auch umgekehrt, vom Fernfeld-Anzeigebereich in den Nahfeld-Anzeigebereich erfolgen. Indem die Änderung der Darstellung beim Übergang zwischen den Anzeigebereichen erfolgt, lassen sich die beiden Anzeigebereiche besonders klar voneinander trennen, wodurch die Erschließung des neuen Gestaltungsraums zwischen den beiden Anzeigebereichen von der fahrzeugführenden Person besonders deutlich wahrgenommen werden kann.
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Bevorzugt erfolgt die Änderung der Darstellung der Informationen beim Verlassen einer Startposition im ersten Anzeigebereich und/oder beim Erreichen einer Sollposition im zweiten Anzeigebereich. Die Darstellung der Information kann sich während der Animation auch mehrmals ändern. So kann sie sich sowohl beim Verlassen der Startposition, beim Übergang zwischen den Anzeigebereichen, als auch beim Erreichen der Sollposition im zweiten Anzeigebereich ändern. Generell ist es auch möglich, dass sie die Darstellung der Information während der Animation beliebig oft und an einer beliebigen Stelle in einem entsprechenden Anzeigebereich ändert. Durch das Ändern der Darstellung beim Verlassen der Startposition und/oder beim Erreichen der Sollposition, sprich zu Beginn und/oder zum Ende der Animation, wird jedoch die Wahrnehmung der Information für die fahrzeugführende Person verbessert. Beispielsweise kann eine bestimmte Information wie ein Warnzeichen bei der initialen Darstellung mehrfach größer und kleiner werden, um die fahrzeugführende Person auf das Auftreten einer neuen Information hinzuweisen. Die Information wandert dann zur Sollposition, beispielsweise zu einer kontaktanalogen Darstellung mit einem Fußgängerüberweg. Beim Erreichen des Fußgängerüberwegs verschmilzt dann die Information mit dem Fußgängerüberweg, um für die fahrzeugführende Person den über die Fahrbahn reichenden Fußgängerüberweg deutlich hervorzuheben.
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Bei einer Blickfeldanzeigevorrichtung mit einer Projektionseinrichtung und einer Projektionsfläche sind erfindungsgemäß die Projektionseinrichtung und die Projektionsfläche zur Durchführung eines im vorigen beschriebenen Verfahrens eingerichtet. Bei der Projektionseinrichtung kann es sich um einen beliebigen Projektor zur Darstellung von Anzeigeinhalten auf einer Projektionsfläche handeln. Dieser kann monochromatisches Licht oder auch mehrfarbiges Licht aussenden. Die Projektionsfläche ist in wenigstens zwei Anzeigebereiche unterteilt. Die Projektionsfläche kann auch in mehr als zwei Anzeigebereiche unterteilt sein. Die verschiedenen Anzeigebereiche können voneinander isoliert sein, oder sich auch zumindest teilweise überlappen.
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Erfindungsgemäß umfasst ein Fahrzeug eine solche Blickfeldanzeigevorrichtung. Dabei ist die Projektionsfläche in die Windschutzscheibe des Fahrzeugs integriert. Bevorzugt nimmt die Projektionsfläche einen möglichst großen Flächenanteil der Windschutzscheibe ein. Dies ermöglicht die Darstellung von Informationen in einem besonders großen Bereich des Blickfelds der fahrzeugführenden Person des Fahrzeugs. Bei dem Fahrzeug kann es sich zudem um ein beliebiges Fahrzeug wie einen PKW, LKW, Transporter, Bus oder dergleichen handeln. Die Blickfeldanzeigevorrichtung kann generell auch mehrere Projektionseinrichtungen aufweisen, um beispielsweise auch Informationen in das Blickfeld eines Beifahrers einzublenden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Darstellung von Informationen mit der Blickfeldanzeigevorrichtung ergeben sich auch aus den Ausführungsbeispielen, welche nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben werden.
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Dabei zeigen:
- 1 eine Prinzipdarstellung einer Darstellung von Informationen mit einer Blickfeldanzeigevorrichtung gemäß eines erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der eine bestimmte Information aus einem Fernfeld-Anzeigebereich in einen Nahfeld-Anzeigebereich übertragen wird; und
- 2 eine Prinzipdarstellung einer Darstellung von Informationen mit der Blickfeldanzeigevorrichtung gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der eine bestimmte Information aus dem Nahfeld-Anzeigebereich in den Fernfeld-Anzeigebereich übertragen wird.
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1 ist unterteilt in die 1 a), b), c) und zeigt die Übertragung einer Information 1 aus einem ersten Anzeigebereich 2.1 einer Projektionsfläche 3 einer Blickfeldanzeigevorrichtung in einen zweiten Anzeigebereich 2.2 mittels einer Animation. In 1a) startet die Animation, wohingegen die Animation in 1c) endet. Ferner ist 1 unterteilt in einen oberen und einen unteren Bereich. Dabei zeigt der obere Bereich eine Draufsicht auf die Projektionsfläche 3 aus Sicht einer fahrzeugführenden Person 4. Der untere Bereich der 1 a), b), c) zeigt eine isometrische Ansicht auf den ersten und zweiten Anzeigebereich 2.1 und 2.2 zur Erläuterung eines neu erschlossenen Gestaltungsraums 5 zur Darstellung der Information 1, sowie zur Veranschaulichung mit welchen Abständen x1, x2 die jeweiligen Anzeigebereiche 2.1 und 2.2, beziehungsweise die dort angezeigten Informationen, vor der fahrzeugführenden Person 4 über einer mit einem Fahrzeug befahrenen Fahrbahn schwebend erscheinen.
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In dem Beispiel in 1 ist der erste Anzeigebereich 2.1 als Fernfeld-Anzeigebereich ausgeführt und der zweite Anzeigebereich 2.2 als Nahfeld-Anzeigebereich. Der zweite Anzeigebereich 2.2 ist vergleichsweise nahe zur fahrzeugführenden Person 4 angeordnet. Dabei beträgt der wahrgenommene Abstand x2 von im zweiten Anzeigebereich dargestellten Informationen zur fahrzeugführenden Person 4 beispielsweise 3 Meter. Der erste Anzeigebereich 2.1 ist weiter zur fahrzeugführenden Person 4 entfernt. Der Abstand x1 des ersten Anzeigebereichs 2.1 zur fahrzeugführenden Person 3 beträgt beispielsweise 15 Meter. Zwischen den Anzeigebereichen 2.1 und 2.2 eröffnet sich der Gestaltungsraum 5. Während der Animation, mit der die Information 1 aus dem ersten Anzeigebereich 2.1 in den zweiten Anzeigebereich 2.2 übertragen wird, wandert die Information 1 durch den Gestaltungsraum 5 auf die fahrzeugführende Person 4 zu, beziehungsweise bei dem in 2 gezeigten Beispiel von der fahrzeugführenden Person 4 weg. Bei dem Gestaltungsraum 5 handelt es sich um einen gedachten mentalen Raum, welcher einen fließenden Übergang der Information 1 zwischen den Anzeigebereichen 2.1 und 2.2 ermöglicht. Hierdurch entsteht ein verbesserter Tiefeneindruck in der Darstellung der Information 1, was eine natürliche und immersive Darstellung der Information 1 ermöglicht. Hierdurch wird eine Nutzererfahrung bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Blickfeldanzeigevorrichtung verbessert.
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In dem Beispiel in 1 fährt das Fahrzeug auf einer Fahrbahn auf eine Stadt 6 zu. Dabei fährt das Fahrzeug an einem Verkehrszeichen 7 vorbei, was mit dem Ändern eines geltenden Tempolimits einhergeht. So gilt ab dem Verkehrszeichen 7 anstelle eines Tempolimits von 100 km/h nur noch ein Tempolimit von 80 km/h. Bei der aus dem ersten Anzeigebereich 2.1 im zweiten Anzeigebereich 2.2 übertragenen Information 1 handelt es sich in dem Beispiel von 1 somit um einen Hinweis auf ein geltendes Tempolimit. In 1a) erfolgt im ersten Anzeigebereich 2.1 eine Hervorhebung des Verkehrszeichens 7 durch ein transparentes, leuchtendes, kreisrundes Symbol 8. Das Symbol 8 schrumpft beim Verlassen seiner Startposition P1 und wandert durch den Gestaltungsraum 5 auf die fahrzeugführende Person 4 zu. Dies ist in 1b) dargestellt. Während es sich der fahrzeugführenden Person 4 annähert kann es in seiner Größe wieder zunehmen.
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In 1c) erreicht das Symbol 8 seine Sollposition P2 im zweiten Anzeigebereich 2.2. Dabei ändert das Symbol 8 seine Form beim Übergang vom ersten Anzeigebereich 2.1 in den zweiten Anzeigebereich 2.2. In dem Beispiel in 1c) verändert sich dabei der kleine Punkt in einen breiten rechteckförmigen Balken. Im zweiten Anzeigebereich 2.2 erfolgt eine zweidimensionale und statische Anzeige eines aktuell geltenden Tempolimits in Form eines virtuellen Verkehrszeichens 9. Fällt die Information 1 an der Sollposition P2 mit dem virtuellen Verkehrszeichen 9 zusammen, so wird das im zweiten Anzeigebereich 2.2 dargestellte virtuelle Verkehrszeichen 9 überschrieben. Dabei kann kurzzeitig die Größe des virtuellen Verkehrszeichens 9 zu- und dann wieder abnehmen.
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2 verdeutlicht den umgekehrten Fall, indem eine Information 1 aus dem Nahfeld-Anzeigebereich in den Fernfeld-Anzeigebereich übertragen wird. In diesem Falle ist der erste Anzeigebereich 2.1 als Nahfeld-Anzeigebereich und der zweite Anzeigebereich 2.2 als Fernfeld-Anzeigebereich ausgeführt. Auf eine Darstellung der isometrischen Ansicht des Gestaltungsraums 5 wurde in 2 verzichtet.
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In 2 nähert sich das Fahrzeug 2 einer kritischen Verkehrssituation, hier in Form eines Fußgängerüberwegs 10 an. Eine Information über den Fußgängerüberweg 10 empfängt die Blickfeldanzeigevorrichtung von einem Steuergerät des Fahrzeugs. Das Steuergerät des Fahrzeugs kann beispielsweise auf digitales Kartenmaterial einer Navigationseinrichtung zugreifen. Auch ist es möglich, Umgebungsobjekte wie einen Fußgängerüberweg 10 oder auch Verkehrszeichen 7 mit Hilfe von Bilderkennungsalgorithmen zu identifizieren. Hierzu verfügt das Fahrzeug über entsprechende Kameras mit einer geeigneten Software zur Bilderkennung.
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Zur Warnung der fahrzeugführenden Person 4 vor dem annahenden Fußgängerüberweg 10 erscheint in 2a) im ersten Anzeigebereich 2.1 ein Warnsymbol 8, hier in Form eines Warndreiecks.
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Beim Annähern an den Fußgängerüberweg 10 wandert das Symbol 8, wie in 2b) dargestellt, aus dem ersten Anzeigebereich 2.1 in den zweiten Anzeigebereich 2.2 hinein.
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In 2c) verschmilzt das Symbol 8 mit dem Fußgängerüberweg 10 zur kontaktanalogen Hervorhebung des Fußgängerüberwegs 10. Dabei kann, wie in 2c) dargestellt, beispielsweise das Symbol 8 zu einem über die Fahrbahn reichenden rechteckförmigen Balken 11.1 gewandelt werden, welcher aus Sicht der fahrzeugführenden Person 4 auf der Fahrbahn vor dem Fußgängerüberweg 10 erscheint. Zur noch deutlicheren Warnung vor dem Fußgängerüberweg 10 kann dann beispielsweise ausgehend vom Balken 11.1 eine virtuelle Mauer 11.2 nach oben gezogen werden. Beispielsweise kann die Mauer 11.2 auch nur dann dargestellt werden, wenn tatsächlich Fußgänger oder andere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer den Fußgängerüberweg 10 überqueren. Dabei ist es auch denkbar, dass beim Überqueren von Verkehrsteilnehmern über den Fußgängerüberweg 10 weitere Informationen dargestellt werden wie beispielsweise eine Warnnachricht wie „STOPP“. Sollte kein Verkehrsteilnehmer den Fußgängerüberweg 10 überqueren kann auf eine Darstellung der virtuellen Mauer 11.2 verzichtet werden und/oder das Symbol 8 beispielsweise grün und/oder mit einer höheren Transparenz angezeigt werden. Queren hingegen Verkehrsteilnehmer die Fahrbahn, kann das Symbol 8 beispielsweise auch rot dargestellt werden.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens lässt sich der Gestaltungsraum 5 zur Darstellung von Informationen 1 nutzen, was eine besonders intuitive Wahrnehmung der Information 1 seitens der fahrzeugführenden Person 4 ermöglicht. Hierdurch wird eine Wahrscheinlichkeit verbessert, dass die fahrzeugführende Person 4 tatsächlich aktuell relevante Informationen 1 wahrnimmt. Hierdurch wird eine Verkehrssicherheit verbessert. Zudem wird der Komfort für die fahrzeugführende Person 4 durch das gesteigerte Nutzererlebnis verbessert.
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An dieser Stelle sei noch angemerkt, dass eine zweidimensional dargestellte Information 1 auch dreidimensional erscheinen kann und umgekehrt. So gesehen kann auch bei einem Wechsel einer zweidimensionalen in eine dreidimensionale und bei einer dreidimensionalen in eine zweidimensionale Darstellung, eine entsprechende Information 1 auch weiterhin als zweidimensional, beziehungsweise dreidimensional erscheinend wahrnehmbar sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018201768 A1 [0005]