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Die Erfindung betrifft eine Abgasanlage für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Kraftwagens, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Derartige Abgasanlagen für Verbrennungskraftmaschinen von Kraftfahrzeugen, insbesondere von Kraftwagen, sind aus dem allgemeinen Stand der Technik und insbesondere aus dem Serienfahrzeugbau bereits hinlänglich bekannt. Die jeweilige Abgasanlage weist wenigstens einen von Abgas der jeweiligen Verbrennungskraftmaschine durchströmbaren Abgaskanal auf, in welchem wenigstens eine Abgasnachbehandlungseinrichtung zum Nachbehandeln des Abgases angeordnet ist.
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Des Weiteren ist der
DE 103 31 620 A1 eine Vorrichtung zur Geräuschgestaltung bei einem Kraftfahrzeug als bekannt zu entnehmen. Die
DE 10 2009 007 355 A1 offenbart eine Anlage zum Behandeln von Abgas von einem Motor. Außerdem ist aus der
DE 10 2011 055 266 A1 eine Abgasanlage für eine Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug bekannt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Abgasanlage der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass ein besonders vorteilhaftes Außengeräusch auf besonders vorteilhafte Weise realisiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Abgasanlage mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Abgasanlage der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass auf besonders vorteilhafte Weise ein besonders vorteilhaftes Außengeräusch realisiert werden kann, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Abgaskanal an einer stromab der Abgasnachbehandlungseinrichtung angeordneten und von dem den Abgaskanal durchströmenden Abgas anströmbaren Anblaskante, mittels welcher gezielt eine beispielsweise symmetrische oder asymmetrische und/oder tieffrequente Gasschwingung des Abgases induzierbar ist, in einen von einem ersten Teilstrom des Abgases durchströmbaren, ersten Teilkanal und einen von einem zweiten Teilstrom des Abgases durchströmbaren und zumindest teilweise von dem ersten Teilkanal getrennten, zweiten Teilkanal aufgeteilt ist. Dies bedeutet, dass ein durch das den Abgaskanal durchströmende Abgas gebildeter Volumenstrom oder Gesamtvolumenstrom des Abgases an beziehungsweise mittels der Anblaskante in die auch als Teilströmungen bezeichneten Teilströme aufgeteilt wird, sodass der erste Teilstrom ein erster Teilvolumenstrom und der zweite Teilstrom ein zweiter Teilvolumenstrom des Abgases ist. Die Teilvolumenströme ergeben beispielsweise in Summe den Gesamtvolumenstrom, welcher durch den stromauf der Teilkanäle angeordneten Abgaskanal hindurchströmt. Der jeweilige Teilvolumenstrom wird auch als Partialstrom oder Partialvolumenstrom bezeichnet. Da an oder mittels der einfach auch als Kante bezeichneten Anblaskante der Gesamtvolumenstrom in die Teilströmungen (Teilströme) aufgeteilt wird, ist oder fungiert die Anblaskante als ein Volumenstromteiler, welcher auch als Stromteiler oder Gasstromteiler bezeichnet wird, da der Gesamtvolumenstrom ein Gasstrom ist. Die Teilkanäle sind strömungstechnisch parallel zueinander angeordnet oder gestaltet, sodass die erste Teilströmung durch den ersten Teilkanal hindurchströmt, während die zweite Teilströmung durch den zweiten Teilkanal hindurchströmt.
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Die Teilkanäle sind an einer stromab der Anblaskante angeordneten Übersprechstelle fluidisch miteinander verbunden.
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Die Anblaskante ist oder bildet eine Vorrichtung oder die Anblaskante ist Bestandteil einer Vorrichtung, wobei die Vorrichtung beispielsweise auch die Übersprechstelle umfassen kann. Somit ist die erfindungsgemäße Abgasanlage mit der genannten Vorrichtung ausgestattet, welche mittels Energie, die in dem die Abgasanlage durchströmenden Abgas, das heißt in dessen die Abgasanlage durchströmenden und auch als Abgasvolumenstrom bezeichneten Volumenstrom enthalten ist, Frequenzen gezielt erzeugen und/oder verstärken kann. Hierdurch kann ein besonders vorteilhaftes, insbesondere angenehmes, in einer Umgebung des Kraftfahrzeugs wahrnehmbares und auch als Außengeräusch bezeichnetes Geräusch des Kraftfahrzeugs realisiert werden. Insbesondere können dadurch, dass mittels der Vorrichtung Frequenzen gezielt erzeugt werden können, andere, ungünstige Frequenzen überlagert und somit gedämpft, getilgt oder ausgelöscht werden und/oder andere, akustisch vorteilhafte Frequenzen können mittels der Vorrichtung verstärkt werden, sodass ein besonders angenehmes Außengeräusch des Kraftfahrzeugs darstellbar ist. Dabei kann durch die Erfindung ein übermäßig großer Durchflusswiderstand der Abgasanlage vermieden werden, sodass der Kraftstoffverbrauch der Verbrennungskraftmaschine in einem besonders geringen Rahmen gehalten werden kann. Der Erfindung liegen insbesondere die folgenden Erkenntnisse und Überlegungen zugrunde:
- Herkömmlicherweise weisen Abgasanlagen zum Führen von Abgas von Verbrennungskraftmaschinen Komponenten auf, welche durch Dämpfung, Tilgung und/oder Auslöschung von in dem Abgas beziehungsweise in dessen Abgasstrom vorhandenen Frequenzen für ein vorteilhaftes und/oder niedriges Mündungsgeräusch sorgen. Unter dem Mündungsgeräusch ist ein Geräusch zu verstehen, welches dann, wenn das Abgas die Abgasanlage durchströmt, an einer Mündungsstelle der Abgasanlage entsteht, die an der Mündungsstelle an beziehungsweise in die Umgebung mündet. Mit anderen Worten strömt an der Mündungsstelle das Abgas aus der Abgasanlage heraus und in die Umgebung. Üblicherweise wird jedoch eine Absenkung eines von der Verbrennungskraftmaschine an sich emittierten Geräusches durch die Abgasanlage durch einen hohen Durchflusswiderstand der Abgasanlage „erkauft“. Mit anderen Worten führen die zuvor genannten, herkömmlicherweise vorgesehenen Komponenten zu einem unerwünscht hohen Durchflusswiderstand oder Abgasgegendruck, was sich negativ auf den Kraftstoffverbrauch der Verbrennungskraftmaschine auswirken kann. Insbesondere können herkömmliche Abgasanlagen die folgenden Nachteile aufweisen:
- - Die Absenkung des von der Verbrennungskraftmaschine emittierten Geräusches durch die Abgasanlage geht üblicherweise mit einem hohen Durchflusswiderstand in der Abgasanlage einher, was zu einem hohen Kraftstoffverbrauch führen kann.
- - Das Kraftfahrzeug erzeugt bei wirksamer Abgasschalldämpfung während der Fahrt nur noch Rollgeräusche und aerodynamische Geräusche. Diese werden wegen ihres ungünstigen Spektrums mit großen, unharmonischen Anteilen hoher Frequenzen als Pfeif- und Zischgeräusche wahrgenommen.
- - Falls die störenden Fahrgeräusche mit elektrischen Schallwandlern (Lautsprechern) überdeckt werden sollen, steigt wegen deren Leistungsaufnahme der Energieverbrauch des Kraftfahrzeugs. Zur Erzeugung von beispielsweise tiefen Überdeckungstönen wären wegen der niedrigen Frequenzen extrem hohe Schalldrücke und damit sehr hohe Leistungsaufnahmen erforderlich.
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Die zuvor genannten Probleme und Nachteile können durch die erfindungsgemäße Abgasanlage vermieden werden, wobei es gleichzeitig möglich ist, unerwünschte Geräusche beziehungsweise Frequenzen zu dämpfen, zu tilgen und/oder auszulöschen und/oder durch insbesondere gezielt mittels der Vorrichtung erzeugte, weitere Frequenzen zu insgesamt akustisch angenehmen Frequenzen zu ergänzen und/oder vorteilhafte Frequenzen mittels der Vorrichtung gezielt zu verstärken.
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Ein psychoakustischer Hintergrund der Erfindung ist insbesondere, dass zur Beurteilung einer Lautstärke eines aus einem Frequenzgemisch bestehenden Geräusches, welches beispielsweise in der Umgebung des Kraftfahrzeugs wahrnehmbar ist, das Geräusch mittels eines A-Filters bewertet wird. Weil das menschliche Gehör für niedrige Frequenzen weniger empfindlich ist, sind bei niedrigen Frequenzen wesentlich höhere Schalldruckpegel zulässig als bei hohen Frequenzen. Die im Abgas enthaltene Schallenergie sollte daher bei möglichst niedriger Frequenz an die Umgebung abgegeben werden. Die erfindungsgemäße Abgasanlage beziehungsweise die genannte Vorrichtung wandelt daher hohe Frequenzen in niedrige Frequenzen, welche weniger stark abzuschwächen sind. Diese können die Abgasanlage daher mit geringerem Widerstand passieren. Die Abgasanlage kann also widerstandsärmer durchströmt werden im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen, bei denen in der Abgasanlage Komponenten zur Dämpfung, Tilgung und/oder Auslöschung von Frequenzen angeordnet sind. Insbesondere können durch die Erfindung zumindest die folgenden Vorteile realisiert werden:
- - Das Kraftfahrzeug hat einen geringen Kraftstoffverbrauch, da seine Abgasanlage einen niedrigen Durchflusswiderstand aufweist.
- - Nicht von der Verbrennungskraftmaschine erzeugte, ungewünschte Störgeräusche können von durch die Abgasanlage gezielt erzeugten Frequenzen überdeckt oder gemildert werden. Diese können das als störend empfundene Frequenzgemisch entweder harmonisch ergänzen oder durch destruktive Interferenz abschwächen.
- - Das Kraftfahrzeug erzeugt einen angenehm niederfrequenten Klangteppich.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
- 1 eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer Abgasanlage für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs;
- 2 eine schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der Abgasanlage; und
- 3 eine schematische Seitenansicht einer dritten Ausführungsform der Abgasanlage.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine erste Ausführungsform einer Abgasanlage 10 für eine auch als Brennkraftmaschine oder Motor oder Verbrennungsmotor bezeichnete Verbrennungskraftmaschine 12 eines Kraftfahrzeugs. Dies bedeutet, dass das vorzugsweise als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen, ausgebildete Kraftfahrzeug in seinem vollständig hergestellten Zustand die Verbrennungskraftmaschine 12 und die Abgasanlage 10 aufweist und mittels der Verbrennungskraftmaschine 12 antreibbar ist. In einem befeuerten Betrieb der Verbrennungskraftmaschine 12 laufen in der Verbrennungskraftmaschine 12 Verbrennungsvorgänge ab, woraus Abgas der Verbrennungskraftmaschine 12 resultiert. Beispielsweise ist die Verbrennungskraftmaschine 12 als ein Hubkolbenmotor ausgebildet. Die Verbrennungskraftmaschine 12 weist beispielsweise wenigstens oder genau vier Zylinder auf, sodass die Verbrennungskraftmaschine 12 beispielsweise als Vier-Zylinder-Hubkolbenmotor ausgebildet ist. Die Abgasanlage 10 ist an Auslassflanschen eines Zylinderkopfes 14 der Verbrennungskraftmaschine 12, insbesondere mit gleich langen Rohren, angeschlossen, wodurch die Abgasanlage 10 mechanisch und auch fluidisch mit dem Zylinderkopf 14 verbunden ist. Somit kann das Abgas der Verbrennungskraftmaschine 12 aus der Verbrennungskraftmaschine 12 ausströmen, in die Abgasanlage 10 einströmen und in der Folge die Abgasanlage 10 durchströmen. Beispielsweise weist die Abgasanlage 10 einen Krümmer 16 auf, welcher als eine Vierfach-Sammeltüte ausgebildet ist oder fungiert. Der Krümmer 16 weist beispielsweise je Zylinder und somit je Brennraum der Verbrennungskraftmaschine 12 wenigstens oder genau ein Leitungselement 18 auf, wobei die Leitungselemente 18 zumindest teilweise voneinander getrennt sind und somit von jeweiligen Einzelvolumenströmen des Abgases durchströmbar sind. Der jeweilige Einzelvolumenstrom stammt dabei aus dem jeweiligen Zylinder. Mittels des Krümmers 16 werden die Einzelvolumenströme zusammengefasst oder zusammengeführt, insbesondere zu einem oder in einen Abgaskanal 20 der Abgasanlage 10. Der Abgaskanal 20 ist ein den oder allen Zylindern der Verbrennungskraftmaschine 12 gemeinsamer Abgaskanal, welcher von dem beziehungsweise allen, den auch als Abgaskrümmer bezeichneten Krümmer 16 durchströmenden Einzelvolumenströmen und somit von dem Abgas aus dem beziehungsweise allen Zylindern der Verbrennungskraftmaschine 12 durchströmbar ist. Die Einzelvolumenströme ergeben in Summe einen auch als Gesamtvolumenstrom bezeichneten Volumenstrom des Abgases, wobei der Gesamtvolumenstrom durch die Einzelvolumenströme gebildet wird und durch den Abgaskanal 20 hindurchströmt. Durch das Zusammenfassen oder Zusammenführen der Einzelvolumenströme zu dem Gesamtvolumenstrom kann gewährleistet werden, dass Druckimpulse in der Abgasanlage 10 stromab der Sammeltüte zeitlich äquidistant durchlaufen.
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In dem Abgaskanal 20 der Abgasanlage 10 ist eine Abgasnachbehandlungseinrichtung 22 angeordnet, welche beispielsweise als ein Katalysator ausgebildet und von dem Abgas, das heißt von dem Gesamtvolumenstrom, durchströmbar ist. Mittels der Abgasnachbehandlungseinrichtung 22 wird das die Abgasnachbehandlungseinrichtung 22 durchströmende Abgas nachbehandelt.
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Um nun ein besonders angenehmes und somit vorteilhaftes, in einer Umgebung 24 des Kraftfahrzeugs von sich in der Umgebung 24 aufhaltenden Personen akustisch wahrnehmbares und auch als Außengeräusch bezeichnetes Geräusch des Kraftfahrzeugs auf besonders vorteilhafte Weise realisieren zu können, ist der Abgaskanal 20 an einer stromab der Abgasnachbehandlungseinrichtung 22 angeordneten und von dem den Abgaskanal 20 durchströmenden Abgas, das heißt von dem Gesamtvolumenstrom anströmbaren Anblaskante 26, mittels welcher gezielt eine symmetrische Gasschwingung des Abgases induzierbar ist, in einen von einem ersten Teilstrom des Abgases durchströmbaren, ersten Teilkanal 28 und einen von einem zweiten Teilstrom des Abgases durchströmbaren und zumindest teilweise von dem ersten Teilkanal 28 getrennten, zweiten Teilkanal 30 aufgeteilt.
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Die auch als Teilströmungen bezeichneten Teilströme ergeben in Summe den Gesamtvolumenstrom, sodass die Teilströme Teilvolumenströme sind. Die Teilvolumenströme werden auch als Partialvolumenströme bezeichnet. Der erste Teilstrom ist in 1 durch einen Pfeil 32 veranschaulicht, und der zweite Teilstrom ist in 1 durch einen Pfeil 34 veranschaulicht. Es ist erkennbar, dass die Anblaskante 26 als Gasteiler fungiert, da die Anblaskante 26 den Gesamtvolumenstrom des Abgases nach dessen Durchlaufen der Abgasnachbehandlungseinrichtung 22 in die Teilströme aufteilt. Der erste Teilstrom wird auch als Primärpartialstrom bezeichnet, wobei der zweite Teilstrom auch als Sekundärpartialstrom bezeichnet wird. Die Aufteilung des Gesamtvolumenstroms in die Teilströme erfolgt in einem flach verengten Gasstromteiler 36. Der Gasstromteiler 36 ist beispielsweise ein erster Längenbereich des Abgaskanals 20, dessen erster Längenbereich gegenüber einem zweiten Längenbereich verengt beziehungsweise flacher ist, wobei der erste Längenbereich in Strömungsrichtung des die Abgasanlage 10 durchströmenden Abgases stromab des zweiten Längenbereichs angeordnet ist. Beispielsweise ist die Abgasnachbehandlungseinrichtung 22 in dem zweiten Längenbereich angeordnet. Der gegenüber dem zweiten Längenbereich flach verengte Gasstromteiler 36, in welchem der Gesamtvolumenstrom auf die Teilströme aufgeteilt wird, ist gegenüber dem zweiten Längenbereich verengt beziehungsweise flach verengt, um das Abgas beziehungsweise dessen Strömung lokal zu beschleunigen. Wieder mit anderen Worten ausgedrückt ist der Gasstromteiler 36 eine Engstelle, welche auch als Düse, Beschleunigungsdüse oder Flachdüse bezeichnet wird. An oder in der Engstelle werden hochfrequente Radialpulsationen abgebaut und in statischen Druck des Abgases beziehungsweise dessen auch als Gasströmung bezeichneter Strömung umgewandelt. Die auch als Gasstrom bezeichnete, beschleunigte, unter hohem Druck stehende, flache Gasströmung des Abgases trifft anschließend im Gasstromteiler 36 auf die Anblaskante 26. Der Gasstrom kippt an der Anblaskante 26 zwischen den beiden, auch als Partialströme bezeichneten Teilströmen periodisch hin und her. Dadurch wird eine symmetrische, tieffrequente Gasschwingung induziert, deren Frequenz von einem jeweiligen Durchmesser und einer jeweiligen Länge des jeweiligen, auch als Leitung bezeichneten Teilkanals 28 beziehungsweise 30 abhängt. Der Teilkanal 28 wird auch als Primärleitung bezeichnet, wobei der Teilkanal 30 auch als Sekundärleitung bezeichnet wird.
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An einer stromab der Anblaskante 26 angeordneten Übersprechstelle 38 sind die Teilkanäle fluidisch miteinander verbunden.
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Wie aus 1 erkennbar ist, erstrecken sich die Teilkanäle 28 und 30 in Strömungsrichtung des die Teilkanäle 28 und 30 durchströmenden Abgases, das heißt in Strömungsrichtung der die Teilkanäle 28 und 30 durchströmenden Teilströme über die Übersprechstelle 38 hinaus, sodass die Teilkanäle 28 und 30 sowohl stromauf der Übersprechstelle 38 und dabei zwischen der Übersprechstelle 38 und der Anblaskante 26 als auch stromab der Übersprechstelle 38 voneinander getrennt sind beziehungsweise verlaufen. Mit anderen Worten, stromab der als Gasstromteiler fungierenden Anblaskante 26 ist zwischen den beiden, auch als Teilstromleitungen bezeichneten Teilkanälen 28 und 30 die Übersprechstelle 38 angeordnet, an der sich restliche hochfrequente Transversalschwingungen (Obertöne) durch Pulsationsaustausch gegenseitig auslöschen.
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Bei der ersten Ausführungsform bleiben die Teilkanäle 28 und 30 über die Übersprechstelle 38 hinweg und dabei bis zu ihrer jeweiligen, einfach auch als Mündung bezeichneten Mündungsöffnung 40 beziehungsweise 42 voneinander getrennt, wodurch die Teilkanäle 28 und 30 über ihre Mündungsöffnungen 40 und 42 einzeln und getrennt an die Umgebung 24 münden. In 1 veranschaulichen Pfeile 44 und 46 das die Mündungsöffnungen 40 und 42 durchströmende und somit über die Mündungsöffnungen 40 und 42 aus den Teilkanälen 28 und 30 und dabei aus der Abgasanlage 10 insgesamt ausströmende und an die Umgebung 24 strömende Abgas. Dabei veranschaulicht der Pfeil 44 den die Mündungsöffnung 40 durchströmenden und somit über die Mündungsöffnung 40 aus dem Teilkanal 28 herausströmenden, ersten Teilstrom, und der Pfeil 46 veranschaulicht den die Mündungsöffnung 42 durchströmenden und somit über die Mündungsöffnung 42 aus dem Teilkanal 30 herausströmenden, zweiten Teilstrom. Aus den Mündungsöffnungen 40 und 42 kommt ein angenehm tiefer Grundton, der in der ursprünglich von der Verbrennungskraftmaschine 12 abströmenden Gassäule nicht vorhanden war.
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2 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine zweite Ausführungsform der Abgasanlage 10. Während beispielsweise bei der ersten Ausführungsform die Teilkanäle 28 und 30, welche auch als Abgasteilstromleitungen bezeichnet werden, die gleiche Längen und den gleichen Durchmesser beziehungsweise den gleichen, von dem jeweiligen Teilstrom durchströmbaren Strömungsquerschnitt aufweisen, weisen beispielsweise bei der zweiten Ausführungsform die Teilkanäle 28 und 30 bei gleicher Länge unterschiedliche Durchmesser beziehungsweise unterschiedliche, von dem Abgas durchströmbare Strömungsquerschnitte auf. Daher sind die Teilkanäle 28 und 30 bei der zweiten Ausführungsform auf zwei unterschiedliche Frequenzen abgestimmt und führen zu einer asymmetrischen Schwingung. Für eine besonders angenehme akustische Wahrnehmung des Kraftfahrzeugs unterscheiden sich die Frequenzen um eine Terz. Die Abgasanlage 10 erzeugt hauptsächlich zwei harmonisch aufeinander abgestimmte, sehr tiefe Töne.
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3 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine dritte Ausführungsform der Abgasanlage 10. Im Gegensatz zur ersten und zweiten Ausführungsform erstrecken sich bei der dritten Ausführungsform die Teilkanäle 28 und 30 nicht über die Übersprechstelle 38 hinweg, sondern die Teilkanäle 28 und 30 sind an der Übersprechstelle 38 zu einem weiteren, von dem Abgas durchströmbaren Abgaskanal 48 zusammengeführt, welcher über seine Mündungsöffnung 50 an die Umgebung 24 mündet. Somit ist der weitere Abgaskanal 48 von den Teilströmen und somit von dem Gesamtvolumenstrom durchströmbar, welcher durch die Teilströme beziehungsweise durch deren Summe gebildet ist. Mit anderen Worten, im Grunde ist die Abgasanlage 10 gemäß der dritten Ausführungsform ausgeführt wie gemäß der ersten und zweiten Ausführungsform, jedoch erfolgt eine Abgabe des Abgases beziehungsweise dessen Abgasvolumenstroms an die Umgebung 24 nicht doppel-, sondern einflutig. Ein endrohrnaher, einfach auch als Sammler bezeichneter Abgassammler 52 erfüllt zusätzlich die Funktion der Übersprechstelle 38.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Abgasanlage
- 12
- Verbrennungskraftmaschine
- 14
- Zylinderkopf
- 16
- Krümmer
- 18
- Leitungselement
- 20
- Abgaskanal
- 22
- Abgasnachbehandlungseinrichtung
- 24
- Umgebung
- 26
- Anblaskante
- 28
- erster Teilkanal
- 30
- zweiter Teilkanal
- 32
- Pfeil
- 34
- Pfeil
- 36
- Gasstromteiler
- 38
- Übersprechstelle
- 40
- Mündungsöffnung
- 42
- Mündungsöffnung
- 44
- Pfeil
- 46
- Pfeil
- 48
- weiterer Abgaskanal
- 50
- Mündungsöffnung
- 52
- Abgassammler
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10331620 A1 [0003]
- DE 102009007355 A1 [0003]
- DE 102011055266 A1 [0003]