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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Kraftwagens, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Ein solches Verfahren zum Betreiben einer Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Kraftwagens, ist beispielsweise bereits der
DE 10 2009 033 871 A1 als bekannt zu entnehmen. Bei dem Verfahren weist die Verbrennungsmaschine einen von Luft durchströmbaren Ansaugtrakt und ein in dem Ansaugtrakt angeordnetes Verdichterrad auf, mittels welchem die den Ansaugtrakt durchströmende Luft verdichtet werden kann. Des Weiteren umfasst die Verbrennungskraftmaschine ein Schubumluftventil. Über das Schubumluftventil kann zumindest ein Teil der den Ansaugtrakt durchströmenden Luft von einer stromab des Verdichterrads angeordneten Abzweigstelle des Ansaugtrakts zu einer stromauf des Verdichterrads angeordneten Einleitstelle des Ansaugtrakts rückgeführt und an der Einleitstelle in den Ansaugtrakt eingeleitet werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art derart weiter zu entwickeln, dass ein übermäßiger Verschleiß und unerwünschte Geräusche vermieden werden können.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
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Um ein Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art derart weiter zu entwickeln, dass ein übermäßiger Verschleiß und unerwünschte Geräusche vermieden werden können, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass bei einer Deaktivierung der zunächst aktivierten Verbrennungskraftmaschine das Schubumluftventil, insbesondere mittels einer elektronischen Recheneinrichtung des Kraftfahrzeugs, gezielt angesteuert und dadurch geöffnet wird. Unter dem aus dem gezielten Ansteuern des Schubumluftventils resultierenden Öffnen des Schubumluftventils ist beispielhaft zu verstehen, dass das Schubumluftventil zunächst, insbesondere vollständig, geschlossen ist und durch das gezielte Ansteuern geöffnet wird. Ferner kann unter dem aus dem gezielten Ansteuern des Schubumluftventils resultierenden Öffnen des Schubumluftventils entstanden werden, dass das Schubumluftventil zunächst ein Stück bzw. teilweise geöffnet ist und durch die gezielte Ansteuerung weiter bzw. stärker geöffnet wird. Unter der Deaktivierung der zunächst aktivierten Verbrennungskraftmaschine ist insbesondere Folgendes zu verstehen: Zunächst ist die Verbrennungskraftmaschine aktiviert, so dass sie sich in ihrem befeuerten Betrieb befindet. Dies bedeutet, dass in der Verbrennungskraftmaschine, insbesondere in Brennräumen der Verbrennungskraftmaschine, Verbrennungsvorgänge ablaufen. Bei dem jeweiligen Verbrennungsvorgang wird ein Kraftstoff-Luft-Gemisch verbrannt. Bei der bzw. durch die Deaktivierung wird der befeuerte Betrieb beendet, so dass infolge der Deaktivierung, d. h. während einer sich an die Deaktivierung anschließenden und einer aus der Deaktivierung folgenden Aktivierung der Verbrennungskraftmaschine vorweggehenden Zeitspanne, die somit durchgängig, d.h. unterbrechungsfrei, Verbrennungsvorgänge in der Verbrennungskraftmaschine unterbleiben. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass dadurch, dass das Schubumluftventil bei der Deaktivierung geschlossen wird, das Schubumluftventil während der genannten Zeitspanne, insbesondere unterbrechungsfrei und somit durchgängig, geöffnet ist. Durch das Öffnen des Schubumluftventils wird beispielsweise zumindest ein Teil der den Ansaugtrakt durchströmenden Luft an einer stromab des Verdichterrads und vorzugsweise stromauf einer in dem Ansaugtrakt angeordneten Drosselklappe angeordneten Abzweigstelle des Ansaugtrakts aus dem Ansaugtrakt abgezweigt und über das geöffnete Schubumluftventil zu einer stromauf des Verdichterrads angeordneten Einleitstelle des Ansaugtrakts rückgeführt und an der Einleitstelle in den Ansaugtrakt eingeleitet.
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Durch das erfindungsgemäße, gezielte Ansteuern des Schubumluftventils und durch das daraus resultierende, gezielte Öffnen des Schubumluftventils bei der Deaktivierung der Verbrennungskraftmaschine kann eine Drehzahl des sich zunächst drehenden Verdichterrads besonders schnell abgebaut werden, wodurch ein übermäßiger Verschleiß vermieden werden kann. Außerdem kann dadurch die Entstehung von unerwünschten Geräuschen vermieden werden, so dass ein besonders vorteilhaftes Geräuschverhalten realisiert werden kann, welches auch als NVH-Verhalten (NVH - Noise Vibration Harshness) bezeichnet wird. Der Erfindung liegen dabei insbesondere die folgenden Erkenntnisse und Überlegungen zugrunde: Bei einer abrupten, als Motorstopp bezeichneten Deaktivierung einer Verbrennungskraftmaschine, insbesondere aus höheren Last- und Drehzahlbereichen, kann ein sogenannter Nachlauf des Verdichterrads insbesondere ohne eine Öldruckversorgung stattfinden, da dadurch, dass die Verbrennungskraftmaschine deaktiviert wurde oder wird, kein Öldruck oder nur ein geringer Öldruck bereitgestellt wird, der genutzt werden kann, um eine Lagerung des Verdichterrads zu schmieren. Das Verdichterrad ist beispielsweise Bestandteil eines auch als Rotor bezeichneten Laufzeugs eines Abgasturboladers, so dass die zuvor genannte Lagerung ein Bestandteil des Abgasturboladers sein kann und auch als Abgasturbolader-Lagerung bezeichnet wird. Unter dem auch als Abgasturboladernachlauf bezeichneten Nachlauf ist zu verstehen, dass sich zunächst das Verdichterrad bzw. Laufzeug nach der Deaktivierung der Verbrennungskraftmaschine dadurch noch weiterdrehen kann, dass das Verdichterrad bzw. das Laufzeug eine nur geringe Trägheit aufweist. Die Erfindung ermöglicht es nun, eine übermäßig lange Zeitspanne, während welcher der Nachlauf stattfindet, zu vermeiden und mit anderen Worten kann ein übermäßig langer Nachlauf des Verdichterrads bzw. des Laufzeugs vermieden werden, da dadurch, dass das Schubumluftventil gezielt angesteuert und somit geöffnet wird, zunächst eine Drehzahl des Laufzeugs schnell abgebaut werden kann. Die Erfindung nutzt somit das Schubumluftventil, um während bzw. nach dem Motorstopp eine Leistungsaufnahme des Verdichterrads bzw. Abgasturboladers zu erhöhen, im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen, bei welchen das Schubumluftventil bei der Deaktivierung und insbesondere während der zuvor genannten Zeitspanne geschlossen ist. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, insbesondere gleichzeitig, einerseits auch als Wastegate bezeichnetes Umgehungsventil auf einer Turbinenseite des Abgasturboladers anzusteuern und somit zu öffnen, um eine nur minimale Leistungserzeugung einer Turbine des Abgasturboladers zu realisieren bzw. um eine übermäßige leistungserzeugende Turbine zu vermeiden. Außerdem hat es sich als vorteilhaft gezeigt, dass wenigstens ein Abgasrückführventil insbesondere einer Hochdruckdruck-Abgasrückführung geschlossen ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
- 1 eine schematische Darstellung einer Verbrennungskraftmaschine, welche zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet ist; und
- 2 ein Diagramm zum Veranschaulichen des Verfahrens.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Verbrennungskraftmaschine 10 eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Kraftwagens. Die Verbrennungskraftmaschine 10 weist einen Motorblock 12 und Zylinder 14 auf, welche durch den Motorblock 12 gebildet bzw., insbesondere direkt, begrenzt sind. Die Zylinder 14 begrenzen jeweilige Brennräume teilweise, in welchen während eines befeuerten Betriebs der Verbrennungskraftmaschine 10 Verbrennungsvorgänge ablaufen. Bei dem jeweiligen Verbrennungsvorgang wird ein jeweiliges Kraftstoff-Luft-Gemisch verbrannt. Hieraus resultiert Abgas der Verbrennungskraftmaschine 10. Die Verbrennungskraftmaschine 10 weist einen Abgastrakt 16 auf, welcher von dem Abgas der Verbrennungskraftmaschine 10, d. h. von dem Abgas aus den Brennräumen durchströmbar ist. Die Verbrennungskraftmaschine 10 umfasst außerdem einen von Luft durchströmbaren Ansaugtrakt 18, welcher auch als Einlasstrakt bezeichnet wird. Mittels des Ansaugtrakts 18 wird in dem Ansaugtrakt 18 durchströmende Luft zu den und in die Brennräume geleitet. Dabei umfasst die Verbrennungskraftmaschine 10 auch einen Abgasturbolader 20. Der Abgasturbolader 20 weist ein in dem Ansaugtrakt 18 angeordnetes Verdichterrad 22 auf, mittels welchem die diesen Ansaugtrakt 18 durchströmende Luft verdichtet werden kann. Der Abgasturbolader 20 umfasst außerdem ein in dem Abgastrakt 16 angeordnetes und von dem den Abgastrakt 16 durchströmenden Abgas antreibbares Turbinenrad 24. Das Turbinenrad 24 wird auch als Turbine bezeichnet und ist Bestandteil einer Turbine des Abgasturboladers 20. Das Verdichterrad 22 wird auch als Verdichter bezeichnet und als Bestandteil eines Verdichters des Abgasturboladers 20. Aus 1 ist erkennbar, dass der Abgasturbolader 20 eine Welle 26 aufweist, über welche das Verdichterrad 22 von dem Turbinenrad 24 angetrieben werden kann. Durch Antreiben des Verdichterrads 22 wird mittels des Verdichterrads 22 die Luft verdichtet.
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Dem Verdichterrad 22 ist eine erste Umgehungseinrichtung 28 zugeordnet. Die Umgehungseinrichtung 28 umfasst eine Schubumluftleitung 30 und ein in der Schubumluftleitung 30 angeordnetes Schubumluftventil 32. Die Schubumluftleitung 30 ist an einer auch als Abzweigstelle A bezeichneten, ersten Verbindungsstelle und an einer auch als Einleitstelle E bezeichneten, zweiten Verbindungsstelle fluidisch mit dem Ansaugtrakt 18 verbunden. Dabei ist die Abzweigstelle A des Ansaugtrakts 18 stromab des Verdichterrads 22 und vorzugsweise stromauf einer in dem Ansaugtrakt 18 angeordneten und in 1 nicht gezeigten Drosselklappe angeordnet, mittels welcher eine den Brennräumen zuzuführende Menge der Luft eingestellt werden kann. Die Einleitstelle E ist stromauf des Verdichterrads 22 angeordnet. Wie in 1 durch Pfeile 34 veranschaulicht ist, kann mittels der Schubumluftleitung 30 insbesondere dann, wenn das Schubumluftventil 32 geöffnet ist, an der Abzweigstelle A zumindest ein Teil der den Ansaugtrakt 18 durchströmenden Luft aus dem Ansaugtrakt 18 abgezweigt und in die Schubumluftleitung 30 eingeleitet werden. Die in die Schubumluftleitung 30 eingeleitete Luft kann die Schubumluftleitung 30 durchströmen und mittels der Schubumluftleitung 30 von der Abzweigstelle A zu der Einleitstelle E geführt werden und an der Einleitstelle E in den Ansaugtrakt 18 wieder eingeleitet werden. Somit kann über das Schubumluftventil 32 zumindest der genannte Teil der Luft von der stromab des Verdichterrads 22 angeordnete Abzweigstelle A des Ansaugtrakts 18 zu der stromauf des Verdichterrads 22 angeordneten Einleitstelle E geführt und an eine Einleitstelle E wieder in den Ansaugtrakt 18 eingeleitet werden.
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Dem Turbinenrad 24 ist eine zweite Umgehungseinrichtung 36 zugeordnet. Die Umgehungseinrichtung 36 weist eine Umgehungsleitung 38 auf, welche an einer auch als zweite Abzweigstelle A2 bezeichneten, dritten Verbindungsstelle und an einer auch als zweite Einleitstelle A2 bezeichneten, vierten Verbindungsstelle fluidisch mit dem Abgastrakt 16 verbunden ist. Die Umgehungseinrichtung 36 umfasst außerdem ein Umgehungsventil 40, welches in der Umgehungsleitung 38 angeordnet ist und auch als Wastegate oder Wastegate-Ventil bezeichnet wird. Mittels der Umgehungsleitung 38 kann zumindest ein Teil des den Abgastrakt 16 durchströmenden Abgases an der Abzweigstelle A2 aus dem Abgastrakt 16 abgezweigt und um die Umgehungsleitung 38 eingeleitet werden. Das in die Umgehungsleitung 38 eingeleitete Abgas kann die Umgehungsleitung 38 durchströmen und mittels der Umgehungsleitung 38 von der Abzweigstelle A2 zu der Einleitstelle E2 geführt werden und an der Einleitstelle E2 in den Abgastrakt 16 eingeleitet werden. Mittels des Umgehungsventils 40 kann eine die Umgehungsleitung 38 durchströmende Menge des Abgases eingestellt werden. Insbesondere ist es denkbar, dass das Umgehungsventil 40 zwischen einer die Umgehungsleitung 38 fluidisch versperrenden Schließstellung und wenigstens eine die Umgehungsleitung 38 zumindest teilweise frei in Offenstellung verstellbar ist. Außerdem ist aus 1 erkennbar, dass das die Umgehungsleitung 38 durchströmende Abgas das Turbinenrad 24 umgeht und somit nicht antreibt. Somit ist das Turbinenrad 24 von dem die Umgehungsleitung 38 durchströmenden Abgas zu umgehen. Da das Umgehungsventil 40 in der Umgehungsleitung 38 angeordnet ist, ist über das Umgehungsventil 40 das Turbinenrad 24 von dem die Umgehungsleitung 38 durchströmenden Abgas zu umgehen. Außerdem ist aus 1 erkennbar, dass die die Schubumluftleitung 30 durchströmende Luft das Verdichterrad 22 umgeht, d. h. das Verdichterrad 22 nicht an- und umströmt.
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Die Verbrennungskraftmaschine 10 kann außerdem eine in 1 nur teilweise dargestellte Abgasrückführeinrichtung 42 aufweisen, mittels welcher eine Abgasrückführung, in Form einer Hochdruck-Abgasrückführung (HD-AGR), durchgeführt werden kann. Hierzu umfasst die Abgasrückführeinrichtung 42 eine Abgasrückführleitung 44. Die Abgasrückführleitung 44 ist beispielsweise an einer fünften Verbindungsstelle flüssig mit dem Abgastrakt 16 und an einer sechsten Verbindungstelle V fluidisch mit dem Abgastrakt 18 verbunden. Mittels der Abgasrückführleitung 44 kann zumindest ein Teil des im Abgastrakt 16 durchströmenden Abgases an der fünften Verbindungsstelle aus dem Abgastrakt 16 abgezweigt und in die Abgasrückführleitung 44 eingeleitet werden. Das in die Abgasrückführleitung 44 eingeleitete Abgas kann die Abgasrückführleitung 44 durchströmen und mittels der Abgasrückführleitung 44 von der fünften Verbindungsstelle zu der sechsten Verbindungsstelle V rückgeführt und an der sechsten Verbindungsstelle V in den Ansaugtrakt 18 eingeleitet werden. Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die sechste Verbindungsstelle V stromauf des Verdichterrads 22 und stromab der Einleitstelle E angeordnet. Die fünfte Verbindungsstelle kann stromab des Turbinenrads 24 oder aber insbesondere dann, wenn die Abgasrückführung eine Hochdruck-Abgasrückführung ist, stromauf des Turbinenrads 24 angeordnet sein. Die Abgasrückführeinrichtung 42 umfasst vorzugsweise ein in 1 nicht dargestelltes und in der Abgasrückführleitung 44 angeordnetes Abgasrückführventil (AGR-Ventil), mittels welchem eine die Abgasrückführleitung 44 durchströmende und somit an der sechsten Verbindungsstelle V in den Ansaugtrakt 18 einzuleitende Menge des Abgases einstellbar ist. Außerdem ist es denkbar, dass das Schubumluftventil 32 zwischen einer die Schubumluftleitung 30 verschließenden Schließstellung und wenigstens einer die Schubumluftleitung 30 freigebenden Offenstellung verstellbar ist. Das Verdichterrad 22, das Turbinenrad 24 und die Welle 26 sind Bestandteile eines auch als Rotor bezeichneten Laufzeugs 46 des Abgasturboladers 20.
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2 zeigt ein Diagramm, auf dessen Abszisse 48 die Zeit aufgetragen ist. Auf der Ordinate 50 des in 2 gezeigten Diagramms ist eine Drehzahl des Abgasturboladers 20 aufgetragen. Unter der Drehzahl des Abgasturboladers ist eine Drehzahl zu verstehen, mit welcher sich das Laufzeug 46, d. h. das Verdichterrad 22, das Turbinenrad 24 und die Welle 26, dreht.
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Im Folgenden wird anhand von 1 und 2 ein Verfahren zum Betreiben der Verbrennungskraftmaschine 10 beschrieben. Während einer in 2 mit Z1 bezeichneten, ersten Zeitspanne ist die Verbrennungskraftmaschine 10 aktiviert. Dies bedeutet, dass sich die Verbrennungskraftmaschine 10 während der ersten Zeitspanne Z1, insbesondere durchgängig und somit unterbrechungsfrei, in ihrem befeuerten Betrieb befindet, in welchem in den Brennräumen der Verbrennungskraftmaschine 10 Verbrennungsvorgänge stattfinden. Die erste Zeitspanne Z1 endet bei einem Zeitpunkt t1, zu welchem die Verbrennungskraftmaschine 10 deaktiviert wird. Dies bedeutet, dass zu dem Zeitpunkt t1 eine Deaktivierung der zunächst aktivierten Verbrennungskraftmaschine 10 erfolgt. Unter der Aktivierung der zunächst aktivierten Verbrennungskraftmaschine 10 ist zu verstehen, dass der befeuerte Betrieb der Verbrennungskraftmaschine 10 beendet wird. Somit unterbleiben während einer in 2 mit Z2 bezeichneten zweiten Zeitspanne in der Verbrennungskraftmaschine 10 ablaufende Verbrennungsvorgänge durchgängig bzw. unterbrechungsfrei. Dabei schließt sich die zweite Zeitspanne Z2 unmittelbar bzw. direkt an die erste Zeitspanne Z1 an, so dass zwischen den Zeitspannen Z1 und Z2 keine andere, weitere Zeitspanne liegt. Dies bedeutet auch, dass die zweite Zeitspanne Z2 zu dem Zeitpunkt t1 beginnt. Eine in 2 mit 52 bezeichnete Kurve veranschaulicht einen ersten zeitlichen Verlauf der Drehzahl des Laufzeugs 46, d. h. der Drehzahl des Abgasturboladers 20, wobei es zu dem ersten zeitlichen Verlauf der Drehzahl des Abgasturboladers 20 dann kommt, wenn das Schubumluftventil 32 bei der Deaktivierung und während der Zeitspanne Z2 geschlossen ist. Es ist erkennbar, dass es zu einem nur sehr langsamen Abfall, d. h. zu einer sehr langsamen Abnahme oder Verringerung der Drehzahl des Abgasturboladers 20 kommt.
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Um nun einen übermäßigen Verschleiß der Verbrennungskraftmaschine 10 und die Entstehung von unerwünschten Geräuschen zu vermeiden, ist es bei dem zuvor genannten Verfahren vorgesehen, dass bei der Deaktivierung der zunächst aktivierten Verbrennungskraftmaschine 10 das insbesondere zunächst geschlossene Schubumluftventil 32 gezielt angesteuert und dadurch geöffnet wird. In der Folge ist das Schubumluftventil 32 vorzugsweise ab dem Zeitpunkt t1 und während der Zeitspanne Z2, insbesondere durchgängig und somit unterbrechungsfrei, geöffnet. Eine Kurve 55 veranschaulicht einen zweiten zeitlichen Verlauf der Drehzahl des Abgasturboladers 20, wobei es zu dem zweiten zeitlichen Verlauf der Drehzahl des Abgasturboladers 20 kommt, wenn das beschriebene Verfahren durchgeführt wird, d. h. wenn bei der Deaktivierung der Verbrennungskraftmaschine 10 das Schubumluftventil 32 gezielt angesteuert und dadurch geöffnet wird und somit während der Zeitspanne Z2 geöffnet ist. Es ist erkennbar, dass durch das Verfahren die Drehzahl des Abgasturboladers 20 besonders schnell abnimmt, so dass das Laufzeug 46 besonders kurze Zeit nach der Deaktivierung der Verbrennungskraftmaschine 10 zum Stillstand kommt. Dadurch können ein übermäßiger Verschleiß und unerwünschte Geräusche vermieden werden. Das Schubumluftventil 32 wird also sozusagen für eine Regelung der Drehzahl des Abgasturboladers 20 bei der auch als Motorstopp bezeichneten Deaktivierung der Verbrennungskraftmaschine 10 genutzt, um einen übermäßig langen, zu dem Zeitpunkt t1 beginnenden Nachlauf des Abgasturboladers 20 bzw. Laufzeugs 46 zu vermeiden.
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Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass, insbesondere gleichzeitig, das auf einer Turbinenseite des Abgasturboladers 20 angeordnete Umgehungsventil 40 gezielt angesteuert und hierdurch vorzugsweise geöffnet wird, um die Drehzahl des Abgasturboladers 20 besonders schnell abzubauen. Außerdem ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Abgasrückführventil geschlossen wird und somit insbesondere während der Zeitspanne Z2, insbesondere durchgängig bzw. vorübergehend, geschlossen ist.
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Vorzugsweise ist das Schubumluftventil 32 als elektrisches Ventil, d. h. als elektrisch betreibbares Ventil ausgebildet. Somit ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Schubumluftventil 32 elektrisch angesteuert wird. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass infolge des Ansteuerns des Schubumluftventils 32 das Schubumluftventil 32 elektrisch, d. h. mittels elektrischer Energie bzw. elektrischem Strom, geöffnet wird. Durch das gezielte Ansteuern und das daraus resultierende oder dadurch bewirkte Öffnen des Schubumluftventils 32 wird eine Leistungsaufnahme des Abgasturboladers 20 angehoben, insbesondere im Vergleich dazu, dass das Schubumluftventil 32 geschlossen ist oder bleibt. Durch das Anheben der Leistungsaufnahme des Abgasturboladers sinkt die Drehzahl des Abgasturboladers 20 sehr viel schneller, als wenn das Schubumluftventil 32 geschlossen bliebe. Hierdurch kann ein Lagerverschleiß des Abgasturboladers 20 besonders gering gehalten werden, und unerwünschte, auffällige Geräusche können vermieden werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Verbrennungskraftmaschine
- 12
- Motorblock
- 14
- Zylinder
- 16
- Abgastrakt
- 18
- Ansaugtrakt
- 20
- Abgasturbolader
- 22
- Verdichterrad
- 24
- Turbinenrad
- 26
- Welle
- 28
- erste Umgehungseinrichtung
- 30
- Schubumluftleitung
- 32
- Schubumluftventil
- 34
- Pfeil
- 36
- zweite Umgehungseinrichtung
- 38
- Umgehungsleitung
- 40
- Umgehungsventil
- 42
- Abgasrückführeinrichtung
- 44
- Abgasrückführleitung
- 46
- Laufzeug
- 48
- Abszisse
- 50
- Ordinate
- A
- Abzweigstelle
- A2
- zweite Abzweigstelle
- E
- Einleitstelle
- E2
- zweite Einleitstelle
- t1
- Zeitpunkt
- V
- sechste Verbindungsstelle
- Z1
- erste Zeitspanne
- Z2
- zweite Zeitspanne
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009033871 A1 [0002]
- DE 102008022639 A1 [0003]
- DE 102018207843 A1 [0003]