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Die Erfindung betrifft eine Radspoileranordnung für ein Fahrzeugrad eines Kraftwagens gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Radspoileranordnung ist beispielsweise bereits aus der
DE 10 2009 040 678 A1 bekannt und umfasst einen in Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftwagens vor einem Fahrzeugrad angeordneten, sich von einem Unterbodenbereich des Kraftwagens in Richtung einer Fahrbahn nach unten sowie in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Radspoiler.
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Der Radspoiler stellt dabei eine Strömungsblockade dar, durch die die Luft einerseits seitlich zur Fahrzeugaußenseite beziehungsweise zur äußeren Radflanke des Fahrzeugrads hin und andererseits nach unten in Richtung einer Radhausaussparung des Unterbodenbereichs abgelenkt wird. Für die Ablenkung des Luftstroms unterhalb des Radhauses beziehungsweise der Radhausaussparung ist dabei eine Radspoiler-Unterkante maßgeblich. Diese sollte wünschenswerter Weise so tief sein, dass die abgelenkte Strömung vollständig unter dem Radhaus/der Radhausaussparung des Unterbodenbereichs hindurchströmt, also nicht auf die Hinterseite der Radhausverkleidung auftrifft und für Verwirbelungen innerhalb des Radhauses sorgt, sondern vielmehr erst in einem hinter dem Radhaus angeordneten Unterbodenbereich sich am Fahrzeug anlegt. Eine sehr tief angeordnete Unterkante des Radspoilers, das heißt der Radspoiler weist eine große Höhe auf und steht weit in Richtung der Fahrbahn nach unten ab, führt jedoch dazu, dass die Bodenfreiheit des Kraftwagens beispielsweise beim Übergang einer ebenen Strecke in einen Anstieg oder ein Gefälle, also hinsichtlich des Böschungswinkels, unvorteilhafter Weise verringert ist, da es hier gegebenenfalls zu einem Aufsetzen des Radspoilers auf der Fahrbahn beziehungsweise dem Untergrund und dadurch bedingt zu Beschädigungen kommen kann. Außerdem bewirkt ein sehr großer Radspoiler, das heißt ein Radspoiler mit einer sehr großen angeströmte Fläche einen sehr hohen lokalen Druck vor dem Radspoiler, sodass der beschriebene Strömungsvorteil, das heißt das Überleiten des Luftströmung unter dem Radhaus hindurch, bis diese das Fahrzeug erst in einem hinter dem Radhaus liegenden Unterbodenbereich wieder auf das Fahrzeug trifft, wieder kompensiert wird.
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Eine gattungsgemäße Radspoileranordnung ist aus der
DE 10 2014 008 357 A1 bekannt. Hierbei ist ebenfalls ein Radspoiler vor einem Fahrzeugrad angeordnet und umfasst wenigstens einen Durchgang, welcher von einer in einer Anströmungsrichtung auf die Vorderseite des Radspoilers auftreffenden Luftströmung durchströmbar ist. Mittels des Durchgangs wird dabei die eintretende Luftströmung gezielt in das Radhaus eingeleitet, derart, dass die Luftströmung entlang der dem Fahrzeugrad zugewandten Innenumfangsseite des Radhauses um dieses herumgeleitet und erst hinter dem Fahrzeugrad wird aus dem Radhaus herausströmt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Radspoileranordnung der hier angesprochenen Art zu schaffen, mittels welcher eine Reduktion des Luftwiderstands ohne beziehungsweise ohne übermäßige Verringerung des Böschungswinkels, das heißt der Bodenfreiheit des Fahrzeugs im Bereich des Radspoilers realisierbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäße durch eine Radspoileranordnung mit den mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit günstigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Radspoileranordnung für ein Fahrzeugrad, insbesondere ein Vorderrad, eines Kraftwagens umfasst ein in Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftwagens vorderseitig des Fahrzeugrads angeordneten, sich von einem Unterbodenbereich des Kraftwagens nach unten sowie in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Radspoiler mit wenigstens einem Durchgang, welcher von einer in einer Anströmungsrichtung auf die Vorderseite des Radspoilers auftreffenden Luftströmung durchströmbar ist. Um hierbei denjenigen Teil der Luftströmung, welcher durch den Radspoiler in Richtung nach unten unterhalb des Radhauses beziehungsweise der Radhausaussparung im Unterbodenbereich abgelenkt wird, besonders günstig über diese Radhausaussparung im Unterbodenbereich beziehungsweise unter dem Radhaus hindurch zu leiten, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass sich der Durchgang über seine gesamte Länge in Anströmungsrichtung der Strömung, also im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung, erstreckt. Durch diesen Durchgang hindurch gelangende und entsprechend gedrosselte Strömung erzeugt hierbei einen leicht höheren Druck im Bereich des Radhauses beziehungsweise im Bereich der Radhausöffnung auf Höhe der Unterbodenverkleidung, sodass der größere Teil der auf den Radspoiler auftreffenden und diesen in Richtung der Radhausöffnung des Unterbodenbereichs beziehungsweise nach unten unter das Radhaus abgelenkte Hauptluftstrom mittels der durch den Durchgang gelangenden Luftströmung derart abgelenkt wird, dass dieser Hauptluftstrom entsprechend unter der Radhausöffnung der Unterbodenverkleidung hindurch beziehungsweise über diese hinweg in einen dahinter liegenden Unterbodenbereich, welcher üblicherweise zumindest teilweise durch eine Seitenschwellerverkleidung gebildet wird, abgelenkt beziehungsweise gedrückt wird. Mittels der durch den Durchgang im Radspoiler gebildeten Teil-Luftströmung wird der übrige Teil des Fahrtwindes, welcher durch den Radspoiler unter das Radhaus abgelenkt wird, innerhalb des Radhauses soweit nach unten gedrückt, dass diese Luftströmung sich nicht im Radhaus verfängt beziehungsweise einströmt, sondern erst hinter dem Radhaus sich wieder an die Fahrzeugaußenseite im Unterbodenbereich desselben anlegt. Im Ergebnis wird somit eine besonders günstige Umströmung der Radlaufverkleidung beziehungsweise der Radhausaussparung des Unterbodenbereichs erreicht, sodass sich insgesamt eine deutlich verbesserte Aerodynamik des Fahrzeugs im Unterbodenbereich nahe der jeweiligen Radhäuser realisieren lässt.
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Somit kann bei gleicher Wirkung einer Unterkante des Radspoilers angehoben werden, ohne dass die energiereiche schnelle, den Radspoiler anströmende Luftströmung auf die hintere Radlaufverkleidung trifft. Gleichzeitig reduziert sich durch den Durchgang der vorderseitig des Radspoilers aufgestaute Druck, was ebenfalls zu einem reduzierten Luftwiderstand führt. Der Durchgang selbst kann dabei durch ein oder mehrere Ausnehmungen, Aussparungen, Durchbrüche oder dergleichen gebildet sein, zum Beispiel auch zur weiteren gezielten Umströmung der Radinnenflanke.
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Da sich der erfindungsgemäße Durchgang über seine gesamte Länge in Anströmungsrichtung der Luftströmung erstreckt, sind demzufolge der Durchgangseingang auf der - in Vorwärtsfahrtrichtung betrachtet - Vorderseite des Radspoilers und ein Durchgangsausgang auf der Rückseite des Radspoilers bezogen auf die Anströmungsrichtung der Luftströmung beziehungsweise des Fahrtwindes, also bezogen auf die Fahrzeuglängsrichtung, in Überdeckung beziehungsweise zumindest im Wesentlichen in Überdeckung miteinander angeordnet. Bei dieser Ausführungsform sind also Durchgangseingang und Durchgangausgang fluchtend zueinander angeordnet. Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass sowohl der Durchgangseingang als auch der Durchgangausgang in Form und Größe identisch ausgebildet sind. Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Durchgangseingang größer als der Durchgangausgang, wodurch die Strömungsgeschwindigkeit der Luft entsprechend, das heißt in gewünschter Weise beeinflusst wird - hier vorzugsweise vergrößert. Selbstverständlich ist es grundsätzlich auch möglich, dass der Durchgangseingang kleiner ist als der Durchgangausgang, was zu einer entsprechend geringeren Austrittsgeschwindigkeit der Luftströmung aus dem Durchgang führt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung tritt die den Durchgang des Radspoilers durchströmende Luftströmung über einen Durchgangsausgang nahe der Unterbodenverkleidung vor dem zugehörigen Fahrzeugrad aus. Hierdurch wird eine den Durchgang durchströmende Luftströmung erzeugt, welche zwar auf Höhe der Unterbodenverkleidung in das Radhaus eintritt, um dort einen leicht höheren Druck zu erzeugen, welcher die weitaus größere Luftströmung, welche unter dem Radhaus hindurchgeleitet wird, vor einem Auftreffen auf der außenumfangsseitigen Flanke der Radhausverkleidung zu bewahren.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Radspoiler als Leiste mit zumindest im Wesentlichen einheitlicher Wanddicke ausgebildet ist. Hierdurch ergibt sich einerseits ein äußerst einfach gestalteter Radspoiler und andererseits kann besonders einfach ein sich über seine gesamte Länge in Anströmungsrichtung der Luftströmung erstreckender Durchgang geschaffen werden.
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In diesem Zusammenhang hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn dieser Durchgang in dem als Leiste ausgebildeten Radspoiler als entsprechende Ausnehmung, insbesondere als entsprechender Schlitz, ausgebildet ist. Hierdurch lässt sich auf besonders einfache Weise ein Durchgang schaffen, welcher über seine gesamte Länge in Anströmungsrichtung der Luftströmung verläuft. Für eine derartige Leiste ist dabei die Länge des Durchgangs insbesondere eher kurz, wobei gleichwohl auch hier sowohl Durchgangseingang als auch Durchgangsausgang bezogen auf die Anströmungsrichtung zumindest im Wesentlichen in Überdeckung zueinander angeordnet sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Ausnehmung als zumindest im Wesentlichen rechteckförmiges beziehungsweise schlitzartiges Fenster ausgebildet. Hierdurch lässt sich unterseitig insbesondere innenseitig einer inneren Radflanke eine besonders günstige Luftströmung und somit ein leicht höherer Druck im Radhaus erzeugen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Ausnehmung über einen überwiegenden Teil der Breite des Radspoilers verläuft. Demzufolge verläuft die Ausnehmung beziehungsweise der Schlitz vorteilhafterweise über mehr als 50 Prozent der Breite des Radspoilers bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung beziehungsweise bezogen auf die Erstreckungsrichtung des Radspoilers. Hierdurch wird ein besonders günstiges Verhältnis desjenigen Teils der den Radspoiler anströmenden Luftströmung geschaffen, welcher durch den Durchgang hindurch gelangt im Verhältnis zu derjenigen Luftströmung, welche durch den Radspoiler in Richtung unterhalb des Radhauses abgelenkt wird.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn der Radspoiler sich in Fahrzeugquerrichtung zumindest im Wesentlichen über die gesamte Breite einer Radhausaussparung des Unterbodenbereichs innenseitig des Fahrzeugrades erstreckt. Hierdurch wird einerseits durch den Radspoiler eine besonders günstige Umlenkung der entsprechenden Luftströmung unterhalb des Radhauses erreicht, und andererseits kann durch eine entsprechend große, sich innerhalb des Radspoilers erstreckenden Ausnehmung eine günstige Teil-Luftströmung erheblicher Breite geschaffen werden, welche innerhalb des Radhauses den leicht höheren Druck erzeugt und somit gewährleistet, dass der den Radspoiler umströmende Luftstrom nicht in das Radhaus hinein gelangt.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
- 1 jeweilige schematische Schnittansichten durch Radspoileranordnungen gemäß dem Stand der Technik mit jeweiligen, in Vorwärtsfahrtrichtung vorderhalb des Fahrzeugrads angeordneten Radspoilern, mittels welchen ein in einer Anströmungsrichtung auf die Vorderseite des Radspoilers auftreffende Luftströmung umlenkbar ist;
- 2 eine ausschnittsweise Unteransicht auf eine erfindungsgemäße Radspoileranordnung für ein Vorderrad eines Kraftwagens mit einem in Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftwagens vorderhalb des Fahrzeugrads angeordnet sind, sich von einem Unterbodenbereich des Kraftwagens nach unten sowie in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Radspoiler mit wenigstens einem Durchgang, welcher von einer in einer Anströmungsrichtung auf die Vorderseite des Radspoilers auftreffenden Luftströmung durchströmbar ist, und welcher sich über seine gesamte Länge in Anströmungsrichtung des Luftströmung erstreckt; und in
- 3 eine schematische Schnittansicht der erfindungsgemäßen Radspoileranordnung gemäß 2, anhand welcher das Wirkprinzip der erfindungsgemäßen Radspoileranordnung erläutert werden soll.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Zur Erläuterung der im Weiteren in den 2 und 3 gezeigten, erfindungsgemäßen Radspoiler sind in 1 in jeweiligen, äußerst schematischen Schnittansichten jeweilige Radspoileranordnungen gemäß dem Stand der Technik dargestellt.
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Die oberste Darstellung von 1 zeigt dabei den prinzipiellen Aufbau eines Radspoileranordnung gemäß dem Stand der Technik mit einem in Vorwärtsfahrtrichtung (Pfeil 10) des Kraftwagens vorderhalb eines vorderen Fahrzeugrads 12 angeordneten, sich von einem Unterbodenbereich 14 eines Unterbodens 16 des Kraftwagens nach unten sowie in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) erstreckenden Radspoiler 18, welcher vorliegend leistenartig ausgebildet ist. Wird der Kraftwagen in Vorwärtsfahrtrichtung bewegt, so bildet sich in Folge des Fahrtwindes die in der mittleren Darstellung von 1 gezeigte Luftströmung aus, welche in einer Anströmungsrichtung, die im Wesentlichen der Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) entspricht, angeströmt wird. Durch den Radspoiler 18 wird dabei einerseits ein Teil dieser Luftströmung 20 in Richtung zur äußeren Radflanke des Fahrzeugrads 12 beziehungsweise zur Fahrzeugaußenseite hin abgelenkt. Ein weiterer Teil der Strömung wird - wie dies in der mittleren Darstellung von 1 angedeutet ist - in Richtung unterhalb eines das Fahrzeugrad 12 aufnehmenden Radhauses 22 abgelenkt. Demzufolge stellt der Radspoiler eine Strömungsblockade dar, durch die Luft seitlich zur Radflanke und nach unten unter das Radhaus 22 abgelenkt wird.
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Für die Ablenkung des Luftstroms 20 unter dem Radhaus 22 hindurch in Richtung hinter dem Radhaus 22 liegenden Unterbodenbereich 24, welcher üblicherweise zumindest teilweise durch eine Schwellerverkleidung des Kraftwagens gebildet wird, ist die Erstreckung des Radspoilers 18 in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) nach unten hin von erheblicher Bedeutung beziehungsweise maßgeblich. Wünschenswert ist hierbei, eine Unterkante 26 des Radspoilers 18 so tief anzuordnen beziehungsweise den Radspoiler in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) nach unten hin soweit erstrecken zu lassen, dass die nach unten unter das Radhaus abgelenkte Luftströmung 20 nicht etwa wie in der mittleren Darstellung von 1 gezeigt auf eine Hinterseite einer Radlaufverkleidung 28 auftrifft, sondern vielmehr - wie in der unteren Darstellung von 1 gezeigt ist - erst im Unterbodenbereich 24 hinter dem Radhaus 22 wieder am Unterboden 16 beziehungsweise der Schwellerverkleidung anliegt. Eine diese Luftströmungsführung ermöglichende Gestaltung des Radspoilers 18 mit einer entsprechend tief angeordneten Unterkante 26 führt jedoch zur nachhaltigen Reduzierung der Bodenfreiheit des Kraftwagens. So ist die Lage und insbesondere die Höhe des Radspoilers maßgeblich, welchen Böschungswinkel ein Fahrzeug bewältigen kann, ohne dass dabei der Radspoiler aufsetzt. Außerdem ist eine entsprechend große Fläche des Radspoilers 18, wie dies im Falle der Gestaltung gemäß der untersten Darstellung von 1 erforderlich wäre, auch hinsichtlich des lokalen Drucks vor dem Radspoiler 18 problematisch, sodass die beschriebenen übrigen Strömungsvorteile wieder kompensiert wären.
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Zur Behebung dieser Problematik ist die erfindungsgemäße Radspoileranordnung vorgesehen, welche nun im Weiteren in Zusammenschau mit 2 und 3 erläutert wird.
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2 zeigt hierbei in einer ausschnittsweisen und perspektivischen Unteransicht die erfindungsgemäße Radspoileranordnung in einer Ausführungsform, bei welcher ein Radspoiler 30 in Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs, welche mit einem Pfeil 32 angedeutet ist, vor einem vorderen, lenkbaren Fahrzeugrad 34 angeordnet ist. Das Fahrzeugrad 34 ist in einem Radhaus 36 aufgenommen, von welchem eine außenumfangsseitig umlaufende Radhausverkleidung 36 im Bereich einer Hinterseite 38 gezeigt ist. Eine Unterbodenverkleidung 40 des Kraftwagens begrenzt unterseitig eine Radhausaussparung 42 des Radhauses 35. Vorderseitig der Radhausaussparung 42 wird ein Unterbodenbereich 44 beispielsweise durch eine Frontschürze oder dergleichen des Kraftwagens gebildet. In Fahrzeuglängsrichtung hinter der Radhausaussparung 42 wird ein Unterbodenbereich 46 zumindest teilweise durch eine Seitenschwellerverkleidung gebildet, welche einen darüber angeordneten Seitenschweller in üblicher Weise nach unten hin abdeckt. Innenseitig der beiden Unterbodenbereiche 44, 46 ist ein mittlerer, zentraler Unterbodenbereich 48 der Unterbodenverkleidung 40 dargestellt.
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Der Radspoiler 30 erstreckt sich von dem vorderhalb der Radhausaussparung 42 angeordneten Unterbodenbereich 44 in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) nach unten hin sowie in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung). Hierbei kann der Radspoiler 30 bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) auch schräg stehen.
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In Zusammenschau mit 3, welche die erfindungsgemäße Radspoileranordnung in einer schematischen Schnittansicht zeigt, wird außerdem erkennbar, dass der Radspoiler 30 vorzugsweise zumindest im Wesentlichen in Verlängerung einer Vorderseite 50 der Radhausverkleidung 36 angeordnet ist. Gleichwohl kann der Radspoiler 30 bezogen auf diese Vorderseite 50 der Radhausverkleidung 36 beziehungsweise bezogen auf die Radhausaussparung 42 auch in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) weiter vorne angeordnet sein. Im vorliegenden Fall ist der Radspoiler 30 zumindest im Wesentlichen als Leiste mit einheitlicher Wanddicke ausgebildet. Natürlich sind auch hier andere Gestaltungen denkbar.
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Der Radspoiler 30 ist mit auf seiner vom Fahrtwind angeströmten Vorderseite mit zumindest einem, den Radspoiler 30 vollständig durchdringenden Durchgang 52 in Form einer Ausnehmung, Aussparung oder dergleichen versehen. Bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel hat der Durchgang 52 dabei die Form eines Schlitzes, welcher sich in einer Anströmungsrichtung (Pfeil 54) einer Luftströmung 56, welche vorliegend zumindest im Wesentlichen der Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) entspricht, über seine gesamte Länge erstreckt. Dies bedeutet, dass ein Durchgangseingang 58 und ein Durchgangsausgang 60 bezogen auf die Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) zumindest im Wesentlichen in Überdeckung zueinander angeordnet sind, sodass die Luftströmung innerhalb des Durchgangs 52 nicht beziehungsweise nur in einem minimalen Maße umgelenkt wird. Aufgrund der leistenartigen Gestaltung des Radspoilers 30 sind der Durchgangseingang 58 und der Durchgangsausgang 60 des Durchgangs 52 naturgemäß nur wenige Millimeter voneinander entfernt. Theoretisch wären jedoch auch Radspoiler 30 größerer Länge bezogen auf die Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) denkbar, wobei wesentlich ist, dass mittels des Durchgangs 52 aus der angeströmten Luft eine Teil-Luftströmung 62 ausgebildet wird, die in einen Bereich unterseitig des Radhauses 35 gelangt, und der übrige Teil des Fahrtwindes unter das Radhaus gelenkt wird. Die auf den Radspoiler 30 auftreffende Luftströmung 56 wird demzufolge aufgeteilt in die durch den Durchgang 52 gelangende Teil-Luftströmung 62 sowie den gegenüber der Teil-Luftströmung 62 weitaus größeren Luftstrom 64, welcher durch den Radspoiler 30 in Richtung unterhalb des Radhauses abgelenkt wird. Darüber hinaus wird ein entsprechender, in den Figuren nicht erkennbarer Luftstrom zur Radaußenflanke 66 des Fahrzeugrads hin abgelenkt.
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Der Durchgang 52 beziehungsweise die Aussparung innerhalb des Radspoilers 30 befindet sich dabei - wie dies sowohl aus 2 als auch 3 erkennbar ist - nahe beziehungsweise unmittelbar am Unterbodenbereich 44. Gegebenenfalls kann der Durchgang 52 auch in einem geringen Abstand zum Unterbodenbereich 44 angeordnet sein, sodass eine Lippe 68 oder dergleichen in Verlängerung der Vorderseite 50 der Radhausverkleidung 36 entsteht.
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Die durch den Durchgang 52 gelangende, gedrosselte Spaltströmung beziehungsweise Teil-Luftströmung 62 erzeugt nun einen leicht höheren Druck innerhalb des Radhauses 35, der die Haupt-Luftströmung 64, welche durch den Radspoiler 30 in Richtung unterhalb des Radhauses 35 abgelenkt wird, bis in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) weiter nach hinten bis zu dem Unterbodenbereich 46 (Schwellerverkleidung) hinter der Radhausaussparung 42 drückt. Somit kann bei gleicher Wirkung die Unterkante des Radspoilers 30 im Vergleich zu der im Zusammenhang mit 1 beschriebenen Radspoileranordnung gemäß dem Stand der Technik angehoben werden, ohne dass die energiereiche schnellere Strömung, nämlich der Luftströmung 64, auf die Hinterseite der Radhausverkleidung 36 auftrifft. Gleichzeitig reduziert sich durch den Durchgang 52 der vor dem Radspoiler 30 angestaute Druck, was ebenfalls zu einem reduzierten Luftwiderstand führt.
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Anstelle eines Spalts oder dergleichen Ausnehmung als Durchgang 52 sind auch mehrere Durchgänge, Öffnungen oder dergleichen denkbar. Diese weiteren oder mehrere Durchgänge können zum Beispiel auch zur weiteren, gezielten Umströmung einer Radinnenflanke 70 dienen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009040678 A1 [0002]
- DE 102014008357 A1 [0004]