DE102021000561A1

DE102021000561A1 - Verfahren zur Herstellung eines Produkts und technische Anlage

Info

Publication number: DE102021000561A1
Application number: DE102021000561.9A
Authority: DE
Inventors: Josef Schmidt; Gero Bockelmann; Frank Schönung; Alexander Fuchs; Tanja Walz
Original assignee: SEW Eurodrive GmbH and Co KG
Current assignee: SEW Eurodrive GmbH and Co KG
Priority date: 2020-02-27
Filing date: 2021-02-04
Publication date: 2021-09-02
Also published as: WO2021170362A1; US20230127352A1; EP4111391A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Produkts in einer technischen Anlage (5), wobei nach Eingang eines Auftrags zur Herstellung des Produkts Bauteile, welche zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, identifiziert werden, und Arbeitsschritte, welche zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, identifiziert werden, wobei identifizierte Bauteile sowie identifizierte Arbeitsschritte in einer Produktdatei (20) eingetragen werden, und die Produktdatei (20) auf einem Transportsystem (10) abgelegt wird, wobei nachdem die Produktdatei (20) auf dem Transportsystem (10) abgelegt ist die in der Produktdatei (20) eingetragen Bauteile von dem Transportsystem (10) aufgenommen werden, und die Aufnahme jedes Bauteils in der Produktdatei (20) dokumentiert wird, und die in der Produktdatei (20) eingetragen Arbeitsschritte durchgeführt werden, und die Durchführung jedes Arbeitsschritts in der Produktdatei (20) dokumentiert wird, und wobei die Produktdatei (20) auf dem Transportsystem (10) verbleibt, bis die Aufnahme jedes in der Produktdatei (20) eingetragen Bauteils in der Produktdatei (20) dokumentiert ist, und bis die Durchführung jedes in der Produktdatei (20) eingetragen Arbeitsschritts in der Produktdatei (20) dokumentiert ist. Die Erfindung betrifft auch eine Technische Anlage (5) zur Herstellung eines Produkts, welche zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist und mindestens ein Transportsystem (10), welches einen digitalen Datenspeicher (12) aufweist, auf welchem die Produktdatei (20) ablegbar ist, umfasst.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Produkts in einer technischen Anlage, wobei nach Eingang eines Auftrags zur Herstellung des Produkts Bauteile, welche zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, identifiziert werden, und Arbeitsschritte, welche zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, identifiziert werden. Die Erfindung betrifft auch eine Technische Anlage zur Herstellung eines Produkts, die zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist.
Bei der technischen Anlage handelt es sich insbesondere um eine industrielle Anwendung, beispielsweise ein Produktionswerk. Üblicherweise werden, wenn ein Auftrag zur Herstellung eines Produkts eingeht, Bauteile, die zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, und Arbeitsschritte, die zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, identifiziert. Hierzu ist beispielsweise ein zentraler Server in der technischen Anlage vorgesehen, welche den Auftrag verarbeitet und insbesondere die Bauteile und Arbeitsschritte identifiziert. Dazu sind in dem Server entsprechende Konfigurationen der herzustellenden Produkte bekannt. Aufgenommene Bauteile und durchgeführte Arbeitsschritte werden über ein Netzwerk dem Server gemeldet, so dass im Server der aktuelle Bearbeitungsstand des Produkts bekannt ist. Der zentrale Server stellt dazu eine Rechenleistung bereit und das Netzwerk ermöglicht die Übertragung der erforderlichen Daten.
Aus der DE 10 2013 000596 A1 ist ein System zur Serienfertigung bekannt, welches verschiedene Arbeitsstationen aufweist. Die Arbeitsstationen sind jeweils zur Durchführung eines Arbeitsschritts ausgelegt.
Aus der DE 10 2017 005 145 A1 sind ein System und ein Verfahren zur Auftragsabwicklung von Kundenaufträgen bekannt. Dabei werden Kundenaufträge ausgewertet und zugehörige Produktpakete identifiziert. Den Produktpaketen werden Arbeitspakete zugeordnet, und jedem Arbeitspaket wird eine Arbeitsstation zur Ausführung einer Arbeitsaufgabe zugeordnet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Produkts in einer technischen Anlage sowie eine technische Anlage zur Herstellung eines Produkts zu verbessern.
Verfahren zur Herstellung von Produkten und dazu vorgesehene technische Anlagen sind auch aus den Dokumenten US 2019/0243345 A1 , US 2004/0084520 A1 und WO 2019/234249 A1 bekannt.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines Produkts in einer technischen Anlage mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Aufgabe wird auch durch eine technische Anlage zur Herstellung eines Produkts mit den in Anspruch 10 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei einen erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Produkts in einer technischen Anlage werden nach Eingang eines Auftrags zur Herstellung des Produkts Bauteile, welche zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, identifiziert, und Arbeitsschritte, welche zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, werden identifiziert. Identifizierte Bauteile sowie identifizierte Arbeitsschritte werden in einer Produktdatei eingetragen, und die Produktdatei wird auf einem Transportsystem abgelegt. Nachdem die Produktdatei auf dem Transportsystem abgelegt ist werden die in der Produktdatei eingetragen Bauteile von dem Transportsystem aufgenommen, und die Aufnahme jedes Bauteils wird in der Produktdatei dokumentiert, und die in der Produktdatei eingetragen Arbeitsschritte werden durchgeführt, und die Durchführung jedes Arbeitsschritts wird in der Produktdatei dokumentiert. Dabei verbleibt die Produktdatei auf dem Transportsystem, bis die Aufnahme jedes in der Produktdatei eingetragen Bauteils in der Produktdatei dokumentiert ist, und bis die Durchführung jedes in der Produktdatei eingetragen Arbeitsschritts in der Produktdatei dokumentiert ist. Dann ist die Herstellung des Produkts abgeschlossen.
Die Identifizierung der Bauteile sowie der Arbeitsschritte wird beispielsweise von einem zentralen Server durchgeführt. Eine Rückmeldung der aufgenommenen einzelnen Bauteile und der durchgeführten einzelnen Arbeitsschritte über ein Netzwerk an den Server ist jedoch nicht erforderlich. Eine Rückmeldung an den Server über das Netzwerk ist erst erforderlich, wenn die Herstellung des Produkts abgeschlossen ist. Es ist ausreichend, dass der aktuelle Bearbeitungsstand des Produkts in dem Transportsystem bekannt ist. Vorteilhaft wird dadurch die Auslastung des zentralen Servers verringert, und dadurch ist die von dem Server bereit zu stellende Rechenleistung geringer. Vorteilhaft wird auch die Menge an Daten, die über das Netzwerk zwischen dem Transportsystem und dem zentralen Server übertragen werden, reduziert, wodurch die Auslastung des Netzwerks verringert wird.
Das Produkt wird beispielsweise vollständig auf dem Transportsystem hergestellt. Das teilweise gefertigte Produkt verbleibt dabei auf dem Transportsystem, bis die Herstellung des Produkts abgeschlossen ist. Sämtliche Arbeitsschritte werden an dem auf dem Transportsystem befindlichen Produkt durchgeführt, insbesondere werden sämtliche Bauteile auf dem Transportsystem an das Produkt montiert.
Es ist auch denkbar, dass das teilweise gefertigte Produkt zur Durchführung bestimmter Arbeitsschritte von dem Transportsystem entnommen wird, und nach der Durchführung eines solchen Arbeitsschritts wieder auf das Transportsystem gestellt wird. Ein solcher Arbeitsschritt ist beispielsweise ein Lackiervorgang.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird nach der Identifizierung der Bauteile, welche zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, sowie nach der Identifizierung der Arbeitsschritte, welche zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, eine feste Reihenfolge zur Aufnahme der identifizierten Bauteile sowie zur Durchführung der identifizierten Arbeitsschritte einmalig vorgegeben. Die feste Reihenfolge wird dabei in der Produktdatei eingetragen. Anschließend werden die Aufnahme der in der Produktdatei eingetragen Bauteile sowie die Durchführung der in der Produktdatei eingetragen Arbeitsschritte in der festen Reihenfolge ausgeführt, bis die Aufnahme jedes in der Produktdatei eingetragen Bauteils in der Produktdatei dokumentiert ist, und bis die Durchführung jedes in der Produktdatei eingetragen Arbeitsschritts in der Produktdatei dokumentiert ist.
Die Vorgabe der festen Reihenfolge erfolgt dabei vorzugsweise durch den zentralen Server, auf welchen für jedes herzustellende Produkt entsprechend geeignete Reihenfolgen bekannt sind oder erstellt werden. Das Transportsystem benötigt keine entsprechende Rechenleistung zur Erstellung einer solchen Reihenfolge. Dadurch ist das Transportsystem kostengünstig ausführbar.
Vorzugsweise wird bei der Identifizierung der Bauteile, welche zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, mindestens ein Lagerplatz ermittelt, an welchem mindestens ein identifiziertes Bauteil verfügbar ist, und der mindestens eine ermittelte Lagerplatz wird in der Produktdatei dokumentiert. Das Transportsystem wird zu dem mindestens einen ermittelten Lagerplatz bewegt, und das mindestens eine identifizierte Bauteil wird an dem mindestens einen ermittelten Lagerplatz aufgenommen.
Vorzugsweise wird bei der Identifizierung der Arbeitsschritte, welche zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, mindestens eine Arbeitsstation ermittelt, an welcher mindestens ein durchzuführender Arbeitsschritt durchführbar ist, und die mindestens eine ermittelte Arbeitsstation wird in der Produktdatei dokumentiert. Das Transportsystem wird zu der mindestens einen ermittelten Arbeitsstation bewegt, und der mindestens eine identifizierte Arbeitsschritt wird an der mindestens einen ermittelten Arbeitsstation durchgeführt.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird, nachdem die Produktdatei auf dem Transportsystem abgelegt ist, von einem Digitalrechner des Transportsystems eine temporäre Reihenfolge zur Aufnahme der identifizierten Bauteile sowie zur Durchführung der identifizierten Arbeitsschritte erstellt. Dann wird das gemäß der temporären Reihenfolge als nächstes aufzunehmende Bauteil von dem Transportsystem aufgenommen, oder der gemäß der temporären Reihenfolge als nächstes durchzuführende Arbeitsschritt wird durchgeführt.
Vorzugsweise werden dabei die Erstellung einer temporären Reihenfolge sowie die Aufnahme des gemäß der temporären Reihenfolge als nächstes aufzunehmenden Bauteils oder die Durchführung des gemäß der temporären Reihenfolge als nächstes durchzuführenden Arbeitsschritts solange wiederholt, bis die Aufnahme jedes in der Produktdatei eingetragen Bauteils in der Produktdatei dokumentiert ist, und bis die Durchführung jedes in der Produktdatei eingetragen Arbeitsschritts in der Produktdatei dokumentiert ist.
Der Digitalrechner des Transportsystems stellt dabei eine entsprechende Rechenleistung zur Erstellung einer solchen temporären Reihenfolge bereit. Bei der Herstellung des Produkts gibt es Arbeitsschritte, deren Abfolge variabel ist. Auch die Reihenfolge zur Aufnahme von Bauteilen ist teilweise variabel. Beispielsweise ist es gleichwertig, ob bei der Herstellung eines Getriebes zuerst die Zahnräder oder die Wellen aufgenommen werden. Durch die wiederholte Erstellung einer temporären Reihenfolge ist es möglich, auf ungeplante Ereignisse in der technischen Anlage unverzüglich zu reagieren und somit die Herstellung des Produkts zu optimieren. Für die temporäre Reihenfolge gibt es trotzdem bestimmte Vorgaben, die bei der Erstellung durch den Digitalrechner einzuhalten sind. Beispielsweise muss zuerst ein Gewinde in ein Getriebegehäuse geschnitten werden, bevor eine Schraube dort eingedreht wird.
Vorzugsweise wird von dem Digitalrechner des Transportsystems bei der Erstellung der temporären Reihenfolge ein Lagerplatz ermittelt, an welchem das gemäß der temporären Reihenfolge als nächstes aufzunehmende Bauteil verfügbar ist, und der ermittelte Lagerplatz wird in der Produktdatei dokumentiert. Das Transportsystem wird zu dem ermittelten Lagerplatz bewegt, und das gemäß der temporären Reihenfolge als nächstes aufzunehmende Bauteil wird an dem ermittelten Lagerplatz aufgenommen.
Vorzugsweise wird von dem Digitalrechner des Transportsystems bei der Erstellung der temporären Reihenfolge eine Arbeitsstation ermittelt, an welcher der gemäß der temporären Reihenfolge als nächstes durchzuführende Arbeitsschritt durchführbar ist, und die ermittelte Arbeitsstation wird in der Produktdatei dokumentiert. Das Transportsystem wird zu der ermittelten Arbeitsstation bewegt, und der gemäß der temporären Reihenfolge als nächstes durchzuführende Arbeitsschritt wird an der ermittelten Arbeitsstation durchgeführt.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird von dem Digitalrechner des Transportsystems die temporäre Reihenfolge derart erstellt, dass eine Wegstrecke des Transportsystems während der Herstellung des Produkts minimiert wird, und/oder dass eine Zeitdauer zur Herstellung des Produkts minimiert wird. Durch Minimierung der Wegstrecke des Transportsystems werden insbesondere Betriebskosten des Transportsystems gesenkt. Eine Minimierung der Zeitdauer zur Herstellung des Produkts erhöht die Produktivität der technischen Anlage.
Bei der wiederholten Erstellung einer temporären Reihenfolge wird insbesondere auf aktuelle und/oder ungeplante Ereignisse in der technischen Anlage reagiert, um die Herstellung des Produkts zu optimieren. Beispiele für solche Ereignisse sind eine hohe Auslastung einer ermittelten Arbeitsstation, eine vorübergehende fehlende Verfügbarkeit eines identifizierten Bauteils oder ein Ausfall einer ermittelten Arbeitsstation aufgrund eines technischen Defekts. Bei Eintritt eines solchen Ereignisses erstellt der Digitalrechner des Transportsystems eine weitere temporäre Reihenfolge, welche sich von der vorhergehenden temporären Reihenfolge unterscheidet. Wenn kein störendes Ereignis eintritt, so behält der Digitalrechner des Transportsystems die vorherige temporäre Reihenfolge bei.
Eine erfindungsgemäße technische Anlage zur Herstellung eines Produkts ist zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet. Die erfindungsgemäße technische Anlage umfasst mindestens ein Transportsystem, welches einen digitalen Datenspeicher aufweist, auf welchem die Produktdatei ablegbar ist.
Vorteilhaft ist in einer erfindungsgemäßen technischen Anlage die Auslastung des zentralen Servers verringert, und dadurch ist die von dem Server bereit zu stellende Rechenleistung geringer. Vorteilhaft ist dabei auch die Menge an Daten, die über das Netzwerk zwischen dem Transportsystem und dem zentralen Server übertragen werden, reduziert, wodurch die Auslastung des Netzwerks verringert ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das mindestens eine Transportsystem als autonom fahrendes Fahrzeug ausgebildet, welches eine Antriebseinrichtung sowie eine Steuereinheit zur Steuerung der Antriebseinrichtung aufweist. Die Antriebseinrichtung umfasst insbesondere einen elektrischen Energiespeicher, einen Elektromotor, ein Getriebe und Antriebsräder. Das Transportsystem, welches auch als fahrerloses Transportfahrzeug bezeichnet wird, weist ferner eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle zur Kommunikation mit einem Server, beispielsweise über ein drahtloses Netzwerk, auf.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist das mindestens eine Transportsystem einen Digitalrechner auf, welcher dazu eingerichtet ist, eine temporäre Reihenfolge zur Aufnahme der identifizierten Bauteile sowie zur Durchführung der identifizierten Arbeitsschritte zu erstellen. Der Digitalrechner beinhaltet dazu entsprechende Software um die besagte Erstellung von temporäre Reihenfolge zu erstellen. Durch die wiederholte Erstellung einer temporären Reihenfolge ist es möglich, auf ungeplante Ereignisse in der technischen Anlage unverzüglich zu reagieren und somit die Herstellung des Produkts zu optimieren.
Vorzugsweise umfasst die technische Anlage mindestens einen Lagerplatz, an welchem mindestens ein identifiziertes Bauteil verfügbar ist, und mindestens eine Arbeitsstation, an welcher mindestens ein identifizierter Arbeitsschritt durchführbar ist. So ist die Herstellung des Produkts in der technischen Anlage ermöglicht.
Die Erfindung ist nicht auf die Merkmalskombination der Ansprüche beschränkt. Für den Fachmann ergeben sich weitere sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten von Ansprüchen und/oder einzelnen Anspruchsmerkmalen und/oder Merkmalen der Beschreibung und/oder der Figuren, insbesondere aus der Aufgabenstellung und/oder der sich durch Vergleich mit dem Stand der Technik stellenden Aufgabe.
Die Erfindung wird nun anhand von Abbildungen näher erläutert. Die Erfindung ist nicht auf die in den Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Die Abbildungen stellen den Gegenstand der Erfindung nur schematisch dar. Es zeigen:

1: eine schematische Darstellung einer technischen Anlage und
2: eine schematische Darstellung eines Transportsystems.

1 zeigt eine schematische Darstellung einer technischen Anlage 5. Bei der technischen Anlage 5 handelt es sich vorliegend um eine industrielle Anwendung, beispielsweise ein Produktionswerk. Die technische Anlage 5 dient zur Herstellung von Produkten, beispielsweise zur Herstellung von Getrieben für Elektromotoren. Die technische Anlage 5 umfasst einen zentralen Server 30, welcher unter anderem Aufträge zur Herstellung von Produkten entgegennimmt und weiter verarbeitet.
Die technische Anlage 5 umfasst einen ersten Lagerplatz 41 und einen zweiten Lagerplatz 42. An dem ersten Lagerplatz 41 und an dem zweiten Lagerplatz 42 sind Bauteile verfügbar, welche zur Herstellung eines Produkts erforderlich sind. Bei den besagten Bauteilen handelt es sich beispielsweise um Getriebegehäuse, Zahnräder, Wellen oder Schrauben.
Die technische Anlage 5 umfasst eine erste Arbeitsstation 51 und eine zweite Arbeitsstation 52. An der ersten Arbeitsstation 51 und an der zweiten Arbeitsstation 52 sind Arbeitsschritte durchführbar, welche zur Herstellung eines Produkts erforderlich sind. Bei den besagten Arbeitsschritten handelt es sich beispielsweise um das Schneiden von Gewinden in Getriebegehäuse oder um das Einsetzen von Zahnrädern sowie Wellen in ein Getriebegehäuse.
Die technische Anlage 5 umfasst auch mehrere Transportsysteme 10, wobei vorliegend nur ein Transportsystem 10 dargestellt ist. Bei den Transportsystemen 10 handelt es sich um autonom fahrende Fahrzeuge, welche auch als fahrerlose Transportfahrzeuge bezeichnet werden. Die Transportsysteme 10 werden insbesondere zu den Lagerplätzen 41, 42 sowie zu den Arbeitsstationen 51, 52 bewegt. Die Transportsysteme 10 kommunizieren über ein drahtloses Netzwerk mit dem Server 30.
2 zeigt eine schematische Darstellung eines Transportsystems 10. Das Transportsystem 10 ist insbesondere dazu eingerichtet, ein teilweise gefertigtes Produkt sowie ein vollständig gefertigtes Produkt zu transportieren. Das Produkt ist somit vollständig auf dem Transportsystem 10 herstellbar.
Das Transportsystem 10 umfasst einen digitalen Datenspeicher 12 zur Ablage von elektronischen Dateien. Der Datenspeicher 12 dient insbesondere zur Ablage von Produktdateien 20. Auf dem Datenspeicher 20 ist vorliegend eine Produktdatei 20 abgelegt, in welcher identifizierte Bauteile sowie identifizierte Arbeitsschritte eingetragen sind.
Das Transportsystem 10 umfasst einen Digitalrechner 14, welcher unter anderem dazu dient, temporäre Reihenfolgen zur Aufnahme von identifizierten Bauteilen sowie zur Durchführung von identifizierten Arbeitsschritten zu erstellen. Der Digitalrechner 14 greift dazu auf den Datenspeicher 12, insbesondere auf die Produktdatei 20, zu. Ferner dient der Digitalrechner 14 dazu, die Durchführung jedes Arbeitsschritts in der Produktdatei 20 zu dokumentieren und die Aufnahme jedes Bauteils in der Produktdatei 20 zu dokumentieren.
Das Transportsystem 10 umfasst eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle 16, welche insbesondere zur Kommunikation mit dem Server 30 über das drahtlose Netzwerk dient. Über die Kommunikationsschnittstelle 16 erhält das Transportsystem 10 beispielsweise die von dem Server 30 vorbereitete Produktdatei 20. Ebenso meldet das Transportsystem 10 über die Kommunikationsschnittstelle 16 dem Server 30, wenn die Aufnahme jedes in der Produktdatei 20 eingetragen Bauteils in der Produktdatei 20 dokumentiert ist, und wenn die Durchführung jedes in der Produktdatei 20 eingetragen Arbeitsschritts in der Produktdatei 20 dokumentiert ist. Das Transportsystem 10 meldet also über die Kommunikationsschnittstelle 16 dem Server 30, wenn die Herstellung des Produkts abgeschlossen ist.
Das Transportsystem 10 umfasst eine hier nicht dargestellte Antriebseinrichtung, welche einen elektrischen Energiespeicher, einen Elektromotor, ein Getriebe und Antriebsräder aufweist. Das Transportsystem 10 umfasst auch eine Steuereinheit zur Steuerung der Antriebseinrichtung. Die Steuereinheit ist beispielsweise in den Digitalrechner 14 integriert.
Bezugszeichenliste

5: Technische Anlage
10: Transportsystem
12: Datenspeicher
14: Digitalrechner
16: Kommunikationsschnittstelle
20: Produktdatei
30: Server
41: erster Lagerplatz
42: zweiter Lagerplatz
51: erste Arbeitsstation
52: zweite Arbeitsstation

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102013000596 A1 [0003]
DE 102017005145 A1 [0004]
US 2019/0243345 A1 [0006]
US 2004/0084520 A1 [0006]
WO 2019/234249 A1 [0006]

Claims

Verfahren zur Herstellung eines Produkts in einer technischen Anlage (5), wobei nach Eingang eines Auftrags zur Herstellung des Produkts Bauteile, welche zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, identifiziert werden, und Arbeitsschritte, welche zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, identifiziert werden, dadurch gekennzeichnet, dass identifizierte Bauteile sowie identifizierte Arbeitsschritte in einer Produktdatei (20) eingetragen werden, und die Produktdatei (20) auf einem Transportsystem (10) abgelegt wird, wobei nachdem die Produktdatei (20) auf dem Transportsystem (10) abgelegt ist die in der Produktdatei (20) eingetragen Bauteile von dem Transportsystem (10) aufgenommen werden, und die Aufnahme jedes Bauteils in der Produktdatei (20) dokumentiert wird, und die in der Produktdatei (20) eingetragen Arbeitsschritte durchgeführt werden, und die Durchführung jedes Arbeitsschritts in der Produktdatei (20) dokumentiert wird, und wobei die Produktdatei (20) auf dem Transportsystem (10) verbleibt, bis die Aufnahme jedes in der Produktdatei (20) eingetragen Bauteils in der Produktdatei (20) dokumentiert ist, und bis die Durchführung jedes in der Produktdatei (20) eingetragen Arbeitsschritts in der Produktdatei (20) dokumentiert ist.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Identifizierung der Bauteile, welche zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, sowie nach der Identifizierung der Arbeitsschritte, welche zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, eine feste Reihenfolge zur Aufnahme der identifizierten Bauteile sowie zur Durchführung der identifizierten Arbeitsschritte einmalig vorgegeben wird, und die feste Reihenfolge in der Produktdatei (20) eingetragen wird, und dass anschließend die Aufnahme der in der Produktdatei (20) eingetragen Bauteile sowie die Durchführung der in der Produktdatei (20) eingetragen Arbeitsschritte in der festen Reihenfolge ausgeführt werden, bis die Aufnahme jedes in der Produktdatei (20) eingetragen Bauteils in der Produktdatei (20) dokumentiert ist, und bis die Durchführung jedes in der Produktdatei (20) eingetragen Arbeitsschritts in der Produktdatei (20) dokumentiert ist.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Identifizierung der Bauteile, welche zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, mindestens ein Lagerplatz (41, 42) ermittelt wird, an welchem mindestens ein identifiziertes Bauteil verfügbar ist, und der mindestens eine ermittelte Lagerplatz (41, 42) in der Produktdatei (20) dokumentiert wird, und dass das Transportsystem (10) zu dem mindestens einen ermittelten Lagerplatz (41, 42) bewegt wird, und dass das mindestens eine identifizierte Bauteil an dem mindestens einen ermittelten Lagerplatz (41, 42) aufgenommen wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Identifizierung der Arbeitsschritte, welche zur Herstellung des Produkts erforderlich sind, mindestens eine Arbeitsstation (51, 52) ermittelt wird, an welcher mindestens ein durchzuführender Arbeitsschritt durchführbar ist, und die mindestens eine ermittelte Arbeitsstation (51, 52) in der Produktdatei (20) dokumentiert wird, und dass das Transportsystem (10) zu der mindestens einen ermittelten Arbeitsstation (51, 52) bewegt wird, und dass der mindestens eine identifizierte Arbeitsschritt an der mindestens einen ermittelten Arbeitsstation (51, 52) durchgeführt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nachdem die Produktdatei (20) auf dem Transportsystem (10) abgelegt ist von einem Digitalrechner (14) des Transportsystems (10) eine temporäre Reihenfolge zur Aufnahme der identifizierten Bauteile sowie zur Durchführung der identifizierten Arbeitsschritte erstellt wird, und das gemäß der temporären Reihenfolge als nächstes aufzunehmende Bauteil von dem Transportsystem (10) aufgenommen wird, oder der gemäß der temporären Reihenfolge als nächstes durchzuführende Arbeitsschritt durchgeführt wird.
Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Erstellung einer temporären Reihenfolge sowie die Aufnahme des gemäß der temporären Reihenfolge als nächstes aufzunehmenden Bauteils oder die Durchführung des gemäß der temporären Reihenfolge als nächstes durchzuführenden Arbeitsschritts wiederholt werden, bis die Aufnahme jedes in der Produktdatei (20) eingetragen Bauteils in der Produktdatei (20) dokumentiert ist, und bis die Durchführung jedes in der Produktdatei (20) eingetragen Arbeitsschritts in der Produktdatei (20) dokumentiert ist.
Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass von dem Digitalrechner (14) des Transportsystems (10) bei der Erstellung der temporären Reihenfolge ein Lagerplatz (41, 42) ermittelt wird, an welchem das gemäß der temporären Reihenfolge als nächstes aufzunehmende Bauteil verfügbar ist, und der ermittelte Lagerplatz (41, 42) in der Produktdatei (20) dokumentiert wird, und dass das Transportsystem (10) zu dem ermittelten Lagerplatz (41, 42) bewegt wird, und dass das gemäß der temporären Reihenfolge als nächstes aufzunehmende Bauteil an dem ermittelten Lagerplatz (41, 42) aufgenommen wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass von dem Digitalrechner (14) des Transportsystems (10) bei der Erstellung der temporären Reihenfolge eine Arbeitsstation (51, 52) ermittelt wird, an welcher der gemäß der temporären Reihenfolge als nächstes durchzuführende Arbeitsschritt durchführbar ist, und die ermittelte Arbeitsstation (51, 52) in der Produktdatei (20) dokumentiert wird, und dass das Transportsystem (10) zu der ermittelten Arbeitsstation (51, 52) bewegt wird, und dass der gemäß der temporären Reihenfolge als nächstes durchzuführende Arbeitsschritt an der ermittelten Arbeitsstation (51, 52) durchgeführt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass von dem Digitalrechner (14) des Transportsystems (10) die temporäre Reihenfolge derart erstellt wird, dass eine Wegstrecke des Transportsystems (10) während der Herstellung des Produkts minimiert wird, und/oder dass eine Zeitdauer zur Herstellung des Produkts minimiert wird.
Technische Anlage (5) zur Herstellung eines Produkts, eingerichtet zur Ausführung des Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend mindestens ein Transportsystem (10), welches einen digitalen Datenspeicher (12) aufweist, auf welchem die Produktdatei (20) ablegbar ist.
Technische Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Transportsystem (10) als autonom fahrendes Fahrzeug ausgebildet ist, welches eine Antriebseinrichtung sowie eine Steuereinheit zur Steuerung der Antriebseinrichtung aufweist.
Technische Anlage (5) nach einem der Ansprüche 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Transportsystem (10) einen Digitalrechner (14) aufweist, welcher dazu eingerichtet ist, eine temporäre Reihenfolge zur Aufnahme der identifizierten Bauteile sowie zur Durchführung der identifizierten Arbeitsschritte zu erstellen.
Technische Anlage (5) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, ferner umfassend mindestens einen Lagerplatz (41, 42), an welchem mindestens ein identifiziertes Bauteil verfügbar ist, und mindestens eine Arbeitsstation (51, 52), an welcher mindestens ein identifizierter Arbeitsschritt durchführbar ist.