DE10202031B4 - Verfahren und Vorrichtung zur Verstärkung der Dichtigkeit eines Ventilsitzes eines Sekundärluftventils einer Sekundärluftzuführeinheit - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Verstärkung der Dichtigkeit eines Ventilsitzes eines Sekundärluftventils einer Sekundärluftzuführeinheit einer Verbrennungskraftmaschine, insbesondere während der On Board Diagnose in der Sekundärluftphase, dadurch gekennzeichnet, dass ein Steuerraum (13) eines Ventilschließglieds (18) des Sekundärluftventils (6) mit Überdruck beaufschlagt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verstärkung der Dichtigkeit eines Ventilsitzes eines Sekundärluftventils einer Sekundärluftzuführeinheit einer Verbrennungskraftmaschine, insbesondere während der Onboard-Diagnose in der Sekundärluftphase sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
- Derartige Sekundärluftzuführeinheiten sind hinlänglich bekannt. Sie dienen dazu, unverbrauchte Brennstoffanteile in der Kaltstartphase durch Einblasung von Frischluft ins Abgas nach zu oxidieren, das Anspringverhalten eines Katalysators zu verbessern und auf diese Weise den Schadstoffausstoß zu minimieren. Die Onboard-Diagnose, die u. a. die Überprüfung der Dichtigkeit des Ventilsitzes des Sekundärluftventils zur Aufgabe hat, wurde bisher in Phasen einer klar definierten Motorbelastung durchgeführt. Die Onboard-Diagnose fand dementsprechend bisher immer bei warmem Motor statt, also nach der Sekundärluftphase. In Zukunft wird es jedoch gefordert, daß die Onboard-Diagnose auch direkt nach dem Kaltstart also während der Sekundärluftphase zuverlässige Werte liefert.
- So wird in der
DE 199 52 836 C1 ein Verfahren zur Überwachung eines Sekundärluftsystems beschrieben, bei dem die Funktionsfähigkeit des Systems anhand eines rechnerisch ermittelten Sekundärluftstroms ermittelt wird. Eine Dichtigkeitserhöhung des Ventils wird nicht beschrieben. - Des Weiteren ist aus der
DE 198 33 148 A1 ein Verfahren zur Funktionsüberprüfung eines druckbeaufschlagten Stellelementes eines Bypassventils eines Turboladers bekannt, bei dem dem Stellelement als Stelldruck ein Diagnosedruck zugeführt wird und ein Fehlersignal erzeugt wird, falls der sich einstellende Ansaugdruck von einem Sollwert abweicht. Ein Sekundärluftsystem wird nicht beschrieben. - Als Sekundärluftventile werden üblicherweise unterdruckgesteuerte, abschaltbare Rückschlagventile verwendet. Während der Sekundärluftphase wird ein Steuerraum dieser Sekundärluftventile über ein Umschaltventil in Stellung (
1 ) mit dem Unterdruck einer Ansaugrohrleitung der Verbrennungskraftmaschine beaufschlagt. Der auf ein Ventilschließglied des Sekundärluftventils wirkende Überdruck einer Sekundärluftpumpe und der im Steuerraum entstehende Unterdruck überwinden die Kraft einer Membranrückstellfeder, so dass das Ventilschließglied vom Ventilsitz gehoben wird und somit das Ventil öffnet. Wird nun während der Sekundärluftphase die Onboard-Diagnose durchgeführt, muß das Ventilschließglied gegen den Ventilsitz gepresst werden, d. h., dass das Umschaltventil nun in Stellung (2 ) schaltet, also so, dass der Unterdruck aus dem Ansaugrohr der Verbrennungskraftmaschine nicht mehr im Steuerraum des Sekundärluftventils anliegt. In dieser Phase wirken nur noch die Schließkraft der Membranfeder, der Sekundärluftpumpenüberdruck und der Druck eines pulsierenden Abgasstroms auf das Ventilschließglied. In Phasen eines abgasseitigen Unterdrucks und eines anliegenden Überdrucks der Sekundärluftpumpe kann die Rückstellkraft der Membranfeder zu gering sein, so dass Leckagen zwischen Ventilschließglied und Ventilsitz entstehen. Dies führt zu einem negativen Ergebnis der durchgeführten Onboard-Diagnose, wobei eine Aussage zur Dichtigkeit des Ventilsitzes bei anliegendem Sekundärluftpumpendruck nicht korrekt ist, da der Zustand bei geschlossenem Ventilschließglied und laufender Sekundärluftpumpe im Normalbetrieb der Verbrennungskraftmaschine nicht existiert. - Um dennoch eine Aussage zur Dichtigkeit des Ventilsitzes machen zu können, muß die Schließkraft des Sekundärluftventils erhöht werden. Möglichkeiten wie die Verstärkung der Membranfeder, eine Vergrößerung des Membrandurchmessers oder eine Verringerung der Ventilsitzgröße würden dazu führen, dass die Bauform des Sekundärluftventils geändert und somit die vorhandene Fertigung umgestellt werden müßte, was zu hohen Folgekosten führen würde.
- Ferner würden diese Änderungen der Forderung nach geringen notwendigen Steuerdrücken zur Funktionsöffnung des Sekundärluftventils entgegenstehen.
- Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Rückstellkraft eines Sekundärluftventils bei laufender Sekundärluftpumpe insbesondere während der Onboard-Diagnose zu erhöhen, ohne dabei die Bauform des Sekundärluftventils verändern zu müssen.
- Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein Steuerraum bei Stellung
2 eines Umschaltventils mit einem Überdruck beaufschlagt wird, wodurch die Schließkraft des Sekundärluftventils verstärkt wird. Daraus folgend kann eine Membranfeder mit geringerer Rückstellkraft zum Einsatz kommen. Dies hat den Vorteil, dass mit geringen notwendigen Steuerdrücken zur Funktionsöffnung des Sekundärluftventils gearbeitet werden kann und somit das Ventil mit hoher Geschwindigkeit und geringer Verzögerungszeit öffnen kann. Das Sekundärluftventil bleibt dennoch trotz der Pulsationen im Abgasstrang, die zu einem Unterdruck am Ventilschließglied führen können, auch bei laufender Sekundärluftpumpe geschlossen. Zur Bereitstellung des notwendigen Überdrucks für den Steuerraum des Sekundärluftventils wird ein Anschluß des Umschaltventils mit einer Überdruckleitung zwischen Sekundärluftpumpe und Sekundärluftventil verbunden. Dadurch wird bei Stellung (2 ) des Umschaltventils der Überdruck der Sekundärluftpumpe direkt in den Steuerraum des Sekundärluftventils gegeben. Da dieser Druck gleich dem auf das Ventilschließglied wirkenden Überdrucks der Sekundärluftpumpe ist, kompensiert er in etwa dessen Wirkung, so dass die Messung der Leckage während der Onboard-Diagnose in etwa einen realen Zustand widerspiegelt, also den Zustand bei nicht laufender Sekundärluftpumpe und somit den Zustand bei üblicherweise geschlossenem Ventil. - Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
- Dabei zeigt:
-
1 einen schematischen Funktionsplan eines Sekundärluftsystems, und -
2 eine Schnittansicht eines Sekundärluftventils in Seitenansicht. -
1 zeigt den Funktionsplan eines Sekundärluftsystems bestehend aus einem Steuergerät1 , welches Meßwerte wie Last, Drehzahl und Temperatur einer Verbrennungskraftmaschine (nicht dargestellt) und Lambdasignal verarbeitet und daraus resultierend eine Sekundärluftpumpe2 und ein Umschaltventil3 steuert. Die Sekundärluftpumpe2 , zumeist ausgebildet als Radialpumpe, saugt Luft über einen Luftfilter4 an und drückt diese zum fluidisch verbundenen Einlaßstutzen5 eines Sekundärluftventils6 . -
2 zeigt eine Schnittansicht dieses Sekundärluftventils6 mit einer Membrane7 , deren äußerer Rand8 zwischen einem Gehäuseflansch9 eines Gehäuses10 und einem Deckelflansch11 eines Deckels12 eingespannt ist. Auf diese Weise wird ein Steuerraum13 zwischen der Membran7 und dem Gehäuse10 gebildet. Der zwischen der Membran7 und dem Deckel12 entstehende Raum14 ist, über eine Öffnung15 mit der Atmosphäre verbunden, so dass in diesem Raum14 Atmosphärendruck herrscht. Über den Einlaßstutzen5 , der Teil des Gehäuses10 ist, wird Sekundärluft zum Auslaßstutzen16 geführt, der wiederum fluidisch mit einem Abgasstrang17 verbunden ist. Dabei kann die Verbindung zwischen Einlaßstutzen5 und Auslaßstutzen16 auf bekannte Weise durch ein Ventilschließglied18 , dass mit der Membrane7 verbunden ist, verschlossen werden. Des Weiteren ist zwischen dem Ventilschließglied18 und dem Gehäuse10 eine Feder19 angeordnet, die das Ventilschließglied18 in Schließrichtung verspannt. - Des Weiteren ist der Steuerraum
13 über einen Steuerdruckanschlußstutzen20 des Sekundärluftventils6 und über einen Anschlußstutzen21 des Umschaltventils3 mit diesem verbunden. Je nach Schaltung des Umschaltventils3 herrscht im Steuerraum13 des Sekundärluftventils6 bei Stellung (1 ) des Umschaltventils3 der am Anschlußstutzen22 oder bei Stellung (2 ) am Anschlußstutzen23 des Umschaltventils3 anliegende Druck. Dabei ist der Anschlußstutzen22 mit der Saugrohrleitung24 der Verbrennungskraftmaschine verbunden und gibt somit den dort herrschenden Saugrohrunterdruck bei Stellung (1 ) des Umschaltventils3 an den Steuerraum13 des Sekundärluftventils6 weiter. Durch eine zusätzliche Verbindungsleitung25 zwischen der Verbindungsleitung26 zwischen Sekundärluftpumpe2 und dem Sekundärluftventil6 und dem Anschlußstutzen23 des Umschaltventils3 kann der Steuerraum13 des Sekundärluftventils6 bei Stellung (2 ) des Umschaltventils3 mit dem in der Verbindungsleitung26 herrschenden Druck beaufschlagt werden. Das bedeutet, dass bei Stellung (2 ) des Umschaltventil3 entweder bei laufender Sekundärluftpumpe2 im Steuerraum13 der durch die Sekundärluftpumpe2 entstehende Überdruck anliegt oder aber bei ausgeschalteter Sekundärluftpumpe im Steuerraum13 Atmosphärendruck anliegt. Die Ansaugrohrleitung24 ist über eine Drosselklappe27 mit dem Luftfilter3 verbunden und führt zum Einlaßventil28 der Verbrennungskraftmaschine. Von hier aus verläßt die Luft nach dem Verbrennungsvorgang über ein Auslaßventil29 und den Abgasstrang16 sowie einen Katalysator30 die Verbrennungskraftmaschine. - Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der vorgeschlagenen Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens besteht die Möglichkeit, die Dichtigkeit des Sekundärluftventils während der Sekundärluftphase insbesondere bei der Onboard-Diagnose zuverlässig durchzuführen, ohne aufwendige bauänderliche Maßnahmen in der Sekundärlufteinheitsschaltung oder am Sekundärluftventil durchführen zu müssen.
Claims (8)
- Verfahren zur Verstärkung der Dichtigkeit eines Ventilsitzes eines Sekundärluftventils einer Sekundärluftzuführeinheit einer Verbrennungskraftmaschine, insbesondere während der On Board Diagnose in der Sekundärluftphase, dadurch gekennzeichnet, dass ein Steuerraum (
13 ) eines Ventilschließglieds (18 ) des Sekundärluftventils (6 ) mit Überdruck beaufschlagt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließkraft des Sekundärluftventils (
6 ) durch den auf eine den Steuerraum (13 ) begrenzende Membran (7 ) des Sekundärluftventils (6 ) wirkenden Überdruck verstärkt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass durch die Verstärkung der Schließkraft des Sekundärluftventils (
6 ) eine Membranfeder (19 ) mit geringerer Kraft zum Einsatz kommen kann. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die notwendigen Steuerdrücke zur Funktionsöffnung des Sekundärluftventils (
6 ) gering sind und somit das Ventil schnell öffnen kann. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließkraft des Sekundärluftventils (
6 ) auch bei durch Pulsationen in einem Abgasstrang (17 ) an dem Ventilschließglied (18 ) des Ventils entstehendem Unterdruck ausreichend groß ist. - Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, die zumindest eine Sekundärluftpumpe, ein Umschaltventil, das Sekundärluftventil, ein Steuergerät, einen Ansaugstrang und den Abgasstrang aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerraum (
13 ) des Sekundärluftventils (6 ) über eine zusätzliche Leitung (25 ) zwischen einem Anschlusssutzen (23 ) des Umschaltventils (3 ) und einer Verbindungsleitung (26 ) zwischen der Sekundärluftpumpe (2 ) und dem Sekundärluftventil (6 ) mit Überdruck beaufschlagt wird. - Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Sekundärluftventil (
6 ) die den Steuerraum (13 ) zur Ventilsteuerung, der über einen Steuerdruckanschlussstutzen (20 ) mit dem Umschaltventil (3 ) verbunden ist, begrenzende Membran (7 ) und die Membranfeder (19 ) aufweist, die das Ventilschließglied (18 ) in Schließrichtung vorspannt. - Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der anstehende Überdruck im Steuerraum (
13 ) des Sekundärluftventils (6 ) den auf das Ventilschließglied (18 ) des Sekundärluftventils (6 ) wirkenden Überdruck der Sekundärluftpumpe (2 ) annähernd kompensiert.
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