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Die Erfindung betrifft ein Luftzuführsystem für eine Verbrennungskraftmaschine mit einem Gebläse, einem Luftventil, einem Elektromagnetsteller mit einem elektromagnetischen Kreis und einer Feder zur Betätigung des Luftventils, und einem Druckdifferenzsteller mit einem Gehäuse, in dem eine Membran eingespannt ist, durch die ein erster Steuerdruckraum im Gehäuse von einem zweiten Steuerdruckraum im Gehäuse getrennt ist und einem ersten Gasanschluss zum ersten Steuerdruckraum.
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Derartige Luftzuführsysteme werden insbesondere bei der Lufteinblasung in den Abgastrakt eines Verbrennungsmotors zur Schadstoffreduzierung während der Kaltstartphase genutzt, wobei über ein Ventilschließglied der von einem Sekundärluftgebläse zur Verfügung gestellte Luftstrom freigegeben oder abgesperrt werden kann. Ein Rückschlagventil verhindert ein Rückströmen von Abgas aus dem Abgasbereich zum Sekundärluftgebläse bei auftretenden Abgaspulsationen. Während der Kaltstartphase wird Luft dem fetten Gemisch, welches beim Kaltstart erforderlich ist, im Abgasstrang vor dem Katalysator zugeführt, wodurch eine Nachverbrennung stattfindet, welche neben der Reduzierung von Kohlenmonoxid und unverbrannten Kohlenwasserstoffen auch zu einer schnelleren Aufheizung des Katalysators durch die entstehende Wärme führt.
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Durch Gesetzesänderungen ist es zusätzlich notwendig, die Partikelemissionen eines Ottomotors zu reduzieren. Hierzu werden OttoPartikelfilter eingesetzt, welche jedoch regelmäßig regeneriert werden müssen. Hierzu sind verschiedene Verfahren bekannt. Eine dieser Möglichkeiten ist die Sauerstoffkonzentration im Abgas auf über 7% zu erhöhen, wodurch eine Nachverbrennung stattfinden kann. Hierzu ist es erforderlich, dem Abgas frischen Sauerstoff zuzuführen. Dies erfolgt, wie bei der Sekundärlufteinblasung über Gebläse, welche über ein Luftventil mit dem Abgasstrang verbunden werden.
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Da die Sekundärluftgebläse lediglich beim Kaltstart genutzt werden, können diese Gebläse jedoch auch für die Ottopartikelfilterregeneration verwendet werden, wenn eine ausreichende maximale Laufzeit der Gebläse sichergestellt wird, welche bei der Lufteinblasung lediglich etwa 30 Sekunden beträgt, während das Gebläse zur Regeneration der Partikelfilter auch beispielsweise etwa 5 Minuten funktionsfähig sein muss.
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Für beide Anwendungen ist es erforderlich, Ventile vorzusehen, die einerseits im geschlossenen Zustand eine hohe Dichtigkeit aufweisen und andererseits ein Strömen des Abgases in Richtung des Gebläses zuverlässig verhindern. Insbesondere, wenn das Gebläse sowohl zur OttoPartikelfilter-Regeneration als auch zur bekannten Sekundärlufteinblasung genutzt werden soll, ist es erforderlich, dass das den jeweils nicht genutzten Strang verschließende Ventil dicht ist, so dass nicht ungewollt Luft an einer falschen Position dem Abgasstrang zugeführt wird.
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Es sind verschiedene zu diesem Zweck der Luftzufuhrregelung nutzbare abschaltbare Rückschlagventile bekannt geworden, welche entweder pneumatisch oder auch elektromagnetisch aktuiert werden. Insbesondere die pneumatisch betätigten Ventile sind dabei ohne größeren zusätzlichen Energieaufwand zu nutzen, da im Verbrennungsmotor sowohl Überdruck als auch Unterdruck zur Verfügung steht.
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Ein solches abschaltbares, pneumatisch betätigbares Rückschlagventil ist beispielsweise aus der
DE 102 02 031 A1 bekannt. Die Steuerkammer dieses Sekundärluftventils wird wahlweise über ein elektrisches Umschaltventil entweder mit Unterdruck aus dem Saugrohr des Verbrennungsmotors oder mit dem Gebläsedruck des Gebläses verbunden, während der andere Steuerraum kontinuierlich mit der Atmosphäre verbunden ist.
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Des Weiteren ist aus der
DE 43 21 106 A1 ein elektromagnetisch betätigtes Schaltventil bekannt, bei dem zusätzlich ein gekoppelter pneumatischer Aktor vorgesehen ist, dessen eine Steuerkammer mit dem Unterdruck im Saugrohr beaufschlagt werden kann, wodurch die Schließkraft des Ventils erhöht werden soll.
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Nachteilig an einem derartigen Schaltventil ist es jedoch, dass zusätzliche Leitungen gelegt werden müssen, um dem Schaltventil den Unterdruck zur Verfügung stellen zu können. Im ersten Fall ist ein Schalten des Ventils überhaupt nur möglich, wenn ausreichende Drücke zur Verfügung stehen.
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Es stellt sich daher die Aufgabe, ein Luftzuführsystem bereitzustellen, mit dem mittels eines Gebläses sowohl eine Sekundärlufteinblasung als auch eine Ottopartikelfilterregeneration ermöglicht werden soll, wobei die verwendeten Ventile auch bei auftretendem vorhandenen Gebläsedruck zuverlässig im geschlossenen Zustand gehalten werden können sollen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Luftzuführsystem mit den Merkmalen des Hauptanspruchs 1 gelöst.
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Das Luftzuführsystem weist ein Gebläse und ein Luftventil auf, welches üblicherweise ein abschaltbares Rückschlagventil aufweist. Dieses Ventil wird über einen Elektromagneten aktuiert, der durch Bestromung eines elektromagnetischen Kreises das Ventil öffnet und mittels einer Feder in Schließrichtung belastet und weist zusätzlich zum Elektromagneten einen Druckdifferenzsteller mit einem Gehäuse auf. In dem Gehäuse ist eine Membran eingespannt, durch die ein erster Steuerdruckraum im Gehäuse von einem zweiten Steuerdruckraum im Gehäuse getrennt ist. Der erste Steuerdruckraum ist über einen ersten Gasanschluss erfindungsgemäß mit dem Förderdruck des Gebläses beaufschlagbar, wobei durch die Beaufschlagung des ersten Steuerdruckraumes mit dem Förderdruck des Gebläses das Luftventil in Schließrichtung belastet ist. Dies hat zur Folge, dass beispielsweise bei Sekundärlufteinblasung das vor dem Ottopartikelfilter angeordnete Ventil, nicht nur durch die Feder des Elektromagneten in seiner geschlossenen Stellung gehalten wird, sondern zusätzlich durch die auf die Membran wirkende Druckdifferenz zwischen dem Förderdruck des Gebläses und Atmosphärendruck. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass mit steigendem Gebläsedruck, welcher am Ventilkörper öffnend wirkt, immer an der Membran ein entsprechender Gegendruck erzeugt wird, wodurch eine unbeabsichtigte Öffnung des Ventils im Betrieb ausgeschlossen werden kann. In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass das Gebläse kein separates Gebläse sein muss, sondern beispielsweise auch ein Verdichter, wie der Verdichter eines Turboladers sein kann. Der Begriff Gebläse beinhaltet somit alle Aggregate, die zur Förderung von Luft geeignet sind.
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Vorzugsweise zweigt von einem Einlass des Luftventils eine Druckleitung ab, die zumindest mit dem ersten Steuerdruckraum des Druckdifferenzstellers fluidisch verbindbar ist. Durch eine derartige Anordnung können der benötigte Bauraum und die verwendeten Leitungslängen reduziert werden. Auch ist es denkbar, die Druckleitung komplett im Gehäuse des Ventils beziehungsweise des Elektromagnetstellers zu integrieren.
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In einer weiterführenden bevorzugten Ausführungsform sind der erste Gasanschluss und ein zweiter Gasanschluss, der mit dem zweiten Steuerdruckraum verbunden ist, wechselweise mit Atmosphärendruck oder dem Förderdruck des Gebläses beaufschlagt, wobei bei Beaufschlagung des zweiten Gasanschlusses und des zweiten Steuerdruckraumes mit dem Förderdruck des Gebläses das Luftventil in Öffnungsrichtung belastet ist. Somit können kleinere elektromagnetische Steller verwendet werden, da die Öffnungskraft in beide Richtungen verstärkt wird.
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Vorzugsweise sind die beiden Gasanschlüsse mit einem elektromagnetischen Umschaltventil fluidisch verbunden. Ein derartiges Umschaltventil arbeitet zuverlässig und ist geeignet, die beiden Räume zuverlässig wechselweise mit dem Förderdruck oder dem Atmosphärendruck zu beaufschlagen.
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In einer weiterführenden Ausführung weist das elektromagnetische Umschaltventil einen ersten Anschluss auf, der mit dem ersten Gasanschluss fluidisch verbunden ist, einen zweiten Anschluss auf, der mit dem zweiten Gasanschluss fluidisch verbunden ist, einen dritten Anschluss auf, der mit einer Förderleitung des Gebläses fluidisch verbunden ist und einen vierten Anschluss aufweist, der mit der Atmosphäre fluidisch verbunden ist. So kann durch einfaches Schalten der Druck entweder in den ersten Steuerdruckraum oder in den zweiten Steuerdruckraum geleitet werden.
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Hierzu ist wahlweise der erste Anschluss mit dem dritten Anschluss und der zweite Anschluss mit dem vierten Anschluss fluidisch verbunden oder der erste Anschluss mit dem vierten Anschluss und der zweite Anschluss mit dem dritten Anschluss fluidisch verbunden.
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Entsprechend ist vorteilhafterweise der dritte Anschluss des elektrischen Umschaltventils fluidisch mit dem Einlass des Luftventils verbunden, um die Leitungslängen möglichst kurz halten zu können.
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In einer vorteilhaften alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist der erste Gasanschluss stetig mit dem Förderdruck des Gebläses beaufschlagt und der zweite Gasanschluss über ein Schaltventil wahlweise mit dem Förderdruck des Gebläses beaufschlagt oder mit Atmosphärendruck. Entsprechend kann das Schaltventil mit nur drei Anschlüssen und somit einfacher aufgebaut werden. Eine zusätzliche Schließkraft kann dennoch erzeugt werden, wenn im ersten Steuerdruckraum der Förderdruck herrscht und im anderen Steuerdruckraum Atmosphärendruck herrscht. Durch Schalten des Ventils ist der Druckdifferenzsteller kraftausgeglichen.
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Hierzu ist der erste Gasanschluss des Druckdifferenzstellers unmittelbar mit dem Einlass des Luftventils über die Druckleitung fluidisch verbunden und der zweite Gasanschluss unter Zwischenschaltung des Schaltventils mit dem Einlass fluidisch verbunden. Die Druckleitung zum ersten Gasanschluss kann bei einem derartigen Aufbau vollständig im Elektromagnetsteller integriert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membran mit der Ventilstange verbunden, auf der ein Ventilglied des Luftventils befestigt ist und die durch den Elektromagnetsteller betätigbar ist. Entsprechend dient die Ventilstange sowohl als Kopplungselement des Ventilschließgliedes zu beiden Stellern. Zusätzliche Bauteile werden entsprechend nicht benötigt.
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Eine weitere Reduzierung des Bauraums wird dadurch erreicht, dass das Gehäuse des Druckdifferenzstellers unmittelbar an einem Antriebsgehäuse des Elektromagnetstellers befestigt ist. Dies erleichtert auch die Montage, da diese Einheit als vollständige Einheit vormontiert werden kann.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn über einen gemeinsamen elektrischen Anschluss das elektromagnetische Umschaltventil jeweils gleichzeitig mit dem zugehörigen Elektromagnetsteller des jeweiligen Luftventils bestrombar ist. So kann auf einen elektrischen Anschluss verzichtet werden, da beide Ventile über einen Anschluss gemeinsam betätigt werden. Hierzu muss lediglich für das Luftventil und das Umschaltventil eine entsprechende Richtung der Federkraft und der elektromagnetischen Kraft verwendet werden. Das Umschaltventil muss entsprechend durch die magnetische Kraft eine Verbindung des zweiten Steuerdruckraums zur Pumpe herstellen.
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Es wird somit ein Luftzuführsystem geschaffen, welches sowohl für die Sekundärlufteinblasung als auch für die Ottopartikelfilterregeneration genutzt werden kann, wobei der jeweils nicht benötigte Zweig zuverlässig über das Luftventil geschlossen werden kann. Ein unbeabsichtigtes Öffnen des Luftventils wird durch die Nutzung des Gebläseförderdrucks vollständig ausgeschlossen. Dennoch bleibt ein Schalten der Ventile auch bei geringen Drücken durch die Verwendung des elektromagnetischen Stellers möglich.
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Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Luftzuführsystems für den Abgastrakt einer Verbrennungskraftmaschine ist in den Figuren dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
- Die 1 zeigt eine schematische Darstellung des Abgastraktes eines Verbrennungsmotors mit Sekundärlufteinblasung und Ottopartikelfilterregeneration.
- Die 2 zeigt eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Luftzuführsystems.
- Die 3 zeigt eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Luftzuführsystems.
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Das in 1 dargestellte Luftzuführsystem besteht aus einem Gebläse 10, welches über eine erste Förderleitung 12 mit einem ersten Luftventil 14 und über eine zweite Förderleitung 13 mit einem zweiten Luftventil 18 verbunden ist. Vom ersten Luftventil 14 führt eine erste Auslassleitung 15 weiter zu einem Abgasstrang 19 einer Verbrennungskraftmaschine. Die Auslassleitung 15 mündet vor einem Katalysator 20 in den Abgasstrang 19, so dass das erste Luftventil 14 als Sekundärluftventil dient. Eine zweite Auslassleitung 17 führt vom zweiten Luftventil 18 unmittelbar stromaufwärts eines Otto-Partikelfilters 22 in den Abgasstrang 19 und dient zur Zuführung von Luft zur Regeneration des Partikelfilters 22.
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Während das erste Luftventil 14 zur Regelung der Zuführung der Sekundärluft beim Kaltstart des Verbrennungsmotors dient, dient das zweite Luftventil 18 nach der Warmlaufphase dazu, die Luftzufuhr zu regeln, die notwendig ist, um Sauerstoff für eine Nachverbrennung im Abgasstrang zur Verfügung zu stellen, um Partikel, die sich im Partikelfilter 22 angesammelt haben, abzubrennen und so den Partikelfilter 22 zu reinigen. Entsprechend ist im üblichen Betrieb immer höchstens eines der Luftventile 14, 18 geöffnet, während das andere geschlossen ist. Dabei ist es wichtig, dass das jeweilige Luftventil 14, 18, welches sich im geschlossenen Zustand befindet auch möglichst dicht schließt, um die Luft nur in den Bereich des Abgasstranges 19 zu leiten, in dem sie benötigt wird.
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Des Weiteren weist das Luftzuführsystem zwei elektromagnetische Umschaltventile 24, 26 auf, wovon jedes einem der Luftventile 14, 18 zugeordnet ist. In der 2 ist die Verschaltung eines derartigen Umschaltventils 24, 26 am zugehörigen Luftventil 14, 18 dargestellt.
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Die Umschaltventile 24, 26 sind jeweils mit einem Druckdifferenzsteller 30 verbunden, der ein Gehäuse 32 aufweist, welches ein Unterteil 34 und einen Deckel 36 aufweist, zwischen denen eine Membran 38 mit ihrem radial äußeren Rand eingeklemmt ist. Im radial Inneren ist die Membran 38 mit einer Ventilstange 40 verbunden, welche Teil des Luftventils 14, 18 ist. Dieses Luftventil 14, 18 besteht aus einem Antriebsgehäuse 42 und einem Strömungsgehäuse 44, die über eine gemeinsame Flanschfläche 45 aneinander befestigt sind. Das Unterteil 34 des Gehäuses 32 ist direkt am Antriebsgehäuse 42 befestigt.
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Das Antriebsgehäuse 42 ist Teil eines Elektromagnetstellers 46 auf, mittels dessen eine Ventileinheit 48 axial bewegbar ist. Die Ventileinheit 48 besteht aus der Ventilstange 40, auf der am von dem Druckdifferenzsteller 30 abgewandten Ende ein Ventilglied 50 befestigt ist. Das Ventilglied 50 ist als Hohlkörper ausgebildet, in dem eine Feder 52 angeordnet ist, deren erstes axiales Ende gegen die geschlossene Seite des Ventilglieds 50 anliegt und deren entgegengesetztes axiales Ende gegen eine Rückschlagplatte 54 anliegt, welche durch die Kraft der Feder 52 in Richtung einer Ventilsitzplatte 56 belastet wird, die als Sitzfläche für die Rückschlagplatte 54 dient. Die Ventilsitzplatte 56 dient zusätzlich als Sitzfläche für den Umfang der Rückschlagplatte 54 im geschlossenen Zustand vollständig umgebenden Ventilglied 50. Entsprechend weist die Ventilsitzplatte 56 als Verbindungsquerschnitt dienende Öffnungen 58 auf, über die ein Einlass 60, der Teil der ersten oder zweiten Förderleitung 12, 13 ist, mit einem Auslass 62 des Luftventils 14, 18 verbunden ist, der wiederum Teil der dritten oder vierten Leitung 15, 17 ist, welche im Strömungsgehäuse 44 ausgebildet sind.
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Ein elektromagnetischer Kreis des Elektromagnetstellers 46 besteht aus einer Spule 64, die auf einem Spulenträger 66 gewickelt ist, einem Kern 68, der im Spulenträger 66 befestigt ist, einem Rückschlussblech 70 sowie einem Joch 72. Diese Anordnung wirkt mit einem Anker 74 zusammen, der mit der Ventilstange 40 verbunden ist und in einer Gleitbuchse 76 verschieblich gelagert ist. An der Ventilstange 40 ist ein sich radial erstreckender Kragen 78 befestigt. Zwischen diesem Kragen 78 und einer Auflagefläche 80 am Strömungsgehäuse 44 ist eine Feder 82 eingespannt, die die Ventilstange 40 und mit dieser den Anker 74 und das Ventilglied 50 in Schließrichtung belastet.
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Der Druckdifferenzsteller 30 weist einen ersten Steuerdruckraum 84 und einen zweiten Steuerdruckraum 86 auf, die durch die Membran 38 voneinander getrennt sind. Zum ersten Steuerdruckraum 84 führt ein erster Gasanschluss 88 und zum zweiten Steuerdruckraum 86 ein zweiter Gasanschluss 90. Das verwendete elektromagnetische Umschaltventil 24, 26 gemäß 2 weist insgesamt vier Anschlüsse 92, 94, 96, 98 auf. Der erste Anschluss 92 ist mit dem ersten Gasanschluss 88 der in den ersten Steuerdruckraum 84 führt, fluidisch verbunden, während der zweite Anschluss 94 mit dem zweiten Gasanschluss 90 und somit dem zweiten Steuerdruckraum 86 fluidisch verbunden ist. Der dritte Anschluss 96 ist über eine Druckleitung 100 mit der Förderleitung 12, 13 des Gebläses 10 fluidisch verbunden, wobei die Abzweigung im Bereich des Einlasses 60 ausgebildet ist. Der vierte Anschluss 98 führt nach außen in die Umgebung also zur Atmosphäre.
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Das elektromagnetische Umschaltventil 24, 26 schaltet derart, dass in einer ersten Schaltstellung der erste Anschluss 92 und somit der erste Steuerdruckraum 84 über den dritten Anschluss 96 mit dem Förderdruck in der Förderleitung 12, 13 versorgt wird, während der zweite Steuerdruckraum 86 über den zweiten Anschluss 94 und den vierten Anschluss 98 mit Atmosphärendruck versorgt wird. In der zweiten Schaltstellung des Umschaltventils 24, 26 wird der erste Anschluss 92 mit dem vierten Anschluss 98 verbunden und der zweite Anschluss 94 mit dem dritten Anschluss 96, so dass im ersten Steuerdruckraum 84 Atmosphärendruck herrscht, während im zweiten Steuerdruckraum 86 der Förderdruck herrscht.
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Alternativ kann statt des elektromagnetischen Umschaltventils 24, 26 auch ein einfaches Schaltventil 102 verwendet werden, dessen Schaltzeichen der Fluidtechnik in der 3 entsprechend dargestellt ist. Dieses Schaltventil 102 weist insgesamt drei Anschlüsse 104, 106, 108 auf. Der erste Anschluss 104 ist über den zweiten Gasanschluss 90 mit dem zweiten Steuerdruckraum 86 des Druckdifferenzstellers 30 verbunden, während der zweite Anschluss 106 über die Druckleitung 100 mit der Förderleitung 12, 13 verbunden ist und der dritte Anschluss 108 eine Verbindung zur Atmosphäre aufweist. Der erste Steuerdruckraum 84 des Druckdifferenzstellers ist stetig über eine im Antriebsgehäuse 42 ausgebildete zusätzliche Druckleitung 110 mit der Förderleitung 12, 13 verbunden. Durch Schalten des Umschaltventils 24, 26 wird entweder eine Verbindung zwischen dem zweiten Steuerdruckraum 86 und dem Einlass 60 des Luftventils 14, 18 oder zwischen dem zweiten Steuerdruckraum 86 und der Atmosphäre hergestellt, während im ersten Steuerdruckraum 84 immer der Förderdruck des Gebläses 10 herrscht.
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Wird nun das Gebläse 10 beim Kaltstart eingeschaltet um Sekundärluft in den Abgasstrang 19 vor den Katalysator 20 zu leiten, wird das erste Umschaltventil 24 so geschaltet, dass der erste Steuerdruckraum 84 entlüftet wird, der zweite Steuerdruckraum 86 mit dem Förderdruck des Gebläses 10 beaufschlagt wird und der Elektromagnetsteller bestromt wird und somit der Einlass 60 des ersten Luftventils 14 mit dem Auslass 62 verbunden und damit der Abgasstrang 19 vor dem Katalysator 20 mit der Luft aus dem Gebläse 10 versorgt wird. Gleichzeitig wird das zweite Umschaltventil 26 so geschaltet, dass der erste Steuerdruckraum 84 mit dem Förderdruck des Gebläses 10 beaufschlagt wird, während der andere Steuerdruckraum 86 entlüftet wird. Das zweite Luftventil 18 wird dabei nicht bestromt. Entsprechend wird durch die auf die Membran 38 wirkende Druckdifferenz am Druckdifferenzsteller 30 das Ventilglied 50 auf die Ventilsitzplatte 56 gepresst. Die Schließkraft wächst dabei mit wachsendem Förderdruck des Gebläses 10, welches am Ventilglied 50 selbst öffnend wirkt. Diese Öffnungskraft ist jedoch bei entsprechender Wahl der Flächen des Ventilgliedes 50 und der Membran 38 immer kleiner als die Schließkraft des Druckdifferenzstellers 30, so dass keine Luft in den Abgasstrang 19 unmittelbar vor dem Partikelfilter 22 strömen kann.
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Sobald von der Motorsteuerung das Signal kommt, dass die Sekundärluft abgeschaltet werden soll, wird das Umschaltventil 24 geschaltet und die Bestromung des ersten Luftventils 14 beendet, wodurch der Förderdruck des Gebläses 10, soweit dieser noch vorhanden ist, in dem ersten Steuerdruckraum 84 wirkt, während der zweite Steuerdruckraum 86 entlüftet wird. Entsprechend wird das erste Luftventil 14 durch die pneumatische Kraft am Druckdifferenzsteller 30 und die Kraft der Feder 82 geschlossen.
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Soll nun im Folgenden eine Partikelfilterregeneration stattfinden, wird in gleicher Weise das zweite Luftventil 18 durch Schalten des zweiten Umschaltventils 26 und Bestromen des Elektromagnetstellers 46 des zweiten Luftventils 18 geöffnet. Auch ein Geschlossenhalten beider Luftventile 14, 18 bei der On-Board-Diagnose bei laufendem Gebläse ist entsprechend möglich.
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Bei der Ausbildung der Erfindung gemäß der 3 werden die Luftventile 14, 18 geschlossen gehalten, indem der zweite Steuerdruckraum 86 über das Schaltventil 102 entlüftet wird, wodurch der stetig im ersten Steuerdruckraum 84 herrschende Förderdruck des Gebläses 10 das Ventilglied 50 gegen die Ventilsitzplatte 56 belastet. Soll eines der Luftventile 14, 18 geöffnet werden, erfolgt dies durch Bestromen des Elektromagnetstellers 46, während der zweite Steuerdruckraum 86 wie der erste Steuerdruckraum 84 mit dem Förderdruck des Gebläses 10 beaufschlagt wird, wodurch der resultierende Druck am Druckdifferenzsteller 30 ist, und entsprechend ausschließlich die Federkraft durch die elektromagnetische Kraft überwunden werden muss. Ein dichter Verschluss des Luftventils 14, 18 ist entsprechend auch bei dieser Ausführung sichergestellt.
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Es wird somit ein Luftzufuhrregelsystem geschaffen, welches lediglich wenige und kurze Verbindungsleitungen benötigt, wodurch der Aufbau und die Montage deutlich vereinfacht wird. Zusätzlich wird nur ein Gebläse für beide Funktionen der Luftzufuhr, nämlich der Sekundärluftzuführung und der Partikelfilterregeneration, benötigt. Dabei wird gleichzeitig ein zuverlässiger Verschluss beider Luftventile sichergestellt, wenn dies gewünscht ist. Auch eine On-Board-Diagnose mit zwei geschlossenen Ventilen bei laufendem Gebläse kann durchgeführt werden.
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Es sollte deutlich sein, dass die Erfindung nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt ist, sondern verschiedene Modifikationen möglich sind. So können beispielsweise die Leitungen am Luftventil integriert sein oder außen über separate Leitungen ausgeführt werden. Auch kann der Elektromagnetsteller unterschiedlich ausgeführt werden oder verschiedene Schaltventile verwendet werden.