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Die vorliegende Erfindung betrifft eine kosmetische Zusammensetzung zur nicht-oxidativen Färbung von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, mit Naturfarbstoffen, sowie ein Verfahren zur Färbung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, unter Verwendung ausgewählter Naturfarbstoffe, einem ausgewählten Eisen(ll)-Salz und Natriumsulfit.
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Der Wunsch, die eigene Haarfarbe zu verändern, ist ein großes Bedürfnis vieler Verbraucher. Um dieses Bedürfnis zu befriedigen, stellt die kosmetische Industrie eine vielfältige Produktpalette bereit. Haarfärbemittel, die eine besonders langanhaltende Färbung mit hoher Deckkraft erzielen, sind meist Oxidationsfärbemittel. Diese setzen Oxidations- und Alkalisierungsmittel ein, die die Haarstruktur schädigen können. Bestimmte kationische Direktfarbstoffe sind ebenfalls in der Lage, Haarfarbveränderungen mit hoher Farbintensität und Chroma und hervorragenden Echtheitseigenschaften zu ermöglichen. Die genannten Färbemittel enthalten synthetische Farbstoffe.
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Bei einer wachsenden Zahl an Verbrauchern besteht der Wunsch nach Haarfärbemitteln und Haarfärbeverfahren, die auf Naturfarbstoffen beruhen, auch wenn diese Mittel und Verfahren den vorgenannten Mitteln und Verfahren an Echtheitseigenschaften, Deckkraft, Farbintensität und Farbenvielfalt unterlegen sind.
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Neben dem Färben mit Henna, das aus der Pflanze Lawsonia inermis gewonnen wird, ist auch die Färbung der Haare mit bestimmten Polyphenolen, insbesondere mit Tanninen und Pseudotanninen, bereits seit langem bekannt. Derartige Polyphenole werden aus bestimmten Pflanzenteilen extrahiert. Es ist aber auch möglich, pulverisierte Pflanzenteile mit hohem Polyphenolgehalt im Färbemittel einzusetzen. Daneben ist es möglich, reine Polyphenole, insbesondere Tanninsäure, erfindungsgemäß zu verwenden. Die Haftung des Polyphenol-Farbstoffs auf dem Haar bzw. auf den Keratinfasern und damit die Echtheit der Färbung sowie der erzielte Farbton wie auch die Farbintensität können durch bestimmte zwei- oder dreiwertige Metallsalze positiv beeinflusst werden.
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Stand der Technik
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JP2001270812A offenbart ein zweistufiges Färbeverfahren unter Einsatz einer ersten Zusammensetzung, die einen Tannin-haltigen Pflanzenfarbstoff und Natriumsulfit enthält, und einer zweiten Zusammensetzung, die ein Fe(ll)-Salz mit einem anorganischen Gegenion enthält, wobei die Keratinfasern zwischen der Applikation der beiden Zusammensetzungen ausgespült werden. Die Offenlegungsschrift
WO2010094207A1 offenbart ein Verfahren zum Färben von Haaren, bei dem das Haar zunächst mit einem Keratinreduktionsmittel behandelt und dadurch die Haarstruktur aufgebrochen und geschwächt wird, anschließend eine Zusammensetzung, die einen Tannin-haltigen Pflanzenfarbstoff, Natriumsulfit, Cysteinhydrochlorid und ein Fe(ll)-Salz mit einem anorganischen Gegenion enthält, auf das Haar aufgetragen wird.
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Mehrstufige Färbeverfahren sind für den Anwender zeitintensiv und daher gegenüber Einschritt-Verfahren weniger bevorzugt. Auch Vorbehandlungen, die die Haarstruktur beeinflussen, um das Haar dadurch auf die Farbstoffaufnahme vorzubereiten, sind zeitintensiv und daher für den Anwender weniger attraktiv. Außerdem müssen für ein Mehrschritt-Verfahren mehrere Zusammensetzungen bereitgestellt werden, was zu einem höheren Verpackungsaufwand für das gesamte Färbemittel führt. Dies ist aus Gründen des Umweltschutzes weniger bevorzugt.
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Aufgabe
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Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zu Grunde, Färbezusammensetzungen für ein Einschritt-Verfahren zur Färbung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, bereitzustellen, das eine Färbung mit guten Echtheitseigenschaften, insbesondere mit einer hohen Waschechtheit, erzielt.
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Der vorliegenden Erfindung lag weiterhin die Aufgabe zu Grunde, Zusammensetzungen und Verfahren zur Färbung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, unter Verwendung von Naturfarbstoffen bereitzustellen, die eine möglichst geringe Schädigung oder Schwächung der Keratinstruktur hervorrufen.
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Eine weitere Aufgabe war es, Zusammensetzungen und Verfahren zur Färbung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, unter Verwendung von Naturfarbstoffen bereitzustellen, die eine Färbung mit hoher Farbintensität oder hoher Chromatizität erzielen.
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Überraschend wurde gefunden, dass die in den Patentansprüchen beschriebenen Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren eine bequeme Haarfärbung ermöglichen, mit der sich intensive Färbungen mit zufriedenstellender Waschechtheit erzielen lassen, die vergleichbar sind mit einer demi-permanenten Haarfärbung, also einer oxidativen Haarfärbung unter milden Bedingungen (schwach alkalisches Medium, geringe Wasserstoffperoxid-Konzentration), wobei die Haarstruktur aber nicht geschädigt wird.
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Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine kosmetische Zusammensetzung zur nicht-oxidativen Färbung von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, mit Naturfarbstoffen, enthaltend:
- i. mindestens ein Polyphenol, das
- - auf dem Shikimat-Biosyntheseweg erhältlich ist und
- - mindestens 2 Hydroxygruppen im Molekül aufweist und
- - eine Molmasse im Bereich von 170 bis 20.000 g/mol aufweist; weiterhin
- ii. mindestens ein Salz des zweiwertigen Eisen-Kations Fe(II) von mindestens einer C2-C8-Hydroxycarbonsäure in einer Menge von 0,001 bis 3,0 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 1 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 0,2 bis 0,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung,
- iii. Natriumsulfit Na2SO3 in einer Menge von 0,1 bis 3,0 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,7 bis 1,5 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 1,0 bis 1,2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung,
wobei die Zusammensetzung kein Cystein und keine Cystein-Derivate, insbesondere kein N-Acetylcystein, enthält.
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Erfindungsgemäße Färbezusammensetzungen enthalten als Naturfarbstoff mindestens ein Polyphenol, das - gemäß der Definition von Polyphenolen nach Quideau - auf dem Shikimat-Biosyntheseweg erhältlich ist und weiterhin mindestens 2 Hydroxygruppen im Molekül aufweist und dessen Molmasse im Bereich von 170 bis 20.000 g/mol, bevorzugt 290 bis 3000 g/mol, liegt. Erfindungsgemäß bevorzugte Polyphenole weisen mindestens 12 Hydroxygruppen und mindestens fünf Phenylgruppen auf.
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Erfindungsgemäß bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i. ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen sowie Mischungen hiervon.
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Tannine sind phytochemische Produkte des sekundären Stoffwechsels, genauer gesagt, des Shikimat-Biosynthesewegs, in Pflanzen. Sie können aus verschiedenen Pflanzenteilen gewonnen werden, bevorzugt aus dem Holz, insbesondere dem Stammholz, weiterhin aus Rinden, Blättern, Samen, Früchten, Gallen, Schoten, Hülsen oder Wurzeln.
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Erfindungsgemäß bevorzugt verwendete Tannine sind ausgewählt aus hydrolysierbaren Tanninen und kondensierten Tanninen.
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Die hydrolysierbaren Tannine haben das Molekül Gallussäure als Grundbaustein. Gallussäure (170,12 g/mol) selbst wird nicht als Tannin, sondern als Pseudotannin bezeichnet.
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Die hydrolysierbaren Tannine können in Gallotannine und Ellagitannine unterschieden werden. Gallotannin wird auch als Tanninsäure bezeichnet.
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Die kondensierten Tannine haben Flavan-3-ole als Grundbaustein. Flavan-3-ole (226,27 g/mol) selbst werden nicht als Tannine, sondern als Pseudotannine bezeichnet. Bevorzugt verwendete kondensierte Tannine sind beispielsweise Proanthocyanidine, Procyanidine, Flavonoide, Propelargonidine, Prodelphinide, Profisetinidine, Proteracacinidine, Proguibourtinidine und Prorobinetidine. Unter den Flavonoiden sind die Catechine erfindungsgemäß besonders bevorzugt. Erfindungsgemäß bevorzugt verwendete Pseudotannine sind neben Gallussäure die Flavan-3-ole sowie die Chlorogensäure.
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Erfindungsgemäß bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, aus mindestens einer Pflanze gewonnen ist, die ausgewählt ist aus Acacia spp., insbesondere Acacia mollissima, Acacia negra und Acacia dealbata, Camellia sinensis, Olea europaea (Olivenbaum), Schinopsis Iorentzii, Aspidosperma quebracho-blanco, Rubiaceae Coffea arabica L., Rheum spp., insbesondere Rheum palmatum, Pinus spp., Picea spp., Vitis vinifera, Lawsonia inermis (Rot-Henna), Quercus spp. (Eiche), insbesondere Quercus macrolepsis, Curcuma Ionga, Juglans spp., insbesondere Juglans nigra und Juglans regia, dem Tara-Baum (Tara spinosa, Cesalpinia spinosa, Caesalpinia tinctoria), Kastanie (Castanea sativa), Gerbersumach (Rhus coriaria), dem Perückenbaum (Rhus cotinus, Cotinus coggygria), Haematoxylum brasiletto L. (Brasilianischer Blutholzbaum), Haematoxylum campechianum (Blutholzbaum, Blauholzbaum, Campechebaum), und Maclura tinctoria (Färbermaulbeerbaum) sowie Mischungen hiervon.
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form von mindestens einem gemahlenen Pflanzenteil vorliegt. Erfindungsgemäß bevorzugte Pflanzenteile, die erfindungsgemäß bevorzugt in gemahlener Form eingesetzt werden können, sind Blätter, Fruchtschalen, Samenschalen, Rhizom (Wurzelstock) und Wurzeln.
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form von mindestens einem Pflanzenteil-Extrakt vorliegt. Erfindungsgemäß bevorzugte Pflanzenteile, aus denen erfindungsgemäß bevorzugte Extrakte gewonnen werden können, sind das Stammholz, das Kernholz, weiterhin Rinden, Blättern, Samen, Früchten, Gallen, Schoten, Hülsen und Wurzeln. Geeignete Extraktionsmittel sind Wasser, insbesondere heißes Wasser mit einer Temperatur von 45 - 100 °C, weiterhin C1-C4-Alkanole und C2-C4-Polyole, insbesondere Ethanol, Isopropanol, n-Propanol, Ethylenglycol, 1,2-Propandiol, Glycerin und 1,3-Butylenglycol, sowie Mischungen dieser Extraktionsmittel, insbesondere Mischungen aus Wasser und mindestens einem C1-C4-Alkanol, Mischungen aus Wasser und mindestens einem C2-C4-Polyol, besonders bevorzugt Wasser/Ethanol-Mischungen.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus der Rinde von Acacia dealbata, der Rinde von Acacia negra oder der Rinde von Acacia mollissima eingesetzt wird, wobei der Extrakt durch Extraktion mit Wasser, bevorzugt mit Wasser einer Temperatur von 45 - 100 °C erhalten wurde. Der Extrakt selbst wird bevorzugt in Pulverform, erhältlich durch Trocknung, bevorzugt Sprühtrocknung, des wässrigen Extrakts, verwendet. Ein erfindungsgemäß besonders bevorzugt Tannin aus der Rinde von Acacia weist die nachstehende Formel auf, wobei R für H (Wasserstoff) oder für eine OH-Gruppe steht:
Tannin aus Acacia negra (Acacia mearnsii)
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form von Matcha, also dem Pulver aus getrockneten Blättern von Camellia sinensis, eingesetzt wird. Dabei sind erfindungsgemäß außerordentlich bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren dadurch gekennzeichnet, dass die Färbezusammensetzung, jeweils bezogen auf ihr Gewicht, Matcha in einer Menge von 0,3 - 50 Gew.-%, bevorzugt 1 - 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 - 15 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 8 - 10 Gew.-%, enthält.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus der Rinde von Pinus spp. (Pinie) eingesetzt wird, wobei der Extrakt durch Extraktion mit Wasser, bevorzugt mit Wasser einer Temperatur von 45 - 100 °C erhalten wurde. Der Extrakt selbst wird bevorzugt in Pulverform, erhältlich durch Trocknung, bevorzugt Sprühtrocknung, des wässrigen Extrakts, verwendet.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus der Rinde von Picea spp. (Fichte) eingesetzt wird, wobei der Extrakt durch Extraktion mit Wasser, bevorzugt mit Wasser einer Temperatur von 45 - 100 °C erhalten wurde. Der Extrakt selbst wird bevorzugt in Pulverform, erhältlich durch Trocknung, bevorzugt Sprühtrocknung, des wässrigen Extrakts, verwendet.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus den Blättern des Olivenbaums (Olea europea) eingesetzt wird, wobei der Extrakt durch Extraktion mit Wasser, bevorzugt mit Wasser einer Temperatur von 45 - 100 °C, erhalten wurde. Der Extrakt selbst wird bevorzugt in konzentrierter Form, erhältlich durch teilweise Abdestillation des Extraktionsmittels nach der Extraktion, als viskose Flüssigkeit eingesetzt. Andere erfindungsgemäß bevorzugte Extrakte aus Olivenblättern werden in Pulverform, erhältlich durch Trocknung, bevorzugt Sprühtrocknung, des wässrigen Extrakts, verwendet.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus dem Stammholz von Schinopsis lorentzii (roter Quebracho) eingesetzt wird, wobei der Extrakt durch Extraktion mit Wasser, bevorzugt mit Wasser einer Temperatur von 45 - 100 °C, erhalten wurde. Der Extrakt selbst wird bevorzugt in konzentrierter Form, erhältlich durch teilweise Abdestillation des Extraktionsmittels nach der Extraktion, als viskose Flüssigkeit eingesetzt. Andere erfindungsgemäß bevorzugte Extrakte aus dem Stammholz von Schinopsis lorentzii werden in Pulverform, erhältlich durch Trocknung, bevorzugt Sprühtrocknung, des wässrigen Extrakts, verwendet.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus dem Stammholz von Aspidosperma quebracho-blanco (weißer Quebracho) eingesetzt wird, wobei der Extrakt durch Extraktion mit Wasser, bevorzugt mit Wasser einer Temperatur von 45 - 100 °C, erhalten wurde. Der Extrakt selbst wird bevorzugt in konzentrierter Form, erhältlich durch teilweise Abdestillation des Extraktionsmittels nach der Extraktion, als viskose Flüssigkeit eingesetzt. Andere erfindungsgemäß bevorzugte Extrakte aus dem Stammholz von Aspidosperma quebracho-blanco werden in Pulverform, erhältlich durch Trocknung, bevorzugt Sprühtrocknung, des wässrigen Extrakts, verwendet.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus den Samen von Rubiaceae Coffea arabica L. (Kaffeepflanze) eingesetzt wird, wobei der Extrakt durch Extraktion mit einer Wasser/Ethanol-Mischung erhalten wurde. Der Extrakt selbst wird bevorzugt in Pulverform, erhältlich durch Trocknung, bevorzugt Sprühtrocknung, des wässrigen Extrakts, verwendet. Andere erfindungsgemäß bevorzugte Extrakte aus den Samen von Rubiaceae Coffea arabica L. werden bevorzugt in konzentrierter Form, erhältlich durch teilweise Abdestillation des Extraktionsmittels nach der Extraktion, als viskose Flüssigkeit eingesetzt.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus den Wurzelstöcken (Rhizom) von Rheum spp., insbesondere von Rheum palmatum, weiter bevorzugt Rheum palmatum var. Tanguticum, wobei der Extrakt durch Extraktion mit Wasser oder mit einer Wasser/Ethanol-Mischung erhalten wurde.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus den Samen von Vitis vinifera (Weintrauben) eingesetzt wird, wobei der Extrakt durch Extraktion mit Wasser oder mit einer Wasser/Ethanol-Mischung erhalten wurde.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form von Rot-Henna-Pulver, also dem Pulver aus getrockneten Blättern von Lawsonia inermis, eingesetzt wird.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus den Früchten und/oder den Fruchtbechern von Quercus spp. eingesetzt wird, wobei der Extrakt durch Extraktion mit Wasser, bevorzugt mit Wasser einer Temperatur von 45 - 100 °C erhalten wurde. Der Extrakt selbst wird bevorzugt in Pulverform, erhältlich durch Trocknung, bevorzugt Sprühtrocknung, des wässrigen Extrakts, verwendet. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist die Verwendung von Valonea, dem Extrakt aus den Fruchtbechern und/oder Früchten von Quercus macrolepsis.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus den Wurzelstöcken (Rhizom) von Curcuma longa eingesetzt wird, wobei der Extrakt bevorzugt durch Extraktion mit Wasser oder mit einer Wasser/Ethanol-Mischung erhalten wurde.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus den gemahlenen Fruchtschalen von Juglans spp, insbesondere von Juglans nigra und Juglans regia, eingesetzt wird, wobei der Extrakt bevorzugt durch Extraktion mit Wasser oder mit einer Wasser/Ethanol-Mischung erhalten wurde.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus den Fruchtschoten des Tara-Baums (Cesalpinia spinosa) eingesetzt wird, wobei der Extrakt durch Extraktion mit Wasser, bevorzugt mit Wasser einer Temperatur von 45 - 100 °C erhalten wurde. Der Extrakt selbst wird bevorzugt in Pulverform, erhältlich durch Trocknung, bevorzugt Sprühtrocknung, des wässrigen Extrakts, verwendet.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus Kastanienholz (Castanea sativa) eingesetzt wird, wobei der Extrakt durch Extraktion mit Wasser, bevorzugt mit Wasser einer Temperatur von 45 - 100 °C erhalten wurde. Der Extrakt selbst wird bevorzugt in Pulverform, erhältlich durch Trocknung, bevorzugt Sprühtrocknung, des wässrigen Extrakts, verwendet.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus den Blättern des Gerbersumach (Rhus coriaria) eingesetzt wird, wobei der Extrakt durch Extraktion mit Wasser, bevorzugt mit Wasser einer Temperatur von 45 - 100 °C erhalten wurde. Der Extrakt selbst wird bevorzugt in Pulverform, erhältlich durch Trocknung, bevorzugt Sprühtrocknung, des wässrigen Extrakts, verwendet.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus den Blättern des Perückenbaums (Rhus cotinus, Cotinus coggygria) eingesetzt wird, wobei der Extrakt durch Extraktion mit Wasser, bevorzugt mit Wasser einer Temperatur von 45 - 100 °C erhalten wurde. Der Extrakt selbst wird bevorzugt in Pulverform, erhältlich durch Trocknung, bevorzugt Sprühtrocknung, des wässrigen Extrakts, verwendet.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus dem Kernholz des Brasilianischen Blutholzbaums (Haematoxylum brasiletto L.) eingesetzt wird, wobei der Extrakt durch Extraktion mit Wasser, bevorzugt mit Wasser einer Temperatur von 45 - 100 °C, erhalten wurde. Der Extrakt selbst wird bevorzugt in konzentrierter Form, erhältlich durch teilweise Abdestillation des Extraktionsmittels nach der Extraktion, als viskose Flüssigkeit eingesetzt. Andere erfindungsgemäß bevorzugte Extrakte aus dem Kernholz von Haematoxylum brasiletto L. werden in Pulverform, erhältlich durch Trocknung, bevorzugt Sprühtrocknung, des wässrigen Extrakts, verwendet.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus dem Kernholz des Brasilianischen Blutholzbaums (Haematoxylum campechianum, auch als Blauholzbaum oder Campechebaum bezeichnet) eingesetzt wird, wobei der Extrakt durch Extraktion mit Wasser, bevorzugt mit Wasser einer Temperatur von 45 - 100 °C, erhalten wurde. Der Extrakt selbst wird bevorzugt in konzentrierter Form, erhältlich durch teilweise Abdestillation des Extraktionsmittels nach der Extraktion, als viskose Flüssigkeit eingesetzt. Andere erfindungsgemäß bevorzugte Extrakte aus dem Kernholz von Haematoxylum campechianum werden in Pulverform, erhältlich durch Trocknung, bevorzugt Sprühtrocknung, des wässrigen Extrakts, verwendet. Ein bevorzugtes Polyphenol i. aus Haematoxylum campechianum ist Hämatoxylin. Erfindungsgemäß außerordentlich bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass, wenn das Polyphenol i. aus Hämatoxylin ausgewählt ist, kein weiteres Polyphenol i. enthalten ist.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in Form eines Extrakts aus dem Kernholz des Färbermaulbeerbaums (Maclura tinctoria, auch Chlorophora tinctoria oder Morus tinctoria) eingesetzt wird, wobei der Extrakt durch Extraktion mit Wasser, bevorzugt mit Wasser einer Temperatur von 45 - 100 °C, erhalten wurde. Der Extrakt selbst wird bevorzugt in konzentrierter Form, erhältlich durch teilweise Abdestillation des Extraktionsmittels nach der Extraktion, als viskose Flüssigkeit eingesetzt. Andere erfindungsgemäß bevorzugte Extrakte aus dem Kernholz von Haematoxylum brasiletto L. werden in Pulverform, erhältlich durch Trocknung, bevorzugt Sprühtrocknung, des wässrigen Extrakts, verwendet.
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Erfindungsgemäß bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass die Färbezusammensetzung, jeweils bezogen auf ihr Gewicht, mindestens ein Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in einer Menge von 0,1 - 20 Gew.-%, bevorzugt 0,2 - 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 - 10 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 2 - 6 Gew.-%, enthält.
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Die in erfindungsgemäß bevorzugten Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren verwendeten Pflanzenteile und Pflanzenteil-Extrakte, die das mindestens eine Polyphenol i., das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, enthalten, weisen üblicherweise, bezogen auf ihr Gewicht, einen Gesamtgehalt an Polyphenolen i. von 10 - 100 Gew.-%, bevorzugt 15 - 95 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 - 80 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 30 - 70 Gew.-%, auf. Erfindungsgemäß außerordentlich bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind daher dadurch gekennzeichnet, dass die Färbezusammensetzung, jeweils bezogen auf ihr Gewicht, mindestens ein Pflanzenteil oder Pflanzenteil-Extrakt, das mindestens ein Polyphenol i. enthält, das bevorzugt ausgewählt ist aus Tanninen und Pseudotanninen, in einer Menge von 0,5 - 50 Gew.-%, bevorzugt 1 - 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 - 20 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 10 - 15 Gew.-%, enthält.
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In erfindungsgemäß bevorzugten Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren beträgt der Wassergehalt der Färbezusammensetzung 40 - 98 Gew.-%, bevorzugt 50 - 97 Gew.-%, besonders bevorzugt 60 - 85 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Färbezusammensetzung.
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Ein weiterer wesentlicher Inhaltsstoff erfindungsgemäßer Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren ist das mindestens eine Salz des zweiwertigen Eisen-Kations Fe(II) von mindestens einer C2-C8-Hydroxycarbonsäure in einer Menge von 0,001 - 3,0 Gew.-%, bevorzugt 0,01 - 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 - 1 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 0,2 - 0,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung. Durch die Anwesenheit eines derartigen Fe(ll)-Salzes von mindestens einer C2-C8-Hydroxycarbonsäure wird gegenüber anorganischen Fe(ll)-Salzen bzw. Fe(ll)-Salzen von organischen Säuren ohne Hydroxysubstituent die Intensität und/oder die Chromatizität der Färbung in überraschendem Ausmaß verbessert. Auch die Echtheitseigenschaften werden verbessert. Erfindungsgemäß ist unter „zweiwertig“ ein Eisensalz zu verstehen, dessen kationischer Anteil Eisen mit der Oxidationsstufe „zwei“ umfasst.
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Als anionisches Gegenion für das mindestens eine Fe(ll)-Salz sind erfindungsgemäß solche Anionen ausgewählt, die von einer C2-C8-Hydroxycarbonsäure abstammen. Hierzu zählen bevorzugt die Anionen von Glycolsäure, Milchsäure, Gluconsäure, Citronensäure, Galactarsäure (Schleimsäure), Weinsäure und Äpfelsäure, sowie Mischungen dieser Anionen. Die Färbeleistung dieser Salze ist gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten anorganischen Fe(ll)-Salzen überraschend besser.
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Erfindungsgemäß bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind daher dadurch gekennzeichnet, dass die Färbezusammensetzung als Fe(ll)-Salz mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus Eisen(II)lactat, Eisen(ll)glycolat, Eisen(II) gluconat, Eisen(II)citrat, Eisen(ll)galacta-rat, Eisen(ll)tartrat und Eisen(ll)malat sowie aus Mischungen dieser Salze, enthält. Erfindungsgemäß außerordentlich bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind daher dadurch gekennzeichnet, dass die Färbezusammensetzung als Fe(ll)-Salz mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus Eisen(II)lactat, Eisen(ll)glycolat, Eisen(ll)gluconat, Eisen(II)citrat, Eisen(ll)galactarat, Eisen(ll)tartrat und Eisen(ll)malat sowie aus Mischungen dieser Salze in einer Menge von 0,001 - 3,0 Gew.-%, bevorzugt 0,01 - 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 - 1 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 0,2 - 0,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Färbezusammensetzung, enthält.
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Sofern die Färbezusammensetzung mehrere Fe(ll)-Salze von einer C2-C8-Hydroxycarbonsäure enthält, beträgt deren Gesamtmenge 0,001 - 3,0 Gew.-%, bevorzugt 0,01 - 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 - 1 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 0,2 - 0,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Färbezusammensetzung.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass die Färbezusammensetzung als Fe(ll)-Salz Eisen(ll)lactat in einer Menge von 0,001 - 3,0 Gew.-%, bevorzugt 0,01 - 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 - 1 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 0,2 - 0,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Färbezusammensetzung, enthält.
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Zur Verbesserung des Färbeergebnisses trägt weiterhin bei, dass die erfindungsgemäßen Färbezusammensetzungen Natriumsulfit (Na2SO3) in einer Menge von 0,1 bis 3,0 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,7 bis 1,5 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 1,0 bis 1,2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, enthalten.
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Überraschenderweise wurde festgestellt, dass das Reduktionsmittel Natriumdisulfit mit der Formel Na2S2O5, das auch als Natriummetabisulfit bezeichnet wird, die Färbeergebnisse eher verschlechtert. Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind daher dadurch gekennzeichnet, dass die Färbezusammensetzung kein Metabisulfit, insbesondere kein Natriummetabisulfit, enthält.
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Die erfindungsgemäßen Färbezusammensetzungen sind weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass sie kein Cystein und keine Cystein-Derivate, insbesondere kein N-Acetylcystein, enthalten. Unter den Ausdruck „Cystein“ fallen auch die Salze des Cysteins, wie beispielsweise das Cysteinhydrochlorid. Unter den Ausdruck „Cystein-Derivate“ fallen insbesondere die N-Acylcysteine, insbesondere das N-Acetylcystein. Cystein und Cystein-Derivate sind in der Lage, die Disulfidbrücken im Keratin zu reduzieren. Derartige Reaktionsmechanismen schwächen die Faserstruktur, was erfindungsgemäß unerwünscht ist.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen und Färbeverfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass die Färbezusammensetzung einen pH-Wert im Bereich von 6,2 bis 7,5, bevorzugt im Bereich von 6,5 bis 7,4, besonders bevorzugt im Bereich von 6,7 bis 7,2, jeweils gemessen bei 20°C, aufweist. In diesem pH-Bereich wurden die besten Färbeergebnisse erzielt.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur nicht-oxidativen Färbung von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, mit Naturfarbstoffen, wobei eine Färbezusammensetzung, enthaltend
- i. mindestens ein Polyphenol, das
- - auf dem Shikimat-Biosyntheseweg erhältlich ist und
- - mindestens 2 Hydroxygruppen im Molekül aufweist und
- - eine Molmasse im Bereich von 170 bis 20.000 g/mol aufweist; weiterhin
- ii. mindestens ein Salz des zweiwertigen Eisen-Kations Fe(II) von mindestens einer C2-C8-Hydroxycarbonsäure in einer Menge von 0,001 bis 3,0 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 1 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 0,2 bis 0,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung,
- iii. Natriumsulfit Na2SO3 in einer Menge von 0,1 bis 3,0 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,7 bis 1,5 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 1,0 bis 1,2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung,
wobei die Färbezusammensetzung kein Cystein und keine Cystein-Derivate, insbesondere kein N-Acetylcystein, enthält,
auf die keratinischen Fasern, insbesondere auf menschliche Haare, aufgetragen und nach einer Einwirkzeit von 30 Sekunden bis 60 Minuten, bevorzugt 5 bis 45 Minuten, besonders bevorzugt 15 bis 30 Minuten, mit Wasser ausgespült wird.
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Die erfindungsgemäßen und erfindungsgemäß bevorzugten Zusammensetzungen können optional weitere Zusatzstoffe enthalten, um die Anwendungseigenschaften dieser Zusammensetzungen zu optimieren. Bevorzugte Zusatzstoffe sind insbesondere Verdickungsmittel, die dafür sorgen, dass die erfindungsgemäßen und erfindungsgemäß bevorzugten Zusammensetzungen während der Anwendung besser auf dem Haar verbleiben.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Zusammensetzungen enthalten mindestens einen oder mehrere hydrophile Verdicker, der bevorzugt ausgewählt ist aus Polysacchariden, die chemisch und/oder physikalisch modifiziert sein können. Als hydrophile Verdicker sind Verbindungen aus der Gruppe der Polysaccharide erfindungsgemäß besonders bevorzugt, da die Grundgerüste der Polysaccharide natürlichen Ursprungs und biologisch abbaubar sind. Bevorzugte hydrophile Polysaccharid-Verdickungsmittel sind ausgewählt aus Cellulosen, Celluloseethern von C1-C4-Alkoholen, Celluloseestern, Xanthan Gum, Alginsäuren (sowie ihren entsprechenden physiologisch verträglichen Salzen, den Alginaten), Agar Agar (mit dem in Agar Agar als Hauptbestandteil vorhandenen Polysaccharid Agarose), Stärke-Fraktionen und Stärke-Derivaten wie Amylose, Amylopektin und Dextrinen, Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Gummi Arabicum, Pektinen, Dextranen und Guar Gum sowie Mischungen hiervon.
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Erfindungsgemäß bevorzugte Celluloseether von C1-C4-Alkoholen und Celluloseester sind ausgewählt aus Methylcellulosen, Ethylcellulosen, Hydroxyalkylcellulosen (wie beispielsweise Hydroxyethylcellulose), Methylhydroxyalkylcellulosen und Carboxymethylcellulosen (wie beispielsweise solche mit der INCI-Bezeichnung Cellulose Gum) sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.
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In bevorzugten Ausführungsformen ist im Hinblick auf eine zuverlässige Viskositätseinstellung und rückstandsfreie Anwendung auf Keratinfasern und der Kopfhaut als hydrophiler Verdicker Xanthan Gum enthalten. In weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist im Hinblick auf eine zuverlässige Viskositätseinstellung und rückstandsfreie Anwendung auf Keratinfasern und der Kopfhaut als hydrophiler Verdicker Carboxymethylcellulose (vorzugsweise Carboxymethylcellulose mit der INCI-Bezeichnung Cellulose Gum) enthalten. Carboxymethylcellulose kann in einer bevorzugten Ausführungsform als einziger hydrophiler Verdicker enthalten sein. Besonders bevorzugt ist eine Kombination von Carboxymethylcellulose und Hydroxyethylcellulose. Auch eine Kombination von Carboxymethylcellulose und Xanthan (vorzugsweise Xanthan mit der INCI-Bezeichnung Xanthan Gum) kann erfindungsgemäß bevorzugt sein.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Zusammensetzungen enthalten mindestens einen hydrophilen Verdicker in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt von 0,5 bis 4 Gew.-%, weiter bevorzugt von 1 bis 3,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 1,2 bis 2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, jeweils bezogen auf ihr Gewicht, 0,1 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 2,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 1,2 bis 2,0 Gew.-%, Xanthan Gum.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, jeweils bezogen auf ihr Gewicht, 0,1 bis 4 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 2,8 Gew.-%, Carboxymethylcellulose.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, jeweils bezogen auf ihr Gewicht, 0,1 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 2,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 1,2 bis 2,0 Gew.-%, Hydroxyethylcellulose.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Zusammensetzungen enthalten mindestens ein organisches Lösemittel, das eine Phenylgruppe im Molekül aufweist. Bevorzugt ist dieses Lösemittel ausgewählt aus Phenoxyethanol, Benzylalkohol sowie Mischungen hiervon. Überraschend wurde festgestellt, dass sich derartige aromatische Lösemittel positiv auf die Färbeergebnisse der erfindungsgemäßen Färbezusammensetzungen und des erfindungsgemäßen Färbeverfahrens auswirken können.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, jeweils bezogen auf ihr Gewicht, 0,1 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 2,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,8 bis 1,0 Gew.-%, mindestens eines organischen Lösemittels, das eine Phenylgruppe im Molekül aufweist. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die erfindungsgemäßen Färbezusammensetzungen, jeweils bezogen auf ihr Gewicht, 0,1 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 2,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,8 bis 1,0 Gew.-%, mindestens eines organischen Lösemittels, ausgewählt aus Phenoxyethanol, Benzylalkohol sowie Mischungen hiervon.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens ein aliphatisches Lösemittel, ausgewählt aus C1-C4-Alkanolen und C2-C4-Polyolen, enthalten, insbesondere ausgewählt aus Ethanol, Isopropanol, n-Propanol, Ethylenglycol, 1,2-Propandiol, Glycerin und 1,3-Butylenglycol, sowie Mischungen dieser Lösemittel, allerdings nur in einer Gesamtmenge von 0,01 - 8 Gew.-%, bevorzugt 0,1 - 6 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5 - 4 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung.
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Andere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie kein aliphatisches Lösemittel, ausgewählt aus C1-C4-Alkanolen und C2-C4-Polyolen, enthalten.
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Um die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen für den Anwender auch sensorisch attraktiv zu gestalten, sind weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Färbezusammensetzungen dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens ein Parfümöl enthalten, das mindestens eine Duftstoffverbindung bzw. Riechstoffverbindung enthält.
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Die Definition eines Riechstoffs im Sinne der vorliegenden Anmeldung entspricht der fachmännisch üblichen Definition, wie sie dem RÖMPP Chemie Lexikon, Stand Dezember 2007, entnommen werden kann. Danach ist ein Riechstoff eine chemische Verbindung mit Geruch und/oder Geschmack, der die Rezeptoren der Haarzellen des olfaktorischen Systems erregt (adäquater Reiz). Die hierzu notwendigen physikalischen und chemischen Eigenschaften sind eine niedrige Molmasse von maximal 300 g/mol, ein hoher Dampfdruck, minimale Wasser- und hohe Lipidlöslichkeit sowie schwache Polarität und das Vorliegen mindestens einer osmophoren Gruppe im Molekül. Um flüchtige, niedermolekulare Substanzen, die üblicherweise und auch im Sinne der vorliegenden Anmeldung nicht als Riechstoff, sondern vornehmlich als Lösemittel angesehen und verwendet werden, wie beispielsweise Ethanol, Propanol, Isopropanol und Aceton, von erfindungsgemäßen Riechstoffen abzugrenzen, weisen erfindungsgemäße Riechstoffe eine Molmasse von 74 bis 300 g/mol auf, enthalten mindestens eine osmophore Gruppe im Molekül und weisen einen Geruch und/oder Geschmack auf, das heißt, sie erregen die Rezeptoren der Haarzellen des olfaktorischen Systems. Beispiele für Duft- und Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat (DMBCA), Phenylethylacetat, Benzylacetat, Ethylmethylphenylglycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat, Benzylsalicylat, Cyclohexylsalicylat, Floramat, Melusat und Jasmecyclat. Beispiele für Duft- und Riechstoffverbindungen vom Typ der Ether sind Benzylethylether und Ambroxan, Beispiele für Duft- und Riechstoffverbindungen vom Typ der Aldehyde sind die linearen Alkanale mit 8 - 18 C-Atomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxy-acetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Lilial und Bourgeonal, Beispiele für Duft- und Riechstoffverbindungen vom Typ der Ketone sind die Jonone, alpha-Isomethylionon und Methylcedrylketon, Beispiele für Duft- und Riechstoffverbindungen vom Typ der Alkohole sind Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, Beispiele für Duft- und Riechstoffverbindungen vom Typ der Terpene sind Limonen und Pinen. Beispiele für Duft- und Riechstoffverbindungen sind Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-, Rosen-, Ylang-Ylang-Öl, Muskateller-Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl, Labdanumöl, Orangenblütenöl, Neroliöl, Orangenschalenöl und Sandelholzöl, weiterhin die ätherischen Öle wie Angelikawurzelöl, Anisöl, Arnikablütenöl, Basilikumöl, Bayöl, Bergamottöl, Champacablütenöl, Edeltannenöl, Edeltannenzapfenöl, Elemiöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl, Fichtennadelöl, Geraniumöl, Gingergrasöl, Guajakholzöl, Gurjunbalsamöl, Helichrysumöl, Ho-Öl, Ingweröl, Irisöl, Kajeputöl, Kalmusöl, Kamillenöl, Kampferöl, Kanagaöl, Kardamomenöl, Kassiaöl, Kiefernnadelöl, Kopaivabalsamöl, Korianderöl, Krauseminzeöl, Kümmelöl, Kuminöl, Lavendelöl, Lemongrasöl, Limetteöl, Mandarinenöl, Melissenöl, Moschuskörneröl, Myrrhenöl, Nelkenöl, Niaouliöl, Orangenöl, Origanumöl, Palmarosaöl, Patschuliöl, Perubalsamöl, Petitgrainöl, Pfefferöl, Pfefferminzöl, Pimentöl, Pine-Öl, Rosenöl, Rosmarinöl, Sandelholzöl, Sellerieöl, Spiköl, Sternanisöl, Terpentinöl, Thujaöl, Thymianöl, Verbenaöl, Wacholderbeeröl, Wermutöl, Wintergrünöl, Ysop-Öl, Zimtöl, Zitronellöl, Zitronenöl und Zypressenöl. Weitere Duft- und Riechstoffverbindungen sind Ambrettolid, α-Amylzimtaldehyd, Anethol, Anisaldehyd, Anisalkohol, Anisol, Anthranilsäuremethylester, Acetophenon, Benzylaceton, Benzaldehyd, Benzoesäureethylester, Benzophenon, Benzylalkohol, Benzylacetat, Benzylbenzoat, Benzylformiat, Benzylvalerianat, Borneol, Bornylacetat, α-Bromstyrol, n-Decylaldehyd, n-Dodecylaldehyd, Eugenol, Eugenolmethylether, Eukalyptol, Farnesol, Fenchon, Fenchylacetat, Geranylacetat, Geranylformiat, Heliotropin, Heptincarbonsäuremethylester, Heptaldehyd, Hydrochinon-Dimethylether, Hydroxyzimtaldehyd, Hydroxyzimtalkohol, Indol, Iron, Isoeugenol, Isoeugenolmethylether, Isosafrol, Jasmon, Kampfer, Karvakrol, Karvon, p-Kresolmethylether, Cumarin, p-Methoxyacetophenon, Methyl-n-amylketon, Methylanthranilsäuremethylester, p-Methylacetophenon, Methylchavikol, p-Methylchinolin, Methyl-β-naphthylketon, Methyl-n-nonylacetaldehyd, Methyl-n-nonylketon, Muskon, β-Naphtholethylether, β-Naphtholmethylether, Nerol, Nitrobenzol, n-Nonylaldehyd, Nonylakohol, n-Octylaldehyd, p-Oxy-Acetophenon, Pentadecanolid, β-Phenylethylakohol, Phenylacetaldehyd-Dimethyacetal, Phenylessigsäure, Pulegon, Safrol, Salicylsäureisoamylester, Salicylsäuremethylester, Salicylsäurehexylester, Salicylsäurecyclohexylester, Santalol, Skatol, Terpineol, Thymen, Thymol, gamma-Undecalacton, Vanillin, Veratrumaldehyd, Zimtaldehyd, Zimtalkohol, Zimtsäure, Zimtsäureethylester und Zimtsäurebenzylester.
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Weitere (leichter flüchtige) Riechstoffe sind Alkylisothiocyanate (Alkylsenföle), Butandion, Limonen, Linalool, Linaylacetat und -propionat, Menthol, Menthon, Methyl-n-heptenon, Phellandren, Phenylacetaldehyd, Terpinylacetat, Zitral und Zitronellal.
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Bevorzugt werden Mischungen verschiedener Duftstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen.
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Geeignete Parfümöle können auch natürliche Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen oder tierischen Quellen zugänglich sind, z.B. Pinien-, Citrus-, Jasmin-, Rosen-, Lilien- oder Ylang-Ylang-ÖI. Auch ätherische Öle geringerer Flüchtigkeit, die meist als Aromakomponenten verwendet werden, eignen sich als Parfümöle, z.B. Salbeiöl, Kamillenöl, Melissenöl, Minzenöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeerenöl, Vetiveröl, Olibanöl, Galbanumöl, Laudanumöl, Gewürznelkenöl, iso-Eugenol, Thymianöl, Bergamotteöl, Geraniumöl und Rosenöl. Erfindungsgemäß außerordentlich bevorzugte Zusammensetzungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens einen Duftstoff in einer Gesamtmenge von 0,01 - 5 Gew.-%, bevorzugt 0,1 - 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5 - 2 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 1 - 1,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, enthalten.
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Ein erfindungsgemäß bevorzugtes Verfahren zur nicht-oxidativen Färbung von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, wie vorstehend charakterisiert, ist dadurch gekennzeichnet, dass die keratinischen Fasern in einem Zeitraum von bis zu 7 Tagen vor der Applikation der erfindungsgemäßen oder einer erfindungsgemäß bevorzugten Färbezusammensetzung nicht mit einem Oxidationsmittel und nicht mit einem Keratin reduzierenden Mittel behandelt wurden.
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Zu den Oxidationsmitteln, die üblicherweise in der Haarkosmetik zu Einsatz kommen, mit denen aber eben erfindungsgemäß keine Haarbehandlung stattfinden soll, und zwar auch nicht als Vorbehandlung, zählen Wasserstoffperoxid, Persulfate, Perbromate, Percarbonate, Perborate und Percarbamide. Luftsauerstoff stellt im erfindungsgemäßen Kontext kein Oxidationsmittel dar.
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Zu den Keratin reduzierenden Verbindungen, die üblicherweise in der Haarkosmetik zum Einsatz kommen, mit denen aber eben erfindungsgemäß keine Haarbehandlung stattfinden soll, und zwar auch nicht als Vorbehandlung, zählen Thioglykolsäure, Thiomilchsäure, Cystein, N-Acetylcystein, Cysteamin und die Salze der vorgenannten Verbindungen, sowie Mischungen dieser Keratin reduzierenden Verbindungen.
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Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Färbeverfahrens gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen Gesagte.
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Ausführungsbeispiel
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Das nachstehend dargestellte Ausführungsbeispiel soll den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne ihn hierauf zu beschränken.
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erfindungsgemäße Färbezusammensetzung (Mengenangaben in Gew.-%)
Mimosa-Extrakt * | 1,00 |
Fe(II)lactat (wasserfrei) | 1,00 |
Natriumsulfit (wasserfrei) | 1,00 |
Wasser, entmineralisiert | 97,00 |
Gesamt | 100,00 |
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pH-Wert (20°C) | 6,7 - 7,4 |
* „Otto Dille“ Mimosa-Extrakt; pulverförmiger Heißwasser-Extrakt aus der Rinde von Acacia negra (Acacia mearnsii) oder Acacia mollissima: 72,5 Gew.-% an Polyphenolen i; Bezugsquelle: Baeck GmbH & Co. KG, DE-22844 Norderstedt
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Die Ausfärbungen wurden auf Strähnen vom Typ vollständig unpigmentiertes kaukasisches Haar der Firma Kerling International Haarfabrik GmbH (Backnang, Deutschland) durchgeführt. Die Strähnen waren 10 cm lang, wovon 8 cm für die Färbung zur Verfügung standen. Die übrigen 2 cm am oberen Ende der Strähnen dienen der Befestigung. Jede Strähne wog 0,45±0,05 Gramm.
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Die Haarsträhnen wurden 30 Minuten lang in der erfindungsgemäßen Färbezusammensetzung gemäß der vorstehenden Tabelle (100 ml / g Strähne) behandelt und dann eine Minute lang unter fließendem entionisiertem Wasser unter 20-maligem Kämmen gespült.
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Danach wurden die Haarsträhnen mit einem handelsüblichen Haartrockner in einem definierten Abstand (d = 10 cm) und einer definierten Temperatur (T = 80 ± 5 °C) unter 20-fachem Kämmen getrocknet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2001270812 A [0005]
- WO 2010094207 A1 [0005]