-
Stand der Technik
-
Die Erfindung betrifft ein Wischblatt, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, nach Gattung des unabhängigen Anspruchs.
-
Es sind schon zahlreiche Wischblätter bekannt, beispielsweise aus der
DE102012215641 A1 oder der
DE102017220325 A1 , die eine Wischleiste mit mindestens einem ersten Schenkel und einem zweiten Schenkel, die zur Befestigung an einer Federschiene vorgesehen sind, sowie eine Wischlippe aufweisen. Zur Befestigung weist der erste Schenkel und der zweite Schenkel jeweils eine Kralle auf, die die Federschiene teilweise umgreifen.
-
Bei derartigen Wischblättern sind die freien Enden der Schenkel an der Federschiene angeklebt oder verschweißt, was in der Fertigung aufwendig ist.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Vorteile der Erfindung
-
Das erfindungsgemäße Wischblatt mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, dass die Federschiene mindestens einen Spalt aufweist und die erste Kralle und die zweite Kralle in den Spalt eingreifen. Dies ist einfach und kostengünstig in der Herstellung. Darüber hinaus weisen derartige Wischblätter eine sehr hohe Lebensdauer auf.
-
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ergeben sich weiterhin vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale.
-
Ein besonders gutes und daher vorteilhaftes Wischbild wird dadurch erzielt, dass zwischen dem ersten Schenkel und dem zweiten Schenkel ein Hohlraum zur Dämpfung der Wischlippe vorgesehen ist.
-
In einer besonders einfachen und daher vorteilhafterweise kostengünstigen Ausbildung ist die Wischleiste mit Wischlippe, erstem Schenkel, zweitem Schenkel, sowie erster Kralle und zweiter Kralle einstückig ausgebildet, insbesondere extrudiert.
-
Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Wischleiste in einem Co-Extrusionsverfahren aus verschiedenen Elastomeren ausgebildet ist da die einzelnen Abschnitte wie Kralle, Schenkel und Wischlippe aus jeweils für ihre Funktion angepassten Elastomeren ausgebildet werden können.
-
Weiterhin ist es als vorteilhaft anzusehen, wenn sich zumindest der erste Schenkel und/oder der zweite Schenkel an der Federschiene abstützen, da dies das Wischbild weiter verbessert und eine hohe Stabilität erzeugt.
-
Vorteilhafterweise umgreifen die erste Kralle und die zweite Kralle Innenkanten der Federschiene vorgespannt. Dadurch wird die Stabilität des Wischblatts weiter verbessert.
-
In einer einfachen, kostengünstigen und daher vorteilhaften Ausführungsform ist die Federschiene zweiteilig ausgebildet.
-
Figurenliste
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein erfindungsgemäßes Wischblatt in einer schematischen Seitenansicht,
- 2 einen schematischen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Wischblatts und
- 3 eine Wischleiste eines erfindungsgemäßen Wischblatts vor der Montage in einer schematischen Querschnittsdarstellung.
-
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
-
In 1 ist ein erfindungsgemäßes Wischblatt 10 in einer schematischen Seitenansicht gezeigt. Das erfindungsgemäße Wischblatt 10 ist an einem Wischerarm 12 befestigt, der im Betrieb das Wischblatt 10 in eine pendelnde Bewegung zu versetzen vermag, sodass das Wischblatt 10 über eine hier gestrichelt gezeichnete Scheibe 14 gleitet, sodass Feuchtigkeit und Schmutz durch das Wischblatt 10 von der Scheibe 14 gewischt wird.
-
In 2 ist ein schematischer Querschnitt eines erfindungsgemäßen Wischblatts 10 gezeigt. Dieses umfasst im wesentlichen eine Wischleiste 16, die an einer Federschiene 18 befestigt ist. Die Wischleiste 16 weist mehrere Funktionsbereiche auf: Eine Wischlippe 20, einen ersten Schenkel 22, einen zweiten Schenkel 24, eine erste Kralle 26 und eine zweite Kralle 28.
-
Die Wischlippe 20 ist von im Querschnitt etwa dreieckiger Gestalt. Die von der Federschiene 18 entfernteste Ecke liegt in montierter Position auf der Scheibe 14 auf und bildet eine Wischkante 30. An einer der übrigen Ecken ist der erste Schenkel 22, an der verbleibenden Ecke der zweite Schenkel 24 angeordnet. Am freien, der Wischlippe 20 abgewandten Ende des ersten Schenkels 22 ist die erste Kralle 26 angeordnet. Die erste Kralle 26 ist im Querschnitte etwa U-förmig oder topfförmig ausgebildet und weist eine Breite auf, die etwa der Dicke der Federschiene 18 entspricht. Entsprechend ist am freien, der Wischlippe 20 abgewandten Ende des Zweiten Schenkels 24 die zweite Kralle 28 angeordnet. Auch die zweite Kralle 28 ist im Querschnitte etwa U-förmig oder topfförmig ausgebildet und weist ebenso eine Breite auf, die etwa der Dicke der Federschiene 18 entspricht.
-
Die Federschiene 18 weist einen Spalt 32 auf, wodurch eine erste Innenkante 34 und eine zweite Innenkante 36 der Federschiene 18 gebildet ist. Die erste Kralle 26 greift in den Spalt 32 ein und umgreift die erste Innenkante 34, sodass die Federschiene 18 von der ersten Kralle 26 teilweise umschmiegt wird. Ebenso greift die zweite Kralle 28 in den Spalt 32 ein und umgreift die zweite Innenkante 36 der Federschiene 18. Dadurch wird die Federschiene 18 auch von der zweiten Kralle 28 teilweise umschmiegt.
-
Zur Verbesserung der Befestigung der Wischleiste 16 an der Federschiene 18, weißt der erste Schenkel 22 einen ersten Stützabschnitt 38 auf, der wenn die erste Kralle 26 die erste Innenkante 34 umgreift, parallel zur Ebene der Federschiene 18 verläuft, sodass der erste Schenkel 22 an der Federschiene 18 abgestützt ist. Entsprechend weist der zweite Schenkel 24 einen zweiten Stützabschnitt 40 auf, der ebenso parallel zur Ebene der Federschiene 18 verläuft, sodass auch der zweite Schenkel 24 durch den Stützabschnitt 40 an der Federschiene 18 abgestützt ist.
-
Der erste Schenkel 22 verläuft, ausgehend von der Wischlippe 20, im Verhältnis zum zweiten Schenkel 24 entgegengesetzt, sodass zwischen dem ersten Schenkel 22 und dem zweiten Schenkel 24 ein Hohlraum 42 entsteht. Durch diese V-Form, mit der Wischlippe 20 als Basis und dem Hohlraum 24 zwischen dem ersten Schenkel 24 und dem zweiten Schenkel 26 kann sich die Wischkante 30 durch die Elastizität der Schenkel 24, 26 gedämpft in Richtung der Federschiene 18 bewegen, sodass ein sicheres aufliegen der Wischkante 30 auf der Scheibe 14 gewährleistet ist und in den Wendelagen, die durch die pendelnde Bewegung des Wischblatts 10 erzeugt sind, eine unnötige Geräuschentwicklung vermieden.
-
Die Wischleiste 16, die die Wischlippe 20, den ersten Schenkel 22, den zweiten Schenkel 24, sowie die erste Kralle 26 und die zweite Kralle 28 umfasst, ist einstückig in einem Co-extrusionsverfahren hergestellt. Dadurch kann ein weiches Elastomer für die Wischlippe 20, ein sehr elastisches Elastomer für den ersten Schenkel 22 und den zweiten Schenkel 24, und ein sehr festes Material für die erste Kralle 26 und die zweite Kralle 28 verwendet werden, und trotzdem die gesamte Wischleiste 16 in einem Durchgang extrudiert werden. In einer Variation kann die Wischleiste 16 jedoch auch in einem Spritzgussverfahren, insbesondere in einem Mehrkomponenten-Spritzgussverfahren, hergestellt sein. Auch ein Zwei-Komponenten Spritzguß oder Extrusionsverfahren ist hier möglich.
-
Die erste Kralle 26 und die zweite Kralle 28 sind, wenn sie in den Spalt 32 eingesetzt sind, vorgespannt. Dadurch wird die erste Kralle 26 gegen die erste Innenkante 34 und die zweite Kralle 28 gegen die zweite Innenkante 26 gedrückt, was die Befestigung der Wischleiste 16 an der Federschiene 18 weiter verbessert. Dies wird dadurch erzielt, dass der erste Schenkel 22 und der zweite Schenkel 24 vor der Montage an die Federschiene 18, also im relaxierten Zustand, aufgespreizt sind. Anders formuliert weist die erste Kralle 26 im relaxierten Zustand einen größeren Abstand A (3) zur zweiten Kralle 28 auf, als im montierten Zustand, bei dem die erste Kralle 26 gegen die erste Innenkante 34 der Federschiene 18 und die zweite Kralle 28 gegen die zweite Innenkante 36 der Federschiene 18 gedrückt wird. Der Spalt 32 in der Federschiene 18 ist hierbei so bemessen, dass bei eingesetzter erster Kralle 26 und zweiter Kralle 28 zwischen diesen nur ein kleiner, maximal 2 mm breiter, Krallenspalt 44 verbleibt.
-
In 3 ist die Wischleiste 16 aus 2 vor der Befestigung an der Federschiene 18 ( 2) in einer schematischen Querschnittsdarstellung gezeigt. Ausgehend von der Wischlippe 20 erstreckt sich der erste Schenkel 22, an dessen Ende die erste Kralle 26 angeordnet ist, die eine etwa U-förmige bzw. topfförmige Struktur mit einem ersten Krallenboden 46 aufweist. Ebenso weist der zweite Schenkel 24 die zweite Kralle 28 mit einem zweiten Krallenboden 48, sowie dem zweiten Stützabschnitt 40 auf. Der Abstand A zwischen der ersten Kralle 26 und der zweiten Kralle 28 beträgt mehrere Millimeter, mindestens jedoch 2 mm. Werden nun, beispielsweise bei der Montage, die erste Kralle 26 und die zweite Kralle 28 gegeneinander gedrückt, so daß sich der Abstand A verkleinert, bis der erste Stützabschnitt 38 des ersten Schenkels 24 und der zweite Stützabschnitt 40 des zweiten Schenkels 26 etwa in einer gemeinsamen Ebene liegen, dann ist die Wischleiste 16, durch die Elastizität des Elastomers des ersten Schenkels 22 und des zweiten Schenkels 24, vorgespannt. Wird die Wischleiste 16 nun in die Federschiene 18 eingesetzt (2), so wird die erste Kralle 26 in Richtung der ersten Innenkante 34 der Federschiene 18 gedrückt, bis der erste Krallenboden 46 an der ersten Innenkante 34 anliegt. Ebenso wird die zweite Kralle 28 in Richtung der zweiten Innenkante 36 gedrückt, so dass der zweite Krallenboden 48 an der zweiten Innenkante 36 bündig anliegt. Der Abstand B zwischen dem ersten Krallenboden 46 und dem zweiten Krallenboden 48 entspricht dann daher der Breite des Spalts 32, die durch den Abstand der ersten Innenkante 34 von der zweiten Innenkante 36 gebildet ist. Wird die Wischleiste 16 also in die Federschiene 18 eingesetzt, drückt die erste Kralle 26 gegen die erste Innenkante 46 der Federschiene 18 und die zweite Kralle 48 gegen die zweite Innenkante 48 der Federschiene 18, durch die Elastizität des ersten Schenkels 22 und des zweiten Schenkels 24.
-
In einer Variation der Erfindung kann die in den 2 und 3 gezeigte Ausbildung der Wischleiste 14 auch nur abschnittsweise vorgesehen sein. In diesem Fall muss auch der Spalt 32 der Federschiene 18 nur abschnittsweise korrespondierend vorgesehen sein. Die Federschiene 18 kann auch gänzlich zweiteilig ausgebildet sein, wobei die beiden, durch ihren Abstand den Spalt 32 bildenden Teile an den Enden ihrer Längserstreckung durch Querstege oder Brücken verbunden sind und ein durchgängiger Spalt 32 gebildet ist. Ebenso ist eine Verbindung der beiden Teile der Federschiene 18 durch ein separates Verbindungselement, beispielsweise eine Endkappe, möglich. Die Montage kann in diesem Fall auch dadurch geschehen, dass zunächst ein Teil der Federschiene 18 in die erste Kralle 26, sodann das andere Teil der Federschiene 18 in die zweite Kralle 28 eingesetzt wird und folgend die beiden Teile gegeneinander geführt und durch Verbindungselemente verbunden werden.
-
In einer weiteren Variation der Erfindung kann die Wischlippe 20 auch zusätzlich durch Längs-Einschnitte 50 biegsam gestaltet sein, sodass sich eine im Querschnitt horizontale Verschieblichkeit der Wischkante 30 ergibt.
-
Die Federschiene 18 ist aus einem lang gestreckten Band-Stahl hergestellt und derart vorgebogen, dass die Wischleiste 16 entlang ihrer gesamten Länge auf die gekrümmte Scheibe 14 gedrückt wird, sobald sie durch den Wischerarm 12 in ihrem mittleren Bereich auf die Scheibe 14 gedrückt wird. Mithin ist die Krümmung der Federschiene 18 stärker als die stärkste Scheibenkrümmung der Scheibe 14 im überwischten Bereich.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102012215641 A1 [0002]
- DE 102017220325 A1 [0002]