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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung einer Warnnachricht für einen Nutzer eines Kraftfahrzeugs mittels eines Assistenzsystems, bei welchem mittels einer Umgebungserfassungseinrichtung des Assistenzsystems eine Umgebung des Kraftfahrzeugs erfasst wird und mittels einer elektronischen Recheneinrichtung in Abhängigkeit von der erfassten Umgebung ein Objekt in der Umgebung detektiert wird und in Abhängigkeit von einer Relevanzbewertung die Warnnachricht für das Objekt zum Ausgeben auf einer Ausgabeeinrichtung des Assistenzsystems mittels der elektronischen Recheneinrichtung erzeugt wird. Ferner betrifft die Erfindung ein Assistenzsystem.
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Aus dem Stand der Technik ist bereits bekannt, dass Warnfunktionen für einen querenden Querverkehr zum Kraftfahrzeug erzeugt werden können und bei einem erkannten Querverkehr ein Fahrer beziehungsweise Nutzer des Kraftfahrzeugs bei beispielsweise einer Einfahrt in Kreuzungen und Einmündungen gewarnt werden können.
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Die
WO 2018/149768 A1 offenbart ein Verfahren zur automatisierten Aktivierung eines Sichtunterstützungssystems eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, mit verbesserter automatischer Aktivierung, insbesondere im Hinblick auf die Vermeidung von falsch-negativer und falsch-positiver Aktivierung. Es erfolgt ein Erfassen einer durch eine Bewegung eines Kopfes und/oder Oberkörpers eines Fahrzeugnutzers, insbesondere eines Fahrzeugführers, gebildeten Aktivierungsgeste. Es erfolgen ein Bestimmen eines von dem Fahrzeugnutzer gewünschten Sichtbereichs anhand der erfassten Aktivierungsgeste und ein Aktivieren des den gewünschten Sichtbereich abbildenden Teils des Sichtunterstützungssystems.
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Die
DE 10 2014 201 036 A1 betrifft ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zur Ermittlung des Zustands eines Fahrers eines Fahrzeugs. Es wird eine Steuereinheit für ein Fahrzeug beschrieben. Die Steuereinheit ist eingerichtet, Bilddaten von ein oder mehreren Bildsensoren zu empfangen. Die ein oder mehreren Bildsensoren sind eingerichtet, eine Fahrerposition des Fahrzeugs zu erfassen. Die Steuereinheit ist weiter eingerichtet, anhand der Bilddaten für eine Sequenz von Zeitpunkten die Blickrichtung eines Fahrers des Fahrzeugs jeweils einem Blicksektor aus einer Vielzahl von Blicksektoren zuzuweisen und so einen zeitlichen Verlauf von Blicksektoren als Darstellung einer zeitlichen Entwicklung der Blickrichtung des Fahrers zu ermitteln.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren sowie ein Assistenzsystem zu schaffen, mittels welchen verbessert eine Warnnachricht für einen Nutzer eines Kraftfahrzeugs erzeugt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie durch ein Assistenzsystem gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung einer Warnnachricht für einen Nutzer eines Kraftfahrzeugs mittels eines Assistenzsystems, bei welchem mittels einer Umgebungserfassungseinrichtung des Assistenzsystems eine Umgebung des Kraftfahrzeugs erfasst wird und mittels einer elektronischen Recheneinrichtung in Abhängigkeit von der erfassten Umgebung ein Objekt in der Umgebung detektiert wird und in Abhängigkeit von einer Relevanzbewertung die Warnnachricht für das Objekt zum Ausgeben auf einer Ausgabeeinrichtung des Assistenzsystems mittels der elektronischen Recheneinrichtung erzeugt wird.
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Es ist vorgesehen, dass mittels der elektronischen Recheneinrichtung eine potentielle Sichteinschränkung in der Umgebung für den Nutzer bestimmt wird, wobei die Sichteinschränkung in Abhängigkeit von einer bestimmten Position des Objekts bestimmt wird, wobei zumindest ein die Warnnachricht charakterisierender Parameter bei einem Detektieren einer Sichteinschränkung verändert wird.
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Somit kann die Warnnachricht verbessert für den Nutzer erzeugt werden. Insbesondere kann somit in Abhängigkeit der Sichteinschränkung für den Nutzer die Warnnachricht erzeugt werden. Sollte beispielsweise eine Sichteinschränkung vorliegen, so kann die Warnnachricht entsprechend angepasst werden, beispielsweise intensiviert werden, so dass der Nutzer vor einem potentiellen Zusammenstoß mit dem Objekt gewarnt werden kann. Sollte hingegen keine Sichteinschränkung vorliegen, so kann davon ausgegangen werden, dass beispielsweise der Nutzer des Kraftfahrzeugs, welcher insbesondere ein Fahrer des Kraftfahrzeugs sein kann, das Objekt bereits selbst wahrgenommen hat, wodurch keine Warnnachricht beziehungsweise eine reduzierte Warnnachricht notwendig ist. Somit kann der Nutzer lediglich bei einer Sichteinschränkung gewarnt werden. Dadurch ist die Informationsbelastung für den Nutzer reduziert.
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Insbesondere werden somit unnötige Warnnachrichten für den Fahrer verhindert.
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Insbesondere ist somit vorgeschlagen, mittels der Umgebungserfassungseinrichtung, insbesondere mittels unterschiedlicher Umgebungserfassungseinrichtungen, welche auch als umfelderfassende Sensoren bezeichnet werden, am Kraftfahrzeug Objekte in der Umgebung, beispielsweise weitere Kraftfahrzeuge oder Fußgänger oder Radfahrer, zu erkennen. Als Umgebungserfassungseinrichtung kann beispielsweise eine Radarsensoreinrichtung, eine Ultraschallsensoreinrichtung, eine Kamera oder eine Lidarsensoreinrichtung genutzt werden. Es wird dann eine Relevanzbewertung, insbesondere eine Kritikalität, des erkannten Objekts relativ zum eigenen Kraftfahrzeug bestimmt. Ab einer gewissen Kritikalität, welche beispielsweise definiert durch zeitliche und räumliche Nähe zum Kraftfahrzeug ist, wird der Fahrer gewarnt. Es ist nun vorgesehen, dass diese Warnung nur dann unverändert ausgegeben wird, wenn gleichzeitig erkannt ist, dass der Nutzer durch eine Sichteinschränkung selbst nicht oder nur schlecht in der Lage ist, das kritische Objekt zu sehen.
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Als Sichteinschränkung können beispielsweise eine Hauswand, eine Mauer, Pflanzen oder parkende weitere Kraftfahrzeuge angesehen werden. Diese Sichteinschränkung kann dann wiederum insbesondere mittels der Umgebungserfassungseinrichtung am Kraftfahrzeug oder auch durch Navigationskarten oder Ähnliches, in denen Gebäude oder andere feste Hindernisse vermerkt sind, erfasst werden. Ebenfalls kann die Sichteinschränkung auf Basis von einer Fahrzeug-zu-X Kommunikation durchgeführt werden. Beispielsweise können Informationen von einer Infrastruktur in der Umgebung auf Basis der Fahrzeug-zu-X-Kommunikation berücksichtigt werden. Die Bewertung der Sichteinschränkung kann dann in Abhängigkeit einer Sichtachse des Fahrer durchgeführt werden. Diese Sichtachse ist notwendig, um das erkannte kritische Objekt zu erkennen und zu überprüfen, ob das sichteinschränkende Hindernis die Sicht auf das kritische Objekt behindert. Ist dies der Fall, ist also keine Freisicht gegeben, wird die Warnung ausgegeben. Andernfalls wird die Warnung nicht ausgegeben oder zumindest in abgeschwächter oder verspäteter Form ausgegeben.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform wird eine Intensität einer Ausgabe der Warnnachricht als der charakterisierende Parameter bei dem Detektieren der Sichteinschränkung erhöht. Mit anderen Worten, sollte die Sichteinschränkung erfasst werden und das Objekt ebenfalls erfasst werden, so wird eine Intensität der Ausgabe erhöht. Sollte beispielsweise die Warnnachricht akustisch oder visuell ausgegeben werden, so können bei einer akustischen Ausgabe eine Frequenz erhöht werden beziehungsweise eine Lautstärke erhöht werden. Sollte beispielsweise die Warnnachricht optisch angezeigt werden, so kann dies durch Blinken oder durch hellere und grellere Farben intensiviert werden, so dass die Aufmerksamkeit für den Nutzer erhöht ist. Dadurch kann verbessert die Warnnachricht für den Nutzer erzeugt werden.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn eine Benachrichtigungszeit der Warnnachricht als der charakterisierende Parameter beim Detektieren der Sichteinschränkung verändert wird, wobei insbesondere die Warnnachricht früher ausgegeben wird. Sollte das Objekt hinter einer Sichteinschränkung detektiert werden, so kann die Warnnachricht bereits frühzeitiger für den Nutzer ausgegeben werden, so dass dieser frühzeitig vor dem nicht sichtbaren Objekt gewarnt werden kann.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn bei keiner detektierten Sichteinschränkung die Warnnachricht unterdrückt wird. Insbesondere ist somit vorgesehen, sollte keine Sichteinschränkung vorliegen, dass die Warnnachricht nicht ausgegeben wird. Insbesondere wird davon ausgegangen, dass der Nutzer des Kraftfahrzeugs dann das Objekt bereits selbst wahrgenommen hat. Um nun einen Informationsüberfluss beim Nutzer zu vermeiden, wird die Warnnachricht unterdrückt, so dass keine zusätzliche Informationsbelastung für den Nutzer zu verzeichnen ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform wird bei keiner detektierten Sichteinschränkung eine Intensität einer Ausgabe der Warnnachricht als der charakterisierende Parameter verringert. Insbesondere kann somit vorgesehen sein, dass beispielsweise die Warnnachricht ausgegeben wird, jedoch eine Intensität verringert wird. Beispielsweise kann bei einer akustischen Ausgabe der Warnnachricht eine entsprechende Lautstärke reduziert werden. Somit kann die Informationsflut beim Fahrer reduziert werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform wird eine Benachrichtigungszeit der Warnnachricht als der charakterisierende Parameter bei keiner detektierten Sichteinschränkung verändert, wobei insbesondere die Warnnachricht später ausgegeben wird. Sollte also keine Sichteinschränkung vorliegen, so wird die Warnnachricht zeitlich später ausgegeben, da insbesondere davon ausgegangen werden kann, dass der Nutzer des Kraftfahrzeugs das Objekt bereits selbst wahrgenommen hat.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn mittels einer Blickrichtungserkennungseinrichtung des Assistenzsystems eine Blickrichtung des Nutzers erfasst wird und der charakterisierende Parameter zusätzlich in Abhängigkeit von dem erfassten Blickwinkel angepasst wird. Insbesondere kann somit eine Fahrerblickrichtung erfasst werden und somit überprüft werden, ob der Nutzer das Objekt bereits wahrgenommen hat. Sollte dies der Fall sein, so kann beispielsweise die Warnnachricht zusätzlich unterdrückt werden. Ferner kann bei dem Erkennen der Blickrichtung die Intensität der Warnnachricht weiter unterdrückt werden, so dass es zu einer Verminderung des Informationsüberflusses beim Nutzer kommen kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform wird eine relative Position des Objekts relativ zum Kraftfahrzeug und/oder eine relative Ausrichtung des Objekts relativ zum Kraftfahrzeug bei der Erzeugung der Warnnachricht berücksichtigt. Sollte beispielsweise das Kraftfahrzeug schräg von vorne kommen, so ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Nutzer bereits dieses Objekt erfasst hat. Sollte hingegen das Objekt von einer schrägen hinteren Richtung kommen, so kann die Warnnachricht entsprechend angepasst werden und insbesondere eine Intensität der Warnung erhöht werden. Insbesondere kann somit auch die Richtung, aus der das Objekt kommt, ohne Berücksichtigung von Sichtverdeckungen für die Entscheidung relevant sein, ob und wie eine Warnung ausgegeben wird. In diesem Fall ist beispielsweise davon auszugehen, dass ein Objekt, das zum Beispiel aus einem Fahrerblickwinkel von 90° relativ zur Fahrtrichtung ausgerichtet ist, wahrscheinlich eher nicht vom Fahrer wahrgenommen wird, da dieses außerhalb seines Sichtfelds ist.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn eine Entfernung des Objekts relativ zum Kraftfahrzeug bei der Erzeugung der Warnnachricht berücksichtigt wird. Insbesondere kann beispielsweise bei einer großen Entfernung zum Kraftfahrzeug die Warnnachricht noch unterdrückt werden, während bei einer Erfassung des Objekts in einem Nahbereich des Kraftfahrzeugs die Warnnachricht entsprechend intensiviert werden kann. Somit kann zuverlässig der Fahrer vor dem Objekt gewarnt werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Assistenzsystem für ein Kraftfahrzeug zur Erzeugung einer Warnnachricht für einen Nutzer, mit zumindest einer Umgebungserfassungseinrichtung, mit einer Ausgabeeinrichtung und mit einer elektronischen Recheneinrichtung, wobei das Assistenzsystem zum Durchführen eines Verfahrens nach dem vorhergehenden Aspekt ausgebildet ist. Insbesondere wird das Verfahren mittels des Assistenzsystems durchgeführt.
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Ein nochmals weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Assistenzsystem nach dem vorhergehenden Aspekt.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Assistenzsystems und des Kraftfahrzeugs, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Assistenzsystems und Kraftfahrzeugs hier nicht noch einmal beschrieben.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombination der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt
- 1 eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs mit einer Ausführungsform eines Assistenzsystems; und
- 2 ein schematisches Ablaufdiagramm einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs 1 mit einer Ausführungsform eines Assistenzsystems 2. Das Kraftfahrzeug 1 befindet sich auf einer Kreuzung 3. In dem Kraftfahrzeug 1 sitzt insbesondere ein Nutzer 4, welcher vorliegend insbesondere ein Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 ist. Das Assistenzsystem 2 weist eine Umgebungserfassungseinrichtung 5 auf. Das Assistenzsystem 2 kann auch eine Vielzahl von Umgebungserfassungseinrichtungen 5 aufweisen. Die Umgebungserfassungseinrichtung 5 kann beispielsweise als Radarsensoreinrichtung oder als Ultraschallsensoreinrichtung oder als Lidarsensoreinrichtung oder als Kamera ausgebildet sein. Das Assistenzsystem 2 weist ferner zumindest eine elektronische Recheneinrichtung 6 sowie eine Ausgabeeinrichtung 7 auf.
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Beim Verfahren zur Erzeugung einer Warnnachricht 8 für den Nutzer 4 des Kraftfahrzeugs 1 mittels des Assistenzsystems 2 wird mittels der Umgebungserfassungseinrichtung 5 des Assistenzsystems 2 eine Umgebung 9 des Kraftfahrzeugs 1 erfasst, und mittels der elektronischen Recheneinrichtung 6 wird in Abhängigkeit von der erfassten Umgebung 9 ein Objekt 10, welches vorliegend als weiteres Kraftfahrzeug ausgebildet ist, in der Umgebung 9 detektiert, und in Abhängigkeit von einer Relevanzbewertung 17 (2) wird die Warnnachricht 8 für das Objekt 10 zum Ausgeben auf der Ausgabeeinrichtung 7 des Assistenzsystems 2 mittels der elektronischen Recheneinrichtung 6 erzeugt.
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Es ist vorgesehen, dass mittels der elektronischen Recheneinrichtung 6 eine potentielle Sichteinschränkung 11 in der Umgebung 9 für den Nutzer 3 bestimmt wird, wobei die Sichteinschränkung 11 in Abhängigkeit von einer bestimmten Position des Objekts 10 bestimmt wird, wobei zumindest ein die Warnnachricht 8 charakterisierender Parameter bei einem Detektieren einer Sichteinschränkung 11 verändert wird.
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Vorliegend ist insbesondere gezeigt, dass mittels der Umgebungserfassungseinrichtung 5 beispielsweise ein Erfassungsbereich 12 detektiert werden kann. Ferner ist eine Sichtachse 13 des Nutzers 4 gezeigt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist insbesondere die Sichteinschränkung 11 gezeigt, wobei die Sichtachse 13 derart gezeigt ist, dass die Sichteinschränkung 11 die Sichtachse 13 behindert, so dass der Nutzer 4 das Objekt 10 nicht wahrnehmen kann. Die Umgebungserfassungseinrichtung 5 kann jedoch das Objekt 10 wahrnehmen.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel kann somit insbesondere vorgesehen sein, dass bei dem Detektieren der Sichteinschränkung 11 eine Intensität einer Ausgabe der Warnnachricht 8 als charakterisierender Parameter erhöht wird. Alternativ oder ergänzend kann eine Benachrichtigungungszeit der Warnnachricht 8 als der charakterisierende Parameter bei dem Detektieren der Sichteinschränkung 11 verändert werden, wobei insbesondere die Warnnachricht 8 früher ausgegeben wird.
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Sollte beispielsweise keine Sichteinschränkung 11 detektiert werden, so kann die Warnnachricht 8 unterdrückt werden. Ferner kann eine Intensität einer Ausgabe der Warnnachricht 8 als der charakterisierende Parameter bei keiner Sichteinschränkung 8 verringert werden. Ebenfalls kann die Benachrichtigungszeit der Warnnachricht 8 als der charakterisierende Parameter bei keiner Detektion der Sichteinschränkung 11 verändert werden, wobei insbesondere die Warnnachricht 8 später ausgegeben wird.
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Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass mittels einer Blickrichtungserkennungseinrichtung 14 des Assistenzsystems 2 eine Blickrichtung des Nutzers 4 erfasst wird und der charakterisierende Parameter zusätzlich in Abhängigkeit von dem erfassten Blickwinkel angepasst wird. Ferner kann eine relative Position des Objekts 10 relativ zum Kraftfahrzeug 1 und/oder eine relative Ausrichtung des Objekts 10 relativ zum Kraftfahrzeug 1 bei der Erzeugung der Warnnachricht 8 berücksichtigt werden. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass eine Entfernung des Objekts 8 relativ zum Kraftfahrzeug 1 bei der Erzeugung der Warnnachricht 8 berücksichtigt wird.
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2 zeigt eine schematische Ansicht eines Ablaufdiagramms gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Insbesondere kann vorliegend vorgesehen sein, dass auf Basis der Umgebungserfassungseinrichtung 5 der elektronischen Recheneinrichtung 6 die entsprechende Sichteinschränkung 11 übermittelt wird. Ferner kann auch über eine Fahrzeug-zu-X-Kommunikation 15 die entsprechende Sichteinschränkung 11 übermittelt werden. Des Weiteren kann auch über eine Navigationseinrichtung 16, insbesondere über entsprechende Kartendaten und Online-Informationen, eine Sichteinschränkung 11, wie beispielsweise eine Bebauung, übermittelt werden. Die Relevanzbewertung 17, welche insbesondere eine Situationsbewertung hinsichtlich einer Kollisionsgefahr darstellt, kann insbesondere das Objekt 10, insbesondere ein kritisches Objekt 10, als Information von der Fahrzeug-zu-X-Kommunikation 15 erhalten. Ferner kann auch eine Information bezüglich des Objekts 10 von der Umgebungserfassungseinrichtung 5 erhalten werden. Die Situationsbewertung beziehungsweise Relevanzbewertung 17 wiederum übermittelt dann die kritischen Objekte beziehungsweise das kritische Objekt 10 an die elektronische Recheneinrichtung 6, wobei die elektronische Recheneinrichtung 6 wiederum dazu ausgebildet ist, die Warnnachricht 8 an den Nutzer 4 auszugeben.
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Insbesondere ist somit gezeigt, dass mittels der Umgebungserfassungseinrichtung 5 am Kraftfahrzeug 1 beispielsweise das querende Objekt 10 erkannt wird. Mittels der Auswerteeinrichtung, insbesondere mittels der elektronischen Recheneinrichtung 6, wird die Kritikalität beziehungsweise Relevanz des erkannten Objekts 10 relativ zum eigenen Kraftfahrzeug 1 bestimmt. Ab einer gewissen Kritikalität, beispielsweise definiert zur zeitliche und räumliche Nähe, wird der Nutzer 4 gewarnt.
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Es ist nun vorgesehen, dass diese Warnnachricht 8 nur dann ausgegeben wird, wenn gleichzeitig erkannt ist, dass der Nutzer 4 durch die Sichteinschränkung 11 selbst nicht oder nur schlecht in der Lage ist, das Objekt 10 zu erkennen. Diese Sichteinschränkung 11, zum Beispiel durch Häuserwände, Mauern, Pflanzen oder weitere parkende Kraftfahrzeuge, kann dann mittels der Umgebungserfassungseinrichtung 5, beispielsweise mittels der Kamera, Radar, Ultraschall oder Laser, erkannt werden, wobei auch die Navigationseinrichtung 16 hierzu genutzt werden kann, so dass feste Hindernisse erkannt werden können.
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Die elektronische Recheneinrichtung 6 ermittelt dafür, ob auf der Sichtachse 13 des Nutzers 4, die notwendig ist, das erkannte kritische Objekt 10 liegt, und überprüft somit, ob die Sichteinschränkung 11 vorhanden ist. Ist die dies der Fall, also ist keine freie Sicht auf das Objekt 10 für den Nutzer 4 vorhanden, wird die Warnnachricht 8 ausgegeben. Andernfalls wird die Warnnachricht 8 nicht ausgegeben oder in abgeschwächter oder verspäteter Form ausgegeben.
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Es ist auch die Richtung, aus der das Objekt 10 kommt, unter Berücksichtigung von Sichtverdeckungen entscheidend, ob und wie die Warnnachricht 8 ausgegeben wird. In diesem Fall ist beispielsweise davon auszugehen, dass das Objekt 10, das zum Beispiel aus einem Fahrwinkel von 90° relativ zur Fahrtrichtung erscheint, wahrscheinlich eher nicht vom Nutzer 4 wahrgenommen wird, da dies außerhalb des Sichtbereichs des Nutzers 4 ist.
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Insbesondere wird dadurch erzielt, dass dem Nutzer 4 weniger aus seiner Sicht unnötige Warnungen ausgegeben werden. Die Warnnachricht 8 ist genau dann unnötig, wenn der Nutzer 4 die Gefahr selbst erkannt und eingeschätzt hat. Durch die Reduktion von unnötigen Warnnachrichten 8 wird ein Gewöhnungseffekt vermieden, und der Nutzer 4 ist effektiver in den Situationen gewarnt, in denen die Warnnachricht 8 wirklich benötigt ist.
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Insgesamt zeigt die Erfindung eine Erkennung von Sichteinschränkungen 11 bei Querverkehr und eine entsprechende der Warnstrategie.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Assistenzsystem
- 3
- Kreuzung
- 4
- Nutzer
- 5
- Umgebungserfassungseinrichtung
- 6
- elektronische Recheneinrichtung
- 7
- Ausgabeeinrichtung
- 8
- Warnnachricht
- 9
- Umgebung
- 10
- Objekt
- 11
- Sichteinschränkung
- 12
- Erfassungsbereich
- 13
- Sichtachse
- 14
- Blickrichtungserkennungseinrichtung
- 15
- Fahrzeug-zu-X-Kommunikation
- 16
- Navigationseinrichtung
- 17
- Relevanzbewertung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2018/149768 A1 [0003]
- DE 102014201036 A1 [0004]