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Stand der Technik
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Die Erfindung geht von einem Sensormodul für einen Inhalator und einem Verfahren zum Betreiben eines Sensormoduls nach Gattung der unabhängigen Ansprüche aus. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Computerprogramm.
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Bei chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Chronic Obstructive Pulmonary Disease (COPD), müssen Patienten meist mehrmals täglich Medikamente inhalieren. Hierbei gibt es eine Vielzahl verschiedener Abgabeprinzipien, Gerätetypen und Hersteller. Grundsätzlich werden die beiden Abgabeprinzipien „Dosier-Aerosol“, bei dem das Medikament versprüht wird, und „Pulver-Inhalator“, bei dem das Medikament in Pulverform in einem Reservoir vorliegt, unterschieden.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund werden mit dem hier vorgestellten Ansatz ein Sensormodul für einen Inhalator, ein Inhalator mit einem Sensormodul und ein Verfahren zum Betreiben eines Sensormoduls, weiterhin eine Vorrichtung, die dieses Verfahren verwendet, sowie schließlich ein entsprechendes Computerprogramm gemäß den Hauptansprüchen vorgestellt. Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im unabhängigen Anspruch angegebenen Vorrichtung möglich.
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Mit dem hier vorgestellten Sensormodul kann ein Wirkstoffapplikationsvorgang, der auch als Inhalationsvorgang bezeichnet werden kann, messtechnisch erfasst und ausgewertet werden, um dem Anwender im Nachgang eine Rückmeldung zu geben, beispielsweise ob die Inhalation korrekt durchgeführt wurde, eventuell mit Hinweisen welcher Teilvorgang nicht korrekt ausgeführt wurde oder was bei der nächsten Anwendung besser gemacht werden könnte. Durch die vorteilhafte Anordnung des Sensormoduls an der bei einem Inhalationsvorgang bewegten Kartusche selbst, anstatt an einem unbeweglichen Teil des Inhalatorgehäuses, wird eine optimale Detektion eines Sprühstoßes ermöglicht. Damit können vorteilhafterweise zukünftig durchgeführte Anwendungen bzw. Wirkstoffapplikationen verbessert werden.
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Es wird ein Sensormodul für einen Inhalator vorgestellt, wobei das Sensormodul mindestens einen in einem Sensorgehäuse angeordneten Sensor zum sensorischen Erfassen eines Wirkstoffapplikationsvorgangs umfasst, wobei das Sensormodul an einer in einem Inhalatorgehäuse des Inhalators angeordneten oder anordenbaren Kartusche angeordnet oder anordenbar ist.
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Der Inhalator kann beispielsweise ein Inhalatorgehäuse aufweisen, das ausgebildet ist um eine austauschbare Kartusche aufzunehmen und über eine Biegung fluidisch mit einem Mundstück verbunden sein kann. Beim Herunterdrücken der Kartusche kann ein Vorgang ausgelöst werden, bei dem ein in der Kartusche befindlicher Wirkstoff, beispielsweise in der Form einer Flüssigkeit oder Pulvers, durch das Mundstück als ein Aerosol ausgegeben werden kann. So kann ein Nutzer, der das Mundstück mit den Lippen umschlossen hält, bei einem gleichzeitigen Einatmen und Herunterdrücken der Kartusche einen Wirkstoffapplikationsvorgang durchführen. Medizinisch bedeutsam ist es, möglichst viel des Wirkstoffes in die tieferen Atemwege zu deponieren. Dabei sollte der im Aerosol oder Pulver befindliche Wirkstoff zunächst die 90°-Biegung des Rachens passieren können. Durch die Massenträgheit der Partikel kann es bei falscher Anwendung des Inhalators passieren, dass ein Großteil des Wirkstoffs im Rachenraum verbleibt. Die Patienten werden daher in der Anwendung des Inhalators geschult den Kopf in den Nacken zu legen. So wird die Biegung des Rachens reduziert und deutlich mehr Wirkstoff kann die unteren Atemwege erreichen. Mit dem hier vorgestellten Sensormodul, das auch als Smart Inhaler bezeichnet werden kann, kann vorteilhafterweise ein solcher Wirkstoffapplikationsvorgang durch einen oder mehrere im Sensormodul angeordnete Sensoren überwacht werden, um einen Nutzer bei der richtigen Anwendung des Inhalators zu unterstützen. Im Unterschied zu Sensoren, die direkt oder über einen Adapter am Inhalatorgehäuse angeordnet sind und bei einem Drücken der Kartusche nicht zwangsläufig bewegt werden, ist das hier vorgestellte Sensormodul an der Kartusche selbst anordenbar und kann entsprechend zusammen mit dieser bewegt werden. Das hat den Vorteil, dass ein im Sensormodul angeordneter Sensor die ausgeführten Bewegungen leichter erfassen kann.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das Sensormodul von dem Inhalatorgehäuse und/oder der Kartusche trennbar ausgeformt sein. Beispielsweise kann es sich bei dem Sensormodul um eine eigenständige Einheit handeln, die unabhängig von Größe und Ausformung des Inhalatorgehäuses auf die in dem Inhalatorgehäuse anordenbare Kartusche aufgesetzt werden kann. Mit anderen Worten handelt es sich bei dieser Ausführungsform um eine sensorische Aufstecklösung für Kartuschen von Dosieraerosolen mit einer erweiterten sensorischen Erfassung der Inhalationsvorgänge. Somit kann das Sensormodul vorteilhafterweise ausschließlich mit der Kartusche selbst verbunden werden, wodurch es bei einer Bewegung der Kartusche, beispielsweise einem Herunterdrücken zum Auslösen eines Wirkstoffapplikationsvorgangs, ungehindert einer solchen Bewegung folgen und diese sensorisch erfassen kann. Zudem hat diese Ausführungsform den Vorteil, dass das Sensormodul mit verschiedenen Inhalatoren in unterschiedlichen Ausführungsformen kombiniert werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der Sensor als Beschleunigungssensor zum Erfassen eines Bewegens der Kartusche ausgebildet sein. Beispielsweise kann ein auf die Kartusche aufgesetztes Sensormodul von einem Nutzer bei Betätigen der Kartusche zusammen mit der Kartusche nach unten bewegt werden, wobei der integrierte Beschleunigungssensor den Hub erfassen und den Auslösevorgang detektieren kann. Vorteilhafterweise kann mittels eines Beschleunigungssensors direkt die Bewegung der Kartusche erfasst werden, wodurch fehlerhafte Anwendungen, wie beispielsweise ein zu sanftes oder zu langsames Drücken der Kartusche, von dem Sensormodul erfasst werden können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Sensorgehäuse zumindest ein hervorstehendes Verbindungselement zum Verbinden oder Anklemmen des Sensormoduls mit oder an der Kartusche aufweisen. Bei dem Verbindungselement, das auch als Befestigungsvorrichtung bezeichnet werden kann, kann es sich beispielsweise um an einem Boden des Sensorgehäuses angeordnete Nasen oder einen ausgetragenen Ring handeln. Das Sensormodul kann mithilfe einer solchen einfachen Anpassung des Sensorgehäuses formschlüssig, kraftschlüssig und zusätzlich oder alternativ stoffschlüssig mit der Kartusche verbunden werden. Das hat den Vorteil, dass ein Nutzer das Sensorgehäuse leicht auf eine Kartusche aufsetzen und genauso leicht die Kartusche wieder von dem Sensorgehäuse lösen kann, wenn beispielsweise die Kartusche ausgetauscht wird.
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Zudem kann das Sensormodul einen von dem Sensormodul trennbaren Adapter zum Verbinden des Sensormoduls mit der Kartusche umfassen. Ein solcher Adapter kann beispielsweise an einer Seite ausgebildet sein, um das Sensormodul aufzunehmen. Dabei kann zum Beispiel das zuvor vorgestellte Verbindungselement in eine Oberfläche des Adapters greifen, um eine Verbindung zwischen dem Sensormodul und dem Adapter herzustellen. Auf einer der Seite mit dem Sensormodul gegenüberliegenden anderen Seite kann der Adapter beispielsweise eine zu einem bestimmten Typ einer Kartusche passende Ausformung aufweisen. Vorteilhafterweise kann so ermöglicht werden, dass Sensormodul auf verschiedene Typen von Kartuschen zu adaptieren, wodurch es bei verschiedenen Typen von Inhalatoren eingesetzt werden kann. Mit anderen Worten kann das Sensormodul vorteilhafterweise mittels eines Adapters auf die Kartusche aufgebracht werden, sodass die Modularität des Sensormoduls für verschiedene Arten von Inhalatoren erhalten bleiben kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Sensorgehäuse mit mindestens einer Griffmulde zum Ergreifen des Sensormoduls während eines Wirkstoffapplikationsvorgangs ausgeformt sein. Das Sensorgehäuse, das auch als Gehäuse des Sensormoduls bezeichnet werden kann, kann also beispielsweise mittels Griffmulden so ausgeformt sein, dass die Ergonomie des Auslösevorgangs verbessert wird. Beispielsweise kann das Sensormodul zwei oder mehr längliche Vertiefungen aufweisen, die ausgeformt sein können, um die Finger eines Nutzers aufzunehmen. Das hat den Vorteil, dass ein mit einem Sensormodul kombinierter Inhalator leicht zu handhaben und während eines Wirkstoffapplikationsvorgangs gut festzuhalten ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Sensormodul eine Ausgabeeinrichtung zum Ausgeben eines von dem Sensor ausgegebenen das Bewegen des Sensormoduls repräsentierenden Sensorsignals umfassen. Beispielsweise kann die Ausgabeeinrichtung ein Display und zusätzlich oder alternativ eine Sendeschnittstelle aufweisen, über die das Sensorsignal zum Beispiel drahtlos an ein mobiles Gerät, beispielsweise ein Smartphone oder Tablett, gesendet werden kann. Vorteilhafterweise können dadurch für einen Nutzer relevante Informationen, beispielsweise darüber, ob die Inhalation korrekt durchgeführt wurde, eventuell mit Hinweisen welcher Teilvorgang nicht korrekt ausgeführt wurde, oder was bei der nächsten Anwendung besser gemacht werden könnte, für einen Nutzer abrufbar sein. Zusätzlich oder alternativ kann die Ausgabeeinrichtung beispielsweise ein akustisches Signal ausgeben und zusätzlich oder alternativ eine Lichteinheit umfassen, die einem Nutzer mittels eines Farbsignals anzeigen kann, ob der Wirkstoffapplikationsvorgang richtig ausgeführt wurde. Eine solche Ausführungsform hat den Vorteil, dass ein Nutzer schnell und direkt eine Rückmeldung zu der ausgeführten Inhalation bekommen kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Ausgabeeinrichtung ausgebildet sein, um ansprechend auf das Sensorsignal eine Bewegung oder Wirkstoffapplikation einem Nutzer des Sensormoduls anzuzeigen. Auf diese Weise kann dem Nutzer des Inhalators bzw. des Sensormoduls ein Hinweis auf die aktuell erfolgende Wirkstoffapplikation gegeben werden, sodass der Nutzer beispielsweise auch erkennen kann, ob er oder sie die Kartusche weit genug in das Inhalatorgehäuse eingedrückt hat, damit der Wirkstoff freigegeben wird. Eine solche Ausführungsform bietet speziell bei vorsichtigen Nutzern einen Vorteil, da der Nutzer eindeutig signalisiert bekommt, ab wann der Wirkstoff tatsächlich abgegeben wird.
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Zudem wird ein Inhalator mit einem Inhalatorgehäuse zum Aufnehmen einer Kartusche und einer Variante eines zuvor vorgestellten Sensormoduls vorgestellt. Eine solche Kombination hat den Vorteil, dass alle zuvor genannten Vorteile optimal miteinander kombiniert werden können.
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Zudem wird ein Verfahren zum Betreiben einer Variante eines zuvor vorgestellten Sensormoduls vorgestellt, wobei das Verfahren einen Schritt des Erfassens eines Bewegens des Sensormoduls und einen Schritt des Ausgebens eines das Bewegen des Sensormoduls repräsentierenden Sensorsignals umfasst. Vorteilhafterweise kann mit einem solchen Verfahren die Verwendung eines Inhalators mit einem Sensormodul überwacht und einem Nutzer eine Rückmeldung über die korrekte oder nicht korrekte Verwendung des Inhalators während eines Inhalationsvorgangs gegeben werden.
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Dieses Verfahren kann beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer Mischform aus Software und Hardware beispielsweise in einem Steuergerät implementiert sein.
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Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Vorrichtung, die ausgebildet ist, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante der Erfindung in Form einer Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
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Hierzu kann die Vorrichtung zumindest eine Recheneinheit zum Verarbeiten von Signalen oder Daten, zumindest eine Speichereinheit zum Speichern von Signalen oder Daten, zumindest eine Schnittstelle zu einem Sensor oder einem Aktor zum Einlesen von Sensorsignalen von dem Sensor oder zum Ausgeben von Daten- oder Steuersignalen an den Aktor und/oder zumindest eine Kommunikationsschnittstelle zum Einlesen oder Ausgeben von Daten aufweisen, die in ein Kommunikationsprotokoll eingebettet sind. Die Recheneinheit kann beispielsweise ein Signalprozessor, ein Mikrocontroller oder dergleichen sein, wobei die Speichereinheit ein Flash-Speicher, ein EEPROM oder eine magnetische Speichereinheit sein kann. Die Kommunikationsschnittstelle kann ausgebildet sein, um Daten drahtlos und/oder leitungsgebunden einzulesen oder auszugeben, wobei eine Kommunikationsschnittstelle, die leitungsgebundene Daten einlesen oder ausgeben kann, diese Daten beispielsweise elektrisch oder optisch aus einer entsprechenden Datenübertragungsleitung einlesen oder in eine entsprechende Datenübertragungsleitung ausgeben kann.
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Unter einer Vorrichtung kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuer- und/oder Datensignale ausgibt. Die Vorrichtung kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen der Vorrichtung beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
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Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, insbesondere wenn das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.
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Ausführungsbeispiele des hier vorgestellten Ansatzes sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Sensormoduls;
- 2 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Inhalators mit eingesetzter Kartusche und Sensormodul;
- 3 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Inhalators mit eingesetzter Kartusche, Adapter und Sensormodul;
- 4A eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Sensormoduls mit anderen Griffmulden;
- 4B eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Sensormoduls mit weiteren Griffmulden;
- 5 ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben eines Sensormoduls;
- 6 ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Durchführen eines Wirkstoffapplikationsvorgangs mit einem Inhalator; und
- 7 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum Betreiben eines Sensormoduls gemäß einer hier vorgestellten Variante.
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In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
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Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“-Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Sensormoduls 100. Um die Handhabung des Sensormoduls 100 zu verbessern, weist das Sensorgehäuse 105 in diesem Ausführungsbeispiel ergonomische Formen in der Sensormodulgeometrie auf, die lediglich beispielhaft als zwei Griffmulden 110 ausgeformt sind, die das Handling, die Ergonomie des Sensormoduls 100 und die Applikationsschritte eines Wirkstoffapplikationsvorgangs für einen Nutzer oder einen Patienten einfacher und angenehmer machen. In anderen Ausführungsbeispielen kann das Sensormodul Variationen möglicher Formen aufweisen, die für einen oder mehrere Finger entsprechend ausgeformte Oberflächen aufweisen. Das Sensormodul 100 umfasst zudem in diesem Ausführungsbeispiel zwei hervorstehende Verbindungselemente 115, die an einem den Griffmulden 110 gegenüberliegenden Boden 118 des Sensormoduls 100 angeordnet sind und die ausgebildet sind, um das Sensormodul 100 mit einer Kartusche 120 zu verbinden. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Verbindungselemente 115 als Nasen ausgeformt, zwischen denen die Kartusche 120 formschlüssig einfügbar ist. Innerhalb des Sensorgehäuses 105 ist in diesem Ausführungsbeispiel ein Sensor 125 angeordnet, der lediglich beispielhaft als Beschleunigungssensor ausgebildet ist. In diesem Ausführungsbeispiel wird das Sensormodul 100 direkt auf die Kartusche 120 aufgebracht und ist ausgebildet, um mittels des integrierten Beschleunigungssensors 125 eine Bewegung des Sensormoduls 100 und damit eine Bewegung der Kartusche 120 zu erfassen und einen auf diese Weise ausgelösten Sprühstoß zu detektieren. Zusätzlich umfasst das Sensormodul 100 in diesem Ausführungsbeispiel eine Ausgabeeinrichtung 130, die ausgebildet ist, um ein von dem Sensor 125 bereitgestelltes Sensorsignal 135 über eine Sendeschnittstelle 140 auszugeben. In diesem Ausführungsbeispiel repräsentiert das Sensorsignal 135 ein vom Beschleunigungssensor 125 erfasstes Bewegen das Sensormoduls 100. Durch die Verbindung des Sensormoduls 100 zur Kartusche 120 repräsentiert das Sensorsignal 135 gleichermaßen ein Bewegen der Kartusche 120.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Inhalators 200 mit eingesetzter Kartusche 120 und Sensormodul 100. Dabei kann es sich um die in 1 beschriebene Kartusche und das beschriebene Sensormodul handeln. Der Inhalator 200, der auch als MDI oder Metered Dose Inhaler bezeichnet werden kann, umfasst ein Inhalatorgehäuse 205, das über eine Biegung 210 mit einem Mundstück 215 verbunden ist. In das Inhalatorgehäuse 205 ist die Kartusche 120 eingesetzt. Das Sensormodul 100 ist in diesem Ausführungsbeispiel mit einem hervorstehenden Ring als Verbindungselement 115 ausgeformt und ist mittels dieses Verbindungselements 115 von oben auf die Kartusche 120 aufsetzbar. In diesem Ausführungsbeispiel enthält die Kartusche 120 Wirkstoffe für Atemwegserkrankungen und steht unter Druck. Wird die Kartusche 120 im Inhalatorgehäuse 205 nach unten gedrückt, entweicht ein Teil des Wirkstoffs in Form von kleinen Tröpfchen, beziehungsweise als Dosieraerosol, durch das Mundstück 215, und ist mit einem Atemzug eines den Inhalator benutzenden Patienten in dessen Lunge aufnehmbar. Bei Betätigen des Inhalators 200, das heißt bei einem Herunterdrücken der Kartusche 120, wird mit der Kartusche 120 auch das Sensormodul 100 bewegt, wobei der integrierte Beschleunigungssensor, wie er in 1 beschrieben wurde, den Hub erfasst und den Auslösevorgang detektiert.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Inhalators 200 mit eingesetzter Kartusche 120, einem Adapter 300 und einem Sensormodul 100. Dabei kann es sich um die in den vorangegangenen Figuren beschriebene Kartusche und das Sensormodul sowie um den in 2 beschriebenen Inhalator handeln. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Sensormodul 100 mit einem Adapter 300 verbindbar, der wiederum mittels eines Adapterverbindungselements 305 formschlüssig mit der Kartusche 120 verbindbar ist. Ähnlich dem Verbindungselement, das in 2 beschrieben wurde, ist lediglich beispielhaft das Adapterverbindungselement 305 als hervorstehende Ring ausgeformt. In anderen Ausführungsbeispielen weist das Adapterverbindungselement 305 andere Ausformungen auf, die es erlauben, dass Sensormodul 100 auch auf andere Typen von Inhalatoren zu adaptieren. Hier sind lediglich beispielhaft Pulverinhalatoren zu nennen, die eine flache Gehäuseoberfläche aufweisen. Daher ist es möglich verschiedene Adapter bereitzustellen, die das Sensormodul 100 mit verschiedenen Kartuschen für verschiedene Inhalatoren verbinden. Die ausgetragene Verbindungsgeometrie, wie in diesem Ausführungsbeispiel ein Ring zum Aufstecken, weist in diesem Fall das Adapter Bauteil auf.
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4A zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Sensormoduls 100 mit anderen Griffmulden 400. Dabei kann es sich um das in den vorangegangenen Figuren beschriebene Sensormodul handeln. In diesem Ausführungsbeispiel sind die anderen Griffmulden 400 als konkave Mulde ausgeformt.
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4B zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Sensormoduls 100 mit weiteren Griffmulden 450. Dabei kann es sich um das in den vorangegangenen Figuren beschriebene Sensormodul handeln. In diesem Ausführungsbeispiel sind die weiteren Griffmulden 450 als zwei Vertiefungen ausgeformt, zwischen denen eine ebene Fläche 460 angeordnet ist.
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5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens 500 zum Betreiben eines Sensormoduls. Dabei kann es sich um das in den vorangegangenen Figuren beschriebene Sensormodul handeln. Das Verfahren 500 umfasst einen Schritt 505 des Erfassens eines Bewegens des Sensormoduls. In diesem Schritt 505 erfasst der im Sensormodul integrierte Bewegungssensor, wie er in 1 beschrieben wurde, ein Herunterdrücken das Sensormodul zusammen mit der Kartusche, auf der das Sensormodul angeordnet ist. Zudem umfasst das Verfahren 500 einen Schritt 510 des Ausgebens eines das Bewegen des Sensormoduls repräsentierenden Sensorsignals, wobei ein die zuvor erfasste Bewegung repräsentierendes Sensorsignal von einer Ausgabeeinrichtung, wie sie in 1 beschrieben wurde, für einen Nutzer bereitgestellt wird.
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6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens 600 zum Durchführen eines Wirkstoffapplikationsvorgangs mit einem Inhalator. Dabei kann es sich um den in 2 und 3 beschriebenen Inhalator handeln. Das Verfahren 600 umfasst einen Schritt 605 des Abnehmens einer Verschlusskappe durch einen Nutzer sowie einen Schritt 610 des kräftigen Schüttelns des Inhalators. Es folgt ein Schritt 615 des langsamen Ausatmens und Einnehmens einer aufrechten Sitzposition. Im folgenden Schritt 620 des Umschließens wird das Mundstück des Inhalators mit den Lippen umschlossen. Es folgt ein Schritt 625 des senkrechten Haltens des Inhalators und ein Schritt 630 des langsamen und möglichst tiefen Einatmens bei gleichzeitigem Auslösen eines Sprühstoßes. In diesem Schritt 630 wird zum Auslösen eines Sprühstoßes eine Kartusche des Inhalators mit einem aufgesetzten Sensormodul, wie es in den vorangegangenen Figuren beschrieben wurde, bewegt und diese Bewegung von einem Bewegungssensor des Sensormoduls detektiert. Anschließend folgt ein Schritt 635 des Anhaltens des Atems für 5 bis 10 Sekunden, ein Schritt 640 des Ausnehmens des Mundstücks aus dem Mund, ein Schritt 645 des langsamen Ausatmens und ein Schritt 650 des Aufsetzens der Verschlusskappe auf den Inhalator. Im Anschluss an den Schritt 650 das Aufsetzen wird in diesem Ausführungsbeispiel in einem Schritt 655 von einer in 1 beschriebenen Ausgabeeinrichtung ausgegeben, um dem Nutzer eine Rückmeldung zur Durchführung des Wirkstoffapplikationsvorgang zu geben.
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7 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung 700 zum Betreiben eines Sensormoduls gemäß einer hier vorgestellten Variante. Die Vorrichtung umfasst eine Erfassungseinheit 705 zum Ansteuern eines Erfassens eines Bewegens des Sensormoduls. Zudem umfasst die Vorrichtung 700 eine Ausgabeeinheit 710 zum Ansteuern eines Ausgebens eines das Bewegen des Sensormoduls 100 repräsentierenden Sensorsignals.