-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verwalten von auf einem Gerät drahtlos eingehenden oder von einer Einheit des Geräts erzeugten Nachrichten, bei dem eine solche eingehende oder von einer Einheit des Geräts erzeugte Nachricht nach einem vorbestimmten Kriterium auf Relevanz für eine bestimmte Person geprüft wird. Solche Verfahren sind bereits im Zusammenhang mit der Darstellung von Nachrichten in Kraftfahrzeugen bekannt.
-
Beispielsweise beschreibt die
US 9, 381, 813 B2 ein Verfahren zum selektiven Anzeigen von Nachrichten, die an das Kraftfahrzeug übermittelt werden, und zwar in Abhängigkeit von der Fahrzeugbetriebssituation. Beispielsweise kann bei einem schnellfahrenden Kraftfahrzeug eine längere Nachricht nicht angezeigt werden, die bei langsamer Fahrt angezeigt wird.
-
Aus der
US 2016/0147563 A1 ist ferner ein Verfahren bekannt, bei dem eingehenden Nachrichten ein Prioritätswert zugeteilt wird und bei dem auf einem Display des Fahrzeugs Nachrichten in einer durch die Priorität vorbestimmten Reihenfolge angezeigt werden.
-
Schließlich beschreibt die
US 10, 423, 292 B2 ein Verfahren zum Auswerten von an ein Kraftfahrzeug übermittelten Nachrichten in Abhängigkeit von einem sogenannten Fahrzeugkontext: Das Hauptbeispiel besteht hier darin, dass in Abhängigkeit von einem Navigationsziel Nachrichten ausgewählt werden. Dies sind insbesondere solche, in denen bestimmte Stichworte enthalten sind, die auf einen Inhalt verweisen, der für den Fahrer relevant ist (z. B. ein anstehendes Treffen mit einer anderen Person etc.).
-
Nachteilig am Stand der Technik ist, dass in sehr umständlicher Weise die Nachrichten verwaltet werden, insbesondere wenn es sehr viele Nachrichten gibt.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Weg aufzuzeigen, wie die Nachrichtengebung generell leichter handhabbar ist.
-
Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren der eingangs genannten Gattung bereitgestellt, bei dem nur bei festgestellter Relevanz der Nachricht die Nachricht ausgegeben wird, und bei festgestellter Nichtrelevanz stattdessen eine bloße Signalisierung des Vorhandenseins der Nachricht erfolgt. Alternativ wäre denkbar, dass die nicht relevante Nachricht vollständig unterdrückt wird.
-
Bei der Erfindung ist somit eine Filterung gegeben, die gerade dem Besitzer des Geräts hilft, auch in Stresssituationen mit einer großen Anzahl von Nachrichten zurechtzukommen.
-
Die Relevanz oder Nichtrelevanz kann anhand eines Pools vorhandener Zeichenfolgen festgestellt werden. Solche Zeichenfolgen können Stichworte beinhalten, z. B. „Verabredung“, „Meeting“, „Treffen“, und zu dem Stichwort auch Fehlschreibungen, also dasselbe Wort mit Rechtschreibfehlern. Insbesondere können die Zeichenfolgen unmittelbar Teil der Textnachricht sein, oder aus einer Sprachnachricht durch Spracherkennung abgeleitet werden, bevor sie mit den Zeichenfolgen aus dem Pool verglichen werden. Die Zeichenfolgen können des Weiteren Uhrzeiten beinhalten: Nachrichten, die sich auf bestimmte Zeitintervalle beziehen, können bevorzugt sein. In diesem Falle wäre für eine bestimmte Zeitspanne eine Mehrzahl von Uhrzeiten als Alternativen für die Zeichenfolge zu prüfen. Etwa: Für eine relevante Zeitspanne von 9:00 h bis 9:05 h müsste man die Zeichen 9:00, 9:01, 9:02, 9:03, 9:04 und 9:05 als Detektor für die Relevanz oder Nichtrelevanz der Nachricht vorsehen. Alternativ können die Uhrzeiten anders als anhand von Zeichenfolgen erkannt werden, beispielsweise anhand von Markierungen in der Nachricht selbst (Link zu Treffen, der in den Kalender übernehmbar ist etc.).
-
Das Verfahren beinhaltet bei einer Ausführungsform, dass die Nachrichten auf einem Gerät eingehen oder erzeugt werden, das mit dem Display und/oder einer Sprachausgabeeinheit eines Kraftfahrzeugs gekoppelt ist. Die Prüfung auf Relevanz oder Nichtrelevanz kann dann durch das Kraftfahrzeug selbst erfolgen, bevor eben die Nachricht auf dem Display und/oder der Sprachausgabeeinheit ausgegeben wird oder die Signalisierung des bloßen Vorhandenseins der Nachricht bei Nichtrelevanz erfolgt.
-
Bei Kopplung des Geräts mit einem Kraftfahrzeug kann vorgesehen sein, dass bei Nichtrelevanz die Signalisierung des bloßen Vorhandenseins der Nachricht durch das Gerät erfolgt, an das entsprechend durch das Kraftfahrzeug ein Signal gegeben wird.
-
Alternativ oder zusätzlich ist es in dem Kraftfahrzeug möglich, dass das Display und/oder die Sprachausgabeeinheit des Kraftfahrzeugs selbst das Vorhandensein der Nachricht signalisiert, dies allerdings auf eine solche Weise, dass der Inhalt der Nachricht nicht ableitbar ist (damit der Fahrzeugführer nicht durch zu komplexe Inhalte abgelenkt wird).
-
Weiter alternativ oder auch zusätzlich kann die bloße Signalisierung des Vorhandenseins der Nachricht durch eine von dem Display und/oder der Sprachausgabeeinheit des Kraftfahrzeugs verschiedene Einrichtung des Kraftfahrzeugs erfolgen, welche optische, akustische und/oder haptisch erfassbare Signale ausgibt. Während etwa auf einem Hauptdisplay des Kraftfahrzeugs längere Texte anzeigbar sind, kann auf einem kleinen Display eine Lampe leuchten oder in der Armatur ein Minimaltext angegeben werden („Nachricht vorhanden“ oder Dergleichen).
-
Zur Erfindung gehört zudem das Bereitstellen eines Kraftfahrzeugs, welches eine Schnittstelle zu einer drahtlos Nachrichten empfangenden und/oder Nachrichten erzeugenden externen Vorrichtung aufweist, sodass von der Vorrichtung diese Nachrichten an das Kraftfahrzeug übermittelbar sind. Bei der Erfindung umfasst das Kraftfahrzeug eine Prüfeinrichtung, die eine übermittelte Nachricht nach einem vorbestimmten Kriterium auf Relevanz für eine bestimmte Person prüft und eine Signalisierungseinheit des Kraftfahrzeugs ansteuert, die vorliegend bewirkt, dass nur bei so festgestellter Relevanz die Nachricht ausgegeben wird, und bei so festgestellter Nichtrelevanz stattdessen eine bloße Signalisierung des Vorhandenseins der Nachricht erfolgt.
-
Bei einem Ausführungsbeispiel ist über die Schnittstelle bei Nichtrelevanz eine entsprechende Information an die externe Vorrichtung übermittelbar, damit diese das Vorhandensein der Nachricht signalisiert.
-
Die Relevanz oder Nichtrelevanz kann anhand eines Pools vorhandener Zeichenfolgen festgestellt werden, wobei in dem Kraftfahrzeug Mittel zum Ändern des Pools vorhandener Zeichenfolgen bereitgestellt sind. So kann etwa mittels einer künstlichen Intelligenz gelernt werden, wann der Benutzer/Fahrzeugführer die Nachrichten tatsächlich abruft. Dies kann sowohl für Nachrichten mit festgestellter Relevanz gelten, wenn etwa der Fahrzeugführer an einen Fahrbahnrand fährt, um eine angezeigte Nachricht sorgfältig zu studieren, oder wenn er inhaltlich einer Nachricht folgt und etwa einen Termin in seinen Kalender übernimmt oder ein neues Navigationsziel anfährt, das ihm in der Nachricht genannt ist (nutzbar z. B. für Taxifahrer).
-
Bei einer Ausführungsform hierzu ist vorgesehen, dass eine Eingabevorrichtung zum Bestätigen und/oder zum Widersprechen der Feststellung der Relevanz oder Nichtrelevanz einer Nachricht in oder an dem Kraftfahrzeug vorgesehen ist. Bei Betätigen dieser Eingabevorrichtung wird der Pool vorhandener Zeichenfolgen angepasst. Dies kann beinhalten, dass eine als relevant festgestellte Nachricht weggeklickt wird, oder dass der Kraftfahrzeugführer bei Anzeigen des Vorhandenseins einer Nachricht diese doch aufruft und entsprechende Eingaben vornimmt. Vorteil hiervon ist, dass etwa durch komplexere Intelligenz in dem Kraftfahrzeug Nachrichten auf eine Weise auswertbar sind, wie sie in der Vorrichtung selbst nicht erfolgen könnten.
-
Weitere Merkmale der Erfindung können sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung sowie anhand der Zeichnung ergeben. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
-
Die
- 1 veranschaulicht schematisch ein Kraftfahrzeug gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, und
- 2 veranschaulicht die Schritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
Das Verfahren ist anwendbar auf jegliche Art von Vorrichtung, in der drahtlos Nachrichten eingehen, ist aber auch auf von einer Einheit des Geräts erzeugten Nachrichten anwendbar, die von einer anderen Einheit verwaltbar ist. Eine bevorzugte Anwendung besteht darin, dass das Gerät mit einem anderen Gerät gekoppelt ist und dort eine Verarbeitung einer von dem Gerät erzeugten oder an ihm eingegangenen und weitergeleiteten Nachricht erfolgt. Hierzu kann beispielsweise ein Smartphone drahtlos oder per Kabel mit einem Infotainmentsystem eines Kraftfahrzeugs gekoppelt sein. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Anwendung beschränkt, sondern betrifft etwa auch die Kopplung eines Smartphones mit einem Notebook oder Laptop, oder anstelle eines Smartphones wird eine Smartwatch mit einem Infotainmentsystem eines Kraftfahrzeugs oder anderen Datenverarbeitungseinrichtungen, wie Notebooks und Laptops, gekoppelt.
-
Ein Kraftfahrzeug 1 wird durch den Kraftfahrzeugführer 3 gesteuert, der ein Smartphone 3 mit sich führt, das über eine Schnittstelle 4 mit dem Kraftfahrzeug 1 gekoppelt ist, sodass auf dem Smartphone eingehende Text- und /oder Sprachnachrichten auf das Kraftfahrzeug übertragbar sind und dort von einer Auswerteinheit 5 anhand des Vergleichs mit abgespeicherten Zeichenfolgen auswertbar sind. Nur relevante Nachrichten werden auf einem Display 6 ausgegeben, etwa in einem ersten Bereich 61 desselben. Nicht relevante Nachrichten werden nicht angezeigt, sondern es wird lediglich auf das bloße Vorhandensein derselben hingewiesen, etwa durch Signale in einem zweiten Bereich 62 des Displays 6, oder mittels eines Signalisierungseinrichtung 7, wie etwa einer Lampe oder eiens Lautsprechers.
-
Das Verfahren beginnt gemäß 2 in Schritt S10 damit, dass eine Nachricht vorhanden ist, also im Beispielsfall auf einem Gerät eingeht und an ein anderes Gerät weiter übermittelt wird. In Schritt S12 wird in Abhängigkeit von einem Pool P von Zeichenfolgen geprüft, ob die Nachricht eine Zeichenfolge gemäß dem Pool P enthält. Eine eingehende Textnachricht kann unmittelbar analysiert werden. Bei einer eingehenden Sprachnachricht wird typischerweise eine Übertragung in Text mittels einer Spracherkennungssoftware vorgenommen und sodann der Text im Vergleich mit den Zeichenfolgen aus dem Pool P unterworfen. Der Benutzer kann auch selbst zuvor solche Zeichenfolgen festgelegt haben, beispielsweise anhand bestimmter Menüeingaben, im einfachsten Fall anhand von bestimmten Profilen. Beispielsweise kann ein „Business-Profil“ beinhalten, dass Nachrichten, die Begriffe, wie „Meeting“ und dergleichen, enthalten, bevorzugt weitergeleitet werden. Bei einem Profil „Privat“ hingegen sollen solche Nachrichten gerade unterdrückt werden etc.
-
Nachfolgend wird in Schritt S14 überprüft, ob nach einem Zeitschema (in der Figur durch ein Symbol „T“ repräsentiert) eine Nachricht zu bevorzugen ist. Beispielsweise kann in dem Zeitschema berücksichtigt sein, wann zuletzt eine Nachricht in Schritt S10 eingegangen war, gegebenenfalls auch eine Nachricht von demselben Benutzer, wobei zusätzlich geprüft werden kann, wie der Benutzer auf diese Nachricht reagiert hat. So kann eine Nachricht bevorzugt werden, wenn in den letzten zehn Minuten (beziehungsweise in einer vorbestimmten oder ausgewählten Zeitspanne aus zwischen zwei Minuten und 24 Stunden etc.) bereits eine gegenseitige Kommunikation erfolgt war. Im Falle, dass in Schritt S12 bereits eine Nichtrelevanz der Nachricht erkannt wird, wird zum Schritt S16 übergegangen. Im Falle, dass in Schritt S14 die Nichtrelevanz erkannt wird, wird ebenfalls zum Schritt S16 übergegangen. Im Schritt S16 erfolgt eine einfache Signalisierung des Vorhandenseins der Nachricht, beispielsweise eine Lautfolge über eine akustische Ausgabeeinrichtung, ein Blinken einer Lampe etc. Falls sowohl die Prüfung anhand des Pools P als auch anhand des Zeitschemas T ergeben hat, dass die Nachricht relevant ist, wird sie hingegen in Schritt S18 ausgegeben. Den Schritten S16 und S18 folgt jeweils der Schritt S20, in dem geprüft wird, ob der Fahrzeugführer aufgrund irgendeiner Reaktion (beispielsweise Anwahl einer Telefonnummer eines Absenders einer Nachricht) bestätigt oder gerade nicht bestätigt, dass die Einstufung der Nachricht als relevant oder nicht relevant gerechtfertigt war. Falls eine solche Eingabe erfolgt, wird beispielsweise der Pool P durch eine selbstlernende Künstliche Intelligenz angepasst, oder auch das Zeitschema T.
-
In der Figur folgt die Prüfung auf passendes Zeitschema T im Schritt S14 auf den Schritt S12 der Prüfung anhand der Zeichenfolge P. Hier kann die Reihenfolge auch umgekehrt sein bzw. eine Parallelverarbeitung erfolgen. Des Weiteren kann auch eine Prüfung auf zeitliche Gegebenheiten anhand von Zeichenfolgen, insbesondere der numerischen Wiedergabe von Uhrzeiten, stattfinden. Erfolgt keine Reaktion einer Eingabevorrichtung, wird zum Schritt S22 übergegangen und das Verfahren beendet.
-
Sowohl vom Schritt S16 als auch vom Schritt S18 ausgehend, kann optional ein Schritt S24 durchgeführt werden, demgemäß eine Rückmeldung an einen Absender einer Nachricht erfolgt. Beispielsweise kann die Künstliche Intelligenz oder sonstige Datenverarbeitungseinrichtung des Kraftfahrzeugs ein Signal an das mit dem Kraftfahrzeug gekoppelte Gerät/Smartphone/Smartwatch etc. übermitteln, damit dieses seinerseits den Absender benachrichtigt. Die Signalisierung vom Kraftfahrzeug an das gekoppelte Gerät kann die Rückmeldung an den Absender lediglich triggern oder bereits selbst die zu übermittelnde Nachricht vorgeben.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Kraftfahrzeugführer
- 3
- Smartphone
- 4
- Schnittstelle
- 5
- Auswerteeinheit
- 6
- Display
- 61
- erster Bereich des Displays 6
- 62
- zweiter Bereich des Displays 6
- 7
- Signalisierungseinrichtung
- S10, S12, S14, S16, S18, S20, S22, S24
- Schritte eines Verfahrens
- P
- Pool von Zeichenfolgen
- T
- Zeitschema
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 9381813 B2 [0002]
- US 2016/0147563 A1 [0003]
- US 10423292 B2 [0004]