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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Schneidklingenmontagevorrichtung, eine Schneidvorrichtung, insbesondere Ultraschall-Schneidvorrichtung, sowie ein Magazin für eine Schneidklinge. Ferner wird ein Verfahren zum Wechsel einer Schneidklinge bereitgestellt.
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Stand der Technik
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Im Stand der Technik sind Ultraschall-Schneidvorrichtungen bekannt, die zum Schneiden von beispielsweise künstlichem oder natürlichem Leder Anwendung finden.
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Beispielsweise ist die
EP 2 347 870 A1 bekannt, die eine Vorrichtung zum Herstellen einer Aufreißlinie in der Rückseite eines Abdeckmaterials offenbart, wobei das Abdeckmaterial bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Kunststoff besteht, insbesondere eines Innenverkleidungsmaterials für Fahrzeuge. Die Vorrichtung umfasst eine Auflage, durch die das Abdeckmaterial abstützbar ist, und ein in einem Abstand darüber angebrachtes, motorisch in Richtung der Auflage hin- und herbewegbares Werkzeug, das in die Rückseite des Abdeckmaterials eintauchbar und dem Verlauf der gewünschten Aufreißlinie folgend vorwärts bewegbar ist. Die Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass das Werkzeug durch einen Meißel gebildet ist, dessen Hin- und Herbewegung mit einer Frequenz von 16 bis 70kHz, bevorzugt 18 bis 40kHz bewirkt wird.
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Ein Hin- und Herbewegung einer Schneidklinge mit einer Ultraschall-Schneidvorrichtung erfolgt dabei mittels einer Sonotrode. Die Schneidklinge ist auf Grund der hohen Frequenz während des Schneidprozesses entsprechend hohen Beschleunigungskräften ausgesetzt.
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Es hat sich gezeigt, dass auf Grund der genannten Belastung auf die Schneidklinge Maßnahmen erforderlich sind, die verhindern, dass die Schneidklinge während eines Schneidprozesses durch die oszillierenden Kräfte an einem Schneidklingenhalter einer Schneidvorrichtung angeschweißt wird. Dabei ist es zum Beispiel bekannt, an der Schneidklinge oder dem Schneidklingenhalter eine Kupferpaste aufzubringen, die zwischen der Schneidklinge und dem Schneidklingenhalter eine Schicht bildet und somit ein Verschweißen dieser beiden Elemente verhindert.
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Allerdings hat dieses Vorgehen den Nachteil, dass zum Wechseln einer Schneidklinge ein relativ hoher Aufwand betrieben werden muss. Hierzu muss ein Bediener beim Wechsel einer Schneidklinge die Kupferpaste an der Schneidklinge oder am Schneidklingenhalter auftragen, sodass die Kupferpaste zwischen der Schneidklinge und dem Schneidklingenhalter eine Schicht ausbilden kann.
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Dies führt zu relativ hohen Stillstandzeiten einer Anlage mit einer solchen Schneidvorrichtung. Darüber hinaus besteht beim manuellen Wechsel der Schneidklinge stets eine Verletzungsgefahr für den Bediener.
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Ferner stellt der Wechsel der Schneidklingen stets eine Fehlerquelle dar, die zu einer nachfolgend verminderten Schnittqualität am Produkt führt, beispielsweise wenn die Schneidklinge nicht in der korrekten Winkelausrichtung in den Schneidklingenhalter eingeführt und dort befestigt wird. Dies kann neben einer verminderten Schnittqualität auch zum Bruch der Schneidklinge oder zur Zerstörung des zu fertigenden Produkts führen. Darüber hinaus kann der Nutzer bei falschem Einziehdrehmoment zur Befestigung der Schneidklinge ein Verschweißen mit dem Schneidklingenhalter herbeiführen, bzw. die Schnittstelle zwischen Klinge/Sonotrode zerstören.
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Gegenstand der Erfindung
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Ziel der Erfindung ist es, die zuvor genannten Probleme zumindest teilweise zu beheben und einen Wechsel einer Schneidklinge zu erleichtern.
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Hierfür stellt die Erfindung eine Schneidklingenmontagevorrichtung gemäß Anspruch 1 bereit. Ferner ist die Erfindung auf eine Schneidvorrichtung, ein Magazin für eine Schneidklinge sowie ein Verfahren zum Wechsel einer Schneidklinge gerichtet. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen aufgeführt. Dabei können Merkmale der abhängigen Ansprüche zur Schneidklingenmontagevorrichtung auch bei der Schneidvorrichtung, dem Magazin für die Schneidklinge und/oder dem Verfahren zum Einsatz kommen. Entsprechendes gilt für die abhängigen Ansprüche zur Schneidvorrichtung, zum Magazin für eine Schneidklinge sowie zum Verfahren.
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Erfindungsgemäß umfasst die Schneidklingenmontagevorrichtung eine Schneidklinge mit einem Schaft, sowie ein Befestigungselement, das den Schaft der Schneidklinge zumindest abschnittsweise aufnimmt. Ferner weist das Befestigungselement eine Struktur zur Befestigung an einem Schneidklingenhalter einer Schneidvorrichtung auf.
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Die genannte Struktur zur Befestigung an einem Schneidklingenhalter einer Schneidvorrichtung kann ein Gewinde sein. Gemäß weiteren Ausführungsformen kann es sich bei der Struktur um einen Vorsprung oder eine Aussparung handeln, an der ein Schneidklingenhalter einer Schneidvorrichtung einrasten kann.
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Die Schneidklingenmontagevorrichtung hat den Vorteil, dass die korrekte Ausrichtung der Schneidklinge am Schneidklingenhalter wiederholbar hergestellt werden kann. Somit ist es möglich, eine Schneidklinge sicher und zuverlässig zu wechseln. Ferner kann ein bestimmtes Einziehdrehmoment zur Verbindung der Schneidklinge am Schneidklingenhalter einer Schneidvorrichtung überwacht und wiederholbar eingehalten werden. Auch die Einbaulänge der Schneidklinge kann überwacht werden.
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Ferner wird mit der Schneidklingenmontagevorrichtung ein Klingenwechsel ermöglicht, ohne den Fertigungs- oder Schneidprozess zu unterbrechen. Auf diese Weise kann die Taktzeit des Klingenwechsels im Vergleich zu einem manuellen Wechsel verkürzt und in einem definierten Zeitfenster ausgeführt werden.
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Auch kann eine Bewertung hinsichtlich der Qualität der Klinge erfolgen. Hierfür ist es gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass die Schneidklingenmontagevorrichtung eine Einrichtung zum Erfassen und/oder Auswerten der Qualität der Schneidklinge aufweist.
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Im Magazin kann eine Schneidklinge oder können mehrere Schneidklingen aufgenommen werden. Dadurch, dass der Wechsel der Schneidklinge durch eine Übernahme der Schneidklinge vom Magazin erfolgt, können mögliche Fehler bei der manuellen Montage einer Schneidklinge vermieden werden. Nimmt ein Magazin mehrere Schneidklingen auf, so können unterschiedliche Klingengeometrien bereitgehalten werden, die je nach Erfordernis in eine Schneidvorrichtung eingewechselt werden können. Somit wird die Flexibilität einer Anlage/Maschine mit einer solchen Schneidvorrichtung und einem deutlich gesteigert.
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In einer Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das Befestigungselement eine Eingriffsstruktur aufweist, an der ein Übertragungselement Antriebselement eingreifen kann, um das Befestigungselement in eine Drehbewegung zu versetzen. Somit kann das Befestigungselement mittels einer Drehbewegung fixiert werden.
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Dabei ist es bevorzugt, dass die Eingriffsstruktur zahnradartig ausgebildet ist, sodass eine sichere und definierte Kraftübertragung gewährleistet ist.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Schneidklinge einen, insbesondere umlaufenden, Vorsprung auf, der an einer Innenseite des Befestigungselements anliegt. Der Vorsprung der Schneidklinge kann an einem inneren Abschnitt des Befestigungselements zur Anlage kommen.
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Es ist bevorzugt, dass die genannte Struktur, die in einer bevorzugten Ausführungsform als Gewinde ausgebildet ist, weiter bevorzugt ein Innengewinde ist. Somit kann eine sichere Befestigung gewährleistet und ein Klingenwechsel in einem definierten Zeitfenster ausgeführt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das Befestigungselement relativ zur Schneidklinge drehbar ist, sodass mit einer relativ einfachen Konstruktion ein Befestigen der Schneidklinge ermöglicht wird.
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Ferner betrifft die Erfindung Schneidvorrichtung, die beispielsweise als Ultraschall-Schneidvorrichtung ausgebildet ist. Die Schneidvorrichtung umfasst: einen Antrieb zur Erzeugung einer oszillierenden Bewegung, und einen Schneidklingenhalter, der eine Schneidklingenaufnahme zur Aufnahme einer Schneidklinge aufweist. Dabei ist die Schneidklingenaufnahme derart ausgebildet, dass der Antrieb die Schneidklinge antreiben kann. Ferner ist es vorgesehen, dass der Schneidklingenhalter eine Struktur, insbesondere ein Gewinde, aufweist, an der zur Befestigung eines eine Schneidklinge aufnehmenden Befestigungselements anbringbar ist.
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Die genannte Struktur kann, wie bereits erläutert, ein Gewinde sein. Gemäß weiteren Ausführungsformen kann es sich bei der Struktur um einen Vorsprung oder eine Aussparung handeln.
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Mittels der Schneidvorrichtung wird ein Klingenwechsel ermöglicht, ohne den Fertigungs- oder Schneidprozess zu unterbrechen. Somit kann die Taktzeit des Klingenwechsels im Vergleich zu einem manuellen Wechsel verkürzt und in einem definierten Zeitfenster ausgeführt werden. Auch kann eine Auswertung hinsichtlich der Qualität der Klinge erfolgen.
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Die Struktur, insbesondere Gewinde, des Schneidklingenhalters kann ein Außengewinde sein.
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In einer Ausführungsform ist es vorgesehen, dass an einem äußersten Abschnitt des Schneidklingenhalters ein Anlageabschnitt bereitgestellt wird oder ist, der als Anschlag für einen Vorsprung der Schneidklinge dient oder ausgebildet ist.
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Ferner wird ein Magazin für eine Schneideklinge, oder mehrere Schneidklingen, bereitgestellt, wobei das Magazin aufweist: einen Schneidklingenträger, der zur Aufnahme eines Befestigungselements für eine Schneidklinge ausgebildet ist, ein Antriebselement, das eingerichtet ist, eine Befestigung des Befestigungselements an einer Schneidvorrichtung zu bewirken. Die Befestigung kann dabei insbesondere durch eine Drehbewegung des Befestigungselements, angetrieben durch das Antriebselement, bewirkt werden.
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Mit einem solchen Magazin wird ein zügiger Klingenwechsel gewährleistet. Hinsichtlich weiterer Vorteile wird auf die voranstehenden Erläuterungen zur Schneidklingenmontagevorrichtung und zur Schneidvorrichtung verwiesen.
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In einer Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das Magazin eine Einrichtung zum Erfassen und/oder Auswerten der Qualität der Schneidklinge aufweist.
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Das Magazin kann derart ausgebildet sein, dass der Schneidklingenträger ein erstes Bauteil und ein zweites Bauteil aufweist, die relativ zueinander beweglich sind, wobei das Nachführelement am ersten Bauteil angreift, um das erste Bauteil des Schneidklingenträgers in einer axialen Richtung zu bewegen.
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Bevorzugt ist das Antriebselement zum Übertragen einer Drehbewegung auf das Befestigungselement als Zahnrad ausgebildet.
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Ferner ist es bevorzugt, dass ein Antriebselement sowie eine Welle vorgesehen sind, die miteinander verbunden sind. Das Antriebselement kann an der Welle befestigt sein. Ferner kann sich die Welle in einer zur axialen Richtung parallelen Richtung erstrecken.
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Am Magazin kann ein Gegenlager vorgesehen sein, das derart angeordnet ist, dass das Befestigungselement zwischen dem Gegenlager und dem Antriebselement aufgenommen ist. Somit kann eine sichere Kraftübertragung gewährleistet werden. Auch wird das Befestigungselement während eines Klingenwechsels sicher gehalten.
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Ferner wird ein Verfahren zum Wechsel einer Schneidklinge bereitgestellt. Ihm Rahmen des Verfahrens kann eine Schneidvorrichtung oder ein Magazin gemäß einem der zuvor genannten Aspekte zum Einsatz kommen.
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Im Zuge des Verfahrens wird eine Schneidvorrichtung, insbesondere Ultraschallschneidvorrichtung, relativ zu einem Magazin ausgerichtet, sodass eine Schneidklinge durch einen Schneidklingenhalter der Schneidvorrichtung aufnehmbar ist. Ferner umfasst das Verfahren den Schritt des Befestigens der Schneidklinge an einem Schneidklingenhalter der Schneidvorrichtung mittels eines angetriebenen Befestigungselements.
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Mittels des genannten Verfahrens wird ein Wechsel der zügiger Schneidklinge ermöglicht, ohne den Fertigungs- oder Schneidprozess zu unterbrechen. Auf diese Weise kann die Taktzeit des Klingenwechsels im Vergleich zu einem manuellen Wechsel verkürzt und in einem definierten Zeitfenster ausgeführt werden. Auch kann eine Auswertung hinsichtlich der Qualität der Klinge erfolgen.
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Es ist bevorzugt, dass das Befestigungselement zum Befestigen der Schneidklinge in eine Drehbewegung versetzt wird. Diese Drehbewegung wird durchgeführt, bis eine Befestigung der Schneidklinge erfolgt ist. Im Zuge dessen wird die Schneidklinge in einer definierten Ausrichtung an der Schneidvorrichtung angebracht.
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Es ist bevorzugt, dass im Zuge des Verfahrens ein Klingenwechsel durchgeführt wird. Insbesondere wird vor dem Befestigen der Schneidklinge eine bereits an der Schneidvorrichtung befestigte Schneidklinge entnommen und im Magazin aufgenommen.
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Figurenliste
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform.
- 1 zeigt eine Schnittansicht eines Magazins für eine Schneidklinge sowie eine darin aufgenommene Schneidklingenmontagevorrichtung mit einer Schneidklinge.
- 2 zeigt die Anordnung gemäß 1, wobei eine Schneidvorrichtung zur Aufnahme der Schneidklinge herangeführt wird.
- 3 zeigt die in 2 dargestellte Schneidvorrichtung bei der Übernahme der Schneidklinge.
- 4 zeigt einen Zustand, in dem die Schneidklinge vom Magazin herausgeführt wird.
- 5 stellt eine Situation dar, in der die Schneidklinge vom Magazin entfernt ist.
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Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
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Nachfolgend wird anhand der beigefügten Figuren eine Ausführungsform beschrieben. Weitere in diesem Zusammenhang genannte Modifikationen von Einzelmerkmalen können jeweils miteinander kombiniert werden, um weitere Ausführungsformen der Erfindung auszubilden. Auch wenn die beschriebene Ausführungsform rein beispielhaft, und nicht einschränkend, zu verstehen ist, können Einzelmerkmale der beschriebenen Ausführungsform zur Spezifizierung der Erfindung herangezogen werden.
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In der nachfolgend beschriebenen Ausführungsform ist eine Schneidklinge 10 in einem Magazin 100 aufgenommen. Obwohl das Magazin 100 gemäß der Ausführungsform lediglich eine einzelne Schneidklinge 10 aufnimmt, kann das Magazin 100 beliebig erweitert werden und somit eine Vielzahl von Schneidklingen aufnehmen.
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Eine derartige Schneidklinge 10 wird beispielsweise für ein trennendes Verfahren für unzählige Materialien verwendet, oder um in ein Material Schwächungslinien einzubringen. Insbesondere kann es sich dabei um eine Schwächungslinie in einem Kunstledermaterial handeln, das zur Verkleidung eines Innenbauteils eines PKWs verwendet wird.
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Die Schneidklinge 10 umfasst eine Spitze 11, die in das zu schneidende Material eintaucht, sowie einen Schaft 13, der in einem Schneidklingenhalter (nachfolgend beschrieben) aufgenommen wird. Zwischen der Spitze 11 und dem Schaft 13 ist ein Vorsprung 12 vorgesehen, der, wie nachfolgend erläutert, mit einem Anlageabschnitt eines Schneidklingenhalters in Kontakt kommt.
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Die Schneidklinge 10 ist in einem Befestigungselement 20 aufgenommen, das sich zumindest abschnittsweise um den Schaft 13 in der Schneidklinge 10 erstreckt. Der Vorsprung 12 der Schneidklinge 10 kommt dabei an einem inneren Abschnitt des Befestigungselements 20 zur Anlage.
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Das Befestigungselement 20 umfasst eine Außeneingriffstruktur 21, die an einer Außenumfangsseite des Befestigungselements 20 ähnlich wie beispielsweise ein Zahnrad ausgebildet ist, sowie ein Innengewinde 22, das dem Schaft 13 der Schneidklinge 10 in einem bestimmten Abstand gegenüberliegt. Obwohl im Rahmen der vorliegenden Ausführungsform ein zahnradartiges Befestigungselement beschrieben wird, kann das Befestigungselement beispielsweise auch in einer Sechskantform oder ähnlichem ausgebildet sein.
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Das Befestigungselement 20 mit der Schneidklinge 10 ist in einem Magazin 100 aufgenommen. Das Magazin 100 umfasst ein Gehäuse 101 sowie eine Basis 102. Die Basis 102 bildet eine Innenausnehmung 102a aus, in der sich eine Feder 104 erstreckt. Die Erstreckungsrichtung der Feder 104 wird auch als axiale Richtung A bezeichnet.
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Ferner ist in der Innenausnehmung 102a ein Schneidklingen-Träger 105 aufgenommen, der mit der Feder 104 in Kontakt steht. Der Schneidklingen-Träger 105 kann keilnabenförmig ausgebildet sein, um ein Drehmoment in vorteilhafter Weise übertragen zu können.
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Der Schneidklingenträger 105 ist dabei mehrteilig ausgebildet. Mittig ist ein Innenbauteil 106 vorgesehen, das in einem Außenbauteil 107 aufgenommen ist. Das Innenbauteil 106 ist relativ zum Außenbauteil 107 entlang der axialen Richtung verschiebbar.
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Das Innenbauteil 106 umfasst eine Aussparung 106a, in der die Schneidklinge 10 abschnittsweise aufgenommen ist, sowie einen Aufnahmeabschnitt 106b, in dem die Feder 104 zumindest abschnittsweise eingeführt ist. Ferner ist ein Anschlag 106c vorgesehen, der die axiale Bewegung des Innenbauteils 106 relativ zum Außenbauteil 107 begrenzt. Das Innenbauteil 106 kann keilwellenförmig ausgebildet sein, um ein Drehmoment in vorteilhafter Weise aufnehmen zu können.
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Darüber hinaus umfasst das Magazin 100 ein Gegenlager 103, das einem Antriebselement (bspw. Zahnrad) 115 gegenüberliegt. Zwischen dem Gegenlager 103 und dem Antriebselement 115 ist das Befestigungselement 20 mit der Klinge 10 aufgenommen.
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Das Magazin 100 weist einen Antrieb zur Betätigung des Befestigungselements 20 auf. Der Antrieb umfasst ein Antriebselement 110, das im Ausführungsbeispiel als Antriebsscheibe ausgebildet ist, die durch einen Riemen angetrieben werden kann. In anderen Ausführungsformen kann das Antriebselement 110 auch als Zahnrad oder Ähnliches ausgebildet sein.
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Das Antriebselement 110 ist an einer Welle 111 befestigt, die sich parallel zur axialen Richtung A erstreckt. Die Welle 111 wird durch ein erstes Lager 112 und ein zweites Lager 113 drehbar an der Basis 102 getragen.
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An einem dem Antriebselement 110 entgegengesetzten Ende der Welle 111 ist das Antriebselement 115 angebracht, das eine Eingriffsstruktur (Zahnrad) aufweist, die in die Außeneingriffstruktur 21 des Befestigungselements 20 eingreift. Wird das Antriebselement 115 gedreht, wird somit auch das Befestigungselement 20 in eine Drehbewegung versetzt.
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Die Schneidklinge 10 ist zur Aufnahme in einer Schneidvorrichtung 200 vorgesehen. Die Schneidvorrichtung 200 umfasst hierzu einen Schneidklingenhalter 210, der eine Schneidklingenaufnahme 211 aufweist. An einem äußersten Abschnitt des Schneidklingenhalters 210 ist ein Anlageabschnitt 212 vorgesehen.
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Ein Hin- und Herbewegung (oszillierende Bewegung) der Schneidklinge 10 während einer Schneidbearbeitung wird mittels einer Sonotrode/Booster (oder einer anderen Oszillationsart) bewirkt, die in der Schneidvorrichtung 200 aufgenommen ist. Insbesondere wird die Schneidklinge hierbei in eine oszillierende Bewegung im Bereich von 20-50 kHz versetzt.
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Nachfolgend soll ein Verfahren zur Entnahme der Schneidklinge 10 aus dem Magazin 100 beschrieben werden.
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Zunächst befindet sich die Schneidklinge 10, die in das Befestigungselement 20 eingefügt ist, in einer Lagerposition. Beispielsweise kann ein Bediener die Schneidklinge 10 mit dem Befestigungselement 20 in das Magazin 100 einbringen und somit zur Übergabe an eine Schneidvorrichtung 200 vorhalten.
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Nachfolgend wird die Schneidvorrichtung 200 in den Bereich des Magazins 100 geführt. Hierbei kann die Schneidvorrichtung 200 an einem Roboterarm angebracht sein (in den Figuren nicht gezeigt), der die Schneidvorrichtung 200 für einen Klingenwechsel in den Bereich des Magazins 100 bewegt. Hierzu wird die Schneidvorrichtung 200 entsprechend der axialen Richtung A ausgerichtet.
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Die Schneidvorrichtung 200 wird nunmehr derart in Richtung der Schneidklinge 10 geführt, dass der Schaft 13 der Schneidklinge 10 teilweise in die Schneidklingenaufnahme 211 eindringt. Nachfolgend wird das Antriebselement 115 in eine Drehbewegung versetzt, sodass durch den Eingriff des Antriebselement 115 am Befestigungselement 20 das Befestigungselement 20 um die axiale Richtung (Achse) A gedreht wird.
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Auf diese Weise wird der mit einem Außengewinde des Schneidklingenhalters 211 in das Innengewinde 22 des Befestigungselements 20 eingeführt, bis der Anlageabschnitt 212 am Vorsprung 12 der Schneidklinge 10 zur Anlage gebracht wird. Dabei stellt das Gegenlager 103 sicher, dass das Befestigungselement 20 in einer Drehbewegung angetrieben wird, jedoch dabei im Magazin 100 verbleibt. Die Feder 104 drückt während der Drehbewegung das Befestigungselement 20 in Richtung der Schneidvorrichtung 200.
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Nachdem die Position des Anlageabschnitts 212 am Vorsprung 12 der Schneidklinge 10 erfasst oder ermittelt wurde und das vorgesehene Einziehdrehmoment erreicht wurde, kann die Schneidvorrichtung 200 vom Magazin 100 entfernt werden. Dabei wird die Schneidvorrichtung 200 entlang der axialen Richtung A geführt, bis sich die Schneidklinge außerhalb eines Bereichs des Magazins 100 befindet.
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Die derart mit der Schneidklinge 10 bestückte Schneidvorrichtung 200 kann nachfolgend eine Ultraschallbearbeitung an einem an einer Auflage vorgesehenen Material durchführen, beispielsweise ein Material trennen oder einen Schwächungsbereich in dieses Material einbringen.
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Eine abgenutzte Klinge 10 kann zu einem späteren Zeitpunkt in einer anderen Station (nicht dargestellt) entsorgt werden. Im Zuge dessen kann das Magazin 100 mit einer neuen Klinge bestückt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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