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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Routenplanung für einen Rettungseinsatz.
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Im Stand der Technik sind bereits Verfahren zur Routenplanung z.B. unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrssituation bekannt. Auch ist bereits bekannt, dass eine Auswahl getroffen werden kann, bestimmte Fahrsituationen zu vermeiden, wie z.B. Autobahnen, Mautstrecken, Fähren etc. Aus der
DE 10 2018 129 029 A1 ist außerdem bekannt, dass bei der Routenwahl Bahnübergänge gemieden werden, bei denen eine Zugdurchfahrt innerhalb einer Zeit, in der das Fahrzeug den Bahnübergang voraussichtlich erreicht, vorhergesagt ist. Der bisherige Stand der Technik zielt lediglich auf normale Fahrzeuge, also Fahrzeuge ohne Sonderrechte wie Rettungsfahrzeuge, ab. Im Falle eines Rettungseinsatzes zählt jede Minute, die Rettungskräfte früher am Einsatzort sind. Wenn diese an einem Bahnübergang aufgehalten werden, verlieren sie wertvolle Zeit. Für dieses Problem gibt es noch keine Lösung.
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Deshalb ist es eine Aufgabe dieser Erfindung, ein Verfahren zur Routenplanung für einen Rettungseinsatz bereitzustellen, durch welches ein schnellstmögliches Erreichen des Einsatzorts erreicht wird. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Vorgeschlagen wird ein Verfahren zur Routenplanung für einen Rettungseinsatz, wobei im ersten Schritt eine Information über einen Notfall und den zugehörigen Einsatzort an eine Rettungsleitstelle übermittelt wird, welche im zweiten Schritt ein erstes, am nächsten zum Einsatzort gelegenes, verfügbares Rettungsfahrzeug und die schnellste Route zum Einsatzort ermittelt, wobei beim Ermitteln der Route überprüft wird, ob diese einen Bahnübergang enthält. Wenn dies der Fall ist, wird im dritten Schritt ein Zeitfenster berechnet, innerhalb dem das erste Rettungsfahrzeug den Bahnübergang voraussichtlich quert, sowie eine Meldung an eine für diesen Bahnübergang zuständige Stelle über den Rettungseinsatz und eine Anfrage, ob dieser Bahnübergang für das berechnete Zeitfenster frei ist oder freigehalten werden kann, ausgegeben. In einem vierten Schritt werden in Abhängigkeit, ob eine Rückmeldung der zuständigen Stelle erfolgt, dass der Bahnübergang innerhalb des Zeitfensters frei sein wird oder freigehalten werden kann oder nicht, durch die Rettungsleitstelle ausgewählte Rettungskräfte an den Einsatzort geschickt.
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Ziel der Erfindung ist es, dass Rettungskräfte, insbesondere Rettungsfahrzeuge, einen Einsatzort möglichst schnell erreichen, auch wenn Hindernisse wie ein Bahnübergang vorhanden sind. Dies wird durch interaktive Kommunikation mit einer für die betroffene Bahnstrecke mit dem Bahnübergang zuständigen Stelle ermöglicht. Diese wird informiert, dass ein Rettungseinsatz erfolgt und ein bestimmter Bahnübergang innerhalb eines Zeitfensters überquert werden muss. Außerdem erfolgt ein Abfragen bei der Stelle, ob dieser Bahnübergang innerhalb des Zeitfensters frei ist oder freigehalten werden kann. So kann in jedem Fall, also wenn der Bahnübergang frei sein wird oder wenn dies nicht der Fall sein wird, eine optimale Routenplanung erfolgen, damit die Rettungskräfte möglichst schnell am Einsatzort sein können.
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In einer Ausführung wird im Falle, dass die Rückmeldung der zuständigen Stelle ist, dass der Bahnübergang innerhalb des Zeitfensters frei sein wird oder freigehalten werden kann, das erste Rettungsfahrzeug über die ermittelte schnellste Route zum Einsatzort geleitet.
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In einer Ausführung wird im Falle, dass die Rückmeldung der zuständigen Stelle ist, dass der Bahnübergang innerhalb des Zeitfensters nicht frei sein wird oder freigehalten werden kann, in einem fünften Schritt durch die Rettungsleitstelle geprüft, ob eine annähernd gleich schnelle Route ohne Bahnübergang verfügbar ist, und wenn dies der Fall ist, wird das erste Rettungsfahrzeug auf diese Route geschickt.
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So kann das erste Rettungsfahrzeug auf eine alternative Route ohne größeren Zeitverlust geschickt werden und somit einen Zeitverlust durch Warten am Bahnübergang vermeiden.
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In einer Ausführung wird im Falle, dass die Rückmeldung der zuständigen Stelle ist, dass der Bahnübergang innerhalb des Zeitfensters nicht frei sein wird oder freigehalten werden kann, in einem fünften Schritt durch die Rettungsleitstelle geprüft, ob mindestens ein zweites Rettungsfahrzeug mit einer annähernd gleichen Anfahrtszeit wie das erste Rettungsfahrzeug verfügbar ist, und ob auf der dafür vorgesehenen Route zum Einsatzort ein Bahnübergang vorhanden ist, und wenn dies nicht der Fall ist, wird das mindestens eine zweite Rettungsfahrzeug zum Einsatzort geschickt.
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In einer Ausführung wird im Falle, dass die Rückmeldung der zuständigen Stelle ist, dass der Bahnübergang innerhalb des Zeitfensters nicht frei sein wird oder freigehalten werden kann, in einem fünften Schritt durch die Rettungsleitstelle geprüft, ob mindestens ein zweites Rettungsfahrzeug mit einer annähernd gleichen Anfahrtszeit wie das erste Rettungsfahrzeug verfügbar ist, und ob auf der dafür vorgesehenen Route zum Einsatzort ein Bahnübergang vorhanden ist, der zu einem berechneten Zeitpunkt der Querung durch das mindestens eine zweite Rettungsfahrzeug frei sein wird oder freigehalten werden kann, wobei, wenn dies der Fall ist, das mindestens eine zweite Rettungsfahrzeug zum Einsatzort geschickt wird.
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Durch Verwenden der Alternative, andere Rettungskräfte zu suchen, die sich ebenfalls in der Nähe des Einsatzortes befinden, und diese an den Einsatzort zu schicken, kann ebenfalls Zeit gespart werden. Auch hier kann geprüft werden, ob ein Bahnübergang auf der Route vorhanden ist, frei ist oder freigehalten werden kann und wenn nicht, kann eine alternative Route ohne Bahnübergang gesucht und die Rettungskräfte über diese Route geschickt werden.
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In einer Ausführung schickt die Rettungsleitstelle im Falle, dass keine Route verfügbar ist, die es Rettungsfahrzeugen ermöglicht, innerhalb einer vorgegebenen Dauer zu dem Einsatzort zu gelangen, einen Helikopter als Rettungskraft zu dem Einsatzort.
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In einer Ausführung wird das Rettungsfahrzeug, das den Eisatzort am schnellsten erreichen kann, zum Einsatzort geschickt. So kann im Falle, dass das erste Rettungsfahrzeug zwar eine geeignete, schnellere Route als über den Bahnübergang fahren kann, aber ein anderes Rettungsfahrzeug schneller sein könnte, dieses zum Einsatzort geschickt werden.
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In einer Ausführung ist die vorgegebene Dauer, innerhalb derer Rettungskräfte zum Einsatzort gelangen müssen, eine gesetzlich vorgegebene Hilfsfrist oder eine Dauer von maximal 10 Minuten oder maximal 15 Minuten oder maximal 20 Minuten oder maximal 30 Minuten. Je nach Land, Bundesland oder Region kann sowohl gesetzlich oder über zuständige Behörden oder offizielle Stellen vorgegeben sein, wie lange Rettungskräfte bis zum Erreichen des Einsatzorts benötigen dürfen. Nach diesen Vorgaben sucht die Rettungsleitstelle nach den Rettungskräften, insbesondere Rettungsfahrzeugen, die sich am nächsten zum Einsatzort befinden.
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In einer Ausführung werden mindestens die zweiten bis fünften Schritte automatisiert mittels einem Computerprogramm ausgeführt, das auf einer Recheneinheit ausgeführt wird. Wenn das Verfahren computergestützt ausgeführt wird, können die Berechnungen bzw. Entscheidungen, welche Rettungskräfte und welche Route genommen werden soll, innerhalb weniger Millisekunden getroffen werden, also deutlich schneller, als wenn ein Mensch die Entscheidung trifft. So kann die Zeitdauer bis zum Eintreffen am Einsatzort nochmal verkürzt werden.
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Vorteilhaft weist das Computerprogramm einen lernenden Algorithmus derart auf, dass er aus Erfahrungswerten lernt und die Abläufe zur Entscheidung, welche Rettungskräfte zum Einsatzort geschickt werden, ständig optimiert. So kann eine stetige Verbesserung der Auswahl der Rettungskräfte, die zum Einsatzort geschickt werden, und die Wahl der Route erfolgen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungsgemäße Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
- 1 zeigt eine Situation, in der das Verfahren angewendet wird, gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrensablaufs gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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In den nachfolgenden Figurenbeschreibungen sind gleiche Elemente bzw. Funktionen mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine Situation gezeigt, in der eine Rettungsleitstelle 30 über einen Notfall (als Ausrufezeichen dargestellt) mit zugehörigem Einsatzort 10 informiert wird (Schritt S1). Die Rettungsleitstelle 30 ist dafür zuständig, Rettungskräfte, bevorzugt Rettungsfahrzeuge 1, 2, zum Einsatzort 10 zu schicken, die sich am nächsten zum Einsatzort 10 befinden. Dabei ist es wichtig, eine vorgegebene Dauer einzuhalten, innerhalb derer die Rettungsfahrzeuge 1, 2 am Einsatzort 10 sein müssen. Diese Dauer kann offiziell vorgegeben sein, z.B. als gesetzliche Hilfsfrist. Sie kann aber auch durch andere Vorgaben festgelegt sein, wobei die einzuhaltende Zeitspanne in der Regel innerhalb weniger Minuten liegt, z.B. innerhalb von maximal 10, 15, 20 oder 30 Minuten. Diese Werte sind lediglich Richtwerte, die von entsprechenden Behörden, Gesetzen etc. vorgegeben werden können.
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Das heißt, dass bei der Entscheidung, welche Rettungsfahrzeuge 1, 2 zum Einsatzort 10 geschickt werden, diese Zeitspanne berücksichtigt werden muss. Somit werden in der Regel die Rettungsfahrzeuge 1, 2 geschickt, die sich aufgrund ihrer Position am nächsten zum Einsatzort 10 befinden. Allerdings kann es sein, dass auf der Route zum Einsatzort 10 ein oder mehrere Bahnübergänge 20 vorhanden sind, die genau in dem Zeitfenster, in dem das Rettungsfahrzeug 1, 2 diesen überqueren will, von einem Zug passiert werden. Dies wird bisher nicht in die Entscheidung einbezogen, welche Rettungsfahrzeuge 1, 2 zum Einsatzort 10 geschickt werden. So kann es passieren, dass die Rettungsfahrzeuge 1, 2 am Bahnübergang 20 warten müssen und deshalb wertvolle Zeit verlieren.
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Aus diesem Grund wird gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren von der Rettungsleitstelle 30 im zweiten Schritt S2 ermittelt, welche Rettungsfahrzeuge 1, 2 verfügbar sind und welches davon am schnellsten am Einsatzort 10 sein kann (nachfolgend auch als erstes Rettungsfahrzeug1 bezeichnet). Außerdem wird für dieses Rettungsfahrzeug 1 die schnellste Route zum Einsatzort 10 ermittelt überprüft, ob sich ein Bahnübergang 20 auf dieser Route befindet.
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In einem dritten Schritt S3 wird ein Zeitfenster berechnet, innerhalb dem das erste Rettungsfahrzeug 1 den Bahnübergang 20 voraussichtlich quert. Die Berechnung erfolgt mit bekannten Mitteln zur Berechnung einer Route. Außerdem wird eine Meldung an eine für diesen Bahnübergang 20 zuständige Stelle 21 über den Rettungseinsatz und eine Anfrage ausgegeben, ob dieser Bahnübergang 20 für das berechnete Zeitfenster freigehalten werden kann. Das an die zuständige Stelle 21 übermittelte Zeitfenster weist vorteilhaft einen angemessenen Zeitpuffer auf, damit das Rettungsfahrzeug 1, 2 genügend Zeit hat, den Bahnübergang 20 unbeschadet zu überqueren, auch wenn es z.B. aufgrund unvorhergesehener Verkehrssituationen langsamer oder schneller als berechnet ist. Vorteilhaft wird seine Position mittels GPS verfolgt und der Bahnübergang 20 solange freigehalten, bis es diesen überquert hat.
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Die zuständige Stelle 21, also z.B. das Stellwerk, der Bahnstreckenbetreiber, oder ein Zugführer, überprüft basierend auf den übermittelten Angaben der Rettungsleitstelle 30, ob in dem mitgeteilten Zeitfenster ein Zug den Bahnübergang 20 passieren würde. Wenn dies nicht der Fall ist, erfolgt eine Rückmeldung an die Rettungsleitstelle 30, dass der Bahnübergang 20 überquert werden kann. Wenn allerdings ein Zug den Bahnübergang 20 passieren würde, kann die Stelle 21 überprüfen, ob es eine Möglichkeit gibt, den Bahnübergang 20 innerhalb des Zeitfensters freizuhalten, indem z.B. der Zug angehalten wird, seine Geschwindigkeit reduziert oder erhöht. Wenn dies möglich ist, wird die entsprechende Aktion veranlasst und der Rettungsleitstelle 30 mitgeteilt, dass der Bahnübergang 20 überquert werden kann. Wenn es keine Möglichkeit gibt, den Bahnübergang freizuhalten, wird dies ebenfalls der Rettungsleitstelle 30 mitgeteilt.
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In einem vierten Schritt S4 schickt die Rettungsleitstelle 30 in Abhängigkeit, ob eine Rückmeldung der zuständigen Stelle 21 erfolgt, dass der Bahnübergang 20 innerhalb des Zeitfensters frei sein wird oder freigehalten werden kann oder nicht, ausgewählte Rettungskräfte 1, 2 an den Einsatzort, die wie nachfolgend beschrieben ausgewählt werden.
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Im Falle, dass die Rückmeldung der zuständigen Stelle 21 ist, dass der Bahnübergang 20 innerhalb des Zeitfensters frei sein wird oder freigehalten werden kann, wird das erste Rettungsfahrzeug 1 über die ermittelte schnellste Route zum Einsatzort 10 geleitet.
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Im Falle, dass die Rückmeldung der zuständigen Stelle 21 ist, dass der Bahnübergang 20 innerhalb des Zeitfensters nicht frei sein wird oder freigehalten werden kann, wird in einem fünften Schritt S5 durch die Rettungsleitstelle 30 geprüft, ob eine annähernd gleich schnelle Route ohne Bahnübergang 20 verfügbar ist. Wenn dies der Fall ist, wird das erste Rettungsfahrzeug 1 auf diese Route geschickt.
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Im Falle, dass die Rückmeldung der zuständigen Stelle 21 ist, dass der Bahnübergang 20 innerhalb des Zeitfensters nicht frei sein wird oder freigehalten werden kann, wird alternativ oder zusätzlich in einem fünften Schritt S5 durch die Rettungsleitstelle 30 geprüft, ob mindestens ein zweites Rettungsfahrzeug 2 mit einer annähernd gleichen Anfahrtszeit wie das erste Rettungsfahrzeug 1, verfügbar ist, und ob auf der jeweiligen, dafür berechneten Route zum Einsatzort 10 ein Bahnübergang 20 vorhanden ist, und wenn kein Bahnübergang 20 vorhanden ist, wird das mindestens eine zweite Rettungsfahrzeug 2 zum Einsatzort 10 geschickt. Dieses Szenario ist in 1 dargestellt.
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Im Falle, dass die Rückmeldung der zuständigen Stelle 21 ist, dass der Bahnübergang 20 innerhalb des Zeitfensters nicht frei sein wird oder freigehalten werden kann, wird alternativ oder zusätzlich in einem fünften Schritt S5 durch die Rettungsleitstelle 30 geprüft, ob mindestens ein zweites Rettungsfahrzeug 2 mit einer annähernd gleichen Anfahrtszeit wie das erste Rettungsfahrzeug 1, verfügbar ist, und ob auf jeweiligen, dafür berechneten Route zum Einsatzort 10 ein Bahnübergang 20 vorhanden ist, der zu einem berechneten Zeitpunkt der Querung durch das mindestens eine zweite Rettungsfahrzeug 2 frei sein wird oder freigehalten werden kann, wobei, wenn dies der Fall ist, das mindestens eine zweite Rettungsfahrzeug 2 zum Einsatzort 10 geschickt wird. Somit kann im Falle, dass jeweils ein Bahnübergang 20 auf einer Route von zwei, dem Einsatzort 10 nächstgelegenen Rettungsfahrzeugen 1, 2 vorhanden ist, geprüft werden, ob wenigstens einer der Bahnübergänge 20 frei sein wird. Wenn dies der Fall ist, kann das Rettungsfahrzeug 1, 2 ausgewählt werden, auf dessen Route der Bahnübergang 20 zum angegebenen Zeitfenster überquert werden kann.
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Im Falle, dass keine Route verfügbar ist, die es Rettungsfahrzeugen 1, 2 ermöglicht, innerhalb einer vorgegebenen Dauer zu dem Einsatzort 10 zu gelangen, schickt die Rettungsleitstelle 30 einen Helikopter zu dem Einsatzort 10. So kann der Einsatzort 10 in der vorgegebenen Dauer erreicht werden, auch wenn keines der Rettungsfahrzeuge 1, 2 dies über die Straße schafft.
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Eine Bestimmung, ob weitere Rettungsfahrzeuge 2 mit einer annähernd gleichen Anfahrtszeit wie das erste Rettungsfahrzeug 1 verfügbar sind, erfolgt unter Berücksichtigung der vorgegebenen Dauer, innerhalb derer Rettungskräfte am Einsatzort sein müssen. Wenn sich also keine weiteren Rettungsfahrzeuge 2 in der Umgebung des Einsatzortes 10 befinden, die innerhalb der vorgegebenen Dauer dort sein können, wird dies registriert und in Kauf genommen, dass das erste Rettungsfahrzeug 1 den Einsatzort 10 unter Zeitverlust erreicht, und/oder ein Hubschrauber angefordert.
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Bei der Überprüfung, ob ein Bahnübergang 20 auf der Route zum Einsatzort 10 vorhanden ist, wird vorteilhaft auch bestimmt, ob die Bahnstrecke beim Befahren der Route überquert werden muss, oder ob eine Bahnunterführung oder eine Bahnüberführung vorhanden ist, d.h. die Bahnstrecke nicht überquert werden muss. Wenn dies der Fall ist, wird die Route in Schritt S2 als Route ohne Bahnübergang definiert und es erfolgt keine Anfrage an die zuständige Stelle 21, ob der Bahnübergang während des Zeitfensters frei sein wird oder freigehalten werden kann.
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Das beschriebene Verfahren zur Berechnung, welche Rettungskräfte 1, 2 zum Einsatzort 10 geschickt werden sollen, also Schritte S2-S5, aber auch die Kommunikation mit der zuständigen Stelle 21 sowie die Bestimmung durch diese, ob der Bahnübergang 20 frei ist oder freigehalten werden kann und wie dies erfolgen kann, können computergestützt sein, da aufgrund der schnellen Berechnung der verfügbaren Optionen Zeit gespart werden kann.
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Das Computerprogramm kann ferner einen lernenden Algorithmus enthalten, der aus Erfahrungswerten lernt und die Abläufe optimiert. Auch kann vorgesehen sein, dass Feedback z.B. durch die Rettungsleitstelle 30 an das Computerprogramm gegeben wird, so dass auch daraus gelernt werden kann.
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In der Regel wird das Rettungsfahrzeug 1, das am nächsten zum Einsatzort 10 ist, dorthin geschickt, auch wenn andere Fahrzeuge 2 ähnlich nahe am Einsatzort 10 sind. Wenn es sich allerdings herausstellt, dass ein Rettungsfahrzeug 2, das dem Einsatzort 10 zwar nicht am nächsten ist, aber dennoch schneller dort sein kann, dieses zum Einsatzort 10 geschickt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 2
- Rettungsfahrzeuge
- 10
- Einsatzort
- 20
- Bahnübergang
- 21
- zuständige Stelle für Bahnübergang und Bahnstrecke
- 30
- Rettungsleitstelle
- S1-S5
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018129029 A1 [0002]