-
Technisches Gebiet
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Ausbringen von insbesondere flüssigem Spritzmittel für landwirtschaftliche Zwecke. Ferner betrifft die Erfindung eine Steuervorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. als Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie ein Computerprogrammprodukt.
-
Stand der Technik
-
Aus der
DE 10 2011 122 901 A1 ist eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 bekannt. Die bekannte Vorrichtung weist ein sich senkrecht zur Fahrtrichtung eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs erstreckendes Spritzgestell aus, an dem typischerweise in gleichmäßigen horizontalen Abständen Spritzdüsen angeordnet sind. Über die Spritzdüsen kann ein (flüssiges) Spritzmittel zur Behandlung von Pflanzen bzw. Unkraut versprüht werden. Zur Optimierung der Wirkung der Spritzdüsen bzw. des Spritzmittels ist darüber hinaus das Spritzgestell höhenverstellbar an dem landwirtschaftlichen Fahrzeug angeordnet. Hierzu ist u.a. ein Ultraschallsensor vorgesehen, der den Abstand zwischen dem Spritzgestell und somit den Spritzdüsen zu dem Boden ermittelt.
-
Höhenverstellbare Spritzgestelle oder höhenverstellbare Spritzdüsen benötigen einen erhöhten konstruktiven Aufwand sowie dadurch auch erhöhte Herstellkosten. Gleichzeitig wird durch den Verstellmechanismus das Gewicht der Vorrichtung erhöht. Dies kann sich u.a. negativ auf das Schwingungsverhalten des Spritzgestells durch vergrößerte Schwingungsamplituden beim Überfahren von Bodenunebenheiten o.ä. auswirken. Auch müssen ggf. Zuleitungen zu den Spritzdüsen derart verlegt werden, dass eine Höhenverstellung der Spritzdüse möglich ist.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Ausbringen von insbesondere flüssigem Spritzmittel für landwirtschaftliche Zwecke mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass sie mit relativ geringem konstruktivem Aufwand für unterschiedliche Höhen zwischen dem Spritzgestell und einem Untergrund bzw. den zu behandelnden Pflanzen/Unkräuter eine optimierte Ausbringung des Spritzmittels ermöglicht. Darunter wird verstanden, dass das Spritzmittel zielgenau und mit minimierten Bedarf appliziert werden kann. Weiterhin eignet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung sowohl zur flächigen Behandlung von Pflanzen bzw. von Unkräutern, d.h., dass beispielsweise die gesamte von dem Spritzgestänge bzw. den daran angeordneten Spritzdüsen überfahrene Fläche behandelt werden kann, als auch zur lokalen, d.h. begrenzten Behandlung von Pflanzen bzw. Unkraut, die sich nur über einen Teilbereich des von den am Spritzgestänge mit Spritzmittel erreichbaren Spritzdüsen erstrecken.
-
Die genannten Vorteile werden bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Ausbringen von insbesondere flüssigem Spritzmittel für landwirtschaftliche Zwecke dadurch erzielt, dass wenigstens eine von der ersten Spritzdüse unterschiedliche Sprüheigenschaften aufweisende zweite Spritzdüse starr am Spritzgestell angeordnet ist.
-
Mit anderen Worten gesagt bedeutet dies, dass die Vorrichtung durch die Verwendung von unterschiedliche Sprühcharakteristika, wie Sprühwinkel, Mengendurchsatz, Sprühbilder o.ä. Eigenschaften aufweisende Spritzdüsen gekennzeichnet ist, die entweder auf ein und demselben Höhenniveau in Bezug zum Spritzgestänge und somit auch einer zu applizierenden Fläche, oder aber auf unterschiedlichem Höhenniveaus am Spritzgestell angeordnet sind. Eine derartige Anordnung von unterschiedlichen Sprühcharakteristika aufweisenden Spritzdüsen am Spritzgestell ermöglicht es, in Abhängigkeit der lokalen Höhe des Spritzgestänges im Bereich der zu behandelnden Nutzfläche bzw. von zu behandelnden Pflanzen/Unkräutern die hierfür geeignete Spritzdüse anzusteuern. Insbesondere ist es dadurch auch ohne eine separate Höhenverstellung der Spritzdüsen möglich, mittels der unterschiedlichen Spritzdüsen unterschiedliche Arbeitshöhen zu berücksichtigen und durch die ausgewählte Spritzdüsen die optimale bzw. minimale Menge an Spritzmittel zu verwenden.
-
Insbesondere bewirkt eine derartige Anordnung bzw. Ausbildung der Spritzdüsen bei einer entsprechenden Ansteuerung der geeigneten Spritzdüsen zumindest eine Optimierung des Sprühergebnisses im Bereich von drei unterschiedlichen Abständen bzw. Höhen zwischen dem Spritzgestänge und dem Boden bzw. den zu behandelnden Pflanzen/Unkräutern. Darüber hinaus wird auch bei einer lediglich selektiven Behandlung der Fläche durch die Möglichkeit der Ansteuerung von unterschiedlichen Sprühcharakteristika aufweisenden bzw. auf unterschiedlichen Höhenniveaus sich befindlichen Spritzdüsen eine besonders gute lokale Applikation des Spritzmittels auf die Pflanzen/Unkräuter ermöglicht.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Ausbringen von insbesondere flüssigem Spritzmittel für landwirtschaftliche Zwecke sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
-
Ganz besonders bevorzugt ist eine Ausgestaltung der Vorrichtung, bei der in Längsrichtung des Spritzgestells betrachtet abwechselnd erste und zweite Spritzdüsen angeordnet sind, und dass die Abstände zwischen den ersten und zweiten Spritzdüsen in Längsrichtung des Spritzgestells betrachtet gleich groß sind.
-
Eine erste bevorzugte Art der unterschiedlichen Sprühcharakteristika der ersten und der zweiten Spritzdüsen sieht vor, dass sich die erste und die zweite Spritzdüse in ihrem Sprühwinkel unterscheiden. Dadurch ergeben sich beispielsweise bei einem gleichen Mengendurchsatz an der jeweiligen Spritzdüse unterschiedliche Mengenverteilungen bzw. Spritzmitteldichten, wenn sich die beiden Spritzdüsen auf derselben Höhe am Spritzgestell befinden. Auch kann die einen geringeren Sprühwinkel aufweisende Spritzdüse vorteilhaft zur lokalen Applikation des Spritzmittels verwendet werden.
-
Um diejenige erste und/oder zweite Spritzdüsen für den jeweiligen Applikationsfall am Spritzgestell anzusteuern, die für den jeweiligen Zweck optimal ist, ist es darüber hinaus von besonderem Vorteil, wenn wenigstens ein Abstandssensor zur Erfassung der Höhe des Spritzgestells zu einem Untergrund bzw. zu Pflanzen/Unkräutern vorgesehen ist, und wenn eine Steuervorrichtung dazu ausgebildet ist, wenigstens eine erste und/oder eine zweite Spritzdüse zum Ausbringen von Spritzmittel in Abhängigkeit des ermittelten Abstands anzusteuern. Bevorzugt ist der wenigstens eine Abstandssensor derart angeordnet, dass die Höhe des Spritzgestells bzw. der ersten und der zweiten Spritzdüsen zum Boden bzw. zu den Pflanzen/Unkräutern über die gesamte Längserstreckung des Spritzgestells detektiert werden kann. Hierzu sind typischerweise mehrere Abstandssensoren, beispielsweise in Form von Ultraschallsensoren, erforderlich.
-
Eine weitere bevorzugte Variante der Vorrichtung besteht darin, dass mittels der Spritzdüsen unterschiedliche Spritzmittel dosiert werden können. Somit ist es beispielsweise bei einer einzigen Überfahrt einer landwirtschaftlichen Nutzfläche möglich, sowohl gleichzeitig Pflanzen selektiv zu düngen, als auch Unkräuter mittels Pestiziden gezielt zu behandeln. Alternativ sind natürlich auch unterschiedliche Wirkstoffe bzw. Spritzmittel für ein und dieselben Pflanzen/Unkräuter denkbar. Hierzu schlägt es daher die Erfindung vor, dass die ersten Spritzdüsen und die wenigstens eine zweite Spritzdüse mit Vorratsbehältern für unterschiedliche Spritzmittel verbindbar sind.
-
Zur weiteren Optimierung der Behandlung der jeweiligen Pflanzen bzw. Unkräuter ist es darüber hinaus vorgesehen, dass zur Einstellung unterschiedlicher Durchflussmengen an Spritzmittel an den ersten und der wenigstens einen zweiten Spritzdüse die Spritzdüsen mit einem Proportionalventil oder einem pulsweitenmodulierten Ventil ansteuerbar sind.
-
Eine weitere Variation zur besonders einfachen bzw. gezielten Behandlung von Nutzflächen bzw. Pflanzen/Unkräutern sieht vor, dass die erste und/oder zweite Spritzdüse kippbar an dem Spritzgestänge angeordnet ist. Damit lässt sich bei einer Überfahrt der entsprechenden Spritzdüse der Auftreffpunkt bzw. die Bodenverteilung des Spritzmittels beeinflussen/steuern.
-
Um insbesondere bei flächigen Applikationen des Spritzmittels zu gewährleisten, dass eine vollständige Überdeckung bzw. Behandlung der Fläche durch das Spritzmittel erfolgt, ist es darüber hinaus vorgesehen, dass die Sprühbilder zweier benachbarter erster und/oder zweiter Spritzdüsen randseitig überlappen.
-
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Ausbringen von insbesondere flüssigem Spritzmittel für landwirtschaftliche Zwecke mittels einer soweit beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass wenigstens eine erste und/oder eine zweite Spritzdüse in Abhängigkeit einer Höhe der betreffenden ersten und/oder zweiten Spritzdüse über einen Untergrund oder einer Biomasse angesteuert wird.
-
Auch hinsichtlich der verwendeten Medien, die mittels der ersten bzw. zweiten Spritzdüsen ausgebracht werden, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. So ist es möglich, dass mittels der ersten und/oder zweiten Spritzdüse entweder ein gleiches Medium, oder aber unterschiedliche Medien ausgebracht werden.
-
Ein darüber hinaus besonders bevorzugtes Verfahren sieht vor, dass die Ansteuerung der ersten und/oder zweiten Spritzdüse geschwindigkeitsabhängig erfolgt. Gemeint ist dabei, dass in Abhängigkeit der Geschwindigkeit eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs, an dem das Spritzgestell mit den Spritzdüsen angeordnet ist, beispielsweise der Mengendurchsatz an den ersten und/oder zweiten Spritzdüsen eingestellt wird, um eine bestimmte Sprühmitteldichte an dem Boden bzw. an den Pflanzen/Unkräutern zu erhalten.
-
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Steuervorrichtung zum Durchführen der soweit beschriebenen Verfahren bzw. als Bestandteil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
-
Zuletzt umfasst die Erfindung auch ein Computerprogrammprodukt, insbesondere einen Datenträger oder ein Datenprogramm, das dazu ausgebildet ist, wenigstens einen erfindungsgemäßen Verfahrensschritt durchzuführen oder aber als Bestandteil einer Steuervorrichtung an einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dient.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeichnungen.
-
Figurenliste
-
- 1 zeigt einen Querschnitt durch ein Spritzgestänge im Bereich einer Sprüheinheit zur Aufnahme zweier unterschiedlicher Spritzdüsen, wobei das Spritzgestänge an einem landwirtschaftlichen Fahrzeug angeordnet werden kann,
- 2 und 3 jeweils in schematischen Darstellungen, unterschiedlich ausgebildete Spritzdüsen mit unterschiedlichen Sprühcharakteristika und
- 4 bis 6 jeweils in vereinfachten Hinteransichten ein an ein landwirtschaftliches Fahrzeug befestigtes Spritzgestell während der Applikation von Spritzmittel auf eine Nutzfläche bei unterschiedlichen Arbeitshöhen.
-
Ausführungsformen der Erfindung
-
Gleiche Elemente bzw. Elemente mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
-
In den 4 bis 6 ist ein landwirtschaftliches Fahrzeug 1, beispielhaft in Form eines Traktors, dargestellt. Am Heckbereich des landwirtschaftlichen Fahrzeugs 1 befindet sich ein Vorratsbehälter 2, in dem ein flüssiges Spritzmittel 3 gespeichert ist.
-
Ergänzend wird erwähnt, dass anstelle eines einzigen Vorratsbehälters 2 auch beispielweise zwei Vorratsbehälter 2 vorgesehen sein können, die unterschiedliche Spritzmittel 3 speichern. Die Spritzmittel 3 dienen der Behandlung bzw. Applikation von Pflanzen oder Unkräutern auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche NF.
-
Ebenfalls am Heckbereich des landwirtschaftlichen Fahrzeugs 1 ist eine Vorrichtung 10 zum Ausbringen des Spritzmittels 3 angeordnet. Die Vorrichtung 10 umfasst beispielhaft ein Spritzgestell 12 in an sich bekannter Bauart aus einer Vielzahl von miteinander verbundenen Stäben o.ä. Elementen. Das Spritzgestell 12 erstreckt sich quer zu einer Fahrtrichtung FR (1) des landwirtschaftlichen Fahrzeugs 1, wobei die Fahrtrichtung FR senkrecht zur Zeichenebene der 4 und 6 verläuft. Die Länge L des Spritzgestells 12 in seiner Längsrichtung kann beispielsweise 20m oder mehr betragen.
-
In Längsrichtung des Spritzgestells 12 sind eine Vielzahl von Sprüheinheiten 14 in vorzugsweise gleich großen horizontalen Abständen a zueinander angeordnet, um das unter Druck stehende Spritzmittel 3 zu versprühen.
-
Bei der in der 1 dargestellten Ausführungsform der Sprüheinheit 14 weist diese zwei unterschiedlich ausgebildete, innerhalb der Sprüheinheit 14 starr angeordnete Spritzdüsen 15, 16 auf, die sich zumindest hinsichtlich einer Sprüheigenschaft bzw. Sprühcharakteristik unterscheiden. Bei dem in der 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist darüber hinaus die untere, erste Spritzdüse 15 in Bezug zur Nutzfläche NF mit ihrem Düsenaustritt in einem ersten Abstand A15 angeordnet, während der Düsenaustritt der zweiten Spritzdüse 16 oberhalb der ersten Spritzdüse 15 in einem zweiten Abstand A16 über der Nutzfläche NF befindet.
-
Die beiden Spritzdüsen 15, 16 sind über Flüssigkeitsleitungen 18, 19 zumindest mittelbar mit dem Vorratsbehälter 2 am Fahrzeug 1 verbunden, um das Spritzmittel 3 zu versprühen. Die Ansteuerung der Spritzdüsen 15, 16 erfolgt beispielhaft über jeweils eine Ventileinrichtung 21, 22, die über Steuerleitungen 23, 24 von einer Steuervorrichtung 25 ansteuerbar sind. Die Steuervorrichtung 25 ist dabei in der 1 aus Vereinfachungsgründen im Bereich der Sprüheinheit 14 dargestellt und dient der Ansteuerung aller Spritzdüsen 15, 16 der Sprüheinheiten 14.
-
Die Ventileinrichtungen 21, 22 sind beispielsweise in der Lage, unterschiedliche Durchflussmengen an Spritzmittel 3 an der jeweiligen Spritzdüse 15, 16 zu ermöglichen. Hierzu sind die Ventileinrichtungen 21, 22 beispielhaft in Form eines Proportionalventils oder aber als pulsweitenmoduliertes Ventil ausgebildet. Weiterhin weisen die beiden Ausgänge der Spritzdüsen 15, 16, in Fahrtrichtung FR betrachtet, einen Versatz B auf, der gewährleistet, dass bei aktivierter (oberer) zweiter Spritzdüse 16 kein Spritzmittel 3 unmittelbar auf die Vorrichtung 10 bzw. auf die (untere) erste Spritzdüse 15 trifft.
-
Am Spritzgestell 12 sind darüber hinaus mehrere Abstandssensoren 26, z.B. in Form von Ultraschallsensoren, angeordnet. Die Abstandssensoren 26 dienen dazu, vorzugsweise über die gesamte Erstreckung des Spritzgestells 12 in seiner Längsrichtung, den Abstand A zwischen den Sprüheinheiten 14 bzw. den Spritzdüsen 15, 16 und der Nutzfläche NF oder mittels des Spritzmittels 3 zu behandelnder Pflanzen bzw. Unkräuter (nicht dargestellt) zu detektieren. Die von den Abstandssensoren 26 erfassten Signale werden der Steuervorrichtung 25 als Eingangssignale zugeführt.
-
Die Steuervorrichtung 25 umfasst einen Algorithmus 28, vorzugsweise in Form eines Computerprogrammprodukts wie einem Datenträger oder einem Datenprogramm, der dazu dient, in Abhängigkeit des an der betreffenden Sprüheinheit 14 erfassten Abstands A zwischen der Sprüheinheit 14 und der Nutzfläche NF bzw. den Pflanzen/Unkräutern die (untere) erste Spritzdüse 15 oder die (obere) zweite Spritzdüse 16 anzusteuern.
-
Wie bereits erläutert, unterscheiden sich die beiden Spritzdüsen 15, 16 zumindest hinsichtlich einer Sprüheigenschaft. In den 2 und 3 sind Spritzdüsen 15, 16 dargestellt, die sich im Gegensatz zur Darstellung der 1 auf derselben Höhe am Spritzgestell 12 befinden bzw. zur Nutzfläche NF den gleichen Abstand A aufweisen. Die beiden Spritzdüsen 15, 16 unterscheiden sich hinsichtlich des Sprühwinkels β ihrer beiden Sprühbilder 31, 32. So ist der Sprühwinkel β bei der in der 2 aktivierten Spritzdüse 16 größer als bei der in der 3 dargestellten Spritzdüse 15. Dies führt zu unterschiedlichen Bodenverteilungen BV von Spritzmittel 3 beispielsweise auf der Nutzfläche NF bei gleichem Abstand A über der Nutzfläche NF mit unterschiedlichen Breiten b15 und b16, in deren Bereich das Spritzmittel 3 auf die Nutzfläche NF auftrifft. Weiterhin ist die Verteilung des Spritzmittels 3 über einen weiten Bereich der Breite des Sprühbildes 31, 32 konstant und fällt lediglich randseitig ab, wobei sich trapezförmige Bodenverteilungen BV des Spritzmittels 3 ergeben.
-
Vorstehend wurden die unterschiedlichen Sprühcharakteristika der beiden Spritzdüsen 15, 16 anhand unterschiedlicher Sprühwinkel β der Sprühbilder 31, 32 erläutert. Jedoch sind auch andere Sprühcharakteristika der Spritzdüsen 15, 16 möglich, beispielsweise eine unterschiedliche Form des Sprühbildes 31, 32 in Längsrichtung des Spritzgestells 12, derart, dass sich beispielsweise dreiecksförmige Sprühbilder 31, 32 oder aber rechteckförmige Sprühbilder 31, 32 ergeben. Darüber hinaus ist es möglich, dass die Spritzdüsen 15, 16 mit unterschiedlichen Vorratsbehältern 2 an dem landwirtschaftlichen Fahrzeug 1 verbunden sind, um unterschiedliche Spritzmittel 3 zu versprühen. So ist es beispielsweise denkbar, die ersten Spritzdüsen 15 zum Ausbringen von Düngemittel o.ä. für Pflanzen zu verwenden, während die Spritzdüsen 16 dazu dienen, ein Pestizid o.ä. auf Unkraut zu versprühen.
-
Bei der 1 wurde angenommen, dass die beiden, unterschiedlichen Sprüheigenschaften bzw. Sprühcharakteristika aufweisenden Spritzdüsen 15, 16 sich in unterschiedlicher Abständen A der Nutzfläche NF bzw. den Pflanzen/Unkräutern befinden. Jedoch kann eine Sprüheinheit 14 auch derartig ausgebildet sein, dass die beiden Spritzdüsen 15, 16 denselben Abstand A zu der Nutzfläche NF bzw. den Pflanzen/Unkräutern aufweisen bzw. auf derselben Höhe H am Spritzgestell 12 angeordnet sind. Diese Ausführungsform ist in den 4 bis 6 bei unterschiedlichen Arbeitshöhen des Spritzgestells 12 oberhalb der Nutzfläche NF dargestellt.
-
So ist in der 4 der Fall dargestellt, bei der sich das Spritzgestell 12 in einem (mittleren) Abstand Am oberhalb der Nutzfläche NF befindet. Die Ansteuerung der Spritzdüsen 15, 16 an den Sprüheinheiten 14 in Längsrichtung des Spritzgestells 12 betrachtet ist derart, dass abwechselnd immer erste Spritzdüsen 15 mit zweiten Spritzdüsen 16 abwechseln. Dabei weisen die Sprühbilder 31, 32 in Höhe der Nutzfläche NF Überlappungen 34 auf, in deren Bereich Spritzmittel 3 sowohl von den ersten Spritzdüsen 15, als auch von den zweiten Spritzdüsen 16 ausgebracht wird. Da in den Randbereichen jedoch die Konzentration des Spritzmittels 3 durch die jeweilige Spritzdüse 15, 16 entsprechend der Darstellung der 2 und 3 reduziert ist, ergibt sich beispielhaft eine zumindest nahezu homogene Verteilung des Spritzmittels 3 in Höhe der Nutzfläche NF.
-
In der 5 ist der Fall dargestellt, bei der zwischen dem Spritzgestell 12 und der Nutzfläche NF ein gegenüber dem Abstand Am vergrößerter Abstand Av ausgebildet ist. In diesem Fall ist es vorgesehen, dass ausschließlich die einen geringeren Sprühwinkel β aufweisenden ersten Spritzdüsen 15 angesteuert werden. Trotz des geringeren Sprühwinkels β der Sprühbilder 32 an den ersten Spritzdüsen 15 ergeben sich hierbei aufgrund des vergrößerten Abstands Av dennoch in Höhe der Nutzfläche NF homogene Verteilungen des Spritzmittels 3 mit entsprechenden Überlappungen 34 des Spritzmittels.
-
Zuletzt ist in der 6 ein gegenüber dem mittleren Abstand Am gemäß 4 verkleinerter Abstand Ak zwischen dem Spritzgestell 12 und der Nutzfläche NF gezeigt. Bei dem verringerten Abstand Ak werden ausschließlich die zweiten Spritzdüsen 16 mit dem gegenüber den ersten Spritzdüsen 15 vergrößerten Sprühwinkel β der Sprühbilder 31 angesteuert. Auch hierbei findet eine nahezu homogene Verteilung des Spritzmittels 3 in Höhe der Nutzfläche NF mit Überlappungen 34 der einzelnen Sprühbilder 31 der zweiten Spritzdüsen 16 statt.
-
Ergänzend wird erwähnt, dass die Auswahl, ob jeweils eine erste oder zweite Spritzdüse 15, 16 von der Steuervorrichtung 25 angesteuert wird, in Abhängigkeit des Abstands A der jeweiligen Sprüheinheit 14 zur Nutzfläche NF getroffen wird, was durch die Abstandssensoren 26 detektiert wird. Der Einfachheit halber ist der Abstand A in den 4 bis 6 jeweils als konstant dargestellt. In der Praxis können sich entlang des Spritzgestells 12 jedoch unterschiedliche Abstände A zwischen den Sprüheinheiten 14 und der Nutzfläche NF (bzw. den zu behandelnden Pflanzen/Unkräutern) ergeben. In diesem Fall wird für jede Sprüheinheit 14 entweder eine erste oder eine zweite Spritzdüse 15, 16 individuell angesteuert.
-
Die soweit beschriebene Vorrichtung 10 bzw. die beschriebenen Sprühverfahren können in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. So ist es insbesondere denkbar, dass die Steuervorrichtung 25 zur Beeinflussung des Durchsatzes an den Spritzdüsen 15, 16 die Ventileinrichtungen 21, 22 in Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit des landwirtschaftlichen Fahrzeugs 1 ansteuert. Auch kann es beim Ausbringen von unterschiedlichen Spritzmitteln 3 während einer Überfahrt des landwirtschaftlichen Fahrzeugs 1 über die Nutzfläche NF möglich werden, gleichzeitig unterschiedliche Spritzmittel 3 zu besprühen. Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass im Einzelnen nicht dargestellte Verstellmittel 35 zur Verstellung eines Neigungswinkels α, insbesondere in Längsrichtung des Spritzgestells 12 für die jeweilige Spritzdüse 15, 16 vorgesehen sind, wie dies lediglich in der 3 anhand einer einzigen Sprüheinheit 14 dargestellt ist. Zuletzt ist es auch nicht erforderlich, die Spritzdüsen 15, 16 in einer gemeinsamen Sprüheinheit 14 zu vereinigen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102011122901 A1 [0002]