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Die Erfindung betrifft einen Rückspiegel für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 der Erfindung. Gemäß Anspruch 7 der Erfindung betrifft dieselbe ferner ein Fahrzeug mit einem solchen Rückspiegel.
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Aus der
EP 3 168 082 A1 ist ein sogenanntes indirektes Sichtsystem insbesondere für Spiegel bekannt, welches aus einem Spiegelglas eines herkömmlichen Spiegels besteht, das auf einem Trägerteil montiert ist. Zwar schweigt sich diese Druckschrift über die konkrete Ausführung des Spiegelglases aus, jedoch wird unter einem Spiegelglas eines herkömmlichen Spiegels im Allgemeinen ein flächig ausgebildeter, transparenter Glasträger verstanden, der auf seiner Rückseite, d.h., auf der dem Nutzer des Spiegels abgewandten Fläche eine metallene Beschichtung, beispielsweise aus Aluminium oder Silber, zur Reflexion von Licht aufweist.
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Aus der
DE 10 2017 200 381 A1 ist eine Spiegelvorrichtung, insbesondere ein Rückspiegel für ein Fahrzeug bekannt, welche/r mindestens eine flächige Spiegeleinrichtung aufweist, die als Spiegelelement ausgebildet ist und mittels mindestens eines Aktuators mindestens um Achsen parallel und tangential zu einer Spiegelelementfläche elastisch biegbar oder um mindestens eine Faltlinie in der Spiegelelementfläche reversibel faltbar ist. Unter der Spiegelelementfläche wird hier diejenige Fläche verstanden, auf die der Nutzer der Spiegeleinrichtung blickt, um ein Spiegelbild zu betrachten. Das Spiegelelement weist einen Träger auf, der auf der Spiegelelementfläche gegenüberliegenden Rückseite eine Verspiegelung in Form einer lichtreflektierenden Schicht aufweist. Hierzu ist der Träger transparent ausgebildet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Rückspiegel für ein Fahrzeug zu schaffen, welcher im Hinblick auf den Stand der Technik einfacher in der Herstellung und kostengünstiger ist. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, ein Fahrzeug mit einem solchen Rückspiegel zur Verfügung zu stellen.
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Ausgehend von einem Rückspiegel für ein Fahrzeug, mit einem Trägerelement, das eine Verspiegelung aufweist, wird die gestellte Aufgabe gemäß einer ersten, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dadurch gelöst, dass die Verspiegelung durch eine Licht reflektierende Beschichtung gebildet ist, welche auf der einem Nutzer des Rückspiegels zugewandten Fläche des Trägerelements aufgebracht ist.
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Dies hat den Vorteil, dass ein herkömmlich eingesetztes transparentes Trägerelement, insbesondere ein Trägerelement aus Glas oder einem durchsichtigen Kunststoff entbehrlich ist. Allein die dem Nutzer zugewandte, d.h. vorderseitig des Trägerelements angeordnete Beschichtung erzeugt das Spiegelbild, so dass das Trägerelement aus jedwedem geeigneten, auch nicht transparentem Material bestehen kann.
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Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen oder Ausgestaltungen der Erfindung.
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Danach ist das Trägerelement bevorzugt aus einem Metall gebildet und kann somit im Vergleich zum Stand der Technik, welcher gläserne Trägerelemente favorisiert, beispielsweise durch ein äußerst einfach herzustellendes und kostengünstiges Stanzteil gebildet sein. Alternativ kann das Trägerelement auch aus Kunststoff oder wie herkömmlich, aus Glas gebildet sein. Das metallene Trägerelement hat ferner den Vorteil, dass es über eine höhere Wärmeleitfähigkeit als Glas verfügt, welches beispielsweise das Abtauen einer vereisten Spiegelfläche bei geringem Energiebedarf, insbesondere an elektrischer Energie zum Beheizen des Trägerelements des Rückspiegels, erleichtert bzw. beschleunigt. Des Weiteren kann die Materialdicke des insbesondere metallenen Trägerelements dünner gewählt werden als bei gläsernen Trägerelementen, woraus Gewichts- und Kostenvorteile resultieren.
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Wie die Erfindung weiter vorsieht, besteht die Beschichtung zur Erzeugung einer Licht reflektierenden Fläche bevorzugt aus einem Metall, welches dauerhaft ist und Umwelteinflüssen sicher standhält.
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Weiter bevorzugt ist die Beschichtung durch eine Chromschicht gebildet, welche eine hohe Festigkeit aufweist und besonders gute Ergebnisse bezüglich eines scharfen Spiegelbildes liefert. Alternativ kann als Beschichtung beispielsweise auch eine herkömmlich zum Einsatz kommende Aluminium- oder Silberschicht Verwendung finden.
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Um die Ausbildung des Trägerelements mit der Licht reflektierenden Beschichtung zu vereinfachen, ist diese gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform durch eine Folie, insbesondere Metallfolie gebildet, welche auf das Trägerelement aufgepresst ist. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Beschichtung durch an sich bekanntes thermisches Bedampfen oder durch Sputtern auf das Trägerelement aufgebracht sein/werden.
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Unter besagtem thermischen Bedampfen wird ein Beschichtungsverfahren verstanden, bei dem Metall, wie Chrom, Aluminium oder Silber, auf Temperaturen nahe des Siedepunktes erhitzt wird, wodurch sich ein Materialdampf bildet, welcher sich in einem Hochvakuum auf der zugeordneten Fläche des kühleren Trägerelements niederschlägt respektive an demselben kondensiert und eine feste Schicht ausbildet.
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Unter Sputtern wird demgegenüber ein Beschichtungsverfahren verstanden, bei dem Atome aus einem Festkörper, hier metallenen Festkörper, durch Beschuss mit energiereichen Ionen herausgelöst werden sowie in eine Gasphase übergehen und hiernach in einem Hochvakuum sich auf der zugeordneten Fläche des Trägerelements niederschlagen und eine feste Schicht ausbilden.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ist die Verspiegelung durch das Trägerelement selbst gebildet, welches aus einem Metall, beispielsweise Edelstahl, besteht, deren einem Nutzer des Rückspiegels zugwandte Fläche poliert ausgebildet ist. Durch diese Maßnahme ist der Rückspiegel weiter vereinfacht. Eine separate Beschichtung des Trägerelements mit einer Licht reflektierenden Beschichtung ist hierdurch vorteilhaft entbehrlich.
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Die Erfindung betrifft auch ein Fahrzeug mit einem Rückspiegel der vorbeschriebenen Art.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Sie ist jedoch nicht auf dieses beschränkt, sondern erfasst alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen. Es zeigen:
- 1 eine Rückansicht eines mit äußeren Rückspiegeln ausgestatteten Fahrzeugs,
- 2 eine Schnittdarstellung eines Rückspiegels nach 1,
- 3 die Einzelheit „Z1“ nach 2 mit einem eine Licht reflektierende Beschichtung aufweisenden, herkömmlichen Trägerelement des Rückspiegels (Stand der Technik), und
- 3 die Einzelheit „Z2“ nach 2 mit einem eine Licht reflektierende Beschichtung aufweisenden, erfindungsgemäß ausgebildeten Trägerelement des Rückspiegels .
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1 zeigt ein Fahrzeug 1, vorliegend einen Personenkraftwagen, welcher beidseits je einen äußeren Rückspiegel 2 aufweist. Gemäß 2 weist ein jeder Rückspiegel 2 ein Spiegelgehäuse 3 auf, in welchem ein flächiges Trägerelement 4 mit einer Licht reflektierenden Beschichtung 5 angeordnet ist.
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Nach dem Stand der Technik (vgl. 3) ist das Trägerelement 4 bevorzugt aus transparentem Glas gebildet. Auf der einem Nutzer des Rückspiegels 2 abgewandten bzw. auf der rückseitigen Fläche 6 des Trägerelements 4 ist die Licht reflektierende Beschichtung 5 aufgebracht. Das Trägerelement 4 ist bevorzugt mittels eines Klebstoffes an einem Halteelement 7 befestigt, das wiederum im Spiegelgehäuse 3 gelagert und manuell oder mittels zumindest eines nicht zeichnerisch dargestellten Aktuators, wie beispielsweise eines Elektromotors verstellbar ist.
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Erste Ausführungsform der Erfindung:
- Im Unterschied zum Stand der Technik ist gemäß 4 die Licht reflektierende Beschichtung 5 nunmehr vorteilhaft auf der dem Nutzer des Rückspiegels 2 zugewandten bzw. auf der vorderseitigen Fläche 8 des Trägerelements 4 aufgebracht.
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Wie bereits oben ausgeführt, besteht die Licht reflektierende Beschichtung 5 bevorzugt aus einem Metall, wodurch diese dauerhaft ist und Umwelteinflüssen sicher standhält. Weiter bevorzugt ist die Licht reflektierende Beschichtung 5 durch eine Chromschicht gebildet, welche eine hohe Festigkeit aufweist und besonders gute Ergebnisse bezüglich eines scharfen Spiegelbildes liefert. Alternativ kann als Licht reflektierende Beschichtung 5 beispielsweise auch eine herkömmlich zum Einsatz kommende Aluminium- oder Silberschicht Verwendung finden.
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Die Licht reflektierende Beschichtung 5 ist gemäß einer ersten, bevorzugten Ausführung durch eine Folie gebildet, welche auf das Trägerelement aufgepresst ist. Die Folie kann aus Metall, weiter bevorzugt aus Chrom bestehen. Alternativ kann die Folie aus einem Kunststoff bestehen, auf der einseitig die Metallschicht, insbesondere Chromschicht aufgebracht ist. Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung kann die metallene Beschichtung 5 durch an sich bekanntes thermisches Bedampfen oder durch Sputtern direkt auf das Trägerelement 4 aufgebracht sein/werden.
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Was das flächige Trägerelement 4 anbelangt, besteht dieses bevorzugt aus einem Metall und kann somit im Vergleich zum Stand der Technik, welcher gläserne Trägerelemente 4 favorisiert, beispielsweise durch ein äußerst einfach herzustellendes und kostengünstiges Stanzteil gebildet sein, dass mittels des Halteelements 7 im Spiegelgehäuse 3 gelagert ist. Alternativ kann das Trägerelement 4 auch aus Kunststoff oder wie herkömmlich, aus Glas gebildet sein.
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Das metallene Trägerelement 4 hat im Hinblick auf Trägerelemente 4 aus Glas den Vorteil, dass es über eine höhere Wärmeleitfähigkeit verfügt, welches beispielsweise das Abtauen einer vereisten Spiegelfläche bei geringem Energiebedarf, insbesondere an elektrischer Energie zum Beheizen des Trägerelements 4 des Rückspiegels 2, erleichtert bzw. beschleunigt. Des Weiteren kann die Materialdicke des metallenen Trägerelements 4 dünner gewählt werden als bei insbesondere gläsernen Trägerelementen 4, woraus Gewichts- und Kostenvorteile resultieren.
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Wie der 4 noch zu entnehmen ist, ist zwischen dem Trägerelement 4 und dem Halteelement 7 ein Heizelement 9 angeordnet, welches bevorzugt mittels nicht zeichnerisch dargestelltem Klebeband zum einen am Trägerelement 4 und zum anderen am Halteelement 7 befestigt ist. Bei dem Heizelement 9 handelt es sich bevorzugt um eine elektrisch betriebene Widerstandsheizung.
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Zweite Ausführungsform der Erfindung:
- Gemäß einer zweiten, nicht zeichnerisch dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist die Verspiegelung durch das Trägerelement 4 selbst gebildet, welches aus einem Metall, beispielsweise Edelstahl, besteht, deren einem Nutzer des Rückspiegels 2 zugwandte Fläche 8 poliert ausgebildet ist. Durch diese Maßnahme ist der Rückspiegel 2 weiter vereinfacht. Eine separate Beschichtung des Trägerelements 4 mit einer Licht reflektierenden Beschichtung 5, wie sie nach der ersten Ausführungsform der Erfindung favorisiert wird, ist hierdurch vorteilhaft entbehrlich.
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Die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele stellen auf äußere Rückspiegel 2 ab. Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf äußere Rückspiegel 2, sondern erfasst auch im Inneren des Fahrzeugs 1 angeordnete Rückspiegel 2, auch als Innenspiegel bezeichnet, welche ein Trägerelement 4 mit einer Verspiegelung der vorbeschriebenen Art aufweisen (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Rückspiegel
- 3
- Spiegelgehäuse
- 4
- Trägerelement
- 5
- Beschichtung
- 6
- rückseitige Fläche
- 7
- Halteelement
- 8
- vorderseitige Fläche
- 9
- Heizelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 3168082 A1 [0002]
- DE 102017200381 A1 [0003]