-
Gebiet der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen eines Umfelds eines Fahrzeugs.
-
Stand der Technik
-
Ein Fahrzeug kann ein Überwachungssystem zum Erkennen einer Kollision mit geringer Geschwindigkeit beziehungsweise sehr geringer Geschwindigkeit aufweisen. Das Überwachungssystem kann beispielsweise ein die Kollision abbildendes Schallsignal auswerten, um die Kollision zu erkennen.
-
Die
DE 10 2012 018 521 A1 beschreibt ein Verfahren zur Schadenserkennung in einem ein Steuergerät und wenigstens eine Sensorvorrichtung aufweisenden Fahrzeug.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Vor diesem Hintergrund werden mit dem hier vorgestellten Ansatz ein Verfahren zum Überwachen eines Umfelds eines Fahrzeugs und ein entsprechendes Steuergerät, sowie schließlich ein entsprechendes Computerprogrammprodukt und ein maschinenlesbares Speichermedium gemäß den unabhängigen Ansprüchen vorgestellt. Vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des hier vorgestellten Ansatzes ergeben sich aus der Beschreibung und sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
-
Vorteile der Erfindung
-
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung können in vorteilhafter Weise ermöglichen, Sensoren in der Umgebung eines Fahrzeugs zu verwenden, um das Fahrzeug aus einer äußeren Perspektive zu überwachen.
-
Es wird ein Verfahren zum Überwachen eines Umfelds eines Fahrzeugs vorgeschlagen, wobei von einem Steuergerät des Fahrzeugs ein Anforderungssignal an zumindest ein fahrzeugfernes, das Umfeld zumindest teilweise erfassendes Sensorsystem gesendet wird, eine das Umfeld zumindest teilweise abbildende Sensorinformation des fahrzeugfernen Sensorsystems von dem Steuergerät eingelesen wird und die Sensorinformation von dem Steuergerät ausgewertet wird, um das Umfeld zu überwachen.
-
Ideen zu Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung können unter anderem als auf den nachfolgend beschriebenen Gedanken und Erkenntnissen beruhend angesehen werden.
-
Unter einem Umfeld eines Fahrzeugs kann eine nähere Umgebung um das Fahrzeug verstanden werden. Insbesondere kann unter dem Umfeld ein Nahbereich im Umkreis von zwei bis drei Meter um das Fahrzeug verstanden werden. Ein Steuergerät kann ein Überwachungssystem des Fahrzeugs umfassen. Das Steuergerät kann Sensorsignale von fahrzeugeigenen Sensoren einlesen, um das Umfeld aus einer Perspektive des Fahrzeugs zu überwachen. Das Fahrzeug kann verschiedenartige Sensoren aufweisen. Die Sensoren können beispielsweise Inertialsensoren des Fahrzeugs, Drucksensoren an einer Karosserie des Fahrzeugs, Schallsensoren des Fahrzeugs und/oder eine oder mehrere Kameras des Fahrzeugs sein.
-
Das fahrzeugferne Sensorsystem ist räumlich getrennt von dem Fahrzeug und kein Teil des Fahrzeugs. Das fahrzeugferne Sensorsystem kann beispielsweise Teil einer das Fahrzeug umgebenden Infrastruktur sein. Das fahrzeugferne Sensorsystem kann zumindest einen fahrzeugfernen Sensor aufweisen. Das fahrzeugferne Sensorsystem kann beispielsweise Teil eines Überwachungssystems eines Parkhauses sein. Durch die räumliche Trennung von dem Fahrzeug kann das fahrzeugferne Sensorsystem einen anderen Blickwinkel als das Überwachungssystem des Fahrzeugs aufweisen. Aufgrund des anderen Blickwinkels können zumindest Teilbereiche des Umfelds besser erfasst werden als durch das Überwachungssystem des Fahrzeugs selbst.
-
Das fahrzeugferne Sensorsystem kann auch ein Teil eines Überwachungssystems eines anderen Fahrzeugs sein. Bei einem Sensorsystem mit mehreren Sensoren können die Sensoren gleichartig oder verschiedenartig sein. Verschiedenartige Sensoren können unterschiedliche Messprinzipien aufweisen.
-
Das Anforderungssignal kann drahtlos übermittelt werden. Vor dem Übermitteln des Anforderungssignals kann ein Verbindungsaufbau beziehungsweise ein Handshake mit dem Sensorsystem erfolgen. Die Sensorinformation kann ebenso drahtlos übermittelt werden. Als die Sensorinformation können Rohdaten des betreffenden Sensors übermittelt werden. Alternativ oder ergänzend können aufbereitete Sensordaten übermittelt werden. Beispielsweise kann das Sensorsystem eine Objekterkennung aufweisen und die Sensorinformation eine Objektinformation eines erkannten Objekts enthalten.
-
Beim Auswerten der Sensorinformation kann beispielsweise eine geplante Trajektorie des Fahrzeugs mit der Sensorinformation verglichen werden. Insbesondere im Nahfeld des Fahrzeugs kann das externe Sensorsystem aufgrund der äußeren Perspektive eine bessere Erkennungsleistung als das fahrzeugeigene Überwachungssystem aufweisen.
-
Das Anforderungssignal kann ansprechend auf ein im Steuergerät erkanntes Ereignis gesendet werden. Das Steuergerät kann Sensorinformationen rückwirkend für einen Zeitpunkt des Ereignisses anfordern. Das Steuergerät kann die Sensorinformationen ab dem Zeitpunkt des Ereignisses anfordern. Alternativ oder ergänzend kann das Steuergerät zeitlich vor dem Zeitpunkt des Ereignisses erfasste Sensorinformationen anfordern. Beispielsweise kann das Anforderungssignal ansprechend auf einen durch das Steuergerät erkannten Parkrempler gesendet werden. Dabei können die Sensorinformationen vor dem Parkrempler, während des Parkremplers und nach dem Parkrempler angefordert werden, um den Parkrempler zu rekonstruieren und den Verursacher zu ermitteln. Wenn der Parkrempler erst später erkannt wird, beispielsweise während einer Initialisierung des Fahrzeugs nach dem Parken, kann ein zeitlicher Abstand zu dem angeforderten Zeitpunkt auch mehrere Stunden oder Tage betragen.
-
Das Anforderungssignal kann vor einem durch das Steuergerät angesteuerten Ereignis präventiv gesendet werden. Die Sensorinformation kann dann dazu verwendet werden, das Ereignis anzusteuern. Beispielsweise kann ein Fahrweg des Fahrzeugs unter Verwendung der Sensorinformation auf Hindernisse überprüft werden. Ebenso können beispielsweise Engstellen des Fahrwegs aus der anderen Perspektive darauf überprüft werden, ob eine kollisionsfreie Durchfahrt des Fahrzeugs durch die Engstelle möglich ist.
-
Das Anforderungssignal kann vor einem durch das Steuergerät angesteuerten Parkvorgang des Fahrzeugs gesendet werden. Aus der anderen Perspektive kann der Parkvorgang beobachtet werden und eine Annäherung an ein anderes Fahrzeug oder an Begrenzungen eines Parkraums überwacht werden. Beispielsweise kann eine Hinderniserkennung per Ultraschall bereits eine kritische Annäherung signalisieren, obwohl das Fahrzeug kollisionsfrei einparken könnte. Unter Verwendung der fahrzeugfernen Sensorinformationen können die Informationen des Ultraschallsystems ergänzt werden.
-
Das Anforderungssignal kann vor einem durch das Steuergerät angesteuerten Anfahrvorgang des Fahrzeugs gesendet werden. Das Fahrzeug kann das Umfeld vor dem Fahrzeug unter Verwendung seiner eigenen Sensoren überprüfen. Die Sensorinformation des fahrzeugfernen Sensors kann verwendet werden, um die Überprüfung abzusichern. Falls die eigenen Sensoren ein Hindernis nicht erkennen kann das Fahrzeug rechtzeitig gestoppt werden, bevor eine Kollision erfolgt.
-
Das Anforderungssignal kann zum Anfordern eines UAVs des Sensorsystems verwendet werden. Ein UAV (Unmanned Aerial Vehicle) ist ein unbemanntes Luftfahrzeug und kann als Drohne bezeichnet werden. Das UAV kann eine flugfähige Sensorplattform des Sensorsystems sein. Das UAV kann beispielsweise ein Multikopter sein. Das Sensorsystem kann zumindest ein UAV aufweisen. Das UAV kann in das Umfeld gesteuert werden und das Umfeld aufzeichnen. Das UAV kann drahtlos gesteuert werden. Das UAV kann eine vorgeplante Route abfliegen. Dabei kann das UAV das Umfeld des Fahrzeugs aus unterschiedlichen Perspektiven erfassen.
-
Das Anforderungssignal kann an ein zumindest einen Teilbereich des Fahrzeugs und zumindest einen Teilbereich des Umfelds erfassendes Kamerasystem gesendet werden. Eine Bildinformation von dem Kamerasystem kann eingelesen und ausgewertet werden, um das Umfeld zu überwachen. Ein Kamerasystem kann zumindest eine Kamera aufweisen. Das Kamerasystem kann eine Vielzahl von Kameras aufweisen. Die Kameras können unterschiedliche Erfassungsbereiche aufweisen. Das Fahrzeug kann zumindest anteilig in zumindest einem der Erfassungsbereiche stehen. Bildinformationen können einen hohen Informationsgehalt aufweisen. Die Bildinformationen sind besonders gut zum Überwachen des Umfelds geeignet.
-
Das Verfahren kann beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer Mischform aus Software und Hardware beispielsweise in einem Steuergerät implementiert sein.
-
Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner ein Steuergerät, das dazu ausgebildet ist, um die Schritte einer Variante des hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen.
-
Das Steuergerät kann ein elektrisches Gerät mit zumindest einer Recheneinheit zum Verarbeiten von Signalen oder Daten, zumindest einer Speichereinheit zum Speichern von Signalen oder Daten, und zumindest einer Schnittstelle und/oder einer Kommunikationsschnittstelle zum Einlesen oder Ausgeben von Daten, die in ein Kommunikationsprotokoll eingebettet sind, sein. Die Recheneinheit kann beispielsweise ein Signalprozessor, ein sogenannter System-ASIC oder ein Mikrocontroller zum Verarbeiten von Sensorsignalen und Ausgeben von Datensignalen in Abhängigkeit von den Sensorsignalen sein. Die Speichereinheit kann beispielsweise ein Flash-Speicher, ein EPROM oder eine magnetische Speichereinheit sein. Die Schnittstelle kann als Sensorschnittstelle zum Einlesen der Sensorsignale von einem Sensor und/oder als Aktorschnittstelle zum Ausgeben der Datensignale und/oder Steuersignale an einen Aktor ausgebildet sein. Die Kommunikationsschnittstelle kann dazu ausgebildet sein, die Daten drahtlos und/oder leitungsgebunden einzulesen oder auszugeben. Die Schnittstellen können auch Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
-
Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, insbesondere wenn das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.
-
Es wird darauf hingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen beschrieben sind. Ein Fachmann erkennt, dass die Merkmale des Steuergeräts und des Verfahrens in geeigneter Weise kombiniert, angepasst oder ausgetauscht werden können, um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen.
-
Figurenliste
-
Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben, wobei weder die Zeichnung noch die Beschreibung als die Erfindung einschränkend auszulegen sind.
- 1 zeigt eine Darstellung eines Fahrzeugs mit einem Steuergerät gemäß einem Ausführungsbeispiel.
-
Die Figur ist lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche oder gleichwirkende Merkmale.
-
Ausführungsformen der Erfindung
-
1 zeigt eine Darstellung eines Fahrzeugs 100 mit einem Steuergerät 102 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Fahrzeug 100 kann autonom oder teilautonom betrieben werden und weist ein Überwachungssystem 104 auf. Das Steuergerät 102 ist mit dem Überwachungssystem 104 verbunden. Das Überwachungssystem 104 ist dazu ausgebildet, ein Umfeld 106 des Fahrzeugs 100 unter Verwendung von Sensoren 108 des Fahrzeugs 100 zu überwachen. Das Steuergerät 102 kann das Fahrzeug 100 ansteuern.
-
In einer ersten Situation ist das Fahrzeug 100 auf einem Parkplatz 110 geparkt. Dabei sind die Systeme des Fahrzeugs 100 heruntergefahren oder in einem Ruhezustand, um Energie zu sparen. Während das Fahrzeug 100 geparkt ist, passiert ein Parkrempler 112, bei dem ein anderes Fahrzeug 114 das Fahrzeug 100 touchiert. Da die Systeme und damit auch das Überwachungssystem 104 Energie sparen, dauert es eine kurze Zeitdauer, bis sie wieder betriebsbereit sind. Der Parkrempler 112 liegt dann schon in der Vergangenheit.
-
Um Informationen über den Parkrempler 112 zu erhalten, sendet das Steuergerät 102 ein Anforderungssignal 116 an ein fahrzeugfernes Sensorsystem 118. Das Sensorsystem 118 weist hier zumindest eine Kamera 120 auf. Die Kamera 120 erfasst den Parkplatz 110 und das darauf geparkte Fahrzeug 100 zumindest teilweise. Diese Kamera 120 hat dadurch den Parkrempler 112 aufgezeichnet.
-
In einem Ausführungsbeispiel ist das fahrzeugferne Sensorsystem 118 ein Überwachungssystem eines anderen parkenden Fahrzeugs. Das andere Fahrzeug steht hier auf einem gegenüberliegenden Parkplatz und eine Kamera 120 des Überwachungssystems ist auf den Parkplatz 110 gerichtet.
-
In einem anderen Ausführungsbeispiel ist das Sensorsystem 118 ein Überwachungssystem eines den Parkplatz 110 umfassenden Parkhauses. Hier ist die Kamera 120 beispielsweise an der Decke montiert. Die Kamera 120 kann beispielsweise eine Weitwinkelkamera sein.
-
Ansprechend auf das Anforderungssignal 116 wird zumindest ein den Parkrempler 112 abbildendes Kamerabild der Kamera 120 als Sensorinformationen 122 des Sensorsystems 118 zurück an das Steuergerät 102 gesendet.
-
Im Steuergerät 102 wird die Sensorinformation 122 ausgewertet und ein Verursacher des Parkremplers 112 ermittelt.
-
In einer zweiten Situation steht das Fahrzeug 100 ebenfalls auf dem Parkplatz 110. Das Fahrzeug 100 ist im Begriff, von dem Parkplatz 110 abzufahren. Das Überwachungssystem 104 des Fahrzeugs 100 ist aktiv und erfasst das Umfeld 106. Dabei weisen Erfassungsbereiche der Sensoren 108 jedoch Lücken auf, in denen die Erfassung des Umfelds 106 unvollständig ist.
-
Beispielsweise kann ein zwischen zwei Ultraschallsensoren 108 am Boden vor dem Fahrzeug 100 liegendes Objekt 124 weder von den Ultraschallsensoren 108 noch von einer Kamera 108 des Fahrzeugs 100 erfasst werden. Das Objekt 126 kann beispielsweise ein kurzer Sperrpfosten 124 sein, der beispielsweise während einer Parkdauer des Fahrzeugs 100 vor dem Fahrzeug 100 abgestellt worden ist.
-
Das Steuergerät 102 sendet das Anforderungssignal 116 an das Sensorsystem 118. Das Sensorsystem 118 sendet ein insbesondere das Umfeld 106 vor dem Fahrzeug 100 abbildendes Bild der Kamera 120 als die Sensorinformation 122 zurück an das Steuergerät 102. In den Sensorinformationen 122 ist das Objekt 124 eindeutig erkennbar und kann als Hindernis klassifiziert werden. Somit kann eine Kollision mit dem Objekt 124 und eine eventuelle Beschädigung des Fahrzeugs 100 und/oder Objekts 124 verhindert werden.
-
In einer dritten, nicht dargestellten Situation fährt das Fahrzeug 100 auf den Parkplatz 110 zu. Der Parkplatz 110 ist für das Überwachungssystem 104 nicht vollständig erfassbar. Um den Parkplatz 110 zu beurteilen sendet das Steuergerät 102 das Anforderungssignal 116 an das Sensorsystem 118. Das Sensorsystem 118 sendet als Sensorinformation 122 ein den Parkplatz 110 abbildendes Bild der Kamera 120. Das Steuergerät 102 wertet das Bild aus und kann darin erkennen, dass der Parkplatz 110 groß genug für das Fahrzeug 100 ist.
-
In einem Ausführungsbeispiel empfängt das Steuergerät 102 während eines Einparkvorgangs des Fahrzeugs Bilder der Kamera 120 und kann so das Überwachungssystem 104 beim Überwachen des Einparkvorgangs unterstützen.
-
In einem Ausführungsbeispiel weist das Sensorsystem 118 keine günstig platzierte Kamera 120 auf und startet ein UAV 126 beispielsweise in Form einer Drohne mit einer Kamera 120. Das Sensorsystem steuert die Drohne in das Umfeld und zeichnet zumindest ein Bild auf.
-
Mit anderen Worten wird eine Beschädigungserkennung mittels C2X vorgestellt.
-
Beschädigungen am Kraftfahrzeug können bei der Fahrt oder im Stillstand entstehen. Steht das eigene Fahrzeug so handelt es sich i.d.R. um einen Manövrierunfall durch ein anderes Fahrzeug. Oder um Vandalismus (Tür zerkratzen) oder Umwelteinflüsse (z.B. Hagel). Bei der Fahrt des eigenen Fahrzeuges kann dieses durch Kontakt mit an anderen Fahrzeugen, Gegenständen und Personen Schäden an diesen und an der eigenen Karosserie erzeugen.
-
Bei höheren Geschwindigkeiten besteht die Gefahr von Verletzungen der Insassen oder Unfallgegner. Dafür sind Systeme der passiven Sicherheit vorhanden, welche hier nicht betrachtet werden sollen. Hier werden insbesondere die Fälle von Kontakt im sehr niedrigen Geschwindigkeitsbereich mit schwereren und härteren Gegenständen oder Fahrzeugen und im niederen Geschwindigkeitsbereich mit Personen betrachtet.
-
Durch den hier vorgestellten Ansatz können diese Situationen erkannt werden, um Schäden festzustellen, um eine Reparatur zu veranlassen und Meldung an die Versicherung zu machen. Weiterhin können diese Situationen erkannt werden, um Schäden festzustellen und Fahrerflucht zu vermeiden. Ferner können diese Situationen erkannt werden, um Schäden festzustellen und die Schuldfrage zu klären. Zusätzlich können diese Situationen erkannt werden, um bei automatisiert fahrenden Fahrzeugen nach Erkennung eines Kontaktes sofort anzuhalten und die Situation zu beurteilen und zu klären.
-
Sensierungssysteme zur Erkennung eines Aufpralls der Stoßstange an einen Fußgänger mit höherer Geschwindigkeit sind bekannt. Dazu werden i.d.R. Beschleunigungssensoren oder Drucksensoren verbunden mit einem Schlauch verwendet.
-
Des Weiteren ist die sogenannte Car2X Kommunikation bekannt, bei der ein Fahrzeug mit einem anderen Fahrzeug (Car2Car) oder mit Infrastruktur (Car2l) kommuniziert und Daten austauscht, um an Informationen zu kommen welche für das Ego-Fahrzeug sonst nicht verfügbar wären. Beispielsweise erkennt ein vorausfahrendes Fahrzeug mittels seiner On-board Sensorik einen Unfall und kann nachfolgende Fahrzeuge über Car2Car warnen
-
Durch den hier vorgestellten Ansatz können insbesondere zwei Kategorien von Erkennungsproblemen besonders gut erkannt werden.
-
Eine Person, welche sich beim Anfahren eines automatisierten Fahrzeuges sehr dicht und in Fahrtrichtung am Fahrzeug befindet, kann beispielsweise gut erkannt werden. So kann verhindert werden, dass die Person verletzt oder gar überfahren wird. Die Person kann dabei beispielsweise stehen, sitzen oder vor dem Auto flach liegen. Für ein herkömmliches System ergibt sich dabei die Herausforderung aus der Kombination, dass ein weiches Objekt, welches sich sehr dicht am Fahrzeug befindet bei sehr niedriger Geschwindigkeit angefahren wird. Diese Situation ist sowohl für Umfeldsensoren als auch für Kontaktsensoren schwer zu erkennen.
-
Weiterhin können alle Beschädigungen welche sehr geringe Inertialsensor- oder Akustiksignale hervorrufen, z.B. leichtere Kratzer gut erkannt werden.
-
Bei dem hier vorgestellten Ansatz werden Informationsquellen außerhalb des Fahrzeuges genutzt, welche obige Situationen erfassen können und diese Informationen über eine drahtlose Kommunikation in das Fahrzeug bringen können, um die Beschädigungserkennung oder Kontakterkennung zu unterstützen.
-
Vorzugsweise stammen diese Informationen von bildgebenden Sensoren wie Kameras
-
Die Informationen können beispielsweise von in der Nähe befindlichen anderen Fahrzeugen mit on Bord Kameras in das Ego-Fahrzeug übertragen werden. Ebenso können Überwachungskameras in der Infrastruktur insbesondere auf Parkplätzen/Parkhäusern Informationen an das Ego-Fahrzeug übertragen. Ferner können Drohnen mit Kameras Informationen an das Ego-Fahrzeug übertragen. Dabei kann die Drohne Teil der Infrastruktur sein (z.B. in einem Parkhaus) oder die Drohne kann auch ein Komponente sein, welche zum Auto gehört und bei Bedarf losgeschickt wird, um die Umgebung und das Umfeld zu erkunden. Eine Aktivierung der Drohne kann dabei beispielsweise durch das Beschädigungs-, Annäherungs- oder Kontakterkennungs-System erfolgen.
-
Die von extern kommenden Informationen können beispielsweise zur Plausibilisierung der durch On Bord Sensoren erkannten Beschädigung / Kontakt verwendet werden. Ebenso können die Informationen unter Verwendung eines Nachfrage-Prinzips erlangt werden. Dabei erkennt das Fahrzeug einen Kontakt oder eine Beschädigung und fragt die Umgebung ob entsprechende Bilder wahrgenommen wurden. Beispielsweise kann gefragt werden „Liegt vor mir eine Person“? Ein nebenstehendes Fahrzeug mit guter Sicht meldet „Nein“ und schickt zur Bestätigung ein Bild.
-
Ein autonom fahrendes Fahrzeug, welches auf einem Parkplatz im Begriff ist loszufahren, aber nicht sicher ist, ob sich ein Objekt oder eine Person in der Nähe befindet, befragt die Infrastrukturkameras, ob der Fahrweg frei ist, oder falls dies nicht möglich ist, kann das Fahrzeug eine Drohne anfordern, welche den Fahrweg prüft und rückmeldet.
-
Im Folgenden wird ein mögliches Ausführungsbeispiel für eine Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur beim Fall „Parken“ beschrieben. Das Fahrzeug verhandelt mit der Infrastruktur einen Überwachungsauftrag von vorn herein. Das Fahrzeug parkt dazu dort, wo eine Karte anzeigt, dass es eine Überwachung gibt. Das Fahrzeug fragt die gerade greifenden Überwachungsmechanismen und ihre Leistungsfähigkeit ab. Dabei kann beispielsweise eine Abhängigkeit des Abstands und der Perspektive des Sensors abgefragt werden. Die Infrastruktur antwortet dann beispielsweise: Ich bin eine Kamera, du stehst gut im Blickfeld. Kostet 0.01ct/h. Das Fahrzeug sagt: Verstanden, prüfe Einbuchung. Das Fahrzeug fragt gegebenenfalls Insassen oder einen Provider nach Bestätigung und bucht ein, wenn OK.
-
Alternativ verhandelt das Fahrzeug erst nach einer Beschädigung. Beispielsweise wenn die Beschädigung erst bei einer Wartung entdeckt wird. Dann kann die on-Bord Sensorik die möglichen Entstehungsorte ermitteln und das Fahrzeug prüft Überwachungsanbieter und fragt gegen Gebühr Events/ Daten ab.
-
Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie „aufweisend“, „umfassend“, etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschließen und Begriffe wie „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließen. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102012018521 A1 [0003]