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Die Erfindung betrifft ein Verfahren, ein Computerprogramm und ein computerlesbares Medium zum Zustandsüberwachen eines Fahrzeugs. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Überwachungssystem.
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Bei einer Zustandsüberwachung des Fahrwerks eines Fahrzeugs, werden die unterschiedlichen Bauteile kontinuierlich überwacht, beispielsweise mit internen Sensoren der Bauteile. Ist eine Verschleißgrenze eines Bauteils erreicht, kann dies gemeldet werden und ein Austausch des betroffenen Bauteils kann erfolgen. Bei einem Umbau wird das Fahrwerk verändert und es kann problematisch sein, wenn ein automatisches Überwachungssystem des Fahrzeugs keine Informationen über den Umbau erhält. Eine Möglichkeit wäre, Informationen über ausgetauschte Bauteile über eine grafische Benutzerschnittstelle des Fahrzeugs manuell einzugeben. Dies kann jedoch umständlich und unkomfortabel sein.
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Die
DE 10 2015 110 952 A1 betrifft ein Verfahren zum Bestimmen einer reifenspezifischen Kenngröße eines Reifens bei dem mit einer Kamera eine Reifenbeschriftung erfasst wird und anhand der Reifenbeschriftung die reifenspezifische Kenngröße bestimmt wird. Die Kenngröße beeinflusst dann das Verhalten eines Fahrassistenzsystems.
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Es ist Aufgabe der Erfindung die Zustandsüberwachung von Bauteilen eines Fahrzeugs komfortabler und genauer zu machen.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und aus der folgenden Beschreibung.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zustandsüberwachen eines Fahrzeugs. Das Fahrzeug kann ein Straßenfahrzeug sein, wie etwa ein Pkw, Lkw, Bus oder Motorrad. Das Verfahren kann automatisch von dem Fahrzeug optional in Kombination mit weiteren Systemen, wie etwa einem entfernten Server, durchgeführt werden. Der Server kann von einem Überwachungssystem bereitgestellt werden, mit dem eine Mehrzahl von Fahrzeugen verbunden sind, beispielsweise über Internet. Im Allgemeinen umfasst der Begriff „Zustandsüberwachung“ ein elektronisches Sammeln von Daten über Bauteile, die aktuell in dem Fahrzeug verbaut sind, und deren Zustand in Bezug auf Einbau, Ausbau und/oder Verschleiß.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren: Empfangen eines grafischen Codes eines Bauteils, das in dem Fahrzeug verbaut werden soll, wobei der grafische Code mit einer Kamera des Fahrzeugs aufgenommen wurde. Der grafische Code kann ein Strichcode, QR-Code oder ähnliches sein. Der grafische Code kann auf dem Bauteil und/oder einer Verpackung des Bauteils angebracht, aufgedruckt und/oder aufgebracht sein. Der grafische Code kann computerlesbar sein, muss aber keine menschlich lesbaren Zeichen und/oder Codes enthalten. Durch den Code auf dem Bauteil, das zum Austausch bestimmt ist, kann direkt und automatisch erkannt werden, welches Bauteil ausgetauscht wird.
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Das Bauteil kann insbesondere ein Bauteil des Fahrwerks des Fahrzeugs sein und/oder ein Bauteil sein, das mechanische Komponenten enthält, die der Fortbewegung des Fahrzeugs dienen. Es ist zu verstehen, dass das Bauteil keine Kommunikationsverbindung mit einem Fahrassistenzsystem des Fahrzeugs aufweisen muss.
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Während einer Reparatur kann ein Techniker das Bauteil, das in das Fahrzeug eingebaut werden soll, vor die Kamera halten, und das Fahrzeug bzw. dessen Fahrassistenzsystem, kann selbständig den grafischen Code einlesen und auswerten.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren weiter: Auswerten des grafischen Codes, um einen Typ des Bauteils zu bestimmen, der in den grafischen Code kodiert ist. Der Typ des Bauteils kann ein alphanumerischer Code sein, der das Bauteil und/oder dessen Zweck identifiziert. Anhand des Typs kann eindeutig bestimmt werden, welches Bauteil in das Fahrzeug verbaut wird und/oder welches Bauteil ausgetauscht wird. Alphanumerische Codes können in grafische Codes, wie etwa Strichcodes, kodiert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren weiter: Aktualisieren einer Teileliste des Fahrzeugs, basierend auf dem ermittelten Typ, wobei die Teileliste zumindest den Typ des Bauteils, einen Verbautermin des Bauteils und einen Verschleiß umfasst. Die Teileliste kann in einem Fahrassistenzsystem des Fahrzeugs und/oder in einem Server eines Überwachungssystems gespeichert sein. Die Teileliste kann auch eine Historie enthalten, aus der hervorgeht, welche Teile früher in dem Fahrzeug verbaut waren und/oder wann diese eingebaut wurden und/oder ausgebaut wurden. Dem Fahrassistenzsystem des Fahrzeugs kann so mitgeteilt werden, welches neue Bauteil beispielsweise im Fahrwerk verbaut wird, und sich entsprechend auf die Situation neu anlernen/einstellen.
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Alle Termine, die hierin genannt werden, wie etwa Einbautermine, Austauschtermine, etc. können mittels einer Uhr des Fahrzeugs und/oder des Überwachungssystems ermittelt werden und/oder können beliebige Genauigkeit, wie etwa Tagesgenauigkeit oder Minutengenauigkeit, aufweisen.
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Der Verschleiß kann eine Zahl sein und/oder kann angeben, wie stark das Bauteil abgenutzt ist. Der Verschleiß kann auch ein Zeitraum sein, der angibt, wie lange das Bauteil wahrscheinlich noch funktionsfähig ist. Beim Eintragen des Bauteils in der Teileliste kann der Verschleiß mit einem Wert initialisiert werden, der keinen Verschleiß des Bauteils anzeigt.
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Während die oben genannten Schritte während eines Einbaus eines Bauteils in das Fahrzeug durchgeführt werden, kann der folgende Schritt der Verschleißbestimmung in regelmäßigen Abständen, beispielsweise durch das Fahrassistenzsystem und/oder einen Server des Überwachungssystems, durchgeführt werden. Der Schritt kann in regelmäßigen Abständen, beispielsweise jede Woche oder jeden Monat, durchgeführt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren weiter: Bestimmen des Verschleißes des Bauteils basierend zumindest auf dem Typ und dem Verbautermin des Bauteils und Ermitteln eines Austauschtermins des Bauteils. Beispielsweise können bekannte Werte über den Verschleiß eines bestimmten Typs von Bauteil verwendet werden, um in Abhängigkeit von dem Verbautermin einen Verschleiß zu bestimmen. Aus dem Verschleiß kann wiederum ein Austauschtermin bestimmt werden. Beispielsweise, wenn ein bestimmter Verschleiß erreicht ist, kann der Austauschtermin als aktueller Termin gesetzt werden.
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Eine Historie über den Einbau neuer Bauteile zum Fahrzeug kann somit angelegt werden. Informationen über die Laufleistung bis zum Verschleiß der Bauteile können bereitgestellt werden. Weiter können Bauteile miteinander verglichen werden.
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Werden Bauteile verbaut, die den grafischen Code nicht aufweisen, der mit dem Überwachungssystem verarbeitet werden kann, kann dies dazu führen, dass die Teilliste nicht vollständig ist und/oder dass schlechtere Aussagen über den Verschleiß anderer Bauteile gemacht werden können. Dies kann dazu führen, dass Bauteile mit einem derartigen grafischen Code bevorzugt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren weiter: Eingeben der Teileliste in einen maschinellen Lernalgorithmus zum Bestimmen des Verschleißes, wobei der maschinelle Lernalgorithmus darauf trainiert wurde, zumindest basierend auf den Typen und den Verbauterminen der Bauteile der Teileliste den Verschleiß zu bestimmen. Der maschinelle Lernalgorithmus kann beispielsweise ein CCN (convolutional neuronal network) oder ein anderes statistisches Verfahren sein, das einstellbare Parameter aufweist, die aus Eingangsgrößen (d.h. der Teileliste) Klassifikatoren d.h. die Verschleiße) erzeugt. Da die Information über alle Bauteile in den maschinellen Lernalgorithmus einfließen, kann dies die Genauigkeit der Aussage über den Verschleiß erhöhen, da der Verschleiß eines Bauteils abhängig von anderen verbauten Bauteilen sein kann.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung werden aus den Teilelisten einer Mehrzahl von Fahrzeugen, die über einen Zeitraum gesammelt werden, Austauschtermine für Bauteile ermittelt. Beispielsweise können diese realen Austauschtermine aus einer Historie der Teilelisten bestimmt werden. Die Teilelisten können von einem Server des Überwachungssystems gesammelt und ausgewertet werden. Der maschinelle Lernalgorithmus kann mit den Teilelisten und den auf diese Weise bestimmten Austauschterminen trainiert werden, um den Verschleiß zu bestimmen. Die Informationen über den Austausch von Bauteilen und deren Einbau und- Austauschtermine können mit einem zentralen Server erfasst werden und für eine gesamte Fahrzeugserie als Informationsbasis bereitgestellt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren weiter: Erfassen von Sensordaten, die einen Verschleiß des Bauteils betreffen, mit einem Sensor des Fahrzeugs und Bestimmen des Verschleißes des Bauteils zusätzlich basierend auf den Sensordaten. Neben den Austauschterminen können auch weitere Daten, die im Fahrzeug anfallen, verwendet werden, um den Verschleiß der Bauteile zu bestimmen. Beispielsweise können Laufleistungen, Drehzahlen und/oder Geschwindigkeiten erfasst werden. Es ist auch möglich, dass Sensoren, wie etwa ein Vibrationssensor, Daten sammeln, die Aussagen über einen Verschleiß eines Bauteils machen können.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung werden die Sensordaten zusammen mit der Teileliste in den maschinellen Lernalgorithmus zum Bestimmen des Verschleißes des Bauteils eingegeben. Die Sensordaten können zusätzlich zum Trainieren des maschinellen Lernalgorithmus verwendet werden. Die Aussagen des maschinellen Lernalgorithmus können genauer werden, wenn zusätzliche Daten aus dem Fahrzeug, die Rückschlüsse über den Verschleiß zulassen, wie etwa eine Laufleistung des Fahrzeugs, einbezogen werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird der grafische Code in einem Reparaturmodus des Fahrzeugs mit der Kamera aufgenommen und ausgewertet. Beim Einbau des Bauteils kann das Fahrzeug in einen Reparaturmodus bzw. Lernmodus versetzt werden, in dem die Kamera dazu verwendet wird, den grafischen Code einzulesen. Eine grafische Benutzeroberfläche eines Fahrassistenzsystems kann dazu verwendet werden, diesen Reparaturmodus anzustoßen und/oder die eingelesenen Codes zu bestätigen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung werden Kamerabilder der Kamera in einem Betriebsmodus des Fahrzeugs von einem Fahrzeugassistenzsystem des Fahrzeugs einem Fahrer des Fahrzeugs angezeigt und/oder zur Unterstützung des Fahrers ausgewertet. In einem Betriebsmodus kann die Kamera für weitere Aufgaben des Fahrassistenzsystems verwendet werden. Umgekehrt kann ein bestehendes Kamerasystem dazu verwendet werden, um den grafischen Code einzulesen. Eine zusätzliche Kamera ist nicht notwendig.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Kamera eine Rückkamera, eine Vorwärtskamera und/oder eine Windschutzscheibenkamera des Fahrzeugs. Die Rückkamera kann für eine automatische Einparkhilfe vorgesehen sein. Die Vorwärtskamera und/oder eine Windschutzscheibenkamera können von einem Spurhaltesystem und/oder System zum autonomen Fahren verwendet werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kodiert der grafische Code zusätzlich Betriebsparameter des Bauteils, die einem Fahrassistenzsystem zum Steuern des Fahrzeugs basierend auf den Betriebsparametern übermittelt werden. Diese Betriebsparameter können Informationen über Eigenschaften des Bauteils, wie etwa eine zulässige Höchstgeschwindigkeit, eine Bremswirkung, eine optimale maximale Belastbarkeit, umfassen. Beispielsweise kann das Bauteil ein statischer Stoßdämpfer sein und der grafische Code kann eine Dämpferkonstante des Stoßdämpfers sein.
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Weitere Aspekte der Erfindung betreffen ein Computerprogramm, das, wenn es auf einem Prozessor ausgeführt wird, das Verfahren, wie es im Vorangehenden und im Folgenden beschrieben ist, durchführt, sowie ein computerlesbares Medium, auf dem ein derartiges Computerprogramm gespeichert ist. Ein computerlesbares Medium kann dabei eine Harddisk, ein USB-Speichergerät, ein RAM, ein ROM, ein EPROM oder ein Flash-Speicher sein. Ein computerlesbares Medium kann auch ein Datenkommunikationsnetzwerk, wie beispielsweise das Internet, das den Download eines Programmcodes ermöglicht, sein. Das computerlesbare Medium kann ein transitorisches oder nicht transitorisches Medium sein.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Überwachungssystem für ein Fahrzeug. Das Überwachungssystem kann Komponenten des Fahrzeugs und einen entfernten Server umfassen, in dem die erzeugten Daten zentral gesammelt und ausgewertet werden. Das Fahrzeug bzw. ein Fahrassistenzsystem des Fahrzeugs und der Server können mittels Internet verbunden sein.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Überwachungssystem eine Kamera des Fahrzeugs zum Aufnehmen eines grafischen Codes eines Bauteils, das in dem Fahrzeug verbaut werden soll. Weiter umfasst das Überwachungssystem eine Auswerteeinheit zum Auswerten des grafischen Codes, um einen Typ des Bauteils zu bestimmen, der in den grafischen Code kodiert ist. Die Auswerteeinheit kann beispielsweise von einem Fahrassistenzsystem des Fahrzeugs bereitgestellt werden.
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Weiter umfasst das Überwachungssystem eine Verschleißüberwachungseinheit zum Aktualisieren einer Teileliste des Fahrzeugs, basierend auf dem ermittelten Typ, wobei die Teileliste zumindest den Typ des Bauteils, einen Verbautermin des Bauteils und einen Verschleiß umfasst, zum Bestimmen des Verschleißes des Bauteils basierend zumindest auf dem Typ und dem Verbautermin des Bauteils und Ermitteln eines Austauschtermins des Bauteils. Die Verschleißüberwachungseinheit kann von dem oben genannten Server bereitgestellt werden. In der Verschleißüberwachungseinheit kann das maschinelle Lernprogramm ausgeführt werden.
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Es ist zu verstehen, dass Merkmale des Verfahrens, des Computerprogramms und des computerlesbaren Mediums, so wie obenstehend und untenstehend beschrieben, auch Merkmale des Überwachungssystems sein können, und umgekehrt.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung mit Bezug auf die beiliegenden Figuren detailliert beschrieben.
- 1 zeigt ein Überwachungssystem gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- 2 zeigt ein Flussdiagramm für ein Verfahren zum Zustandsüberwachen eines Fahrzeugs gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Die in den Figuren verwendeten Bezugszeichen und ihre Bedeutung sind in zusammenfassender Form in der Liste der Bezugszeichen aufgeführt. Grundsätzlich sind identische oder ähnliche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein Fahrzeug 10 das neben dem üblichen Antrieb (nicht gezeigt) ein Fahrassistenzsystem 12 umfasst, das einen Fahrer des Fahrzeugs beim Steuern des Fahrzeugs 10 unterstützt. Weiter sind mehrere Kameras 14 des Fahrzeugs 14 gezeigt, deren Bilder von dem Fahrassistenzsystem 12 verwendet werden.
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Eine Rückkamera 14a kann für eine automatische Einparkhilfe des Fahrassistenzsystems 12 vorgesehen sein. Eine Vorwärtskamera 14b und/oder eine Windschutzscheibenkamera 14c können von einem Spurhaltesystem und/oder System zum autonomen Fahren, die in dem Fahrassistenzsystem 12 implementiert sind, verwendet werden.
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Die 1 zeigt weiter ein Bauteil 16 des Fahrzeugs 10, das ausgetauscht werden soll und ein Bauteil 18, das stattdessen in das Fahrzeug 10 eingebaut werden soll. Bei den Bauteilen 16, 18 kann es sich beispielsweise um Bremsscheiben, Stoßdämpfer, Auspüffe, Getriebeteile, Motorteile, usw. handeln.
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Das Bauteil 18 weist einen grafischen Code 20 auf, wie etwa einen Strichcode oder QR-Code, der einen Typ des Bauteils 18 und weitere Betriebsparameter, wie etwa eine Stoßdämpferkonstante, Bremswirkung, Profiltiefe, usw., kodieren kann. Der grafische Code 20 kann auf dem Bauteil 18 bzw. seinem Gehäuse oder einer Verpackung 22 angebracht sein.
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Das Fahrassistenzsystem 12 kann bei einer Reparatur in einen Reparaturmodus versetzt werden. Im Reparaturmodus kann eine der Kameras 14 dazu verwendet werden, den grafischen Code 20 einzulesen, so dass das Fahrzeug 10 automatisch über das neu eingebaute Bauteil 18 informiert wird. Dies kann von einer Auswerteeinheit 24 durchgeführt werden, die beispielsweise als Softwaremodul in dem Fahrassistenzsystem 12 implementiert ist. Die Auswerteeinheit 24 empfängt ein Bild der Kamera 14, wertet den grafischen Code 20 aus und bestimmt einen Typ 20a des Bauteils 18 und optional die weiteren Betriebsparameter des Bauteils 18.
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Die 1 zeigt weiter eine Verschleißüberwachungseinheit 26, die beispielsweise als Softwaremodul in einem Server implementiert sein kann. Die Verschleißüberwachungseinheit 26 und das Fahrassistenzsystem 12 bzw. die Auswerteeinheit 24 sind zur Datenkommunikation beispielsweise über Internet 28 verbunden. Die Auswerteeinheit 24 sendet die aus dem grafischen Code 20 ermittelten Daten, d.h. das Bauteil, dessen Typ 20a und optional die Betriebsparameter an die Verschleißüberwachungseinheit 26. Diese speichert den Typ 20a und optional die Betriebsparameter 20b in einer Teileliste 30. In der Teileliste 30 wird auch der Verbautermin 31 des jeweiligen Bauteils 18 gespeichert.
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In der Verschleißüberwachungseinheit 26 können Teilelisten 30 für eine Mehrzahl von Fahrzeugen 10 gespeichert werden. Die Teilelisten 30 können über die Zeit gesammelt und eine Historie von Teillisten kann angelegt werden. Aus diesen Daten kann die Verschleißüberwachungseinheit 26 durchschnittliche Zeiträume bis zu dem Austausch eines Bauteils 18 eines bestimmten Typs 20a und durchschnittliche Verschleiße für Typen 20a von Bauteilen 18 bestimmen. Mit diesen Daten kann ein maschinelles Lernprogramm 32 trainiert werden.
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Mittels des maschinellen Lernprogramms 32 bestimmt die Verschleißüberwachungseinheit 26 in regelmäßigen Abständen einen Verschleiß 33 des jeweiligen Bauteils 18 in der Teileliste 30 und daraus auch einen Austauschtermin 35 für das Bauteil 18. Diese Daten können an das Fahrzeug 10 zurückgesendet werden und dort einem Fahrer des Fahrzeugs 10 angezeigt werden.
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Die Verschleißüberwachungseinheit 26 und die Auswerteeinheit 24 bilden ein Überwachungssystem 34 für das Fahrzeug 10. Es ist möglich, dass die Teilliste 30 und das maschinelle Lernprogramm 32 zusätzlich oder alternativ in der Auswerteeinheit 24 gespeichert und ausgeführt werden. Die Parameter bzw. Gewichte des maschinellen Lernprogramms 32, die beim Training bestimmt wurden, können von der Verschleißüberwachungseinheit 26 an die Auswerteeinheit 24 gesendet und dort implementiert werden.
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Es ist möglich, dass die Auswerteeinheit 24 zusätzlich Sensordaten 38 von einem Sensor 36 des Fahrzeugs 10 empfängt und auswertet, aus denen Informationen über einen Verschleiß des Bauteils 18 abgeleitet werden können. Der Sensor 36 kann beispielsweise ein Geschwindigkeitssensor des Fahrzeugs 10 sein, aus dessen Sensordaten 38 eine Laufleistung des Fahrzeugs 10, d.h. die vom Fahrzeug 10 zurückgelegte Strecke, ermittelt werden kann. Der Sensor 36 kann auch ein Vibrationssensor sein, der von dem Bauteil 18 erzeugte Vibrationen misst. Es ist möglich, Sensordaten 38 mehrerer Sensoren 36 zu kombinieren.
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Die Sensordaten 38 oder davon abgeleitete Daten, die in der Auswerteeinheit 24 erzeugt wurden, werden an die Verschleißüberwachungseinheit 26 gesendet und dort in der Teileliste 32 des Fahrzeugs 10 gespeichert. Die Sensordaten 38 in der Historie der Teilelisten 32 können als Trainingsdaten für maschinelle Lernprogramme 32 dienen. Weiter können die Sensordaten 38 in das maschinelle Lernprogramm 32 eingegeben werden, um die Voraussage des Verschleißes 33 zu verbessern.
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Die 2 zeigt ein Verfahren zum Zustandsüberwachen eines Fahrzeugs 10, das mit dem Überwachungssystem 34 ausgeführt werden kann.
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Im Schritt S10 wird das Fahrzeug 10 bzw. das Fahrassistenzsystem 12 in einen Reparaturmodus versetzt. Dies kann durch entsprechende Eingaben in eine grafische Benutzeroberfläche des Fahrassistenzsystems 12 geschehen. Eine Mechanik hält das zu verbauende Bauteil 18 vor eine der Kameras 14. Die Auswerteeinheit 24 empfängt die grafischen Codes 20 bzw. ein digitales Bild davon, das mit der Kamera 14 aufgenommen wurde.
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Die Auswerteeinheit 24 wertet den grafischen Code 20 aus, um einen Typ 20a des Bauteils 18 und optional Betriebsparameter 20b zu bestimmen, die in den grafischen Code 20 kodiert sind. Die erfassten Daten können auf der grafischen Benutzeroberfläche des Fahrassistenzsystems 12 angezeigt und bestätigt werden. Sind die Daten korrekt, wird das Fahrzeug 10 bzw. das Fahrassistenzsystem 12 wieder in einen Betriebsmodus zurückversetzt.
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Die erfassten Daten, d.h. der Typ 20a des Bauteils 18 und optional die Betriebsparameter 20b werden von der Auswerteeinheit 24 an die Verschleißüberwachungseinheit 26 gesendet.
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Weiter ist möglich, dass der grafische Code 20 zusätzlich Betriebsparameter 20b des Bauteils 18 kodiert, die in dem Fahrassistenzsystem 12 gespeichert werden.
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Im Schritt S12 werden die Betriebsparameter 20a, 20b von der Verschleißüberwachungseinheit 26 empfangen, die in dem Fahrassistenzsystem 12 und/oder einem entfernten Server implementiert sein kann. Die Verschleißüberwachungseinheit 26 aktualisiert die Teileliste 30 des Fahrzeugs 10 und speichert auch einen Verbautermin 31 des Bauteils 18 darin.
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Im Schritt S14 werden von der Auswerteeinheit 24 Sensordaten 38 empfangen, die einen Verschleiß 33 des Bauteils 18 betreffen und die von einem Sensor 36 des Fahrzeugs 10 erfasst werden. Diese Sensordaten 38 können beispielsweise eine Geschwindigkeit des Fahrzeugs betreffen und die Auswerteeinheit 24 kann daraus eine Laufleistung des Fahrzeugs bestimmen. Die Sensordaten 38 oder durch Auswerteinheit 24 daraus erzeugte verschleißspezifische Daten werden an die Verschleißüberwachungseinheit 26 gesendet.
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Die Verschleißüberwachungseinheit 26 speichert diese Daten in der Teileliste 30.
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Im Schritt S16 bestimmt die Verschleißüberwachungseinheit 26 den Verschleiß 33 jedes Bauteils 18 in der Teileliste basierend auf der Teileliste 30. Dazu können zusätzlich die Sensordaten 38 bzw. daraus erzeugte verschleißspezifische Daten verwendet werden. Der Schritt S16 kann von der Verschleißüberwachungseinheit 26 regelmäßig ausgeführt werden, beispielsweise jeden Tag, jede Woche oder jeden Monat.
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Die Teileliste 30 und optional die Sensordaten werden in den maschinellen Lernalgorithmus 32 eingegeben, der darauf trainiert wurde, basierend auf der Teileliste 30 und optional den Sensordaten den Verschleiß 33 der Bauteile 18 zu bestimmen. Der jeweilige Verschleiß 33 der Bauteile kann an das Fahrassistenzsystem 12 zurückgemeldet werden.
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Aus dem Verschleiß kann das Fahrassistenzsystem 12 für jedes Bauteil einen Austauschtermin 35 ermitteln. Beispielsweise ist der Austauschtermin 35 ein Termin in naher Zukunft, wie etwa 1 Monat, oder der Austauschtermin 35 ist ein Inspektionstermin, wenn der Verschleiß 33 eines Bauteils einen bestimmten Wert erreicht hat.
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Es ist auch möglich, dass das Fahrassistenzsystem 12 eine Warnung ausgibt, wenn der Verschleiß 33 eines Bauteils einen bestimmten Wert erreicht hat.
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Im Schritt S18 werden von der Verschleißüberwachungseinheit 26 Austauschtermine 35 für Bauteile 18 bzw. bestimmte Typen von Bauteilen ermittelt. Die Verschleißüberwachungseinheit 26 sammelt über die Zeit Teilelisten 30 einer Mehrzahl von Fahrzeugen 10 und kann auf diese Weise bestimmen, wann bestimmte Typen von Bauteilen ausgetauscht wurden. Der maschinelle Lernalgorithmus 32 kann mit den Teilelisten 30, den Austauschterminen 35 und optional den Sensordaten 38 trainiert werden, um den Verschleiß 33 zu bestimmen. Beispielsweise kann dabei angenommen werden, dass ein Bauteil zur Hälfte verschlissen ist, wenn seine halbe Lebensdauer abgelaufen ist.
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Der Schritt S18 kann unabhängig von den Schritten S14 und S16 ausgeführt werden. Beispielsweise wird der Schritt S20 durchgeführt, wenn eine vorbestimmte Anzahl an Teilelisten 18 in der Verschleißüberwachungseinheit 26 aktualisiert wurde.
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Der Schritt S20 wird im Betriebsmodus des Fahrzeugs 10 ausgeführt. Im Schritt S20 werden Kamerabilder der Kamera 14 in einem Betriebsmodus des Fahrzeugs 10 von einem Fahrzeugassistenzsystem 12 des Fahrzeugs 10, einem Fahrer des Fahrzeugs 10 angezeigt und/oder werden zur Unterstützung des Fahrers ausgewertet. Dieselbe Kamera 14 kann zum Aufnehmen des grafischen Codes 20 und für Fahrassistenzfunktionen verwendet werden.
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Die Betriebsparameter 20b, die in dem grafischen Code 20 kodiert werden, können im Betriebsmodus von dem Fahrassistenzsystem 12 zum Steuern des Fahrzeugs 10 verwendet werden. Beispielsweise kann eine Federkonstante eines Stoßdämpfers, die in dem grafischen Code 20 gespeichert ist, in einem Bremsassistenzsystem des Fahrassistenzsystem 12 eingesetzt werden.
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Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „umfassend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeug
- 12
- Fahrassistenzsystem
- 14
- Kamera
- 14a
- Rückkamera
- 14b
- Vorwärtskamera
- 14c
- Windschutzscheibenkamera
- 16
- auszutauschendes Bauteil
- 18
- zu verbauendes Bauteil
- 20
- grafischer Code
- 20a
- Bauteiltyp
- 20b
- Betriebsparameter
- 22
- Verpackung
- 24
- Auswerteeinheit
- 26
- Verschleißüberwachungseinheit
- 28
- Internet
- 30
- Teileliste
- 31
- Verbautermin
- 32
- maschinelles Lernprogramm
- 33
- Verschleiß
- 34
- Überwachungssystem
- 35
- Austauschtermin
- 36
- Sensor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015110952 A1 [0003]