-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schiebetür für eine Flugzeugkabine mit einem Türblatt und einem Türrahmen, wobei unterhalb des Türblatts eine Absenkdichtung zur Abdichtung des Türspalts im geschlossenen Zustand angeordnet ist.
-
In Flugzeugkabinen, insbesondere in VIP-Kabinen, können Schiebetüren vorgesehen sein, welche sicherheitsbedingt den Durchgang von Rauchgasen verhindern müssen. Der Bereich unterhalb der Tür ist hierbei problematisch, da in der Regel keine feststehende Dichtlippe im Boden vorgesehen werden kann, da dies eine Stolpergefahr darstellt und aus ästhetischen Gründen, insbesondere bei Teppichen als Bodenbelag, vermieden werden soll.
-
Im Stand der Technik wird zur Abdichtung von Schiebetüren in Flugzeugkabinen unterhalb des Türblatts der Schiebetür ein Lederstreifen angeordnet, welcher eine Abdichtung gegen Rauchgase in diesem Bereich darstellt. Nachteilig ist jedoch, dass der Lederstreifen durch die Bewegung der Tür auf dem Boden schleift, was zu Schleifspuren am Boden, insbesondere bei Teppichen als Bodenbelag, führt. Neben den unästhetischen Schleifspuren, welche bei geöffneter Schiebetür sichtbar sind, tritt eine erhöhte Reibung auf, welche zu einem unerwünschten Reibwiderstand beim Bewegen der Tür führt. Im Dauereinsatz kann es aufgrund der Reibung zu einer Ablösung des Lederstreifens oder einer reduzierten Dichtwirkung durch den Verschleiß an Teppich und Lederstreifen kommen.
-
Weiterhin sind aus dem Immobilienbereich Absenkdichtungen für Haustüren und Wohnungsabschlusstüren bekannt, welche beim Schließen der Tür über eine Hebelmechanik ein Absenken einer Dichtung unterhalb der Tür bewirken. Die entsprechende Mechanik kann in der bewegten Flugzeugkabine allerdings zu unerwünschten Klappergeräuschen führen. Zudem erfordern derartige Mechaniken eine konstante Kraftausübung um die Dichtung nach unten zu drücken, welche Schiebetüren für die Kabinenabtrennung in unerwünschter Weise in einen geöffneten Zustand drücken können.
-
Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, eine Absenkdichtung für eine Schiebetür anzugeben, welche die oben genannten Nachteile überkommt.
-
Zur Lösung der Aufgabe wird eine Schiebetür für eine Flugzeugkabine mit einem Türblatt und einem Türrahmen vorgeschlagen, wobei unterhalb des Türblatts eine Absenkdichtung zur Abdichtung des Türspalts im geschlossenen Zustand angeordnet ist. Erfindungsgemäß weist die Absenkdichtung ein in einer Führungsnut geführtes, bewegliches Dichtelement auf, wobei zwischen der Führungsnut und dem Dichtelement wenigstens zwei sich anziehende Magnetpaarungen vorgesehen sind, welche in einem geöffneten Zustand der Schiebtür das Dichtelement vertikal in der Führungsnut in einer spaltoffenen Position halten. Das Dichtelement umfasst einen ersten Anschlag, welcher in einer Vorschließposition des Türblatts in Wechselwirkung mit einem zweiten Anschlag am Türrahmen tritt und eine weitere horizontale Bewegung des Dichtelements mit dem Türblatt in Schließrichtung blockiert, wodurch das Dichtelement bei einer Bewegung des Türblatts in eine Schließposition relativ entgegen der Schließrichtung in der Führungsnut unter Trennung der sich anziehenden Magnetpaarungen verschoben und gegenüber dem Türblatt in eine Dichtstellung abgesenkt wird.
-
Die Verwendung der anziehenden Magnetpaarungen ermöglicht, dass das Dichtelement bei einer Bewegung der Schiebetür in der spaltoffenen Position gehalten und ein Schleifen auf dem Boden bzw. dem Teppich vermieden wird. Hierdurch wird durch die Absenkdichtung kein zusätzlicher Reibwiderstand bei der Bewegung des Türblatts erzeugt. Weiterhin wird das Dichtelement nach Erreichen der Vorschließposition nicht mehr horizontal in Schließrichtung bewegt.
-
Die anziehenden Magnetpaarungen können jeweils durch zwei Dauermagnete mit entsprechender Ausrichtung der magnetische Pole, d.h. Nord- und Südpol zueinander ausgerichtet, gebildet werden. Alternativ können anziehende Magnetpaarungen durch einen Dauermagneten und ein ferromagnetisches Element gebildet werden, welches von dem Dauermagneten angezogen wird. Die Auflösung der Magnetpaarung bezeichnet die räumliche Trennung der beiden Partner einer Magnetpaarung, so dass die magnetischen Kräfte zwischen den Partnern der Paarung kein signifikantes Niveau mehr erreichen, d.h. bei dem erreichten Abstand keine anziehenden Kräfte vorliegen.
-
Die aufgelöste Magnetpaarung im Schließzustand bewirkt, dass das Dichtelement in der abgesenkten Position bzw. Dichtstellung keine horizontalen Kräfte in das Türblatt einleitet, welche zu einer Öffnung der Tür führen könnten.
-
Wird die Magnetpaarung beim Öffnen der Schiebetür wiederhergestellt, wird das Dichtelement in der Führungsnut durch die anziehenden Magnetpaarungen in der Führungsnut hochgezogen und dort gehalten. Aufgrund der wenigen beweglichen Teile und der magnetischen Fixierung des Dichtelements in der Führungsnut im geöffneten Zustand ist die Absenkdichtung in einfacher Weise klapperfrei, was für den Einsatz in einer vibrationsbelasteten Flugzeugkabine vorteilhaft ist. Es kann somit insgesamt eine leichte und robuste Absenkdichtung erreicht werden.
-
Die Absenkung des Dichtelements in eine Dichtstellung im geschlossenen Zustand der Schiebetür kann in einer möglichen, sehr einfachen Ausführungsform durch die Schwerkraft erfolgen. In weiteren möglichen Ausführungsformen können Federelemente zwischen Dichtelement und Führungsnut vorgesehen sein, die eine Absenkung des Dichtelements in der Schließposition bewirken. Die Federkraft ist hierbei kleiner auszulegen als die anziehenden magnetischen Kräfte der Magnetpaarungen um ein Anheben des Dichtelements zu ermöglichen.
-
Vorzugsweise sind zwischen der Führungsnut und dem Dichtelement wenigstens zwei sich abstoßende Magnetpaarungen vorgesehen, welche in einem geschlossenen Zustand der Schiebtür das Dichtelement vertikal in der Führungsnut in eine Dichtstellung drücken.
-
Die sich abstoßenden Magnetpaarungen können jeweils durch Magnete bzw. Dauermagnete mit gegeneinander gerichteten, gleichartigen Polen gebildet werden. Dies ermöglicht ausreichende Andruckkräfte des Dichtelements auf den Boden bei gleichzeitig sehr gutem Toleranzverhalten bezüglich der Spaltweite unterhalb des Türblatts, so dass auch plattgetretene Teppiche unterhalb der Tür für die Abdichtung unproblematisch sind. Weiterhin kann dadurch die Bauweise der Absenkdichtung, insbesondere durch die Gestaltung von Führungsnut und Dichtelement, sehr einfach gehalten werden, was für Gewicht und Robustheit der Absenkdichtung für die Schiebetür vorteilhaft ist. Die sich abstoßenden Magnetpaarungen sind vorteilhaft bei der geöffneten Schiebetür mindestens bis zur Vorschließposition getrennt.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform sind am Dichtelement zwei Dauermagnete angeordnet, welche in einem geöffneten Zustand der Schiebetür mit zwei an der Führungsnut angeordneten Dauermagneten oder ferromagnetischen Elementen zwei anziehende Magnetpaarungen bilden.
-
Für die Dauermagnete sind insbesondere Stabmagnete geeignet, da sie hohe magnetische Kräfte bei geringer lateraler Erstreckung des Magnetfeldes ermöglichen, was eine Trennung des Magnetpaares bei geringem seitlichem Versatz begünstigt, wodurch ein geringer Abstand zwischen Vorschließposition und Schließposition erreicht werden kann.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind am Dichtelement zwei Dauermagnete angeordnet, welche in einer Schließposition der Schiebetür mit zwei an der Führungsnut angeordneten Dauermagneten zwei abstoßende Magnetpaarungen bilden. Es ist bevorzugt, dass die am Dichtelement angeordnete Dauermagnete Teil der anziehenden Magnetpaarung als auch der abstoßenden Magnetpaarung sind.
-
Vorzugsweise weisen die an der Führungsnut angeordneten Dauermagnete oder ferromagnetischen Elemente für die anziehenden Magnetpaarungen jeweils einen Abstand zu den an der Führungsnut angeordneten Dauermagnete für die abstoßenden Magnetpaarungen auf, welcher der Strecke von Vorschließposition zur Schließposition entspricht. Dies ermöglicht eine maximale Ausnutzung der magnetischen Kräfte und einen Wechsel zwischen anziehenden und abstoßenden magnetischen Kräften bei der Bewegung des Türblatts zwischen Vorschließposition und Schließposition.
-
Am Türblatt ist einer vorteilhaften Ausführungsform ein dritter Anschlag als Mitnehmer vorgesehen, welcher beim Öffnen des Türblatts über die Vorschließposition hinaus, eine horizontale Bewegung des Dichtelements gemeinsam mit dem Türblatt bewirkt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Dichtelement unter keinen Umständen bei geöffneter Schiebetür im Türbereich liegen bleibt. Der dritte Anschlag kann beispielsweise durch eine Endfläche der Führungsnut gebildet werden. Der dritte Anschlag tritt in bevorzugten Ausführungsformen mit dem Teil des Dichtelements in Kontakt, welcher auch als erster Anschlag genutzt wird.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt
- 1 einen Querschnitt eines Türblatts einer Schiebetür mit Absenkdichtung in einer Frontalebene;
- 2 eine Ansicht von schräg unten auf das Dichtungselement im Türblatt; und
- 3 einen Querschnitt eines Türblatts einer Schiebetür mit Absenkdichtung in einer Ebene senkrecht zur Schließrichtung.
-
1 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einem Türblatt 1 einer Schiebetür für eine Flugzeugkabine mit Dichtelement 2 einer Absenkdichtung in einem Querschnitt. Der obere Teil des Türblatts 1 und der Türrahmen der Schiebetür sind nicht dargestellt. In dieser Schnittansicht ist eine Vielzahl stabförmiger Dauermagnete 3 zu erkennen, welche oberseitig im Dichtelement 2 eingelassen sowie oberhalb der türseitigen Führungsnut 4 angeordnet sind. Das Dichtelement 2 ist als Kunststoffleiste ausgeführt.
-
Das Dichtelement 2 ist in der Führungsnut 4 geführt und wird in der Darstellung der 1 in einer spaltoffenen Position durch sich anziehende Magnetpaarungen 5 am Nutgrund der Führungsnut 4 gehalten. Die sich anziehenden Magnetpaarungen 5 werden durch die jeweilige gleiche Ausrichtung der magnetischen Pole der beteiligten Dauermagnete 3 in einer gemeinsamen Achse erreicht. Das Türblatt 1 kann in der spaltoffenen Position ohne Schleifen des Dichtelements 2 am Boden bewegt werden.
-
Neben zwei der drei türseitigen Dauermagnete 3 der sich anziehenden Magnetpaarungen 5 sind baugleiche Dauermagnete 3 mit umgekehrter Polausrichtung angeordnet, wobei der Abstand der nebeneinander angeordneten Dauermagnete 3 der Distanz von Vorschließposition zu Schließposition des Türblatts 2 im Türrahmen der Schiebetür entspricht. Diese Dauermagnete 3 können mit den jeweiligen im Dichtelement 2 angeordneten Dauermagneten 3 jeweils sich abstoßende Magnetpaarungen 6 bilden. In der dargestellten Position des Dichtelements 2 in der 1 sind die sich abstoßenden Magnetpaarungen 6 gelöst bzw. getrennt, da die beteiligten Dauermagnete 3 axial ausreichend versetzt sind und somit keine abstoßenden Kräfte bewirken.
-
Auf der Einlaufseite des Türblatts 1 ist am Dichtelement 2 ein Metallstift 7 quer zur Schließrichtung der Schiebetür angeordnet, welcher einen ersten Anschlag des Dichtelements 2 bildet. Wird das Türblatt 1 in Schließrichtung bewegt, in der Darstellung der 1 nach links, kommt der Metallstift 7 bei Erreichen der Vorschließposition, d.h. kurz bevor die Schiebetür geschlossen ist, in Kontakt mit einem zweiten Anschlag am Türrahmen im Einlaufbereich der Schiebetür. Dies bewirkt, dass das Dichtelement 2 sich nicht weiter mit dem Türblatt 1 in Schließrichtung bewegen kann und somit gegenüber dem Türblatt 1 in der Führungsnut 4 aus seiner Position verschoben wird. Dementsprechend wird die gemeinsame axiale Ausrichtung der Dauermagnete 3 der sich anziehenden Magnetpaarungen 5 aufgelöst, wodurch die magnetischen Kräfte, welche das Dichtelement 2 am Nutgrund der Führungsnut 4 vertikal in der spaltoffenen Position halten, nicht mehr wirken.
-
Die Verschiebung des Dichtelements 2 gegenüber dem Türblatt 1 durch den Kontakt von erstem und zweitem Anschlag führt ferner dazu, dass bei geschlossener Schiebetür, d.h. das Türblatt 1 befindet sich in der Schließposition, die Dauermagnete 3 des Dichtelements 2 in die Nähe der gegenpoligen Dauermagnete 3 am Grund der Führungsnut 4 gebracht werden und eine gemeinsame Achse bilden. Die abstoßenden magnetischen Kräfte der sich abstoßenden Magnetpaarungen 6 bewirken eine vertikale Bewegung des Dichtelements 2 nach unten in der Führungsnut 4, wodurch der untere Türspalt geschlossen wird. Durch die Andruckkräfte in die Dichtstellung wird auch auf Teppich eine rauchgasdichte Abdichtung ermöglicht.
-
Beim Öffnen der Schiebetür ergibt sich die gegenläufige Relativbewegung des Dichtelements 2 in der Führungsnut 4, wodurch zunächst die sich abstoßenden Magnetpaarungen 6 aufgelöst werden. Bei der weiteren Bewegung des Türblatts 1 beim Öffnen kommen die Dauermagnete 3, der sich anziehenden Magnetpaarungen 5 wieder in eine gemeinsame Achse, wodurch das Dichtelement 2 bis in den Nutgrund der Führungsnut 4 angehoben wird.
-
Am Ende der Führungsnut 4 auf der Seite des Türanschlags ist ein Abschluss vorgesehen, der den Blick auf das Dichtelement 2 bei geöffneter Schiebetür verhindert, und zudem als dritter Anschlag dient, der das Dichtelement 2 beim Öffnen der Schiebentür mitnimmt. Auf diese Weise ist auch bei sehr schneller Türöffnung sichergestellt, dass das Dichtelement 2 in die spaltoffene Position angehoben wird.
-
In diesem Ausführungsbeispiel sind drei sich anziehende Magnetpaarungen 5 und zwei sich abstoßende Magnetpaarungen 6 vorgesehen. Mindestens zwei Magnetpaarungen 5, 6 sind vorteilhaft, um ein gleichmäßiges Anheben und Absenken des Dichtelements 2 zu bewirken. Eine unterschiedliche Anzahl von sich anziehende oder sich abstoßenden Magnetpaarungen 5, 6 ermöglicht die Einstellung verschiedener Kräfte für die spaltoffene Position und die Dichtstellung.
-
In alternativen Ausführungsbeispielen können unterschiedliche Kräfte für die Haltekraft in der spaltoffenen Position und die Andruckkraft in der Dichtstellung durch unterschiedliche starke Magnete in den Magnetpaarungen 5, 6 oder die Verwendung ferromagnetischer Elemente anstelle von Dauermagneten 3 in den sich anziehenden Magnetpaarung 5 eingestellt werden.
-
2 zeigt einen Teil des Türblatts 1 der Schiebetür von schräg unten mit Blick auf das Dichtungselement 2. Das Dichtungselement 2 in Form einer Kunststoffleiste ist in der Führungsnut 4 geführt und in dieser Darstellung in der spaltoffenen Position gehalten. Der Metallstift 7 mit dem ersten Anschlag ist senkrecht in das Dichtelement 2 eingeschraubt. Zur weiteren Abdichtung der Schiebetür gegen Rauchgase sind Dichtlippen 8 am Türblatt 1 vorgesehen, welche zusammen mit dem nicht dargestellten Türrahmen die Schiebetür im Einlaufbereich abdichten.
-
Ein Querschnitt eines Türblatts 1 mit Absenkdichtung in einer Ebene senkrecht zur Schließrichtung ist in 3 gezeigt. In dieser Darstellung sind die Anordnung der Dauermagnete 3 am Nutgrund der Führungsnut 4 sowie im Dichtelement 2 zu erkennen. Die Dauermagnete 3 sind in diesem vorteilhaften Ausführungsbeispiel eingeklebt.