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Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung für ein hydraulisches Steuergerät eines Getriebes eines Kraftfahrzeugs. Weitere Ansprüche sind auf ein hydraulisches Steuergerät mit der Ventilanordnung, auf ein Getriebe mit dem hydraulischen Steuergerät sowie auf ein Kraftfahrzeug mit dem Getriebe gerichtet.
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Aus dem Stand der Technik sind Getriebe bekannt, bei denen ein Systemdruck über ein Klauenventil zu einer Klaue geleitet wird. Derartige Getriebe stellen jedoch typischerweise keine Endlagendämpfung zur Reduzierung der Verstellgeschwindigkeit (kurz vor Endanschlag) zu Verfügung. Dadurch zeigen sich in Abhängigkeit der Klauengeschwindigkeit oft akustische Probleme beim Einlegen der Klaue.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann darin gesehen werden, eine Endlagendämpfung bereitzustellen, welche eine Geräuschentwicklung beim Einlegen eines Schaltelements, insbesondere einer Klaue verringert. Die Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche, der folgenden Beschreibung sowie der Figuren.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine zentrale und HSG-interne Endlagendämpfung für mehrere Klauen vorgeschlagen. HSG steht dabei für hydraulisches Steuergerät. Die Endlagendämpfung kann durch eine Ventilanordnung realisiert werden, die eine leichtere Findung der Mittelposition bei doppeltwirkenden Klauen ermöglicht. Insbesondere werden HSG-integrierte Dämpfungsventile zur Endlagendämpfung von Schaltstangen oder Klauenkupplungen vorgeschlagen.
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In diesem Sinne wird gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung eine Ventilanordnung für ein hydraulisches Steuergerät eines Getriebes eines Kraftfahrzeugs vorgeschlagen. Die Ventilanordnung umfasst ein erstes Dämpfungsventil mit einem durch eine Vorspannkraft vorgespannten Kolben, ein zweites Dämpfungsventil mit einem durch eine Vorspannkraft vorgespannten Kolben und ein erstes Multiplexerventil. Das „erste“ Multiplexerventil kann neben einem optionalen „zweiten“ Multiplexerventil vorgesehen sein, das weiter unten beschrieben wird.
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Das erste Multiplexerventil, insbesondere ein Ventilschieber des Multiplexerventils, kann in eine erste Schaltstellung und in eine zweite Schaltstellung gebracht werden. In der ersten Schaltstellung führt das erste Multiplexerventil dem zweiten Dämpfungsventil Öl zu, das bei der Betätigung eines ersten Schaltelements des Getriebes ausgeschoben wird. In der zweiten Schaltstellung führt das erste Multiplexerventil dem ersten Dämpfungsventil Öl zu, das bei der Betätigung des ersten Schaltelements ausgeschoben wird.
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Das erste Dämpfungsventil ist dazu eingerichtet, den Kolben des ersten Dämpfungsventils mit dem von dem ersten Multiplexerventil aufgenommenen Öl zu beaufschlagen, wenn sich das erste Multiplexerventil in der zweiten Schaltstellung befindet, sodass der Kolben des ersten Dämpfungsventils entgegen der Vorspannkraft in einen Endanschlag verschoben wird, wobei der Kolben des ersten Dämpfungsventils einen Anschluss des ersten Dämpfungsventils freigibt, sodass das Öl über den Anschluss entweichen und über eine erste Blende in einen Öltank abfließen kann. Die ausschiebende Ölmenge des ersten Schaltelements (z.B. einer Klaue) kann somit in dem ersten Dämpfungsventil aufgefangen werden, wodurch ab einem bestimmten Volumen das erste Dämpfungsventil im Endanschlag sitzt und das Schaltelement nur über die (kleine) erste Blende ausschieben kann (Langsame Verstellung).
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Weiterhin ist das erste Dämpfungsventil dazu eingerichtet, den Kolben des ersten Dämpfungsventils mittels der Vorspannkraft in eine Ausgangslage zu verschieben, wenn sich das erste Multiplexerventil in der ersten Schaltstellung befindet. Somit kann der zuvor bedruckte Kolben des ersten Dämpferventils mittels der Vorspannkraft das Ölvolumen über das erste Multiplexerventil in Richtung Öltank zurückschieben. Das erste Dämpfungsventil steht danach wieder in seiner vorgespannten Ausgangslage.
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Das zweite Dämpfungsventil ist dazu eingerichtet, den Kolben des zweiten Dämpfungsventils mit dem von dem ersten Multiplexerventil aufgenommenen Öl zu beaufschlagen, wenn sich das erste Multiplexerventil in der ersten Schaltstellung befindet, sodass der Kolben des zweiten Dämpfungsventils entgegen der Vorspannkraft in einen Endanschlag verschoben wird, wobei der Kolben des zweiten Dämpfungsventils einen Anschluss des zweiten Dämpfungsventils freigibt, sodass das Öl über den Anschluss entweichen und über die erste Blende in den Öltank abfließen kann. Die ausschiebende Ölmenge des ersten Schaltelements (z.B. einer Klaue) kann somit in auch in dem zweiten Dämpfungsventil aufgefangen werden, wodurch ab einem bestimmten Volumen das zweite Dämpfungsventil im Endanschlag sitzt und das Schaltelement nur über die (kleine) erste Blende ausschieben kann (Langsame Verstellung).
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Weiterhin ist das zweite Dämpfungsventil dazu eingerichtet, den Kolben des zweiten Dämpfungsventils mittels der Vorspannkraft in eine Ausgangslage zu verschieben, wenn sich das erste Multiplexerventil in der zweiten Schaltstellung befindet. Somit kann der zuvor bedruckte Kolben des zweiten Dämpferventils mittels der Vorspannkraft das Ölvolumen über das erste Multiplexerventil in Richtung Öltank zurückschieben. Das zweite Dämpfungsventil steht danach wieder in seiner vorgespannten Ausgangslage.
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Bei dem ersten Schaltelement kann es sich insbesondere um eine Schaltstange oder um eine Klauenkupplung handeln.
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In einer Ausführungsform kann es sich bei dem ersten Schaltelement um eine doppeltwirkende Klauenkupplung mit einer ersten Klaue und mit einer zweiten Klaue handeln. Dabei kann das erste Multiplexerventil in der ersten Schaltstellung dazu eingerichtet sein, unter einem Systemdruck stehendes Öl von dem hydraulischen Steuergerät aufzunehmen und einem zweiten Anschluss des ersten Schaltelements zu dessen Betätigung zuzuführen, sodass die zweite Klaue in einer ersten Richtung verschoben wird, und Öl, das durch die erste Klaue der Klauenkupplung bei der Betätigung der zweiten Klaue ausgeschoben wird, von einem ersten Anschluss der Klauenkupplung aufzunehmen und dem zweiten Dämpfungsventil zuzuführen.
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Das erste Multiplexerventil kann weiterhin, wenn es sich in der zweiten Schaltstellung befindet, dazu eingerichtet sein, unter dem Systemdruck stehendes Öl von dem hydraulischen Steuergerät aufzunehmen und dem ersten Anschluss des ersten Schaltelements zu dessen Betätigung zuzuführen, sodass die erste Klaue der Klauenkupplung in einer zweiten Richtung verschoben wird, die entgegengesetzt zu der ersten Richtung verläuft, und Öl, das durch die zweite Klaue der Klauenkupplung bei der Betätigung der ersten Klaue ausgeschoben wird, von dem zweiten Anschluss der Klauenkupplung aufzunehmen und dem ersten Dämpfungsventil zuzuführen.
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Weiterhin kann das erste Dämpfungsventil, wenn sich der Kolben des ersten Dämpfungsventils im Endanschlag befindet, ein Ölvolumen aufnehmen, das von der doppeltwirkenden Klauenkupplung ausgeschoben worden ist, wenn eine der Klauen halben Hub ausgeführt hat. Alternativ oder zusätzlich kann auch das zweite Dämpfungsventil, wenn sich der Kolben des zweiten Dämpfungsventils im Endanschlag befindet, ein Ölvolumen aufnehmen, das von der doppeltwirkenden Klauenkupplung ausgeschoben worden ist, wenn eine der Klauen einen halben Hub ausgeführt hat. Diese Ausführungsform ermöglicht eine leichtere Findung der Klauenposition (Mittelstellung bei doppeltwirkenden Klauenkupplung). In der Mittelstellung greift keine der beiden Klauen der doppeltwirkenden Klauenkupplung.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst die doppeltwirkende Klauenkupplung einen Hydraulikzylinder mit einem Differenzkolben. Bei Verwendung eines Differenzkolbens werden zur Verschiebung einer ersten Klaue und einer zweiten Klaue unterschiedliche Ölmengen bewegt. Dies kann über unterschiedliche Dämpfungsventile darstellt werden. Über die Geometrie der Dämpfungsventile kann dann das aufzufangende Ölvolumen eingestellt werden.
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In einer Ausführungsform kann die Ventilanordnung mit mehreren Schaltelementen verbunden werden. Dabei kann über wenigstens ein weiteres Multiplexerventil die vorstehend beschriebene Dämpfungsfunktion auf weitere Schaltelemente des Getriebes, insbesondere auf weitere Klauen, übertragen werden. Es werden keine weiteren Dämpfungsventile benötigt. So kann über ein zusätzliches zweites Multiplexerventil (und ein Magnetventil zur Ansteuerung des weiteren Multiplexerventils) eine weitere Klaue mit denselben Dämpfungsventilen (erstes Dämpfungsventil und zweites Dämpfungsventil) bedruckt werden. Mit dem zweiten Multiplexerventil wird letztendlich nur zwischen dem ersten Schaltelement, z.B. einer ersten Klauenkupplung, und dem zweiten Schaltelement, z.B. einer zweiten Klauenkupplung, umgeschaltet. Es müssen somit keine zusätzlichen Dämpfungsventile verbaut werden. In diesem Sinne umfasst die Ventilanordnung in einer weiteren Ausführungsform ein zweites Multiplexerventil, wobei das zweite Multiplexerventil zwischen dem ersten Multiplexerventil und dem ersten Schaltelement angeordnet ist, in einer ersten Schaltstellung das erste Multiplexerventil mit dem ersten Schaltelement verbindet und in einer zweiten Schaltstellung das erste Multiplexerventil mit einem zweiten Schaltelement des Getriebes verbindet.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein hydraulisches Steuergerät bereitgestellt. Das hydraulische Steuergerät umfasst eine Ventilanordnung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung.
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Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird ein Getriebe, insbesondere ein Automatikgetriebe, für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt. Das Getriebe umfasst ein hydraulisches Steuergerät gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung.
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Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung wird ein Kraftfahrzeug bereitgestellt, welches ein Getriebe gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung umfasst. Bei dem Kraftfahrzeug, das von einem Motor angetrieben wird, handelt es sich beispielsweise um ein Automobil (z.B. ein Personenkraftfahrwagen mit einem Gewicht von weniger als 3,5 t), Motorrad, Motorroller, Moped, Fahrrad, E-Bike bzw. Pedelec (Akronym für Pedal Electric Cycle), Bus oder Lastkraftwagen (z.B. mit einem Gewicht von über 3,5 t).
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert, wobei gleiche oder ähnliche Elemente mit dem gleichen Bezugszeichen versehen sind. Hierbei zeigt
- 1 ein Fahrzeug mit einem Automatikgetriebe, welches ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Ventilanordnung umfasst,
- 2 einen hydraulischen Schaltplan einer Ventilanordnung für den Einsatz in dem Automatikgetriebe nach 1,
- 3 eine schematische Teillängsschnittdarstellung eines Dämpfungsventils für die Ventilanordnung nach 2, wobei sich ein Kolbenschieber des Dämpfungsventils in einer vorgespannten Ausgangslage befindet,
- 4 eine schematische Teillängsschnittdarstellung des Dämpfungsventils nach 3, wobei sich der Kolbenschieber des Dämpfungsventils in einem Endanschlag befindet, und
- 5 einen hydraulischen Schaltplan einer alternativen Ventilanordnung für den Einsatz in dem Automatikgetriebe nach 1.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1, in dem gezeigten Beispiel einen Pkw. Das Kraftfahrzeug 1 umfasst einen Verbrennungskraftmotor 2, welcher das Kraftfahrzeug 1 über ein Automatikgetriebe 3, welches ein hydraulisches Steuergerät 4 mit einer Ventilanordnung 5 aufweist, antreibt. 2 zeigt Einzelheiten der Ventilanordnung 5, die ein erstes Multiplexerventil 6, ein erstes Dämpfungsventil 7 und ein zweites Dämpfungsventil 8 umfasst.
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Im Folgenden wird zunächst der Aufbau des Multiplexerventils 6 näher beschrieben. Anschließend wird auf die Dämpfungsventile 7 und 8 sowie auf die weiteren Elemente der Ventilanordnung 5 eingegangen. Darauf aufbauend wird die Funktionsweise der Ventilanordnung 5 im Zusammenspiel mit einer ersten Klauenkupplung 24 sowie mit einer zweiten Klauenkupplung 48 (5) beschrieben.
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Das erste Multiplexerventil 6 ist ein Wegeventil, welches ein Ventilgehäuse 10 und einen Ventilschieber 11 umfasst. Der Ventilschieber 11 kann innerhalb des Ventilgehäuses 10 entlang einer Längsachse L des ersten Multiplexerventils 6 in einander entgegengesetzten axialen Richtungen x1 (erste Richtung) und x2 (zweite Richtung) hin und her verstellt werden. Der Ventilschieber 11 ist mittels eines Rückstellelements in Form eines Federelements 12 in einer durch 2 gezeigten Ausgangsstellung (erste Schaltstellung) vorgespannt. Das Federelement 12 ist im Bereich einer ersten Stirnseite S1 des ersten Multiplexerventils 6 angeordnet.
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Das erste Multiplexerventil 6 weist elf entlang der Längsachse L mit Abstand zueinander angeordnete Ventilbünde 9.1 bis 9.11 auf. Die Ventilbünde 9.1 bis 9.11 können von dem Ventilgehäuse 10 gebildet werden. Die Ventilbünde 9.1 bis 9.11 sind innen hohl ausgestaltet und bilden jeweils eine Ventiltasche 13.1 bis 13.11, welche sich in einer radialen Richtung r des ersten Multiplexerventils 6 weiter nach außen erstreckt als eine in Längsrichtung L des Multiplexerventils 6 verlaufende Längsbohrung 14 des Ventilgehäuses 10. Das Ventilgehäuse 10 weist weiterhin im Bereich jeder der Ventiltaschen 13.1 bis 13.11 jeweils einen Anschluss 15.1 bis 15.11 auf, welcher mit der betreffenden Ventiltasche 13.1 bis 13.11 verbunden ist.
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Im Bereich der ersten Stirnseite S1 sind der erste Ventilbund 9.1, die erste Ventiltasche 13.1 und der erste Anschluss 15.1 angeordnet. Der erste Anschluss 15.1 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel blind geschaltet oder kann mit einem drucklosen Öltank verbunden werden.
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Benachbart und mit Abstand in der zweiten Richtung x2 sind der zweite Ventilbund 9.2, die zweite Ventiltasche 13.2 und der zweite Anschluss 15.2 angeordnet. Der zweite Anschluss 15.2 kann insbesondere als Eingang für Öl dienen, sodass Öl die zweite Ventiltasche 13.2 ausfüllen kann.
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Benachbart und mit Abstand in der zweiten Richtung x2 sind der dritte Ventilbund 9.3, die dritte Ventiltasche 13.3 und der dritte Anschluss 15.3 angeordnet. Der dritte Anschluss 15.3 kann als Eingang für Öl dienen, sodass Öl die dritte Ventiltasche 13.3 ausfüllen kann. Der dritte Anschluss 15.3 kann weiterhin auch als Ausgang für Öl dienen, sodass Öl aus der dritten Ventiltasche 13.3 abgeführt werden kann.
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Benachbart und mit Abstand in der zweiten Richtung x2 sind der vierte Ventilbund 9.4, die vierte Ventiltasche 13.4 und der vierte Anschluss 15.4 angeordnet. Der vierte Anschluss 15.4 kann insbesondere als Ausgang für Öl dienen, sodass Öl aus der vierten Ventiltasche 13.4 abgeführt werden kann. Der vierte Anschluss 15.4 des ersten Multiplexerventils 6 ist über eine zweite Blende 46 mit einem drucklosen Öltank T verbunden.
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Benachbart und mit Abstand in der zweiten Richtung x2 sind der fünfte Ventilbund 9.5, die fünfte Ventiltasche 13.5 und der fünfte Anschluss 15.5 angeordnet. Der fünfte Anschluss 15.5 kann insbesondere als Ausgang für Öl dienen, sodass Öl aus der fünften Ventiltasche 13.5 abgeführt werden kann.
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Benachbart und mit Abstand in der zweiten Richtung x2 sind der sechste Ventilbund 9.6, die sechste Ventiltasche 13.6 und der sechste Anschluss 15.6 angeordnet. Der sechste Anschluss 15.6 kann insbesondere als Eingang für Öl dienen, sodass Öl die sechste Ventiltasche 13.6 ausfüllen kann. Der sechste Anschluss 15.6 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel mit einer hydraulischen Leitung verbunden, in welcher Öl unter einem Systemdruck pSys steht, der durch das hydraulische Steuergerät 4 (insbesondere über ein zusätzliches Ventil zur Regelung des Drucks) bereitgestellt werden kann.
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Benachbart und mit Abstand in der zweiten Richtung x2 sind der siebte Ventilbund 9.7, die siebte Ventiltasche 13.7 und der siebte Anschluss 15.7 angeordnet. Der siebte Anschluss 15.7 kann insbesondere als Ausgang für Öl dienen, sodass Öl aus der siebten Ventiltasche 13.7 abgeführt werden kann.
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Benachbart und mit Abstand in der zweiten Richtung x2 sind der achte Ventilbund 9.8, die achte Ventiltasche 13.8 und der achte Anschluss 15.8 angeordnet. Der achte Anschluss 15.8 kann insbesondere als Ausgang für Öl dienen, sodass Öl aus der achten Ventiltasche 13.8 abgeführt werden kann. Der achte Anschluss 15.8 des ersten Multiplexerventils 6 ist über die zweite Blende 46 mit dem drucklosen Tank T verbunden.
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Benachbart und mit Abstand in der zweiten Richtung x2 sind der neunte Ventilbund 9.9, die neunte Ventiltasche 13.9 und der neunte Anschluss 15.9 angeordnet. Der neunte Anschluss 15.9 kann als Eingang für Öl dienen, sodass Öl die neunte Ventiltasche 13.9 ausfüllen kann. Der neunte Anschluss 15.9 kann weiterhin auch als Ausgang für Öl dienen, sodass Öl aus der neunten Ventiltasche 13.9 abgeführt werden kann.
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Benachbart und mit Abstand in der zweiten Richtung x2 sind der zehnte Ventilbund 9.10, die zehnte Ventiltasche 13.10 und der zehnte Anschluss 15.10 angeordnet. Der zehnte Anschluss 15.10 kann als Eingang für Öl dienen, sodass Öl die zehnte Ventiltasche 13.10 ausfüllen kann.
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Schließlich sind im Bereich einer zweiten Stirnseite S2 des ersten Multiplexerventils 6 benachbart und mit Abstand in der zweiten Richtung x2 der elfte Ventilbund 9.11, die elfte Ventiltasche 13.11 und der elfte Anschluss 15.11 angeordnet. Der elfte Anschluss 15.11 kann als Eingang für Öl dienen, sodass Öl die elfte Ventiltasche 13.11 ausfüllen kann.
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Der Ventilschieber 11 weist eine Kolbenstange 16 auf. An der Kolbenstange 16 sind mehrere Kolben 17, 18, 19 und 20 angeordnet. Die einzelnen Kolben 17, 18, 19 und 20 sind dabei insbesondere fest mit der Kolbenstange 16 verbunden. Die Kolben 17, 18, 19 und 20 erstrecken sich in der radialen Richtung r des Ventilschiebers 11 weiter nach außen als die Kolbenstange 16. Die Durchmesser der Kolben 17, 18, 19 und 20 sind derart gewählt, dass sie innerhalb der Längsbohrung 14 des Ventilgehäuses 10 in der Längsrichtung L hin und her bewegt werden können, und zwar insbesondere (in hohem Maße) abdichtend und reibungsfrei. Die Ventiltaschen 13.1 bis 13.11 wiederum erstrecken sich in der radialen Richtung r des Ventilschiebers 11 weiter nach außen als die Kolben 17, 18, 19 und 20.
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Ein erster Kolben 17 ist dabei im Bereich der ersten Stirnseite S1 angeordnet. Weiterhin ist ein zweiter Kolben 18 benachbart zu dem ersten Kolben 17 und mit axialem Abstand in der zweiten Richtung x2 zu dem ersten Kolben 17 angeordnet. Ein dritter Kolben 19 ist ferner benachbart zu dem zweiten Kolben 18 und mit axialem Abstand in der zweiten Richtung x2 zu dem zweiten Kolben 18 angeordnet. Im Bereich der zweiten Stirnseite S2 ist schließlich ein vierter Kolben 20 benachbart zu dem dritten Kolben 19 angeordnet.
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Der erste Kolben 17 ist topfförmig ausgestaltet und bildet einen Innenraum 21 sowie eine innere Druckfläche 22, die sich in radialer Richtung r erstreckt (und damit quer zur Längsrichtung L). Das Federelement 12 erzeugt eine Vorspannkraft, die in der zweiten Richtung x2 auf die innere Druckfläche 22 des ersten Kolbens 17 wirkt. Die erste Ventiltasche 13.1 ist über die Längsbohrung 14 mit dem Innenraum 21 des ersten Kolbens 17 verbunden.
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Der erste Kolben 17 dichtet unabhängig von der Stellung des Ventilschiebers 11 relativ zu dem Ventilkörper 10 (d.h. insbesondere in der ersten Schaltstellung und in der zweiten Schaltstellung, wie im Folgenden beschrieben wird) die erste Ventiltasche 13.1 gegenüber der zweiten Ventiltasche 13.2 ab, sodass keine Verbindung zwischen der ersten Ventiltasche 13.1 und der zweiten Ventiltasche 13.2 besteht. Dadurch ist auch der erste Anschluss 15.1 nicht mit dem zweiten Anschluss 15.2 verbunden. Unter dem Merkmal „verbunden“ ist insbesondere zu verstehen, dass die jeweils miteinander verbundenen Elemente hydraulisch leitend miteinander verbunden sind, d.h. dass Öl von dem einen Element zu dem anderen Element fließen kann und ggfs. umgekehrt. Unter dem Merkmal „getrennt“ oder „nicht verbunden“ hingegen kann insbesondere verstanden werden, dass die jeweils voneinander getrennten Elemente nicht hydraulisch leitend miteinander verbunden sind, d.h. dass kein Öl von dem einen Element zu dem anderen Element fließen kann und ggfs. umgekehrt.
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In der durch 2 dargestellten ersten Schaltstellung des Ventilschiebers 11 befindet sich der Ventilschieber 11 durch das Federelement 12 vorgespannt in einer ersten Schaltstellung, in welcher sich der vierte Kolben 20 innerhalb der elften Ventiltasche 13.11 befindet.
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In der ersten Schaltstellung gibt der zweite Kolben 18 eine Verbindung zwischen der dritten Ventiltasche 13.3 und der vierten Ventiltasche 13.4 frei. Dadurch wird der dritte Anschluss 15.3 mit dem vierten Anschluss 15.4 verbunden. In der Ausgangsstellung dichtet der zweite Kolben 18 weiterhin die vierte Ventiltasche 13.4 gegenüber der fünften Ventiltasche 13.5 ab, sodass die vierte Ventiltasche 13.4 nicht mit der fünften Ventiltasche 13.5 verbunden ist. Dadurch ist auch der vierte Anschluss 15.4 nicht mit dem fünften Anschluss 15.5 verbunden.
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In der ersten Schaltstellung gibt der dritte Kolben 19 eine Verbindung zwischen der sechsten Ventiltasche 13.6 und der siebten Ventiltasche 13.7 frei. Dadurch wird der sechste Anschluss 15.6 mit dem siebten Anschluss 15.7 verbunden. In der Ausgangsstellung dichtet der dritte Kolben 19 weiterhin die siebte Ventiltasche 13.7 gegenüber der achten Ventiltasche 13.8 ab, sodass die siebte Ventiltasche 13.7 nicht mit der achten Ventiltasche 13.8 verbunden ist. Dadurch ist auch der siebte Anschluss 15.7 nicht mit dem achten Anschluss 15.8 verbunden.
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In der ersten Schaltstellung gibt der vierte Kolben 20 eine Verbindung zwischen der neunten Ventiltasche 13.9 und der zehnten Ventiltasche 13.10 frei. Dadurch wird der zehnte Anschluss 15.10 mit dem neunten Anschluss 15.9 verbunden. Der vierte Kolben 20 dichtet weiterhin unabhängig von der Stellung des Ventilschiebers 11 relativ zu dem Ventilkörper 10 (d.h. insbesondere in der ersten Schaltstellung und in der zweiten Schaltstellung) die zehnte Ventiltasche 13.10 gegenüber der elften Ventiltasche 13.11 ab, sodass keine Verbindung zwischen der zehnten Ventiltasche 13.10 und der elften Ventiltasche 13.11 besteht. Dadurch ist auch der zehnte Anschluss 15.10 nicht mit dem elften Anschluss 15.11 verbunden.
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Der Ventilschieber 11 kann entgegen der Vorspannung des Federelements 12 in die erste Richtung x1 bewegt werden, sodass sich der Ventilschieber 11 aus der ersten Schaltstellung gemäß 2 heraus bewegt und eine zweite Schaltstellung einnimmt. Dazu kann an dem elften Anschluss 15.11 ein Vorsteuerdruck pmV (Öldruck) angelegt werden, der insbesondere durch ein Magnetventil bereitgestellt werden kann. Der Vorsteuerdruck pmV übt eine der Vorspannkraft entgegenwirkende Verschiebekraft auf eine hydraulisch wirksame Stirnfläche 23 des Ventilschiebers 11 aus.
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In der zweiten Schaltstellung schließt der zweite Kolben 18 die Verbindung zwischen der dritten Ventiltasche 13.3 und der vierten Ventiltasche 13.4. Dadurch wird der dritte Anschluss 15.3 von dem vierten Anschluss 15.4 getrennt. Stattdessen gibt der zweite Kolben 18 die Verbindung zwischen der fünften Ventiltasche 13.5 und der sechsten Ventiltasche 15.6 frei. Dadurch wird der fünfte Anschluss 15.5 mit dem sechsten Anschluss 15.6 verbunden. Weiterhin gibt der erste Kolben 17 in der zweiten Schaltstellung eine Verbindung zwischen der zweiten Ventiltasche 13.2 und der dritten Ventiltasche 13.3 frei. Dadurch wird der zweite Anschluss 15.2 mit dem dritten Anschluss 15.3 verbunden.
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Ferner schließt der vierte Kolben 20 in der zweiten Schaltstellung die Verbindung zwischen der neunten Ventiltasche 13.9 und der zehnten Ventiltasche 13.10. Dadurch wird der neunte Anschluss 15.9 von dem zehnten Anschluss 15.10 getrennt. Stattdessen gibt der dritte Kolben 19 in der zweiten Schaltstellung eine Verbindung zwischen der achten Ventiltasche 13.8 und der neunten Ventiltasche 13.9 frei. Dadurch wird der achte Anschluss 15.8 mit dem neunten Anschluss 15.9 verbunden. Weiterhin schließt der dritte Kolben in der zweiten Schaltstellung die Verbindung zwischen der sechsten Ventiltasche 13.6 und der siebten Ventiltasche 13.7. Dadurch wird der sechste Anschluss 15.6 von dem siebten Anschluss 15.7 getrennt.
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Das erste Multiplexerventil 6 ist mit einem Schaltelement in Form einer doppeltwirkenden Klauenkupplung 24 verbunden, die eine erste Klaue K1 und eine zweite Klaue K2 umfasst. Die doppeltwirkende Klauenkupplung 24 kann zu ihrer Betätigung beispielsweise einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder mit zwei gegenüberliegenden Kolbenflächen umfassen, die mit Öl beaufschlagt werden. Die doppeltwirkende Klauenkupplung 24 weist einen ersten Anschluss 25 und einen zweiten Anschluss 26 auf. Der erste Anschluss 25 der doppeltwirkenden Klauenkupplung 24 ist mit dem fünften Anschluss 15.5 und mit dem zehnten Anschluss 15.10 des Multiplexerventils 6 verbunden. Der zweite Anschluss 26 der doppeltwirkenden Klauenkupplung 24 ist mit dem zweiten Anschluss 15.2 und mit dem siebten Anschluss 15.7 des Multiplexerventils 6 verbunden.
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Das erste Dämpfungsventil 7 weist einen ersten Anschluss 27, einen zweiten Anschluss 28, einen dritten Anschluss 29, ein Ventilgehäuse 30, einen ersten Kolben 31 sowie ein Rückstellelement in Form eines Federelements 32 auf. Der erste Anschluss 27 des ersten Dämpfungsventils 7 ist mit dem dritten Anschluss 15.3 des ersten Multiplexerventils 6 verbunden. Der zweite Anschluss 27 des ersten Dämpfungsventils 7 ist mit einer ersten Blende 36 verbunden, die zu dem drucklosen Öltank T führt. Der erste Kolben 31 ist topfförmig ausgestaltet und bildet einen Innenraum 33 sowie eine Druckfläche 34, die sich in radialer Richtung r des ersten Dämpfungsventils 7 erstreckt. Das Federelement 32 erzeugt eine Vorspannkraft, die auf die Druckfläche 34 des Kolbens 31 wirkt, sodass der Kolben 31 in einer durch 2 gezeigten Ausgangsstellung vorgespannt ist. In der Ausgangsstellung trennt der Kolben 31 des ersten Dämpfungsventils 7 den ersten Anschluss 27 von dem zweiten Anschluss 28. Wenn der Kolben 31 des ersten Dämpfungsventils 7 aus der Ausgangsstellung in einen Endanschlag verschoben worden ist (vgl. die durch 2 gezeigte Stellung des Kolbens 41 des zweiten Dämpfungsventils 8), gibt der Kolben 31 des ersten Dämpfungsventils 7 die Verbindung zwischen dem ersten Anschluss 27 und dem zweiten Anschluss 28 frei. Der Durchmesser des ersten Kolbens 31 ist derart gewählt, dass der Kolben 31 innerhalb einer axialen Bohrung 35 des Ventilgehäuses 30 in einer Längsrichtung L hin und her bewegt werden kann, und zwar insbesondere (in hohem Maße) abdichtend und reibungsfrei. Der Innenraum 33 des ersten Kolbens 31 ist über die axiale Bohrung 35 mit dem dritten Anschluss 29 verbunden, der wiederum mit einem drucklosen Öltank T verbunden ist, sodass der Innenraum 33 und die axiale Bohrung 35 auf der Seite des Innenraums 33 entlüftet sind.
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Das zweite Dämpfungsventil 8 kann gleich ausgeführt sein wie das erste Dämpfungsventil 7. Das zweite Dämpfungsventil 8 weist einen ersten Anschluss 37, einen zweiten Anschluss 38, einen dritten Anschluss 39, ein Ventilgehäuse 40, einen zweiten Kolben 41 sowie ein Rückstellelement in Form eines Federelements 42 auf. Der erste Anschluss 37 des zweiten Dämpfungsventils 8 ist mit dem neunten Anschluss 15.9 des ersten Multiplexerventils 6 verbunden. Der zweite Anschluss 37 des zweiten Dämpfungsventils 8 ist (wie der zweite Anschluss 27 des ersten Dämpfungsventils 7) mit der ersten Blende 36 verbunden, die zu dem drucklosen Öltank T führt. Der Kolben 41 ist topfförmig ausgestaltet und bildet einen Innenraum 43 sowie eine Druckfläche 44, die sich in radialer Richtung r des zweiten Dämpfungsventils 8 erstreckt. Das Federelement 42 erzeugt eine Vorspannkraft, die auf die Druckfläche 44 des Kolbens 41 wirkt, sodass der Kolben 41 in einer Ausgangsstellung vorgespannt ist (vgl. hierzu 3 sowie die durch 2 gezeigte Stellung des Kolbens 31 des ersten Dämpfungsventils 7). In der Ausgangsstellung trennt der Kolben 41 des zweiten Dämpfungsventils 8 den ersten Anschluss 37 von dem zweiten Anschluss 38. 2 zeigt den Kolben 41 des zweiten Dämpfungsventils 8 in seinem Endanschlag. In dem Endanschlag gibt der Kolben 41 des zweiten Dämpfungsventils 8 die Verbindung zwischen dem ersten Anschluss 37 und dem zweiten Anschluss 38 frei. Der Durchmesser des Kolbens 41 ist derart gewählt, dass der Kolben 41 innerhalb einer axialen Bohrung 45 des Ventilgehäuses 40 in einer Längsrichtung x hin und her bewegt werden kann, und zwar insbesondere (in hohem Maße) abdichtend und reibungsfrei. Der Innenraum 43 des Kolbens 41 ist über die axiale Bohrung 45 mit dem dritten Anschluss 39 verbunden, der wiederum mit dem drucklosen Öltank T verbunden ist, sodass der Innenraum 43 und die axiale Bohrung 45 auf der Seite des Innenraums 43 entlüftet sind.
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Wenn sich der Ventilschieber 11 des ersten Multiplexerventils 6 in der durch 2 gezeigten ersten Schaltstellung befindet, fließt unter dem Systemdruck pSys (z.B. einige bar) stehendes Öl durch die sechste Ventiltasche 13.6, durch die Längsbohrung 14 und durch die siebte Ventiltasche 13.7 des ersten Multiplexerventils 6. Da der siebte Anschluss 15.7 des ersten Multiplexerventils 6 mit dem zweiten Anschluss 26 der Klauenkupplung 24 verbunden ist, wird der Klauenkupplung 24 unter dem Systemdruck stehendes Öl zugeführt, sodass die zweite Klaue K2 betätigt wird. Durch das Betätigen bzw. Umschieben der zweiten Klaue K2 wird auf der anderen Seite eine entsprechende Menge Öl über den ersten Anschluss 25 der Klauenkupplung 24 ausgeschoben. Dieses ausgeschobene Öl wird über die zehnte Ventiltasche 13.10, die Längsbohrung 14 und die neunte Ventiltasche 13.9 des ersten Multiplexerventils 6 zu dem ersten Anschluss 37 des zweiten Dämpfungsventils 8 geleitet. Von dort aus gelangt das Öl in die axiale Bohrung 45 des Ventilgehäuses 40 des zweiten Dämpfungsventils 8. Das Öl baut einen Druck in der axialen Bohrung 45 auf und verschiebt dadurch den Kolben 41 des zweiten Dämpfungsventils 8 aus der durch 3 gezeigten Ausgangsstellung in den durch 2 und 4 gezeigten Endanschlag, sodass das Öl durch den zweiten Anschluss 38 des zweiten Dämpfungsventils 8 entweichen kann. Ein beispielhafter Ölfluss ist in 4 durch den Pfeil 49 dargestellt.
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Die aus der ersten Klaue K1 ausgeschobene Ölmenge wird somit in dem zweiten Dämpfungsventil 8 aufgefangen, wodurch ab einem bestimmten Volumen der Kolben 41 des zweiten Dämpfungsventils 8 im Endanschlag sitzt und die erste Klaue K1 nur über den zweiten Anschluss 38 und die (kleine) erste Blende 36 ausschieben kann (Langsame Verstellung). Das Verschieben des Kolbens 41 entgegen der Vorspannkraft des Federelements 42 des zweiten Dämpfungsventils 8 (Schnellverstellung) stellt somit einen geringeren Wiederstand für das Öl dar als das Ausschieben in den drucklosen Öltank T über den zweiten Anschluss 38 und über die erste Blende 36. Mit anderen Worten fängt das zweite Dämpfungsventil 8 das abfließende Öl der ersten Klaue K1 auf. Sobald der Kolben 41 des zweiten Dämpfungsventils 8 im Endanschlag ist, muss das Öl durch die erste Blende 36 in den Öltank T fließen (Wechsel von Schnellverstellung auf Langsamverstellung). Das durch 2 gezeigte Hubvolumen VHub des zweiten Dämpfungsventils ist derart bemessen, dass die zweite Klaue 2 einen halben Hub ausführt und anschließend in die langsame Verschiebung übergeht. Die Mittelstellung der zweiten Klaue K2 (und damit auch der ersten Klaue K1) kann somit leichter gefunden werden. Diese Funktionsweise des zweiten Dämpfungsventils ist aktiv, wenn die zweite Klaue K2 wie vorstehend beschrieben bedruckt wird, d.h. wenn sich insbesondere der Ventilschieber 11 des ersten Multiplexerventils 6 in der ersten Schaltstellung befindet, die durch 2 gezeigt ist.
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Wenn der Ventilschieber 11 des ersten Multiplexerventils 6 aus der durch 2 gezeigten ersten Schaltstellung in die weiter oben beschriebene zweite Schaltstellung verschoben wird, so wird dem ersten Anschluss 37 des zweiten Dämpfungsventils 8 durch die erste Klaue K1 kein Öl mehr zugeführt. Stattdessen drückt der Kolben 41 des zweiten Dämpfungsventils 8 mittels der Federkraft des Federelements 42 restliches Öl über die neunte Ventiltasche 13.9, die Längsbohrung 14 und die achte Ventiltasche 13.8 des ersten Multiplexerventils 6 sowie über die zweite Blende 46 in den drucklosen Öltank T, bis sich der Kolben 41 wieder in seiner Ausgangsstellung befindet.
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Wenn sich der Ventilschieber 11 des ersten Multiplexerventils 6 in der zweiten Schaltstellung befindet, fließt weiterhin unter dem Systemdruck pSys (z.B. einige bar) stehendes Öl durch die sechste Ventiltasche 13.6, durch die Längsbohrung 14 und durch die fünfte Ventiltasche 13.5 des ersten Multiplexerventils 6. Da der fünfte Anschluss 15.5 des ersten Multiplexerventils 6 mit dem ersten Anschluss 25 der Klauenkupplung 24 verbunden ist, wird der Klauenkupplung 24 unter dem Systemdruck stehendes Öl zugeführt, sodass die erste Klaue K1 betätigt wird. Durch das Betätigen bzw. Umschieben der ersten Klaue K1 wird auf der anderen Seite eine entsprechende Menge Öl über den zweiten Anschluss 26 der Klauenkupplung 24 ausgeschoben. Dieses ausgeschobene Öl wird über die zweite Ventiltasche 13.1, die Längsbohrung 14 und die dritte Ventiltasche 13.3 des ersten Multiplexerventils 6 zu dem ersten Anschluss 27 des ersten Dämpfungsventils 7 geleitet. Das Öl baut einen Druck in der axialen Bohrung 35 auf und verschiebt dadurch den Kolben 31 des ersten Dämpfungsventils 7 aus der durch 2 gezeigten Ausgangsstellung in den Endanschlag (vgl. die durch 2 gezeigte Stellung des Kolbens 41 des zweiten Dämpfungsventils 8).
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Die aus der zweiten Klaue K2 ausgeschobene Ölmenge wird somit in dem ersten Dämpfungsventil 7 aufgefangen, wodurch ab einem bestimmten Volumen der Kolben 31 des ersten Dämpfungsventils 7 im Endanschlag sitzt und die zweite Klaue K2 nur über die (kleine) erste Blende 36 ausschieben kann (Langsame Verstellung). Das Verschieben des Kolbens 31 entgegen der Vorspannkraft des Federelements 32 stellt somit einen geringeren Wiederstand für das Öl dar als das Ausschieben in den drucklosen Öltank T über den zweiten Anschluss 28 und über die erste Blende 36. Mit anderen Worten fängt das erste Dämpfungsventil 7 das abfließende Öl der zweiten Klaue K2 auf. Sobald der Kolben 31 des ersten Dämpfungsventils 7 im Endanschlag ist, muss das Öl durch den zweiten Schluss 28 und die erste Blende 36 in den Öltank T fließen (Wechsel von Schnellverstellung auf Langsamverstellung). Das Hubvolumen des ersten Dämpfungsventils 7 ist derart bemessen, dass die erste Klaue K1 einen halben Hub ausführt und anschließend in die langsame Verschiebung übergeht. Die Mittelstellung der ersten Klaue K1 (und damit auch der zweiten Klaue K2) kann somit leichter gefunden werden.
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Wenn sich der Ventilschieber 11 des ersten Multiplexerventils 6 in der durch 2 gezeigten ersten Schaltstellung befindet, so wird dem ersten Anschluss 27 des ersten Dämpfungsventils 7 kein Öl mehr von der zweiten Klaue K2 zugeführt. Stattdessen drückt der Kolben 31 des ersten Dämpfungsventils 7 mittels der Federkraft des Federelements 32 restliches Öl über die dritte Ventiltasche 13.3, die Längsbohrung 14 und die vierte Ventiltasche 13.4 des ersten Multiplexerventils 6 sowie über die zweite Blende 46 in den drucklosen Öltank T, bis sich der Kolben 31 wieder in seiner durch 2 gezeigten Ausgangsstellung befindet.
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5 zeigt die Ventilanordnung nach 2, wobei ein zweites Multiplexerventil 47 (Wegeventil) zwischen das erste Multiplexerventil 6 und das erste Schaltelement 24 geschaltet ist. In einer ersten Schaltstellung, die durch 5 gezeigt ist, ist das erste Schaltelement 24 wie durch 2 gezeigt und wie obenstehend beschrieben mit dem ersten Multiplexerventil 6 verbunden. In einer zweiten Schaltstellung kann das zweite Multiplexerventil 47 mit einem zweiten Schaltelement 48 verbunden werden, wie dies weiter oben im Zusammenhang mit dem ersten Schaltelement 24 beschrieben worden ist. Bei dem zweiten Schaltelement 48 handelt es sich in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ebenfalls um eine doppeltwirkende Klauenkupplung mit einer dritten Klaue K3 und mit einer vierten Klaue K4. Ein Ventilschieber des zweiten Multiplexerventils 47 kann entgegen der Vorspannung eines Federelements aus der ersten Schaltstellung in die zweite Schaltstellung bewegt werden. Dazu kann der Ventilschieber des zweiten Multiplexerventils 47 mit einem Vorsteuerdruck pmV2 (Öldruck) beaufschlagt werden, der insbesondere durch ein Magnetventil bereitgestellt werden kann. Der Vorsteuerdruck pmV2 übt dabei eine der Vorspannkraft entgegenwirkende Verschiebekraft auf eine hydraulisch wirksame Stirnfläche des Ventilschiebers des zweiten Multiplexerventils 47 aus.
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Bezugszeichenliste
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- K1
- erste Klaue
- K2
- zweite Klaue
- K3
- dritte Klaue
- K4
- vierte Klaue
- L
- Längsachse des ersten Multiplexerventils
- pMV
- Vorsteuerdruck
- pSys
- Systemdruck
- r
- radiale Richtung Ventilschieber
- T
- druckloser Öltank
- VHub
- Hubvolumen des zweiten Dämpfungsventils
- x
- Längsrichtung Kolben erstes/zweites Dämpfungsventil
- x1
- erste axiale Richtung
- x2
- zweite axiale Richtung
- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Verbrennungskraftmotor
- 3
- Automatikgetriebe
- 4
- hydraulisches Steuergerät
- 5
- Ventilanordnung
- 6
- erstes Multiplexerventil
- 7
- erstes Dämpfungsventil
- 8
- zweites Dämpfungsventil
- 9.1 bis 9.11
- Ventilbünde
- 10
- Ventilgehäuse
- 11
- Ventilschieber
- 12
- Federelement
- 13.1 bis 13.11
- Ventiltaschen
- 14
- Längsbohrung
- 15.1 bis 15.11
- Anschlüsse
- 16
- Kolbenstange
- 17
- erster Kolben
- 18
- zweiter Kolben
- 19
- dritter Kolben
- 20
- vierter Kolben
- 21
- Innenraum erster Kolben
- 22
- innere Druckfläche erster Kolben
- 23
- hydraulisch wirksame Stirnfläche
- 24
- doppeltwirkende Klauenkupplung
- 25
- erster Anschluss Klauenkupplung
- 26
- zweiter Anschluss Klauenkupplung
- 27
- erster Anschluss erstes Dämpfungsventil
- 28
- zweiter Anschluss erstes Dämpfungsventil
- 29
- dritter Anschluss erstes Dämpfungsventil
- 30
- Ventilgehäuse erstes Dämpfungsventil
- 31
- Kolben erstes Dämpfungsventil
- 32
- Federelement erstes Dämpfungsventil
- 33
- Innenraum erstes Dämpfungsventil
- 34
- Druckfläche erstes Dämpfungsventil
- 35
- axiale Bohrung Ventilgehäuse erstes Dämpfungsventil
- 36
- erste Blende
- 37
- erster Anschluss zweites Dämpfungsventil
- 38
- zweiter Anschluss zweites Dämpfungsventil
- 39
- dritter Anschluss zweites Dämpfungsventil
- 40
- Ventilgehäuse zweites Dämpfungsventil
- 41
- Kolben zweites Dämpfungsventil
- 42
- Federelement zweites Dämpfungsventil
- 43
- Innenraum zweites Dämpfungsventil
- 44
- Druckfläche zweites Dämpfungsventil
- 45
- axiale Bohrung Ventilgehäuse zweites Dämpfungsventil
- 46
- zweite Blende
- 47
- zweites Multiplexerventil
- 48
- doppeltwirkende Kupplung
- 49
- Ölfluss durch das zweite Dämpfungsventil