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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bedieneinheit gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Elektrofahrrad gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
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Aus dem Stand der Technik sind Fahrräder mit elektrischer Motorunterstützung bekannt, welche neben einer Antriebseinheit und einer Batterieeinheit auch eine Bedieneinheit zur Ansteuerung von Fahrzeugfunktionen aufweisen. Mittels der Bedieneinheit kann beispielsweise die Unterstützungsstufe des Elektroantriebs ausgewählt, die Menüführung erfolgen, das System ein/ausgeschaltet und andere Funktionen betätigt werden (Fernlicht Ein/Aus et al). Hierzu können Tastschalter für die gewünschte Unterstützungsstufe und ein Joystick (mehrere Bewegungsrichtungen und Drucktaster) für die Menüführung vorgesehen sein.
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Die Bedieneinheit weist eine als Halteschelle ausgebildete Halterung auf und ist über diese am Fahrradlenker befestigt.
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Des Weiteren sind Bedieneinheiten aus dem Stand der Technik bekannt, bei welchen das Display abnehmbar ausgebildet ist und mehrere unterschiedliche Displays für eine Bedieneinheit verwendbar sind, wobei eine Kabelführung direkt aus der Bedieneinheit heraus vorgesehen ist.
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Nachteilig bei derartigen Bedieneinheiten ist insbesondere, dass eine einmal vorgegebene Konfiguration der Bedieneinheit nicht modular veränderbar ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Bedieneinheit bereitzustellen, welche eine modulare Konfiguration unterschiedlicher Bedieneinheiten ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Bedieneinheit mit der Merkmalskombination des Anspruchs lsowie durch ein Elektrofahrrad gemäß Anspruch 7 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Bedieneinheit für ein Elektrofahrrad weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf, somit u.a. eine am Lenker festlegbare Halterung, insbesondere eine Halteschelle für ein Bedienteil, auch Remote genannt. Erfindungsgemäß ist das Bedienteil von der Halterung abnehmbar. Dadurch ist ein modulares System ermöglicht, gemäß dem unterschiedliche Bedienteile an der Halterung montierbar sind. Ferner kann die Montage des Bedienteils an unterschiedlichen Halterungen erfolgen. Vorteilhafterweise kann wahlweise eine Halterung ohne weitere Zusatzelemente bzw. Zusatzfunktionen, mit Schaltwippe, mit Lichttasten (Aufblend- und Abblendlicht), mit Blinker-Tasten und/oder mit Hupen-Taste eingesetzt werden. Die Verbindungs- und Schnittstelle zwischen Bedienteil und Halterung ist erfindungsgemäß standardisiert. Die Konfiguration ist dadurch insgesamt modular veränderbar, so dass die Bedieneinheit je nach Fahrerwunsch zusammengestellt werden kann.
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Erfindungsgemäß ist das Bedienteil im Bereich der Lenkergriffe derart angeordnet, dass der Fahrer wesentliche Funktionen mit dem Daumen betätigen kann, ohne seine Griffposition zu verändern.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass das Kontaktmodul des Schellenoberteils mittels zumindest eines innerhalb der Halterung bzw. innerhalb des Schellenoberteils und des Schellenunterteils geführten Kabels elektrisch versorgt ist. Die interne Kabelführung verhindert das Einklemmen und Beschädigen des Kabels. Das Fahrradcockpit genügt aufgrund der internen Kabelführung ferner hohen ästhetischen Ansprüchen.
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Gemäß einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Bedienteil mittels zumindest einer Sicherungsschraube an der Halterung fixierbar. Vorzugsweise sind zwei Sicherungsschrauben vorgesehen. Hierbei sind bevorzugt im Bodenbereich des Bedienteils Gewindebuchsen zur Schraubenaufnahme vorgesehen. Diese können im Spritzgussverfahren eingebettet sein. Bei anschließend am Fahrrad montierter Halterung sind diese Sicherungsschrauben verdeckt durch den Lenker bzw. die Halterung angeordnet und vor unbefugtem Lösen geschützt. Das Bedienteil ist dadurch gegen unbefugte Entnahme und Diebstahl gesichert.
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Das Bedienteil ist bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Bedieneinheit mit Funktionstasten und/oder einem Joystick versehen. Mittels Funktionstasten des Bedienteils kann die Unterstützungsstufe des Elektroantriebs ausgewählt, das System ein/ausgeschaltet und andere Funktionen betätigt werden (Fernlicht Ein/Aus, Hupe et al). Hierzu sind vorzugsweise zwei Tastschalter für die gewünschte Unterstützungsstufe vorgesehen (Unterstützungsstufe erhöhen/verringern). Für die Menüführung ist vorzugsweise ein Joystick mit mehreren, insbesondere zwei Bewegungsrichtungen und Drucktastfunktion vorgesehen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Bedienteil mit einem Display versehen. Ein Joystick kann hierbei zur Auswahl von Displayansichten dienen. Die Displayanzeige kann vom Fahrer ohne Veränderung der Griffposition mittels des Bedienteils variiert werden.
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Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel der Erfindung dient der Joystick zur Auswahl von Displayansichten auf einer entfernt von dem Bedienteil am Lenker bzw. dem Lenkervorbau angeordneten Anzeigeeinheit. Die Displayanzeige kann dadurch vom Fahrer ohne Veränderung der Griffposition mittels des Bedienteils variiert, d. h. ferngesteuert werden.
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Das Bedienteil dient vorzugsweise zur Ansteuerung eines Bordcomputers.
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Der Bordcomputer ist bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel als zentrale Anzeigeeinheit mit Display ausgeführt. Die Anzeigeeinheit kann mittig am Lenker im Sichtbereich des Fahrers angeordnet sein.
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Das Bedienteil weist bevorzugt einen zumindest abschnittsweise in die am Lenker montierte Halterung einführbaren Halteabschnitt auf.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn mittels des Bedienteils die Motorunterstützung ferngesteuert veränderbar ist.
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Das Bedienteil ist bei einer Ausführungsvariante formschlüssig an der Halterung verriegelbar. Bei dieser alternativen Ausführung kann das Bedienteil bei abgestelltem Fahrrad abgenommen werden, so dass dieses weder Witterungseinflüssen noch Sachbeschädigungen ausgesetzt ist. Das Bedienteil kann hierbei vom Fahrer vorzugsweise werkzeuglos abgenommen werden. Gemäß dieser Variante der Erfindung ist das Bedienteil vorzugsweise mittels zumindest eines Verriegelungsschiebers formschlüssig an der Halterung fixierbar. Hierbei ist das Bedienteil in die Halterung einführbar und mittels des Verriegelungsschiebers formschlüssig fixierbar. Gegenüber einer Befestigungslasche kann es auch bei häufiger Betätigung, niedrigen Außentemperaturen etc. nicht zu einem Bruch des Verriegelungsschiebers kommen, da dieser nicht elastisch verformbar sein muss.
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Der Verriegelungsschieber ist im Bedienteil vorzugsweise formschlüssig geführt und längsverschiebbar. Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der Verriegelungsschieber gegen die Federkraft eines elastischen Elements, insbesondere einer Druckfeder betätigbar ist.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der Verriegelungsschieber zumindest einen Verriegelungsvorsprung auf, welcher zum Festlegen des Bedienteils mit einem Verriegelungsabschnitt der Halterung in Eingriff bringbar ist. Der Verriegelungsvorsprung kann als stufenförmiger Verriegelungsabsatz des Verriegelungsschiebers ausgebildet sein.
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Vorzugsweise hat der Verriegelungsschieber einen außerhalb des Bedienteils angeordneten Betätigungsabschnitt.
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Der Verriegelungsschieber ist vorzugsweise mittels zumindest eines Federelements in seine Verriegelungsstellung beaufschlagt. Vorzugsweise stützt sich das Federelement an einer Innenwandung des Halteabschnitts und dem Verriegelungsschieber ab. Das Federelement ist bevorzugt eine Druckfeder, besonders bevorzugt eine mehrfach bogenförmige Formfeder.
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Gemäß eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung ist das Bedienteil über den Halteabschnitt relativ zu der Halterung angewinkelt in diese einführbar und einschwenkbar. Bei diesem Ausführungsbeispiel erfolgt ein scharnierartiges Einhaken und Einschwenken des Anzeigeteils.
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Alternativ ist das Bedienteil über den Halteabschnitt mittels einer Parallelverschiebung relativ zu der Halterung in diese einführbar. Das heißt, alternativ wird das Bedienteil nicht eingeschwenkt, sondern mittels einer Parallelverschiebung in die Halterung eingeschoben. Insbesondere wird das Bedienteil vom Fahrer gehalten und flach liegend in die Halterung eingerastet. Vorzugsweise wird das Bedienteil hierbei vom Fahrer senkrecht zu der Halterung bewegt und in die Halterung eingerastet.
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Eine Mischform aus Einschwenken und Parallelverschiebung ist bei einer weiteren Ausführungsform als Zuführung möglich. Diese Einführbewegung ist vom Zuführwinkel und Wirkpunkt der Zuführkraft des Anwenders abhängig.
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Gemäß eines bevorzugten Ausführungsbeispiels ist das Bedienteil über den Halteabschnitt relativ zu der Halterung angewinkelt in diese einführbar und einschwenkbar. Das Bedienteil wird vorzugsweise mittels der Halterung am Lenker des Elektrofahrrads befestigt.
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Der Verriegelungsschieber kann zur Abnahme der Anzeigeeinheit ergonomisch vorteilhaft vom Fahrer betätigt werden. Der Fahrer greift das Bedienteil mit einer Hand und betätigt hierbei den Verriegelungsschieber. Eine vorteilhafte Einhandentnahme ist gewährleistet.
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Der Verriegelungsschieber weist bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Betätigungsschräge auf, welche gegen eine Anlaufschräge des Verriegelungsabschnitts der Halterung derart anlaufen kann, dass dieser den Verriegelungsschieber beim Einsetzen des Bedienteils in seine Offenstellung betätigt und der Fahrer den Schieber nicht eigens betätigen muss. Bei der Montage des Bedienteils wird der Verriegelungsschieber mittels einer an eine halterseitige Formschräge anlaufende Schrägfläche betätigt, d. h. eingerückt und das Bedienteil eingeführt. Alternativ oder zusätzlich kann der Verriegelungsschieber vom Fahrer mit der Hand eingerückt werden. Sobald das Bedienteil vollständig eingeführt ist, wird der Verriegelungsschieber mittels der Feder in seine Verriegelungsstellung gebracht. Das Bedienteil ist sicher in der Halterung gehalten. Der Fahrer kann dies optisch anhand des ausgerückten Verriegelungsschiebers erkennen und auch ein Rastgeräusch wahrnehmen.
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Nach einer Betätigung des Verriegelungsschiebers kann das Bedienteil bei abgestelltem Fahrrad vom Fahrer abgenommen werden. Das Bedienteil kann anschließend sicher vor Sachbeschädigungen und witterungsgeschützt aufbewahrt werden.
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Die Halterung der Bedieneinheit ist vorzugweise zweiteilig als Halteschelle mit einem Schellenunterteil und einem Schellenoberteil ausgebildet. Aufgrund der zweiteiligen Ausführung können Schellenunterteil und Schellenoberteil modular gegen andere Schellenteile gewechselt werden. Insbesondere kann das Schellenunterteil bei gleichbleibendem Schellenoberteil gegen Unterteile mit Schaltwahlhebel o. dgl. getauscht werden.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn Schellenunterteil und Schellenoberteil mittels eines Schwenkgelenks verbunden sind. Vorzugsweise ist das Schwenkgelenk nicht auftrennbar. Die freien Enden der Schelle sind vorzugsweise mittels Schraubverbindung gesichert. Dadurch ist die gesamte Einheit am Lenker montierbar.
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Die Halterung weist vorzugsweise zumindest einen Befestigungsabschnitt auf, mit welcher ein Haltevorsprung des Bedienteils zu dessen Befestigung in Eingriff bringbar ist.
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Gemäß eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung weist das Bedienteil ein Gehäuseoberteil und ein Gehäuseunterteil auf, innerhalb denen zumindest eine Leiterplatte angeordnet ist. Die Leiterplatte ist mittels Kontaktelementen kontaktierbar. Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von federbelasteten Kontaktelementen, sogenannten Pogo-Pins erwiesen.
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In dem Schellenoberteil ist vorzugsweise ein Kontaktmodul vorgesehen, welches im montierten Zustand des Bedienteils mittels der federbelasteten Kontaktelemente (insbesondere Pogo-Pins) des Bedienteils elektrisch verbunden ist. Vorzugsweise hat das Schellenoberteil auf dessen Oberseite eine Ausnehmung zur Aufnahme des Kontaktmoduls.
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Ein erfindungsgemäßes Bedieneinheitenset für ein Elektrofahrrad weist mehrere unterschiedlich ausgebildete, wahlweise anbringbare Bedienteile und/oder wahlweise anbringbare Halterungen bzw. Halteteile auf, wobei Halteabschnitte einheitlich ausgebildet sind. Bedienteile mit unterschiedlichen Abmessungen und Funktionen sind montierbar. Die Halterung kann als Halteschelle mit einem Schellenunterteil und einem Schellenoberteil ausgebildet sein.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Halteschelle modular austauschbar ist. Beispielsweise kann eine Halteschelle ohne Wahlhebel gegen eine mit Wahlhebel o. dgl. getauscht werden.
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Alternativ sind Schellenunterteil und Schellenoberteil modular gegen andere Schellenteile austauschbar. Vorzugsweise kann das Schellenunterteil bei gleichbleibendem Schellenoberteil gegen Unterteile mit Wahlhebel o. dgl. getauscht werden.
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Ein erfindungsgemäßes Elektrofahrrad weist eine Bedieneinheit mit einer fahrradseitigen, insbesondere am Lenker festlegbaren Halterung für ein Bedienteil auf. Erfindungsgemäß ist das Bedienteil abnehmbar. Ein modulares System wird erreicht, gemäß dem unterschiedliche Bedienteile an der Halterung montierbar sind. Weiterhin kann die Montage des Bedienteils an unterschiedlichen Halterungen erfolgen.
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Dadurch ist ein modulares Konzept mit an unterschiedliche Fahrerwünsche und Fahrradtypen angepassten Bedienteilen einfach möglich. Der Fahrer kann unterschiedlich Bedieneinheiten für sein Fahrrad auswählen.
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Fahrer und Fahrradherstellern steht dadurch insgesamt eine Bedieneinheit mit größtmöglicher Anpassungsfähigkeit zur Verfügung.
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Die Erfindung kann universell bei allen Typen von Fahrrädern, insbesondere bei Mountainbikes (sowohl in Hardtail- oder Full-Suspension-Bauweise), aber auch bei anderen Fahrrädern, bspw. Straßenrad-Rahmen realisiert werden und somit letztlich ein Touren-, City- oder Cross-Rad oder andere moderne Fahrradtypen ergeben.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Im Folgenden werden zwei bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen die Zeichnungen im Einzelnen:
- 1 bis 3 jeweils eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Bedieneinheit,
- 4 und 5 perspektivische Darstellungen der Bedieneinheit mit von der Halterung getrenntem Bedienteil,
- 6 eine perspektivische Darstellung eines modularen Bedieneinheitensets,
- 7 und 8 Explosionsdarstellungen der Bedieneinheit,
- 9 bis 12 jeweils Längsschnitte des Bedienteils und der Halterung im demontierten bzw. montierten Zustand und
- 13 und 14 perspektivische einer weiteren Ausführungsform der Bedieneinheit.
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Die 1 bis 3 zeigen jeweils eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Bedieneinheit 1 eines Elektrofahrrads 2 mit einer fahrradseitigen an einem nicht dargestellten Lenker vorgesehenen, als Halteschelle ausgeführten Halterung 4 für ein Bedienteil 6 zur Fernbedienung von Fahrradfunktionen, auch Remote genannt.
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Das Bedienteil 6 ist mit Funktionstasten 8a, 8b und einem Joystick 10 mit zwei Bewegungsrichtungen und Drucktastfunktion für die Menüführung ausgeführt. Mittels der Funktionstasten 8a, 8b des Bedienteils 6 kann die Unterstützungsstufe des Elektroantriebs ausgewählt werden (Unterstützungsstufe erhöhen/verringern). Eine Funktionstaste 12 dient als Ein-/Ausschalter. Die Lichtsteuerung erfolgt mittels einer Funktionstaste 14. Das Bedienteil 6 ist im Bereich der nicht dargestellten Lenkergriffe derart angeordnet, dass der Fahrer wesentliche Funktionen mit dem Daumen betätigen kann, ohne seine Griffposition zu verändern.
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Wie in den perspektivischen Darstellungen der Bedieneinheit 1 mit von der Halterung 4 getrenntem Bedienteil 6 gemäß 4 und 5 dargestellt, weist das Bedienteil 6 einen abschnittsweise in die am Lenker (nicht dargestellt) montierbare Halterung 4 einführbaren Halteabschnitt 16 mit stegförmigen Vorsprüngen auf und ist aus der Halterung 4 abnehmbar. Das Bedienteil 6 kann vom Hersteller oder Fahrer von der Halterung 4 abgenommen und in diese eingesetzt werden. Das Bedienteil 6 ist mittels Sicherungsschrauben 18a, 18b an der Halterung 4 fixierbar. Hierzu sind im Bodenbereich des Bedienteils 6 Gewindebuchsen 20a, 20b vorgesehen (siehe auch 9). Die Sicherungsschrauben 18a, 18b sind in die Gewindebuchsen 20a, 20b einschraubbar. Bei anschließend am Fahrrad montierter Halterung 4 sind diese Sicherungsschrauben 18a, 18b verdeckt durch den Halter 4 und Lenker angeordnet und vor unbefugtem Lösen geschützt. Das Bedienteil 6 ist dadurch gegen unbefugte Entnahme und Diebstahl gesichert.
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Die Halterung 4 der Bedieneinheit 1 ist zweiteilig als Halteschelle mit einem Schellenunterteil 22 und einem Schellenoberteil 24 ausgebildet. Schellenunterteil 22 und Schellenoberteil 24 sind jeweils mit einer im montierten Zustand ineinander übergehenden, etwa halbreisförmigen Aufnahme für die Lenkerstange ausgebildet. Die Halterung 4 ist modular gegen andere Halterungen auswechselbar. Insbesondere kann die Halterung 4 gegen eine Halterung mit einem Unterteile mit Schaltwippe 31 (siehe 6) getauscht werden.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn Schellenunterteil 22 und Schellenoberteil 24 mittels eines scharnierartigen Schwenkgelenks 26 verbunden sind. Die Schwenkachse wird durch einen Bolzen 28 gebildet. Die freien Enden von Schellenunterteil 22 und Schellenoberteil 24 werden während der Montage am Lenker mittels einer Schraubverbindung 30 gesichert. Dadurch ist die gesamte Einheit am Lenker montierbar.
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Gemäß 6 ist insgesamt ein modulares Bedieneinheitenset ermöglicht, gemäß dem unterschiedliche Bedienteile 6a-c an Halterungen 4a-b montierbar sind. Hierbei kann, wie durch Pfeilrichtungen angedeutet, wahlweise eine Halterung 4a ohne Schaltwippe oder eine Halterung 4b mit Schaltwippe 31 zur Gangschaltung (Manuell/Automatisch) eingesetzt werden. Die Konfiguration ist dadurch modular veränderbar, so dass die Bedieneinheit 1 je nach Fahrerwunsch zusammengestellt werden kann.
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Gemäß den Explosionsdarstellungen der 7 und 8 weist das Bedienteil 6 ein Gehäuseoberteil 32 und ein Gehäuseunterteil 34 auf, innerhalb denen eine Leiterplatte 36 (PCB) angeordnet ist. Die Leiterplatte 36 ist mittels federbelasteten Kontaktelementen 38, sogenannten Pogo-Pins kontaktierbar. Die Leiterplatte 36 kann im Spritzgussverfahren eingebettet sein.
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In dem Schellenoberteil 24 ist ein elektrisches Kontaktmodul 40 vorgesehen, welches im montierten Zustand des Bedienteils 6 mittels der federbelasteten Kontaktelemente 38 (Pogo-Pins) des Bedienteils 6 elektrisch zur Strom- und Signalübertragung verbunden ist. Das Schellenoberteil 24 hat auf dessen Oberseite eine Ausnehmung zur Aufnahme des Kontaktmoduls 40.
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Die Montage und Kontaktierung ist in den 9 bis 12 dargestellt, welche Längsschnitte und Querschnitt des Bedienteils 6 und der Halterung 4 im demontierten bzw. montierten Zustand zeigen.
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Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, wenn das Kontaktmodul 40 im Schellenoberteil 24 mittels eines innerhalb des Schellenoberteils 24 geführten Kabels 42 elektrisch versorgt ist. Eine interne Kabelführung mit einer halbkanalförmigen Ausnehmung 44 im Schellenoberteil 24 welche in eine halbkanalförmige Ausnehmung 46 des Schellenunterteils 22 übergeht, verhindert das Einklemmen und Beschädigen des Kabels 42 (siehe auch 3, 4 und 5). Die halbkanalförmige Ausnehmung 46 hat zwei etwa V-förmig angeordnete Ausgänge 48, 50. Ein Ausgang 48 ist zur linken Seite des Schellenunterteils 22 offen und ein Ausgang 50 auf die rechte Seite offen. Das Kabel 42 kann wahlweise nach links oder rechts aus der Halterung verlaufen. Dadurch ist eine modulare Anbringung des Bedienteils am Lenker links- oder rechtsseitig möglich. Das Kabel 42 verläuft bei der dargestellten Variante in der Ausnehmung 44 und Ausnehmung 46 um die Lenkerstange und unterhalb der Lenkerstange in einer Ausbuchtung weiter bis zum Lenkerende. Am Lenkerende wird das Kabel 42 in das Lenkerrohr eingeführt und verläuft anschließend im Lenkerrohr zurück in Richtung des Vorbaus. Das Fahrradcockpit genügt aufgrund der internen Kabelführung daher hohen ästhetischen Ansprüchen.
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Ein exemplarisch in 6 dargestelltes Bedieneinheitenset für ein Elektrofahrrad weist mehrere unterschiedlich ausgebildete, wahlweise anbringbare Bedienteilen 6a-c und wahlweise anbringbare Halterungen 4a, 4b auf, wobei Halteabschnitte 16 einheitlich ausgebildet sind. Bedienteil 6c weist ein integriertes Display auf. Bedienteile 6 mit unterschiedlichen Abmessungen und Funktionen sind montierbar.
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Die 13 und 14 zeigen perspektivische Darstellungen einer weiteren Ausführungsform der Bedieneinheit mit interner Kabelführung. Dargestellt ist die halbkanalförmige Ausnehmung 44 im Schellenoberteil 24 welche in eine halbkanalförmige Ausnehmung 46 des Schellenunterteils 22 übergeht. Die halbkanalförmige Ausnehmung 46 hat zwei etwa V-förmig angeordnete Ausgänge 48, 50. Das Kabel 42 kann wahlweise nach links oder rechts aus der Halterung verlaufen (beide Varianten des Kabelverlaufs sind schematisch zur Veranschaulichung dargestellt).
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Dadurch ist insgesamt ein modulares Konzept mit an unterschiedliche Fahrerwünsche und Fahrradtypen angepassten Bedienteilen einfach möglich. Der Fahrer kann unterschiedlich Bedieneinheiten für sein Fahrrad auswählen. Fahrer und Fahrradhersteller steht eine Bedieneinheit mit größtmöglicher Anpassungsfähigkeit zur Verfügung.
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Offenbart ist eine Bedieneinheit 1 für ein Elektrofahrrad 2 mit einer fahrradseitigen, insbesondere am Lenker festlegbaren Halterung 4 für ein Bedienteil 6, wobei das Bedienteil 6 von der Halterung 4 abnehmbar ist. Weiterhin offenbart ist ein Bedieneinheitenset für ein Elektrofahrrad 2 mit mehreren unterschiedlich ausgebildeten, wahlweise anbringbaren Bedienteilen 6 und/oder wahlweise anbringbaren Halterungen 4 wobei Halteabschnitte 16 der Bedienteile 6 einheitlich ausgebildet sind. Ferner offenbart ist ein Elektrofahrrad 2 mit einer Bedieneinheit 6 mit einer fahrradseitigen, insbesondere am Lenker festlegbaren Halterung 4 für ein Bedienteil 6, wobei das Bedienteil 6 abnehmbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bedieneinheit
- 2
- Elektrofahrrad
- 4
- Halterung
- 6
- Bedienteil
- 8
- Funktionstaste
- 10
- Joystick
- 12
- Funktionstaste
- 14
- Funktionstaste
- 16
- Halteabschnitt
- 18
- Sicherungsschrauben
- 20
- Gewindebuchse
- 22
- Schellenunterteil
- 24
- Schellenoberteil
- 26
- Schwenkgelenk
- 28
- Bolzen
- 30
- Schraubverbindung
- 31
- Schaltwippe
- 32
- Gehäuseoberteil
- 34
- Gehäuseunterteil
- 36
- Leiterplatte
- 38
- Kontaktelemente
- 40
- Kontaktmodul
- 42
- Kabel
- 44
- Ausnehmung
- 46
- Ausnehmung
- 48
- Ausgang
- 50
- Ausgang