DE102020201221A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Plausibilisierung eines Unfalls - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Plausibilisierung eines Unfalls Download PDF

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Abstract

Mit der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Plausibilisierung von Unfall-Situationen mit einem Zweirad sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens und ein Zweirad mit einer derartigen Vorrichtung beansprucht. Der Kern der Erfindung besteht nun darin, die Ausgabe der Unfallinformation zu plausibilisieren, d.h. zu überprüfen, um unnötige oder sogar falsche Hilferufe zu vermeiden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Plausibilisierung eines Unfalls mit einem Zweirad, insbesondere eines Unfalls mit einem Elektrofahrrad.
  • Stand der Technik
  • Mittels einer Reihe von Sensoren, die an einem Zweirad, zum Beispiel einem Fahrrad und insbesondere an einem Elektrofahrrad, befestigt sind, können sowohl der Betrieb des Zweirads als auch der Fahrzustand überwacht werden. So können Geschwindigkeitssensoren die Radgeschwindigkeit und daraus abgeleitet die Zweiradgeschwindigkeit erfasst werden. Weiterhin können Neigungssensoren oder auch Beschleunigungs- beziehungsweise Drehratensensoren die Verkippung oder Neigung auf der Fahrbahn und Sensoren an der Tretkurbel eines Fahrrads die Fahrtätigkeit erfassen.
  • Aus der Auswertung dieser erfassten Sensorgrößen können kritische Situationen oder sogar Unfälle erkannt werden, beispielsweise indem das zeitliche Verhalten dieser Sensorgrößen überwacht werden. Diese erkannten kritischen Situationen oder auch Unfälle können dazu genutzt werden, automatisch Hilfe anzufordern oder zumindest eine Information an Dritte weiterzugeben.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht dabei darin, die erkannten kritischen Situationen oder auch Unfälle zu plausibilisieren, so dass bei fehlerhaften Unfallerkennungen keine unnötige Hilfe angefordert wird oder Dritte nicht unnötig beunruhigt werden.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Mit der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Plausibilisierung von Unfall-Situationen mit einem Zweirad sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens und ein Zweirad mit einer derartigen Vorrichtung beansprucht. Das Verfahren basiert dabei auf der Erkennung einer Unfall-Situation in Abhängigkeit von wenigstens einer ersten Sensorgröße, die die Bewegung wenigstens einer am Zweirad befestigten beziehungsweise temporär oder fest befestigbaren Komponente repräsentiert. Hierbei kann es sich beispielsweise um die Sensorgrößen eines Geschwindigkeitssensors an einem der Räder, aber auch um die Sensorgrößen, die sich aus einem Sensor im Tachometer, im HMI (engl.: Human-Machine-Interface - Mensch-Maschine-Schnittstelle) oder in einem Smartphone ableiten lässt. So ist beispielsweise denkbar, dass ein Smartphone als Tachometerersatz am Lenkrohr des Zweirads befestigt ist, so dass sich mit Hilfe des im Smartphone vorhandene Beschleunigungs- oder Drehratensensor die Geschwindigkeit des Zweirads ableiten lässt. Gleiches gilt selbstverständlich, wenn der Fahrer des Zweirads das Smartphone in der Tasche seiner Kleidung oder auf oder am Gepäckträger mit sich führt. In diesem Fall wäre es vorteilhaft, wenn das erfindungsgemäße Verfahren direkt auf dem Smartphone abläuft. Wird aus den erfassten ersten Sensorgrößen eine kritische Situation und insbesondere eine Unfall-Situation erfasst, kann das Verfahren beziehungsweise die Vorrichtung, insbesondere das Smartphone, eine Unfallinformation ausgeben. Diese Unfallinformation kann gegebenenfalls an einen Notrufzentrale zum Herbeirufen von Hilfe ausgesandt werden. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein spezieller Adressat informiert werden, um gegebenenfalls ebenfalls Hilfe herbeizurufen. Der Kern der Erfindung besteht nun darin, die Ausgabe der Unfallinformation zu plausibilisieren, d.h. zu überprüfen, um unnötige oder sogar falsche Hilferufe zu vermeiden. Hierzu wird wenigstens eine zweite Sensorgröße erfasst, die die Bewegung des Zweirads, dessen Betrieb und/oder den Zustand des Zweirads oder sogar des Fahrer des Zweirads repräsentiert. Dabei kann es sich in einem besonderen Fall auch um die physikalisch gleiche Sensorgröße handeln, die für die Erkennung oder Erzeugung beziehungsweise Ableitung der Unfallinformation erfasst worden ist. Optional kann auch vorgesehen sein, dass die wenigstens zweite Sensorgröße erst nach der Erzeugung oder Ableitung der Unfallinformation erfasst wird. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass auf wenigstens eine der zweiten Sensorgrößen zurückgegriffen wird, die vor der Erzeugung der Unfallinformation erfasst wird. In Abhängigkeit der erfassten wenigstens einen zweiten Sensorgröße wird entschieden, ob die Unfallinformation erzeugt oder die Ausgabe und somit die Weiterleitung an Dritte unterbunden wird.
  • Der Vorteil an der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Erzeugung einer Unfallinformation auslösende Ereignisse im Nachhinein überprüft werden, so dass falsche Hilferufe unterbunden werden.
  • In einer besondere Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Erfassung der wenigstens eine zweite Sensorgröße zur Durchführung der Überprüfung der erzeugten Unfallinformation erst nach der Erzeugung oder Ableitung der Unfallinformation. Hierdurch kann gezielt die Bewegung des Zweirads oder einer Komponenten des Zweirads sowie des Fahrers als auch der Betrieb und/oder der Zustand des Zweirads gezielt nach dem Auftreten einer Bedingung erfasst werden, die zu einer Unfallinformation geführt hat. Wird durch diese wenigstens eine zweite Sensorgröße erkannt, dass die Unfallinformation irrtümlich erzeugt worden ist, z.B. aufgrund von nicht durch einen Unfall bedingte erfasste und die Unfallinformation auslösende erste Sensorgröße, kann die Ausgabe der Unfallinformation unterbunden werden.
  • Die Erkennung einer falsch erzeugten Unfallinformation beziehungsweise einer Erzeugung einer Unfallinformation basierend auf wenigstens einer ersten Sensorgröße kann mit Hilfe eines Vergleichs der zweiten Sensorgröße mit einem Schwellenwert und/oder einer Datenbank erfolgen. Falls das erfindungsgemäße Verfahren bei diesem Vergleich erkennt, dass die ursprünglich erkannte Unfallsituation irrtümlich erkannt worden ist, wird die Erzeugung und/oder Ausgabe der Unfallinformation unterbunden. Hierbei kann beispielsweise mittels der wenigstens einen zweiten Sensorgröße erkannt werden, dass die wenigstens eine, die Erzeugung der Unfallinformation auslösende erste Sensorgröße auch durch eine nicht mit einem Unfall verbundene Situation erzeugt worden ist. Entsprechende Schwellenwerte und/oder Datenbanken oder auch Vergleichstabellen können in einem Speicher in der entsprechenden Auswerteeinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung abgespeichert sein.
  • Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass das zeitliche Verhalten der ersten und/oder zweiten Sensorgröße erfasst wird, um die Unfallsituation zu erkennen, die Unfallinformation zu erzeugen oder auszugeben beziehungsweise die Ausgabe oder die Erzeugung der Unfallinformation zu unterbinden. Hierbei kann insbesondere die zeitliche Veränderung der ersten und/oder zweiten Sensorgröße berücksichtigt werden. Das zeitliche Verhalten der ersten und/oder zweiten Sensorgröße oder deren zeitliche Veränderung kann dabei auch für den Vergleich mit einem Schwellenwert oder dem Inhalt einer Datenbank verwendet werden. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass speziell das Verhalten der ersten und/oder zweiten Sensorgröße in einem bestimmten oder vorgegebenen Zeitraum berücksichtigt wird, um die Unfall-Situation zu erkennen oder zu erkennen, dass die erkannte Situation gerade keinen Unfall beziehungsweise keinen Crash oder Kollision darstellt.
  • Als erste und/oder zweite Sensorgrößen eignen sich beispielsweise Beschleunigungs- und/oder Drehratensensorgrößen. Dabei kann aus einer Rotationsbewegung der Komponenten, von der diese Beschleunigungs-und/oder Drehratengröße erfasst wird, auf eine für den normalen Betrieb des Zweirads unnatürliche Bewegung geschlossen werden, so dass von einem Unfall ausgegangen werden kann. Kommen jedoch weitere zweite Sensorgrößen hinzu, die die Bewegung plausibilisieren, kann durch eine Berücksichtigung der zweiten Sensorgrößen auch eine Situation erkannt werden, die keinen Unfall darstellt. Beispielsweise können mittels eines am Lenkrohr befestigten Smartphones die in diesem Gerät befindlichen Sensoren verwendet werden, um sowohl eine Unfallsituation zu erkennen, eine Unfallinformation zu erzeugen oder auszugeben, die Erzeugung oder Abgabe der Unfallinformation zu unterbinden oder einen Hilferuf basierend auf einer plausibilisierten Unfallinformation per Funk zu übertragen.
  • Die Erfassung eines Unfalls kann beispielsweise mittels der Überwachung eines Beschleunigungssignals in Längsrichtung, d.h. Fahrtrichtung des Zweirads, erfolgen. Hierbei kann eine abrupte Abbremsung ausreichen, um das plötzliche Anhalten des Zweirads als Unfall-Situation zu identifizieren. Optionalerweise kann zusätzlich zu der wenigstens einen ersten Sensorgröße die Erfüllung einer weiteren Bedingung geprüft werden, um die tatsächliche Unfall-Situation zu erkennen und somit die Unfallinformation in Gang zu erzeugen oder auszugeben. Denkbar wäre hierbei beispielsweise die Erfassung der Tritttätigkeit bei einem Fahrrad oder auch die seitliche Neigung. So kann beispielsweise auch bei einem vollständigen Stillstand des Zweirads, welcher mittels der wenigstens zweiten Sensorgröße erfasst wird, die Unfallsituation bestätigt werden, woraufhin die Unfallinformation erzeugt und/oder ausgegeben wird. In diesem Fall ist daher keine Unterbindung der Ausgabe vorgesehen. Wird das Zweirad jedoch nach der erkannten Unfall-Situation aufgrund der wenigstens ersten Sensorgröße, ggf. ergänzt durch weitere Bedingungen, in Längsrichtung wieder beschleunigt, z.B. in einer für die Fahrtätigkeit des Zweirads typischen Art und Weise, kann davon ausgegangen werden, dass der Stillstand nur temporär war und keine Unfallsituation vorliegt. In diesem Fall wird die Erzeugung der Unfallinformation oder deren Ausgabe unterbunden.
  • Als typische zweite Sensorgrößen, mittels der sich die Unfall-Situation verifizieren, d.h. überprüfen oder plausibilisieren lässt, eigenen sich eine Drehgeschwindigkeit des Zweirads um wenigstens eine Achse, z.B. die Längs- und/oder Querachse, eine Orientierung des Zweirads, der insbesondere seitliche Neigungswinkel, eine Trittfrequenz, ein Fahrertretdrehmoment auf die Tretkurbel, eine Fahrerleistung auf die Pedale oder jegliche andere Fahrerinteraktion, die einen normalen Betrieb des Zweirads beschreiben. Selbstverständlich kann zu jeder dieser Größen auch die zeitliche Veränderung herangezogen werden, um die Erkennung der Unfall- Situation zu plausibilisieren, um gegebenenfalls die Erzeugung oder Ausgabe der Unfallinformation zu unterbinden.
  • In eines besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verfahren zur Plausibilisierung der Erkennung der Unfallsituation nur eine vorgegebene Zeitdauer die Möglichkeit erhält, die Erzeugung oder Ausgabe der Unfallinformation zu unterbinden. Dies hat den Vorteil, dass bei fehlender negativer Bestätigung der Erkennung einer Unfall-Situation auf jeden Fall eine Unfallinformation ausgegeben wird. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass falls keine eindeutige Bestätigung einer falschen Unfallerkennung vorliegt, in jedem Fall ein Hilferuf abgesetzt werden kann.
  • Die wenigstens eine erste Sensorgröße, optional auch die Erfassung der weiteren Bedingung, die zur Erkennung der Unfall-Situation oder zur Erzeugung der Unfallinformation führt, kann nach der Erkennung der Unfall-Situation oder Erzeugung der Unfallinformation weiter erfasst werden. Dabei kann die Ausgabe der Unfallinformation in Abhängigkeit von der nachträglich erfassten ersten und zweiten Sensorgröße unterbunden werden. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass ein Vergleich des zeitlichen Verlaufs oder der zeitlichen Änderung der ersten Sensorgröße vor und nach der Erkennung der Unfall-Situation oder der der Erzeugung der Unfallinformation durchgeführt wird. Dabei wird die Ausgabe der Unfallinformation unterbunden, wenn der Vergleich eine Differenz liefert, die oberhalb eines Schwellenwerts liegt, d.h. ausreichend groß ist. Die Differenz kann beispielsweise in Form einer Änderung des Durchschnitts- oder Integralwerts der erste Sensorgröße vorliegen.
  • Die Erfindung soll zur Anwendung bei Zweirädern vorgesehen sein. Dabei kann das Verfahren oder die beschriebene Vorrichtung sowohl einem Elektrofahhrad als auch bei einem konventionellen Fahrrad eingesetzt werden. Darüber hinaus ist der Einsatz aber auch bei Motorrädern möglich.
  • Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen bzw. aus den abhängigen Patentansprüchen.
  • Figurenliste
    • 1 zeigt schematisch ein Zweirad mit einem mobilen Endgerät sowie ein Koordinatensystem, in welchem sich das Zweirad bei einer normalen Fahrtätigkeit bewegt. Das Blockschaltbild der 2 zeigt eine mögliche Realisierung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Das Flussdiagramm der
    • 3 beschreibt ein mögliches Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Ausführungsformen der Erfindung
  • Im Blockschaltbild der 1 ist ein Auswertemittel 100, z.B. eine Auswerteeinheit oder ein Mikroprozessor dargestellt, welches einen Speicher 110 aufweist. Das Auswertemittel 100 ist in der Lage, das beanspruchte erfindungsgemäße Verfahren zur Plausibilisierung beziehungsweise zur Verifizierung oder Überprüfung einer Erkennung oder Detektion einer Unfall-Situation durchzuführen. Hierbei kann das Auswertemittel 100 beziehungsweise das darin ablaufende erfindungsgemäße Verfahren auch eine Klassifizierung der erkannten Unfall-Situation beziehungsweise eines Crashs/Unfalls oder einer Kollision vornehmen. Diese Klassifikation kann sowohl darin bestehen zu erkennen, ob bei der erkannten Unfall-Situation ein Hilferuf abgesetzt werden muss als auch darin bestehen, dass die Art des Hilferufs erkannt wird. Der Speicher 110 kann für besonderen Ausführungsformen der Erfindung Vergleichswerte, Schwellenwerte oder Datenbanken aufweisen, mittels denen eine Unfallsituation erkannt oder Unfallinformationen abgeleitet werden können. Weiterhin können mit diesen abgespeicherten Werten auch ein Plausibilisierung der erkannten Unfallsituationen durchgeführt werden und in Folge die Ausgabe der erzeugten Unfallinformation unterbunden werden. Der Speicher 110 kann ebenfalls Informationen oder Vergleichswerte enthalten, mit denen neben einer Bewertung auch eine Klassifikation der Unfall-Situation möglich ist. Optional kann der Speicher 110 auch entsprechende Notrufnummern, Adressen oder Namen enthalten, die bei einer entsprechend erkannten Unfall-Situation erreicht oder verständigt werden müssen.
  • Das Auswertemittel 100 erfasst zur Erkennung der Unfall-Situation zumindest eine erst Sensorgröße eines ersten Sensors 120. Zur Plausibilisierung beziehungsweise Überprüfung der Unfall-Situation oder auch zur Prüfung, inwieweit eine Unfallinformation erzeugt oder ausgegeben wird, wird vom Auswertemittel 100 wenigstens eine zweite Sensorgröße erfasst, die sowohl vom dem ersten Sensor 120 stammen kann als auch von einem weiteren zweiten Sensor 130. Sowohl für die Erkennung der Unfall-Situation als auch die Plausibilisierung der erkannten Unfall-Situation kann das Auswertemittel 100 auch Sensorgrößen weiterer Sensoren oder Eingabegrößen von Eingabemitteln 140 bis 160 zugreifen.
  • Für die Erkennung einer Unfall-Situation bietet es sich an, mit dem ersten Sensor 120 eine Drehrate als erste Sensorgröße zu erfassen. Diese Drehrate kann dabei alle drei Raumrichtungen enthalten oder bei einem Zweirad die wesentlichen Drehungen um die Längsachse in Fahrtrichtung sowie die Hochachse abbilden. Es ist sogar denkbar, nur eine Achse zu erfassen, z.B. die Längsachse und die Drehbewegung um die Hochachse durch weitere Sensorgrößen abzubilden, falls notwendig. Optional kann auch vorgesehen sein, mittels des ersten Sensors Beschleunigungsgrößen zu erfassen. Auch diese können sowohl in einer Richtung aber auch in zwei oder drei Richtungen erfasst werden, um eine Unfall-Situation zu erkennen. Generell kann zur Verifikation der Unfall-Situation auch eine oder weitere Sensorgrößen erfasst werden, die die Bewegung sowie das Verhalten des Zweirads abbilden. Hierzu kann ein Sensor 140 verwendet werden, der die Geschwindigkeit erfasst oder ein Sensor 150, der die Tretbewegung an der Tretkurbel erfasst, z.B. die Trittgeschwindigkeit, das Tretdrehmoment oder die Tretkraft auf die Pedale. Weiterhin kann wenigstens ein Sensor 160 zur Erfassung einer Neigung des Zweirads, eines Winkels zur Fahrbahn, einer GPS-Information, einer Navigationsinformation oder eines Gewichtssensor vorgesehen sein, welcher entsprechende Daten oder Sensorgrößen an das Auswertemittel 100 abgibt. Optional kann auch ein Eingabemittel abgefragt werden, mittels dem eine Fahrerinteraktion erfasst und dem Auswertemittel 100 zugeleitet werden kann.
  • Das Auswertemittel 100 kann aufgrund einer oder mehrerer Sensorgrößen die Unfall-Situation erkennen und falls notwendig eine Unfallinformation erzeugen. Dabei können auch zeitlich aufeinander folgende Sensorgrößen erfasst werden oder auch deren Veränderung. Zur Plausibilisierung oder Verifizierung der Erkennung der Unfall-Situation kann wenigstens eine zweite Sensorgröße erfasst werden, mittels der überprüft werden kann, ob die Auslösung der Erkennung basierend auf der wenigstens ersten Sensorgröße gegebenenfalls falsch ist. Hierzu kann ebenfalls eine Sensorgröße erfasst werden, die die gleiche Sensorart darstellt wie bei der Erfassung der ersten Sensorgröße. So ist denkbar, dass zur Plausibilisierung ebenfalls eine Drehrate oder eine Beschleunigung erfasst wird. Generell kann somit auch zur Plausibilisierung jede Sensorgröße der Sensoren 120 bis 160 oder eine Eingabe eines Eingabemittels erfasst werden, selbstverständlich auch deren zeitlicher Verlauf oder Veränderung. Optional kann die wenigstens eine zweite Sensorgröße erst nach der Erkennung der Unfall-Situation im Auswertemittel 100 erfasst werden, Z.B. indem der Vorgang zur Plausibilisierung und somit zur Erfassung der zweiten Sensorgröße erst mit oder nach der Erkennung der Unfall-Situation oder Erzeugung der Unfallinformation gestartet wird. Es ist jedoch auch denkbar, dass zumindest teilweise auf die Sensorgrößen vor der Erkennung der Unfall-Situation zurückgegriffen wird.
  • Nach der Erkennung der Unfall-Situation oder der Erzeugung der Unfallinformation kann eine Mitteilung an Dritte 130 erfolgen. Hierbei kann der Dritte eine Notrufzentrale oder eine bestimmte Person sein, die über den Unfall informiert wird. Hierdurch kann Hilfe herbeigerufen werden, ohne dass der Fahrer aktiv tätig werden muss. Dies hat den Vorteil, dass bei schweren Unfällen der Notruf abgesetzt wird, auch wenn der Fahrer nicht mehr dazu in der Lage ist oder erst mit einem Zeitverzug diese Hilfe anfordern kann. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Anzeige 180 angesteuert werden, um dem Fahrer oder einem Dritten den Unfall anzuzeigen. Optional kann vorgesehen sein, dass bestimmte Zweiradkomponenten 190 auf die Erkennung einer Unfall-Situation angesteuert werden, um die Gefahr für den Fahrer des Zweirads oder beteiligte Personen zu reduzieren. So wäre beispielsweise die Abschaltung eines Elektromotors bei einem Elektrofahrrad sinnvoll, um weiteren ungewollten Vortrieb nach einem Unfall zu verhindern. Es ist jedoch auch möglich, dass bei einer Unfall-Situation oder auch einer drohenden Unfall-Situation automatisch die Bremsen und/oder die Lichtanlage des Zweirads aktiviert wird.
  • Mittels des nachfolgend noch zu beschreibenden Verfahrens wird erkannt, ob die Unfall-Situation, die sich auf die wenigstens eine erste Sensorgröße stützt, tatsächlich mit einem Unfall, einem Crash oder einer Kollision korreliert. Weiterhin ist möglich, aufgrund der Berücksichtigung wenigstens einer zweiten Sensorgröße eine Kategorisierung der Unfall-Situation durchzuführen, so dass nur bei derartigen Unfällen Hilfe herbeigerufen wird, bei denen eine derartige Hilfe auch notwendig ist. Sollte daher keine Hilfe notwendig sein, wird entweder die Erzeugung der Unfallinformation und/oder die Ausgabe der Unfallinformation an Dritte unterbunden. Ein derartiges Unterbinden der Ausgabe einer Unfallinformation könne beispielsweise bei einem Unfall vorliegen, bei dem externe Hilfe nicht notwendig ist oder bei dem die die Unfall-Erkennung auslösende Sensorgröße einen anderen Sachverhalt darstellt. So kann beispielsweise das Abnehmen eines Smartphones aus einem Halter am Lenker des Zweirads ebenfalls Sensorgrößen erzeugen, die einem Herausschleudern des Smartphones entsprechen. Da jedoch nach der Entnahme bestimmte Betriebszustände oder Verhaltensweisen des Zweirads und/oder des Fahrers einen normalen Betrieb bestätigen, kann hier von einem Hilferuf abgesehen werden.
  • Mit dem in der 3 dargestellten Flussdiagramm soll das erfindungsgemäße Verfahren in einer möglichen Ausführungsform beschrieben werden. Nach dem Start des Verfahrens wird in einem ersten Schritt 200 wenigstens eine erste Sensorgröße erfasst, mittels der eine Erkennung eines Unfalls, eines Crashs oder einer Kollision des Zweirads möglich ist. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Drehrate in wenigstens einer Raumrichtung einer am Zweirad befestigten oder befestigbaren Komponenten handeln, z.B. eines Tachometers oder eines Smartphones. Wie bereits ausgeführt, kann als erste Sensorgröße auch eine Beschleunigung, eine Geschwindigkeit und/oder eine Fahrerinteraktion auf die Tretkurbel erfasst werden, gegebenenfalls zusätzlich zur Drehrate. Optional kann auch vorgesehen sein, dass als erste Sensorgröße eine Drehrate, Beschleunigung oder Geschwindigkeit eines vom Fahrer des Fahrzeugs gehaltenen oder getragenen Geräts erfasst wird. Wesentlich ist bei der erfassten wenigstens ersten Sensorgröße im Schritt 200, dass die so erfasste Sensorgröße das Verhalten, der Betrieb und/oder der Zustand des Zweirads und/oder des Fahrers erfasst wird, optional auch das entsprechende dynamische Verhalten. Im nächsten Schritt 210 wird basierend auf der wenigstens einen ersten Sensorgröße, gegebenenfalls ergänzt um weiteren Sensor- oder Eingabeinformationen, abgeleitet, ob eine Unfall-Situation, ein Crash und/oder eine Kollision des Zweirads vorliegt. Hierbei kann basierend auf den vorliegenden Sensorgrößen auch eine Kategorisierung der Unfall-Situation durchgeführt werden. Wird keine Unfall-Situation erkannt oder ist die Unfall-Situation nicht mit der Notwendigkeit eines Notrufs verbunden, wird das Verfahren beendet oder erneut mit dem Schritt 200 durchlaufen. Optional können die Schritte 200 und 210 ein separates Verfahren darstellen, welches unabhängig von der eigentlich Plausibilisierung nach den Schritten 220 ff. abgearbeitet werden.
  • Mit der Erkennung einer Unfall-Situation, insbesondere einer Situation, die die Abgabe einer Unfallinformation und/oder eines Notrufs nach sich zieht, wird im Schritt 220 eine Plausibilisierung der erkannten Unfall-Situation durchgeführt. Hierzu kann im Schritt 220 oder einem unmittelbar vor dem Schritt 220 angesiedelten weiteren Erfassungsschritt wenigstens eine zweite Sensorgröße erfasst werden, mittels der die Plausibilisierung und somit Überprüfung der erkannten Unfall-Situation möglich ist. Optional kann im Schritt 220 auch auf bereits im Schritt 200 erfasste zweite Sensorgrößen zurückgegriffen werden. Als mögliche zweite Sensorgrößen können die gleichen Sensorgrößen wie für die erste Sensorgröße erfasst werden oder ergänzte Sensorgrößen, die die Bewegung, den Zustand oder den Betriebs des Zweirads verifizieren lassen. Denkbar sind hierbei beispielsweise eine Drehrate, eine Beschleunigung, eine Geschwindigkeit, eine Trittfrequenz, ein Fahrertretdrehmoment auf die Kurbel oder eine Neigung des Zweirads. Wie bereits ausgeführt, kann mit der Erfassung der wenigstens einen zweiten Sensorgröße mit der Erkennung der Unfall-Situation oder der Erzeugung der Unfallinformation begonnen werden. Alternativ kann die wenigstens eine zweite Sensorgröße auch permanent, z.B. dynamisch, erfasst werden oder aus einem vor der Erkennung der Unfall-Situation liegenden Zeitraum stammen. Liegt dabei im Schritt 220 eine Situation vor, die einer Erkennung einer Unfall-Situation widerspricht, wird das Verfahren beendet oder erneut mit dem Schritt 200 durchlaufen. In diesem Fall wird keine Unfallinformation erzeugt oder eine bereits erzeugte Unfallinformation nicht dazu verwendet, einen Notruf abzusetzen. Wird dagegen im Schritt 220 die Unfall-Situation bestätigt, beispielsweise durch die weiteren zweiten Sensorgrößen, wird ein Notruf im Schritt 230 abgesetzt, um Hilfe herbeizurufen. Im Schritt 220 kann zudem optional vorgesehen sein, dass auch dann der Schritt 230 mit dem Absetzen eines Notrufs durchgeführt wird, wenn innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer die zweiten Sensorgrößen die fehlerhafte Auslösung der Erkennung der Unfall-Situation nicht bestätigen.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass in einem nachfolgenden Schritt 240, d.h. nach der Bestätigung der Erkennung einer Unfall-Situation im Schritt 220, eine oder mehrere Komponenten des Zweirads angesteuert werden, um die Folgen eines Unfalls oder der Kollision zu mindern oder andere Verkehrsteilnehmer auf sich aufmerksam zu machen. Hierbei kann es sich beispielweise um die Abschaltung des Motors eines Elektrofahrrads handeln, die Ansteuerung einer Brems- und/oder Lichtanlage sowie die Initiierung eines Airbags.
  • Ein typischer Vorgang, bei denen trotz der Erfassung entsprechender erster Sensorgrößen kein Unfall vorliegt, kann beispielsweise durch die Entfernung des Tachometers, eines HMI oder eines Smartphones am Lenker durch den Fahrer vorliegen. Hierbei tritt oft eine Drehbewegung der entsprechenden Komponenten auf, die ohne die zusätzliche Information des Entfernens eine Drehung des Zweirads impliziert. So kann beispielsweise bei der gleichzeitigen Erfassung der Orientierung des Zweirads erfasst werden, ob sich auch die Orientierung des Zweirads ändert. Bleibt das Zweirad aufrecht stehen und/oder bewegt sich mit einer typischen oder insbesondere gleichen Geschwindigkeit in die gleiche Richtung wie zuvor weiter, kann auf eine fehlerhafte Auslösung der Unfall-Erkennung geschlossen werden. So kann die Orientierung des Zweirads beispielsweise ein Umkippen anzeigen, bei dem die Geschwindigkeit durch ein auslaufendes (Hinter-)Rad zu erklären ist. In diesem Fall kann ein Unfall erkannt werden oder durch weitere Sensorgrößen ein bewusstes Ablegen erkannt werden. Dagegen kann bei einem erkannten Umkippen mit einer gleichbleibenden oder alternierenden Geschwindigkeit,. Zum Beispiel aufgrund von Beschleunigungs- und Verzögerungsvorgängen, ein normaler Betrieb erkannt werden. In diesem Fall wäre die Unfall-Erkennung als irrtümlich zu charakterisieren. Auch bei der Erfassung valider Fahrerinteraktionen, z.B. eine Tretfrequenz, ein Fahrertretdrehmoment auf die Tretkurbel oder generell eine plausible Fahrerleistung nach der vermuteten erkannten Unfall-Situation lassen auf eine fehlerhafte Auslösung dieser Erkennung schließen. In diesem Fall ist es angebracht, die Erzeugung der Unfallinformation oder deren Weiterleitung zu unterbinden. Eine weitere Möglichkeit, eine Unfall-Situation auszuschließen besteht darin, das zeitliche Verhalten der ersten und/oder zweiten Sensorgröße während eines vorgebbaren oder vorbestimmten Zeitraums zu überwachen. So ist denkbar, dass nach einer erkannten Unfall-Situation, z.B. durch das Umkippen des Zweirads, keine Fahrtätigkeit erkennbar war. In diesem Fall ist es wahrscheinlich, dass das Zweirad aus dem Stand umgefallen ist und es zu keinem Notfall gekommen ist. Diese Situation kann zusätzlich noch durch weitere Sensorgrößen untermauert werden, wenn beispielsweise ein Gewichtssensor am Sattel kein Fahrergewicht erkannt hat oder die Tretkurbel nicht bewegt worden ist.
  • Dagegen kann auf eine Unfall-Situation mit nachfolgend erforderlichen Hilfsmaßnahmen geschlossen werden, wenn bei einer typischen Betriebssituation nach dem erkannten Unfall keinerlei Bewegung des Zweirads oder des Fahrers erkannt wird. Weiterhin ist denkbar, dass eine Klassifizierung der erkannten Unfall-Situation durchgeführt wird und das Unterbinden der Erzeugung oder der Ausgabe der Unfallinformation nur in bestimmten Klassen vorgesehen ist. So kann bei besonders schweren Unfällen generell von einer Notfallsituation ausgegangen werden, bei der unverzüglich Hilfe herbei geholt werden muss. Optional kann hier beispielsweise auch ein Kraftsensor am Rahmen des Zweirads eine Rolle spielen, die eine Verformung des Rahmens erfasst. Möglich wäre aber auch die Verbindung mit Vitalwerten des Fahrers, die auf eine gesundheitliche Beeinträchtigung hinweisen. Auch das Bewegungsprofil des Zweirads oder der entsprechenden Komponenten kann auf einen eindeutigen Unfall hinweisen, z.B. indem hohe, insbesondere kurze, Beschleunigungen entgegen der ursprünglichen Bewegungsrichtung erfasst werden.

Claims (16)

  1. Verfahren zur Plausibilisierung einer Unfall-Situation mit einem Zweirad (10), insbesondere mit einem Elektrofahrrad, wobei das Verfahren • wenigstens eine erste Sensorgröße erfasst, die die Bewegung wenigstens einer am Zweirad (10) befestigten Komponenten repräsentiert, und • in Abhängigkeit der wenigstens einen ersten Sensorgröße eine Unfallinformation erzeugt oder ausgibt, die eine Unfall-Situation repräsentiert, wobei das Verfahren zur Plausibilisierung der Unfall-Situation • wenigstens eine zweite Sensorgröße erfasst, die die Bewegung, den Betrieb und/oder den Zustand des Zweirads (10) repräsentiert, und • die Ausgabe einer Unfallinformation in Abhängigkeit der wenigstens einen zweiten Sensorgröße unterbindet.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren • die wenigstens eine zweite Sensorgröße nach Erzeugung der Unfallinformation erfasst.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren • die wenigstens eine zweite Sensorgröße mit einem Schwellenwert und/oder dem Inhalt einer Datenbank vergleicht, und • die Ausgabe der Unfallinformation in Abhängigkeit des Vergleichs unterbindet.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine zeitliche Erfassung der ersten und/oder zweiten Sensorgröße vorgesehen ist, wobei die Unfallinformation in Abhängigkeit eines Vergleichs des zeitlichen Verlaufs der ersten und/oder zweiten Sensorgröße mit einem Schwellenwert oder dem Inhalt einer Datenbank erzeugt oder ausgegeben wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren als erste und/oder zweite Sensorgröße eine Drehratensensorgröße erfasst, wobei vorgesehen ist, dass die Unfallinformation in Abhängigkeit einer Rotationsbewegung der Komponenten ausgegeben wird, insbesondere in Abhängigkeit der Rotationsbewegung eines Smartphones (20).
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als erste und/oder zweite Sensorgröße eine Beschleunigungsgröße erfasst wird, wobei vorgesehen ist, dass die Unfallinformation in Abhängigkeit einer Beschleunigung der Komponenten ausgegeben wird, insbesondere in Fahrtrichtung des Zweirads (10).
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die Unfallinformation ausgibt, falls die wenigstens eine zweite Sensorgröße einen im Wesentlichen Stillstand des Zweirads (10) repräsentiert.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als zweite Sensorgröße wenigstens • eine Drehgeschwindigkeit des Zweirads (10) um eine Achse, insbesondere die Längs- und/oder Querachse, und/oder • eine Orientierung des Zweirads, und/oder • ein Neigungswinkel des Zweirads, und/oder • eine Trittfrequenz, und/oder • ein Fahrertretdrehmoment auf die Tretkurbel, und/oder • eine Fahrerleistung auf die Pedale, und/oder • eine Fahrerinteraktion erfasst wird, insbesondere deren zeitlicher Verlauf.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die Plausibilisierung der Unfall-Situation zur Unterbindung der erzeugten Unfallinformation während einer vorgegebenen Zeitdauer durchführt, wobei vorgesehen ist, dass nach dem Ablauf der vorgegebenen Zeitdauer die Ausgabe der Unfallinformation nicht unterbunden wird.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren • die wenigstens eine erste Sensorgröße nach der Erzeugung der Unfallinformation weiter erfasst, und • die Ausgabe einer Unfallinformation in Abhängigkeit der wenigstens einer ersten und zweiten Sensorgröße unterbindet, wobei insbesondere vorgesehen ist dass das Verfahren • einen Vergleich des zeitliche Verlauf der ersten Sensorgröße vor und nach der Erzeugung der Unfallinformation durchführt und • die Ausgabe der Unfallinformation unterbindet, wenn der Vergleich eine Differenz liefert, die oberhalb eines Schwellenwerts liegt.
  11. Vorrichtung zur Erzeugung einer Unfallinformation, mit einem Auswertemittel (100), welches ein Verfahren zur Plausibilisierung einer Unfall-Situation mit einem Zweirad (10), insbesondere mit einem Elektrofahrrad, nach einem der Ansprüche 1 bis 10 ausführt, wobei das Auswertemittel (100) • wenigstens eine erste Sensorgröße erfasst, die die Bewegung wenigstens einer am Zweirad (10) befestigten Komponenten repräsentiert, und • in Abhängigkeit der wenigstens einen ersten Sensorgröße eine Unfallinformation erzeugt oder ausgibt, die eine Unfall-Situation repräsentiert, wobei das Auswertemittel (100) zur Plausibilisierung der Unfall-Situation • wenigstens eine zweite Sensorgröße erfasst, die die Bewegung, den Betrieb und/oder den Zustand des Zweirads (10) repräsentiert, und • die Ausgabe einer Unfallinformation in Abhängigkeit der wenigstens einen zweiten Sensorgröße unterbindet.
  12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswertemittel (100) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die wenigstens eine zweite Sensorgröße nach Erzeugung der Unfallinformation erfasst.
  13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswertemittel (100) eine zeitliche Änderung der ersten und/oder zweiten Sensorgröße erfasst, wobei das Auswertemittel (100) die Unfallinformation in Abhängigkeit eines Vergleichs des zeitlichen Verlaufs der ersten und/oder zweiten Sensorgröße mit einem Schwellenwert oder dem Inhalt einer Datenbank erzeugt oder ausgibt.
  14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswertemittel (100) die Plausibilisierung der Unfall-Situation zur Unterbindung der erzeugten Unfallinformation während einer vorgegebenen Zeitdauer durchführt, wobei vorgesehen ist, dass das Auswertemittel (100) nach dem Ablauf der vorgegebenen Zeitdauer die Ausgabe der Unfallinformation nicht unterbindet.
  15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswertemittel (100) • die wenigstens eine erste Sensorgröße nach der Erzeugung der Unfallinformation weiter erfasst, und • die Ausgabe einer Unfallinformation in Abhängigkeit der wenigstens einen ersten und zweiten Sensorgröße unterbindet, wobei insbesondere vorgesehen ist dass das Auswertemittel (100) • einen Vergleich des zeitliche Verlauf der ersten Sensorgröße vor und nach der Erzeugung der Unfallinformation durchführt und • die Ausgabe der Unfallinformation unterbindet, wenn der Vergleich eine Differenz liefert, die oberhalb eines Schwellenwerts liegt.
  16. Zweirad (10) mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Zweirad (10) wenigstens • ein Auswertemittel (100) zur Durchführung eines der Verfahren der Ansprüche 1 bis 10, und • einen Sensor (120, 130, 140, 150, 160) zur Erfassung einer ersten und/oder zweiten Sensorgröße, die die Bewegung wenigstens einer am Zweirad (10) befestigten Komponenten repräsentiert, aufweist.
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